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Sächsische Volkszeitung : 07.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192712077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19271207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19271207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-07
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.12.1927
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vs«5<Irn unel Umgebung Ge-chwindigkeilsmessungen im Äraftsahrzeugverkehc Dresden, 5. Dezember. Aus Gruuv der von Krasisahiverbänden den» Ministerium der Innern ziigegaugenen Klage», daß di« Polizeibehörden das Stop pen van Krastsahrzcugen in schikanöser Weise handhabten, ebenso öanibcr, oasi Dtrasversügungen wegen Uebcrschreilung der Fahrt- geschwiickitzkcit den Beteiligten ost erst »ach mehrere» Wochen zu- gcheu und eine wirksame Verteidigung meist praktisch unmöglich ge macht wird, hat das Ministerium zunächst aus seine Verordnung vom 8. Dezember l!»2ö aocrmals hingcwiesen. Weiterhin aber entschied das Ministern»», um vor allem den Klagen über Verzögerung der Strasvcrsügung abzuhelsen, das; die Polizeibehörden bei Feststellung der Fayrlyejchwindigkeit durch Abstoppen, soweit möglich, ein Stück hinter der Ctoppstreckc die Krastsahrzcuge anhalten, dem Führer die Tatsache milnilen und die ersorderlichen Feststellungen sofort vornehmen. Zu Zeilen und an Orten, besonderen Verkchrsandran- ges, ist von diesem Verfahren abzuschc», damit ^ .rkehrsstockungen veunirden iverden. Kcincssalls sind zum Abs ! P>.>t solche Strecken zu wählen, bei denen der Charakter als geschlossene Ortschaften zweiselhast ist oder atich nur zweifelhaft sein kan». Jrn übrigen !>abcu sich die Polizeibehörden und Beamten bei der Ucberivachung des itrastwagenverkehrs aller Mastnahmcn zu enthalten, die als verkclirsfeiicklich wirken müssen. Katholische Gemeinde Dresden-Cotta Ter Kirchenchor „Cacilia" nahm seit längerer Pause -Sen von ihm srichcr gepflogenen Brauch wieder aus durch eine Vi site» tro de» eucharistisehen Heiland zu ebren. — Die musikalische Abrndoiidacht am 27. Noveniber ivor ein verheißungsvoller Anfang. Als Sopransolistin ixtttc sich Konzertsängerin Fr!. M. Schubert zur Verfügung gestellt. Sie bol mit ihrer dnnkelgefürbtcn, sympa thischen Stimme Hillcrs „Gebet" und ein Advcnlslicd von Becker, und trug durch deren verinnerlichten Vorirag den Hörern Adscnls- ftimmung zu. Das von Herrn Küchlcr gebrachte Waldhornsolo dürf te wohl verf-hlt gewesen sein, trotz der technisch einwandfreien Wie dergabe. Mag die »ngimstigc Ausstellung des Solisten, oder wag die Wahl dieses Werkes von Sullivnii gerade für einen Kirche »raum ungeeignet gewesen sein; der dmupse yckecktc Hornk'ang entwik-^ kelic sich nichi. Cr ging stellenweise in der zu starken Orgelbcglei- tnng völlig nnter. Tie „Cacilia" hat die Krisis des Stimmcnnmngels überwunden. Ihr Leiter, Herr Gottfried, hatte trefflich vorgearbeitct. Exakt- liei! nick glttc Aussprache sielen angenehm ans, desgleichen der aus geglichene Chorklang, bis auf einzelne Stelle», wo die verstärkten Männerstimmen bätten zunickhaltcnder sein können. Die Darbietun gen des Chores standen auf beachtlicher Höhe. Mil besonderer Hin gebung und Sorgfalt wurde Picls Motette „Der Herr ist mein Hirt" geboten, meinem Gefühle nach, die beste Darbietung des Program- mcs. Interessant war der Versuch, das Ave verum durch die Jugeick- liiusitgruppe begleite» zu lassen. Der Versuch gelang. Nur hätten die Streicher stärkere Besetzung, besonders in der 2. Violine, ver tragen. Der Chor brachte Säge aus Schecks Preis»,esse, die stel lenweise noch der Anssetlung bedürfe». Eins wurde vermißt, „a- capcl!a"-Gesnng. Cs wäre reizvoll gewesen, die „Cacilia" auch von dieser Seite kennen zu lernen. Die Orgclbegleitung führte Herr Lehrer Paulitz aus, der sich seiner 'Aufgabe mit Geschmack und Sorgfalt entledigte, bis aus die Begleitung des Advcittslicdcs. zu dick registrier!; die des Waldhorns, zu stark. In Liszts Fuge über „Bach" und Bachs Tokkata D-Moll envieS sich Herr Paulitz als recht beschlagener Organist Technische Sicherheit und abwechslungsreiche Registrierung zeichneten sein Spiel aus. Alles in allem genommen, darf die „Cacilia" mit ihrem ge wissenhafte», eifrige» Dirigciileu mit voller Befriedigung ans ihre Visitailo zuritckvltcken. Möge sie den Sänger» Ansporn sein für die Zukunft! V. Wincierz. : Oberstudiendirektor Dr. Zetzschs, der eine Zeitlang Stadtverordneieii-Vorsteher hier in Dresden war und auch dem jetzigen Staütvcrordiielenkollegium als demokratisches Mitglied angehörle, ist am Sonntagabend im Kreise seiner Famiiie im Alter von erst 53 Jahren einem Herzschlag erlegen. Durch seine Unparteilichkeit und ausgezeichnete Beherrschung der Geschäfts ordnung genoß Dr. Zetzsche als Vorsteher des Stadtverord- netenkollegiums allseitige Achtung. In zahlreichen Ausschüssen hat Tr. Zetzsche hingebungsvoll mitgearbeitet. Beruflich war der Verstorbene zuletzt als Leiter der deutschen Oberschule in Dresden-Plauen tätig. In sehr herzliche» Nachrufwvrten ge dachte der jetzig« Vorsteher Dölitzsch in der gestrigen Stadtver ordnetensitzung des Verstorbenen und würdigte seine Verdienste um die Stadt. : Kaplan Fahsel spricht am kommenden Donnerstag, den 8 .Dezember, abends 8 Uhr im Künstlerhaus über „Schopenhauer, Weltv-rneinrmg und Weltbejahuna". Bus diesen Vortragsabend wird nochmals empfehlend HIngennesen. zur Animicrtänzcrin herrmtergekommcne Dirne, die allerhand Allotria im Dorfe treibt, dieweil der Gemeindevorsteher ihr natürlicher Vater sein soll. Er ersticket auch die tolcranle Frau Vnrstehcrin, die immer bloß fragt, wie das alles gekommen sei und außerdem die scnlimen- talc Soße dazugibt und will uns am Ende weiß machen, daß Peter und Nike, nachdem sie „die Schule des Lebens durchlaufen haben", das indealste Ehepaar abgcbcn werden. Es war nicht viel ans die sem Saustall zu machen, insbesondere war schwerlich das Motiv der „Eselsklippcn", an denen der Gcmciiidevolstchcr scheitert, zu retten. Aber durch eine Regie, die die Akteurs nicht zulammcnhallen konnte, so daß man hübsch aneinander varbcispielte — der Spielleiter soll nsemals die Hauptrolle selbst spielen! — und obendrein durch allzu lauge limbaupanscn von 12 und 15 Minuten, zerstörte man auch noch das Wenige, was z» reite» war. Schade uin Carlmayrs, der Zeißig und Otibcrtk Charakierstudte» und auch um die Be mühungen all der anderen, besonders Trude Spaltes, die nur für diesen Schmarre» mit büßen mußten. Leicht hätte cs einen The aterskandal geben können. Aber das Publikum tot Schlimmeres. Nach dem 1. Akt kleiner Beifall, nach dem zweiten ein Anlauf dazu, nach dem dritten und vierten Akt Mzug größerer Zuschaiiergruppen sich mußte leider pflichtgemäß onsharrcn) und dann schließlich Amü sement ans eigene Faust: Gelächter. Das ist daS Fatalste. Aufre gung ist auch ganz unnötig. Es sind nur drei NorstclllMgcn ange- scht. lind dabei wird'S wihrscheinlick bleiben. (Obgleich ich nicht noch eine -weile »vagen würde!) sVergl. Sondcrnntlcilung der Komödie.) Zck. Tie Komödie Dresden. Das Lustspiel „Die Eselsklippen" von Haus Atsred Kihn ist vom Spielpion obgesetzt. Heute und die solgcickcn Tag« gelangt .Lllapotrida" zur Aufführung. Druckfehlrrberichtigung. Der Druckfehlerteufel hat bei d«m W i g ma n - Ta n za b c » d in der 12. Zeile von oben aus dem „exotischen Kult" einen exotischen Kuli gemacht! NU R Sie .MW WSUilW"! : Die Weihnachtsmesse des Sächsischen Kunstg«w«rbes, ver anstaltet von der Säcysiichen Landesstelle für Kunstgewerde. dem Wirljchastsbund Sächsischer Kunsthandwerker und dem Dresd ner Kunstgr.oorbevcretn, wird Montag, den 5. Dezember, nachmittags ü Uhr in der alten Kunstgewerbeschule. Antons platz 1 sMarieiislratze). vor geladenen Gästen eröffnet. Sie ist von da ab täglich zugänglich von 10—7 Uhr. Eintritt 25 Psg. Es gelangen zur Ausstellung: Textilien. Kleider, weibliche Handarbeiten, Keramik. Gläser, Metall, Bronzen, Schmuck, Perlarbeite», Buchgewerbe, Spielzeug, Holzarbeiten, Klein möbel. Beleuchtungskörper, Weihnachtskrippen, Pfefferkuchen usw. : Neues voin Zoo. Die neu in de» Flugkäsig für Sumpf vögel eingezogenen 0 Kronenkraniche gehören einer anderen 'Art an, als die seit Jahre» vorhandenen Vertreter dieser schönen Bogelform. Es sind Westasrikaner, die sich von der östlichen Form durch die schieserschwarze Grundfarbe des Gefieders untersäieiben. Auch die bunte Befiederung des Kopses ist mit ihrem sammetartigcn S'chivanz und dem zart rötlich angehauch ten Weih zierender. Die „Krone" ist bei beiden Arten gleich: die auseinanderstrebenden Federn dieses Kopfschmuckes sehen wie gebändert aus, sind aber einfarbig; der Eindruck der Bän derung wird hervorgcrufen durch spiralige Drehung der Feder, die fast nur aus Schaft besteht. Die Herd« der afrikanischen Flamingos ist von der Stelzwiese wie im Borjahr« nach dein großen Flugkäfig am Kanal verzogen, wo sie infolge des dauernd fließenden Wassers auch Lei stärkstem Frost im Freien gründeln kann wie es für diese langbeinigen Entenvögrl zu ihrem Wohlbefinden durchaus nötig ist. - Freispruch in einem Gotteslästerungs-Prozeß. Wegen Got teslästerung und Beschimpfung der christlichen Kirche stand der Schrift leiter der Dresdner Volkszeitrmg Paul Mochman» vor dem Gemein samen Schöffengericht, dessen Vorsitz Amtsgerichtsdivektor Wohlrab in»e hatte, unter Anklage. Es handelte sich dabei um folgendes: In dem vom Angeklagten verantwortlich gezeichneten Teil der Dresd ner Volkszeitung vom 16. April 1927 war ein Artikel unter der Ucberschrist „Die Passion" erschienen, der eine Ilcbersctzung aus den. Tschechischen darstellte und dessen Verfasser in der Tschechoslowakei für die tschechische CtaatSkirchc Antritt. Wie aus einer dem Artikel vorausgcschicklc» redaktionellen Einleitung zu ersehen war, setzte der Verfasser den Fall, daß zur Zeit des Wirkens „nd der Leidens geschichte Ebrisli die christliche Kirche bereits vesianden habe. Weiter ent hüll der 'Artikel eine Darstellung, wie die etwa damals bestehenden christliche» Blätter berichtet habe» würden. Das Gericht sprach Mochmann kostenlos frei, da der Objcktivbcstand nicht erfüllt sei, cs habe sich der 'Artikel nicht gegen das Göttliche, sondern mir gegen das Menschliche gewendet. : Beraubte Büchseusammlung! Am gestrigen Montag hat ein unbekaiinter Betrüger in einer hiesigen Kirchgemeinde 25 gefüll te Sammelbüchsen der Stadtmissio» erschwindelt. Tie Büchsen rühre» von der am 3. und 4. Dezember vorgenoinmriien Haus- nnd Ttrkßensammlnng her und waren noch nicht entleert. Ter Schwindler hatte bei seinem Auftreten erklärt, daß er die Büch se» im Aufträge der Stadtmission abholrn solle. Da ein Bote von dort erwartet wurde, sind ihn, die Büchsen sowie ein Wäschekorb zum Wegbringen unbedenklich ausgehändigt worden. Erst einige Zeit später, als der wirkliche-Bote cingctrosfen war, stellte sich der Schwin del inraus. : Versteigerung der Dr. Klopfersehen Grundstücke. Im hie sigen 'Amtsgericht wurden am Sonnabend die auf den Namen Dr. phil. Friedr. Aug. Volkmar Klopfer eingetragenen Grund stücke im Zwangovollstreckungsverfahren versteigert. Der Ber- jtrigcrungsaittrag war gestellt van der Allgemeinen Deutschen Kredit-Anstalt wegen Hypothekenforderungen und von der Reichsversicherungsanstalt wegen persönlicher Forderungen nnd Versicherungsbeiträgen. Die Grundstücke sind zurzeit ein schließlich Zubehör auf einen Gesamtwert 1415 000 RM. ge schätzt; ihr Vorkriegswert ohne Zubehör betrug 1628 389 RM Es liegen Forderungen in der Gesamthöhe von rund 960 000 RM. vor. Es wurden Angebote aus einzelne Grundstücksgrup pen in der Gesomthöhe von 664 000 RM. äbgegel>en. Der Zu schlag soll am 17. Dezember erfolgen. Professor Ottomar Enking hiell im kleinen Saale der Kaufmannschaft eine» Vortrag „Der Sieg des Buches" rind setz:« damit die im vorigen Jahre begonnenen münd lichen Bücherbesprechungen fort. Veranstalter dieser vornehmen und von allem Reklame-Beigeschmack befreiten Werbeabends ist die Firma H. Burdach, deren Inhaber, Hof buchhändler Franz Schädel in Dresden als erster diese Art weihnachtlicher Werbung eingeführt hat. Wieviel wirksamer ist solch ein Vortrag gegenüber den Katalogen mit ihren „kriti schen" Besprechungen! Zumal dann, wenn ein so feinsinniger Literat und hochgeschätzter Aulor wie Prof. Enking ihn hält, der als hervorragender Redner bekannt ist nnd für die Wahl des Stoffes gewissermaßen Garantie bietet. Natürlich Kam es hier nicht ans eine Kritik des Weihnachtsbüchermarktcs an, aber erfreulich mar es. daß mit keinem Wort eine unange brachte Lobhudelei erfolgte. Der Vortrag selbst war sehr schwungvoll und außerordentlich sein gegliedert, seine Einler- DreSdner Lichtspiele Capitol. „Der fidele Bauer" — eine fast ganz vergessene Operette von vorgestern. Und nun ist sie doch ver filmt worden! Was kommt dabei heraus? Eine Bombenrolle für Werner Krauß, dessen ganz überragende schauspie lerischen Gaden man hier wieder einmal mit hohem Genuß be wundert. Diese Rolle aber hat das Stück vergewaltigt. Tie Geschichte von dem Kleinbauern, der seine» Sohn um jeden Preis studieren lassen will und die Liebesgeschichte seiner Kin der — Carmen Boni spielt di« hiibsci)« Spreewälterin, Hans Vrausewetter den Torsburschen ganz reizend — wird mit viel Kunst und Humor erzählt. Leider gibt es dabei eine ganze Anzahl von Tänzen, besonders im zweiten Teil des Films. Und manchen Regiefehler: so tragen di« Spreewälder, die nach dem Film katholisch sein sollen, die Tracht des protestantischen wendischen Gebiets. Immerhin ein Film, der den Durchschnitt der Produktion überragt. Fü-Li. In den Fürstenhof-Lichtspielew Striesener Straße, läuft b:s zum Donnerstag der Neinhold :chunzeI-Film „Der Juxbaron". Diese Geschichte von dem Landstreicher, der als Baron ausgegeben wird, zeigt Reinhold Schünzel vielleicht in der prächtigsten seiner Glanzrollen. Wer Sinn sür Humor hat. kann sich bei diesem Film gesmidlachen. Knftursilmgkmeind« der Schouburg. Am Sonntag fand die Eröffnungsvorstellung der KiiUurfilmgcmeinde der Neustadt in der SibauLnrg statt. Als Einleitung brockten Mitglieder der ehemaligen Militärkapellen unter Leitung von Obermusikineistcr Paul Matzke, die sich Uebensmürdtgcrweisc unentgeltlich in den Dienst der guten Sache stelllcn, einige geschmackvoll ausgewählte Musikstücke zum Bortrag. Damus sprach Herr Direktor Huhras, der schon, vor Jahren als Erster den Gciänken des Kulturfilms gehabt hat und dann die Kulturfilmgemeinde der Altstadt begründet«. Er führt« in kurzen Worten au«, daß er sein bet der Eröffnung der Schauburg gegebenes Versprechen, auch der Neustaot eine Kufiurfilmgeniciick« zu schenken, heute einlöse, Fritz Stahringen, der ehemalige Letter der Kulturfilmgcmeinde der Altstadt, sprach dann noch kurz über dlr Ziele der Kulturfilmgcmeinde. — Als Hauptfilm sah man dann dir „Nnwetlernacht vom 8. und 9. Juli". Es wurde deutlich vor Auge» geführt, welch unglaubliches Weh und Leid jene Ilnglücks- nackt bereilete, und hoffentlich vertzallte das Schlußwort des Fil mes „Helft" nicht ungokörk Das Bayrische Konkordat bildet gegenwärtig bei den Angriffen, die von seiten der Frei, denker gegen die katholische Kirche gerichtet werden, den Aus gangspunkt. Jeder Katholik sollt« daher über die Streitsragen, die sich an das Bayrische Konkordat knüpft», orientiert sein. Im Staatspolitischen Kursus der Dresdner Zentrumspartei spricht Pfarrer Dr. Iakubasch über das Thema: »Kri tische Randglossen zum Bayrischen Konkordat" am Freitag, den 9. Dezember, abends 8.80 Uhr im Kolpingshause. Auch Sie sollten sich diesen Bortrag anhörenl tu»g. die den Sieg des Buches beim Betrachten der weihnacht lichen Schaufenster-Auslage» seierte, geradezu ein Ohren schmaus durch die Musikalität der Betrachtung. Sie gipfelte in der Erkenntnis, daß eben dos Buch nicht „Ware" ist und die Art, »vte die Menschen Bücher kaufen und lesen, ins Gebiet der Charakterforjchung gehört. Pros. Enking besprach sodann kurz die prominentesten Werke schöngeistiger Literatur der letzten Wochen, so Gertrude Aretz' „Königin Luise", Ricarda Huchs „Im alte» Reich", Gerhart Hauptmanns noch hat um strittenen „Till", Her»». Hesses „Nürnberger Reise", Suder- manns „Frau des Stessen Trommholt", Arnold Zweigs „Kri- scha", Georg Herrmanns „Tränen der Modest« ZambonI", Bonseis' „Mario und die Tiere", aus denen er sehr gut ge- ivählte Leseproben bot, L. Franks „Ochsensurter MännerquKr- tett" und endlich einige prominente Ausländer. Er versehlt« mit Recht nicht die Not der deutsche» Autoren zu erwähnen und ihnen «inen besonders guten Erfolg sür das Weihnachts- fe-st zu wünschen. Der glänzende Vortrag brachte dem Redner stürmischen Beifall seitens eines distinguierten Publikums. Zck. Sächsischer Kunstverein Brühische Terrasse. Die neu« Ausstellung von Gemälden, Zeichnungen, druckgraphischen Arbeiten, Plastiken nnd kunstgewerblichen Erzeugnissen ein heimischer Künstler bietet in ihrer Vielseitigkeit er wünschte Gelegenheit zu Anküusen für das bevorstehende Weih« nachtssest. Es sei deshalb darauf hingewiese», daß auch in Dresden wie in Berlin und anderen deutschen Kunststädten di« Möglichkeit geboten ist, Kunstwerke aus Anzahlung zu kaufen. Kauflustige iverden gebeten, sich ohne Scheu in der Geschäfts stelle nach Preisen zu erkundigen und gegebenenfalls Vorschläge über Ratenzahlungen zu machen. — Die Ausstellung ist geöffnet werktags von 9 bis 4 Uhr, Sonntags von 10.30—1.30 Uhr. : Schirgiswalbrr Landsmannschaft- Heute Dienstag, abends Punkt 8 Uhr, Versammlung mit wichtiger Tagesordnung lm Re staurant „Zwingerschlößchen". Freunde und Gönner willkommen. d. Zwei Verbrecher nach Feuerkanipf sestgenommen. Mon tag wurde das Uebersallkommando nach Moritzburg alarmiert, wo zwei jugendliche Verbrecher, die bei eine»» Uhrmacher ein- zubrcchen versucht halten, von Landibmdarinerie gestellt worden waren. Die beiden Verbrecher, die in einer Feldscheune Unter schlupf gefunden hatten, widersetzten sich ihrer Festnahme und schaffen aus ihrem Versteck aus die Gendarmen. Bei Eintressen des Ueberfallkommandos konnten beide scstgei.ommen werden. d. Hochherzige Stiftung. Anläßlich des 25jährigcn Jubi läums der Fabrik elektrischer Apparate I. W. Hoffmann in Köh - schenbroda überwies die Finna der Stadt Kötzschenbroda eine Stiftung von 10 000 Mark als Grundstock für weitere Zuwendungen, über deren Verwendung di« Firma sich vorläufig noch die Ver fügung Vorbehalten Hot. Der Gründer und Inhaber der Finna Herr I. W- Hoffmann tmirde zum Ehrenbürger der Stadt crnannk. l.ripiig unei Umgebung Ein falscher Arzk feslgensnimen Leipzig, 6. Dezember. Hier sestgenommen wurde ein an geblicher Freiherr Leo Otto von Schmitzek, der sich unter diesem hochtrabenden Namen hier eingemietet hatte. Auch kaufte er unter Angabe dieses Namens bei einem Dekleidungsgeschäst einen Winteriiüerzieher, ohne eine Anzahlung zu leisten. Al» Pfand hinterlegte er einen Leihhausschein des Städtischen Leih. I-auses in München über ein dort verpfändetes Motorrad. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen müssen erst ergeben, ob das Rad reell erworben ist. Seiner Vermieterin und dem Geschäfts- mann gegenüber gab er an, Medizinproktikant zu sein. Wie von der Kriminalpolizei sestgcstellt wurde, ist der Festgenom- mene personengleich init dem Handlungsgehilfen Leopold Schmied eck, geboren am 6. Juli 1906 in Wien. Er ist im Jahre 1926 wegen begangener Unterstützuiigsschw'iideleien be straft worden. Vor seinem Auftreten in Leipzig Hot der Fest genommene in München eine Gastrolle gegeben. Es ist a»zu- ne'yiiien, daß er in Leipzig »och weitere Personen geschädigt hat. Sie werden gebeten, beim Kriminalamt Anzeige zu erstat ten. Ilfa-Palast. l-r Film „Grand-Hotel" verfolgt die Absicht, das alltäglich-abenteuerliche Leben, das Wirrivarr der Schick sale wiederzugebcn, das sich in einem großen internationalen Hotel abspielt. Im Mittelpunkte dieses Filmes voll Tempo und Span nung, steht eine Medizinstudentin, die sich fürs nächste Semester als Zimmermädchen das Geld »»erdienen will, während ein armer Cie» lchrtcr, uin Geld für seine Erfindung gegen die Krebskrankheit zu ergattern, zum Dieb wird. Weiter sind Anarchisten im Hotel, schtvatzhaste Zimmermädchen. Diplomaten, Diebe und noch viele ander« Personen hat das Würfelspiel des Lebens in dein Hotel zu- samincngesührt. Der Schluß bringt einen wahre»» Sturzbach von Ereignissen: Razzia durch Polizei während eines Maskenballes, dramatisch-heiteres Durch ein nick er unter Familienangehörigen. Sieh- findcn der Studentin und des Professors, Flucht dunkler Existenzen, die zugleich des erforderliche Geld für die Erstickung des Professors zur Folg« hat. — Die Absicht, einen Zeitspiegel, einen Querschnitt durch das Lebe» ln der Buntheit des Hotclgctriebcs zn geben, darf als wohlgclungen bezeichnet tvrrdcn, da dem gewandtcn Regisseur ausgezeichnete Darsteller ihre Kräfte liehen. Vor allem Mady Christians als Werkstudent!« und Dagny ServaeS als Anarchistin geben dem flotten Film eine besoickere Note. — Das Beiprogramm übt eine große Anziehungskraft auf die Dresdner Damenwelt aus: Es soll di« Schönst« vom Elbestrand ausgesucht iverden. In einem anspruchslosen Lustspiel, in dem Rudi Rabatt» und Günther Sanders»»» anftretcn, ziehen die Konkurrcnttniien vorüber, das Publikum hat das schwierige Amt der Wahl. Die Entscheidung fällt iin Programm der nächsten Woche. Wer wirb Dresdens Schönste sein? Ktunnerlichtspielr. Der FIlnischwanf, der von de» Erlebnissen Pot und Patachons lm Wiener Prater erzählt gehört mit zu den wirksamsten dieser decken unverwüstlichen dänischen Ko miker. Dort trage» sie als lebende Zielscheiben einer Wursbud« zur Erhöhung der Volksbelustigung bei, weiter produziere» sie sich als lebende Rcklamcstguren eines WaickcrkinoS, um zuletzt eine er götzliche Flucht aus dem Rummel des Praters, die natürlich mit den ulkigsten Hindernisse» verknüpft ist. aiizutretcn. Der Schluß steht die beiden als Rekruten in einer österreichischen Kompanie, wo ste nur Verwirrung «»richte». Alle dies« Abenteuer werden von Pat und Patachon derartig ergötzend vvllsührt, daß man aus dein Lachen nicht herauskommt. — Das Beiprogramm enthält die Opel- Woche, Filme vom Veldrsser, dalmalinischen Flüssen und ein« Groteske.
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