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Ausflug nach Goppeln 5IU5 «Irr lenlrumrpsrtei Generalversammlung -er Ortsgruppe Dresden Am Freitag, den S. März, abends 880 Uhr findet die Gene ra l versa mm ln ng de» Ortsgruppe Dresden der Zentrnms- vartei im großen VereinSzimmcr deö HauptbahnhofrS (Ein. gang durch de» Wartcsaal 3. Klasse) statt. Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. Kassenbericht, 3. Neuwahl dro Vorstandes, 4- Aussprache über die politische Lage und den Lan- Lesparteitag, 5- Verschiedenes. Alle Mitglieder der Zentrum-Partei sind zur Teilnahme an der Geiiera'versammlung. bei der außerordentlich wichtige Frage» zu bc- sprechen sind, herzlich eingeladen. Leutersdorf. Die Ortsgruppe der Zentrumspartei hielt am ronntage ihre G e n e ra l v c r sa ni in l u n g ab. Der Bestich war recht erfreuiich. Der Vorsitzende Günther sprach, über „Die poli tische Lage" »ick fand mit der Aufzeichnung der gegenwärtigen Si tuation allseitigen Beifall. Die Aussprache stimmte dein Bortrage zu und hob einige der vieluiifflrfftcnstcn Fragen ans der jüngsten Ver- panucnheit hervor. Bemerkenswert waren besonders die grundsätz- iichcn Ausführungen von Pfarrer Rheda, Paul N eumann und A. Dchncrt. Als Delegierter zum Baricttaa« wurde der Schrift führer R. Pöft gewählt. Tie Neuwahlen bestätigten die bisherigen Inhaber in ibren Posten. Der Kassenbericht gab ein erfreuliches Vild. Zum Abschlüsse bot W. Geholze eine» llebcrblick aus der Nemciickepolitik. Die Versammlung war getragen vom Geiste völ- 'iger Uebcreinstimmuug. Die Ortsgruppe geht vertrauensvoll der Zukunft entgegen. 6 Jahre Znchlh us für einen Kan-laschenrSnber Dresden, 29. Februar. Am Dienstag hatte sich der 44 Jahre alte Dekorationsmaler lfhiiaod Gustav Angcrmanii aus Dresden vor den, Dresdner Schöf fengericht wegen Randes in zwei Fällen zn verantworten. Dem Angeklagte», einem vielfach untd erheblich vorbestraften Menschen, wurde zur Last gelegt, ani 6. Febr. Ecke Nord- u. Zitlauer Straße in Dresden und am 8. Febr. Ecke Kollenbusch-Nroihemstraße auf dem Weihen Hirsch älteren Damen, die er nach dem Weg gefragt hotte, deren Handtaschen entrissen und damit die Flucht ergriffen zu hoben. Set» letzter Rcnck wurde ihm zum Verhängnis. In einem (harten, wo er sich nach Nebcrk'ettern eines hohen Zaunes unter einem Strauch versteckt gehalten lxute, wurde er von einem Polizeibeamien gestellt und in Haft genommen. Bor Gericht erklärte sich der Anaeklag'e in beiden Fällen für schuldig. Das Gericht warf gegen den Anne klagten eine Strafe von 6 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren EkrenrechlSverlust und die Genehmigung zur dauernidcn Stellung unter Polizeiaufsicht aus. : Ernennung. Der Obcrregicrnngsrat »ich Stellvertreter des KrcishattptmaiiiiS Tr. K nutze bei der Kreisl-aupinmnilschaft Dresden ist zum Vorsitzende» der Kommissionen für die Vorprüfung und die Hanplprüning dcr Nahrungsmitieichemiker ernannt worden. : Beim Fcnstcrputzen tödlich abgestürzt. Gestern morgen stürzte aus dem 4- Stock eines Hauses Ecke Markgrafen- und Luiscuslraßc ' itwetc Frau beim Fensterpuhrn auf die Straße. Sie war sofort tot. .ins dem sächsischen Gesetzblatt. Das sächsische Gesetzblatt Nr. N vom 25. Februar enthält Bekanntmachungen über eine neue Ae»- dcriiiig der Azetylcnverordnnng, über die Abänderung der Verord nung über die Lockerung der Wohnungszivangswirlschast, »ach wel cher für Ladengeschäfte die Vorschriften des 8 l Abs. 1, 8 und des 8 5 Abs. l dieser Verordnung für den Bezirk der Stadtgemeinde Chemnitz mit Wirkung vom 10. April 1927 aufgehoben werde», fer ner eine Acndcrung des Gebührcnverzeichnisscs zur Ausznch'Svcrovd- »ung sowie eine Verordnung über die Abgrenzung von Gewerbcauf- sichlSbczirkcn. : Ans dem Instizminifterialblatte. Das Instizmin'stcrialb'att sür den Freistaat Sachsen Nr. 2 vom 24. Februar enthält eine Ver ordnung über 'das Geschäftsrcgislcr der Notare, ein« Verordnung vom 13. Februar 1928 über Entlassungsanzeigcn und Enilassungs'cheine sür Strafgefangene, eine Verordnung vom 24. Januar 1928 über die Konkurs- und Verglcichsstatistik. eine solche vom 2. Februar 1928 über Efsrklcn und Strafsachen, eine solche vom 10. F«bruar 1928 über Be handlung beschlagnahmter Postsendung«» im Strafverfahren und end lich mehrere Entscheidungen des Oberlaiidesgcrichts Dresden in Auf- wcriungssachcn — ein „Faschings-Dergniigen" Lachender Sonnenschein begleitet unfern Ausflug nach der Hauptstadt Sachsens. Faschingsdicnktag ist'S — und wir haben be schlossen, etwas v' M karnevalistischen Treiben zu erhaschen. Mit frohem Vorgefühl der kommenden Genüsse jagen wir im Auto durch die Dörfer und Städtchen, alle vom lustigen Treiben erfüllt: Kindcr- maSken begegnen uns schon bald, in Gruppen und einzeln. Die Nütze vcr Hauptstadt kündet ein bunteres Leben an, bald mischen sich Verkleidungen der Erwachsenen hinein, nicht immer geschmackvoll, aber immer den Jubel und Faschings trabet beweisend. Die Prager Straße gebietet dem vorwärtsstrebendcn Auto energisch „Halt" und nun erst kann man von Getümmel spreche». Das wogt und brandet mn uns her, das lacht und jodelt, pfeift uird klatscht, das streut Pa. pierschnitzel, als wäre ein ToNxms ausgeksmmen und treibe hier sein buntes Spiel. Wir steigen aus und lassen uns mittrciben, denn gegen diese Brandung kann man nicht schwimmen! Doch bald schon ist nia» des Hastcns, Stoßens und Treibens — oder besser gesagt Getrieben- Wcrdcns — müde und fragt sich: ,Was nun? Und da fällt uns ein, >vas »ns ein Bekannter vor Wochen gerat«» hat: .Wenn Sie mal wieder in die Nähe von Dresden kommen, so besuchen Sie das Kin derheim in Goppeln!" Warum nicht beute? Es ist »och lange »ich! Ab«nd, also los! Schon sind wir im fliehenden Töff-Tösf ans allem Trubel entwichen, schon stich hinter uns geblieben die breiten Straßen und ihr Lärm, schon tut das stille Laich leine mütterlichen Arme weit ans und noch sind wir nicht am Ziel. Goppel» ist im Auto über eine Viertelstunde weit von Dresden er!lernt. Wie wohltuend die Ruhe nach dem Lärm der Großstadt, »nie geeignet aber auch — für ein Kinderheim! Endlich sind wir da und sehen ein Haus im Rohbau vor uns, das sebr schön geräumig und luftig zu werden verspricht, »ich daneben eine Art Bauernhaus oder Meierei, bewohnt von Schwestern und ihren Schützlingen. Ja. von Schwestern! Wen» man der christlichen Cari'aS ein nienfch'ichcs Gepräge geben will, so nehme man diese „Schwestern von Nazareth" zum Vorbild. Denn was '.mr »och sa'-en, als wir des Häuschens Räume durchwandelten, das ließ uns alles Karnevalslreiben der Welt vergessen! In kleinen Zimmerchcn, viel zu klein für die große Masse der Jn-assen Hausen — angeführt, behü tet uud beschützt in selbstlosester Weise von der licbend-hingebcnde» Sorge dcr Nonnen — die Kindcrlein. des Heilands Augapfel, die armen Verlassenen, welche Elternliebe nie gekannt, vielleicht auch nie kennen werden — Kinderlein vom zartesten Mter bis In die höheren Lebensjahre von vier bis fünf Lenken. Do turnen diese „Größeren" mit einer Schwester, drängen sich aber vertraulich an uns heran und begrüßen uns als „Tanken und Onkel", dort wecken die Kleinsten schon ins Veilchen gebracht, in weiße soiiberc Veilchen, vo„ denen nur zuvielc in einem kleinen Zimmer stehen. Wie diese schläfrigen Kinderchen »ns Fremde sehen, wehren sic sich durch ein vielstimmiges Konzert, das uns bald ans ihrer Nähe treibt. Ach, wie gerne möchte man diesen lieben, unschuldigen Wesen das Weinen allezeit ersparen und weiß nur zu gut, daß cs nicht möglich ist, weil diese Acrmstcn : Die Firma B Ientzsch, Pragerstraße 52, deren feinste Qualitäten in Schokoladen und Pralinen weiihm bekannt sind, eröffnet am 1. März auf dem Altmarkt 2 (ehemaliges Lobeck- Gcjchnsll eine Zweigsiliale. lSiehc Inserat.) : Kircheib-Vortrag. Am vergangenen Sonntag ha! Kopistin Kirchciß zum ersten Male nach seiner Rückkehr von der We'ttimsc- gclung In der Rcichsbauplstadt öffentliche Rechenschaft über seine Fahrt zum Besten des deutschen Vaterlandes abgelegt. Dcr Zirkus Busch war bis auf den letzten Platz besetzt. In seiner urwüchsigen Art verstand cs .Kircheiß alle seine Bewunderer und Zuhörer durch seine Ausführungen und selbst ausgenommencn Binder auf das stärkste zu fesseln. Und man begriff den einmütigen Beifall, den er fand. Ter Dresdner Vertrag beginnt Sonntag vormittags 10,30 Uhr im Zirkus Sarrasani. Siaats- und städtische Behörden habe» ihre Teilnahme zugesagt. : Der ungewisse Königsbesuch. Uel>er den rwraussichllicizen Besuch Dre-Oens durch das afghanische Königspaar herrscht noch keine Klarheit. Meißen ist bereits wieder aus dem Be suchsorogramm gestrichen worden. Voraussichtlich wird der Köii'g am Donnerstag gegen abend auf dem Dresdner Haupt- bahnhose eintrefse» und dort von einigen Negiernngsvertrctern begrüßt werden. Für den Freiiag ist e-n Frühstück beim säch sischen Mnistcrpräsidenten in kleinem Kreise geplant. Ob das der Armen das Leben mit viel festeren Fausten packen und schütteln wick, als andere von Muttersorge und väterlichem Rate begleitet« Kinder. Doch fehlt diesem Goppclner Kinderheim etwa die mütterliche Hand? Seht sie nur an. die kluge, liebenswürdige Oberin, blickt ihr nur fest in die gütigen. Erfahr»»» und Festigkeit spiegelnden Augen! Nein, bei ihr entbehren die Kinder die Mutter nicht, ist sie doch sechzig Kindern eine hingebende Führen» und Pflegerin geworden. Mil Stolz zeigt sic ihren Neubau, der rüstig vorwäVSschrcitet, dank der fleißigen Arbeit der Maurer und Ziinmerlcute. die cS sich zur Ehre rechnen, an diesem guten Werke beteiligt zn sein. Wenn erst dieser Bau bezogen wecken kann, so wick sür die bleichen Großstadtkinder Licht und Lust gewonnen wecke», auf den Allanen wecken die Veil chen gesonnt wecken können, die Räume werden genügen sür den großen Andrang armer Menschlein und Segen wird ausgehen von Goppel» über einen ioeile» Umkreis: .Wer eines dieser Kleinen in meinem Namen aufnimml . . Ja! So oft mal wick der Hei land selbst dort wobnen, «IS arme, verlassene Kinder dort frohes Will kommen, ein warmes Bettlern und liebende mitleidvolle Herzen fin den. Da fällt mir «in: Warmes Vettlein! Herzzerreißend mutete mich die so beßheiden gestellte Bitte der tapferen „Mutter" an, di« nicht genug »varnics Bettzeug für ibre Kleinen hat. Womit, so fra gen abends die Schwestern, wenn wohl ein neuer Findling, nicht aber eine neue wollene Decke bei ihnen eingezogen ist, womit sollen wir das Kind bedecken? Mir sagte die ehrwürdige Schwester nicht, Wa ste in solchem Falle tut, aber ich weiß cS sicher, daß eher eine dcr Schwestern friert, als daß cS einem Kindlein am notwendigsten ge. brechen darf! Mt diesen Gedanken. In die sich ein heißer Dank gegen Gottei Güte mischte, fuhren wir wieder der Hauptstadt zn — und das bunte, lustige Treiben hatte auf einmal all seinen Reiz für »nS verloren. Wieviel Kraft und Geld war heute allein In wertlosem Papier in die Luft geworfen worden, mit dem man warme Decken, gute Nahrung, feste Kleiner und Schuhe l-ätte kaufen können — für die armen, herzigen, bedauernswerten Kleinen des Kinderheims i» Goppeln. „O, lasset doch die Kfndlein zu mir komme»!" So sprach der Herr in grauer Zeiten Ferne. Wie folgtet ich dem milden Rufe gerne. Den ihr zmn LcbeiiSgrundsah euch genomnien. „Und wehret ihnen nicht," fährt Christus weiter. Er ries die Keinen um sich, sie zu segnen, Mit milder Güte ihnen zu begegnen Trotz stillen Ingrimms eifernder Begleiter. „Tenn ihrer ist das Himmelreich!" — Gelinde- Ward nie vom Heiland ie ein Wort gesprochen. Ein hcil'ger Schwur ist es, nicht mehr, nicht minder! Mit andern, Worte noch hat er bestochen Das Herz: .Wenn ibr nicht wecket wie die Kinder . . Und Gott bat niemals noch fein Wort gebrochen! Königspaar dann einzelne Industriewcrke besuchen wird steht noch nicht fest. Nach wie vor steht in Aussicht, daß dcr König am 5. März Leipzig lind die Messe besucht. ; Keine fristlose Kündigung bei Konkurs de- Arbeitgebers. Nach ständiger Rechtsprechung berechtigt Konkurs nicht zu fristloser Kündigung, vielmehr kan» jeder Teil auf Einhaltung der gesetzlichen oder einer etwaigen kürzeren vertraakichen Frist das Dienstverhält nis kündigen. Wenn der Konkursverwalter kündigt, so ist der andere Teil berechtigt, den durch Aufhebung des Dienstverhältnisses entste henden Schecke» ersetzt zu verlangen (nicht bevorrechtigte Konkurs sockerung). Auflösung -es Gewerbeausjichlsamts Rochliy Dresden, 29. Februar. Das NrbciiS- uud Wahlfahrtsministermin ci'bt bekannt, daß das GcwerbcaussichtSamt Roch'ih zum 1. März 1928 aufgelöst und sein Bezirk auf die GeiverbeauffichlSäin'cr Döbeffi Leipzig und Wur zen verteilt wick. Das Gewerbanssichlsantt Döbel» umstrßt künftig die AmtSltanplniannsclaftc» Dbeln und Rochlitz, das Gewerbcaiif- sichISamt Leipzig Len Stadtbezirk Leipzig und die Amtslauptmann- schaflcn O'chatz „ick Grimma Eamtiieltradition answeist. Berlin, das nur andeutungsweisi: berücksichtigt werden tonnte, Potsdam Mecklenburg, das Be sonderheiten auskramen kann, und schließlich der deutsch« Licken. Die vollaussiassiertcn Wäick-e erzählen von der Ge schichte deuttscher Häuser, vor Vitrinen stehen wir in emsiger Betrachtung, Meisternamen blitzen da und dort auf, immer neue, doch wir wollen nicht in Einzelheiten gehen, wo die Fülle und Vielfaltiakeit herrscht. Man muß durch diese Ausstellung wandern und sich von den Dingen selbst gefangen nehmen lassen. Die „Kunst" tritt uns oft genug priitentionslo« entgegen, und man Lenkt nicht selten mit Wehmut oder ein wenig Neid an 1 " Zeiten, die so natürlich mit ihrem Besitz lebten, ohne ihn a « „Kunst" allzu stark zu unterstreichen und so dem Tag« zu ent ziehe». Diese Schau kann uns für die Zukunft, die uns ja innere wie äußere Kultur, in neuer Form, entgevenfiihren soll, vieles lehren, wenn wir nach Kräften auf unsere Art, für un sere Häuser uufbauend sammeln: es geht um die Wieder erweckung des Sinns für Qualität. Nicht aber ums „Raritäten- kabinett' und ähnliche Scherze; der Blick in diese Vergangenheit zöigr uns auch, wenn wir nicht mißverstehend falscher Senti mentalität anheimfallen. Wege ins Zukünftige, nämlich nicht nur, was unser« Altvouderen gesammelt haben, sondern wie !ie sammelten. Ie absichtsloser, um so lebendiger; ohne „Ahnen" keine Ahnengalerie: zum Beginnen ist es aber nie zu spät. Und wirkliche Kulturgüter im Haus, im einfachen wie im vor nehmen, spielen eine andere Roll« als dcr Gegenstand ini Museum ^ Der schwierige va« der Fraxen-Friedenslirqe. <lei dcr Fundamentlegung der Frauen-Fricdenskircho in Frankfurt a. M. fand sich unter dem Grundstück ein Moor, das unter dem Turm 11—l2 Meter tief war. 291 Pfähle, manch« im Gewicht von 120 Zentnern, mußten gerammt werden. Am l. Januar wurden di« letzten Pfähle versenkt und damit das Fundament der Kirche vollendet. Di« entstandene Mehrausgabe beträgt über 50 000 Mark. Aber nun stehen die gewaltigen Fundamente, und der Bau steigt von Tag zu Ta». — In gleichem Maße aber steigen Sorgen. Der Bau kann und darf nicht ins Stocken kommen. Es besteht die Hoffnung, daß die Kirche zum 2ö. Jubiläum des Katholischen Frauenbundes, am 16. November d. I. ringeweiht werden kann. Voraussetzung sind neue Opfer der Frauenverbände. Gaben nehmen die Vorsitzenden der Mütter- und Jungfrauenoerein« de» Katb Frauenbundes und de, Katb. Lebrcrinnenvirsin, rnta«a«n Der „beanstandsle Thomas- kan or" in Bautzen Von namhafter protestantischer Seite wird uns geschrieben: Zu Zwischenfällen sonderlichster Art dürste die Slbsage der Aufführung des Kurt Striegierschen Oratoriumspiels „Der T h o m a s k a n t o r" gehören. Ganz außerhalb der üblichen Formen liegt aber die Angelegenheit insofern, als die Zurückziehung der Genehmigung durch den Protestant!sehen Kirchenvorstand des Petridomes ganz kurz vor der Aufführung erfolgte. Nachdem bereits dcr Kartenvorrat beinahe völlig (über 2000 Stück) ausuerkaust war. Mn» muß seiner Verwunderung auch darüber Ausdruck geben, daß die zuständigen Stellen die Prüfung des Textes nicht Vornahmen, eh« die Genehmigung erteilt wurde. Es ivären dadurch Schädigungen ailerart nicht erst heranfdefchworen morden. Denn schließlich kann man durch eine mit großen Unkosten verbrmdcne Aufführung nicht Kalt blütig eine» dicken Strich »rächen, ohne die außerordentlichen MNien und pekuniäre Frage auch nur irgendwie in Betracht zu ziehen. Wir haben die von dem protestantischen Kirchenvor- stonde beanstandeten Textworte in Erfahrung gebracht und geben sie der Beurteilung anheim: Der Schauplatz ist In Dresden vor der Frauenkirche gedacht. Plan hört brausende Orgelklänge als Schluß von Backs Spiel. Bärbckx» sB"chs Nichte) und Na ' lPräsekt des Thowanerckares) haben die Kirche verlassen und agel ergreift Bärbchens Hand. Nagel: Bin ein armer Knab. doch da die Hand mir Bärbchen gau so halt' ich sie für immer fest wie einer nie festr Liebstes läßt. Sag. bist mir gut? Bärbchen: Von Herze» gut! Nagel: Dort winkt für mich und meinen Schatz ein stiller abgeschiedener Platz — Horch — wieder setzt die Orgel ein Bärbchen: Der Ohm spricht seinen Segen drein. Von seiner Töne Netz umwobcn will ich dir Lieb und Treu geloben. Nagel: Ja, seiner Weise heil'ger Klang begleite unser» Liebcsgesang o du lieblichste der Tauben, schmiege enger dich an nttch. Meiner Liebe darfst du glauben meiner Treue ewiglich. Dein allein will ich sein, für dich schassen, dulden, streiten. 8>r zum Glück den Weg bereiten Warum ist gerade Strieglers „Thomas!,antor" sür eine Kirchen- arissührnng zu weltlich? Haydns „Jahreszeilen" und Bruchs „Gustav Adol!" lzat inan das Gotteshaus doch auch nicht ver schlossen. Sollten die angesühnen. zu „weltlichen" Tcxttvarte der einzige st'chhnUige Grund sür die Zurücknahme der Geneh migung sein? Wie wir »ach erfahren, soll Siricglers Werk Ende Avril in anderem Rahmen dck U'anttiihrnng erlern. Hoffei'll ch verstärkt der Zwischenfall nock das Interesse an dem „T h o ma s ka n t o r"! Dresden Eine neue Stccmßoper. Richard Strauß ist nach eingehen den Verhandlungen mit den Leitern der S:aatlichen Opern- biihnen in Wien und Dresden. Generaldirektor Schneider- Han und Generalintendant Dr. Reucker. dahm übereingekom- men, diesen beiden S!aatsm>ern seine neue Oper „Die ägyp tische Helena", Text von Hugo von Hosnannsl'l>a!. -ur Auf führung noch für diese Spielzeit zu überlasse». Tas Werk wirs im Rahmen von Festspielen sowohl in Wien wie in Dresden Im Juni di« Erstausführung erleben. Die Aufführung In Men wird am Geburtstag« des Komponisten, am 11. Juni, unter der Leitung des Komponisten, mit Maria Jercka in der Titelrolle, die Uranssiihrnng in Dresden am 6. I '» unter Fritz Busch mit Elisabeth Rcthberg In der Titelrolle «l.'olge». Staalooper. Alz 10. Perj-ellung beschloß die „Zauber- öte" den Mozartzpklus. Biel außergewöhnlich Festliches rächten die Abende in de«- <v»lümtkcit nickt. Es waren aut»