Sächsische Volkszeitung : 29.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192802295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280229
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-29
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.02.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vrrrden und Umgebung Die Dlulkal im Amksgel i hi Dresden. 28. Febru Am gestrige» Montag verhandelte das Schwurgericht gegen den 1!M zu Luckom dei Swinemiinde geborenen, bereits mehrfach und auch erheblich vorbestraften Geschäftsreisenden Friedrich Wilhelm Kagc wegen versuchten Totschlags und geiuhrlicher Körperoerietzung. Ter Angeklagte halte am 12. Mar; v. F. geheiratet, war aber mit der jungen Frau wegen seiner mißiichcn wirtschajllichen Lage in erhebliche Disserenzen geraten, die letztere veranlaßlen, Ansang Dezember ihre Sachen wegzuraumcn und zu ihren Eltern zurückzukehren. Am Vor mittag des 15. Dezember war vor dem Amtsgericht Dresden am Sachsenplatz ein Termin anberaumt. Beim Verlassen des Berhanölunpssaalcs brachte der äußerst erregte Kläger plötzlich ein großes Küchenmesser hervor und stach augenblicklich auf feine Egeirau und dem ihr zu Hilfe eilenden Schivager ein. Beide Vertonen wurden mehrfach verletzt. Frau Kagc brachte inan nach dem Krankenhaus, die ihr zugesügten Wunden er wiesen sich als weniger gesährlich. Nach der erhobenen Anklage wirb Kage beschuldigt, seiner Frau gegenüber sich eines ver sa ah i c ir Totschlags schuldig gemacht und an dem Schwa ger Berger eine gefährliche Körperverletzung begangen zu haben. Zur Person und der ihm zur Last gelegten Handlungen ergab die Verhandlung u. a. folgendes: Wegen der ganz un gleichmäßigen Einkünfte kam cs oft zu Differenzen zwischen den Eheleuten. Als die Fra" ihre Saclwn hotte wegräumen lassen, habe er zunächst eine einstnreilige Verfügung erwirkt wegen Herausgabe von Wäsche usw. über die am ln. Dezember verhandelt werden sollte. Wenige Tage z: nr habe er sich ein großes Brotmesser bescliafst, lind letzteres mehr versehentlich in der Aktentasche mit brrumgetragen. Wie er plötzlich beim Ver lassen des Verhandlunossaales seiner Frau so gegenübertreten konnte, bezeichnete Kage als umfaßbor. Erinnerlich sei ihm nur noch die grenzenlose Erregung, mi. der er der Frau gegen über gestanden, es habe ihm aber ferngelegen, seine Frau zu töten, er lzabe ihr nur eins auswischen wollen. Nach der sehr eingehenden Vernehmung Kages wurde dessen Ehefrau gehört. Zeugin will in der Woche oster nur 2—3 Mark als Wirtschaftsgeld erhalten hoben. Dabei sei ihr Mann auf der anderen Seite manchmal spül des Abends heim- ackon'.me» und betrunken gewesen, mährend Sie nicht dos aller- notwendigste zum Lebensunterhalt halte. Ihr Bruder, der Bäcker Berger, der mit zum Termin erschienen war, sagte bezüg lich der Tal. daß'Kage mit erhobenem Messer ans seine Schwester — des Angeklagten Frau — eingedrungen sei. Zeuge har Stiche in einem Unterarm davongetragen, auch für ihn sind Talgen gewhrliäcr Natur aus dieser Bluttat nicht entstanden. Gerichtsmcdizinalrat Tr. med. Oppe führte als Sachverstän diger u. a. aus. die Stiche »ach dem Halse waren gefährlicher Natur, cs konnte die Halsschlagader getroffen werden. Bezüg lich der geistigen Bersallung des Anoeklagten verneinte er das Vocliegc» eines Zustandes nach tz 51 StGB. Ger'ch!---assessor Dr. Busch beantragte Bestrafung wegen versuchten T-Uchlags und gesährlicher Körperverletzung. Als Sirene sorde^e er ins gesamt ein Fahr nvei Monate Gefängnis, sollte da- Gericht nur eine Körperverletzung bei der Trau für vorliegend «nachten, dann beantrage er aus ein« Gelänonisstraje vo» einem Fahre zuzukommcn. Der Verteidiger plädierte für milde Beurteilung. Das Sch'vuimerickt verurteilte Kage wegen verbuchten Totschlags und wegen geläkrli-r>er Körperverletzung zu einem Fahr Gefängnis, zwei Monate iverden auf die erlittene Untersschun-odatt in Anrechnung gebracht. Die Zubilligung einer Bewährungsfrist und die Aushebung des Haftbefehls wurden abgelehnt. : Antitliegsaussielluilg des Sächsischen Fricdcnstartells. Ver schiedene größere Fabrührlricbe Dresdens haben den Besuch der am Sonntag crüii'uctcu Ausstellung .Krieg und Friedensarbcit" für ihre ge'aime Belegschaft in Abgelluna durch Pauschale veranlaßt. An- iiielduiicieii ähnlicher An kann mit der Ausstelluugs'eitung unter der Adresse Sächsisches Fricdcnskartcll im AusstciluugSgebüudc Leime, Krähe, Telephon 33778. vereinbart werde». : Hygiene-Akademie Dresden. Ter nächste öfsenlliche Lehrgang über Erste Hilfe im Haushalt bei Unfälle» und Er krankungen bis zum Eintreffen des Arztes smll vraktischen Hebungen! beginnt am Dienstag, de» 6. März 1928. nachm. 4>e. Uhr. Vortragende: Frau Funke-P? sster. Dr. ined. Houecker, Pros. Tr. med. Weisbach. Dieser Lehrgang ist nur für weib liche Teilnehmer bestimmt. Dauer: 6 Doppelstunden. Vor- tragszeiicn: Dienstags und Freitags von 4l-s bis 6.ll- Uhr. Teilnehmergebühr: t> NN!. Anmeldungen iverden an das Sekretariat der Hygiene-Akademie, Dresden-A. 1, Zirkusslr. 38. erbeten. Theater und Musik Schauspielhaus. Siebent« Morgenseier: Arnold Echönbcrg und sein Kreis. Der Kreis um Arnold Echönbcrg war ja jreilich etivas sehr dürftig: denn er setzte sich nur a>us Anton Webern und Alban Berg zusammen. Den Löweuanieii halte man Schönberg zugebilligt. Dadurch bekam die illeransialluug ^me slarke Einseitigkeit. Ein scitig ist zwar die jüngst« Richtung schon an sich. So aber ivächst sie sich noch zur Farblosigkeit aus. Man nahm im ivcsentlichen dieselben Eindrücke mit. die man bei ähnlichen Konzerten dies-" R'chlung empfängt. Irgend etivas Greifbares oder eine» i n für das seelische Empsindei, bleibt bei den Werken der .nonalen nicht als Rückstand. Als einzige Erinnerung setzt sich sest, daß daß man über sich wieder ein umsongrciches Klanggewinse! hat ergehen lassen müsscn und daß dos Publikum für die „moderne" Musik schon recht wenig Neigung aulbringt; denn der Besuch ließ ziemlich z>u wünschen übrig. Wer Härle auch sür die Dauer für diese Geräusche und Geschwätzigkeiten den genügenden Ein»? Begeistern kann sich doch wohl nur der dafür, der die Kunst genau so nüchtern betrachtet, wie dir Schreiber der ato nalen Musik. Zeile, schcinung — nicht mehr und nicht weniger — ist die ganz« Angelegenheit! Mögen diese Konzerte ihre Be rechtigung Hoven — ic können höchstens als Kulturbcürag einer Revolution sauch aus dem Gebiete der Kunst! angesehen iverden. Eine spätere Generation wird sichten, was sich von dieser Rich tung als brauchbar i»erwe»den laßt! Sb dieser Nest der vielen Müye wert sein wird, die man zur Zeit darauf verwendet? Fch glaube nicht an das grüblerische Nachdenken derer, die mit auf die Hände gestütztem Kopfe dasitzen, um in die Psyche dieser Musik (!) cinzudringen. Aber es sieht schließlich besser aus, wenn man für diese Art Musikmacherri auch die nötige Pose oufsetzt! Denn dort, wo keine Seele ist. Irann man mich keine entdecken! Da hilft man sich eben auf diese Weise! Man schleudert wohl auch auf den. der versehentlich einmal mit dem Programm knittert, wütende Micke, da man ans seiner tiefen Versenkung jäh aufgeschreckt wurde! Und doch ries einmal diese Wundermusik erfrischendes Gelächter hervor! Was werden die Verehrer der „Moderne" dazu gesagt haben! Das war bei Anton Webern. Vier Bagatellen, von denen Schönberg sagt: „Man : Nachnahme im Expreßgutverkehr. Ab 1. März 1928 kann Expreßgut bis zur Höhe des Wertes mit Nachnahme be lastet werben. Die Nachnahme muß aber mindestens b RM. und darf höchstens 1009 RM. betragen. Ausgeschlossen von der Nachnahmebelastung sind leicht verderbliche und die nach dem ermäßigten Expreßguttarif beförderten Güter. Für die Belastung einer Sendung mit Nachnahme wird eine Gebühr erhöben, di« bei einem Betrage bis 100 RM. 1 v. H., mindestens 50 NPs., bei höheren Beträgen ^ v. H., mindestens 1 RM. beträgt. Für Nachnahmesendungen sind besondere Nachnahme- Expreßgutkarten zu verwenden; auf eine Karte darf jedoch nur e i n Stück aufgeliesert werden. Die Karten bestehen aus einer Expreßgulkarte mit anhänoender Postanweisung oder anhän- gcnder Zählkarte. Die Postanweisung oder Zählkarte ist vom Absender auszusüllcn und mit Postmarken in Höhe der Post gebühr zu versehen. Der Nachnahmebetrag wird dem Absender nach Eingang von der Bestimmungsstation durch die Post zu gesandt. : Wcgsangcn herrenloser Tauben. Der Rat, WohisahrtSpolizci- amt, macht bekannt: Ilm der Vermehrung herrenloser Tauben und den de-."ch hervorgernsciieu llebelsiänden cntgegenzuttclen, wird nun mehr das Wegfangcn dieser Tiere wieder anfgcnommcn werden, und zwar wird dies in den Monaten März. April, September und Oktober Dienstags, Donnerstags und Sonnabends jeder Woche, in den Mo naten Mai bis August DicnSiagS und Sonnabends jeder Woche ge schehe», je in den frühesten Morgenstunden, spätestens eine halbe Stunde vor Beginn des Voiksschuluntcrrichts. Die Besitzer von Ta"*>en ersuchen wir, ihre Tauben während der Fangzeit in den Schlügen zurückzubaltcn. Ein rücksichtsloser Autofahrer Dresden. 28. Februar. Am 14. November 1927 hatte der 99 Fahre alte Krast- wagensuhrer O. A. Hofmann, der aus der Kötzschenbrodaer Straße mit seinem Fünftonnen-Lastkrastwagen nebst Anhänger stodtwürts fuhr, die Ehefrau Süring überfahren. Auf den Unfall ausmerksam gemacht, hielt er es nicht sür nötig, sich um die Verunglückte zu kümmern, die zivei Monate später im Kran kenhause den erlittenen Perletzungen erlag. Das Gemeinsame Schöffengericht, vor dem sich Hofmann gestern zu verantworten hatte, verurteilte den Angeklagten wegen fahrllllsiger Tötung. Autoflucht und Vergehens gegen das Kraftfahrgesetz zu sechs Monaten zwei Woche» Gefängnis. : Hauptkonferciiz des Schnlarisfichts Bezirks Dresden I. Am Dounerslag, den 1. März 1928, vormittags 8,30 Ubr. findet im Ge- merbebaus, Ostra-Allec, sür die gesamte Volksschullehrcrsehast des Schuiaussichts-bezirkcs Dresden I eine H a u P t k o » f e r e n z statt. Auf der Tagesordnung steht der Jahresbericht des Bcttrkslcbrcr- Rates und Bczirkslehrcr-AuSschusses und ein Vortrag des Studien rates Müller vom Pädagogischen Institut: Bildungsziele und Bil dungsmöglichkeiten im Nechcnunterricht. Eröffnet wird die Konfe renz durch eine Ansprache des Vorsitzenden. Vezirks-Obcr'chulrchs Sturm, und diirck vier Kinderchöre. An sämtlichen Volks- und Hilfsschulen Dresdens fällt an diesem Tage der Unterricht ans : Tie Forderungen der Gastwirte. Die Vereinigung des Hotel-, Grst- und Schankivirle-Vercine sowie der KasfeehauSbesiher von Dresden und Umgebung stielt gestern hier eine Versammlung ab. in der gegen die vom Deutschen Slädtctag cingeleitete Aktion auf Wie dereinführung und Erböhing der Gctränkesteuer Stellung aeuommcu wurde. Eine dahingehende Entschlicßung fand einslimm oe An nahme. Desaieichcu eine weitere Entschließung, in der zum Entwurf eines Schansiätteiigcsctzcs Stellung genommen wird. : Der Tod auf den Schienen. Hciü« in den zeit: en Mar ge' Funden ivurde auf der Bahnstrecke Kemnitz—Stetzsch kurz vor dem ^'ahnhos Sietzsch, sie zerstückelle Leiche eines 17 Jahre alten Ntzbei- ttrz von stier aufgefnnde». Nach den kriminalpolizeilichcn Erörte rungen siegt Selbstmord vor. : Bedauerlicher Unfall. Am 27. Februar gegen 2.45 Uhr nach mittags wurde auf der Toruaer Straße im OrtStcil Reick unweit der Rcicker Straße ein 5jähriges Mädchen von einem Lastkraftwagen er faßt und zu Boden geworfen, wobei ihm der linke Unterschenkel ab gefahren wurde. Nach den kriminalpolizcilichen Feststellungen trifft dos Kind allein die Schuld. Es ist beim Spiel unachtsam schnell über die Straße direkt in den Wagen hineingclauscn. Der Ban des ssreiberner Tt^dl- und Bezirkskrankenhaufes Freiberg, 28. Februar. Ter Zweckvcubaud Frcibcrger Sta-di- und Bezirk-:kraukeutfauS faßte in seiner Sitzung einstimmig bindende Entschlüsse in der Frage der Errichtung des Kr-.m'enstauscs. Die Gcsamtbaukosten des Kran- kcnh.ruseö sind mit l 2 Millionen Mark veranschlagt, die durch An leihen uns Darlehen der beteiligten Gemeinden und der Stadt Frci- bcrg aufgebracht werden. Von der ReichSversichcrungsaustalt Berlin sind 800 000 Mark zugesagt, vom Bczirksvcrband Freibcrg werden Exerzitien in Koheneichen März und April 1928. 12. bis 16. März für Akademiker und Herren. 19 bis 23. März für Rcichswehrsoldaie». b. bis 9. April (Gründonnerstag Abend mit Ostermontag sriiiy für Jiingmaiine» n»d Gesellen. 10. bis 14. April für Lehrer. 16. bis 20. April für Priester. Bekanntmachung durch Priester und BercinSvorständc erbest,,. Beginn am erstgenannten Tage abends 7 Uhr. Di 110 000 Mark und von der Stadt Freiberg 150 000 Mark in GcslM! von Anleihen übernommen. Die Restsuimne bis zur Gesamthöhc von 1,2 Millionen Mark soll durch Darlehen aufgebracht werden. Mil dem Bau des Krankenhauses soll sobald wie möglich begonnen wer den. d. Mißlungene Gefangenenslucht. Am Soiiiiabendvormittug übersiel in Stolpcn ein 23 Jahre alter wiederholt vorbestrafter Ge fangener den Gefängniswachtnieister, der ihm das Frühstück brachte, und entsloh. Trotz sofortigen Alarms gelang cs dein Verbrecher, das Dich des Wasserhauscs hinaiifzulaufen. sprang von dein ziem : h hohen Gebäude zur Erde und rannte die Schloßstraß« entlang. Die solle Flucht ging über Zäune und Hecken bis Neudörfel, wo der Gefan gene den Fluß durchschwamm. Hier gelang es aber schließlich mit mebrcrcn Einwohnern, den Ausbrecher wieder scstziincbinc» und in sicheren Gewahrsam zu bringen. Der überfallene Wachtmeister hat einige Verletzungen erlitten. I,rik>rig und Umgebung Zur Oberbirrgermeifkerwahl in Leipzig Leipzig, den 28. Februar. Die Neue Leipziger Zeitung hatte aus der Ncujahrörede d<S Oberbürgermeisters Dr. Rothe de» Schluß gezogen, daß er Ende 1929 i» den Ruhestand treten würde. Dazu teilte der Oberbürgermeister dem genannten Blatte mit, daß er sein Abschiedsgesuch erst im Jahre 1930 dem neuen Stadtvcrordnetentolstglum, das im November IM gewählt wird, überreichen werde. Die Deutsche Schuh- und Le-ermesse Leipzig, 28. Februar. Fm Rahmen der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse finde, die Deutsche Schuh- und Ledermessc. die nunmehr auf ein fünfzehnjähriges Bestehen zuriickblicken kann, vom 4. bis 7. März statt. Die Deutsckie Schuh- und Ledermesse ist wiederum in Halle 13 des Ausstellungsgcländes der Leipziger Technischen Messe untergebracht. Der Besuch der Deutschen Schuh- und Ledermessc bietet eine ausgiebige Orientierung über die verschiedensten Neuheiten der Schuhfabrikation, der Leder- Herstellung, des Schuh-Maschinenbaues ,»rd der Schuhmacher Werkzeug- und Schuhzubehör-Industrie. Daraus ergeben sich zahlreiche neue, günstige Einkaufsmöglichkeiten. Die Deutsche Schuh- und Ledermesse zu Leipzig ist daher sowohl für die gesunde Entwicklung des deutschen Fnlandsmarktes, als auch ftir die so notwendige weitere Entwicklung unseres Exportes heutzutage unentbehrlich. Die Aussickten der Frühjahrsmesse werden allgemein günstig beurteilt. Man rechnet damit, daß Besuch und Umsatz insbesondere auch in Fertiglcder- und Schuh waren, sowie in Schuhmaschinen, Werkzeugen, Bedarfsartikeln und Zubehör, das letztjührige Ergebnis wesentlich übertressen werden. ) Keine Polizeistmibe während der Messe. Der Messe Wc -A ist in Leipzig die Polizeistunde in der Zeit vom 3. März bis zum 1. März auiaeboben. ) Elektrische Fernbahn. Mit dem Bau der elekirisckm» Fernbahn Ammendorf—Döllnitz soll bereits in diesem Frühjahr begonnen werden. ) Von der Landesuniversität. Eine öffentliche Anilin-: Vorlesung über das Thema „Die Herkunft unserer Süstwasser- sauua" wird der neu ernannte außerordentliche Professor der Zoologie an der Universität Leipzig Dr. phil. Erich Magier Mittvoch. den 29. Februar, 12 Uhr, im Hörsaol 16 der Uni versität abhalicn. ) Großfcucr. Durch ein Groß-scucr wurden Sonntag früh am Täubchcuwcg ein großer Kohicnschuppcn der Firma König und ein Lagerschuppen des Tiefbauamtcs cingcäschert. Die Brandnrsachc ist unbekannt. bedenke, weiche Enthaltsamkeit dazu gehört, sich so kurz zu fassen". Andere iverden sagen: „Ein Gtück, daß nach ivenigen Takten diese Enthaltsamkeit zu Ende ist!" Die ganze Ange legenheit — ich meine die Bagatellen — ist ein Gestammel, eine musikalische Ohnmacht, wie man sie sich schlimmer nicht denk?» kann! Fch spreche das in Seelenruhe aus — auch auf die Gefahr hin, daß man mir dos „musikalische" Verständnis sür diese Art Werke abspricht." Ich lasse mich auch gern zu dein „Heiden" rechnen, von denen Schönbcrg bei dieser Gelegen heit spricht! Der starke Beifall gait ja doch nur den Inter preten — Johannes Stricgler. Erich Diisedou, Oskar Geier und Arthur Zenker, die die Ausführung im letzten Augenblicke übernommen hatten und die unglaublichen Schwie rigkeiten dieser wenigen Takte mit höchster Künstlerschast über- nxinden. Die darauf folgende Szene aus „Wozzek" bedeutet hingegen einen Wurf von Wert, und es macht sich der Wunsch rege, einmal das gaine Werk zu hören: denn hier spricht ein Musiker, der die atonale Klangwelt mit melodischem Empfin den meistert. Stark im Ausdruck ist auch die „Stimme der Waldraube" aus den „Gurreliedern" von Schönberg. Hier öffnet sich eine Ideenwelt, der man angeregt willig bis zum Schlüsse folgt, zumal dieses Werk durch ein« farbenreiche In strumentation gestützt wird. Die „Suite" von Schönberg, dazu die „drei Klavierstücke" aus seiner Feder, sowie die Gesänge aus „das Buch der hängend"» Gärten" hatten für mich nur den Anreiz emer üblen Zeiterscheinung: Ganz im tonalen Fahr wasser schwimmt noch Schönbergs „Erhebung". Es äst freilich Werk 2 also ein Märckzen ans uralten Zeiten! Außer den bereits Genannten liehen der Morgenfeier ihre prachtvollen künstlerischen Qualitäten: Max Lorenz. Grete Nikisch, Paul Aron, Euaenie Burkhardt. Ernst Richter und ein aus Mitgliedern der Staats kanelle bestehendes Kammer- orch"ster unter der stilbundigen Leitung Hermann Kuksch- bachs. —-Ist- Staatsoper. Paul Schäffler hat uns schon viel Schönes und Wertvolles gegeben. Kein Wunder, wenn man seinem „Don Giovanni" in Mozarts gleichnamiger Oper mit großer Erwartung entgegen sah. Gerade diese Rolle ist eine besondere Talentprobe. Nicht allein gesanglich, sondern auch in der charakterist!sck>en Auslegung. Man kann sich diesen Don Juan als leichtlcb'gen, eleganten, die Frauenwelt umschivär- menden Kavalier denken „ober auch als Menschen, der von einem bösen Dämon gehetzt, alles ivos Weib heißt, gierig be gehrt. Schösf-Ier suchte die Zwischenlini«. Sein« schlanke, ge schmeidige Gestalt kam ihm hierzu sehr zu gute. Für den Gesang war die leichte, lockere, warme und wohlklingende Tongebung eine wertvolle Grundlage. Auch den Stil der Mozortmusik trat er ausgezeichnet. Schäffler gab also eine hocksbedeutende, äußerst wertvolle Leistung, die mit starkem Beifall voll und ganz gewür digt wurde. —Ist— Trmkünstlervereln. Mit Ausnahme von Mendelssohn setzte sich der Neunte Kam me rodend sür moderne Tonsetzer ein. Dieses Bestreben ist außerordentlich anzucrkennen. Es wäre nur noch zu wünschen, daß die zuhörenden Mitglieder des Vereins in dieser Sache mehr miigingen. Man fragt sich tai- sächlich, wie es möglich ist, daß bei ausgesucht guten Program men und bei erstklassigen Interpreten (wie sie im Tonkünstlcr- verein ständig zur Hand sind) im Palmengarten noch leere — wenigstens sehr oft — Stuhlreihcn Vorkommen. Das liegt natürlich in erster Linie-nicht an den Werken — ein kleiner Fehlgriff kommt ja überall einmal vor — sondern dos fällt auf eine falsche EiMellung der Zuhörer. Die dürfen — wenn sie eine Abneigung gegen di« „moderne" Musik haben — nicht der Meinung sein, daß zwischen Beethoven und Hindemith eine große Lücke klaffe. Es ist letzten Endes in jeder Periode viel Fnieressantes zu entdecken. Möchten sich die Mitglieder Dieser Ansicht nicht verschließen! Wenigstens nicht dauernd! Und gerade der neunte Abend brachte viel Schönes und Hörens- wertes. Julius Weiß mann, der 1879 in Freiburg geboren, im Tonkünstlerverein schon mehrfach zu Wort gekommen ist und in seiner Vaterstadt als Komponist wirkt, eröfsncte das Pro gramm mit einer Sonate sür Eello und Klavier (Werk 73). Di« Herren Smith und Fehling waren dem geschmackvollen, gut gearbeiteten Werbe, das wirklich etwas zu sagen hat. be rufene Interpreten. In Präludium und Fuge für Violine ollein D Dur (Werk 131a Nr. l>) von Max Reger lern!« man Herrn Gau alltz als virtuos beschlagene», aber mit der Ton reinheit noch bisweilen im Kampfe liegenden Violinisten Kennen. Margarethe A u l h o r n - S P e ch t setzte sich, unter stützt durch die prachtvolle Begleitung von Karl Prctzsch, mit gutgeschulter, sympathischer Tongebung für sieben meisterliche Lieder Hugo Wolfs (zur Erinnerung an den 25. Todestag! ein. Die Herren Krgnk«, Theo Bauer und Hesse schlossen den Abend mit einer stilkimdigen, eindrucksvollen »Die so» im L des außer Leipzig. 2 Iruqeudc , müden F zwii Präs iw» «wen Eoioucl.i im Früh PKwc eil Friesen, dünge», d mcdr crsc > n n g e i> Die ersten Aiißcnmii sclückl, uw neden dc" B-.wn zu iuke.n n;< steilen, in z» sormu neuen steil Wadi qest dic Bern Perllicu sideiiieu c kcuiijcde» Polüiker ader zwe de» ietzle derdc'l' i. Sciie Ri sc», me» sten De» ) 0 Leipftc,--! oa? Prc der Aus' me», in und Lei? Milorbei die beste zierende, so wie d erkannt ) ' Korrenst Lcipziqc Padustc, Male i, ihnen. worden Iunsbi daüer-F b 22,äl'rl Sind. - ci tz Firma uni jhi 18I!8 g he nie Mit U eigene, bier" , Sohne Tode i Foho nehme liniere den si keniii Vrelgc Herr die nie, und I Bereu Wiede in E-' nächst Land lag. Hans glied Eien Tchu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht