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Sächsische Volkszeitung : 06.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192803067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280306
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-06
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.03.1928
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Zentrums auch iui ev,>uq>t>icheu Lager weilhi» gcicill wird. »eit verbrcilclc Eva uaclisch-luthe rische Laudesschuk- »ereiu für Sachsen erläßt jetzt einen erfreulich deutlichen Ausruf folgenden Vorlautes: „Taö Reickisschulgcscti ist an der Haltung der Deut schen Volkspartci im Reichstag gescheitert. Wir wissen nun, Vak tlundgelinngen christlicher Eltern »utilos sind. Dir Tat entscheidet! Ehriften Sachsens, eure Tat ist der S t i ni ui z e t t e l. Ihr müßt am Reichsschulgcscti kämpfen ler nen. Wir können aus das Gesetz nicht verzichten." Deutlicher kann cs nicht inclir gesagt werden! Dresden und Umgebung Erster mitteldeutscher Technlkertag Dresden. 5. März In diesen Tagen findet stier der erste mitteldeutsche Technikcr- ta>> in Verbindung mit dem 5. ordentlichen Gautag der Gruppe Minclöcutschland statt. An der Hauptversammlung am Sonntag im jtcglcrhaus nahm Minister El 8 ncr, ferner Vertreter der staai- lichen und städtische» Behörden, der Handelskammer und der be freundeten Verbände teil. Verbondsvorstestcr Peterscn-Essen behan delte die Bedeutung des deutschen Technikers in der Volkswirtschaft. Er geißelte bc'ondcrs die Fehler der an und für sich notwendigen Nationalisierung. Diese stabe Erfolge auszuwcisen in bezug auf die Arbeitslosenzlsscr und auf die ProduktionSstcigcruug. Front müsse dagegen gemacht werden gegen die oft hcrvortretendc schcmatisch- bureaukralische Vcriüngungstcndenz in den Betriebe» mit Ausschal tung aller langjährigen Erfahrung der Acltercn. Ucberorganisation begrenze die Willcusbildung der Führer Das Tarif- und Schlich tungswesen verhindere jede aktive GehaltSpolilik. Neben der Ta- r'peliiik müsse eine Saudcspolitik getrieben werden. Notwendig sei auch wirtschaftliche Weiterbildung und Schulung des Technikers. Das gelle vor allem vom Nachwuchs. An zweiter Stelle sprach Gauvorstester Schillik, Halle, »der Gehalts- und Sozialpolitik. Der Redner behandelte das Arbeitszeilnolgesetz, das Kündigungsschutzgesetz das Erfinder recht u. a. m. Seine Ausführungen gipfelten in dem Gedanken, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Technikerstandc einig gehen mühten in der Wertung und Bezahlung der qualifizier ten technischer Arbeit. Neben der Hauptversammlung ginge» ein« Reihe von Fochversammlungen einher. : Ueber „Leichenverbrennung oder Erdbestattung" spricht am Freitag, den 9. März, abends 7 Uhr, in der Hof- und Propsteikirche P. Hermann Zurhausen, Düsseldorf. Gerade in den Nachkriegszeiten Hot eine lebhafte Propaganda für die Le chenverbrennung eingesetzt, die in die weitesten Kreise getra gen wird. Der Vortrag soll einen kurzen Ueberblick iiber die Begräbnissitten der Völker bringe», um dann die Stellung des Ehristentums zur sog. Einäscherung zu beleuchten und eingehen der zu begründen. : Seminarschlußfeier in Dresden-Plauen. Am Sonnabend wurden im Seminar Dresden Plauen die letzten Miturienten entlasse» und damit das Seminar geschlossen. Die Abschieds rede hielt Professor Dr. Fischer. An die Stelle des alten Semi- ! »ars tritt die neue Deutsche Oberschule Dresden-Plauen. : Die Weihe der katholischen Kapelle in Kötzschenbroda fand am gestrigen Sonntag statt, lieber die Feierlichkeiten, die einen würdigen Verlaus nastmcn, werden wir eingehender berichten. : Weltumscgler Kircheiß. Am Sonntag vormittag hielt im Zir kus Sarrasaui vor einem vieltausendköpfigen Publikum Kapitän Kircheiß seinen angckündiglen Vortrag über die große Weltumseg- lung, die er mit einer vierköpfigen Mannschaft in einem nur 69 Tonne» großen Kutter ausgcführt hatte und die durch eine» Film in anschaulicher Weise erläu'crt wurde. Anschließend sprach Vcr- inessunosdireklor Harimann über die Notwendigkeit kolonialen Be sitzes für Deutschland. : Tudctendeutschc Gedenkfeier. Am gestrige» Volkstraucrtag wurde auch der Gedenktag für die am 4. März 1919 in »ordböh- mischen St.dten durch tschechische Soldaten erschossenen 54 Deutsche», dessen Feier in der Tschechoslowakei liekannt'ich verboten ist, im Hause der Kausmannschast, wo sich zahlreiche Führer des uordbohmischcn Deutschtums zusammengcfundeu hatten, in schlichter, würdiger Form begangen. Der Abgeoiduete Haus Knirsch aus Dux sprach über die Leidenszctt der Deutschen in der Tschechoslowakei und sorderlc das Selbstbestimmungsrecht der Völker als Grundlage für einen neuen Staatcuausbau. Musikali'chc Vorträge umrahmte» die ernste Feier. : Einbrecher scftgcnommcii. Wie berichtet, drang kürzlich ein unbekannter Dieb im Grundstück Großenlxiiuer Straße »9 vom Hose aus nach Eindrücke» eines Gazefensters in die Erdgeschoßwohnung ' eines FlcischcrmeistcrS ein und entwendete eine Brieftasche mit 260 Gewinnung und Verkeilung -es elektrischen Stromes Zur Iahresschau 1928: „Die Technisch« Stadt". „Alle Kultur gehl aus von den brennenden Holzscheiten aus dem häuslick-en Herde, die gleichzeitig Wärme und Licht spenden. Wärme zum Schutz gegen Kälte, zur Bereitung der Speisen und zur Herstellung der verschiedensten Gegenstände des täg lichen Gebrauckzes als Ansang der gewerblichen Tätigkeit, Licht zur Erhöhung der Behaglichkeit und zur Verlängerung der Arbeit-Möglichkeit." Tics« Sätze, mit denen Prof. Ferdinand Fischer vom Kohlensorschungsinstitnt in Mühlheim 1912 das Erscheinen einer Fachzeitschrift für Feuerungstechnik einleitete, bezeichnen die An fänge einer Entwicklung menschlicher Technik. Zivilisation und Kultur, in der die Bändigung der elektrischen Kraft und ihre Heran'iehung sür den Dienst der Menschheit den vorläufigen Endpunkt darstelll. Die Dresdner Fahresschau 1928 „Die Technische Stadt" wird einen umfassenden und lehrreichen Ueberblick über die letzten Stadien dieser ganzen Entwicklung ermöglickzeu. Ohne den elektrischen Strom ist die moderne Technik und das heutige mcuschliä)« Leben kaum »och denkbar. Die Ge meinschaft sowohl wie das Einzelindividuum sind auf fast allen Gebieten des Wirkens und Schaffens aus die Mithilfe der Elek- trizitkbi unmittelbar angewiesen. Den ständig gestiegenen An forderungen an die elektrisch« Kraft trug di« Entwicklung ihrer Erzeugung sortlauscud Rechnung, die'in den letzten 60 Jahren ebenso wie die Elektriziiätsverwendung einen geradezu unge heuren Aufstieg durchgemacht hat. Die Zeiten, in denen die Bedürfnisse des Wirtschaftslebens nach Licht und Kraft von kleinen Elektrizitätswerken mit engstem Versorpungskreis mehr schlecht als recht befriedigt wurden, liegen längst hinter uns. Die Elektrizitätsversorgung drängte von Fahr zu Jahr mehr zu einer Regelung auf immer breiter werdender Grundlage. Und diese Bedürfnisse, die den Nahmen der gemeindlichen Versorgung sprengten und immer nad)d.-ücklicher die eiicheitlielze Regelung für ein größeres Gebiet, rin« Provinz, ein ganzes Land forderten, zwangen zur Errich Me WW ms -er Men Mi Di» „Naturkjeilschule". Das Große Schöffengericht in Etatz beschäftigte sich mit «lneni Kurpfusiherprozeß, der fast unglaubliche Sachen entrollte. Angeklagt wegen Betruges war der Naturheilkundige Bergmann Josef Glied aus Neurode, der dort eine große Praxis hat. Auf seine hahnebüchenen Methoden sielen unendlich viele Patienten hinein. Was aber das Schönste ist, das ist die Tatsache, daß er ein« richtiggehende Schule der Naturhcilkunde unterhielt und andere Leute gegen hohes Honorar als angebliche Naturheil kundige ausbildete. Ein solcher Fall betrat die Anklage, in der als Geschädigter ein Bergmann Richard Linke aus Hausdors auftrai. Diesem hat der erfindungsreiche Angeklagte nicht I weniger als >000 Mark nach und nach abgenommen. Er rüstete den Schüler in der Hauptsache mit einer gewöhnlichen Urmachcrlupe aus und ermächtigte ihn selbständig zu prakti zieren Linke ließ sich in Neisse nieder und hat dort tatsäch- j lich ohne die mindesten Kenntnisse als Naturheilkundiger vier volle Monate hindurch gewirkt und ebenfalls einen sehr großen Kundenkreis gehabt. Wie Linke selbst angab. hat er absolut nichts von der Sache verstanden und immer auf gut Glück darauf losgewirtschaftet. Im Laufe des Prozesses wurde fest- gestellt. daß Glied auch mit auffälligen Dankinscraten in de» Zeitungen operierte und auch auf diese Weise viel« Kunden fand, obwohl diese Dankinseratc von ihm selbst fabriziert waren! Die ärztlichen Sachverständigen gaben ein vernichtendes Bild von dem betrügerischen Treiben des Angeklagten, der die Dummen wirklich in unerhörter Meise prellte. Glied wurd wegen Betruges zu 9 Monaten Gefängnis, wegen unerlaubt-' Handels mit Arzneimitteln zu einem Monat Haft verurteilt. 102 Jahre alt. In Kätscher bei Le ob schütz konnte Frau Renate Droste' ihren 102 Geburtstag feiern. Aus diesem Anlaß wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil. Von ihren 12 Kindern leben nock vier. Das älteste davon ist 82 Jahre alt und das jüngst 65 Jahre. Von den Geschwistern des Geburtstagskindes lebt noe! ein« Schwester, die im 91. Lebensjahre steht. Der Komponist des Flaggenliedes gestorben. In dem schlesischen Dorf Giersdorf ist der Komponist des Flaggenliedes „Stolz weht die Flagge", der Musiklehrcr August Thiele, gestorben. Der Komponist lebt« in den dürftig sten Verhältnissen. Die „Triersche Insel". Das Dekanat Kirchen, gewöhnlich „Triersche Insel" ge nannt, ist ein Teil der Diözese Trier. Es liegt an der südlich sten Spitze von Westfalen und wird umschlossen von den Nach- Lardiözesen Köln. Paderborn und Limburg. Vor einiger Zeit konnte man lesen von einer geplanten Beseitigung der Enklave, di« an die genannten Kirchensprengel aufgeteilt werden sollte. Weihbischof Dr. Ant. Mönch aus Trier hat auf dem Laritastag zu Legdwehr indessen folgendes zu dieser Frage bemerkt: „Wir Trierer Bijchöf« würden uns eher das Herz aus dem Leibe reißen lasten, als die Einwilligung zu dem genannten Plan zu geben. Nur einem Befehl aus Nom würden wir uns beugen, aber dieser kommt nicht." Diesen Worten folgte ein Sturm des Beifalls Die Katholiken der „Trierschcn Insel", deren Zahl 30 000 beträgt, erfreuen sich ob ihrer Treue zur Kirche allent halben der höchsten Wertschätzung. Kleine, aber bedenkliche Geschenke. Ein« sozialdemokratische Agitatorin, Frau Bautz, früher Mitglied der Ham burgischen Bürgerschaft war im Hambur- gIschen Arbeitsamt anaestellt. Dieses leitet der Sozial demokrat Hüifineier, Mitglied Ser Bürgerschaft. Als Frau Eanz hinter gewisse Mihstände gekommen war — es handelte sich um Geschenke an weibliche Angestellte des Amtes durch Arbeitsuchende — wurde sie bei Hüfftneier vorstellig Dieser beschränkte sich daraus, die Angeschuldigten zu befragen unternahni aber, als sie die Verfehlungen leugneten, in de, Sache nichts weiter. Frau Bautz wurde in ein« Nebenstelle ver setzt. Bald daraus erschienen in einem linksgerichteten Blatte aufsehenerregende Aufsätze gegen den „Sumpf im Hambnrgijche» Arbeitsamt", versaßt von einem Gewerkfchastsbeamtcn, und >päter noch ein von Frau Butz geschriebener Aufsatz mit ähn lichem Inhalt. Diese wurde daraufhin fristlos entlassen. Die Folge der Zeitungsartikel war ein Beleidigungsprozeß. Tos Amtsgericht erkannt« zwar aus kleine Geldstrafen wegen soi- maler Beleidigung, stellte aber ausdrücklich in seiner Urteils begründung fest daß di« in den Aussätzen enthaltenen Angaben sich zum größten Teil als wahr erwrescn haften. Insbesondere ergab die Beweisaufnahme, daß die sozialistische Partei ans Frau Bautz hingewirkt hat. über di« Vorgänge zu schweigen, damit der Direktor als Mitglied der Partei und neugewiihltes Mitglied der Bürgerschaft nicht bloßgcstellt werde und nicht ohne Ruhegehalt seinen Posten verlier«. Das .Hunkenfeuer" im Allgäu. Di« letzten sonnigen Vorfrühlingstag« weckten selbst an den Bergeshöhen das Leben. Ueberall macht fick) di« Einrvrrkung der Lenzstimmung bemerkbar. Zwischen dem Felspestei» konnnen Nasenflecke zum Vorschein. Unter dieser Früh fahr st inmnuig wurde am Sonntag im ganzen Allgäu der sogenannte Fniiken- sonntag begangen Der herrliche, sternenklare Abend begünstigte die Funkdnfeuer, die den Sieg des Lenzes über die dunkle Zeit des Winters bedeuten. Auf allen Höhen wurden die mehr oder minder originellen .Hexen" verbrannt. Die Feuer, die oft in mächtigen Bränden wie Fanale zum nächtlichen Himmel cmpoi- loberten, gewährten einen geradezu herrlichen Anblick. Lustige Jauchzer und dröhnende Schüsse begleiteten häufig den sinnigen Brauch. Am imposantesten wirkten die Funken auf den Berges gipfeln und keine Mühe ward von den jungen Leuten gescheut, möglichst den Nachbar noch zu übertrumpfen Der tragisch« Tod des Fliegers Hackemack. Zu dem Absturz des Riesenflugzeuges der Bayerischen Flugzeugwerke bei Augsburg Hot di« amtliche Untersuchung folgenden Tatbestand ergeben: Das Flugzeug war zu einem Probeslug gestartet. Nach einem einwandfreien Flug von zirka 25 Minuten Dauer schien der Flugzeugführer zur Landung ansetzen zu wollen. In einer geringen Höhe über dem Boden lösten sich Tente des Despan- nnngsstoffes ohne daß das Flugzeug aber in seiner Flugfähig, teil beeinträchtigt wurde Es flog noch ungefähr 500 Meter in ruhigem Fluge geradeaus weiter. Als es das Vahmvärterhans an der westlichen Plctzgrenze überflog, beobachtete der Bahn wärter. daß der Körper eines Menschen aus der Einsteigelik der Kabine heraushing (die Kabinentür liegt zirka siinif Meier vom Führersitz entfernt). Wie sich bei der Unterschung heraus stellt«, hatte der Führer versucht, sich durch di« Kabineutü, zu retten. So war das Flugzeug steuerlos geworben und zer schellt« beim Larrden Der Führer war mit dem Fall- schirm an der Tür hängen geblieben und war beim Aufschlag losorr tot. Wahrscheinlich hatte er angenommen, daß ein Steuerbruch vorläge. Ein solcher war ihm beim Ein fliegen von Flugzeugen anderer Bauarten schon zweimal »or- gekommen. In beiden Fällen verdankte er sein Leben nur be sonders glücklichen Begleitumständen. Dr« amtliche Untersuchung hat ergeben, dak Steuer» oder Flügelbruch nicht vor lag. Mark Inhalt. Der Täter wurde jetzt von der Kriminalpolizei in dein 29 Jahre allen Arbeiter Max Haase von hier ermittelt und sesigc- nommen. In seinem Besitze wurden von dem gestohlenen Gelbe noch 180 Mark vorgefuicken, vie dem Geschädigten wieder ausgchän- digl werde» konnte». : Zwei Diebe festgcnommrn. I» letzter Zeit wurden in meh reren Geschäften aus der Pillniher, Wettiner- und Pfotenhauerstraße aus den Ladenkassen Geldbeträge entwendet, ohne daß es zunächst gelang, dem Täter, der in allen Fällen die gleiche Arbeitsmethode angewcndei hatte, aus die Spur zu kommen. Er erschien gewöhnlich in den späten Nochmittagsstunden und fragte nach einem Gegen stand, den cs nicht gab, worauf er das Geschäft sofort verließ, ohne aber die Tür richtig zu schließen. Kurz darauf betrat er wieder den Lade», entwendete schnell den Geldbetrag und verschwand damit. Ans diele Weise sind ihm Beträge bis zu 100 Mark in die Hände ge fallen. Durch umfangreiche Erörterungen der Kriminalpolizei lenkte sich schließlich der Verdacht auf einen 30 Jahre alten Eiscndrchcr bon hier, der bis vor kurzem wegen gleicher Diebstähle eine Frei heitsstrafe zu verbüßen hatte. Er wurde festgenoimnc» und, da n leugnete, den Geschädigten gegcnübcrgestcllt, dl« ihn bestimmt alt den Täter wiedererkannten. — Weiter gelang cs der Kriminalpoli zei, den 29 Jahre alten Geomeier Eugen Schwarzbach von hier, der sich in den letzten Woche» in mehreren Füllen als Einmictoöieb l-clü- tigt hatte, festzunchmen. Er mietete sich unter den falschen Namen Schneider und Müller ein und verstand cs, durch allerlei Vorspiege lungen das Vertrauen der Vermieter zu erwecken. Am anderen Morgen verschwand er gewöhnlich initcr Mitnahme von Kleidunn-!- stücken und Schmuck'achen, die er sofort zu Geldc machte. Außer-m konnte ihm von der Kriminalpolizei noch ein Fahrraddiebstadl »ack- gcwiei'cn werden. Ein Teil des Diebesgutes wurde wieder herbei geschafft. : Dresdner Konservatorium. Am Mittwoch, den 7. März 1928, abends 7.30 lihr findet im Harmoniesaal, Landhausstraßc N, 1., das 4. P r ü s u n g s k o n z c r t mit Orchester statt. Eintritts karten im Konservatorium, Landhausstraßc 11, 2., und in 1 Zweiganstaiten. tung von Kraftwerken größten Stils und von Krastverteilungs- anlageu, die sich nicht nur über ganze Provinzen und Länder ausdehnen, sondern über deren Grenzen vielfach noch hinaus- greifen und immer größere Fernversorgungsgebiete erfassen. Ein augenfälliges Beispiel dieser Entwicklung bietet oie Landeseiektrizitätsversorgung im Freistaat Sachsen, die immer mehr der zentralen Regelung durch die Eingliederung der Stromerzeugungsanlagen von Gemeinden oder Gemeindeverbänden in das Ende 1916 begründete Landeselek- trlzitäisuntcrnehmen und der Anbahnung von Wechselbeziehun gen zwischen diesem und den benachbarten Großkrastunter- nehmungen entgegengeführt wird. Ihr Ziel ist, „de» Nutzen billiger elektrischer Arbeit durch die Fürsorge des Staates nach und nach allen Landesstellen zukommen z-u lassen, der unwirt- schoftlickzen Zersplitterung der Stromversorgung durch planvolles Zusammenfassen der bestehenden lebensfähigen Anlagen abzu helfen und die Bodenschätze und Naturkräfte des Landes in um fassender Weise in den Dienst der Elektrizitätsversorgung zu stellen". De Kraftquellen der sächsisäi«» Landesstromversorgung beruhen zur Zeit noch fast ausschließlich auf den bedeuten den Braunkohlen ln gern im Osten und Westen des Freistaates. Die sächsische Braunkohle rechtfertigt wegen ihres hohen Wassergehalts und ihrer geringen Transport- fäh'akeit kaum ihre Verfrachtung. Dagegen eignet sie sich vor trefflich zur Derseuerung an Ort und Stelle für die Energie- er'eunuug m d in ihrer Verwendung zu diesem Ziveck lieg! bis jetzt talsächiich die vorteilhafteste Ausnutzung ihres Wertes. Auf Grund dieser Erkenntnis wurden unmittelbar am Fundort der Rohbraunkohle in Hirschfelde bei Zittau und in Böhlen bei Leipzig. Großkraftwerke errichtet und aus- gebout. Bon diesen strahlen die Höchstsnannungsleitungen über das ganze Versorgunasgebiet aus. In zahlreickzen Umspann werken wird die Höchstspannung von 100 000 Boit auk oie sür die einzelnen Versorgungsbezirke geltende Mittelspannung herabgesetzt. Di« von diesem immer dichter und vollständiger werdenden Leitungsnetz erfaßten gemeindlichen und sonstigen Elektrizitätswerke beziehen ihren Strom, aus dem Landesnetz und beschränken sich höchstens aus die Eigenerzcugung der Spitzenleistungen in den Zeilen des höchsten Strombedarfs. Man Kommt also immer mehr davon ab. den Strom am Ort seiner Berivendung zu erzeugen. Bielmehr erzeugt man Ihn am Orte der günstigsten Voraussetzungen für diese Energiegewin- nung und von diesen Erzeugungsstätten leitet man ihn zu den Stätten des Verbrauches. Das ist billiger und wirtschaftlicher als die Zufuhr teurer Steinkohlen.oder anderer hochwertiger Hei'mittel nach zahlreichen über das ganze Land verzelteiien kleineren Kraftwerken. Die Landes ström Versorgung trägt also dem Grundsatz höchster Wirtschaft lichkeit in jeder H i n s i ch t R e ch n n n g. Aus den gleichen Grundlagen beruht die ganze miltei- de-ulsche Grohkraflverforgung. Di« sächsischen 100 000 Voll- Leitungen sind mit den übrigen Hochspannungsleitungen Millci- deuischlands zu einem umfassenden Ringnxtz verbunden, dos neben den sächsischen Großkraftwerken Hivschselde und Böhlen die Großkraftwerk« Zschornewitz, Trattendors »nd Louta ein- schiießl. Der Ring führt über Dresden. Ehemnitz, Zwickau, Döhlen. Leipzig, Zschornewitz, Berlin. Trattendors und Lauto nach Dresden zurück. Im Gegensatz zu Sachsen und Mitteldeutschland hol Bayern seine Stromversorgung hauptsächlich auf seinen reichen Wasserkräften aufgebaut: ihr wichtigster Stützpunkt rs! das Walchenseekraftwerk. In Westdeutschland beruht Stromerzeugung zum überwiegenden Teile auf de» großen Steinkohle »schätzen dieses Gebietes. Die Dresdner Ausstellung wird gerade in die modern« Elektrizität« Großer'engung, die Weilerleitung des elektrischen Stromes, seine Einführung in die Stadtgebiete und seine Verzwei- gunq und Verteilung an die Verbraucher lehrreiche und fesselnd« Einblicke ermöalichen, da sich die Aktiengesellschaft Sächsische Werke, die vom Staate gegründete Trägerin d« sächsischen Landesstromversorgung, in hervorragendem Maße an dieser Ausstellung beteiligen und die Stromgewinnung ans der Braunkohle anschaulich darstellen wird. Auch von der Aus nutzung der Wasserkräfte und anderer Energieauollen zur Eick, trizitätserzeugung wird die Ausstellung interessante Einblick« vermitteln „Stimmen der Jugend." Für die Aelteren und Iunr- männergemeinsdiaste» im llterband. Inhalt des zweiien Hell« Jungsein. — Lebensform der Jungen. — Wandern als Zucht- meistor. — Ueber den Weg oer Beiveouna. — isi-,,, Bund Ver band und Pädagogik
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