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Sächsische Volkszeitung : 26.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192602268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260226
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-26
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.02.1926
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Freitag, den 26. Februar 1926. Ar. 47. Sei,« 7 Farben sich steigert." Dust und Lasur durchweht die gesamte Tech- vik und das vollständige Ausdrucksvermögen. Kathavine Good- son meidet bluffende Deckfarben. Ihre einzigartige Anschlags- Kultur gestattet ihr das. Sie erlaubt ihr auch, daß diese Künst lerin den PedalgeLrauch mit weisester Oekonomie handhaben dann. Katharine Goodson ist Birtuasin. Gewiß. Ihre Tech nik perlt wie Sekt im Glase. Alles glitzert und gleißt. Ihre Größe ist aber Stilgefühl, packende Musikalität, nese Geistes. Kultur, eine vollkommene Beherrscherin des seelischen Aus druckes. Und dabei bleibt ihr Anschlag, auch wenn er sich, wie Lei der Chopinschen Polonaise, zu Tongeivasten steigert, von edelster Fraulichkeit und echter Weiblichkeit. Di« Künstlerin wurde herzlichst gefeiert. —-Ist- Otto Bernstein sprach am Mittivochabend im Harmoniesaal Kleists erschütternde Novelle vom Kamps des Michael Kohl. Haas ums Recht. Die Kunst des Vortragenden wetteiferte mit der Sprachgewalt des Dichters. Wie viel ist uns -och dadurch verloren, daß wir erzählende Dichtung säst nur noch lesend, also mit dem Auge und nicht mit dem Ohr aufnehmen! Das Ohr scheidet viel feiner ivertvolles vom unechten. So kann man auch bei der meisterhaft geformten Erzählung Kleists feststellen, daß die Spannung der Zuhörerschaft dort nachlätzt, wo die unechte Romantik der Anekdote von der Zigeunerin einsetzt. — Otto Bernstein sprach die zwingenden Sätze dieser besten deut schen Prosa mit feinem Gefühl. Die Zuhörer standen völlig im Banne des Vortrags, der am Schluß nach einer sekundenlangen Pause achtungsvollen Schweigens mit stürmischem Beifall de» lohnt wurde. —y—- Leipzig Kurzschluß im Sla-lveror-nelenfaal Leipzig. S5. Februar. Auf der Tagesordnung der gestri gen Stadtverordnetensitzung stand die Verhandlung des Berichtes des Untersuchungsausschusses über die Mißstände am städ tischen Großmarkt, der zu einem Konflikt zwischen Magistrat und Untersuchungsausschuß geführt hatte. Die Ver handlung konnte jedoch nicht zu Ende gesührt werden. Nachdem Oberbürgermeister Dr. Rothe und der Vorsitzende des Unter, suchungsausschusses Stadtverordneter E. Schmidt sowie die Redner der sozialdemokratischen und kommunistischen Fraktion zesprochen hatten, machte sich im Sitzungssaale Qualm bemerk, bar. Es stellte sich heraus, daß auf der Tribüne durch Kurz- Ichlutz die Holzverschalung angekohlt war. Die Sitzung wurde unterbrochen und die Tribüne geräumt. Die sofort herbeigerusene Feuerwehr konnte den Schaden in kurzer Zeit beheben. Da jedoch die Luft im Saale weiter schlecht blieb, wurde um 11 >4 Uhr nachts die Sitzung abgebrochen und aus Frei tag vertagt. Der neue Verkehrsregler am Auguslusplatz Am gestrigen Mittwoch wurde der eiserne Verkehrs regler aus dem Augustusplatz ausgestellt. — Die Zeichen haben folgeuve Bedeutung: Signalarm weiß mit rotem Rand — quer zur Fahrtrichtung heißt: „H a l t". Fahrzeuge müssen hinter der Baufluchtlinie halten. Aus der gesperrten Richtung darf nicht ausgefahren werden. Das Erscheinen der beiden gelben Signalarme bedeutet: „Achtung". Durch sie wird der bevorstehende Zeichen- und Richtuntzs- wech,el angekündigt. Nunmehr darf in der bisher freien Richtung kein Fahrzeug mehr die Kreuzung befahren; es mutz hinter der Baufluchtlinie gehalten werden. Fahrzeuge, die sich bereits auf der Kreuzung befinden, haben diese un verzüglich zu verlassen. Die in der bisher gesperrten Rich tung haltenden Fahrzeuge haben sich zum Anfahren fertig M. machen.,Lie. Fntzüänger haben,-die Kreuzung ebenfalls. unverzüglich zu verlassen und dürfen in der bisher freien Richtung nicht mehr weitergehen. Nach dem Achtungszeichen erfolgt die Drehung der Signalarme, durch die dann die bisher gesperrte Richtung sreigegeben wird. Es darf daraufhin in der längs zu den Signalarmen laufenden Richtung weitergesahren und weitergegangen werden. Ist der Berkehrsregler, der von den Firmen Neinhold Patzschke m L.-Mockau und von der Ainbi - Bi a's ch > nen - bau Akt.-Ges. in Berlin unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde, autzer Betrieb, so werden die Arme her- untergeklappt; soweit es überhaupt nötig ist, werden dann von den Beamten Armzeichen gegeben. Lürmszenen im Alien Theater Leipzig. 26. Februar. Im Alten Theater kam es gestern b«I der Aufführung des Schwankes „Der fröhliche Wein- berg" von Mckmayer, wie bei der Erstaufführung am Sonn abend, zu Lärmszenen. Von einem Teile der Besucher wurde während der Aufführung fortwährend gelärmt und ge pfiffen, auch Stinkbomben und faule Eier wurden geworfen. Nach dem zweiten Akt erklärte Direktor Kronacher. er iverde von seinem Hausrechte Gebrauch machen, wenn die Kundgebun gen nicht oushörten. Darauf trat allmählich Ruhe ein, so datz der dritte Akt ohne Zwischenfälle gespielt werden konnte. Die Kundgebungen sollten offenbar dem Döinglichkeitsantrage der völkischen Fraktion an die Stadtverordnetenversammlung, das Stück vom Spielplane abzufetzen, Nachdruck verleihen. Der Dringlichkeitsantrog kam jedoch in der vorzeitig abgebrochenen Stadtverordnetensitzung nicht mehr zur Verhandlung und steht am Freitag auf der Tagesordnung. ) «ezirksausschußsitzrttig. In der am Dienstag abge- kaltenen Sitzung des Bezirksausschusses wurde mitgetcilt, owtz die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Leipzig vom 1. Februar bis zum 15. Februar um 214 auf 7258 Erwerbslose zurttckgegangen ist. Die Kontrolle der Erwerbslosen in der Amtshauptmannschaft soll insofern eine Erleichterung für die Arbeitslosen erfahren, als diese sich jetzt nur einmal innerhalb 14 Tagen beim Arbeitsnachweis zu melden brauchen. Im weiteren befaßte sich der Be zirksausschuß mit einer Anzahl Darlehnsgcsuchen von G e - meinden. Engelsdorf wünscht 18375 Mark, Liebert- wolkwitz 35000 Mark, Lindenthal 20000 Mark, Oetzich- Markkleebcrg 57 600 Mark und ein weiteres Darlehen von 23 000 Mark, die sämtlich genehmigt wurden. — In ver schiedenen Bezirken ist die Frage der Einrichtung von Schulzahnkliniken behandelt worden. Die Frage, ob die Ein richtung einer solchen Klinik auch für dsu Bezirk der Amtshauptmannschaft notwendig ist, hat der gehörte ärzt liche Sachverständige verneint. Dagegen wurde die Ein richtung einer Bezirkslichtbilderstelle beschlossen. Es handelt sich dabei um eine Austauschstelle von Bildern, die ln der Schule als Lehrmittel gebraucht werden. ) Berkehrsschildkröten an der Reichsbank. Zur Tei lung »er Fahrbahn sind an verschiedenen Plätzen der Stadt Berkehrsböcke angebracht, die sich für die Regelung des Verkehrs besonders, eignen. In vielen GrrMädten ver wendet man im Verkehr auch sog. Schildkröten, die abends elektrisch beleuchtet werden, um den Fahrzeugführern kenntlich zu sein. Der Jnteressenverband Deutscher Kraft fahrer hat der Verkehrsabteilung des Leipziger Polizei präsidiums jetzt drei Verkehrsschildkröten — die infolge ihrer Anschafsungskosten in Leipzig noch nicht ausprobiert wurden — unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Zwei die ser neuen Verkehrsschildkröten werden in diesen Tagen am Eingang der Peters- und der Markgraf« n- straße aufgestellt, die dritte findet Ecke Schulstraß« und Dittrt «bring Aufstellung. Die an der Reichs» Am den Run-sunk ..... Dresden, 25. Februar. Der Dresdner Sender feierte Anfang' dieser Woche den ersten Jahrestag seines Bestehens. Ein be sonderes Festprogramm machte dieses Ereignis den ange schlossenen Rnndfunkhürern kund. Also ein Fest des Ohres, wie ja überhaupt das Reich des Rundfunks „ganz Ohr" ist. Um aber auch Aug' um Aug' der Oeffentlichkeit gegen überzutreten, hatte die Mitteldeutsche Rundsunk-A.-G, die „Mirag" die Vertreter der Presse zu einer Be sichtr- gung ihrer Dresdner Senderanlagen eingeladen. Der Besichtigung ging die Vorführung eines M träg st! ms in den NT.-Lichtspielen voraus, der den Zweck verfolgt, eben eine sichtbare Brücke zu schlagen zwischen dem Publikum und denen vom Rundfunk. Gemessen an dem bescheidene» Zweck, wird der kurze Film diesen An sprüchen auch in etwa gerecht, wenn es natürlich auch ganz ausgeschlossen ist, datz er etwa in dis technischen Geheimnis;« des Rundfunks tiefer einführt. Alles darf man vom Film nicht erwarten, zumal in diesen Dingen, die in ihrer Tech nik einem unglaublich schnellen Wandel zu immer grö ßerem Fortschritt unterworfen sind. Es wird also wenig stens ein äußerer Konnex geschaffen. Der Film zeigt die mitteldeutschen Sendestellen, d. h. Leipzig und seine Trabanten: Dresden, Chemnitz, Jena, Weimar und Erfurt. Auch einige der bedeutendsten Künstler des mitteldeutschen Rundfunks stellen sich im Film in corpore vor. Horst v. Tschirschnitz sprach einen von Georg Jrrgaug verfaßten Prolog zu diesem Film. Im Anschluß daran wurde ein Rundgang durch die technischen Anlagen des Dresdner Senders angetreten. Die eigentliche Ssndeanlage befindet sich bekanntlich im 4. Stock des Neuen Rathauses, wo sich die Sendeantenne vom Rathausturin zum Kreuzkirchenturm hinüberspannt. Der Besprechungsraum dagegen mit den zugehörigen Ver- stärkermaschincn befindet sich im ehemaligen Hotel „Reichs- Post" auf der Großen Zwingerstraße. Das wunderbarste Instrument ist hier sicherlich das Mikrophon, jener bescheidene Reitzwürfel, der in einem Reifen hängt, und der das schwere Amt der Umwandlung der akustischen in elektrische Wellen zu besorgen hat. Dieses Mikrophon ist übrigens in letzter Zeit ganz hervorragend vervoll kommnet worden. Die Beseitigung vieler Mängel, über die anfangs oft Klagen laut wurden, geht auf die Fort schritte dieser deutschen Mikrophontechnik zurück. Der Direktor der Mirag Dr. Erwin Jäger gal» hier einen lehrreichen Ueberblick über die Entwicklung de« Rundfunks. Er wies hin auf den Beginn der lieber» Mittelung wichtiger Handelsnachrichten nach dem Kriege. Die Reichspost, deren Monopol die Nachrichtenübermittlung ist, mußte zwangsläufig aus -technischen Gründen auch das Gebiet der Unterhaltung und Belehrung übernehme», für das sich alsbald eine Anzahl von Sendegesellschaften bildeten. Die kulturelle Dezentralisation in Deutschland zwang dazu in den einzelnen neun Sendekreisen, die sich über das Reich verteile», au bedeutsamen Kulturzentren besondere Besprechungsstellen einzurichten, die mit dem jeweiligen Hauptsender technisch verbunden sind. Dresden hat darüber hinaus seinen eigenen Sender erhalten, um den Empfang mit dem billigeren Detektorgerät zu ermöglichen. Deutschland stehen durch internationale Abmachungen nur zwanzig Wellenlängen zu. Eine Vermehrung der Sender ist daher bei dem jetzigen Stand der Technik unmöglich. Im übrigen strebe die ganze technische Entwickelung des Funkwesens zur Zentralisation. — Der musikalische Leiter der Dresdner Sendestelle Theodor Blumer sowie Regisseur Carl Blumau gaben alsdann kurze Ueberblicke über ihr Arbeitsfeld und dessen Schwierigkeiten, die beim Rund funk eigener Art sind und auch beim Publikum anerkannt werden müßten. Sie liegen einmal in der Programm gestaltung, die natürlich bei 100 000 Hörern nichr alle!« recht gemacht werden könne; ferner in der Eigenart der Tätigkeit des Rundfunkspielleiters, der ja nur auf das Ohr des Hörers eingestellt sein muß. Jedenfalls darf die Oeffentlichkeit wissen, datz man auch beim Dresdner Sender allen berechtigten Wünschen Rechnung trägt. Bel einem anschließenden Beisammseiu wies Dr. Jäger auf die große kulturelle Bedeutung des Rundfunks hin, der dem ganzen deutschen Volke, vor allein auch jenseits der Landcsgrenzen, das reiche deutsche Kulrur- gut näherbringen müsse. Es könne unter diesen Umständen auch nicht ausbleiben, datz man au den Rundfunkhörer größere Anforderungen stellen müsse. Das habe seinen Grund darin, daß mit den geistigen Höchstleistungen un seres Volkes das allgemeine Bildungsniveau nicht gleichen Schritt gehalten habe. Mau wird Dr. Jäger sicher gern darin recht geben, daß der Rundfunk in dieser Hinsicht eine große erzieherische Aufgabe zu erfüllen hat. bank und am Königsplatz befindlichen Berkehrsposten wer den abends nunmehr auch durch Scheinwerferlampen be leuchtet. ) Karbioexplosio» i» der Aschengrube. Ein eigen artiger Unglücksfall ereignete sich gestern nachmittag im Hofe eines Hauses im Vorort Anger. Die Aufwartefrau des Hausbesitzers hatte glühende Asche in die Aschengrube geworfen. Plötzlich entstand eine Explosion, durch die der eiserne Deckel der Aschengrube in den Hof geschleudert wurde. Durch den Luftdruck zersprangen zahlreiche Fenster scheiben. Die Aufwartefrau wurde schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus transportiert werden. Anscheinend haben in der Aschengrube Karbidabsälle gelagert, die durch die glühende Asche zur Explosion gebracht wurden. ) Starker Besuch aus England. Nach einem heule beim Leipziger Mehamte «ingegangencn Telegramm seiner Londoner .Geschäftsstelle haben sich.dort bereits über 600. englische Ein käufer für den Besuch der Leipziger Frühjahrsmesse angemeidet. Nus Sachsen k) Adorf, 26. Februar. (Aus der Stadtverordnetensitzung.) In einer Klagcsache zwischen Pfarrlehn und Stadt- gemeinde wegen Verpflichtungen aus alten Verträgen hatte die Stadt gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung eingelegt. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde mitgeteilt, daß in dieser Angelegenheit der Stadt bis jetzt ungefähr 6000 Mark Gerichts- und Anwaltskosten entstanden sind, die sich bei Weiter leitung des Prozesses an die Revisionsinstanz noch um 6600 Mark erhöhen würden. Falls die Sache sogar vor das Reichs gericht käme und das Urteil zuungunsten der Stadt ausfallen würde, dürften die Kosten auf 16 000 Mark «»schwellen. Die Stadtverordneten haben deshalb beschlossen, den Rat zu veran lassen, den Prozeß nicht weiter zu führen. <) Chemnitz. 25. Februar. (Diebstahl von Rohwolle.) Die Krimmalabteiking teilt mit: In Bmkhardtsdorf i. E. sind in der Nacht zum 22. Februar aus einer Strickwarenfabrik mittels Einbruchs gestohlen worden: 14 Pakete a 10 Pfund Rohwolle 48/2 fach. Vor Ankauf wird gewarnt. Sachdienliche Mitteilun gen werden an die Kriminaläbleilung Chemnitz, Gruppe 6, Zimmer 212, oder an die nächstgelegene Gendarmeriestation erbeten. <) Chemnitz, 25. Fcbr. (Raubiibcrfall in Kiichwald). Von der Kriminalabteilung wird berichtet: Am Sonntag, den 21. Februar, gegen 11.20 Uhr abends ist ein hiesiger Einwohner auf einem Waldwege von der Schankwirtschaft „Küchwaldschänke" nach dem Leipziger Platz zu, in der Nähe des Küchwaldrlnges, von zwei unbekannten jüngeren Bur schen überfallen und dabei seiner Brieftasche mit 8 RM. Inhalt beraubt worden. Die Täter haben den Bestohlenen mit den Fäusten geschlagen und zu Boden geworfen, wobei der Bestohlene um Hilfe gerufen hat. Von den Tätern kann nur gesagt iverden, daß sie etwa 17 bis 20 Jahre alt, 1,65 Meter groß und mit Jackettanzügen und tief im Genick sitzenden Sportanzügen bekleidet gewesen find. Der eine Täter habe ein Halstuch umgohabt. () Hohenslein-Ernstthal, 26. Februar. (Anschluß an das Gaswerk.) Die Nachbargemeinde Oberlungwitz hat die Bauarbeiten zum Anschluß an das hiesige Gaswerk wieder ausgenommen. Am hiesigen Gaswerk wird ein neuer Gaso meter zur Fassung von 8000 Kubikmeter erbaut durch eine Ber liner Firma. Der Ban, der gegen 130 000 Mark kosten wir-, geht bald der Vollendung entgegen. Die Leitung nach Ober lungwitz von dom Gaswerk ist bereits im vorigen Jahre ein gelegt worden. ^ () Limbach, 26. Febniar. (Keine Herabsetzung der Ver gnügungssteuer.) Die Stadtverordneic» haben die Herabsetzung der Vergnügungssteuer vorläufig abgelehnt. Der Antrag der Erwerbslosen, zivei Vertreter mit beratender Stimme in den Fürsorgeausschus; zuzuziehen, verfiel der Ablehnung. Dos gleiche geschah mit zwei kommunistischen Anträgen: 1. Aushebung der Polizeiverordnung über Anmeldepflicht von Umzügen. 2. Auf- Hebung des Beschlusses des Wohnungsausschusses aus Einfüh rung des Kartensystems bei der Zuweisung von Wohnungen betreffend. () Ailippsvvrf, 25. Februar. (Ein kunstvolles Fasten» geschenk für die Ailippsdarfcr Wallfahrtskirche.) Her Dechant Stephan Krause in Kriesdorf (Böhmen) hat bei dem akademischen Bildhauer Dcmetz. Begründer der Bild schnitzerei in St. Ulrich (Gröden, Südtirol), ein Kreuz mit dem sterbenden Heiland anfertigen lassen, welches als ein Meisterwerk des genannten Künstlers bezeichnet werden muß. Und dieses kunstvolle Kreuz hat der Herr Dechant der Wallfahrtskirche in Filippsdorf geschenkt, wo dasselbe bei der Türe zum Musikckor angebracht wurde. Der Leib Christi am Kreuze ist überlebensgroß, von massivem Nuß- Holz und dunkel Poliert. Die GesichtszNgc des mit dem Tode ringenden Erlösers, die durch einen elektrischen Scheinwerfer beleuchtet werden, üben auf die Beschauer eine» tiefen Eindruck aus. Kleine sächsische Nachrichten Iinanzminister Dr. Dehne hat sich gestern in Beglei tung der Geiheimräte Dr. Hedrich und Lorch zur Konferenz der Finanzminister der Länder nach Berlin begeben. Ministerpräsident Held wird in Begleitung des Geh. Rats Dr. Klien vom Wirtschaftsministerium am Dienstag, den 2. März, zum Besuch der Messe sich nach Leipzig be geben. Ans der Lausitz Reichenau. Ein Bettler stahl aus dein Wartezimmer der Firma Karl Lindcmann einen guten Ucberzieher nebst Hut. Als Ersatz ließ er seine alten abgetragenen Sachen zurück. Oybin. Ein unbeliebter Frühlingsbote wurde dieser Tage in Gestalt einer Kreuzotter am Hochwald gesunde» Tas Tier wurde getötet. Eroßhennersdors. 6000 Mark Girokasscugelöer hat hier der Kassierer Helmut Kutschke unterschlagen, worauf er die Flucht ergriff. Bei der bald erfolgte» Verhaftung in Böhmen fand man bei ihm noch 6800 Mark. Neugersdors. Der Lichtmonteur Abicht aus Neugersdorf wurde nachts gegen 1 Uhr aus dem Heimwege vom Kassieren der Lichtrechnungen von zwei Burschen überfallen. Sie b raub ten ihn des Fahrrades und etwa 200 Kronen. Mit dem Revol ver hielten sie den Ueberfallencn in Schach, woraus sie ihm von hinten einen Kopfhieb versetzten, datz er bewußtlos zu Boden stürzte. Die Räuber entkamen unerkannt. Sohland a. d. Spree. Auf dem Fabrikgelande der Firma C. A. Hentschel, Buntweberei, ist eine Tiefbohrung mit einer stündlichen Wasserergiebigkeit von 20 000 bis 30 000 Liter bei 50 Meter Tiefe beendet worden. Die Bohrung erfolgte von 85 Meter Tiefe an in festem Granitgestein. Bautzen. Im Bezirkslehrerverein Bautzen (S. L. V.1 gehen gegenwärtig die Wogen hoch. Im Januar wurde mit 63 gegen 47 Stimmen der Beitritt zum Allgemeinen Schulvcrein (Welt liche Schule) beschlossen. Am 20. Februar wurde darüber in stürmischer Versammlung erneut verhandelt, wobei über den strittigen Punkt wohl viermal abgestimmt wurde. Zum Schluß wurde mit Stimmengleichheit eine weitere Behandlung und Rücknahme des Beitrittsbeschlusses abgelehnt. Damit dürfte die 'Ruhe aber nicht hergcstellt sein. Weitere Stürme sind zu er warten. Interessant ist es. daß namhafte Vertreter des Säch sischen Lehrervereins den Kampf um die Weltliche Schule als einen Kampf aus verlorenem Posten bezeichneten. Trotzdem bleibe das Ideal des Sächsischen Lehrer-Vereins die welt liche Schule, der Weg dahin müsse aber über die Gemeinschaftsschule gehen. Immerhin interessant ist auch das Eingeständnis, daß für die weltliche Schule im Volke kein Boden sei, daß man, wenn man Religionsunterricht erteile, diesen nach den Grundzügen der Religionsgemeinschaft zu ertei le» habe und daß man der Religionsgemeinschaft ein Aulsichts recht über den Religionsunterricht logischerwcisc einrnumcn müsse. (Die Logik kommt reichlich spät.) — Die Zahl der Hauptunterstützungsempfanger erhöhte sich in der 1. Februar. Hälfte im Reg.-Bezirk Bautzen um 3337 auf 20186. Nach Abrech nung von 2086 Notstandsarbeitern bleiben 18100 Erwerbslose. Schlucken««. Eine seltciw Taufe sand in Königswaldc statt, indem alle vier Urgroßmütter bezw. Urgroßväter Pate standen. Gemeinde- und Veretnswe en « 8 Radeberg. Der Inge n dv e re i n hielt am Dienstag nach längerer Pause wiederum eine Versammlung ab, an der sich auch ältere Gemeindcmitgliedcr in erfreulich großer Anzahl beteiligten. Generalsekretär Dr. Desczyk. Dresden, sprach über „Religion und Politik". Er gab eine Uebersicht über die Einstellungen, die heute bei den verschiedenen Gruvper» und Parteien zu diesen: Problem vorhanden sind und zeigte- wie diese verschiedenen Richtungen im Lause der geschichtlichen Entwicklung ontstandcn sind. — In der sehr lebhaften und er giebigen Aussprache, in der u. a. Pfarrer Zschornack und Lehrer Böhmer das Wort ergriffen, wurden eine Anzahl ak tueller Probleme, so die Tätigkeit der „proletarischen Freiden ker", des „Iungdeutschen Ordens" und der „Ernsten Bibclsor» scher" erörtert. Hauvtschristleitung; vr. Joseph MI der» iz. Zt. verreist'. BoraniworUich kür Politik und Kulinr: I. B.: Mar D omschke; iür WirtiLaitl Sozialvolilik, Kirchliches und Gchsische Angelegenheiten: Mar Donilchk«: tü« de» poUlilchen Nachrichteiileii, Feuilleton und de» übrigen Tcxlieil: vr. Ger bardi Desczyk; Gr Anzeigen: Jolej Fohmann; iümilich in Dresden; für land- wirischaftliche Beilage: Robert HNlmann, Erfurt.
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