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Hauptbahnhof ISA) zwischen Bautzen und Kubsütz, K1S lAb- sahrt Dresden- Hauptbahnhof 10.58) zwischen Seitschen und Bautzen und K87 sAbsahrt DresdenHauptbahnhos 2.59) zwischen Weickersdorf und Bischofswerda steckengeblieben. Zwischen Bischofswerda und Pommritz wurde ein cingleisiiger Betrieb ausrecht erhalten. Züge fallen zunächst auf dieser« Linie nicht aus. Es ist aber mii Verspätungen zu rechnen. Weiler konnten Züge nicht durchgesiihrt werden zwischen Bischofswerda und Kamenz, Bautzen und Großpostwitz, Radt- beul und Radeburg, Bautzen und Königswartha. Kohlmühle und Hohnstein, Zittau—Reichenau und Hermsdors. Dürr- röhrsdors und Neustadt i. Sa.. Diirröhrsdors und Weißig— Bühlau, sowie Geising und Attenberg. An der Wiedersrei« machung dieser Strecke« wird mit allen Mitteln gearbeitet. vr«s«1«n un«I Umgebung Fieberhafte Tätigkeit am Carolaplatz Dresden, 23. Dezember. In dem stolzen Kuppelbau, der solange still und iveltver- gessen am Carolaplatz von vergangenen besseren Zeiten dahin träumte, ist plötzlich neues Leben eingezogen. Der ganze Riesenapzxirat an Artisten, Arbeitern, Angestellten und .'>00 Tieren, der für Chemnitz sür den transportablen Winterbau der 10 000 ausgeboten wurde, ist plötzlich sür Dresden zurückbeorüert morden und hat sich wie ein mächtiger Strom in das Haus am Carolaplatz, das säst zu klein erscheint sür diesen Großwelt- zirkusbetrieb, ergossen. Die Artisten, die zum Teil schon in Chemnitz ihre Quartiere bezogen hatten, wurden telegraphisch znrückgerusen und füllen nun die Korridore und Wandelgänge des Zirkus und wo sic ein freies Fleckckzen finden, da proben sie, die Marokkaner und Chinesen, die Indianer und Tscher- kessen, die Japaner und die Gauchos. Die Manege ist bis in die späteste» Abendstunden mit Beschlag belegt. Sarasani Arche Noay, entladet sich in ihr in buntem Reigen: Elefanten, Tiger. .Kamele, Seelöwen, Pferde, die besten Vollblüter. Und selbst hoch oben in der Kuppel, geschäftiges Treiben — die Lustnum mern bringen ihre Materialien an. Die Ställe sind geradezu zum Platzen voll mit Tieren aller Zonen der Erde, es geht zwei Stockwerke tief hinunter und immer noch Tiere, Tiere. In der Betriebsinspektion, in der Schneiderei, in der Sattlerei, in den Bureaus der Verwaltung, der Presse und Reklame, überall bienenhaft fleihige Tätigkeit, überall atemloser Hoch betrieb — es ist die Hochspannung vor der Dresdner Premiere. Und wenn ihr dann, lieb« Dresdner, am erste» Feiertag nachmittags oder abends, das unübertreffliche Wellstadtpro gramm internationaler zirzensischer Gpitzenattraktionen „wie am Schnürchen" sich abrollen seht, dann ahnt ihr gewiß nicht wie viel Mühe und Arbeit dahinter stecken. Das angeblich vergessene Dorf Dresden, den 23. Dezember (N.) In der Presse ist die Meldung aufgetaucbt, beim Ge biet s a u s t a u s ck zwischen Sachsen und Thüringen sei anschei nend dos Dorf Stelzen vergessen worden. Die Meldung ist falsch. Das genannte Dorf ist t» Artikel I Absatz 1 des Staats- Vertrages vom 7. Dezember 1S27 ausdrücklich als an Thürin. gen fallend erwähnt. In der Begründung der dem sächsischen Landtag zugcgangenen Vorlage ist hierzu auf Seite 5 erläu'crnd be merkt: „Beim sächsische» Austauschgebietsteil Stehen handelt cs sich um den in der thüringischen Ortschaft Stelzen liegenden sächsischen Gasthof zu Stelzen, zu dem eine Reihe in der Hauptsache landwirt- 'chostlich genutzter Grundstücke gehöre», die sich in Form von Gelän- dcstreisen teils als ErNaven. teils als Halberklaven in thüringische» Staatsgebiet hinein erstrecken, sowie um ein Bahnwörlerhaus; die Otesamtfläche beträgt 32 Hektar 97,3 Ar, die beiiden Gebäude werde» von 12 Personen bewohnt." Welhnachlsbegrrablgungen Dresden, den 23. Dezember. Aus Anlaß des Weihnachtsfeftes sind vom Justizministerium 187 Begnadigungen ausgesprochen worden, wodurch grs'ch-'iteils Ge fangene in Freiheit gesetzt, teils Strafen gemildert snmgewandelt oder herabgesetzt) oder ertasten oder Brwährnngsfristen bewilligt wurden. Bautzen Von Ricarda Huch*) Das astverzehr ende, unverzehrbare Element des Feuers, das die hölzerne» Gaffen der mittelalterlichen Städte mit ihrem Zierat und Unrat immer wieder wegfcgte, hat Bautzen, das alte Budissin, besonders oft und vernichtend heiingesiicht; aber seinen kühnen, male rischen Umriß hat es nicht angelastet. Gebaut auf Felsen von Gra nit. umschattet von Wälder», scheint es von schaffenden Natnrgeistcr» ans Licht gezaubert zu sein. Der Strom zu seinen Füßen, die schil figen Teiche, die erhabenen Eichen vor seinen Toren haben etwa» Menschcnserncs, heilig Verhülltes, als wären sie von geflüchteten Dämonen bewohnt. Es ist historische, mythische Erde: sic hat sich voll Blnt getrunken in Schlachten und hat die Heidengötter noch nicht vergessen, um die hier einst gerungen wurde. Der goldene Löwenoötze. den Bischof Adelgott von Magdeburg einst in tue Spree hinabstieß. glimmt in Geisternächten aus der Tiefe hervor. So scheint wohl wendisches Blut durch die Seele des deutsche» Volkes, das hier wohnt: beim die Wenden wurden in dieser Gegend nicht vernichte' oder gänzlich verdrängt wie anderswo, sondern führten ein rechtmäßiges und gesichertes Leben in der Stadt fort, wen» auch in geringerer Zahl und abgesondert; namentlich auf dem Lande -zcdoch wird es zu Vermischungen niit den Deutschen gekommen sein. Seit Heinrichs des Ersten Zeit wog'c der Kamps zwi'che» DcnUcken, Wenden. Polen und Böhme», die sich um das Land an der Spree, an der Neiße und an der Oder stritten, auf und ab. Lang sam wichen die wendische» Göt'er der cbrfftlichen Bekehrung, die von dem zu diesem Zweck gegründeten Bistum Meißen ansging. Kaiser Heinrich der Vierte belehnte den Böhmenbcrzog Wratislav. der ibm treu beigestanden hatte, indem er ihn zum König erhob, mit Meißen und den beiden Laufitzen, wodurch diese zu Böhmen kamen. Wratislav übergab sic seinem Schwieoer'ohn, dem tapferen Wipreckt von Groitzsch, der, als Heinrich der Vierte, um Rache für Canossa *> Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Grethlein u. Co, Leipzig-Zürich, entnehmen wir den Slbschnltt „Bautzen" dem soeben erschienene» neuesten Werke der bekannten Schriftstellerin: „Im alten Reich, Lebensbilder deutscher Städte." 500 Seiten mit Einbandentwurf von F. H. Ehmckc und 29 Wappcn- bildern. In Ganzleinen 10 Reichsmark, in Halbleder 15 Reichs- Mark. zu nehmen, im Jahre 1083 gegen den Papst Gregor zog, zuerst die Mauern von Rom erstieg. Er bewohnte die Ortenburg und ries deutsche Ansiedler aus Franken, Hessen, Thüringen, namentlich aber Friesen in sein säst entvölkertes Land, die in der Kultur des Bodens, sowie im Handiverk den Wenden überlegen waren. Welche Bedräng nisse diese Niederdeutschen veranlaßten. ihre Heimat zu verlassen, scheint im einzelnen nicht bekannt zu sein; sie sangen ans dem Wege das alte Austvandererlled: „Naer Oostland willen wv rvden — narr Oostland willen wy mec — al over die groene Heiden! — frisch over die Heiden — dacr isser'een betere stce." Der Keim der Stadt Budissin war die Ortenburg auf dem Felsen über der Spree, die Kaiser Otto der Erste als Zwingburg gegen die Slawen errichtet haben soll. Di« schroffe Granit,zacke, ur sprünglich von der Stadt durch einen tiefen Graben getrennt, wan delt sich fast »»merklich in Turm und bearbeitetes Gemäuer, da» schwindelnd aiifschicßt. In dieser Fellenburg wolmten die Land- Vögte der Lausitz. Vertreter des jeweiligen Landesherrn, die von ihm vorgeschlagen, von den Stände» aber, Adel, Geistlichkeit, Städten und Landgemeinden bestätigt wurden. Auch der Landesherr wurde gewählt. Dem Herkommen nach »rußte der Landvogt dem deutschen Ritterstand «»gehören. Die Burg, von dein genialen Ilngarkönig Matthias Cor- Vinns neu erbaut, bildet «inen Eckpfeiler der Stadt, die selbst eine Burg ist. getürmt zwilchen Türmen. Granit ans Granit, das kühnste Bild trimiipbiercnder Kraft und Wehrhaftigkeit. Von allen. Seiten umfaßt der Blick ein ganzes Bild ans einem Guß trotz des Nach einander der Entstehung. Den der Ortenburg entsprechenden Eckpfei ler bildet die alte Ntasserknnst, die der Ratsbaumcistcr Menzel Ro'w- scheid der Acltcre am Ende des 10. Jahrhunderts sowohl zur Ver teidigung wie zum Zweck der Erhebung der Spreemaffen erbaute, clu bauchiger, aus der Taltiefc «nswachieirdcr Koloß, dessen Spitze ein wenig zur Seite gerückt ist. damit Platz für Geschütze gewonnen wurde. Dahinter und höher hinauf ragt mit feiner Turmspitze die gedrungene Michaeliskirche, die an der Stelle errichtet wurde, wo der Hii'sttcnsturni am heftigsten gewütet hatte. Noch höher blnmis erhebe» sich im Inneren der Stadt die schlanken Türme der Peters- kirche. Keiner der vielen Türm« gleicht dem andern: Der viereckige L-nrenturm trägt eine barocke Laterne, elegant ist der zierlich be krönte Ncichenturm, düster die hohe Masse des GefängnIStnrmcs an der Burg. Grane Mauer» steigen hinaus und hinab, den Schuh der Felsen verstärkend, um den Berg, der das Schloß trägt, schlingt die Spree einen Bogen, wie um die Festung, die dt« Erde schuf, auch durch die Macht des WaffcrS abzuschließen. Die Hauptstadt der Lausitz, Budissin, trat an Reichtum und Macht allmählich hinter Görlitz zurück; vic Ursache davon niag sein, daß cs als Sitz des Landvogtes sich weniger frei bewegen konnte. Wie in Görlitz wurde in Budissin lmuptsächlich Tuch und Leinen verfertigt: die Handelsbeziehungen waren besonders mit Nürnberg lebhaft. Die Zünfte machten eine» einzigen gewa'tsanien Versuch, die Mitherrsckast im Ra'c zu erringen, nach dessen schrecklichem Ans gang sie verstümmle» Infolge einer Bestimmung des Königs Wen zel, der zugleich König von Böhmen und Kauer im Reick >var, sollte der Rat zur Hälfte aus Handwerker» bestehen, ja, die Bürgermeister sollten abtvechsclnd aus den Geschleckter» und aus oe» Zünften ge wählt werden. Um diese Verordnung kümmerten sich die Rats- familicn nicht, sondern besetzten die Negierung nach wie vor au» ihrem Kreise. Den Anlaß zmn Ansstande gab das Recht des Bier- braiiens, an dem die Handwerker einen Anteil verlangte», währrnd die Geschlechter es sür sich allein beanspruchten. Nachdem die Un zufriedenheit mehrere Jahre hindurch gegärt hatte, brach sie im Jahr« 1105 offen los. Unter Ansiihrung des Aelicsten der Tuchmacher- tnnnng zogen die Handwerker auf das Nathans, um den Rat ge- fangenzuncbmen; es gelang sedoch allen, sich zu retten, bis ans einen, der eine Zeitlang in einem Turme sestgtt-al'en wurde. Hierauf wendeten sich die AnWiidischen gegen die Ortenburg und scktei, sich dort fest, bis der damals gerade abwesende Landvogt. BoKo von Münsterberg, zurückkcbrte. Die mit Budissin verbündeten Sechsitädke tvarcn ihm bei der Wiedercroberung der Burg behilflich Trotz der Rückkehr der Obrigkeit blieb der neue, aus Handwerkern zusammen gesetzte Rat drei Jahre im Amte; solange dauert« es. bis König Wenzel, vom Landvogt über das Vorgcsallene unterrichtet, sich der Erledigung der Sache widmete. Im September 1108 kam er mit deiner Geinahlin Sophie in Budissin an. begab sich ans das Rat haus, ließ die Mitglieder des alten und des neuen Rates vor sich kommen »nd cröffnetc. wie überfielen wird, das Gericht, indem er sich auf den Stuhl des Bürgermeisters setzte und sagt«: „Hier sitze ich, euer rechter Bürgermeister; wer e'was zu klagen bat, der Ine es!" Der neue Rat entschuldigte sich damit, daß der König leibst den Handwerkern Anteilnahme am Rat gewährt habe und daß sie also nur ihr Recht in Anspruch genommen hätten: sie hätten auch zu ihren Gunsten anlührcn können, daß sie kein Blut vergoffe» hatten. Allein Wenzel mochte inzwischen durch den Landvogt für die Sache der Geschlechter gewonnen sein, oder er mochte den Angriff auf seine Burg als Hochverrat helrachten: Er setzte den alten Rat wieder ei» und verurteilte die Leiter des Aufstande«, die zum Teil tm Rate saßen, zum Teil von der Bürgerschaft bezeichnet wurden. M MM MllMUIlg Eisregen und Glatteis Wie vorausgesagt, ist in der heutigen Nacht ein Witte» .g s u in s ch w u n g eingetreten, der vorderhand wenigstens der strengen Kälte ein Ende gemacht hat. Am Mittwoch abend sank das Thermometer, bas um S Uhr abends in der Berliner Innenstadt noch 12 Grad Celsius unter Null gezeigt hatte, lang, sam aus 10 Grad und hatte morgens um 0 Uhr bereits minus 1 Grad erreicht. Gegen 2 Uhr nachts setzt« wiederum bas nicht alltägliche Schauspiel eines Eisregens ein. der hin und wieder von Schneesall abgelöst wurde. Dieser Wetterwechsel hatte sür die meisten Berliner heute morgen recht unangenehme Folgen, denn der Verkehr war bis gegen 10 Uhr vormittags außerordentlich stark gehemmt. Die Hochbahn hatte vorsorglich aus allen Bahnhöfen bereits bei Betriebs- erösfnung Schilder anbringen lassen, in denen sie erklärte, daß überall längere Verkehrsstörungen infolge des Elutteises ein- treten würden, und diese Ankündigung erfüllte sich auch in vollem Maße. Namentlich aus den Hochbahnstrecken von der Warschauer Brücke nach dem Gleisdreieck und aus der Endstrecke nach Pankow rutschten die Wagen mehr als sie fuhren. Aehulich ging es diesmal auch den sonst so betriebssicheren Autobussen. Der Eisregen hatte namentlich auf Stein pflaster eine gefährliche Deck« gebildet, so daß di« Vummireisen der Krastsahrzeuge keinen Halt finden konnten. Die Pferdefuhrwerke mußten auf diesen Strecken überhaupt den Versuch aufgebcn. durchziikommeir. Der Eisenbahnverkehr von und nach Berlin ist im Laufe der letzten 21 Stunden noch unregelmäßiger ge worden. als dies ohnehin in den letzten Tagen der Fall war. Auch am gestrigen Mittwochabend häuften sich auf den Ver- spätungstafeln der Berliner Bahnhöfe, insbesondere des An halter Bahnhofes, di« Ziffern, die Verspätungen bis zu 180 Minuten, wie z. B. aus der Richtung München, an» kündigten. Aber auch die abgehenden Züge verliehen mcht pünktlich Berlin, sondcrn erlitten schon hier Verspätungen bis zu einer Stunde, weil sie, namentlich im Hinblick auf den starke» Wcihnachtsverkehr, auf wichtige Anschlußziige, di« aus anderen Bahnhöfe» ankommen, zu matten hatten. Da zudem zur Bewältigung des Weihnachlsverkehrs alle verfügbaren Waggons herangezogen werden muhten, die Gegenzüge, di« zoforr wieder >» Berlin einzujetzen waren, aber sich außer ordentlich verspäteten, trat vielfach eine Wagenknapp, heit ein. die ebenfalls Verzögerungen in den Abfahrten her vorries. Heute früh war das Bild auf allen Bahnhöfen wieder das gleiche. Die Verspätungen aus allen Tellen Deutschlands hatten sich noch erhöht, weil, namentlich im Westen, durch vorübergehendes Tnuwetter am Tag« und Frost in der Nacht Glatteis eingetreten war, was dem Eisenbahnverkehr er- höhte Schwierigkeiten bereitete. Dazu kommen noch die Ver zögerungen, die auf den Zwischenstationen durch den ver» stärkten Andrang der Reisenden und durch das Ein- und Ausladen der Waffenlieferungen der Post entstehen. Der Wetterumschlag, der gestern m einem Teil Europas eingesetzt hat. ist daraus zuriickzuführen, daß ein umfangreiches, auf dem Atlantischen Ozean liegendes Tiefdruckgebiet allmählich nach Europa vordringt: an seiner Vord«"- seit« wehen südliche Winde, die warme Lust bringen. Gestern erreichte das Tiefdruckgebiet Frankreich und England, wo di>> Temperaturen bereits erheblich, bis zu plus 10 Grad, gestiegen und teilweise, so in Nordfrankrcich und Südengland, Negenfäll« eingetreten sind; m Nordengland fiel gestern bei einer Tem peratur von über 0 Grad Schnee. Um den Nullpunkt und etwas darüber bewegen sich die Temperaturen in West- und Siiddeutsckland bis nach Mitteldeutschland hinein, sowie in Dänemark und Norwegen. Starkes Frost weiter herrscht augenblicklich noch tm östlichen Deutschland, in Böhmen, Oester reich, Ungarn, Schweden und Rußland. In letzterem wurden gestern als Mindesttemperatur 27 Grad gemessen, während am Schwarzen Moer die Temperatur 13 Grad betrug. In Deutschland selbst wurden heut« ungefähr westlich der Elbe Temperaturen von 0 Grad mrd darüber gemessen, während östlich der Elb« die Temperaturen durchweg unter 0 Grad, mMiinchen plus 2 Grad, Hannover plus 1 Grad, 6 Grad bei Regen, in Karlsruhe »nd Frankfurt a. M. 0 Grad, in München plub 2 Grad, Hannover plus 1 Grad, Magdeburg 5 Grad, Breslau minus 8 Grad, Danzig minus 10 Grad, Königsberg minus S Grad. Was die Niederschlagsverhältniffe anbelangt, so ist es n-ur noch in den kälteren Teilen Deutschlands zeitweise heiter, während sonst Regen und Eisregen niedergeht. Dresden, 23. Dezember. Während in Dresd«n am Donnerstag noch Frostwetter herrschte und in den Nachmittagsstunden eine Temperatur von minus fünf Grad gemessen wurde, trat in Leipzig bereits im Lause des Tages bei etwa Null Grad Reg«n und Glatteis ein. Auch aus Chemnitz wird bei 1 Grad Kälte Regen und Glatt eis gemeldet. Während östlich der Elbe das Frostwetter noch anhält, ist also westlich dieses Stromgebietes der Wetterum- schwung bereits eingetreten. Für Freitag ist ein weiteres Ansteigen der Temperatur und damit das Ende der strengen Froslperlode der letzten Wock-en zu erwarten. Im ganzen Gebirge liegt aber eine zusammenhängende Schnee decke von beträchtlicher Höhe, im Kammgebiet sogar bis ein Meter hoch. Doch ist in den Großstädten das ersehnte Weih nachtswetter zum mindesten In Frage gestellt. Wie wir erfahren, ist znr Zeit infolge Schneeverwehungen jeder Berkehr in Richtung Neustadt (Sachsen) unmöglich. Alle Züge zwischen Dürröhrsdors und Neustadt müssen bis aus Weiteres ausfallen. Das Treibeis der Elbe ist infolge der strengen Külte zwischen Zeichen und Rathen zum Stehen ge ll o in m e n. Der Eisstand hat sich im Laufe der Nacht iveiter oberhalb in Richtung Königstein fortgesetzt. Schandau ist noch eisfrei. Eisbrüeken über die Elbe Pirna, 23. Dezember. Der anhaltend« starke Frost hat zur Folg« gehabt, daß das Eis der Elbe nunmehr von Bogelgesang bis zum König steiner Hafen stehengeblieben ist. An den Fährstellen Zeichen— Bogelgesang, Pötzsch—Wehlen und in Rathen haben die Fähr- besitzer nunmehr Eisbrücken gebaut, die den Uebergang über die Elb« ermöglich«». Ein Ueberschreiten d«r Elbe außerhalb der abgesteckten Bahnen, di« unter ständiger Bewachung und Prüfung stehen, geschieht aus eigen« Gefahr. Schwere Schneeverwehungen in -er Lausitz Zahlreiche Zugverbindungen unterbrochen. Dresden. 23. Oe,zeInder. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion teilt uns mit: Durch Schneeverwehungen ist im Laufe des Donners tagnachmittag und der Nacht der Eisenbahnbetrieb banp'säch lich in Ostsachsen stark beeinträchtigt worden. Bus der Strecke Görlitz—Dresden sind die Züge 645 (Abfahrt Dresden-