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Sächsische Volkszeitung : 25.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192609258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260925
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-25
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.09.1926
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M ZSckWMide i»es Köms-Nintts Grundzüge der katholischen Staatsaussassung. (Studentische Schulungswoche des Görreskol- lepsin Altenbergbei Köln vom 3. — k>. Oktober.) 1. Die naturrechtlichen Grundlagen des Staates. Privatöozent Dr. Peter Tischleder (Münster). 2. Individualistischer und universalistischer Staatsgedanke. Privaldozent Dr. Alois Dempf (Bonn). 3. Der Katholizismus una die deutsche Nation. Univ.-Prof. Dr. Hermann P l a tz <Bonn>. <1. Politische Ideen und Kräfte im deutsche» Katholizismus des t!). Jahrhunderts. Privatdozent Dr. theol., Dr. jur. Franz Gescher (Köln). 5. Die Stellung der deutschen Katholiken zum Staat. Geh.-Rat Univ.-Prof. Dr. Konrad Veyerle (Niüuche»). ü. Der Gedaitke der Völkergemeinschaft. Univ.-Prof. Dr. E b e r s (Köln). 7. Die Katholiken und der Völkerbund. Rechtsanwalt Dr. Docka (Zürich!. Beginn: Sonntag, den 3. Oktober, abends. Anmeldungen und Anfragen an: Dr. Karl Klein, Köln. Hirschbergstraße 11. Ueber diese Schulungswoche des Görres-Ringes schreibt 1, Maaßen (Bonn) in der K. V.: „Der Pfingstausruf des Görres-Nings, der von der Nol- ivendiakeit der Vertiefung der Politik der deutschen Katholiken sprach und das Ziel dieser Politik in großen Zügen umriß, hat aiienlhalben Beachtung gefunden. Der Görres-Ring hat seine erste und vornehmste Aufgabe darin erkannt, die Kräfte des Religiösen, die in ihrer zentralen Sphäre erste und oberste Grundlage sind und bleiben, wirksam werden zu lassen in der Ebene des politischen und kulturellen Lebens. So erscheint dem Görres-Ring als das Zeichen der Zeit, daß das Religiöse in i t a l I e r G e w a I t vorstößt ins Politische, daß das erste und oberste Gesetz der Kirche Abbild und Widerschein fin den soll und muß in den kulturelle» und politischen Gestalten der Pegenwart. Wenn der Görres-Ring nun zu seiner ersten Schu- lungs wache vom 3.-9. Oktober d. I. einlädt, dann ist von vornherein deutlich, daß eine politische Schulung, die so sehr und ganz unbedingt vom Geiste und vom Glauben aus an die Probleme unserer augenblicklichen politischen Lage herantritt, zwei Dinge von den Teilnehmern dieser Woche erwarten muß: Das Wissen darum, daß jedes weltanschaulich-politische Werk nicht von heute auf morgen wächst, sondern sehr mühevoll und langsam, aber umso sicherer heraureift, daß religiös-weltanschau liche Bildung, und aus ihr fließende und normierte politische Schulung Stetigkeit und Tauer verlangen und daß Opfer und Bindungen in einem bereiuvillig-osfeneu Mitarbeiten und einem gegenseitigen Geben und Nehmen von jedem einzelnen zu tragen sind. Vier große und hg.herrsä>«nde Ziele scheinen mir im Pro gramm der Schulungswoche deutlich zu sein, die zugleich sür die ganze künftige Arbeit des Görres-Ringes richtunggebend da stehen werden. Einmal der im ganzen Programm zum Aus druck gelangende Wille zur Klarheit und zur weltanschau lichen Fundierung aller politischen Arbeit und alles politische» Denkens, der Wille zum Vorstoß in die letzten und feinverästel ten Untergründe des politischen Lebens, seiner Triebkräfte und führenden Gedanken und die Erkenntnis des Weges: Geist und Klaube zum Kern eines neuen politischen Werkes des deutschen Katholizismus werden zu lassen. Und dann ersteht aus diesen Fundierungen die Notwendigkeit einer Umbildung und Neu ordnung der Staatsgestalt, dann der Wille zu einer Um bildung des inneren Staatsgebildes und der sozialen Volke.ord.nung durch die Einbeziehung des zum großen Teil noch weitab vom staatssördernden Wirken stehenden Prole tariat in das Ganze des Volkes und damit der Wille zum Aufbau einer wahrhafte» Demokratie, und als letztes die Einsicht in die gemeinsamen Aufgaben der Gesamtvölker. Sü-weflsachserr Plauen. Für die Zweck« der Notgemeinschast wird vom 2. bis 9. Oktober eine .Haus- und Straßensammiung veranstal tet. Aus dem Schreiben der Notgemeinsciiaft erführt man, daß im September ca. 26 599 Personen von der Oeffentlichkeit unter stützt wurden: und zwar waren 11175 Hauptunterstiitzungs- empsünger, zu denen ca. 19 990 Angehörige gehören. Das ent spricht einem Viertel der Bewohnerschaft Plauens. Myla». Der Verein für Naturkunde konnte sein 59jüh- riges Bestehen feiern. Die Stadt nahm Anteil an der Feier. Crimmitschau. Die Arbeiten für die Koberbachtalsverre sind im Gonge. Der volle Betrieb soll allerdings erst gegen Ende September einsetzen. Kirchliches Haimiche« (Schulaula). 9 Hochamt und Predigt, vor her Beichtgelegenheit. Der Arme von Die Enzyklika „Mte expislis" zur Siebenhundertjahrfeier des heiligen Franzisnus (Schluß.) Der Butzprediger: Mit solcl)«r Tugendkrast, wie sie in dem ersten Aussatz ge zeichnet wurde, ausgerüstet, beginnt Franziskus das Werk, zu dem ihn Gott berufen hatte: „Geh hin, Franziskus, stelle mein vom Einsturz bedrohtes Haus wieder her!" Nachdem nun der seraphische Heilige zwei Orden gegründet hatte, den einen, um die Männer, den andern, um die Frauen zur Voll kommenheit des Evangeliums hinauszusühren, machte er sich auf, die italienischen Städte zu durcheilen und sowohl persönlich als durch seine ersten Jünger kurze, aber überaus feurige Büßpre digten zu halten. Bei dieser Tätigkeit hatte er durch Wort und Beispiel unglaubliche Erfolge Denn überall, wohin er aus seinen apostolischen Reisen kam, strömten Klerus und Volk . . . ihm entgegen: alles umringte ihn, Leute jeden Alters, Geschlechts und Standes. . .: keiner vermochte seinen Worten zu widerstehen, auch solche nicht, die in ihren Sünden und Lastern durch ständige Gewohnheit ergraut waren. So kam es. daß sehr viele, auch Er wachsene, scharenweise aus Liebe zum evangelischen Leben allem Irdische» entsagten, daß ferner die Bewohner Italiens sich eines Besseren besannen und Franziskus' Leitung anvcrtrauten. Ja, die Zahl seiner Jünger wuchs ins Ungemessene, und überall ent brannte ein solche Begeisterung, ihm zu folgen, daß allenthalben Männer und Frauen sich anschickteu, sogar die Ehegemeinschaft und das Familienleben auszugeben, so daß der seraphische Pa triarch selbst sich ost genötigt sah, sie von dem Vorhaben, die Welt zu verlassen, abzuhalten. Inzwischen hatten sich die neuen Buß prediger vorzüglich zu der Aufgabe entschlossen, zwischen den ein zelnen. Familien. Gemeinden und Bezirken, die durch endlose blutige Feindschaften erschüttert waren, den Frieden wieder her- zustcllen. Und der ungewöhnlichen Beredsamkeit dieser ungebil deten Männer ist es zuzuschreiben, wenn man in Assisi, in Arrezzo, in Bologna und in zahlreichen anderen Städten so entschieden für eine völlige Eintracht sorgte . . ." Die Katholiken Dresdens werden das Franzis kusjubiläum in einer würdigen Feierstunde am Mitt woch, den 8. Oktober, abends 8 Uhr im grotzen Saale des Gew erbehause s. Ostra-Allee 13, begehen. Bischof Dr. Schreiber wird hier über die Beziehungen sprechen, die von Franziskus bis in unsere Zeit reichen. Das Gewerbehaus, das für diese Feier gewählt wurde, bietet Raum für eine große katholische Kundgebung. Sämtliche Plätze sind numeriert. Es ist trotzdem empfeh lenswert. die Plätze im Vorverkauf (siehe Inserat) zu entnehmen, da an der Abendkasse gegebenenfalls nur noch Stehplätze zur Verfügung stehen dürften. Der dritte Orden: „Zur allgemeinen Versöhnung und Besserung trug der Dritte Orden sehr viel bei... Sei» Zweck war, alle» Weltleuten. Männern wie Frauen, die Möglichkeit zu bieten, nicht »ur die Gebote Gottes zu halten, sondern auch die christliche Voll kommenheit zu erreichen." Nachdem der Papst die Hauptpunkte der Tertiarienregel erwähnt hat, fährt er fort: „Wir sind hier deshalb so ins einzelne gegangen, damit man sieht, wie Fran ziskus durch sein und seiner Jünger Apostolat und durch die Gründung des Dritte» Ordens das Fundament gelegt hat für eine neu e, das heißt eine nach dem Geiste des Evange liums völlig umgestaltetc Gesellschaft." Aus den angeführte» Bestimmungen der Regel des Dritten Ordens erkenne jeder, daß ein solche Neuordnung des privaten und öffentlichen Lebens entstehen mußte, die nicht nur die bür- gerlicl-e h^seilschaft gewissermaßen in eine brüderliche, durch Hebungen der Vollkommenheit verbundene Gemeinschaft umwan delte. sonder» auch das Recht der Armen und Schwache» gegen die Reichen und Mächtigen ohne Verletzung der Ordnung und Gerechtigkeit schützte . . . Bei den christlichen Nationen fand die neue Gründung . . . und mit dem Bußeifer zugleich Sittenrein heit allenthalben Eingang und wachsende Verbreitung. Und nicht nur Päpste, Kardinüle und Bischöfe, nein auch Könige und Für sten, von denen einige durch den Ruf der Heiligkeit glänzten, legten voller Begeisterung das Kleid des Dritten Ordens an und nahmen mit dein Franziskusgeist die Weisheit des Evangeliums in sich aus. Die herrlichsten Tugenden kamen wieder zur Entfal tung. zu Ehre und Ansehen im Volke,' mit einem Worte: „Das Antlitz der Erde wurde erneuert." Bewunderung und Verehrung: Der Papst erinnert auch an die Heidenmission, die „der katholische und ganz apostolische Mann" ausgettbt und seine große Familie bis zur Gegenwart fortgesetzt hat. „Niemand möge sich daher wundern, daß in dem verflossenen Zeitraum von 700 Jahren das Andenken an die gewaltige Fülle der Segnungen, die von diesem Manne ousgegangen sind, niemals erlöschen und nirgends in Vergessenheit geraten konnte. Im Gegenteil, man sieht, wie eine Zeit der andern sein Leben und sein Werk, deren Lob, wie Tante schreibt, eher Enge,- als Menschenzuugen singen mühten, so zur Bewunderung und Verehrung vorstellt und emp fiehlt, daß nicht nur die Katholiken des ganzen Erdkreises ihn wegen des strahlenden Glanzes seiner Heiligkeit aus den Leuchier erhoben haben sondern auch die Welt ihn durch eine Art Huldi gung und Preis verherrlicht." Die bedeutendsten Künstler wetteiferten Franziskus' Bild und Talen darzustellen, namhafte Dichter, voran der unvergleichliche Dante, priesen den Heili gen in ihren Liedern. Die verschiedensten Kreise finden an ihm Züge, die ihnen Bewnnderung abnötigen. Doch mögen keine falsche Verehrung und Begeisterung für Franziskus Platz greisen. „Denn aus der Gesamtheit seiner heroischen Tugenden, aus seiner Lebensstrenge und Büßpredigt, aus seiner vielfältigen und mühe- vollen Arbeit an der Reform der Gesellschaft ergibt sich der ganze Franziskus, den das christliche Volk nicht so sehr bewundern, als vielmehr nachahmen soll, und Franziskus hatte als Herold des großen Königs im Auge, die Menschen zur Heiligkeit des Evangeliums und zur Kreuzesliebe zu führen, keineswegs aber, sie zu Freunden und Liebhabern von Blumen, Vögeln usw. zu machen." „Vielleicht möchte man sagen, es müßte heute ein neuer Franziskus zur Reform der christlichen Gesellsclfast auf Erden austreten. Doch gesetzt, die Menschen nähmen sich mit neuem Eifer jenen Franziskus zu ihrem Lehrer der Tugend und Heiligkeit: gesetzt, sie suchten die Beispiele, die er . . . gegeben hat, nachzuahmen und an sich zu erneuern: sollte das nicht hin- reichende Krast und Wirksamkeit haben, die Verkommenheit unserer Zeit zu heilen und zu beseitigen?" - Ein Appell des Papstes: Endlich richtet der Papst einen kräftigen Appell« n die za h l r e i ch e n g e i stig e n Söhne und Töchterdes hei ligen Franziskus. Die größte.Beachtung verdienen seine Worte „an die T e r t i a r e n, ob sie sich nun zu klösterlichen Fa milie» vereinigt haben oder in der Welt leben. Sie mögen durch ihr Apostolat das geistige Wachstum des christlichen Volkes eifrig zu fördern suchen. Hat dieses Apostolat sie im Anfänge würdig gemacht, daß Gregor IX. sie Krieger Christi und andere Machabäer nannte, so kann es heute ebenso große Bedeutung für das Gemeinwohl erlangen, wenn sie nur entsprechend der Zahl, in der sie sich in der ganzen Welt verbreitet haben, den Geist ihres Vaters sich aneignen und durch Unschuld und Siiten- reinhsit noranleuchten. Was Unsere Vorgänger, Leo XIII. in der Enzyklika „Auspicato" und Benedikt XV. in dem Schrei, ben „Sacra propediem", allen Bischöfen der katholischen Welt als ihren Herzenswunsch bezeichneten, dasselbe versprechen wir Uns. Ehrwürdige Brüder, oon Euer aller Hirteneifer, daß Ihr nämlich den Dritten Orden des heiligen Franzis- kusinjeder Weise fördert, indem Ihr . . . Eure Herde darüber belehrt, welchen Ziveck dieser Orden von Weltleuten beiderlei Geschlechts hat, wie hoch er zu schätzen ist, wie bequem man in die Genossenschaft eintreten und wie leicht man ihre hei ligen Vorschriften beobachten kann, welche Fülle von Ablässe» und Privilegien die Tertiären sich erfreuen, wie große Vorteile schließlich den einzelnen wie der Gemeinschaft aus dem Dritten Orden erwachsen. Alle, die sich zu diesem herrlichen Kriegsdienst bisher nicht gemeldet haben, mögen es auf Eure Empfehlung hin in diesem Jahre tun: die es bei ihrem Alter noch nicht können, mögen sich als Mitglieder der Gürtelbruderschast und als Kandi daten des Dritten Ordens einschreiben lassen, damit sie sich schon als Kinder an diese heilige Lebensform gewöhnen." Die Enzyklika schließt mit den Worten: „Gern sehen wir die Vorbereitung dieser Jahrhundertfeier zu Ehren des heili- gen Franziskus, der während seines Lebens das Haus gcstützt und in seinen Tagen die Kirche ge- stärkt hat (Eccl. 50,1). Wir sehen sie um so lieber, weil wir von Jugend an Franziskus mit der zartesten Frömmigkeit ns Unsere» Patron verehrt haben und seinerzeit auch dadurch, daß Wir andächtig das Kleid des Dritten Ordens annahmen. der Schar seiner Söhne beigetreten sind. In diesem Jahre, dein siebenhun- dcrtsten nach dem Tode des seraphischen Vaters, mögen denn dem katholischen Erdkreise . . . auf die Fürbitte des heiligen Franziskus so zahlreiche Wohltaten beschieden sein, das; dieses IahrinderGeschichtederKirchecwigdenkwiir. d i g bleibe." Der Kerr -er Well Roma« von Robert Hugh Ben so». Autorisierte lieber etzuug aus dem Englischen von H. M. von Lama. (01 Fortsetzung.) Mehr und mehr verschwand die Stadt im Hinter gründe; noch glich sie nur mehr einem grauen Flecken auf schwarzem Grunde. Der Himmel schien »och unermeßlicher und allumsassender, je mehr die Erde sich in Dunkelheit verlor; er erglühte wie eine ungeheure Kuppel aus wunder barem Glase, deren Glanz und Licht von Minute zu Minute nbuahm: und wie nun Percy nochmals sein Auge über die äußerste Grenze hiug'eite» ließ, war die Stadt nur »och ei» Streife» mir einer bloseiisörmigen Erhebung — ei» Streifen mit einer kaum wahrnehmbaren Unterbrechung, — ein Streifen, der sich in Nichts verlor. Er atmete tief auf und kehrte zu seinen Freunden zurück. 2. „Sagen Sie mir uvch einmal", sagte der alte Kardinal, eis die beiden einander gegenüber saßen und die Knpläne m einem anderen Eonpe Play genvmmen hatten, „wer ist dieser Mann?" „Dieser Mann? Er war Sekretär des O'lever Brand, eines unserer Politiker. Er brachte mich an das Sterbebett bcr alten MrS. Brand und verlor infolgedessen seine Stelle. Er arbeitet jetzt als Journalist. Er ist durchaus ei» Ehren mann. Nein, er ist kein Katholik, obwohl er ein wlcher werden möchte. Dies ist der Grund, weshalb sie ihn ins Vertrauen gezogen habe»." „Und diese'?" „Ich weiß nichts von ihnen, ausgenommen, daß fie eine aanz verzweifelte Gesellschaft sind. Sie haben genügend Glauben, »m zu handeln, aber mn geduldig zu sein, dazu reicht er nicht hin. ... Ich vermute, sie dachten, daß der Mann mit ihnen sympathisiere. Aber unglücklicheriveise besitzt er «in Gewissen, und er sieht auch ein, daß irgendein Versuch dieser Art die bisher gegen uns geübte Duldung erschöpfe» müßte. Eminenz, haben Si« bemerkt, webcken Punkt der Haß gegen »ns erreicht bat?" Und Tie Der alte Herr nickte bedauernd. „Und ob ich es bemerkt habe!" murmelte er. , auch meine Deutschen sind daran beteiligt? Sind sicher?" „Eminenz, es ist ein weit verzweigtes Komplott, das seit Monaten zusammcugebraut wurde. Woche um Woche waren Versammlungen/ Man hat das Geheimnis ganz wunderbar zu wahren verstanden. Ihre Deutsche» verschoben es nur, damit der Schlag ein um so vollständigerer wäre. Und nun, morgen —" Percy lehnte sich mit einer Gebärde der Verzweiflung zurück. l'slr-lzM u»ü -WM KkoSe tliMiiI :: :: tsmle üsuiisiisii „Und der Heilige Vater?" „Ich ging zu ihm, sobald die Messe vorüber war. Er schnitt mir jedes weitere Wort ab und schickte »ach Ihnen. Es ist unsere einzige Möglichkeit, Eminenz." „Und glauben Sie, daß unser Plan es vorhindern wird?" „Ich weiß es wirklich nicht, aber ich kenne keinen an deren Ausweg. Ich iverde direkt zum Erzbischof gehen und ihni von allein Mitteilung machen. Wir kommen, glaube ich, um drei Uhr a», Sie, wen» ich mich nicht täusche, in Berlin gegen sieben nach deutscher Zeit. Der Beginn der Funktionen ist für elf Uhr festgesetzt. Bis dahin werden wir alles getan haben, was möglich ist. Die Regierung und auch die Allgemeinheit werden wissen, daß wir in Rom »»schuldig sind. Ich vermute, man wird be kanntmachen lassen, daß der Kardinalprotektvr und der Erzbischof mit ihren Koadjutoren i» den Sakristeiräiimen an wesend ßein werden. Man wird jede Wache bcvdrippeln, »mn wird Flugschisse über der Abtei kreuze» lassen — «"b dann — nun. alles tveitere liest in Gottes Hand." „Glauben Sie, daß die Verschwörer dennoch einen Versuch machen werden?" „Ich habe keine 'Ahnung", aiuwortere Perch kurz. „Sie werden wohl mehrere Pläne vorbereitet haben!" „Ganz (gewiß. Sobald alles bereit ist, beabsichtige» sie, Erplosivstosse von oben fallen zu lassen: für den Fall, bah dies aus irgendeinem Grunde unmöglich wäre, haben mindestens drei Mann sich erboten, sich selbst durch Bei sichtragen des Explosivstoffes zu opfern. . . . U»d Sie, Eminenz?" Der alte Mann sah ihn ruhig a». „Mein Programm ist das Ihrige", sagte er. „Emi nenz, haben Sie die Folgen eines jede» Falles überlegt? Wen» nichts geschieht —" „Wenn nichts geschieht, iverden wir des Berirnges anget'lagt, des Versuches» uns selbst zu bezichtigen. Wenn aber etwas geschieht — nun, dann werde» wir alle ver eint vvr Gott erscheinen. Bereu Sie um das zweite" fügte er eindringlich hinzu. „Es wird wenigstens leichter zu ertragen sein", be merkte der Deutsche. „Verzeihung, Eminenz, ich wollte das nicht gesagt hitben." Schweigen trat ein zwischen den beiden Männern, und nichts als das leise, uiilinterbrcchcne Vibriere» der Schraube und ein kurzes Husten eines Mannes im Neben- abtcil war vernehmbar. Percy stützte den Kopf müde au' die Hand und starrte durch das Fenster. Die Erde »uiel ihnen war nun in Dunkel gehüllt, — eine einzige, un geheuere, grenzenlose Leere: das Riesengewölbe des Abend- Himmels erfüllte noch ein schwaches Dämmerlicht, und durch ben kalte» Dczsmbernebel, durch den fie dahinlchwebien, leuchtete ab und zu, wenn das Fahrzeug 7ich neigte und gegen Luftströmungen manbverierte, Sterneugefuukel. „"Es wird kalt werden ,'n den Alpeit", murmefie Perey und, den Gedaukeugaug abbrcchend, fuhr er kaut fort „Und ich habe nicht den Schininier eines Rewe'Vs, nichb! als das Wort eines Mannes." „Und sind Sie sichert „Ich bin sicher." „Eminenz", warf der Deutsche plötzlich ein, Percy» Züge nuslarreud. „die Aehnlichkeit ist -'ne ganz außer« ordentliche. . . ." «Fortsetzung folgt.)
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