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„Die Schule des Staates" Wie sich tle Deulsche Belksparkel zum Rclchsschulgesey flesil VIe Taxuig »es Zeiilra!vorfi,a»er vraunschwcig, 21. November. Im Wilhelmsgarten begann heute die Tagung des Zen» »ralvor st ander der Deutschen Volkspartei, zu der über 300 stimmberechtigte Mitglieder des Zentralvorstandcs aus allen Teilen des Reiches erschienen sind. Auch die Volkspartei« lichen Simultanschule in den Gebieten des Reiches, in denen ein« fraktion sind u. a. Reichsminister a. D. Dr. Scholz, Reichs- Minister Dr. Curtius und Geh. Rat Professor Dr. Kahl an wesend, von der volksparteilichen Preußensraktion u. a. di« Abgeordneten Dr. von Lampe und Professor Dr. Leidig, von den volksparteilichen Länderfraktionen u. a. Minister Mar- quardt-Braunschweig, Dr. Kaiser-Dresden, Dr. Leutheußer- Weimar. Der Parteivorsitzende, Reichsminister Dr. Strrse- mann, rrösfnete die Versammlung und gedacht« zunächst der verstorbenen Mitglieder des Zentralvorstandes, zu deren Ehren sich die Versammlung erhob. Als Vertreter der gastgebenden braunschweigischen Volkspartei hieß der braunschweigische Land- tagsobgeorvnete Brandes den Zentralvorstand willkommen. Dann nahm Reichstagsabgeordneter Dr. Runkel das Wort zu einem Vortrag über das Reichsschulgesetz. Er kam sofort ans die drei Probleme zu sprechen, die eine Sonderstellung der Partei erforderten, auf das Problem der Schulreform, das Problem des geordneten Schul» betriebe? und die Schulaufsicht. Das Problem der Schul form des Entwurfes umfasse für die Deutsche Volkspartei wiederum zwei Probleme: Die Frage der Bekenntnisschule and die Frag« der Gemeinschaftsschule. In der öffentlichen Diskussion trete die Beratung der Bekenntnisschule zunächst zurück, hinter der Forderung im Entwurf selbst, um aiuh der Gemeinchaftsschule die Vorzugsstellung zu sichern, di« ihr noch der Verfassung und Vcrfnssungsabsicht zukomm«. Weiter stellte Abg. Runkel fest, das- di« Deutsche Volks partei nach wie vor auf dem Boden ihrer Programme stehe, wonach Bekenntnisschule und Gemeinschaftsschule von ihr ge sichert und gefördert werden sollen überall da, wo sie nach Her kommen und Beschulungsbediirsnis Heimatrecht hätten. All« Behauptungen von Gegnern der Partei von einem Umfall der Deutschen Volkspartei, von einem Abfall von ihrem Proo-mmm und von einer Preisgabe der Bekenntnisschule feien objektiv unwahr. Die Volkspartei wolle der Bekenntnisschule ihren Be sitzstand bei der Umivandlung sichern und sie erhalten. Gerade von ihrem kulturellen Standpunkt aus, von dem sie neben der Bekenntnisschule die christliche Gemeinschaftsschule fordere, sehe die Deutsche Volkspartei in der Bekenntnisschule als der Form der bisherigen evangelischen oder katholischen Schule, ein wert volles deutsches, kulturelles Erziehungsziel, weil in ihr Eltern haus und Schule, Lehrer und Kind, Einheit und Harmonie, auf das Erziehungsziel eingestellt seien, die so hohe Werte von charakter- und lebensgestaltender Kraft schassen. Der Bekenntnis- Paragraph 4 sei im Ausschuß so weit erledigt. Die Deutsche Volkspartei habe eine Reihe von Anträgen gestellt, die von den Regierungsparteien angenommen worden seien. Die Furcht vor einer Konfessionalisierung des gesamten Unterrichts sei dadurch gegenstandslos, und verschwunden fei auch der Schein einer dogmatischen Bindung des Unterrichts nach der Annahme des volksparteilicheu Abänderungsvorschlages durch di« Regierungs parteien Die Erhaltung der alten Bekenntnisschule in neuer gorm sei gesichert. Aus derselben kulturell»» Einstellung heraus werde die Deutsch« Volkspartei für di« Erhaltung der bisherigen christ lichen Simultanschul« in den Debieten des Leiches, in denen ein« nach Bekenntnissen nicht getrennte it-vv-schul« gesetzlich und nach Herkommen besteh«, ein treten. Di« Simultanschul« habe sich hier als wertvolle deutsch« christlich« Kulturschul« bewährt. Eie sei di« landesübliche Volksschule. Die im Entwurf vor gesehene 6jährige Echonfrist lehne di« Deutsche Volkspartei ab. ebenso auch di« 12jährige Schonfrist des Reichstages, weil nach Auffassung der Parteien Artikel 174 der Reichsverfassung keine Echonbcstimmung, sondern eine Schutzbestimmung enthalte, durch dir die damalig« Simultanschule als normalen Typ der Reichs- regelschulr durch das Antragssystcm der Erziehungsberechtigten geschützt werden sollte, das in Artikel 146 Abs. 2, durch be stimmte Voraussetzungen eingeschränkt, hier sein« Geltung finden soll. Die Deutsche Volkspartei werde deshalb dafür eintreten, daß in den Gebieten des Reiches, in denen eine nach Bekennt nissen nicht getrennte Volksschule gesetzlich oder nach Herkommen bestehe, es bei dieser Rechtslage bleibe. Die Stellung der Deutschen Volkspartei zur christlichen Gemeinschaftsschule ist kulturell bedingt. Hierbei han delt es sich um ihr« äußere verfassungsmäßige Vorzugsstellung und um das Problem ihrer inneren Ausgestaltung. Die in der Verfassung vorausgesetzte äußer« Vorzugsstellung kann kaum be stritten werden. Auch der Entwurf erkennt sie theoretisch an. Die Deutsche Volkspartei wird dafür eintreten, daß im Gesetz Uber den Entwurf hinaus nun auch die bedingte Vorzugsstellung der Gemeinschaftsschule sichergestellt wird. Dahin wird ihre Forderung gehen, daß neu einzurichtende Schulen als Gemeinschaftsschulen einzurichten sind, soweit nicht die Er ziehungsberechtigten der Mehrheit derjenigen Kinder, die der neuen Schule zugeführt werden, «in« ander« Schule beantragen. Ebenso sollen bei der Umwandlung Gemeinschaftsschulen werden alle Schulen, in denen in den letzten fünf Jahren di« Zahl der bekenntnismüßig eingestellten Schüler nicht mehr die ein fache Mehrheit betrug. Damit findet ein« objektive und den Verhältnissen gerechtwerdend« Umwandlung der Schulen statt und der Vorwurf der Verfassungswidrigkeit ist grundlos. Die Deutsche Volkspartei wollte die Gemeinschaftsschule der alten Simultanschule angleichen als christlich« Gemeinschaftsschule. Sie hielt dies im Paragraph 3 des Entwurfes für gesichert, weil es in der Öffentlichkeit von der Rechten bestritten wurde, stellte sie im Ausschuß einen dahingehenden Antrag. Er wurde durch die Stimmenthaltung der Deutfchnationalen gegen die Deutsche Volkspartei. Zentrum und Bayerisch Volkspartei abgelehnt, und di« Eniwurfsfassung wurd« angenommen. Es wird bis zur zweiten Lesung festzustellcn sein, daß mit den drei Merkmalen: Religiös sittliche Grundlage, Lebendigmachung der aus dem Christentum erwachsenen Wert« der deutschen Kultur, Bekennt nismäßig«! Religionsunterricht, der christlich« Charakter der Gemeinschaftsschule einwandfrei gekennzeichnet ist. Die welt lich e S ch u l e ist für die Deutsche Volkspartei zwar ein welt anschauliches Problem, aber kein Problem, das unter den Ge sichtspunkt der Verfassungsmäßigkeit zu stellen ist. Sie gehört nach Art. 146 Abs. 2 der Reichsverfassung zu den Antrag schuren und wird im Gesetz ihr verfassungsmäßiges Recht er halten. Mehr darf sie nicht erhalten. Ein weiteres kulturelles Problem ist der geordnete Schulbetrieb. Die Deutsche Volkspartei lehnt jede Deu tung dieses Begriffes ab, die ein« Zertrümmerung unseres heu tigen hochentwickelten Schulsystems zur Folg« haben kann. Für sie erwächst der Begriff aus dem Verhältnis der Einzelschule eines Ortes zur Normalschule. Hier wird ein „geordneter Schul betrieb" beeinträchtigt, wenn eine Schule nach Aufbau und Zahl der Klassen, Unterrichtsabteilungen und Unterrichtsein richtungen nicht diejenige Höhe der Entwicklung verbürgt oder sogar wesentlich beeinträchtigt, die beim Inkrafttreten dieses Gesetzes in der Normalschulform des Cchulverbandes besteht Einen dahingehenden Antrag wirb sie im Ausschuß stellen. Zu einer prinzipiellen Stellungnahme nötigt auch noch di« Regelung der Einsichtnahme in den Religionsunterricht von seiten der Religionsgesellschaften im Paragraphen 16 des Entwurfes. Die Deulsche Volkspartei lehnt nach Tradition und innerer Einstellung eine Beaufsichtigung des Religionsunter richtes durch andere als staatliche Organe ab. Das bedeutet keine Stellungnahme gegen di« Kirche, deren wertvoll« Schatten -er Dergangenhett Kriminalroman von M. B Hohrnhofen. Nachdruck verboten. l5. Fortsetzung.) „Jas Ich weiß, wer der Tote ist; ich kannte ihn schon als Lebenden, als «r in -er letzten Nacht in dieses Zimmer trat." Das Antlitz Matthias RabuserS war so sahl, als wäre daraus der letzte Blutstropfen entwichen; sein Atem ging keuchend; dann schrillte seine Stimme vor Erregung: „Das — das ist nicht möglich!" „Soll ich dir seinen Namen nennen?" „Dos also ist.es! Das ist wohl -er letzte Trumpf, mit vem tzu zu gewinnen gedenkst?" „IaI Der Trumps heißt —" Aber den Namen sprach Frank BurneS nicht mehr aus. denn es trat eine dritte Person in das Speisrztmmer. Es war dies Anne Rabuser. Als sie Frank Vurncs erkannte, huscht« über ihre Wangen ein flüchtiges Rot. „Ach, du hast Besuch, Papa! Ich >v«r-e gleich wieder gehen." „Oh, Sie stören nicht!" Frank BurneS war auf sie zugeeilt nn- führte ihre Hand galant an seine Lippen. „Ihr Vater hat mir erzählt, Sie seien gestern auf de,» Ball der Narrhalla gewesen. Ich >var auch dort, konnte Sie aber in dem Trubel der vielen Masken wirklich nicht entdecken." „Auch ich bin Ihnen nicht begegnet." „Und tch bin überzeugt, Sie würden mir wenigstens einen Tanz gewährt haben." „Das hätte ich wohl getan." „Ich bedanre cs also um so mehr, daß Ich Sic nicht finden konnte." Anne Rabuser suhlte den scharfen Hohn, der aus seine» Wor ten klang und wußte, daß °er an ihre Lügen nicht glaubte. Währe,ch dieses Gespräches stand Matthias Rabuser immer »och an der gleichen Stelle; er hatte die Unterlippe zwilchen di« Zahnreihcn eingeklemmt; dabei traten in seine», glattrasiert^» Ge sicht die Backenknochen noch stärker hervor. Er mußte sich entscheiden! Die Forderung, die Frank Burnes gestillt, ,var ko klar dak kefp Zweisel mehr bestehen konnte. „Vielleicht darf ich Sie sür den Künstlerball im Deutschen Theater einladen?" „Ich weiß nicht, ob — ob Papa einverstanden sein wird. Ich will nun gehen, um nicht zu stören." Sie wollte rasch zur Türe zurückkehren, da erklärte Frank Nurncs »och: „Aber Sie stören sa gar nicht; im Gegenteil! Wir lmbe» nur von dem unglücklichen Tolc» gesprochen, der gestern im Gnrtcn ge sunden wurde. Nicht wahr?" Der Zuruf galt Matthias Rabuser, der wie ans einem Traum auszuschreckc» schien: seine Hand strich über di« hohe Stirn und das dichte graubraune Haar. „Ja. ja!" „Warum nennen Sie ihn unglücklich? Er Ivar rin Dieb!" „Gewiß, gewiß, ein Dieb!" beeilte sich Frank Burncs zu antworten, während ein Blick zu Matthias Rabuser hinüberglitt. „Aber das Schicksal gestaltete sich sür ihn doch zu grausam, denn nur sür die Absicht, stehlen zu wollen, ist der To- eine zu hart« Strafe. Nicht ivahr?" Abermals galt die Frage Mattbias Rabuser, dessen Brauen sich so dicht zusammenschobcn, daß dazwischen eine tiefe Falt« lag wie ein Messerschnitt. ..Z«!' „Hat diesen Unbekannten bisher noch niemand erkannt?" .Weißt du etwas darüber?" fragte Frank BurneS den Mat- thias Rabuser. „Nein!" „Daß dachte ich mir. Jedenfalls kan» es dir gleichgültig sei», denn du kannst nicht verpflichtet werden, auf deinem Ha»S- dache Wegweiser sür Diebe zu errichte». Ich will dir »un nicht mehr länger lästig sein. Hast du dich unterdessen entschieden?" „Muß das heute noch sein?" „Ich kan» auch morgen nochmals fragen!" Dan» entfernte sich Frank Burnes, nachdem er bei seinem Abschiede noch zu Sinne Rabuser gesagt hatte: „Ich hoffe, daß ich in diesem Karneval noch de» Tanz ge winnen werde, den ich gestern versäumt habe" Anne Rabuser antwortete nichts daraus; sie duldete nur den Händedruck. Als sich die Türe hinter Frank Burnes geschlossen hatte, war tete sie lauschend »och ein paar Augenblick«, bis die Schritt« drau ßen verhallt waren. Dann trat sie zu ihrem Naier: Miterziehungsarvett sie immer anerkennt. AVer dir e-cyn», ist des Staates. Hier ist also di« absolute Staatshoheit über die Schul«, einschließlich des Neligionsuitteriichls, klar zum Ausdruck zu bringen. Die Deutsche Volkspartei kann deshalb nnr einer Fassung des Paragraphen 16 zustimmen, nach der zur Einsichtnahme in den Religionsunterricht der Staat, wenn auch nach Benehmen mit den Religionsgesellschaften, nnr Beamt« er. nennt, di« sich eignen und di« im staatlichen Schulanfsichtsdienst« stehen. Die oberste Stelle soll das Recht der Einsichtnahme er. halten, dies aber unter Ausschluß der Uebertragung dieser Be fugnis auf Nachgeordnete kirchliche Stellen. Di« Deutsche Volkspartei wird auch fordern, daß vor Fertig stellung des Gesetzes di« Kostcnsrage und die Beteiligung der Gemeinden an der Umwandlung und Neueinrichtring von Schulen prinzipiell geregelt wird. Wenn, so schloß der Vortragende, gesagt wird, von der Stel lung der Deutschen Volkspartei hing« das Schicksal de» Reichsschnlgesetzes ab, so ist dos nur bedingt richtig. Es hängt ebensoviel von der Haltung der übrigen Regierungsparteien ab^ di« zeigen müssen, inwieweit sie den berechtigten Anforderungen der Deutschen Volkspartei an ein zeitgemäßes Reichsschulgesetz entgegenkomme n. Die Deutsch« Volkspartei lehne daher jeden Versuch ab, sie sür ein Scheitern des Reichsschnlgesetzes verantwortlich zu machen. Sie betont auch hier noch einmal ausdrücklich, daß st« sich für das Zustandekommen des Gesetz«, mit allein Nachdruck einsetzt. Das hat sie in ihrer seitherige, Mitarbeit erwiesen und wird es auch in der Folgezeit erweisen Die preußische veol-uassresorr Höpker-Aschoff in Dortmund Dortmund, 20. November. In einer vom Deutschen Beamlenbnnd einberufenen großen Beantten- und Lehrervcrfammlung ergriff der Preußische Finanz- minister Dr. H ö p k e r - A sch of f das Wort zu einem Vortrag Uber die Besold »ngsregclung in Preußen und lm Reich. Er wies darauf hin, daß die Neuregelung als preußisches Gesetz bereits in den ersten Tagen des De zember verbündet werden könne. Das Ziel der neuen Be soldungsordnung sei zunächst einmal gewesen, dem Gros der Be amten ein« fühlbare Ausbesserung zu bringen und innerhalb der einzelnen Beamlenkaiegorien einen vernünf tigen Aufstieg nach dem Dien st alter zu schaffen. Die Frage, ob die Besoldungsordnung auf di« Staatsbeamten und Lehrer beschränkt werden solle, sei bei der Regierung ein gehend erörtert worden, und man sei zu dem Entschluß gekommen, dem Landtage eine Formulierung vorzuschlagen, die dahin gehe, Gemeinden und Gemeindeverbände im Sinn« des kommenden Bcamtengesctzes zu verpflichten, unter Be rücksichtigung der örtlichen Verhältnisse die Dicnstbezüg« ihrer Beamten so zu regeln, daß deren Bezüge den Grundsätzen dieses Gesetzes entsprechen. Ein« V c r w a l t u n g sr c s or m mit einer Verminderung des Personals durchzuführen, hänge zum größten Teil ab von einer vernünftigen Neugliederung des Reiches, bei der starke Ersparungen gemacht werden könnten. Auf die Frag« »er Sonderzuschläge eingehend, sagte der Minister, die Reichsrcgicrung plan« einen gewissen Abbau dieser Zuschläge, »er aber vorsichtig und behutsam vor sich gehen müsse. Die preußische Staatsregierung habe sich von dem großen Ziel« leiten lassen, daß die Besoldungsordnung eine staalspolitische Not wendigkeit sei. die sich im Rahmen der finanziellen MöaliLkeite« bewegen müsse. Zentrum uns Vayernche Volkspane» Am 19. und 25. November haben inRegenrburg ab» schließende Besprechungen zwischen Zentrum und Bayeri sche Volkspartei stattgesundcn. Das Ergebnis ist rin vo» den obersten Instanzen beider Parteien noch zu billigender Ent wurf sür Vereinbarungen zwischen Zentrum und Bayerischer Volkspartei. Dieser Entwurf hat ein« enger« Zusammenarbeit der parlamentarischen Vertreter der beiden Parteien zum Ziel« und will eine gegenseitige Bekämpfung der beiden Parteien bei den Landtags- und Rcichstagswahlen in Bayern unmög. I i ch machen. Mit der Stellungnahme der obersten Organisation der beiden Parteien ist innerhalb kurzer Zeit zu rechnen ,W"s fordert er vo» dir? Ich habe erkannt, daß ei» Streit stattgesunden hat zwischen euch. Was hat er denn zu fordern, da er in deinem Hause doch nur als Gast weilt?" Di« Mundwinkel Matthias Rabusers zuckten; dann schien er zu einem Entschlüße gekommen zu sein und antwortete: „Es war kein Streit!" „WaS war es dann, worüber du dich entscheiden solltest?' „Nur — nur ein Geschäft!" „Mußt du mit diesem Menschen Geschäfte machen?" .Warum fragst du so?" „Weil ich vor den beiden Gästen das gleiche Grauen emp. finde, vor jenem Nathan Sichel und Frank Burnes. Nie kalten wir solche Gäste!" „Ich Hobe den beiden viel zu verdanken." .WaS?" „Den — den Reichtum." „Haben dies« beide» dabei nicht ebensoviel gewonnen?" „Es hätte dabei auch verloren werden können " „Wagten sic mehr als du?" „Nein!" „Dann besieht doch rin Ausgleich, und du bist ihnen keinen Dank schuldig, Vater! Ich werde erst wieder ruhiger atmen kön- nen, wenn beide, Nathan Sichel und Frank Burnes. wieder fort sein werden." „Du iust ihm vielleicht Unrecht." .W-m?" „Frank Burnes." „Warum gerade ihm?" ,We>l du ihn so nachlässig behandeln!" „So hat er sich also bei dir über mich beschwer!-' „Nein, ich Hab« es selbst bemerkt." „Ich leugne es nicht! Dieser Frank Burnes ist für mich wie eine im Versteck lauernde Schlange; seine Worte klingen glatt und schmeichelnd: dabei ist sein Blick voll Falschheit »nd Hinterlist. Er kann dir nie ein Freund geivescn sein!" „DaS verstehst du nicht!" „Doch, ich fühl« cs. daß er falsch ist." Da versuchte Matthias Rabuser ein Lächeln. „Dos muß ich bester beurteilen können ' „So will ich eS glauben, weil ich doch hoffe, daß die beide» Gäste nicht immer hier bleiben werden." Und dann sprachen sie nicht mehr von Nathan Sichel uitt» Frank Burnes. sFortsetzung folgt.)