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Sächsische Volkszeitung : 12.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192711126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19271112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19271112
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-12
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.11.1927
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LS Jahre katholische Kapelle in Adorf Adors, de» 11. November. Am 8. Novemver d. I. waren es 25 Jahr«, bah di« kath »- lilchc Kapelle in Adors vom hoäzw. Bik.-Rat Kan. Mons. Eberhard Klein benediziert und dem Gebrauche über geben wurde. Adors — in Urkunden auch Ahdorf oder Adorss — soll ursprünglich Hagedors geheißen haben und eine Grün dung der Zisterzienser von Vockerode bei Mühlhausen i. Thür, sein, wo auch Waldsossen gegründet wurde. Das scheint eine Urkunde zu bestätigen, die am 2. Februar 1270 von Frater Henericus ordine Cistereiensi abbas in volkerode ausgestellt und unterschrieben ist. in ivelcher die Pfarrei Asch mit der Filiale Adorf und des Patronais mit allen Rechten an den Deutsch- herrenoroen — domini Teutonice jervsolimitaue contulimus — übertragen wird. Die ursprüngliche Gründung wird aus dem rechten Ufer der Elster gelegen haben, weil in einer anderen Urkunde ausdrücklich die Höfe und Mühlen links der Straße von Plauen nach Eger genannt sind. Die feste Stadt aus dem Berge, mit Mauern und Festungsgräben umgeben, ist später gebaut worden. Adorf gehörte damals mit Asch zur Diözese Negensdurg. 1533 wird als Pfarrer der neuen Lehre sluth.) Michael Lramer genannt, der vorher katholisclier Pfarrer war. vollendet wurde, lieber 400 katholische Steuerzahler und über Am 2. Ostertoge 1901 wurde in Adors in der Emil Llaviezfchen Fabrik zum ersten Male seit 368 Jahren die HI. Messe gefeiert, vorläufig sechsmal jährlich. Am 20. April 1302 wurde der Kauf des jeßigen Kirchengrundstücks gerichtlich vollzogen. Am 26. Juli wurde die Genehmigung des Stadtratrs zu Adorf i. N. sür den Bau des Hauses mit Kapelle erteilt, der bis 8. Nov. 100 katholische Schulkinder gab es 1802. Katholischen Religions unterricht wurde 1882 durch H. H. Kaplan Nowak von Plauen aus eingerichtet. Die höchste Zahl katholischer Schulkinder wurde 1807 mit 237 erreicht. Die Zeichnungen für die Kirche liegen fertig vor. Doch ist unter den jeßigen Verhältnissen an die Ausführung nicht zu denke». Zweimal wurde versucht ein« katholische Schule in Adorf i. P. einzurichten, doch wurde die Genehmigung dazu an höchster Stelle nicht erteilt. Desgleichen wurde eine Niederlassung katholischer Schwestern nicht geneh migt. Möge Gott Adorf beschützen und segnen. Zum zeitlichen und ewigen Wachsen, Blühen und Gedeihen aller seiner Ein wohner. A. M. Bergmanns Sammler in Jrsersgrü» sämtliche Wäschevorräte ge stohlen.' Ein jeder von den schweren Verbrechern führte bei Ausübung der Tat einen Revolver bei sich. tz Chemnitz wächst. Der statistische Monatsbericht der Stadt Chemnitz weist die sortgeschriebcne Einwohnerzahl der Stadt für Monat September mit 344 880 Einwohnern nach. Das bedeutet seit August d. I. eine Monatszunahme von 1000, seit Jahresfrist «ine solche von 8580 Einwohnern. h. Nene Autolinien zwischen Schneekerg »ud Zwickau. Für das Frühjahr sind »ochstehende neue Kraftwogcnvcrbiiidnngcii in Aussicht genommen: Zum Anschluß au das vogtländische Kraflwa- gennctz soll eine Autolinie von Schneeberg über Hnndsbübcl nach Rothenkirchen und ferner eine direkte Krastttragcnvcrbtndnng zwischen Schneebcrg und Zwicks,, eröffnet wcwen. tz. Selbstmord ans de», Wege znr Polizeiwache. Als l» Rei chenbach i. N. ei» 58jähriger landwirtschasllichcr Arbeiter tvegcn eines Vergehens der Polizeiwache zugeführt werden sollte, gelang cs diesem, in einem unbeivachtcn Augenblick sich von seinem Begleiter loszureißen und unter ein von'ibcrfahrendes Staatsanto zu Wersen. Dem Arbeiter wurde die Brust zerquetscht, sodaß der Tod sofort eintrat. tz. Sch'verer Ungllickssall. Bei Bauarbeiteu auf dem Bahu- hos Zwickau wurde ei» Arlwiter durch den Zusammenbruch eines Brettervcrüecks auf ein Gleis geworfen. Unglücklicher weise kam gerade ein Bauzug vorbei, so daß dem Arbeiter beide Hände und ein Unterschenkel abgefahren wurden. 6u; 6er l.8U5i1r k. Zur Angestelltenoerstcherungswahl in Schlrgiorvalde. Als Wahlausschuß für die Wahl der Vertrauensmänner in der An- gestelltenversick)«rttng, die am 19. November 1927 stottsindet. gilt die grüne Verstcherungskorte. Wer bei einer Ersatzkasse in der Angestelltenversichrrung versichert ist. muß sich von dieser eine Bescheinigung ausstellcn lassen, aus der die Wahlberechti gung hcrvorgeht. In der Verstcherungskorte oder Bescheinigung muh nack)gewiesen sein, daß innerhalb des letzte» Jahres vor der Wahl ein Monotsbeitrag zur Angestelltenversichrrung ent- SSS— Kleider machen Leute Eine Erzählung von Gottfried Keller (10. Fortsetzung.) Kettchen ivucke nwhrmals von einem Anflug von Lachen heinigcsuchl; doch überwog der Ernst ihrer Angelegenheit zu sehr, als daß cs zum Ausbruch gekommen wäre. Sie fuhr vielmehr fort zu fragen: „Und wobin gedachten Sie mit mir zu geizen und ums zu beginnen?* — „Ich weiß es Kaum,* erwiderte er; „ich hoffte aus weitere merkwürdig« oder glückliche Dinge; auch gedachte ich zuweilen des Todes in der Art, daß ich mir denselben geben wolle, nach dem ich —* Hier stock,« Wenzel, und sein bleiches Cieficht wurde ganz rot. „Nun, sali re» Sie fort!* sagte Nettchen ihrerseits bleich werdend, indessen ihr Herz wunderlich klopft«. Da slannnten Wenzels Augen groß und süß auf, ruck er rief: »Ja, jetzt ist es mir klar und deutlich vor Angen, wie es ge kommen wäre! Ich wäre mit dir in di« weite Welt gegangen, und nachdem ich einige kurze Tage des Glückes mit dir gelebt, hätte ich dir den Betrug gestanden und nitr gteichzeiiiq den Tod gegeben. Du Wärst zu deinem Vater zurückgekcchrt, wo du wohl aufgehoben ge wesen wärest und mich leicht vergessen hättest. Niemand braucht« darum zu wissen: ich wäre spurlos verschollen. — Anstatt an der Sehnsucht nach einem würdigen Dasein, nach eurem gütigen Herzen, nach Liebe lebenslang zu kranken,' fuhr er wehmütig fort, „wäre ich einen Augenblick lang groß und glücklich gewesen und hoch über allen, die »veder glücklich noch unglücklich sind und doch nie sterben wollen! O hätten Sie mich liegen gelassen tm kalten Schnee, ich wäre so ruhig eingcschlase»!' Er war »nieder still geworden und schaute düster und sinnend vor sich hin. Nach einer Weile sagte Nettchen, die Hn still betrachtet, nach dem das durch Wenzel« Reden angefachte Schlagen Ihres Herzens sich ettvak gelegt hatte: „Haben Sie dergleichen oder ahn!'- Streiche früher schon be gangen nick fremde Menschen angeloge», sie Ihnen nicht« zuleide getan?' „Das habe Ich mich in dieser bitteren Nacht selbst schon ge fragt und mich nicht rrinnert. daß ich je ein Lügner gewesen bin! Ein solches Abenteuer habe ich noch gar nie gemacht oder rrfahrenl Ja, in jenen Tagen, als der Hang in mir entstanden, etwas Ockent- siche« »u sein «der zu scheinen, in halber Kindbeit noch, babe ich ruyiei «vorven ist. Es »st deshalb notwendig, datz sich die Aw gestellten sofort von ihren, Arbeitgeber dezw. der Ersatzstoff« die grüne Bcrsicherungskart« dezw. di« Bescheinigung der Ersatz- Kasse aushändigen lasten. Die Arbeitgeber sind gesetzlich dazu verpflichtet. Ohne Wahlcniewei» kein« Wahlberechtigung. I. Das Ieschkenhaus bleibt In deutschem Besitztum! Das vielumkämpfte Berghaus auf dem Ieschken, das auf von den Tschechen beschlagnahmtem Boden steht, verbleibt, wie von jen seits der Grenze gemeldet wird, im Besitz des Deutsche» Gebirgs- nereins sür das Ieschken- und Isergebirge. Graf Clam Gallas hat vor Jahren, als ihm noch das Ieschkengebiet gehörte, die Erlaubnis zur Errichtung des Schutzhauses aus seine» Grund und Boden erteilt. Zum Ersatz des Ieschken Hauses hat jetzt der Graf Llam-Gallas dem Isci-echischen Staate ei» größeres Grundstück für dasselbe angedoten. Der tschechische Staat hat das Angebot auch angenommen. Die reichsdeutschen Touristen, die den 1100 Meter hohen Altvater Ieschken schon zu vielen Tausenden besuchten und gern wieder auf diesen zurückliehrcn, werden mit großer Genugtuung diesen erfreulichen Ausgang des Kampfes um das Ieschkenhaus vernehmen. Auch wird eine Station des tschechoslowakischen Touristenkiuds in dem Berg hause errichtet iverden. l. Eine moderne Ausstellung lzot der Ausstellungsronm des in der ganzen Lausitz bekannten und geschätzten Konfektions hauses der Firma Jakob Töppel in Schirgiswalde er fahren. In einem sehr geschmackvollen Rahmen l-aben all di« schönen Konfektionsneuheiten, gut arrangiert. Aufstellung ge funden und die Wirkung des Ganzen wird noch durch ein« vor teilhafte Beleuchtung verstärkt. l. Infolge Rasernkrankheit bl« Schul, geschloffen. Unter den Schulkindern in der Volksschule zu Taubenheim sind die Masern derartig ausgebrochen, daß oicseibe sür das 1. bis 4. Schuljahr auf 14 Tage und sür, das 6. bis 8. aus 8 Tage ge- schlafen morden ist. Die ungünstige Witterung dürste die Er- krankungszisfern noch mehr c»,schwellen losten. I. Vcrkehrsunsall. Ein schwerer Berkehrsunfall ereignete sich am Mittwochnachmittag vor dem Gasthaus in Ebendör - sei zwischen eine», Kroftivagcn der Firma Pelz-Kirschcni und einem Motorradfahrer. In demselben Augenblick, als der Kraft- ivagen bei dem Gnsthof vorl^isuhr. kam ein Motorradfahrer ans dem Hose auf die Staatsstraße, wurde erfaßt und mit fort geschleift. Der Motorradfahrer geriet aus das Auto und wurde daun mit seinem Rad in den Straßengraben geschleudert. Der Motorradfahrer erlitt schwere Arm- und Beinverlehungen, der Autofahrer selbst kam mit leichten Verletzungen davon. Wetterbericht -er Drer-«er WeNerrverle Witterungsausstchten. Nachtfröste. Tagsüber sehr kübl, »einige wenige Grobe über Nulls. Teils stark bewölkt, teils etwas aufklorend. Vorübergehend örtlich unbedeutender Nie derschlag »Regen oder Schnee) nicht ausgeschlossen. Oertlich, lwsondcrs tu den Morgenstunden neblig. Meist schwache Luft- l>eivegung. Gebirge: Temperaturen um Null, höchst« Lagen an haltend einige Frostgrade. Wechselnd bewölkt und höhere Er Hebungen zeitweilig im Nebel. Vorübergehend unbedeutender Schneefall. Schivache bis mäßige Winde aus nördlichen Rich tungen. Leipziger Sender Lsnnabend, IS. November: 10.05 Uhr: Wetterdienst und Berkehrsfunk. 10.20 Uhr: Bekanntgabe des Tagesprogramms. 10.26 Uhr: Was die Zeitung bringt. 11.46 Uhr: Wetterdienst und -Voraussage (Deutsch und Espe ranto) und Wastcrstandsmeldungen. 12.00—12.66 Uhr: Deutsche Welle Berlin. Künstlerische Darbie tungen sür die Schule: Balladen von Schiller, Goethe. 12.56 Uhr: Nauener Zeitzeichen. 13.16 Uhr: Presse- und Börsenbericht. 16.00-16.80 Uhr: Deutsche Welle. Berlin. 16.00—17.26 Uhr: Aus dem Schatzköstlein für die Jugend: Die Zaubergeige. 17.80- 18.30 Uhr: Deutsche Welle. Berlin. 17.80- 18.00 Uhr: „Soziale Problem« im Unterricht." 18.00—18.80 Uhr: ..Konstruktionselement«". 18.80- 18.46 Uhr: Funkbastelstunde. 18.45—18.00 Uhr: Struer- rundsunk. 19.00—19.80 Uhr: „50 Jahre Fernsprecher in Deutschland". 19.30—20.00 Uhr: Vortragsreihe: „Geschichte des Romans und der Novelle seit Goethe." Die Anfänge des Romans der Neuzeit." 90.00 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 20.15 Uhr: Lustiger Abend. Mitwirkende. Karl de Deorgi. Albert Kunze (Rezitationen), Rich. Franz Schmidt »Gesang). 2200 Uhr: Pressebericht und Sportsunk. 22.15- 24.00 Uhr: Tanzmusik. Dresdner Rundfunkhauskapell«. Semeikxl«- «m«j Verein« ff Archipressttzterctt Dresden. Dienstes, den 16. November, n»chn,itt«ss 3 Uhr, Prirsterkonsrrr«». 8 Di« katholische Gemeind« S«bnitz hielt seit Einzug ihre« neuen Seelenhirten ihren ersten Famtlienabend ab. Mil den fast vollzählig erschienenen Gemeindemitgliedern war eine große Anzahl lieber Freunde aus den Nachbargemeinden Neu stadt und Niedereinsiedel versammelt. Der große Saal von „Stadt Dresden" mit seiner entzückenden Innenausstattung und seiner herrlichen Beleuchtung war wie geschaffen zur Ab haltung eines Gemeindefestes. Psarrer KeItan dankte in seiner Begrüßungsansprache sür die ungewöhnlich zahlreiche Beteiligung. Alle Darbietungen standen aus künstlerischer Höhe: Die gelehrt« und poesiereiche Festrede des hochw. Herrn Dcchonts Böckeler aus Hainspach. Deklamationen von Herder und Voß — verständnisinnig und gefühlvoll vorgetrogen von Frau Rechts anwalt Hirsch —, ein Lied für Bariton, mit dem sich Herr Ober lehrer Hahn, dem wir in Sebnitz schon manche schöne Stunde banken, sofort in die Herzen der Zuhörer gesungen hatte. Große Freude bereitete das Auftreten unseres Kirchrnchors „Cäcilia" mit der Darbietung der „Nixe Loreley", einem Sang vom Rhein für gemischten Chor. Junge Damen setzten mit dem Schwank „Pensionsstrciche" die Lachmuskeln aller in Bewegung. Ein lustiges Tänzchen beschloß den harmonisch verlaufene» Ge meindeabend. bei dem wir uns eng verbunden fühlten durch da» Band des Glaubens und der Liebe. 8 Zittou. Der hiesig« Caritas-Vcrein hatte die katholisch, Gemeinde zu einem Wohltätigkeitsfeste am Sonntag, bei, 6. November, eingeladen. In großen Scharen war rnan der Einla dung nachm. 4 Uhr gefolgt ,mb erfreut« sich an Kaffee, Kuchen, Tom bola usw. Leider mußte mancher an der Tür umkehren, da kein Platz mehr zu finden war. Für ein recht abwechslungsreiches Programm war gesorgt worden. Die Begrüßungsansprache hielt Herr Prokurist Jasper. — Eine Anzahl Damen hatten das Fest glänzend vorbereitet und so klappte alles: besonders hervorgchoben sei die schneidige und exakte Bedienung. Das Fest mucke verschönt durch einige Lieder, entzückend vorgciragen vo» dem einmaligen Mitglied« der Dresdner Siaatsoper, Frau Margit Liske von Lustan, vollendet begleitet am Flügel von Herrn Musikdirektor Kummer. Herr Oberlehrer Chor- cektor Berger mit seiner allzeit hilfsbereiten „Cäcilia" hatte sich bereit erklärt, einige Chöre anfzuführen, die wie immer, stürmischen Bei fall fanden. Schlicstlich wurde ein Theatcrstückcheu von Kindern anfgesührt, bas allgemein gefiel wegen seiner imposanten Wieder- nahe. Ein von Herzen kommendes Dankeöwort sprach schließlich Herr Pfarrer Schindler allen, die zum Gelingen des Feste? beigetragcn lmtten, bcsondcrö auch Herrn Kaplan Thcele. der das Kmdcrstück ein- geübt hatte. DaS versprochene Kasperle-Theater nwr leider ausgc- blieben, da der Kasperle dieses Mal streikte; ln Kürze wird er sedoch di« Arbeit wieder anfnehmen und dann mit umso größere- «'eoanr sich UNS in seinen Hanptrolleu zeige». Also hoffen wirl Kirchennachrichken Verspätet etngezangen Aue »Fernruf 967). 10,15 hl. Messe, Predigt ,»» «egen. »Siehe auch Etbenstock, Hartenstein u„d Zwönitz.) Montag, Don- nrrstag und Freitag hl. Messe 8. Mittwoch 8 Reauiem und Ge- incindckommunion für die Kriegstoten des Aner Psarrbezirkes. Sonn abend 8,30 hl. Messe, Andacht zur hl. Elisabeth und Segen. Diens tag siehe Hartenstein. Hartenstein »Fürstl. Schloßkapclle). 13. November: 8,30 hl. Messe und Predigt. Dienstag 8 hl. Messe. Zwönitz »„Blauer Engel'). 13 November: abends 6 katho lischer Genntndcverein. Elbenstock »Neue Bürgerschule). 11,30 bl. Messe und Predigt !van Jalkcustcin auS.) Hellrrau »Kapelle des LaudheimS, Eingang Hauptgebäude lk.) Sonn, und Feiertags 9 hl. Mess« mit Predigt, 20 Andacht mit Pre digt und Segen. Wochentags 8 hl. Messe. —UL. -»i-i-!-.L2-ac.>—> EUii. ScklsektviekmLfkt vreoclen. 6en 10. bkovsmder. > ult rieb: 3 Ocliren, r klulleu, 12 Kühe, 788 KSIdsr, 88 8ckslo, 563 Lckrvsino. ?sri»e: Kinävr unci ?rküfe (lesckSkt dslsnelos, clabor irt eins smtl. pxsisnoOoning nickt vrsotgch Kälber- s)-. k)8K-86 (134). c) 7Ü-77 »123). ä) t>4—68 »120) Lcbcvoins ») 68—70 »87). k) 66—68 »86). e) 64-65 »86) ct) 60—62 E6). e) 55—58 »85). I7c>ber?t»Ni1. 15 uwctec »davon 3 Ocboen, 3 Kulten unä 8 Küste« unä 72 fscstake. 2 Lcstvveln«. 0>'8ckLO»8anx: Kälber unä Lckvein« ianxvLm. ^urnalimepreise über klotir. mich selbst überwunden und einem Glück entsagt, das mir beschicke» schien!' ,Mas ist dies?' fragte Nettchen. .Meine Mutter war, rb« sie sich verheirate! hatte, in Diensten einer benachbarten Gutsherr!» und mit derselben aris Reisen und in großen Städten gnvesen. Davon hatte sie eine seiner« Art bekom men als dir anderen Weiber unseres Dorfes, und war wohl auch clivas eitel; denn sic kleidete sich und mich, ihr einziges Kind, immer etwas zierlicher und gesuchter, als es bet uns Sitte war. Der Vater, ein armer Schulmeister, starb aber früher, und so blieb uns bei größter Armut keine Aussicht auf glückliche Erlebnisse, von welchen die Mutter gerne zu träumen pflegte. Vielmehr m»tz«e st« sich har ter Arbeit hingeben, um uns zu ernähren, und damit das Liebste. Ivas sie batte, ettvas besser« Haltung »nd Kleidung, aufopsern. Iln- enoartct sagt« nun jene neu verwitwete Gutsherrin, als ich etwa sechzehn Jahre alt war, sie gehe mit ihrem Haushalt in die Residenz für immer; die Mutter solle mich mitgckcn, es sei schade sür mich, in dem Dorse ein Taglöhner oder Bauernknecht zu werden, sie «volle mich etwas Feines lernen lassen, zu «vaS ich Lust hübe, wäh rend ich in ihrem Hause leben und diese und jene leichtere Dienst leistungen tun könne. Das schien nun das Herrlichste zu sein, waS sich für uns ereignen mochte. Alles wncke demgemäß verabredet und zriberettet, als bi« Mutter nachdenklich und traurig wurde und mich eines Tages plötzlich mit vielen Tränen bat, fle nicht zu ver lassen, sondern mit Hr arm zu bleiben; sie werde nicht alt werden, sagte fle, und ich würde gewiß noch, zu etwas Gutem gelangen, mich wenn sie tot sei. Die GutShcrrin. der ich das betrübt hinterbrachle, kam her und machte meiner Mutter Vorstellungen; aber diese wurde jetzt gam aufgeregt und ries einmal um das andere, sie lasse sich ihr Kind nicht rauben; wer es kenne —' Hier stockte Wenzel Stropinffi abermols uttd wußte sich nicht recht fortzuhclsen. Nettchen fragte: .Maß sagte die Mutter, wer es kenne? War um fahren Sie nicht fort?' Wenzel errötete und antwortete: „Sie sagte etwas EelffameS, >v«9S ich nicht recht verstand und was ich jckcnkill« seither nicht ver spürt Hobe; sie meinte, wer daß Kind kenne, könne nicht mehr von ihm lassen, und wollte wohl damit sagen, daß ich ein gutmütiger Junge gewesen sei oder etwa« dergleichen. Kurz sie war io auf geregt, daß ich trotz alles Zuredens jener Dame entsagte und bet der Mutter blick, wofür sie mich doppelt lieb hatte, tausendmal mich um Verzeihung bittend, daß sie mir vor dem Cttücke sei. AIS ich nun aber auch ettvaS verdienen lernen sollte, stellte es sich heraus, daß nicht viel andere? zu tun war, als daß ich zu unsere,« Darfschneider in dir Lehre ging. Ich wollte nicht, aber dl« W,,ttcr wcintc so sehr, dak ich mich ergab. Dies ist die Geschichte.' Auf Nettchens Frage, ivarum er denn doch von der Mutter fort sei und wann? erwiderte Wcnzel: ..Der Mtitärdienst ries mich weg. Ich wurde unter die Husaren gestcckl und war ein ganz hüb scher roter Husar..obwohl vielleicht der dümmste im Regiment, jeden falls der stillste Nach einem Jahre konnte ich endlich sür ein paar Wochen Urlaub erhalten und eilte nach Hause, meme pul« Mutter zu leben; aber sie war eben aestorben. Da bin ich denn, als meine Zeit gekommen nmr, einsam in die Well gereist und endlich hier in mein Unglück geraten.' Ncttchen lächelte, als er dieses vor sich hinklagte und sie ihn dabei aufmerksam betrachtete. Es war jetzt eine Z«>tla»g still in dex Stube; auf einmal schien ihr ei» Ciedanke auszutanchcn. „Da Sie,' sagte sie plötzlich, aber dennoch mir zögerndem spitzigem Wesen, „stets so wertgMätzt nick liebenswürdig waren, so haben Sic ohne Zweifel auch jederzeit Ihre gehörigen Liebkchaf- 'en oder dergleichen gehabt urck wohl schon «nein als ein armeS Frauenzinnner airs dem Gewissen — von mir wck! zu reden?' „Ach Gott.' erwiderte Wenzel, ganz rot weckend, ,,rh' ich zu Ihnen kam, habe ich niemals auch nur die Fingerspitzen eines MW- chcnS berührt, ausgenommen —' „Nun?' sagte Nettchen. „Nun." fuhr er fort, „das «vor eben jene Fra», die mich mttnch. inen mid bilden lasse» wollte, die halte rin Kind, ein Mädchen von siebe» oder acht Jahren, ein seltsames heftiges Kind uich doch gut wie Zucker und schön wie ein Engel Dem Han« ich vielfach den Diener und Beschützer >naä«en müssen und es halte sich an noch ge wöhnt. Ich mußte es regelmäßig nach dein entfernten Pfnrrlwf bringen, wo cS bei dein alten Pfarrer Nntcrricht genoß, und cS von da wickcr abholen. Auch sonst mußt« ich öfter mit ihm ins Freie, wenn sonst niemand gerade nntgcben konnte. Dieses Kind nun, als ich es zum letztenmal im M'endschei» über daß Feld nach Hause führte, fing von der bevorstehenden Abreise zu reden an, erklärte mir, ich müßte dennoch mttgchen, und fragte, ob ich es tun wollte. Ich sagte, daß «8 nicht sein könne. Das Kind fuhr aber sort, gar benwgtich und dringend zu bitten, indem es mir am Arme hing uiü« ««rich am Gehen hinderte, wie Kinder zu tun pflegen, so daß ich nrich bckachtlos wohl etwas unwirsch frei »nachte. Da senkte das Mäd chen sein Haupt und suchte beschämt und traurig die Träne» zu unterdrücken, di« jetzt hcrvorbmchcn, und es vermochte kaum da? Schluchzen zu bemetstcrn. Betroffen wollte ich das Kind begütigen, allein nun wandl« «8 sich zornig ab und entließ mich in Ungnaden. Seitdem ist mir das schöne Kind immer im Sinne geblieben und mein Herz Kat immer an ihm gchai«gcn, obgleich ick nie wickcr von ihm gehör! habe —' ^Fortsetzung folgt.)
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