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Miische Ausgaben »er Ze«lk«m»parlet Stegerwald-Rede in Münster. (TU 1 Münster. 4. Dezember. Auf einer Vertmueiismcinnerversammllmg der Münsterischen Zentrnmspartei hielt der Reichslagsabgeovdnet« Steger- wald heute eine Rede, in der er eingehend auf die Frag« der Beamienbesoldung einging. Siogerwald wies darauf hin. da» nach seiner Ansicht di« Reichsregierung di« Folgen ihrer Attion weder nach innen noch nach auhen ausreichend übersehen habe. Das Reich selbst könne zwar ohne Schwierig keiten seinen Beamten die geplanten Zulagen geben, aber Länder. Gemeinden, Reichsbahn und Reichspost könnten das nicht ohne Steuer» und Tariferhöhungen. Er höhte Veamtenbesoldungeu brächten auch Erhöhungen der Pen sionen, der Bezüge der Invaliden- und schließlich der aus der Angeitelltenversicherung gezahlten Bezüge mit sich. Er selber wäre von vornherein der Ansicht gewesen, dag inan den Beamten 10 bis 12 Prozent hatte geben sollen, die man hätte zahlen können, ohne dag sich solche Rückwirkungen ergeben haben würden. Die Besotdungsreform hätte dann in Verbindung mit dein endgültigen Finanzausgleich, der am 1. April ge schlossen werden solle, durchgeführt werden können. So sei aber jetzt eine Situation entstanden, in der die Sozialdemokratie den Beamten alles geben, eine Aktion mit einem Kostenaufwand von einer Milliarde zugunsten der Invalidenversicherung und dazu im Lande eine Lohnbewegung großen Stils durchführen wollt«, ohne Rücksicht auf die wirt- fchaslspolrtischen Folgen. Dieser sozialistische Weg führe schnur stracks in ein« Finanzkontrolle durch die Entente. Den sozialistischen Weg könne also kein« verantwortungsbewußt« Parlamentsmehrheit gehen. Di« Rechtsparteien wollten den Beamten alles geben, aber keine Rückwirkungen auf aiildere» Gebieten anerkennen. Die Zentrumspartei könnt« keinen der beiden Wege gehen und hält« sich daher für eine Etappenlösung ausiprechen müssen. Für die Zentrumspartei wäre es unmöglich gewesen, Pensionären die 25 000 Mark Pension im Jahre beziehen, 2000 Mark zuzulegen und den Jnvalidenrentnern, di« 29 Mark im Monat bezögen, nichts zu geben. Bessere man aber die Invalidenrentner ähnlich aus, wie es die Sozialdemokratie wolle, dann wäre bestimmt Gilberts zweiter Einspruch zu erwarten, der praktisch schließlich zu einer großen Arbeitslosigkeit für Deutschland führen mühe. Hierauf ging Stegerwald noch auf die Frage der Bedeu tung der Zeiitruinspartei überhaupt ein. Früher habe ein ge flügeltes Wort gelautet: „Die Zentrumspartei wird agrarisch fein oder sie wird nicht sein." Heute trefse das Wort stärker zu: ,Lie Zentrumspartei und der deutsche Katho lizismus werden sozial sein oder beide wer de« nicht sei«.* Sk—4« ». tz ave, Wähler der Zentrums partei seien Ar beit er Wähler. Di« christliche Arbeiterpartei übe in der Zentrumspartei bestimmt kein« Diktatur aus. Mer es gelte für Deutschland, die Synthese zwischen Kapi talismus und Sozialismus zu findet!. Wenn er jahrelang mit Wirth quergestanden habe, so deswegen, weil er eine geistig« und sittliche Erneuerung des deutschen Volkes von seiten des marxistisch-materialistischen Sozialismus nicht erwarte und weil er im Interesse des gesamten deutschen Volkes eine Ar beiterbewegung aus christlichem Geiste heraus für ein« deutsche Lebensnotwendigkeit halt«. Die Sozialdemokratie sei in den letzten Jahren zwischen Politik und Agitation hin und her ge- pendelt. Darum habe man die Rechte an den Staatswagen spannen müsse». Die Rechte müsse eben in Deutschland durch die Linke und die Lincke durch die Rechte zur Anerkennung der politischen Notwendigkeit gebracht werden. Das Zentrum habe in diesem Streit den ruhenden Pol abgegeben. Das ginge natürlich nicht auf dem Wege, daß die katholische Arbeiterschaft immer die Opser bringt. Es ginge nicht, daß etwa Zentrums bauern mit Hilfe von rechts und die Beamten mit Hilfe von rechts und links ihre Wünsche restlos durchzubringen suchten, während die christliche Arbeiterschaft ständig Ueberspanntheiten ablehnen sollte. Sokönne man nichtPolitik machen. Zentrumspolitik sei vielmehr Ausgleichspolitik für alle. Schon auf dem Dortmunder Katholikentage habe er ge sagt, daß der deutsche Katholizismus dazu berufen sei, den Ausgleich auf den verschiedensten Gebieten herbeizuführen. Sei man sich in den großen Fragen einig, so würden Einzelfragen und Parteiwesen keinen Grund abgeben, sich seitwärts in die Büsche zu schlagen. In dieser Frag« müsse man sich eben, wie man im Süden sage, „zuswmmenkrakehlen". Wenn der eine einmal in dieser Frage, der ander« in jener Frage rin Loch zu- rücksteck«. dann könne man sich auf einem allseitig vertretbaren Boden finden. Darin werde in den nächsten Jahrzehnten das Wesen aller deutschen Politik beruhen. > Schweres Mfe«-ahu«uglück iu öutzlM Moskau, 3. Dezember. Bei der Entgleisung eines lokalen Personenzuges im Bahnhof von Dnjepropetrowsk, dem vormaligen Iekatevinoslaw, wurden sieben Personen getötet. 21 schwer und 9 leickt verlebt. * Oberlandsgerichtsrut Cramer Landtagsavgeordneter. «n Stelle des in Berlin verstorbenen Abgeordneten der Zentrums- partai Generaldirektor Geheimer Negierungsrat Hager tritt Oberlandesgerichtsrat Cramer aus Hamm in den preußi sche» Landtag ein. Anschlag aus einen Dankttresor Berlin, 5. Dezember Unter Anwendung der schwersten Mittel versuchten i» der Nacht zum Sonntag Geldschrankeinbrecher den Tresor der Filiale F. III. der Dresdner Bank am Savignyplatz auf dem Eckgrund stück Bleibtreu- und Kantstraße auszuplllndern. Mit einem Sauerstoffapparat und nicht weniger als sechs großen, schwe- , Sauerstofftannen und mehreren Kannen Benzin ansgerü.. . kamen sie wahrscheinlich über eine Mauer her. die den Hof des Grundstückes von der Bleibtreustraße und dem Bahnhof Savigny platz trennt. An der Hintertür der Bankräume, einer kleinen, durch ein Scherengitter gesicherten Tür, össneten sie di« Schlösser und ebenso die Türschlösser, ohne sie erheblich zu beschädigen. . Bevor sie an die Arbeit gingen, sicherten sie sich für eine etwaige Ueberraschung einen Ausgang, iirdem sie in dem Zimmer des Bankvorstehers an der Bleibtreustraße ein ebenfalls vergittertes Fenster öffneten. Erst dann begaben sie sich nach Auskundschaf tung aller Räume in den Tresorkeller. Die Apparate und Flaschen, die sie zunächst nicht brauchten, stellten sie in einem kleinen Raum neben dem Tresor unter, um sie vorläufig zu ver bergen. Es muß schon eine schwere Arbeit gewesen sein, alle» Material unbemerkt heran und über die Mauer herüberzubrin gen, noch schwieriger aber war der Angriff auf den Tresor selbst. Die Verbreche müssen viele Stunden lang tätig gewesen sein, um den Tresor aufzuschmelzen. Es gelang ihnen auch, zwei 49 mal 40 Zentimeter große Löcher auszuschweißen, doch stießen si« auf di« moderne Betonpanzerung. Sie müssen aber doch zur lieber« zeugung gekommen sein, daß si« ihr Ziel nicht erreichen würden. Darüber ist es wohl Sonntagmittag geworben. Ohne Beute mußten di« Verbrecher wieder abziehen. Um nun aber mit dem schweren und umfangreichen Rüstzeug nicht aufzufallen, ließen sie di« Sauerstofflaschen, die zwei Meter hoch sind und jede minde stens einen Zentner wiegen, in dem Verschlag neben dem Tresor zurück, ebenso di« Benzinkannen. Den Schweißapparat nahmen sie wieder mit. Von dem großen Anschlag hatte niemand etwas gemerkt. Erst ein Kassenbot« der Bank, der bei ihr 30 Jahre tätig ist, entdeckte ihn gestern kurz nach Mittag. «eranlworlttch jür den Pottaschen Teil. 0r. Gerhard DeSczhi, Dresden. litr Le» McMchen TeU und das Feuilleton: 0r. Max Domichce Dresden ttlr Anzeigen: «riur Lenz. DreSoen. M Wik. MpMMI IV) zu Dresden Mittwoch. 7. Dezember, abends 8.1? Uhr» im Kolpinghaus. Käusferltraße: Seiner Nochwiirdcil Herrn Propst Seickler Der Wettsriedensgeüanke (Zweiter Teil). Angehörige und Gäste willkommen, tker Doritand. Me Mn-e LMM» bei katholischer Familie. Se'aulr. Pfarrer, Annaberg i. Mariengasse ll. Kennen 8is 8ekiu!nv3r-6nli3U8 8.« Kuli, Dör^elimiäl Kauten OlssUan, Oorensstsüs 2Sd? unck billig 31 jiucklliriieimlviröscjiöner clurcb einen ll08«M0I>-8lI>'Sv!»SkMI'Sl von kürstsr L e«»., vr«,a«n 4»nnsn»»ra8s 28 degrUndet 1909 Ligen« kabrikatlon, daber nlertr. Preise dunstige lellrabtung KroHn p!s»«»>Wl »ur Allel IllsllM 10 pror. Kassenrabatt erbLIt Vorreiger beim Kaut eines 8preekapparales. t )abr scbriltlieke darantle. Reparaturen billigst tn eigener kaek- mtinntscker tVerktatt empfiehlt Roten-Drogerie A. Nowak Dres-en-A.» Schandauer Strafte 4. Loo-Xonrsrtbsus L««ten /Nitbvoek vornekmer 8alt! 2oo-Orcsi68ier ^ L4Z80 AWia^trsÖviik.^W—z, 7, 14. »>.. > Will» I i»I!s-I l»,1ik ItlLlicst 8 Ukr, Sonn'sgs »uest 4 vstr in „vslaettmtr, «tor U/unetsrftnado" Scliwank 1280 Vorruqskar en staben vocstenteoz OOItlolcelt Kaufen 8is niofts efter k^uLiksppsrst un- Odeon, Oolumbia, panloplion, 6eka, l-indsinüm bevor Lis unsere piessnauswaftl xeseften unsere Preise sepi'üss und unsere ^aftlunLsdedlnsunssn seftörs kabsn ^at-80kajl8li-aÜ8 31 b I 8amm6l- Ri-tis e « Amali6N8tr'aö8 19 L K6886l8lioi'f6i'81^. 25 kumnwi': 27247 Mau Flieger werde« Äkt will, Sport- oder Verkchrsftteger, schreibe um Rat und Auskunft an die „Ala- Deila« itSNtvIl - Sl»t> bla»! - W- llll'i KilMMIl H. ilresäen. Odslgradea 3 s <»men»er ätraüe 23 ^mmonstralle 37 Sa hol Ken sollten vor allem der Sächsischen Volks Zeitung ihre Anzeigen zuweilen. »»I - - IM im kstvsclere vurebseknellevc lienung Ikrer liundsekakt beben 8!e Ikren dmsatr! ?ernruk 17207 UntvsrssIIs k°ivksn»ss«n un- Wolorräcler verbürgen Huslilüt unü /tusüsuer! ZVir bitten um /Znkra^b — Kit Mnstigen 6e- ckinAungen staken vrir lknen xsrn rur Verlügun^ kesonüers macken >vir aukmerkgam aut unsere neuen , Tonnsn Sug'kilwsgsn Dresdner Theater Spenlhsill» Mittwoch Außer Anrecht Iinnstitueer ('/,?) Donnerstag Anrechtsreihe ^ Utgnon >/,8) Schavlpiklhav» Mittwoch Anrechtsreihe X Lin iäsatee Lall« (»/,8s B.-B.-B Gr. 1. 1621-1700 und 2901-2950 Donnerstag Außer Anrecht Neu einstudiert Aamlel lV,7) B.-V.-B. Gr. I. 2951-3000 Gr. 2: 101—200 und 275 - 400 Albert-Theater Mittwoch Oer Stern *on üst.Oekiem (>/.4> siin Spiel »onleä u blad» (l/,8) B.-B -B. Gr. 1. 2651 -2900 Gr. 2, 321-860 Central-Theater heute und folgende Tage 0ro>e ttlelnlgkrlß«,» 8) Mittwoch (V,t) Sekne«wMek«i» ««6 «N« 7 Tweeg« (klelne Preis«) AlrKo«ödir Mittwoch Uraufführung lar dl nü» Lreeoston (>/,4) Weihnachtsmärchen VI» sieelstllippen '/»8> B.-B.-B. Gr 1: 251-306 Abonnement L 4 Donnerstag 0!l»polriüe »/,8> B.-B.-B. Gr. I. 501-550 Abonnement il 4 KtstbkNi-Theater Mittwoch sivderedl <>/,4) Weihnachtsmärchen " tKIelne Preise) Me Oreräeeltlretin (>/,8) Gr. 1:801-806 Donnerstag l>t» vr»rüa»»l>rstin (l/,8) B.-B.-B. Gr. t i 851-900 Thalia-Theater Heute und folgende Tag« 8 Uhr: Paul Seeker, in Alaölinir, äer /kunoeriuied» Jeden Mittwoch und Sonn abend nachmittag« 4 Uhr vinösr- »troden - V»r»I»IIl»»D