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Ein Kuriosum in Baden Die Deulschirattonalen im Badischen Landkaq Wünschen -!e S^mnttanjchnle sür das ganze R^ich Man schreibt uns aus Baden: Am 1. Juli dieses Jahres war man im badischen Land tag einig im feurigen Eintreten für die Simultan- schule. Daß der Liberalismus hier vorn dran war, kann nicht ausfallen; denn er ist ja der Vater des 1876 geborenen Kindes. Außerdem bot sich da eine willkommene Gelegen heit, die in Baden seit 1918 funktionierende Weimarer Koalition auseinander zu manöverieren. Die Sozialdemo kratie und Demokratie taten damals in Wirklichkeit mit. Auch die Deutschnationalen, di« in Baden ja fast durchweg versprengte Nationalliberal« sind, wollten sich im Eifer für die Simultanschule von niemand übertreffen lassen. So stand das Zentrum am 1. Juli mit seiner verfassungs mäßigen Forderung der Konfessionsschule allein auf weiter Flur. Nun erfolgt« am 29. September die Instruktion der badischen Regierung zum Neichsrat. Sie hielt sich an die Reichsverfassung und gestand auch Baden die konfessionelle Schule, wenn auch unter bedeutenden Erschwerungen über den Regierungsentwurf hinaus, immerhin doch zu. Darob großes Geschrei in der Presse und in Versammlungen, daß ein Landtagsbeschluß von der Regierung ignoriert wor den sei. Kaum war nun der Landtag zusainmengetreten, da er schienen auch alsbald die — Deutschnationalen mit einer „f ö r m l i ch e n A n f r a g c" (Drucksache Nr. 4). Sie lautet also: „1. Was hat di« badisch« Regierung getan bevor sie zur Jnstruierung ihres Vertreters im Reichsrat schritt, um für die bestehende badische Schuloerfaffung außerhalb Badens und bei der Reichsregi«rung Verständnis zu erwecken und diese zu schützen, vielleicht auch für das ganze Reich fruchtbar zu machen, wie ihr dies schon im letzten Landtag nahegelegt wurde? 2. Warum ist sie von der Beschlußfassung des Landtages in ihren Instruktionen abgewichen? Die badischen Deutschnationalen sind also nicht bloß Anhänger der badischen Simulianschule für das Land; sie verlangen vielmehr noch eine Art Regierungs propaganda, um diesen Eimultanschul- gedanken „vielleicht auch für das ganze Reich fruchtbar zu mache n." Wer die politischen Verhältnisse im Lande Baden nicht näher kennt, wird über diese Stellungnahme der Deutschnationaleu etwas erstaunt -in: denn der Neicksminikter von Keudell und leine Scbul- vorlage gehören doch in erster Linie zu den Deutschnaklo nalen, und diese stehen grundsätzlich auf dem Boden de, konfessionellen Schule. Nun sind aber di« badischen Deutsch nationalen, wie wir schon sagten, nichts anderes als ver sprengte Nationalliberale. Als solche aber verehren sie in der Simultanschule eine Knlturerrungenschaft, die von nichts mehr Lberboten werden dürste Vielleicht kommen noch ganz praktische Gedanken hinzu und bestärken diesen Standpunkt. Wenn nämlich in den nächsten Monaten Wahlen fällig werden, dann möchte dieser Flügel des Liberalismus, der heute unter der deutschnationaleu Flagge marschiert, nicht weniger liberal erscheinen, wie die..Deutsch« Volkspartei" oder die „Demokratie". Nun besitzen die badischen Deutschnationalen auch eine kleine Gruppe von K a t h o l i k e n. Diese war es offenbar, die sich auf dem deutschnationalen Parteitag vor einigen Monaten zur konfessionellen Schule bekannte. Daß die Fraktion aber im Landtag auf diese katholischen Gruppen keine Rücksicht nimmt, geht aus der milgeteilten förmlichen Anfrage deutlich hervor. Sie wirb sichs auch gefallen lassen. Denn wer sollte sie auch unternehmen gegen den energi schen Oberkirchenrat Dr. Meyer? Man wird eben das Unbehagen ob der erfahrenen Behandlung ertragen müssen! Damit man aber ja nicht im Zweifel über die echt liberale Gesinnung der badischen Deutschnatibnalen fein könne, gab Oberkirchenrat Dr Mayer als Vorsitzender seiner Landtagsfraktion schon vor Monaten in einer 22 Seiten starken Schulbroschüre folgende Schulweisheit nach Berlin. „Wir i-n Baden wollen jedenfalls kein Reichsschulgefetz und brauchen keines; wir wollen den Schul fr irden be halten, in der Schule und in der Bevölkerung! Wir müssen darum di« Erwartung aussprechen, daß «ln besonderes Ausnahmegesetz ausgesprochen wiro, daß die Verkündigung des Reichsschulgesetzes für Baden nicht nur aufgcfchoben wirb, sondern unterbleibt oder, was natürlich den Vorzug verdient», das Beste wäre, daß der vorliegende Entwurf eines Reichsschulgesetzes im 8 inn « der badischen Schulgesetzgebung bearbeitet wird." Wir empfehlen diese Schulweisheit des deutfchnatio- nalen Führers in Baden speziell dem Reichstagsabgeoidne- ten Dr. MartinSpahn zum Studium, falls in seinem Organ für deutschnationale Katholiken das badische Zen trum in der Schulfrage wieder einmal nicht grundsätzlich genug erfunden werden möchte. Die MerLMung Südlkols ll. X. Innsbruck. Ende November. Ein scharfes italienisches Dementi erfolgte, als eine Wiener Meldung in die deutsche und angelsächsische Presse überging, in SLdtirol sei die Jtalienisierung der Friedhöfe, die Ausmerzung der deutschen Inschriften auf den Grab malen befohlen worden. Ileberflüssige Sensationsgier hatte Tatsachen verallgemeinert. Di« Tatsachen nämlich, daß der Amtsbürgcrmeister der deutschen Gemeinden Margreid, Kurtinig und Fennberg einen solchen Befehl erlassen hatte. Und daß der Dekan von Kastelruth von der Kanzel herab eine Anordnung des Amtsbürgermeisters verkünden mußte, bis 30. November hätten alle Grabinschriften italienisch zu sein. Der Kastel» ruther Deka» konnte diesen Befehl später widerrufen, da er auf einem „Mißverständnis" beruhe. Von andern ge nannten Gemeinden ist ein solcher Widerruf nicht bekannt geworden. Noch mehr! Dieser Tage ist ein Erlaß des Bozener Präfekten, des höchsten staatliche» Beamten der Provinz, erichienen, der klipp und klar besagt: Grabinschriften, die vor dem 1. Oktober 1927 angebracht wurden, dürfen deutsch bleiben. Alle nach diesem Tage aber angebrachten In schriften muffen italienisch sein. Nationalistischer Chauvi nismus läßt also nicht einmal die Toten in Ruhe: Die Friedhöfe, die Grabmäler werden tatsächlich italienisiert. Nicht die bisherigen, sondern die künftigen. Aendert dies etwas an einer Pietätlosigkeit, wie sie andern Minderheiten gegenüber wohl noch nicht vorgekommen ist? Diese Grabmalverfügung des Präfekten Ricci ist nur eine Erläuterung zu einem Dekret, das schon vor Wochen erschien und die völlige äußerliche Jtalienisierung Süd- tirols bezweckte. Alle sich irgendwie an die Oeffentlichkeit wendenden Kundmachungen müssen von nun an ausschließ lich italienisch gehalten sein, während bisher wenigstens Doppelsprachigkeit gestattet war. Und dieser Begriff Kund machungen ist sehr weit gehalten. Er umfaßt beispielsweise ebenso einfache Straßcntafeln, wie Fahrpläne, Wegweiser, Kottesdienstordnungen, Tarife, Reklame jeder Art, auch von Privaten natürlich, sogar die Speisekarten und Gravierun gen auf den Bestecken der Hotels fallen darunter. Der Zweck liegt auf der Hand: Nur oberflächlich informierte Besucher Südtirols sollen den Eindruck bekommen, Süd- tirol sei italienischesLand.in dem die Deutschen höchstens noch als Ueberbleibsel einer „barbarischen" Inva sion in ein paar abgelegenen Bergtälern Hausen. Da die Lüdtiroler aber nun einmal Deutsche sind und zum Groß teil auch nicht Italienisch verstehen, so ist es klar, daß gar manche dieser Kundmachungen gerade kein klassisches Ita lienisch aufweisen würden, wie es ja schon die bisherigen Erfahrungen mit der Doppelsprachigkeit zeigten. Flugs kommt also eine neue Verordnung und befiehlt, in Hinkunft müßten all die Texte vorerst von den Amtsbürgermeistern auf ihre Stilreinhcit überprüft werden. Man stelle sich vor: Ein Tex ilgeschäft möchte zu Weihnachten eine Reklame drucksache versenden. Sie mutz italienisch gehalten sein und vorher dem Amtsbürgermeister, also praktisch irgend einem städtischen Büro, vorgelegt werden. Die Amtsbürgermeister werden sicherlich übrigens auch aus dieser Verordnung eine Quelle neuer Quälereien für die Südtiroler zu machen wissen. Der hier geschilderte neue Sprachenerlaß wurde damit motiviert, daß mit dem heurigen Schuljahr, das in Südtirol im Herbst beginnt, die Umwandlung der noch restlichen Schulklaffen mit deutscher Unterrichtssprache in solche mit italicnisck>er durchgeführt wurde. Tatsächlich. Mit Oktober 1927 ist die Jtalienisierung der Schulen in Südtirol eine vollendete Tatsache geworden. Nurmehr wenige Klaffen in einzelnen Schulen der Haupt orte, in Bozen, Brixen, Meran, Kalter«, Eppan und Lana dürfen noch — wie lange? — deutsch unterrichten. Für diese Orte ist daher auch noch weiterhin Doppelsprachigkeit in de« öffentlichen Kundmachungen gestattet. Sonst aber ist heute die Schule in Südtirol italienisch. Zu diesem System paßt auch die Verdrängung der deutschen Lehr kräfte, von denen ohnehin nur jene in Betracht kommen, die die vorgeschriebene Prüfung in italienischer Sprache ablegten. An ihre Stelle schickt man in die konservativen Bergtäler höchst mondäne Damen irgendwo aus dem Süden, die von vorneberein jeglicher Autorität bei den Schulkindern entbehren. Das im Durchschnitt schon recht magere Schulergebnis wird bei solchen Lehrerinnen gleich null. Ein kulturelles Nückwerfen um Jahrhunderte, ein allmähliches Absinken ins Analphabetentum bewirkt diese rücksichtslose Verwelschung der Schulen in Südtirol. Aber was ist dies alles gegen die geistige Ver gift u n g des Reinsten, der Kinderseelen, die da getrieben wird. Ta werden den Kindern Kampf- und Haßlieder ein gelernt, die alles verspotten, verhöhnen, was ihren Vätern, ihren Müttern heilig ist: Das Andenken der deutschen Ahnen wie die Pflichterfüllung von Vater und Bruder im grausamen Erlebnis des letzten Krieges. Mit häßlichen Worten wird ihnen das Heimatgefühl besudelt, das zu Hause die Eltern so pflegen, das jedem Bergler zutiefst ein geboren ist. Dem Südliroler Volke geschieht das Schreck lichste, was einer Mutter geschehen kann: die Seele seiner Kinder sucht man ihm zu rauben. Gewiß: nicht mit viel Erfolg, wie die Vorfälle bezeugen, die immer wieder, von da, von dort gemeldet werden: daß sich Schulbuben weigern, das ihnen eingedrillte Piave- oder Faschistenlied zu singen, daß sie irgend eine für Italien begeisternde Rede mit tiefem Schweigen oder Pfeifen ausnehmen. Sieht Italien nicht, daß es da einen Geist großzieht, der noch verheerend wirken kann? In seinem konservativen Sinn war der Tiroler Bauer durchaus bereit, dem italienischen Staat dieselbe ss„c->»itkit »wlubilliaen. wie er sie Oesterreich gegenüber übte. Nicht die gleiche Liebe, aber die gleiche Achtung. Das heutige Regierungssystem in Südtirol untergräbt selbst diese auf Achtung aufgebaute Autorität. Gewiß, Südtirol schweigt. Es ist das Land des stumm schweigenden Schmerzes geworden. Und eine oberflächlich schauende Politik mag sich darüber freuen, mag meinen^ daß damit alles getan ist. Mag sich darüber freuen, daß die südliroler deutsche Presse kein klagendes Wort sinder, weil sie sonst eingestellt würde. Daß Süd tiroler Bauernkapellen bei irgend einem der zahllosen Amtsfestc spielen, weil sie sonst Schlimmes zu gewärtigen hätten. Daß der Südtiroler nicht zur Gewalt greift, wenn die Karabinier! wegen irgend einer Tat „gegen das Re gime" verhaftete Burschen prügeln. Kann man denn mit Gewalt eine Idee unterdrücken, eine Seele zertreten, die Seele des Volkstums, die in seiner Sprache, seiner Schule, seinen Gebräuchen lebt? 3VVSVV Franken Lohngelder geraubt Metz, 4. Dezember. Zwei Kasiercr der de Wendelschen Kohlengruben in Klein- rosseln wurden heute früh von drei Banditen überfallen und beraubt. Den Räubern fielen SOOVOO Franken Lohngelder in die Hände. Der begleitende Nachtwächter wurde von ihnen aiederaricbollen. Di« Täter sind entkommen. Schalken -er Vergangenheil Kriminalroman von M B. Hohenhofrn. Nachdruck verboten. (17. Fortsetzung.) Ms er in das Zimmer seiner Mutier trat war aus seinem Ge sicht der bekümmerte Zug vollständig verschwunden; mit einem fro hen Lachen begrüßte er sic. „Nicht schelten, Muttchen, daß ich dich warten ließ. Ich mußte erst noch eine sehr dringende Arbeit erledigen." „Oh, ich habe dich nicht um meinetwillen gerufen. Aber du hast wohl' gar nicht auf die Uhr gesehen?" .Mrklich nicht! War dos mein ganzes Verbrechen?" Dabei hatte er sich neben die alte Frau gesetzt und deren schmale, knochig« Hand, die sich so kalt ansühlte, zwischen seine heißen Hände genommen. Er zeigte nichts mehr von seiner Unruhe, und nur sein matter Blick und etwas dunlle Schatten unter den Augen verrieten Erregungen, die er allein mit sich auskämpfte. „Du scheinst seit einiger Zeit manchmal zerstreut und vergeß lich zu sein. Hast du Sorgen?" „Ich? Aber Muttchen, wie kannst du nur solche Fragen stel len? Solang« ich bei dir bin weiß ich micl, geborgen. Nicht ivahr?" „Verbargst du mir wirklich nichts?" Auf ihre Frage, aus der die Zärtlichkeit der alten, gelähmten Mutter sprach, antwortete er mit eine,» Lachen, das fröhlich und sorglos klingen sollte; aber cs war doch ein schriller Klang da zwischen. Die seinen Ohren der Mutter, die selbst dem ruhigen Pochen de» Herzens lauschen z» könne» schienen, fühlten das Erzwungene. „Du willst vor mir deine Sorgen verstecken. Mich kann ein solches Lachen nicht täuschen. WaS willst du mir wieder nicht sagen?" „Nichts von Bedeutung! Meine Kranken wollen nicht so rasch gesund werden wie ich es wünsche." Seine Antwort wurde von dem Läuten der Flurglocke unter brochen; er atmete dabei auf. Er hätte bei dem forschenden Blick shrer blauen Augen nicht lange lügen können, ohne darüber zu er töten. Sie wandte sich an Ihn: „Hast du es gehört? Das wird sie sein, und dn hättest sic in deinem Arbeitszimmer bald vergessen." Anne Rabuscrl Daran hatte er wirklich nicht mehr gedacht, daß sie für diese Stunde ihr Kommen zugesagt hatte. Und er eilte aus dem Zimmer »ach dem Wohnungsflur hinaus. Dort Iraf er Anne Rabnscr bei dem Dienstmädchen an, da» sich auf ein Wort von ihm entfernte. „Anne! Wie ich mich über dein Kommen freue!" „Und mein Herz pocht so laut und ängstlichl" „Dabei freut sich meine Mutter so sehr, dich kennen zu lernen!" Er half ihr aus dem Nerzjackett. Anne Rabuser warf noch «inen Blick in den Spiegel, sah dort ihre heißen, roten Wangen und strich ein paar in die Stirne herein- fallende Haarsträhne zurück. Dann führte er sie in das Zimmer seiner Mutter. „DaS ist meine Mutter, und das ist Anne Rabuser, von der Ich dir schon so vieles erzählte." Anne Rabuser ergriff dir schmale Hand der alten Frau und führte sic an die Lippen. „Nicht doch!" wehrte dlc alt« Frau ab. „Erwin hat mir so viel erzählt, daß ich dies Gesicht länger und aufmerksam ansehcn muß. Sie sind mlr doch nicht böse, wenn ich du sage?" „Gewiß nicht! Es wird mich sehr freuen, denn ich kann dar aus schließen, daß ich Ihrem H«rzen ein klein wenig näher gekom men bin." „Ich bin eben eine alte Frau, die in der Jugend immer ihre Kinder sicht." Das wäre nur mein Wunsch, mich als Ihr Kind suhlen z» können." „Kon»» zu mir Herl" Anne Rabuser beugte sich zu der alten, gelähmten Frau nie der, die Annes Gesicht zwischen beide Hände nahm und tief in ihre großen, schwarzen Augen schaute. Dokwr Erwin Fröhlich wandte sich an seine Mutter: „Ist sic nicht schön, Mutter?" „Schön ist sie, lal" Mit einem tiefen Erröten hörte es Anne Rabuser. Die alte Frau mit vem dünnen, weißen Haarscheitel nickte. „Aber dir Schönheit wird einmal vergehen, und das hübsche Gesicht wird Runzeln bekommen. Dann wird nur noch das g»Ie Herz bleiben. Und ein solche« hast du, das lese ich in deinen Augen." „Hast du es mir nicht geglaubt?' fragte Erwin. „Doch! Aber das Auge einer Mutter sicht doch tiefer als das eines Verliebten! Und verliebt ist er!" „Ich kann mir ja nichts anderes wünschen nnd begehre nur, daß er mich später, wenn ich einmal so alt sein werde wie Sie, mit einem Teil jener Liebe schätzen möge, die sehr nur Ihnen gehört." „Nein, nein! Damit habe ich mich schon lange abgcsunden, daß ich einmal, nüt einer andere» das Herz meines Jungen werde teilen müssen." ,Mie soll ich denn für ein so gutes Wort danken?" Ein Läute» schnitt die Antwort ab. Die alte Frau blickte Doktor Erwin Fröhlich fragend an: ,Mer kann Lies sein?" „Vielleicht werde ich zu einem Patienten gerufen?" Do trat auch schon Sophie in das Zimmer u>»d hielt eine Karte in der Hand. „Dieser Herr will sofort vorgelassen werden; er scheint sehr aufgeregt zu sei».' Doktor Erwin Fröhlich nahm die Karte. Er las einen Namen, vor dem er erschrak, daß cs den Auge» der Mutter nicht entgehen konnte. .Mer ist «S?" Mit einem Blick auf Anne nannte er den Namen: „Matthias Rabuser!" „Mein Vater!" „Nicht erschrecken, Kindl" Die alte Frau hatte es gesagt und streichelte oabci wie beruhigend Annes Hand; dann ivandlc sie sich an Sophie. „Führen Sie Sen Herrn hierher!" Als hinter Sophie die Türe geschlossen >var, sagte die ge- lähmte Frau mit einem Lächeln, das Anne und ihrem Sohne di« Zuversicht geben sollte: „Führe sic »ach deinem Zimmer. Ich werde selbst mit Herr« Rabuser sprechen!" „Du? Willst du sür uns ein Wort cinlegen?" .Laßt das nur meine Sorge sein! Ich werde euch dann rufen lasse»!" Da führte Doktor Erwin Fröhlich Anne Rabuser aus dem Zimmer. Die alte Frau starrte eine Weile vor sich hin, während eir» ernster, fast bekümmerter Zug in ihrem Gesichte stand. Ihre Lippen bewegte» sich und flüsterten: zweiundzwanzig Jahren!" ür« wurde geöffnet, und Matthias Rabuser trat ei». tFortsrtzung folgt.)