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'' das Grab der Mutier Christi. In der St. Annakirche zu Jeru salem vermutet man den Ort der Geburt der Jungfrau Maria. Die Kirche St. Anna liegt an der Tarik Sitti Marjam (Strafe der Herrin Maria). Die Marienstraße führt durch das Bab Sitti Marjam (Tor der Herrin Maria) hinab ins Wadi Sitti Marjam. ins Tal der Herrin Maria und zum Grabe der hl. Jungfrau. Im Mariental ragt abseits des Weges, vor dem Oel berg, kurz vor dem Garten Gethsemane, der Eingang zu einer unterirdischen Kirche aus der Erde. Es ist die Grabeskirche Mariens, die das Grab der heiligen Jungfrau birgt. Die Feljenhühlenkirche befindet sich in den Händen der Griechen. Als ich durch das hübsche Portal eintrat, überreichte mir ein griechischer Mönch ein brennendes Kerzchen, da man ohne Licht sich im Dunkel der Erde kaum zurechtfindet. Mit dem Kerzlein in der Hand, stieg ich be hutsam eine große, finstere Treppe hinab, an deren beiden Seiten sich Kapellennischen befinden, in denen die Gräber des hl. Joachim und der hl. Anna, der Eltern Mariens, und des hl Joseph verehrt werden. Unten in der Erden finsternis befindet sich in einer stets mit Weihrauch an gefüllten besonderen Kapelle das mit 18 bunten Lampen matt und geheimnisvoll beleuchtete Grab der heiligen Jungfrau. Es ist in Felsen gehauen, mit Marmor be kleidet und mit Damast und Teppichen reich geschmückt. Nebenan ist ein Altar der armenischen Christen. An der andern Seite der kreuzförmigen Kirche sieht man hinter einer Zisterne einen abessinischen Altar, und am Fuße der Treppe den besonderen Altar der Griechen. Früher waren die römischen Katholiken im Besitz dieser hl. Stätte, wurden jedoch im vorigen Jahrhundert durch einen nächtlichen klebe riall der Griechen mit Waffengewalt vertrieben. Inmitten des Wadi Sitti Marjam. in der Nähe des sog. Grabes der Tochter Bbaraos. liegt „Ain Sitti Marjam", die Quelle der Herrin Maria, oder Marien- guelle. Am Eingang des mit Felsen überbauten Brunnens, zu dem eine Treppe tief hinabführt, gewahrt man einen mohammedanischen Gebetsplatz. Der Name Marien brunnen wird zurückgeführt auf eine Tradition, wonach die heilige Jungfrau hier oftmals Wasser geschöpft hat. Das Wasser hat eine Art Ebbe und Flut. Die Moslems glauben, daß ein au» dem Grund liegender Drache das Wasser zurück hält. wodurch Ebbe entsteht Wenn das Ungeheuer aber schläft, so fließt das Wasser frei und es ist Flut. Ich steige hinab in die Tiefe. Hier unten herrscht unheimliche Finster nis. Das Wasser quillt gurgelnd, plätschernd und glucksend unter der untersten Treppenstufe hervor. Fortwährend ziehen lange Reihen von Araberinnen aus dem nahen Dorf Siloa hin und her, um Wasser zu holen Sie tragen ihre großen, viereckigen, wassergefüllten Blecheimer oder ihre Steinkrüge mit künstlerischer Fertigkeit auf dem Kopf und ersteigen barfuß und mit selbstverständlicher Sicherheit die steilen Felsen des Berges des Aergernisses um Dorf hinauf, ohne das aus ihrem Kopf stehende Gesäß auch nur um einen Tropfen Wasser zu erleichtern. Die sonst wasserscheuen Araber henutzen den Marienhrunnen auch als Badeanstalt. Mit der Marienauelle steht die Quelle Siloa (Ain Silwan) und ein gleichnamiger Teich in Verbindung Mit dem Wasser des Siloateiches heilte Jesus den Blind geborenen. der nach seiner wunderbaren Heilung ausries: „Ich ging hin. wusch mich und wurde sehend!" Pani Kuolwrt?. Kammermusik / Von S. I Grün Adakbert-Stifter-Preis. — Die .Deutsch« Gesellschaft der Wisseiiil-aile» und Künste für die Tschechoslowakisch« Republik" »»ergibt Anfang 1928 zum zweitenmal den Adalbert-Siister- Prcis für hervorragende, 1926 und 1927 entstandene, auch un- gedruckte Arbeiten auf dem Gebiete der sudetendeutschcn Dicht kunst. Der Preis im illetrag von 5000 tschechischen Kronen kann jedem dcutsck>en. dem Gebiet der tschechoslowakisck>en Republik entstammenden Dichter verliehen werden. Die Einsendung der Arbeiten muß bis zum I. Januar erfolgen! doch kann der Preis auch Persönlichkeiten zugesprochen werden, die an der Bewerbung nicht teilgcnommen haben. Nächtliche Stille im Raum läßt die Geräusche der Straße wie fernes, vcrgrollendes Gewitter verebben. Nicht mehr auf« peitschend und zur Hast drängend, wie im Gewühl des Tages. Sie wirkt wie das Streicheln behutsamer Hände, unter dem die Gedanken klarer zu werden beginnen, sich ohne Zwang von selbst in einen folgerichtigen Ablauf einordnen, ohne zähe Zwischen schaltungen. ohne di« Dissonanzen, die bisweilen der bloße An blick eines Menschen in unserm Leben aufgrellen läßt,' man weiß nicht wie, warum und wozu. Man lauscht in sich hinein. Man fühlt, wie ein anderes Leben zu erwachen beginnt, das wie ein keimendes Saatkorn nach Oberfläche ringt, sich entfalten, sich befreien möchte aus der Decke, in die es der rauhe Tag gehüllt hielt. Man spürt, wie ein anderes Ich das Hirn umkrampft und nach Zwiesprache mit dem körperlichen Sein drängt. Wie sich entlegene Wellen zusammenziehen, näher kommen, deutlicher werden, sich zu Klangbildern verdichte», nach denen man hinhört. Sie bringen mit der Plastik wirklicher Töne etwas in uns zum Schwingen, was wie ein zweites Gesicht die Grenze zwischen Tatsächlichkeit und Traum aufhebt, so daß inan sich von der Gewalt eines Un- irdischen umstrickt glaubt, das einen Zustand vortäuscht, der dem Trunkensein nicht unähnlich ist. Es ist. als ob alle Sinne in ihrer Ausnahme- und Wieder- gabefählgkeit verdreifacht seien. Als ob man losgelöst wäre von aller scharfen Umrißhafiigkeit. Als ob das Sein sich in Schein, oder — das eben weiß man nicht recht — der Schein sich in Sein gewandelt habe. Während man so zwischen den Wendemarke» Wirklichkeit und Wahn pendelt, hört man über sich das Tapsen eines Men schen in Hausschuhen, wie das rhythmische Dumpfen eines ge stopften Horns in einem Orchester, das die entsagende Stim mung einer Trauerclegie untermalt. Vernimmt neben sich das spitze Pizzicato einer Frauenstimme, hinter dem man die Dies- harmonien einer nach außen streng harmonischen siiiknnia ciomosiicn vermutet. Unter sich längere Zeit Stille. Dann fängt man wieder das Gepolter zweier grundverschieden ge färbter Stimmen auf, wie die Nadel des Seismographen jede kleinste Erschütterung der Erdrinde registriert. Mit halbem Ohrt spürt man so jedem lvahrnehmbaren Funken eines Lebens nach und cs geschieht ein Seltsames Man getraut sich kaum, eine Bewegung zu machen. Man dämmt jede Muskelregung zurück. Fast hält man den Atem an. Preßt die Stirn zwischen Daumen und Zeigefinger, als ob man dadurch eine gesteigerte Konzentration ermöglichen könnte und forsckst in die Umwelt hinein, wie in einen Urwald voll ge heimnisvollen Werdens. Ein silbriges Klingen, wie die zartesten Töne einer Harfe, zittert in der Luft. Als ob das Zirpen müde gewordener Gril len den sonncnschläsrigen Wiesenblumen ein Schlummerliedchen vorgaukclte. Als ob. wer weiß wie weit, über einer schweigen den Schnecwüste das frostige Klirren eines jagenden Schlitten- gcspanns einen glasklaren Wintertag durchschnitte. Wie mit dem vierten Finger der L-Saite einer Violine entlockt. Aus einem Rest von Hauch geformt. Und doch keine Sinnes täuschung. Trotzdem prüft inan: Antenne. Kopplung und Abstimmung an seinem Lampcnapparat nach. Denn es könnte möglich sein, daß aus irgendwelchen unentdeckten Ursachen sich hier der Ur sprung des in der lautlosen Stille nun deutlich vernehmbaren Singens finden ließe. Etwa nüe das Streicheln, mit dem man seit kurzem die bloße uns umgebende Atmosphäre in musikalische Werte umzuwandcln vermag. Das silbrige Klingen zittert ab- und anschwellend. Man hat jetzi die Erfindung eines Glockengeläutes in unendlicher Vilser aus der kassubei Von Gerhard Krause. Der liebe Gott hatte eben erst die Welt erschaffen. Er sah sie sich an und dachte bei sich: es ist alles gut. Die Engel rühmten Vas göttliche Werk und waren lauter Freude und Sonne. Nur ein Englein saß ganz betrübt in einem Winkel des hohen Himmelsaales: die Barmherzigkeit. „Na. was ist denn mit dir los?" sprach der Herrgott, ge fällt dir meine Welt nicht, nein?" „O ja, himmlischer Vater, schluchzte das Engelchen, „sie ist wunderschön, aber ich kann nicht such werden, wenn ich den langweiligen Sand und die klobigen Steine da unten in der Kassubei sehe. Ich will gleich wieder lustig sein, wenn du ein bißchen fruchtbare Erde übrig hast." Und cs sank dem Herrgott zu Füßen und küßte sie. Kaum halte sich's der kleine Engel versehen, da zeigte der Herr ihm eine Stelle. Die war voller Blütensegen, gewässer- reich. tälerwcit, üppig und bl nncnbunt. „Hier." sprach der Vater, „tue. wie dein Herz es begehrt." Die Barmherzigkeit nahm jenes Fleckchen Erd«, warf es fein sachte in die Mitte der Kassubei und taufte es .,Marien paradies". Heute nennt man es „Kassubische Schweiz" oder „das blaue Ländchen der Kassuben". Schon in der Schule lernen die Kinder, daß der Turmberg die höchste Erhebung in Preußen, heute Pommerellen, ist, und nichts ist leichter, als die Höhe des Berges zu behalten: 333 Me ter. Bei 'Riedeck gibt es dann — der Turinberg befindet sich bei Karihaus — noch eine, jedoch nur geringe Erhöhung: den Schloßberg, an den sich eine ganze Reihe Sagen knüpft. Sagen reich ist die Kassubei mit ihren Seen und Wäldern, ihren Kircl.en und Tälern und Bergen und Schluchten. Manch« sogen, sic lieben die Kassubei nicht wegen ihrer Schönheit, sondern um ihrer Einsamkeit willen. Feierlich ist das Land, wenn der Lenz seine Hände segnend über die Erde hält und alles aus der Urmutter Schoß sich neu gebärt. Schön sind die Felder zu der Zeit, da die Schnitter.kommen, die reise Frucht zu schneiden, und die vollen Blumen sich zwischen den dicken Aehrcn in den Traum wiegen. Im berauschenden Herbst, wenn die Natur im Abendrot blutet und alles sich zum Sterben rüstet, leuchtet aus diesem Fleckchen Erde immer noch Kraft und Mut. Und wenn es ringsum öde geworden ist und sich um das Leben da draußen der Hermelin des Winters legt, hört man noch ganz das tiefe Herz schlagen, und es will sagen: Glaubt, glaubt nur. ich lebe. Seid gut zu mir. Bleibt meine Kinder.. Im Grunde genommen durchschwebt dies Land der Abendvogel der Einsamkeit. Man kommt sich wie ein büßender Pilger vor, wenn man durch den stillen Segen dieses Stückchen Erde zieht. Die Karfreitagschoräle der Trauer sind hier zu Hause. Das Land ist und bleibt in sich geschlossen. Es kniet in der Vergan genheit. Und will nicht aus ihr heraus. Heraus aus der Ee- ducktheit. Der Wanderer wird selbst in aller Pracht wehnruts- stumm und verlassen. Die niedrigen Bauernhäuser tragen ihre Bürde geduldig und nehmen dem Schicksal das Los. ohne ein Wort zu sagen, aus seinen Händen. Die Morgen wie die Abend« leben nicht auf, sie sind wie die Blumen, die sich nicht ans Tageslicht strecken wollen . . . An Sehenswürdigkeiten ist das Land überreich. Mitten im Grün sitzt die Klosterkirche von Karthaus. An der Rückseite. Unbefleckte Empfängnis Der Jungfrau'» hohe Schützerin, Du reine Gottgebärerin. Du Himmelstor und unser Hort Und Himmelswonne fort und fort! Du Lilienblum' im Dorncnwald. Du Taub' von herrlichster Gestalt, Du Sproß, aus welchem zu uns kam, Der alle unsre Wunden nahm'. Vom Drachen unerstürmter Turm, Du sanfter Stern im Meeressturm, Laß Satanslicht uns schaden nicht» Geleite uns in deinem Lichts Zerstreu des Irrtums Dunkelheit, Halt fern« jede» Trug und Streit! Wer in der Flut ringt, dem erschließ Den sichern Weg zum Paradies! (Kirchliche Hymne.) Weite. Als ob feingeschlisfene Gläser bei Zuprosten sich eben noch berühre» und ein Flirren aushuschen lassen Oder wie das stählerne Zischeln der Zittersaiten. Di« Flamme unter der Teemaschine ist längst erlösche» Das kann es also auch nicht sein. ' Draußen ist schwärzliches Finster. Schneeflocken picken demnach nicht an die Fenster scheiben. Auf den Möbeln stehen nur vereinzelte Schmuckstücke, durch Zwischenräume gemieden. Line Berührung durch Er schütterungen ist somit ausgeschlossen. Eine seltsame Unruhe läßt den Blick alles Sichtbaren ab- tasten, ohne eine Erklärung für die geisterhafte Störung der Stille zu finden. Man erhebt sich, um im Gehen Beruhigung zu suchen. Macht ein paar Schritte. Stockt plötzlich. Fühlt seinen Kopf nach rückwärts gebogen, den Blick in die Höhe ge zogen und — ist von seiner Wahrnehmung so jäh ernüchtert, daß man am liebsten laut auflachen möchte. Es ist wie tausendmal im Leben, man verfällt auf das Naheliegende erst auf den entferntesten Umwegen. Was man als Sphärenmusik jenseits sinnlicher Bezirke vermutet, oder was an eine im müden Sommerwind verschlafen träumende Aeolus- harfe auf einem Gartenhaus gemahnte, ist das Werk einer Winterfliege. Sie langweilt sich wohl in ihrer Einsamkeit und vertreibt sich di« Zeit damit, die Elaßstäbchen, die wie weiße Röhrennudeln von der achteckigen Deckenlampe herab hängen, im Fluge anzustoßen, weiterzuflieqen und das klingende Spiel rundum fortzusetzen. Eewißermaßen sich selbst ein primi tives Tylophonsolo zu improvisieren. Weil der Winter voraussichtlich lang sein wird, muß man rechtzeitig mit sinniger Kurzweil beginnen. Denkt vermutlich die Letzte ihres Stammes, die Winterfliege, mrd hat sich von gestern auf heute schon eine neue Variation in der Technik ihrer artistischen „Arbeit" ersonnen. Sie hupst jetzt am unteren Rand des gläsernen Behanges von Stange zu Stange, stößt beim Sprung die Röhre ab, so daß sie mit der nächsten und über nächsten zusammenklirrt, und bemüht sich auf diese Art — weil der Ton die Musik macht — die Mißstimmung vergessen zu machen, mit der das „Geschmeiß" uns manche friedliche Sommer- abendstillc störte. Von dem schwunghaften Bazillenschmuggel zu schweigen. 199 lXI» Post-Kuriositäten. — Eine Sammlung von mehr als -100 099 postalischen Merkwürdigkeiten, die von einem englischen Postbeamten Mvreton zusammengebracht worden ist, wurde kürzlich von der Vereinigung der Postbeamten erworben und soll den Grundstock für ein englisches Post museum bilden. Die Sammlung ist gegenwärtig zu Brure Castle in Tottenham ausge stellt. und zwar in den Räumen, die einstmals der Schöpfer des Penny-Portos. Sir Roland Hill, innehatte. Das älteste Stück der Sammlung ist eine Pojroescheinigung aus dem Jahre 1397. Eine andcre interessante Empfangsbestätigung stammt aus der Zeit der Königin Elisabeth, die für die Beförderung eines Pakets mit dem Postwagen nach Kcnt 20 Schilling zu zahlen hatte. Geschichtlichen Wert besitzt auch ein Brief, der vom 24. Mai 1639 datiert ist: er ist von dem Befehlshaber der Truppen in Porkshire, Sir E. Osborne, an den Obersten Fairsax gerichtet, als das königliche Heer gegen die Schotten vorrückte. Darauf ist für den Postboten lnmerkl: .Mit aller möglichen Schnelligkeit, Eile. Eile. Eile. Post, eile ums Leben!" Aus an deren Briesen des 16. und 17. Jahrhunderts lassen sich die Be stellzettel» seststellcn. die damals für die Beförderung eines Schrei bens notwendig waren. Aus dem Jahre 1650 ist der älteste englische Postsiihrer datiert: er hat folgenden Titel: „Eine kurze Anweisung für diejenigen, die ihre Briese nach irgend einem Teil von Englandsenden wollen, alphabetisch gedruckt, damit niemand in Unklarheit bleiben kann " Es werden hier die Abfahrts- und Ankunstszeiten der einzelnen Postkutsche» nach allen Teilen des Landes angegeben. Unter den Tausenden von Gegenständen be finden sich auch Klingeln. Uhren, Postsäcke und Hörner, di« von den englischen Postillionen der Vergangenheit benutzt wurden des Gotteshauses reckt sich der gekreuzigte Himmelssohn empor, und die ihm danken oder ihm das Herz öffnen wollen, knien zu den durchbohrten Füßen. Das Innere der Kirche segnet ein« ernste Weihe. Der Hochaltar mit seinem Gemälde und den Hei ligenfiguren, den lilienschlanken Kerzen davor wirkt groß und machtvoll. Das wertvolle Gestühl zeigt herrliche Schnitzarbeit Das Meer nimmt die Kassubei in der Danziger Bucht auf. Oxhöft, Gdingen. Adlershorst sind jetzt polnisch geworden Edingen wird gründlich „renoviert". Die Polen wollen „ihr Zoppot" daraus machen. Ein eleganter Bahnhof ist seitig- gestellt. und eine Kirche befindet sich im Bau. Der Hafen wird immer weiter ausgebaut, und eine kleine Flottille schaukelt sich gemächlich im Häschen von Gdynia, an dem die Heladampfer nunmehr anlegen müssen. — Das Kasino ist fix und fertig mit vornehmen Terrassen. Fiinf-Uhr-Te«. Abendkarte. Jazzband usw. Kurzum, das Leben in diesem Oertchen wird polnischerseits immer reger, und man sucht sich Gdingen möglichst bequem einzurichten. Nur zu einem Spielklub langt das Vermögen noch nicht. Schließlich kann man sein Geld aber auch im Zoppoter Kasino gewinnen. Das ebenfalls polnisch gewordene Adlershorst liegt still in seinem Winkelchen und ist ganz einsam geworden . . . Da lieg er nun, der alte, alt« Park. Die Bäume sind Greise. Nur die Blymen sind jung. Und die Vögel, die singen, und die Quelle zum Trunk. — Ein Sarg nur dieser Hain: jedoch ein Blütensarg . , . Es ist der Park von Klein-Kah. Man ist darangegangen, aus dem Alten Neues hervorzuzaubern. Die Stätte ist zwar alt, jedoch die Erde nicht. Kanäle durchschläugeln den Garten. Springbrunnen sprudeln ihre Fröhlichkeit hoch hinaus. An den» Teiche altert die eigenartige mexikanische Sumpzypresse, ei» Baum, der weit den Hauptanteil an der Bildung der immensen heutigen Braunkohlenlager hat Und dann dieses entzückende Kirchlein von Klein-Katz. E, hat sich ganz bescheiden unter die starken Arme der Bäume ge duckt, wo es wie Dornröschen zwischen den Rosenheck», schläft . . .