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Die Marienkirche zu Pirna Ein kostbares Kunssbenkmal aus Pirnas katholischer Vorzeit Wer kennt nicht den herrlichen Blick von der Schloß schänke am Sonnenstein herob auf die Altstadt von Pirna, der schon von so vielen Malern und Zeichnern mit Pinsel und Stift festpelstilten wurde, der den, der am Einqanq in die Felsentäler der Sächsischen Schweiz hier mit Recht erst einmal verweilt, immer wieder aufs neue entzückt. Die Marienkirche mit ihrem behäbigen Turm, mit ihrem gewaltigen Steildach zieht vor allem den Blick auf sich: ihre Einzelheiten, von geschickter Stein metzenhand vor Jahrhunderten geschaffen, fesseln das Auge des Architektnrfreundes. Darüber ragen bescheide ner in ihrer Ausbildung der Dachreiter des Rathauses und der Turm der Klosterkirche heraus. Dicht umschlic hen diese Mittelpunkte kirchlichen und bürgerlichen Le bens die Reihen alter Bürgerhäuser, die noch zum Teil ihre alten Gewölbe. Hofgalerien und stolzen Giebel in die neue Zeit herübergerettet haben. Aus dem malerischen Gewirr und Gewinkel hebt sich die Marienkirche eindrucksvoll heraus. Er reichen auch die direkt herangebauten Bürgerhäuser die .Hauptgesimshöhe des ehrwürdigen Gotteshauses, so kön nen ihre steilen Dächer nicht in Wettbewerb treten mit dem Riesendach der Kirche, deren Dachstuhl einst einen ganze» Wald von Bäumen verschlang, und den über dem Chor ein Dachreiter für das Mehglöckelzen zierte. Als der Kirchplntz noch Friedhof war, waren einige der schma len Häuser dem Kiräzenriesen noch näher auf den Leib gerückt, so dah sie den monumentalen Bau bei Feuersnot arg gefährdeten. Heute ist der Kirchplaß durch den grü nen. die Kircte umziehenden Kranz von Akazien reizvoll belebt. Die niedrigen Bäume, die die Architektur nicht verdecken, sind ein hervorragender Schmuck: Stadt oberhäupter. die etwas von der guten alten Zeit lernen wallen, sollten diesen mit bescheidensten Mitteln zu er reichenden Grüngürtel studieren — und nachahmen. Manches so nüchtern wirkende Bauwerk würde gehoben, mancher nackte Platz belebt iverden können, wenn man das treffliche Pirnaer Beispiel beachtete. Jedem Besucher Pirnas ist das Innere der Kirche uuvergehuches Erlebnis geworden. Der wundervolle weite Raum der dreischiffigen Hallenkirche mit ihrem eng maschigen, nach den Chören zu in freien Formen wie ein Weidenrutengeflecht gebildetes Netzwerk wirkt erhebend, auch auf den Laien, der kaum die Säzwierigkeiten ahnt, die hier werktüchtige Steinmetzen und Baumeister spie lend überwanden. Der stolze Bau wurde begonnen, als in Pirna noch katholisches Glaubensleben lebendig ivar, etwa ein Mensclzenalter vor Einführung der Reformation, Als der Hauptbau 1602—15,46 ausgeführt wurde — der Turm ivar schon 1460 begonnen worden — herrschte die s p ä t e st e G o t i k; Künstelei und die Sucht, niegeahntes Neue zu schaffen, führte zu allerhand Spielereien. So lösen sich die die Gewölbekapzxm tragenden Sandstein rippen bisweilen von der Mauer los. und von den Kap pen: zum Teil sind sie wie gedrehte Seile ausgebildet, Fa. eine Nippe ist wie ein mächtiger Hobelspan gewunden: mit dem geflügelten Schlangenkopf, der am dunklen Wölbscheitel verschwindet, weist dieser steinerne Stein- metzenscizerz aus das erste Menschenpaar hin. auf Adam und Eva, die im Hnuptchor an astartig gebildeten freien Rippen empor krabbeln, dem Beschauer zum Teil den Rücken zukehrend. An den äußerst schlanken Schiffspfei lern. oben, wo aus ihnen die Gewölbetrichter mit ihrem schmückenden Nippenwerk wie Palmziveige herauswach sen, waren früher ähnliche Figuren angebracht, die leider abgeschlagen wurden, nachdem sich eine losgelöst hatte. Wie die übrigen gleichartigen sogenannten Predigt kirchen des Erzgebirges und Nordböhmens, von denen der Pirnaer Bau die freiesten Raumverhältnisse hat. hat auch hier später — nun schon in Formen der die Gotik verdrängenden Renaissance — eine Empore Ein gang gefunden, die bei der Kirchenrestaurierung um 1800 durch eine entsprechende SUdempore erweitert wurde. Der über der Sakristei im Südbau angelegte Sängerchor mit seiner neckischen Fraßenverzierung mußte desl-alb etwas erhöht werden. Wie die Rippen des Hauptchores schon anfangen, sich zu kräuseln und zu winden — fast ein Jahrhundert vorher hat es ein Meister am Gewölbe der Fürstenkapelle am Meißner Dom schon vorgemacht — so ist beim Sakristeigewölbe dieses gesuchte Spielen mit Raumkurven weiter ausgebildet, das für die säch sische Baukunst am Ausgange des Mittelalters so be zeichnend ist. Gegenüber dem Inneren ist das Aeußere verhältnismäßig schlichr ausgebildet: V e r i n n e r l i ch u n g d e s M e n s ch e n wie des seiner Erbauung dienenden Gotteshauses! Nur die Fensterbögen, die zwisäiei, den Strebepfeilern sitzen, füllt stets wechselndes Maßwerk: zu diesem Schmücke kommt noch der Reichtum der Tore, bei denen zwar die Fülle von „kauzenden Heiligen", wie sie Goethe einmal nennt, vermieden ist. dafür aber die Durchsteckung und Ueberschneidung der Stabprofile an Gewänden und im Bogen raffiniert durchgeführt ist. Auch der Turm, ein Rest der älteren Kirche, von der Prof, Dr, Rauda ein altes Fenster in der Südivand fand — man muß sich diesen älteren Bau „basilikal" ge staltet denken, dos lzeißt das höhere Mittelschiff von nie drigeren Seitenschiffen begleitet, vor deren südlichem der Westturm stand — war ein Architektenkleinod. Er war es. jetzt ist der Turm nur noch ein Torso, eine halbe Ruin«! Wenn wir den Turm genau betrachten, so erkennen wir bald, daß auch hier der spätgotische Meister sein Bestes geben wollte — und auch gab. Nur ist durch die Ungunst der Witterung der reiclze Schmuck von Kriechblumen (Krabben), die die Schrägen der steilen Doppelgiebel be tonten, verschwunden. Am Aeußeren wenigstens; im Inneren nämlich, vom später in heutiger Höhe vorgebau ten Dachboden aus. erkennt man noch heute das reiche Schmuckwerk der Gotik, in das Dunkel des viel stöckigen Dachbodens gehüllt, von Spinmveben verschlei ert und von Fledermäusen umschwirrt. Auch die seit fast vier Jahrhunderten so geschützte, aber auch zu gut ver bogene Giebelspitze, die Kreuzblume, zeigt sich hier zu unserem Erstaunen. Wie würde der schon durch seine merkwürdige Grundrißentwicklung (aus dem Geviert durchs Zwölfeck ins Achteck?) ausgezeichnete Turm wirken, wenn er sich noch im alten Schmucke reicher Gotik zeigte. Heute ahnt kaum jemand, daß an Stelle des barocken, mansard- dachförmigen Zeltdaches einst wohl ein acht feitiger spitzer Helm saß, lustig in die blaue Luft, wie ein SVegweiser zum Himmel ragend. Die „subtilen Zierden und Eckbauten", mit denen man nach der Ueberlieferung des Pirnaisä)en Mönches I, Lindner „zu viel köstlich an gehoben" hatte, wurden nach noch nicht lOOjährigem Be stehen abgetragen und ein Notdach errichtet, aus dem das heutige Mansardzeltdach hervorging. Wir l)nben uns an diesen Notabschluß mit seiner gebrochenen Linienform und den zierliäzen Dachreiter so gewöhnt, dah wir kaum de» alten stilgemüßen Abschluß lferbeisehnen. Die Wahrheil über Allanlis Van Friedrich Wcncker. Unserer Zeit ivar es Vorbehalten, wenn auch di« Atlantis- irage nicht endgültig z» lösen, so doch endlich glaubhaftes Material zu ihrer Begründung zu ermitteln, IIeberraschende Ergebnisse zeitigte !>ie Erforschung der großartigen Ruinenstädte in Mittelamerika. Hier hatten die Mayas lange vor den, Eindringen der kriege rischen Azteken, deren Herrschaft die Spanier unter Ferdinand Cortez stürzten, ein büchendes Reich begründet, das auf bedeu tender Kiilturhöhe slaud. Dem Forscher Le Plongeon und dem deutschen Gelehrten Professor- Förstemann, Dr, Seler und Dr, Schellhoas gelang es, die uralten Bilderhandschriste» »ich Hiero glyphen der Mayas zu entziffern und ein kostbares Manuskript zu entdecken, das ein« genaue Schilderung des Unterganges eines im Atlantischen Ozlan gelegenen Landes enthält. Dieser Bericht ist unabhängig von Platos Aufzeichnungen entstanden, aber er be stätigt diese säst vollinhaltlich. In jenem Bericht« wird Atlantis als das Land Mn bezeichnet, und die betreffende Stelle des so genannten Troanomannsknvles lautet nach der Ueberlehung von Le Plongeon: „Im 6. Jahre Kau, am 11. Mulnk des Monats Zac fanden schreckliche Erdbeben statt, die ohne Unterbrechung bis zum 13. Ebnen andauerlen. Die Gegend der Schlammhügcl, das Land Mn, war das Opfer: zweimal wurde es emporgeboben, und plötz lich ivar es dann über Nackt verschwunden; das Meer wurde fort während durch vulkanische Gcivalten aufgewühlt. Dadurch hatte sich das Land innerhalb einer genösse» Grenze mehrmals an ver schiedenen Stellen gehoben und gesenkt. Schließlich gab die Erd oberfläche nach, und zehn Länder wurden auseinandergeriffen und zerstreut. Unfälstg, den geivaltige» Zuckungen der Erde gegenüber standzuhallen, versanken sie mit ihren 64 Millionen Menschen, Dies geschah 8000 Jahre vor der Niederschrift dieses Buches," Ver gleicht nur» diese Zeitangaben mit der des Solon-Plato, so ergibt sich folgendes interessante Bild: 1. Untergang der Poseidoninsel 9000 Jahre vor Solon, von Solon bis Christi Gehurt sind verflossen 500 Jahre, also Untergang der Atlantis nach Solon-Plato 9500 v. Ehr, 2, Untergang des Landes Mu vor Niederschrift des Troano- manuskriptcs 8060 Jahre, dos Troanomanuskript wurde nach Le Plongeon verfaßt um 1500 v. Ehr . also Untergang des Landes Mn nach den Mavoanellen »560 v. Ehr Ein Vergleich dieser beiden Zahlen ergibt die mehr als ver blüffende Tatsache, daß hie Zeitangaben der beiden voneinander völlig unabhängig entstandenen und unbeeinflußt gebliebenen Auf Zeichnungen über den Untergang eines Festlandes im Atlantischen Ozean nur um 60 Jahre differieren. Sollte auch das nur ..Zufall", blinde Duplizität der Ereignisse und der Berichte sein? Man mag sich zur Atlantisfrage stellen, wie man will: Auch der ungläubigste Skeptiker wird bei genauer Prüfung dieses Zeugnisses zuqeben, daß sich in grauer Vorzeit im Bereich des heutigen Atlantischen Ozeans ein« Menschhcits- mrd Erdcntragödie abgespielt haben muß. deren elementar-schauerliche Vernichtnngspracht sich mit unverlöschlicher Flammenschrift dem Erinnerungsvermögen der Zeitgenossen einge- graben hat, und deren Wtderlmll wir in den mrf uns gekommenen Berichten der Aegyptec und Mayas noch durch die vergangenen Jahr tausend« der Weltgeschichte nachzittern fühlen. Fast möchte man meinen, die sagenhafte Atlantis wäre ivirklich das Paradies der ersten Menschen gewesen, die Urheimat der Kult >ir, hie sich von hier aus über die Weit verbreitete; säst scheint es, ais ob der biblische Sintflutbcricht an den Untergang dieses Lan des durch Wassergewalten anknüpft«. Der höchste, unsichtbare und we senlose und daber nie im Bild dargestellt« Gott der MayaS hics Teo oder Zeo, was lautgetreu dem Theos oder Zeus der Griechen ent spricht, Im Sanskrit der Inder beißt dieser Gatt Dvans, bei den Kelten Tyah, auch das indische I>chve klingt in seiner ersten Silbe hier an. Muß hier nicht der Gedanke untersucht werden, ob nicht die Religionen aller dieser Völker sich von der Religion einer Ur- Rasse ableiten, der diese Völker entstammten? Die Mal-asprache in Pukatan ist nach der Behauptung Le Plongeons der altgriechischen so ähnlich, daß man ein Drittel als rein Griechisch bezeichnen kann. Dreizehn Buchstaben des Maya- Alphabets sind de» entsprechenden ägyptische» Hieroglyphen völlig analog gebildet. Noch ausfallender ist die Uebereinstimmnng zahl reicher altarmenischer Städtenamcn, wie sie der Geograph Ptole- mäus (140 v. Ehr.) in seinen Werken anführt, mit den Namen mittelamcrikanischer Städte, Auch dem Worte Atlas-Atlantis be gegnen wir in Mittelamerika in den Mal-a-Worten Atl. Man, war „aus den Wassern geschleudert, rings vom Wasser umgeben" be deutet, also auch ivieder ans die einst im Meere gelegene Insel Atlantis hinweift*) *) AuS: Paul Sieberh, Wunder im Weltall, Ein Buch vom Werden ,nü> Sein aus Natur und Werk, Neue Folge. Verlag KSkel », Pustet. München. (Preis in Leinen gebunden 10 Mark.1 Biel wichtiger ist heute die Sorge um da« Außengewanb dev etgenartlgen Turmes. Die Quader sind zum Teil so stark verwittert, die Fugen klaffen so, daß man durchsetzen kann. Keck wächst schon ein Bäumchen heraus, das im Sturme schwankend, die Quader locker wuchtet, wie ein Hebel wirkend! Die Kriech- und Kreuzblumen sind abgebrochen, so daß man kaum nach ihr ehemaliges Bestehen ahnt: die phantastisch aus dem Stein gearbeiteten Wasserspeier sind zum Teil abgewittert. Bisweilen bröckelt ein Stück herunter, und es kleben dann nur noch die Hinderpfoten der Tiere, die aus ihren Mäulern das Turmhelmwasser weit von der Mauer ableiten sollten, an den Turmecken — ein Zu stand, der in hoffentlich nicht allzu langer Zeit einmal durch Erneuerung der abgewitterten Teile geheilt wird. Die alte Gotik erinnert daran, daß das Gotteshaus einst aus katholischer Gedankenwelt heraus geschaffen morden ist. Aber sehr bald sind die Stürme der Refor mation auch über Pirna dahingebraust und haben mit der Bevölkerung das Gotteshaus der damals „neuen" Lehre dienstbar gemacht. Wir Katholiken schauen daher nicht neidvoll nach diesem kraftvollen Gotteswerk, Auch wir freuen uns seiner erhabenen Kunst in dem Bewußtsein, einen Zeugen der einstigen katholischen Blütezeit dieser Stadt vor uns zu haben. Kundgebung für das Reichsschulgesetz in Bautzen Bautzen, 21, November Ai» Sonntag sprach im dichtgesüllten Gesellenhaussaale der den Bautznern nicht fremde Reichstansabgeordnete Hof mann (Lndwigsliafen) über das alle Eitern stark beschäftigende Tbema: „DaS Reicksschulgesetz und wir Katholiken." — Erst am Freitag hatte der Barchener Bezirkslehrerverein den setzt im Lande Micken Film des Sächsische» Lehrervereins „Kampf dem Gesedententwnrf" abrollen lassen, vier Redner verdammten dabei die Bekenntnisschule und hoben die Gemeinschaftsschule in den Himmel; der starke Bei fall stand im »mgekebrten Verhältnis zur schwachen Ueberzeugung»- kraft der vorgctragenen „sachlichen" Ausführungen, — Um so wohl- tueiürer wirkte die Rede des SchulfachmanneS und Zentrnmsabge- cwdneten Hofmann, der als Mgeordneter der Weimarer National- Versammlung an den Beratungen zum Art, 146, 2 als Mitglied des BildungSauSschuffeS jetzt wieder an der Dnrclwrbeitmig des Entwurfes der Reichsregierunq beteiligt ist Er ist als Leiter einer Simultanschul« von 40 Klassen in Lickwigsbafen imstande, ans seiner reichen Erfahrung ein Werturteil abzugebeu über diese vielgepriesene Schulart. Hosmann gab in seiner fast zweistündigen mit gesoann. ter Aufmerksamkeit aufgenonrmencn Rede zunächst eine» historischen Rückblick, um dann die Frage vom pädagogischen Gesichtspunkte zu beleuchten. Grundlegende Entscheidungsfragen sind: 1, Wem ge hört das Kind? Rei» äußerlich betrachtet und nach seinen geisti gen Anlagen den Eltern und nicht der Gemeinschaft, dem Staate. 2, Glaubst du an einen Gott? Ja — daun bast du dir Pflicht, dei nes Kindes Seele zu G»!t zu fühlen; nein — dann gehe den Weg der Dicsseit-kttOnr. Die christlichen Elter» haben darum das Recht und die Pflicht die Zielsetzung bei der Erziehung zu bestimme», Hanptaufgnbe ist die Entwicklung von Persönlichkeiten. Höher als die erzwungene Gemeinschaft aller Kinder in der Simultanschulc sieht uns die Seelengemeinschaft der Bekenntnisschule, Nur der Lehrer kann sei» Bestes gebe», der auf dem Bode» seiner Weltanschau ung steht. Wo bleibt die Erzieherpersöulichkeit, wenn das Wesen- Hafte gestrichen wird? Wo bleibt die ErziehuugSbarmonie, wen» die religiösen Triebkräfte verkümmern müsse»? Wo bleibt die wahre Konzentration, wen» sich der Religionsunterricht nicht in allen sind«« bslb Arbeit dsrch den Arbeits nachweis, Dresden, «aternistrahe >7. Anruf: 258K1 u. 248Z1. ^ ^ '«>. «VW Cäcilienfeier zu Schirgiswalde Nun hat auch Schirqiswalde seine Cäcilieuseier gehabt. Eine groß« OKmeinde hatte sieh am Sonntag nachm I Uhr in der Pfarrkirche versammelt. Und wenn auch noch manche Bank Lücken auswieS, so lauschte dock die Menge der Gläubige» mit größter Andacht den Darbietungen ihres Kirckenchores unter dec Leitung seines tüchtigen Dirigenten P, Renner, Wir kennen den Scbirgiswalder Cäcilienchor als einen der leistungsfähigsten kattwl. Kirchenchöre der Lausitz, der über ein gutes Stimmaterial verfügt, um das ihn mancher Profangcsangverein beneiden könnte: Helle, strahlende Soprane, sonore Alt. und kräftige Männerstimmen. Gebt ihnen „a Blaatl" in die Hand, und sie singe» auch ein Hochamt, daß einem warm nms Herz wird Herr Nenner hat sonnt den Chor auf eine sehr bemerkenswerte Hübe gebracht. Oierade deshatb lxrtte man auch bet der eben stattgesundenen Feier ziemlich Hobe Erwar tungen an di« LeistnngSfähigkeit des Chores gcstelli, die wohl zum große» Teil, doch nich! in allem erfüllt wurden. Verschiedene Grün de könnte nmn hierfür ansükren: Versagen der reckten seelisch,«» Ein stimmung (ein niebt z» unterschätzender Faktor für das Gelingen eine» Konzertes!, zu hochgestellt« Anforderungen an die Sänger, etiras zu kurz bemessene Vorbereitungszeit zur Einübung der mitunter schwie rigen Gesänge »nd dergl. m. Welche von diesen Urs-che» die maß gebende gewesen sein wag, dürste wohl der Dirigent selbst am beste» zu beurteile» vermögen. An der Spitze des Programms stand ein Orgelwerk: Thema. Mrriationen »nd Fuge in ElS Moll op, 115 van E, Bossi, das von Herrn Felir Töppel technisch vollkommen gemeistert wurde, in der Registrierung aber noch einige Wünsche offen ließ. Unter den nun folgenden Vokalstücken interessierten besonders drei Werke des Herr» F, Töppel. der sich damit zum erstenmal« als Ktrchen- komponist der Oesfentlichkeit vorstellte, Gloria und Benedictns auS einer Missa brcviS in As für 3stimi», Männerchar mit oblig. Orgel erklangen, In harmonischer und melodischer Hinsicht wußte» beide Werke wohl zu fesseln, wandeln sie doch ans Wegen, di«, aller hergebrachten süßlichen Liebertafelei unserer Männerchöre abhold, neuen Ziele» zustrelien. Mit bcsoirderer Delikatesse ist der Orgclpart behandelt. Dieselben Merkmale .zeigen auch ein Marienlied für 4- stinnn, geni, Chor und ein Tantum ergo für 8stiim», Chor, nur mit dem Unterschiede, daß letztere beiden Ehorsiückc noch unfertig er scheinen, Es numaclt. trotz edler harmonischer Würz« und ocigl-