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Sächsische Volkszeitung : 11.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192803119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280311
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280311
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-11
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.03.1928
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Eine Zaslenprei»«» in »er llotre Same (Von unserer Pariser Vertretung.) Der französische Katholizismus würde in seinem schweren Kampfe gegen die Laiengesetze fraglos viel mehr Unterstützung und Sympathie im Auslande und besonders auch in Deutsch land finden, wenn er nicht, je mehr er zu leiden hat, desto stärker in der Vorstellung der katholischen Mission Frankreichs und seiner auserwählten Stellung unter den christlichen Völkern der Welt besangen wäre. Der ausländische Beobachter gewinnt stets den Eindruck, daß die französischen Katholiken in ibrem Kampse mindestens ebenso durch patriotische wie durch rein christ liche Motive geleitet werden. Durch die Uebertonung des Nationalen entwaffnen sie ihre Gegner nicht, aber sie geraten oft in Gefahr, sich im katholischen Lager selbst zu isolieren. Sehr bezeichnend für die Verbindung zwischen Patriotis mus und Katholizismus sind Persönlichkeit und Werk des Rek tors des „Insitut Luttrolique' und Vorsitzenden der „ämitiäs k'ra.nyaifies ä I'etr.unsrer" Msgr Baudrillart. Wie die „ämitids drun^aise» ' selbst zu gleicher Zeit französische Kultur propaganda und katholische Propaganda im Auslande betreiben, so ist auch für Msgr. Baudrallari die Devise „Oesin Dej per Grnnens Leitmotiv seines Handelns. Msgr. Baudrillart, welcher den Titel eines Bischofs von Himeria trägt, ist nun vor einiger Zeit aus die Kanzel von Notre Dame berufen worden. Seine erste Predigt war ein Ereignis nicht nur des katholischen Frankreich. Eine ungezählte Menge strömte in die Notre-Dame- Kirckse, der Kardinal Dubois. Erzbischof von Paris, und die ge samte hohe Geistlichkeit wohnten der Predigt bei. Diese Menge wollte ein Bekenntnis und der berühmte Kanzelredner sollte es ihr geben: das Bekenntnis der katholischen Berufung der Fran zosen. Und so gab Msgr. Baudrillart ein« heroische Geschichte des Christentums, eine Geschichte, die an den Ufern des Jordan begann und „durch Zeit und Raum hindurch" an den Ufern der Seine endete. Er schilderte die ersten Christenverfolgungcn, dann wuchs die Gestalt Petri empor, Rom erhob sich „neu- gegründet^ als Haupt der Christenheit. Die Barbaren fielen in Gallien ein, aber Gallien wurde christlich und von Gallien aus zogen Missionare nach Irland, England, Deutschland. Karl der Grosze und die karolingische Dynastie schützten die werdende christliche Zivilisation und das Abendland vor inneren und äußeren Feinden. Und so begann in den Gedanken des Papstes, gezeugt durch die Hände des Königs von Frankreich, eine Ent wicklung, deren Sinn heißt: „Oesta vsi per b'inricos". Hier schloß die Predigt, hier, in dem wirkungsvollen Hin weis auf Karl den Großen Niemand wird etwas einzuwcnden der Bekämpfung des Katholizismus." Aber worüber man dennoch sich tets von neuem wundern muh, das ist die vor herrschende Rolle, welche der nationale Stolz bei allen feier lichen Kundgebungen des französischen Katholizismus spielt und dies gerade in einer Zeit, in welcher die Einheit der abend ländischen Christenheit notwendiger als je erscheint. Msgr. Baudrillart verlieh der Haltung Ausdruck die sinnbildlich so oft in der Drapierung der französischen Kirchen mit der Trikolore erscheint. Wie sich oft schon zeigte, ist diese Haltung nicht dazu angetan, die abgesallenen Franzosen der Kirche zuriick- zugewinnen, vielleicht noch weniger geeignet, die katholischen Franzosen unter ihren Elaubensbrüdcrn in der ganzen Welt — aller Propaganda — vertraut werden zu lallen. ». v. ^U8 6er ^Velt 6er Kirche «rot, Schmser Protest gegen moderne Entartungen der Frauenwelt Gegen die Modeentartungen unserer Zeit, denen sich die Frauenwelt hingibt und gegen die würdelose Lebensführung mancher Frauen hat sich kürzlich in einer bis jetzt noch nicht ge bührend hcrvorgehobenen Ansprache Papst Pius Xl. anläßlich des Gedächtnisses für zwei heiligmässtgc Mütter und Frauen (Elisabeth Mora und Anna Maria Taigi) gewandt. Er ver glich das Leben dieser Frauen mit der „jetzigen Generation von kurzrockigen, zigarcttenrauchenden, Tanzlokale besuchenden Gene rationen von Müttern", die, wie er sagte, „den christlichen Namen entehren". In seiner Ansprache ries der Papst aus: „Wie weit sind wir von dem Beispiel jener christlichen Frauen entfernt, wenn wir alle diese bedauernswerten jungen Mädchen sehen, diese bedauernswerten jungen Frauen und. was noch trauriger ist, jene bedauernswerten weiblichen Geschöpfe, die gar nicht mehr jung fin-d. Sie zeigen, daß sie gar keinen Begriff von dem Namen „Christ" haben und was er an Würdevollem im Leben und in der Kleidung bedeutet Die Kleidung mancher Mütter ist eine Beleidigung in den Augen Gottes und ein« Herabwürdigung ihres Frauentums in den Augen der Aststt." Anarchist durch und durch, und wurde später wegen dieser seiner Gesinnung selbst der Zenlralregierung unbequem, die ihn darauf hin kallen ließ Er zog Priester in rein geistigen Angelegenheiten zur Ver antwortung und wollte die Zahl des Klerus beschränken u, dgl. Der Erzbischof trat diesem Ausbund der Roheit und Skrupel losigkeit immer maßvoll in der Presse entgegen Rur in einem Stücke konnte jener dem Erzbischöfe nicht zu nahe treten. Don Francisco, der immer ein Herz voller Liebe zu uns Deutschen Halle, ohne Rücksicht auf die Konfession, hall« in seiner Bischofsstadt deutsche Schwestern vom Berge C a r in e l. die in der Hauptstadt einem Betrüger in die Hände fielen, und dort um alles gebracht wurden, liebevoll ausgenom men, und ihnen im ärmlichsten Viertel in Analco einen Kinder garten angewiesen Die Regierung und Zuno wußten darum, konnten aber aus Rücksicht auf die Deutschen der Stadt nicht dagegen angehen. Der deutsch« Gesandte Graf Montgelas war Gast der Schwestern und lobt« außerordentlich ihre Wirksamkeit, ebenso die Liebe und Klugheit des Erzbischofs, mit dem er bei einem Kuraufenthalt zu Guadalajara persönlich bekannt wurde. So wagte cs die Hand Zunos vorläufig nicht, sich an dieser Stiftung des Ezbischoss zu vergreifen. Als aber Graf Mont- aelas plötzlich auf einer Heimatreise verschied und sein Nach folger nicht mehr das gleiche Interesse für di« katholischen deut schen Belange zeigte, so mußte auch diese erst« deutsche katho lische Gründung dem Callesgesetz mit dem Zunogeist geopfert werden. Der selbst verfolgte Erzbischof konnte die Vertreibung der Schwestern nicht verhindern. Aber was er verhindern konnte, verhinderte er. Auf einer Fcricnzusammcnkvnft des mexikanischen Episkopates und Klerus zu Pascuaro, in einer Zeit, wo noch die nordamerikanische und französische Propaganda im Lande gegen Deutschland Ver bitterung säen wollte, trat ein Kanonikus, der in seiner Art sicher ein weißer Ral>« war, auf, um die Verleumdungen der Alliierten ülwr deutsche Grausamkeit an dieser Stelle nachzu- betcn. Der franlophile mexikanische Kanonikus kam aber in seiner Rede nicht weil. Denn cs erhob sich, von innerer Em pörung ergriffen, der Vorsitzende, der Erzbischof von Guada lajara, und gebot dem Redner Schweigen In seiner Gegen wart wenigstens dürfe Deutschlands Ehre nicht angctastet wer den Dieses Wort machte bei der Versammlung tiefen Ein druck und fand ungeteilten Beifall. Es war dem mexikanischen Klerus und Volke aus der Seele gesprochen. . Möge man sich in Deutschland an das mutige Mannes man des Erzbischofs erinnern, wenn wieder Verleumdungen gegen ihn und seine heilige Sache in der großen Tagespreise auf tauchen. lia. Interkonfessionnlismu». Die amerikanische Zeitschrift „The World To-Morrow" beschäftigt sich eingehend mit dem Jnter konfessionalismus, der soeben auch in Amerika in Erscheinung zu treten beginnt, nachdem er in Europa schon seit einigen Jahren bekannt ist. So fand bereits im Jahre 1926 in Dänemark eine Tagung einer interkonfessionellen und gleichzeitig internatio nalen Studentenliga statt, von protestantischen, katholischen und orthodoxischen Studenten einberufen, die aber ohne nennens werte Ergebnisse oder Folgerungen blieb. Die „World To- Morrow" definiert den Begriff des .Jnterkonfessionalismus" wie folgt: „Jnterkonfessionalismus ist die Bezeichnung für eine Gemeinschaft verschiedener religiöser Gruppen oder Individuen, deren religiöses Fundament nicht das gleiche ist, es wird eine solche Einheit auch nicht erstrebt Indem jedes Individuum seine persönliche religiöse Ueberzeugung zum Ausdruck bringt, wird als herrschender Grundsatz dieser Gemeinschaft lediglich ein „Austausch" von Erfahrungen, Meinungen. Empfindungen aner kannt Das Losungswort der Gemeinschaft ist: „Laßt uns einig darin sein, verschieden zu sein, und dennoch uns zu lieben " Der Jnterkonfessionalismus ist nicht als letzte Lösung gedacht, son dern als «rituelle praktische Methode. Als solche scheint er ge rade bei den Amerikanern besonderen Anklang zu finden, und die „World To-Morrow" weiß bereits von mehreren „inter konfessionellen" Gruppen zu berichten. Charakteristisch für diesen neuen „Ismus" ist sein Bemühen, möglickist kleine Gruppen zu formen. Aufnahmebedingung ist praktisch« Ausübung einer Konfession. Auf den regelmäßig stattsindenden Versammlungen stehen wichtigste Lebensfragen zur Diskussion: Ehe, Bibel. Er ziehung u. dergl. An einen kurzen Vortrag schließt sich die all gemeine DiÄuffion an. Diese Tagungen wirken sich dann weiter aus in alltäglichen intimeren Bczichungen, gegenseitigen Be suchen, gemeinschaftlichen Ausflügen usw. Eine Grundbedin gung ist ferner, daß nur von persönlichen Erfahrungen gespro chen wird und keines der Mitglieder sich als Vertreter feiner Religionsgemeinschaft fühlt; das weiterhin kein Versuch ge macht wird hinsichtlich einer Einigunq der religiösen Funda mente, und daß die Diskussion auf das Religiöse beschränkt bleibt. Die „World To-Morrow" sieht im Jnterkonfessionalismus die geeignetste verheißungsvollste Methode zur Einigung der Kirchen. — Wie anders der Katholizismus darüber denkt, zeigt die letzte Enzyklika. Katholizismus und Radio. Wie wir einem Bericht der „Etudee" entnehmen, hat in Frankreich, wie auch in anderen Ländern das Radio sich als „Kanzel" bisher gut bewährt. Seit Monaten geht die allsonntägliche Versendung einer katholischen und protestantischen Predigt durch den Rundfunksender von Tou louse ohne Störung vor sich. Nur vorübergehend fand um die Weihnachtszeit eine kurze Unterbrechung statt infolge einer zu stark politisch gefärbten Einstellung der Leiter der Station. Wie bei jeder Neuerung waren in der ersten Zeit in der Presse zahl reiche Stimmen laut geworden, die sich teils dafür, teils da wider, teils steptisch äußerten. Man hatte vor allem vor einer zu starken katholischen Propaganda gewarnt, durch die sich die protestantische und weltliche Gegenpartei provoziert fühlen könnte, und Halle unbedingt vom Radio eine absolute Ueber- parteilicbkeit gefordert. Abec unter den zahlreichen Zuschriften befand sich nicht ein einziger wirklicher Protest, was um so be deutungsvoller erscheint, als cs kaum ein Gebiet des Rad'o- programins gibt, auf dom dergleichen Proteste nicht an der Ge wohnheit wären. Diese Predigten schienen sich zweifellos der öffentlichen Kunst zu erfreuen. Nichtsdestoweniger dürsten die fanatischen Gegner des Kaiholizismus der Lache nicht gleich gültig gegenüber stehen. Wenn sie bisher keinen Widerspruch erhöhen, so geschah es, weil sie mit Bestimmtheit einen Miß erfolg erwarteten. Ein solcher blieb aus. So setzten sie nun ihre Hoffnung auf die soeben angekündigte „Monopolisierung des Radio". Die Idee hierzu soll von einer Freimaurerloge in Toulouse ausgegangen sein. Die republikanische Liga, eine frei maurerische Organisation, hat in der Tat vor kurzem öffentlich erklärt, man könne die Ausbeutung des Radio, dieses unge heuerlichen Erzichnngs-, Nachrichten- und Prapagandamittels, unmöglich den Händen privater Gesellsckiaften prcisgeben. Und schon ist es in der Folge vorgckommen, daß sich an die sonntäg lichen Vormittogspredigten am Abend ein Vortrag anschloß, der sich gegen ..dieses Ucbel. von dom sich die Menschheit zu befreien strebt, und das sich Christentum nennt", richtete. Ende vorigen Monats kündet« der astronomische Vortragende am Schluß eines Vortrags über die Planeten Merkur und Venus für den nächsten Sonntag einen Vortrag über den Glauben and die Astronomie an. die „für die Schöpfungsgeschichte eine viel bessere und wahrere Erklärung und Deutung geben könnte als das Dogma und die Bibel". Leider mußte der Gelohrte am nächsten Sonn tag seinem Auditorium die Eröffnung machen, daß er in zwischen von der Regierung die Anweisung erhalten hätte, die strengste Neutralität zu wahren. Er müßte also seinen Vortrag auf rein astronomisch« Darlegungen beschränken, mit denen er niemand verletzen könnte. Hierin eine „ehrenwerte Abbitte" zu sehen, wäre grundfalsch. Daß es sich vielmehr um einen Kunstgriff handelt, Manifestationen he rbe'i.zu führen. beweist die Tatsache, daß kurze Zeit darauf die Eingabe des oben erwähn ten Gesetzentwurfes über Monopolisierung des Radio erfolgte, in dem dos Verbot jedweder politischer und religiöser Propaganda im Rundfunk gefordert wird. Die „Rotary". Eine neue Bewegung, amerikanischen Ur sprungs, versucht auch in Deutschland Fuß zu fassen, die soge nannte „Rotary". Im Jahre 1925 in CH cago von dem Rechts anwalt Paul P. Harris gegründet, .zählt sie in den Vereinigte» Staaten brüte bereits ISO 999 Anhänger, die sich in 2569 Gruppen teilen. Alle Berufe sind zugclassen, in jede Gruppe indessen wird jeweils nur ein Vertreter eines Berufs ausgenommen, mit Ausnahme der Journalisten, die in unbegrenzter Zahl Zulah finden. Die Versammlungen werden in den Privatwohnungen .der Mitglieder abgehalten, daher die Bezeichnung der Bewe gung: Rotary — Personenwechsel. Es scheint ein philanthro- vtschcs Unternehmen zu sein, ausgebant aus dom Grundsatz: „Der jenige wird den größten Lohn empfangen, der se in Leben hi »gibt für andere": doch sind diese schönen Gefühle und Bestrebungen mehr illusorisch als reell. Di« „Rotary verpflichtet ihre Mit glieder, ihre Waren, Dienste, Ideen nur rechtmäßig auszn- tauschen, aber auch für beide Teile vorteilhaft. Und diese An weisung bezieht sich nicht nur auf persönliche Angelegenheiten, sondern auf den gesamten.geistigen, sozialen, religiösen Verkehr. Die Grnndlchr« der „Noiary" kann also mit derjenigen der Kirche keineswegs in Einklang gebracht werden, nähert sich vielmehr derjenigen der Freimaurerei. Wenn sie auch die Reli gion nicht bekämpft, so schließt sie sie doch vollkommen aus. Sie gibt vor, di« Menschen zu bessern ohne Beistand der Religion, lediglich indem sie jene zur Vernunft zurückführt. Sie predigt eine allgemeine Cittenlehrc, die auf alle philosophischen und religiösen Systeme anwendliar ist. Es ist verständlich, daß sie wenig Katholiken unter ihren Anhängern zählt, dagegen eine große An,zahl Freimaurer. Der überlebende religiöse Geist in Rußland. Ein Bericht in der Times von dem Rigaer Korrespondenten des Blattes gibt Zeugnis davon, daß der religiöse Geist in Sowjet-Rußland noch nicht tot ist. Diesem Bericht gemäß hat die Zentrale der „Kom- somosti" (kommunistischen Jugendverbände) ein Rundschreiben an di« Hauptzentren in Moskau. Leningrad u. a. erlassen, in dem sie sich über die jämmerlichen Ergebnisse des anti-religiösen Feld zuges in der Weihnacbtszeit beklagt. Die Zentrale mußte mit Bedauern festsiellen, daß nicht nur die Bauern, sondern auch be deutende Massen von Arbeitern'an der Weihnachtsfeier scsthal- icn. trotzdem diese von der Sowjet-Regierung abgeschafft worden ist. So z. B. fehlten am Epiphaniasfest, das nicht mehr als Feiertag gilt, in den Fabriken Moskaus und Leningrads Hun derte von Arbeitern. Die Zentral« anerkennt die ungeheure Ge fahr, die die besonders auf dem Lande so reg« Tätigkeit der Kirche bedeutet. Die Zahl der religiösen Verbände nimmt iin gleichen Verhältnis zu, wie die der Mitglieder komnumist-scher Versammlungen abnimmt. Man bemerkt nicht nur einen wach senden Einfluß der Eltern ans di« junge Generation in reli giöser Beziehung, sondern auch was llmgangssormen, Höflichkeit usw. anbetvifst. Das Rundschreiben erklärt einergisch, baß die sem Treiben ein Ende gemacht werden muß. Reform des Ehescheidungsgesctzes. Der Rev. W. F. Geikie-Cobb, Mitglied ^es Bundes der Ehe- scheidungsresorm in England, gibt in der „Times" einen Beschluß der Ehescheidungskommission bekannt, der kürzlich in einer Sitzung angeregt wurde. Es wurde daraus hingowiesen, daß die unangenehmen Folgen, die eine gerichtliche Ehescheidung für dos betreffend« Ehepaar meistens zeitigt, zwar hinlänglich bekannt sind: daß aber dabei völlig außer acht ge lassen wiü>, daß diese Folgen bedeutend weitere Kreise ziehen, indem sie nämlich auch die Interessen der Kinder, des Staates, der Sittlichkeit betreffen. Es wäre also nicht mehr als billig, wenn das Gericht bei Abfassung seines Beschlusses nicht nur die Interessen der beiden Kläger, sondern sämtlicher an der Schei dung interessierter Parteien berücksichtigte. — Von der Presse, sogar der nicht-katholischen, wird diese Anregung beifällig aus genommen und di« Hoffnung ausgesprochen, daß das Parlament ihr näher treten möge. „Anti-Römisches" aus der American Episkopal Lhurch. Wie der Neuyorker „Daily News" berichtet wird, will ein« Gruppe in der American Episcopal Lhurch. die etwa der angli kanischen Kirche Großbritanniens entspricht, den Kampf gegen „römische Praktiken" in dieser Religionsgemeinschaft aufneh men. so daß ein Streit entstehen werde, der ebenso heftig ist wie der englische Gebetbuch-Streit. Demnächst wird >? Washing ton das „Haus der Bischöfe" und das „Haus der Kleriker und Laien" tagen, das sich mit einer Petition der genannten Gruppe zu beschäftigen haben wird. Diese Petition verlangt die Ein stellung der Messen, der Aussetzung und Verehrung des Altars sakraments, der Fürbitten zur Mutter Gottes und zu den Hei ligen, des Gebrauches von Weihwasser und der Ohrenbeichte. 85 führende Laien, darunter Frauen von Millionären, haben die Petition unterzeichnet, die gegenwärtig zur Sammlung wei terer Unterschriften im ganzen Lande zirkuliert. Der Haupt- lampf wird sich darüber cnlspiniien, ob im Gebetbuch der Episco pal Church ausdrücklich aufgezählt werden soll, was an „römi schen Gebräuchen" verpönt ist. 1925 war ein solcher Antrag wäh rend der Generalkonvenlion von New Orleans nach heftigen Debatten abgolehnt worden. Die erwähnt« Gruppe will nun einen neuen Vorstoß unternehmen. Der Ausgang der Aktion ist völlig ungewiß. Das .Demokratische Papsttum". Bei der Erörterung der Schulfrage im französischen Senat, wo cs einen Vorstoß des radikalen Unterrichtsministers Herrioi abzuwehren galt (Herriot will ein« obligatorische, unentgeltliche staatlich« Mittelschule unter dom Deckmantel demokratischer Her anziehung aller Volksschichten zum Studium einsührcn und da durch die privaten katholischen Mittelschulen vernichten), führte der katholische Senator St. Maur aus. die Katholiken und Las Papsttum hätten Erziehung zur Demokratie nicht nötig Die Reihenfolge der Päpste, in der Kinder des schlichten Volkes mit dem Patriziat abwechseln, sei Beweis genug für ein „demo kratisches Papsttum" und damit für eine wahrhafte Demokra tie in der Kirche. Entschädigung an die katholischen Missionen durch die siidchinestsche Regierung. Der Heilige Stuhl hat die jllachricht empfangen, daß die südchincsischc Nationalregicrung den katholischen Missionen für die im März 1927 in Nanking erlittenen Verluste Schaden ersatz zugesagt hat. Bekanntlich waren damals.zwei Jesuiten, ein Franzose und ein Italiener, ermordet und die Besitztum«! des Ordens zerstört worden. Schulsorderungen der englischen Katholiken. Der Bischof von Coulhwark, Mons. Dr. Amigo, fordert in seinem Hirtenbrief von der Regierung und den Provinzial behörden bezüglich der Primär- und Sekundarschulen völlige Gleichstellung mit den nichtkaiholischcn Mitbürgern. Die Ge rechtigkeit der Forderung könne einer edeldenkenden Nation nickt entgehen: wir wollen katholische Schule» mit katholischen Leh rern unter katholischer Kontrolle. Dürfen in Italien die Ordensleute wählen? Die „Agenzia Stesani" hatte die Nachricht verbreitet, daß wahlberechtigt auch die Mitglieder des „clvrv saeciliire' (Welttlcrus) auf Grund der neuen Wahlordnung seien, die nur organisierten Arbeitern und schassenden Ständen den Zutritt zur Urne gestattet. Nus dem Text im Amtsblatt ist jedoch zu entnehmen, daß es sich um „clvro saeolaro o regolaro" handelt unb daß das letzter Wort nur wegen des ähnlichen Klanges übersehen wurde. Die Ordens- leute dürfen also wählen. Das Verbot eines Unioerfitätsrektors betr. „Ehe aus Probe". In der „Nruyork World" stellt der Rektor der Universität Wisconsin, Glenn Frank, fest, er habe die Vorlesungen von Mrs. Vetrand Russell über „Ehe quf Probe" vor dem Uni- versitätoauditorium verboten, weil ss wider den guten Geschmack sei, Sexualbeziehungen vor und nach der Ehe vor Studenten beiderlei Geschlechts, die nebeneinander die Hochschule besuchen, zu erörtern. Eine von Missionären gegründete Hauptstadt. Di« portugiesische Regierung hat beschlossen, den Regie- runysfitz der Kolonie Angola von Luanda, das in einem sumpfi gen Gebiet« liegt, nach Huamba zu verlegen, das auf einem ge sunden Hochplateau von katholischen Mistionären im Jahr« 19lv evbaut wurde. Skandinavisch» Nichtkcttholiken für Therese Reumann. Sowohl der schon einmal erwähnt« norwegische Theologe Dr. Svcrdrup als einige dänisch« Geistliche nehmen in de» Tagcspresse Therese Neumann gegen die falschen Bericht« und Anzweifelungen der letzten Zeit in Schutz. Sie haben sogar namhafte Telegrammfpesen nicht gescheut, um sich von Len töm- petenten kirchlichen Stellen In Bayern Aufschluß zu holen. Tallesagenten in Europa. Wie die katholische Presseagentur K. A. P. Warschau be richtet, weilt seit einigen Tagen Dr. Rettinger, Generalsekretär des Copr, einer der kirchenfeindlichsten Organisationen Mexikos, und persönlicher Freund v. Calles in Polen. Dr. Rettinger ist ein ans Krakau gebürtiger polnischer Jude, der jctzt di« Wc!l- konferenz der Arbcitersyndikate organisiert, die in Mexiko stcut- finden soll. Bezeichnend ist in letzter Zeit di« Bekämpfung der katho lischen Presseagentur Kap, die dem Wunsche des Heiligen Vaters gemäß die Wahrheit über die mexikanischen Zustände verbreitet, durch die sozialdemokratische Presse. Das nimmt jedoch niemand wunder, seitdem man weiß, daß der Meister vom Stuhl der polnischen Freimaurerei, der Literat Andreas Slrng als Spitzenkandidat der Sozialdemokratie bei den Wahlen aus- tritt. c dere a und d richt > N'ichtb teilen, die E 25. 34 nnng: alt w< den k (Lk. ' von d Beiffü ,MIi- Protzt seiner mit L Reicht den, sehen am E habt darm reich besitzt über!' lich st irdisö ihren suche, des L Reich aus t zum daß den . Götti Cchw selige mach, bei s ihr a bei e ihr „ den t iinml im mk Hera, walle uora, dos; ! ermu Arm, Ar,,,, sind! Arm, wie! Häng Reich Reiff Reiff Viels Gere unte Doh crtrc liebe Habs llab Fiinj es d, wes nicht 'ehe, Rerr Nah Ale» r e „ solch ?esu de,- Gott Kay, oder des zur! wen! zwei Lk. :
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