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ölamierte LWensthast. Ls Icheint fast ein Naturgesetz zu sein, daß neue Erfindungen unv Entdeckungen — zum mindesten was ihre praktische Ver wendbarkeit anbetrisft — sich erst mühsam gegen die Meinung der Fachwissenschaft ihren Erfolg und ihre Anerkennung er kämpfen müssen. Es gibt kaum einen bedeutende» Erfinder der letzten zweihundert Jahre, dem nicht von „berufener" Seite Eleine in de» Weg seiner Arbeit gelegt worden wären. Eine kleine Blutenlese aus den vergangenen zwei Jahr- qunderten möge dies beweisen. Die Schwierigkeiten, mit denen die Erbauer der eisten Eisenbahnen zu kämpfen halten, sind ja bekannt. Aber auch anoeren Erfindungen ging es nicht viel besser. Die Entdeckung Lavoisiers, datz die Luft kein Element sei. londern aus Sauerstoff und Stickstoff bestünde, wurde in der heiligsten Weise augegrifseil. Prominente Angehörige der fran zösischen Akademie der Wissenschaften erklärten: „Die Elemente der Körper sind von den Physikern aller Zeitalter und aller Völker anerkannt und sestgestellt worden. Es ist nicht zulässig, die seit 2000 Jahren anerkannten Elemente heute in die Kate gorie der zusammengesetzten Substanzen einzureihen. Das Ver fahren, Luft und Wasser in seine Bestandteile zu zerlegen, ist zum mindesten unsicher. Vollkommen absurd ist es aber, die Existenz der Elemente Feuer und Erde zu leugnen." Lin Jahr später erklärte der anerkannte Astronom de t!al lande zu der Erfindung des Franzosen Blanchnrd über einen Flugapparat: „Es ist in jeder Hinsicht völlig unmöglich, das; sich ein Mensch in die Luft erheben und darin bleiben könne. Nur ein Narr kann an die Verwirklichung solcher Ideen glauben." Auch Ealoani ging es mit seiner Entdeckung des nach ihm oenannten Stroms nicht viel besser. In einem Briefe schreibt er 1792 selbst: „Ich werde von zwei verschiedenen Seiten an gegriffen, von den Weise» und den Dummen. Die einen wie die anderen verspotten mich und nennen mich den Tanzlehrer der Frösche. Aber trotzdem bin ich überzeugt, daß ich eine neue Naiurrraft entdeckt habe." lieber Dagucrrcs Erfindung der Pyoiographie wurde mit folgenden Worten berichtet: „Bei dem allgemeinen und, man kann wohl sagen, übertriebenem Interesse, welches die Anzeige von Herrn Daguerres Entdeckung im Publikum gefunden hat. . ." Zu dem Plan, ein Unterseekabel zwischen Europa und Amcriia zu verlegen erklärte eine der größten Autoritäten Frankreichs in der Revue des „Deux Mondes": „Ich kann diesen Plan nicht ernst nehmen. Die Theorie des elektrischen Stromes beweist deutlich oie Unmöglichkeit einer solchen Uebertragung." Und als 1878 der französische Physiker Du Moncel seinen Kollegen in der Akademie der Wissenschaften den neuen Phono graphen Edisons vorsührtc, wurde ihm entgegengerufen: „Sie Lump! Meinen Eie. wir wollen uns von einem Bauchredner zum Narre» halten lassen?" Heute glauben wir uns über die Engherzigkeit einer so konservativen Wissenschaft erhaben. Und doch wurde noch in diesem Jahrhundert Gras Zeppelin, als er mit seinem Luftschiff h«r»ort"»t. als harmlos Geisteskranker verspottet. Fiugzeugmuver-chissL. Dle zuneynlende Bedeutung der Luftwaffe ließ es er wünscht erscheinen, die Wasserflugzeuge auch im Seekrieg zu ver wenden. Dem stand aber bisher der verhältnismäßig be schränkte Aktionsradius der Flugzeuge entgegen, der es erforder lich machte, den Flugzeugen bei etwaigen Notlandungen auf dem Wasser einen erhöhten Schutz gegen den Seegang zu geben. Diesen Schutz sollten die Flugzeugmutterschiffe gewähren. In der ersten Zeit richtete man Handelsdampfer dadurch als Flug zeugträger her. daß man über den vorderen und Hinteren Lade luken große Schupper für die Aufnahme je eines Flugzeuges er richtete, die dann mit Hilfe der Ladevorrichtungen aus- und eingesetzt wurde». Der Nachteil dieser Schiffe lag in der ge ringen Geschwindigkeit, die cs unmöglich machte, fchnell zur Operationsbasis gelangen zu können und in der geringen An zahl von zwei Flngmafchinen, die nicht immer ausreichend waren. Frankreich und England haben sich die Entwicklung dieses Schlssstyps besonders angelegen sein lassen, und verfügen heute über einige Schiffe, die lediglich als Flugzeuginntter- schiffe Verwendung finden. Amerika hat zwar bisher für diesen Zweck nur ein Schiss, den ehemaligen Frnchldampser „Langlcy" zur Verfügung, wird jedoch in allernächster Zeit seine Floite um zwei große Fliigzeugkreuzer bereichern. Es handelt sich um die Schiffe „Lcxington" und „Earatoga", die zu einer Serie von 6 Schlachtkreuzern gehörten, deren Kiellegung bereits im Jahre 1916 erfolgen sollte. Seit 1929 sind diese beiden Schiffe im Bau. Die ursprünglichen Abmessungen waren folgende: Länge über alles 267 Nieter, größte Breite 32 Meter, Tiefgang 9.45 Nieter. Die Wasserverdrängung sollt« 35 399 To. betragen, jedoch wurde sie durch eine von der englischen Marine übernommene wnlst- oriig« Verkleidung der Außenhaut zum Schutze gegen Torpedo- tresscr — den sogenannten „Bulge" — auf -13 599 erhöht. Für die Armierung waren neben neunzehn Eefchützcn mittleren und kleinen Kalibers acht -19,6 Zentimeter-Geschütze in vier Doppel- türmen vorgesehen. Durch die Abrüstungskonferenz von Washington wurden die schiffe zwar der Marin« der Vereinigten Staaten belassen, jedoch unter der Bedingung, daß ihre Wasserverdrängung zu sammen nicht 79 999 To. überschreite, und sic als Flugzeug träger umgebaut würd«n. Das bedeutete eine abermalige Kon- struktioilsänderiing, da schon vorher die Kcsselanordnung neu- konstruiert werden mußte. Um für die Manöver der Flugzeuge genügend Platz zu schassen, wurde das gesamte Oberdeck um- gcbaut. Der vorder« Teil wurde verbreitert, der Hintere über das Heck hinaus verlängert, nach dem Wasser zu etwas ab fallend. Schornstein, Kommandobrücke, Mast- und Gcschiitztürine sind soweit wie möglich nach der Steuerbordseite verlegt worden. Auf diese Weise wurde ein durchlaufendes Deck von insgesamt 269 Meier Länge erreicht. Der Mast ist. im Gegensatz zu dem bei den amerikanischen Kriegsschisfen üblichen Gittermast, rin vrcibeinmast, der in seiner Mitte von der Kommandobrücke lmgebcn wird, über der der ArtiNerieleitstand angebracht ist. rin Ncbcnstand befindet sich noch hinter dem Schornstein. Die Srmicning besteht aus acht 29,7 Zentimctcr-Langrohrgeschützen. die in je zwei Doppeltür,ncn vor dem Mast und hinter dem —— Me be»«e veruggqil«»« allsi' lill, ««ul apftvsts R»» I immer cker bekennte kUNkfseKmSNIH ve-.ck-n a Ing. A. Lekmlclt r,eg« ? t^vrorul lSüüü Lperialist lür l-sMupreelrer Schornstein stehen und zwölf l2,7 Zentimeter-Flugzeugabwehr- geschützcn neuester Bauart. Die ölbeheizten Kessel erzeugen den Dampf für die Turbo generatoren, die ihren Strom an 8 Elektromotore abgeben. Die Molare wirken in Tandem-Anordnung mit zusammen 189 696 Pferdestärken a»f die vier Schraubenwellen und verleihen den Schiffen ein« Stundengeschwindigkeit von 3-1 Seemeilen. Das Zwischendeck ist zur Aufnahme von 72 Flugzeugen bestimmt, jedoch sind nähere Einzelheiten über die Einnchlungen aus Gründen der Geheimhaltung nicht angegeben, doch dürfte gegen über den englischen Flugzcuginulterschisfe» hierin kein wesent licher Unterschied bestehen. Der Transport der Flugzeuge vom Zwischendeck aus das Flugdcck und umgekehrt wird mittels elek trischer Aufzüge erfolgen, während in den früheren Kasematten Reparaturwerkstätten und Lagerräume für Oel und Brennstoss nntergebracht sind. Wie beleuchte ich mem Schaufenster? Von S. Okun. Eines der wichtigsten Werbemittel für jedes Ladengeschäft ist und bleibt neben der Jnseralion in der Tagespreise und der Schaufcnsterdcloralion die Schaufensterbeleuchtung. Sie wendet sich, ohne irgend einen Umweg zu wähle», direkt an den Be schauer. der jeder Straßenpassant sein kan». Eine geschmack volle Echaufensterdekoration genügt nicht allein. Am Hellen Tage ist in den meisten Fällen eine solche natürlich ausreichend, sobald aber die Dämmerung hereinbricht, muß di« kiinstlichc Beleuchtung zu Hilfe kommen. Die Helligkeit allein erzielt nicht das gewünschte Resuttal. Wohl ist cs möglich, die Aufmerksamkeit der Passanten durch eine oder mehrere starke Lichtquellen zu erregen, aber das grelle Licht darf nicht den Blick anziehen, um das Auge sogleich schmerzhaft geblendet wieder abzustoßen. Das typische Muster beispiel dafür, wie eine Schaufcnsterbeleuchlniig nicht beschaffen sein soll, zeigt die Abb. I, die eine Lampe ans Klargas dnritclli, die mtter allen Umständen den Beschauer blendet. die Aufmerksamkeit de» Beschauer» auf sich z« ziehen. V» muy also, ebenso wie dieses, sich in erster Linie der Sossittenbeleuch- tung bedienen, und zwar einer solchen Soffittenbeleuchtung, bei der die Lampen dem Auge des Beschauers gänzlich entzogen werden. Die Abb. 2 zeigt eine richtige und eine falsche Soffitten, lampe. Für die Biihnenbeluchtung werden nun allerdings außer den Soffittenlampen noch einzelne starke Lichtquellen verwandt, die an der Proszeniumswand angebracht sind. Auch zur Veleuch- tung von Schaufenstern können selbstverständlich entsprechende Lichtquellen in Reflektoren dienen, wenn sie nur so hoch — am besten in unmittelbarer Nähe der Scheibe — angebracht sind, daß sie den Beschauer nicht blenden und datz ihre Strahlen von oben und vorne schräg nach dem Boden satten. Zur Ergänzung können auch noch einzelne Beleuchtungskörper angebracht werden, die ihr Licht senkrecht nach unten werfen. Allgemein ist darauf zu achten, daß der Lichteinfallswinkel ähnlich wie bei dem Tageslicht sein soll, da es andernfalls leicht Vorkommen kann, daß gerade die vorderen Flächen der beleuchteten Gegenstände im Schatten liegen. Selbstverständlich kann nicht für jede Schaufensterdekoratio» die gleiche Beleuchtiingsart mit demselben Erfolg angewandt werden. Größere Geschäfte, die die Dekorationen und die aus gestellten Waren oft wechseln, verwenden daher am besten eine solche Beleuchtungsanlage, die verschiedene Beleuchtungsmöglich keiten in sich vereinigt. Die Abb. 3 bietet ein Beispiel hierfür. Abb. 3. Abb. 1. Typisch: Lampe aus Klarglas, die de» V.scha'wr blendet. Demgegenüber ist cs schon ein Fortschritt, wenn die inner halb des Schailsenstcrrahmeus hängenden Lampen von Schutz- gtäsern umgeben sind, die lichtstreuend wirken oder das Licht reflektieren. Bedenken gegen eine solche Art der Beleuchtung bleiben aber doch bcsteh- ii. Sie trägt nämlich, ohne cs z» wollen, zur Verbesserung der Siraßenbeleuchliing weit mehr bei als zur Hebung des Kundenverkchrs. Für eine zweckmäßige Schausensterbelcuchtniig ist also nicht nur di? nackte, sond-in Hs-e,h-.uu'I ie'ue L5!,tt>»>-lle »ngecignei § ö'"1? Querschnitt. Vollständige Schaufensierbeseuaittinas- anlage für größere Geschäfte. Hierbei bedeuten: /z - Schaufenster-Tiefstrahler, in mehrere Siromkrelie ein geteilt, um durch verschieden starke gleichmäßige ode> auch seitliche Beleuchtung erhöhte Wirkuna zu er reichen. 1Z -- Seitliche Soffittenlampen. L — Zusatzbelenchtung von unten lFnßrampr,. v — Scheinwerfer mit engem Lichtkegel. Ik --- Scheinwerfer mit breitem Lichtkegel, Diese ideale Beleuchtungsanlage, die natürlich nur grogen Ladengeschästcn erreichbar ist. zeigt aber doch auch dem kleineren Ladenbesitzer, welche Methoden der Beleuchtung er nach Mög lichkeit zu befolgen bat. Mas nun die Wahl der Lichtfarbe anbetrisst, so muß in> Allgemeinen versucht werden, die Wirkung des Tageslichtes zu erzielen. Bekanntlich zeigen unsere meisten künstlichen Licht quellen einen Ueberreichlum an roten Strahlen. Dieser Mangel ist bei Len sogenannten Tageslichtlampen behoben. Allerdings sind diese Lampen überall dort nicht am Platze, wo die aus gestellte» Gegenstände selbst durch einen starken Rotgehalt ge kennzeichnet sind, also z. V. In Zigarrenlädcn, Feinkostgeschäftcn, Schlächtereien usw. Hier würde das bläuliche Licht den Eindruck der natürlichen Frische vernichten, ebenso wie es der Wäsche einen kreidigen, toten Anstrich verleiht. Außerdem ist bei Verwendung von Tageslichtlampen noch mehr als bei anderer Beleuchtung eine zu geringe Helligkeit zu vermeide» da Lichlstromverluste von 19 bis 79 Prozent bei sogenanntem künstlichen Tageslicht ohnehin nicht zu vermeiden sind. Hinzu kommt, daß das menschliche Auge ganz automatisch von einem Schaufenster mit Tageslichtlampen die gleiche Be. lcuchtungsstärke verlangt, wie bei der natürlichen Beleuchtung am Tage selbst, und diese ist im Allgemeinen fünf- bis zehnmal stärker als bei einem gut beleuchteten Schaufenster am Abend. — Man muß also von vornherein damit rechnen, daß der Elck- trizitätsverbrauch notwendig einig« 199 Prozent höher sein wird als bei der Beleuchtung mit gewöhnlichen Lampen. Jeden falls ist ein Sparen an dieser Stelle durchaus unangebracht. Was nun im Allgemeinen den erforderlichen «Leistungsau,- wand für eine hinreichende Schaufensterbelcnchtnng anbetrisst so bietet die nachfolgende Tabelle (Abb. -tj einen ungefähren Anhalt. Abb. 2. falsch, da La»>u< sichtoar Cofsitteii-Bcleuchtung richtig, da Lampe dem Auge des Beschauers entzcgen. die als solche erkenntlich ist. Ebenso muß vermieden werden, daß in das Schaufenster Licht aus dem Laden selbst fällt, oder daß von der Straße aus die Bcleuchtnngsqnellen des Ladens sichtbar werden, die nur dazu geeignet sind, die Aufmerksamkeit des Passanten von der für ihn bestimmten Auslage des Schaufensters abzulenkcn. Ein gut beleuchtetes Schaufenster mich wirken wie ein schönes Bühnenbild, bei dem ja alle» darauf konzentriert ist. Ungefährer Leistnngs- aufwand in Watt für Helle mittlere dunkle Dekoration Nein« 200 400 800 mittlere Schau fenster 400 800 1600 «roie 1000 2000 4009 Abb. 1. Unyefäbrrr Leistunasanfwand lisrrken -8rrer rökren triekter rpunela Uieinksken, U/elnkorlren, prev- dsulel uncl aller war rur Uislndereltung gekürt ei-st-iltkn Lie am beslsn unci am dilUirslen in der eions-vrogeris omrokttü. r»»»»« ir