Volltext Seite (XML)
' 'S , ?iuivi-irubiD8c»-xu xl / Vl/ M» /^sscr's/i, i^/Z ^//-<3/Z<? LL. ^ »d krsttsg, eien S. 118»: HAktese jAl>, Hssksn " ttdenteurer un<I Krtistsn keeirm der Varsielluneev Dägliok » '/«7. '/-9- mnokuenttnAj. Siriescaer dlraüv sr — Dernrut: 3üv»L LiraLeudakaUnien: 2,8. >0.17. ly. 20, 22 «»ltestelie: UarstenvlRk 8i» miß Ikon: «,»»« -, oen »s. lAller: vsr Vrlv« Das Diod der Lebnsuclrt - dlscb der bekennten gle>cli- na-njgen Operette - In den lisupiroüev: Vlvlen 6Id» »an. t«»n peleovlek -E,QI3nrende äusstatlunx»— Mittwoek, cken 14. MLi>r, nsckmMsgs 3 Uke: vi^oke ^ugen6vo«^s1ellungi Lintritt tür Kinder und dvxendlicbe: 30 und 50 pkx. >V»cnei>i»s8: 54 2^ / 8nn> > ps: e, 0^7, Ans der modernen Werkstatt WS war ein langer Weg von der „Aufblüheuden Tulpe" bi» ru den Wundern der Zeitlupe, des Zeitraffers, der Mikro-, Flugzeug- und Untcrleelinematographie. Heute „lebt" so auch die an sich trockene trickzoichnerilche Darstellung. Wie wogt und brodelt doch z. B. der skizzierte Auf marsch einer kämpfenden Armee („Weltkrieg")! Ern Flieger- beobachtcr könnte aus großer Höhe auch keinen anderen Eindruck haben. Keine Hexerei,' wenn man weist, dast beim ,„Zeichnen" neben Bleistift, Feder, Tuschpinsel noch allerhand „aus dein Nahmen sauende»" Utensilien wie Kohlenstaub, Gips- und Ncist- nehl. geschabter Buntstift, Buntpapierschnitzel und — Damen puder und -schminke verwandt werden; wenn man sieht, dast die ilüfiiahmckamera wie ein Lift spazieren fährt, um das Bild- machsen, -verschwinden, -verschwimmen HerauszubekoMinen, dast man mit spiegelnden Glasscheiben, mit doppelt und dreifacher Leilbelichiung der gleichen Aufnahme arbeitet. Natürlich gehöre» da zu einigen wenigen Filmmcterir, d. h. ,anz kurzen Szenen, unzählige Handgrisse, Einstellungen, viel« .mindert Zeichnungen und — die angespannteste Arbeit vieler istonate; genau so wie für die manchmal nicht zu umgehenden Modellaufnahmen. Wie sollten wohl fonst solch scharmante Zeit genossen von „anno lobak", die Saurier z. B. oder gar das kveltall mit seinen Sternenmiriaden im Filmbild erscheinen lönnrn? Da müssen eben die ungefähr 1 Meter grosten Saurier modelle aus einer plastilinähÄichen Masse auf einer Miniatur- bühn« inmitten einer Tips- und Pappszcnerie zum Laufen, fressen, Kümpfen ufw. gebracht werden; nicht nur ein jedes Modell als Ganzes für sich, o, nein, ein jedes Glied des Eiuzel- icrs darf nur in sein« „natürliche" Teilbewegung pro Haupt- 'ewegungsphase gebracht werden. Mit der Hand! Und — jeder Vowegungsmoment erfordert ein« Linqelausirahm« für sich, wie wiederum jeder Filmmeter meist 26 Einzelaufnahmen verlangt, va nun eine einzige Fibmvovführungsminute normalerweise 13 bis 15 Meter versckMckl, so verschlingt «in kurzes Modell- jzenchen von — sagen wir einmal — 30 Meter, etwa 780 Einzel- lmfnahmen oder aber — bei 2 Sauriern mit ihren 2 mal 2 Leibern, 2 Köpfen, 2 Paar Augen, 2 Paar Kiefern, 2 Schwän zen. 4 Beinen und 4 Krnllentatzen — „nur" 27 280 Bewegungs- Handgriffe! Gar nicht davon zu reden, dah oft ganze Szenen irgend eines Be-wegungs- oder Motographiefehlers wegen zwei», dreimal wiederholt werden müssen. Geduldsspiel! Angenehmer ist's da schon im Atelier-Planetarium mit höheren Dingen: Sonne und Planeten zu tun zu haben. Aus langen Hebeln kreisen 8 große und 27 kleine Planelenmodelle (mit deren wieder für sich kreisende» Monden und Ringen) um ihre Pappsonn«, indem sie nach wahrhaft astronomischer Berech nung um Millimeter pro Einzelausnahme auf ihrer Bahn vor rucken. Di« ersten 20 Filmmeter mit ihren „lumpigen" 35 000 Aufnahmen find da bE geschafft, und beinahe als ein Kinder spiel errveist es sich, «in paar Sonnen oder dergleichen aus ihrem Urnebel — wie es sich die Kant-Lapla'sche Theorie vorstellt — entstehen zu lassen. „Man tropf«"... ein wenig Oel in ein Glas Wasser, bringe das Ganze zr" ' —" ^ ^ ' auseinander,, der Schöpfni schwerer filmen sich die Wunder allen anorganischen Lebens: das Wachsen der Steiu«, der Kristalle. Das verstehen ja schon die Oberklassen aller Schulen ad oculo, — Alaunbäumchen! — zu demonstrieren; kommt eben nur Licht und Kamera hinzu A ll man nun aber tiefer in diese Materie dringen, der „Kristallseele", wie sich Haeckel, der gerade in diesem Kristall- wachsium den Ucbergang vom Anorgau.fchcn zum Organischen zu erkennen vermeinte, bezeichnenderweise ausdrückte, näher- lomme», wird die Heranziehung eines Kristallisations-Mikroskops notwendig. Unter gemalt ge», bis zu 1000 Gras ansteigende» Temperaturen schmilzt es jedes Kristall bis hart an die Ver- Msigkeiistropfen liegt im schärfsten Licht unter der Lupe des phastn fest. Bon 1000 Aufnahmen gelingen 2! Ecduldsaihletik, die nur noch von der Filmovbeit unterm Kineinikroskop üimrtrofsen wird. Ein Wasser-, Blut-, Nähr- flüssigkeitslroofei, liegt im schärfsten Licht unter der Lupcges gilt eine Infusoriengruppe, einen Bazillcnhaufen, ein einziges l fer allerwinzigste», meist nur zu beweglichen Lebewesen im Film sostzuhalten. Tausendmal ist's „eingestellt", tausendmal huscht cs bet sei ersten Kurbeldr-Huny aus dem winzig kleinen Bl ckseld, tausendmal ist's nach gev.idezu verblödendem Warten doch endlich vom Kameramann ersaßt worden, um sich später irgendeines Zufallsfehlers wegen als FHlaufnahme herauszu stellen „ So eine UrzeugMg, die Teilung der Amöbeuzelk z. B., 140LS Liektspieltdealer Dresden. Leestrsüe >V»rktsgs: >/z4, S. 7,9 Sonntags: 3, 5. 7 und 9 Odr »«»NV UsLNKv unä »«arts psuLlIvck in vl-sgonösliölicken vemnLek»» ttiitvl sueli vok m«sn Z Kur noek di» kNonlog: » lUIkv seinem grollen 8en8stivN8 ä I »Itt "IkA und /ldenteuerkilm > 0i« sk»k«rirkurnumm«r Kk vten»1»q: liüdetl i."n>,LEL liÄAkiilmflllt Vkerktvos 4, '/«?. '/ 9. 8oi'N- mal bvsttsos 3, 5. 7. 9 Obr wirklich auf den Mim zu bannen, ist tatsächlich ein« ganz graste Kunst und unerhörtes „Augenpulver". Da benehmen sich Lurche. Molche, Quallen. Krabben, Fisch« «sto. doch «in wenig entgegenkommender. Zwar auch hier heistt es: warten, warten, warten; tage-, wochrn-, monatelang vor den Aquarien . . _ ^ stehen, mit der Hand an der Kurbel, zur rechten Zeit das Licht an- zusdialleii imd damit wieder die interessanten B... ster aus dem Aufnahmefeld zu verjagen. Ob im Atelier, Laboratorium, in der Klinik, immer ist es der gleiche nie endende, niemals ganz liegreiche Kamps mit dem (Jupiter-) Licht, das immer wieder di« Aufnahmeobjekte zu verscheuchen droht. Dazu kommt noch ein anderer nicht zu unterschätzender Gofahvsaktor; Licht entwickelt ja Wärme, und dies« Hitze wirkt sich wieder nur zu oft lebens» zerstörend aus, so daß sich der Erfolg unendlich vieler Aus nahmen in dem Dichterwort charakterisiert: „Ein großer Auf wand nutzlos ward vertan". Ein dennoch gewonnenes Filmbild des pulsierenden Blutkreislaufs im lebenden Körper gilt daher in der Tat als ein« selten«, überaus vom Gkück begünstigte film- technisch« Großtat. Mögen überhaupt Kulturfilmaufnahmen nun im Atelier, in freier Natur oder auf mehr oder weniger ausgedehnten Expeditionen gesucht und gefunden werden, immer verlangen sie ein vom Laien unmeßbares Matz von Arbeit. Vorl>«r«itung, Gründlichkeit und Aufopferung. Wochenlang sich umschwirrend« Libellen, miauend« Kätzchen usw. zu belauschen, sie an Um gebung und Grell-Licht zu gewöhnen und dann im allein richtigen Moment loszukurbclm das bedeutet viel mehr, als man sich im allgemeinen vorstellt. Und wieder erweist sich auch hierbei der ewig« Kampf mit dem Licht als das allerschwerste. Im Atelier zucken gerade im entscheidenden Augenblick die Lampen, find oi« Kohlen, die vorher stundenlang tadellos ruhig gebrannt haben, abgebrannt und müssen ausgewechselt werdeir, fällt ausgerechnet der Schatten des Ausnahmetierchens jo un glücklich, daß an eine Aufnahme nicht zu denken ist; im Freien machen Nebel, Wolken. Regen, Wind und Kälte di« allerbest« Aufnahme im letzten Augenblick zunichte. Ein Kurbeln von Erotztirren — möyen sie Haus-, Wild oder Raubtiere sein — herrschen di« gleichen Schwierigkeiten, nur datz man mit der Kamera in die zoologischen Gärten und Tierparks einbrechen und dem mangelnden Landschaftsbild mit gemalten Hintergründen und Dekorationsstücken wie Palmen, Felsen usw. nachhclscn kann. Wirklich natürlich werden sich diese Zoo-Stars jedock) niemals benehmen, dazu sind sic durch die Gefangenschaft verdorben worden. Will man also restlos naturgetreue Filmsolgen von ihnen erhalten, so heitzt es „hinaus in die Ferne"! So sind auf über zweijährigen Expeditionen die bis oahin noch nie gesehenen Elefanten-, Raubtier-, Menschenvoriräts des „Chang", Beug Bergs, die anderen großartigen Filmstudien aus der ganzen Welt (Colin Rotz,, Lola Kreutzberg usw.) geschaffen worden, die mit einem Schlage die weißen Lairdknrtcnflccke zu un erschöpflichen, bildstarke» Fundgruben verwandelten. Als lauterste Wahrheit entpuppt sich freilich auch bei ihnen nicht alles; das „corrigor In l-'ortuno" — „man mutz dem Glück ein wenig nachhclfen!" — spielt auch im „garantiert naturechten Expeditionssilm" eine nicht unbedeutend« Rolle. Ein Tiger, Löwe usw, z. V., der riesengroß dem Kinopublikum ins Gesicht springt, also eigentlich Kameramann und Apparat in tausend Fetzen und Splitter zerrissen haben müßte, der war noch weit vom Schlitz, an 50 oder mehr Meter von der Aufnahme- koloune entfernt und sprang in Wirklichkeit auf das „über- jchnjttene", d. h. im Bilde nicht sichtbare angepflockte Ködertier. Das Tele-(Fernrohr-)Obj«ktiv gibt die Lösung dieses Rätsels. Gefahrlos ist di« Geschichte aber troddew durchaus nicht; denn 8i» elnrcklloklick lNonlsg: vis Mel« WM kb vienstsg: Mel seine «litte Tili-Ilck lo,I8> i> 2» /,Ovr, tionnrve» IS, 17,19,21 One 2. pio«»,« vsrlüngvrll IVsItlrneg 1 was bedeuten schon'50 Meter für bi« mächtigen Sätze eine» hungrigen oder gereizten Löwen! Ebenso waren in Wirklichkeit die ungeheuren Wildelefantenherden, die von maskierten Ein geborenen durch Urwald. Tal und See bis zum Zähmungskrat getrieben werden, längst lammfromme Arbeitsriesen, die man sowieso alljährlich auf dem Landeselefantenmarkt zum Verkauf versammelt. Und . . . abermals: Trotzdem! So em versehent liche» Elefantentrittchen macht auch aus dem vorbildlichsten Männerbrustkasten einfach Mus. Und nun gar erst die Eingeborenen! Bei ihnen weitz man nie, woran man ist. Wie bei Kinder» kann da Unterwürfig keit, Wohlwollen, Freundschaft so jählings in lodernsten Zorn, glühendste» Haß Umschlagen, dah auch der schuhfertigste Revolver kaum zu schützen vermag. Allersemste Diplomatie gehört dazu, ihnen di« ersehnten Aufnahmen ihrer Lehens-gcwohnheiten und -aufsassung: ihr Kulturbild, zu entlocken. Auch hier: ohne so ein bißchen Mogeln geht's halt nicht! Auch in diesen fernen Zonen wacht ja das intimere Stammes- und Familienleben erst zur nl>endlichen Stunde auf und . . . woher dann da, Licht nehmen? — Man macht den Tag zur NaHt und „stellt" spielt ein wenig Theater. Kulturfilm-Indiskretionen! Derlei, vreißiz Zähre Kulturfilm Es sind jetzt 30 Jahre her, daß einer der ersten Borkämpfer des Films in Deutschland, Oskar Mcßter, den ersten deutfchen Kulturfilm dreht«, vielleicht den ersten Kulturfilm überhaupt Es war «in Kulturftreisen von 35 Metern, der da» „Erwachen der Pflanzen" darstellte und sang- und klanglos wieder ver- schwand. Aber es war immerhin der erste Schritt aus einem Wege, der zu einem der wichtigsten Gebiete der Filmkunst führte. Aus Anlaß diese« Jubiläums behandelt Aros in „Scherls Magazin" di« Schicksale des Kulturfilms. .Das Er wachen der Pflanzen fand bald Nachfolger, und da» belehrend« Moment spielte im Kinoprogramm rin« groß« Roll«. Aber diesen Filmen fehlten die spannenden und packenden Momente. Da gab es hundert Meter „Papierherstellung in Schweden' oder einen Bildstreifen über „Herstellung des Porzellans in China", und so interessant diese Bilder auch sein mochten, si« wirkten in ihrer Gesamtheit langweilig. Erst allmählich hat sich ein« Technik entwickelt, die auch dem Kulturfilm einen Reiz zu verleihen vermocht«, der heute in allen Ländern der Welt das Publikum ine Kino lockt. Man denke nur an den Eieges- zug, de» gegenwärtig ein Film über Tier« und Menschen in Siam unter dem Titel „Chang" durch Europa nracht, oder an Colin Roß' „Erwachende Sphinx", der nicht nur Kenntnis von Land und Leute vermittelt, sondern die tieferen politischen und soziologischen Zusammenhänge des modernen Asrika -ntbüllt Wenn solche Kulturfilme heut« dieselbe Antziehungokrasr haben wie irgendein Eensationrdroma, so ist dies merk- würdigerweis« zum nicht geringen Teil der Industrie zu ver danken. Einer der ersten wirklich durchschlagenden Kulturfilm«, die «rgreiscnde Schilderung des Eskimolebens in „Nannk" war ursprünglich nichts als ein Werbefilm, der zum Kauf von Pelz waren anlocken sollte. Eine sranzösi>ä>e Antomobilsadrik, die ihre Wagen quer durch das dunkle Afrika sandte, schuf durch diese Expedition die herrlichen Ausnahmen vom „Schwarzen Geschlecht". Ein süddeutsches Werk beauftragte eine Frau, quer durch Rußland bis ins tiefste Persien vorzudringen und ver halt damit einem vorzüglichen Kultursilm zum Dasein. Ein solcher Film verbreitet nicht nur die Kenntnis von fremden Ländern, sondern macht auch zugleich deulsche technische Höchst leistungen im Ausland bekannt. So versäummmen die Grenzen zwischen Werbe- und Kulturfilm. Es gibt keine größere Expe dition »lehr, boi der nicht der Kameramann der wichtigste Be gleiter ist. Manä mal erscheint der Film zunächst als Nel>en- sad)e und zeigt erst dann seine erstaunliche Wirkung. So war es bei den Ausnahmen des berühmten Schilderers exotischen Tierlebens, Beugt Berg, der bei seinen Untersuchungen wohl zunächst hauptsächlich an seine Bücher dachte, dann aber durch seine persönlichen Schilderungen, verbunden mit dem Filmbild, r-en stärksten Eindruck hervorrief. Der große Abessinien-Film der Ufa ist ein Nebenprodukt der Tiersang-Exped tion gewest», die der Direktor des Berliner Zoologischen Gartens, Dr. Lutz Heck, in das Reich Meneliks unternahm. So hat der Kulturfilm in den drei Jahrzehnten seines Bestehen« «!»en gewaltigen Auf schwung genommen. 1k. btuckei ruauil.