Volltext Seite (XML)
Sonnlag, oen 12. September 1926 Nr. 207: Seite 2 S«MS AS« Das Echo -er AulrrLchmezitzmrg — Gin Abkommen zur Befriedung -er befehlen Gebiete Genf, 11. September. De spauuche Konsul in Genf erschien in den heutigen Mit tages wds« aus dem Kenernlsekretariat des BAKerbundes, um, eine in der Nacht eingetrofsen« Note feiner Regierung zu über reichen, in der Spanien seine Kündigung ausspricht. Sens. 11. September. Im Laufe des heutigen Tages findet keine Vollversamm lung statt. Vielmehr treten sämtliche sechs Delegationen des Völkerbundes zusammen. Voraussichtlich wird bereits je ein Mitglied der deutschen Delegation an diesen Sitzungen teil nehmen. Die deutsche Delegation ist in den sechs Kommissionen des Völkerbundes folgendermaßen vertreten: In der ersten ljuristische Kommissions durch Reichsaußenminister Dr. Slrese- mann und Dr. Gaus, in der zweiten lfiir Organisationsfraaens durch Freiherr» von Rheinbaben, in der dritten Kommission (für Abrüstungssragens durch Gras Bernstorfs, in der vierten Kommission (Finanzkommission) durch Professor Kaas, in der fünften lfiir soziale Fragens durch Breidtscheid und in der sechsten (politische Kommission) durch Staatssekretär von Schubert. Was die nächste Arbeit des Völkerbundes an- gekt, so werden große politische Fragen nicht mehr zur Debatte gestellt. Die Hauptsache ist die Regelung der Mitglied schaft im Rate, die nunmehr unter Mitbeteiligung Deutsch lands vorgenommcn wird. Falls nicht noch unerwartete Schwie rigkeiten durch die Haltung Spaniens eintrcten, werden sich die Ratssiße wie folgt verteilen: stä nd ig e Mitglieder: Deutsch land. Frankreich. England. Italien. Japan.! nichtständige Mitglieder: die für ein Jahr gewählt werden: Belgien. Colum bien und Uruguay. — Nichtständige Mitglieder, die für zwei Jahre gewählt werden: Holland. Kuba und Rumüien — Mit glieder, die für drei Jahrs gewählt werden und deren Wie derwählbarkeit zugleich festgestellt -">rd, würden dann sein: Polen, Spanien und China Stimmen der Neuyork. 11. September. Die Washingtoner Meldungen legen in der Besprechung der heutigen Rede Vriands besonderen Nachdruck auf die Worts ,.weg mit den Maschinengewehren usiv." und drücken die Hoffnung aus, das; Frankreichs Regierung bereit sein werde. Vriands Forderungen ivahr zu machen. Die Regie rung in Washington ist sehr befriedigt, daß sie an den Genfer Vorgängen unbeteiligt ist, und diese als Außenstehender betrach ten kann. „Herold" und „Tribüne" meint, die herzliche Auf nahme Deutschland-- sc: von größter Bedeutung für Europas Frieden. Die Bereinigten Staaten Europas seien ein Traum, der Völkerbund bedeute indessen eine Mittelding zwischen einem Staaten-Bund und ungebundener Gegner schaft. Die Umwandlung des Völkerbundes kn eine wesent lich europäische Bölkercherrschaft sei allmählich unvermeid lich gewesen. Deutschland gehöre in die Körperschaft. Jeder, der Europa wohlwollc, werde seinen Eintritt beifällig be grüßen. Paris, 11. September. Tie Pariser Presse hatte noch keine Gelegenheit, sich zu den Reden Etrssemanns und Vriands in Genf zu äußern. Nichtsdestoweniger kann bereits jetzt fest- gestellt werden, das; insbesondere die Ausführungen Dr. Strese- manns auf die große Masse einen bedeutenden Eindruck hervor gebracht haben. Von den gestrigen Erklärungen Stresemanns gegenüber den ousiändischen Pressevertretern wird besonders der Passus „friedliche Zusammenarbeit" hervorgehoben. Man ver steht hier darunter den baldigen Beginn der vollständigen Räu mung des linken Nheinufers. Im nationalistischen Lager er wartet man, daß nunmehr in Frankreich die Bearbeitung der öffentlichen Meinung für eine schnelIere Räumung als im Bersailier Vertrag vorgesehen ist, einsetzcn wird und das; diese Räumung wahrscheinlich 1927 beendet sein würde. Nach dem Berliner Korrespondenten des Paris Midi würde es sich nur um die Frage handeln, welches sind die finanziellen Entschädigungen, die das Reich Frankreich anbietet, um eine frühere Räumung de- besetzten Gebietes zu erreichen. London, 11. Sept. Die „Times" äußert sich- über die Rolle, d:e Deutschland voraussichtlich innerhalb des Völ- kerbnndes spielen werde. Deutschland strebe letzten Endes die Rev:sion gewisser materieller, sogar territorialer Be- düt verfügbar ist. Die Veränderung der gegenwärtigen Lage ln Europa je: zugestandenermaßen das deutsche Ziel. Wenn Deutschland die von ihm gewünschten Ziele erreichen wolle, jo solle es zeigen, daß diese Ziele Europa zugute kommen. Die intime Zusammenarbeit Deutschlands mit Vertretern der früher feindlichen Staaten an dem gleiche» Tische werde den Prüfstein für die Zweckmäßigkeit des Völker bundes bilden. — „Westminster Gazette" jagt, Deutschland werde wahrscheinlich in nächster Zeit Erleichterungen für die Lage im besetzten Gebiete, im Saargeüiet, zu erlangen suchen, und wenn cs zu einem baldigen Zcitpnnkt die Ab» t >, st n n gs fra g e anfwcrse, so könne kein gerecht denken der Mensch daran Anstoß nehmen. Es könnte schwerlich eine Negierung in Europa geben, die nach 7 Jahren nicht die einseitige Behandlung verschiedener, wenn nicht aller Fragen im Jahre 1919 bedauerte. Das NheManöabkommen Köln, 11. September. Die auf Anregung der Boischaster- konsersnz von den Bevollmächtigten der beteiligten Regierungen in Koblenz aufgcnommcnen Verhandlung zur Befriedigung der besetzten Gebiete wurde» nach mancherlei Schwierig keiten die Stockungen, die auch im Reichstag erörtert wurden, nunmehr abgeschlossen. Darin wird u. a. bestimmt: Von seiten der d e u t s ch e n R e g i e r u n g wird erklärt: as, daß sie über alle Mittel, über die sie verfügt, mit Einschluß derjeni gen der Justizverwaltung anwenden wird, um zu verhindern, daß unmittelbar oder mittelbar Vergeltungsmaßnahmen gegen irgend jemand wegen seines Gehorsams gegenüber den Anwei sungen der Besatzungsbehörden wegen Diensten, die er ihnen geleistet, oder wegen Beziehungen, die er mit diesen Behörden unterhalten, ergriffen werden: bs, daß Fragen, die in den ge räumten Gebieten wegen der Wirkungen der während der Be setzung durch die Rheinlanükommissivn getroffenen und zur Kenntnis der deutschen Behörden gelangten Entscheidungen auf tauchen könnten, Gegenstand eines Vergleichsverfah rens sein werden. Bon selten der in der R h e i n l a n d s k o m m i s s i o n ver tretenen Regierungen wird erklärt: a), daß binnen zwei Wochen nach Inkrasttrsten der Abmachung den deutschen Behörden die deutschen Reichsangehörigen übergeben werden, die in Gefängnissen des besetzten Gebietes in Haft oder verurteilt wurden, die sie im Ruhrgebiet, In den Brücken köpfen Duisburg, Ruhrort und Düsseldorf oder in der sogenann ten „Kölner Zone" begingen. Aus genommen sind nur solch« Personen, die Verbrechen gegen das menschliche Leben mit Todes folge begingen; b), daß sie völlige Straffreiheit für alle Straf taten gewähren, die in den besetzten Gebieten seit Beginn der Be setzung bis zum 1. Februar 1926 begingen sind. Es besteht ein Einverständnis darüber, das; die mit der Sache befaßten Behör den, wenn ihnen solcher Fall angezeigt wird und die Fortsetzung des Verfahrens den Abmachungen zuwider sein würde, keine Maßnahmen treffen werden, die den andern Teil vor vollendete Tatsachen stellen würden, solange die oben vorgesehenen Erörte rungen schweben. Sollten die Vorbesprechungen nicht zu einer Einigung führen, so ist jeder Zeit berechtigt, die Angelegenheit mangels einer anderweitigen Verabredung in ein zu verein, barendes Schiedsverfahren zu bringen. Bombenaltentak aus Mussolini Genf. 11. September (Drahtberichts. In der 1. Nachmittagsstunde tauchte in den Wandelhalle!* oes Völkerbundes das Gerücht aus, daß heute vormittag gegen S Uhr in Rom aus Mussolini, der sich auf dem Wege nach dem Pa lazzo Lhiggi besand, ein Bombenattentat verübt worden sei. Mus solini sei unverletzt geblieben, während zwei Herren seiner Begleitung schwe, verletzt worden seien. — Das hier bestimmt ciustnuchendr Gerücht wurde von Mailand aus in Basel und dar aufhin auch in Gens bekannt. Die Nachricht erscheint hier glaub haft, doch liegt eine amtliche Bestätigung noch nicht vor. Deutsche Volkspartei. (Die katholische Bayrische Volks- oartei ist natürlich im Sinne des Zentrums zu nehmen.) Außerhalb des Bundes dieser Parteien blieben auf der Linken die Kommunisten, auf der Rechten die Deutsch- nationalen und die Völkischen. Uns können hier nur die Deutschnationalen interessieren, da die anderen radikalen Parteien keinen Anspruch darauf machen, ernst genom men zu werden. Wie häufig sind in der Vergangenheit dem Zentrum von rechts her schärfste Lorwürfe gemacht worden, wenn es in rein politischen Fragen mit der Sozialdemokratie zusaminenging, wenn es sogar Koalitionen mit ihr er strebte oder bildete. Sofort wurde bei solchen Gelegen heiten der berühmte und schöne Spruch vom „Linkskurs" des Zentrums in alle Rechtsblätter hineingeschrieben und mit vielem Aufwand leichtgläubigen Lesern präsentiert. Es ist wohl heute an der Zeit, folgende Frage zu stellen: Wäre der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, wären überhaupt die ganzen vorhergehenden Etappen des Wiederaufbaus, die bis Locarno und Genf führten, möglich geworden, wenn das Zentrum nicht mit der Sozialdemokratie Zusammengegangen wäre? Nein! Die notwendige Mehrheit für diese Politik des Wiederauf stiegs hätte nirgends sonst gefunden werden können. Und wir müssen uns in diesem Zusammenhang erinnern, daß früher auch die Deutsche Volkspartei noch nicht so ganz mit Herz und Gemüt bei der Völkerbundssnche war, da sie lieber bestrebt war, von ihrer deutschnationalen Schwesterpnrtei ein Dankeslächeln zu ernten, als für die Idee des Friedens energisch einzutreten. Freilich konnte man das sehr gut verstehen, wenn man bedenkt, daß die Volkspartei eigentlich heute noch nicht weiß, aus welchen Atomen sie im Grunde zusammengesetzt ist. Von wel chem Urstoff eigentlich die verbindenden Ideen kommen sollen. Erst unter der zielbewussten Führung Strese manns hat man sich wenigstens zur positiven Außen politik der Mitte bekannt. Aber auch von dem Moment an, wo die Volkspartei mitinachte, war es noch nicht mög lich. ohne die Sozialdemokratie die Locarno- und Genf- Politik im Reichstag durchzusetzen. Es hätte also dieser eminent christliche Gedanke des Völkerbundes für Deutschland ohne den berübmten „Linkskurs" des Zentrums gar nicht Wirklichkeit werden können. Wo liegt hier die größere Christlichkeit: Bei der den christlichen Gedanken des Völkerbundes verdammen den Rechten oder bei der Mitte, die sich nicht scheute, in folge ihres Zusommenarbeitens mit der Linken den Spott einer Oppositionspartei zu ernten? Wir sparen uns die Antwort, da sie allzu einleuchtend ist. Es ist aber sehr wertvoll, daß wir uns heute und auch in der Zukunft an diesen Fall erinnern. Denn das Zentrum wird auch in Zukunft immer wieder bei dieser oder jener Gelegenheit dort ihre Hilfskräfte suchen, wo sie am geeignetsten vor handen sind. Und es wird wegen dieser Haltung immer wieder irgendwie verschrien werden. Wir müssen dann wissen, daß es besser ist, eine christliche Idee praktisch zu verwirklichen, als das Christentum bei dieser oder jener Gelegenheit im Munde zu führen. All dies wird nicht gesagt, etwa um einige schöne Blicke der Sozialdemokraten zu ernten, sondern um der Wahrheit zu dienen und um erneut festzustellen, daß das Zentrum zwar eine Partei der Mitte ist, daß es sich aber — weil es allein zur Lösung einer Aufgabe zu schwach ist — seine Bundesgenossen immer von Fall zu Fall dort holen muß, wo sie sind. Das kann heute auf der linken und morgen auf der rechten Seite sein. Immer dort, wo man den Prinzipien des Zentrums in einer ganz bestimmten Frage am nächsten steht. Und wir würden es aufrichtig begrüßen, wenn schon bald, sehr bald die Zeit käme, wo die Deutschnationalen sich den Prinzipien der staatserhaltenden Mitte soweit näherten, daß auch mit ihnen regiert werden könnte. Der jetzige Deutschnationale Parteitag in Köln hat hierzu die Aussicht allerdings leider noch nicht freier ge macht. Die Teutschnationalen wollen zwar in die Re gierung hinein, aber sie bringen anderseits noch nicht den Entschluß auf. die letzten Hindernisse dazu fort zuräumen. Und es klingt gerade nicht nach Wlfrichtig- keit, wenn man erneut behauptet, es läge einzig und allein am Zentrum, ob die Deutscknationnlen in die Negierung einzutreten sich bereit fänden. Mit dieser alten Taktik kommt inan einfach nicht weiter. Die Schwierigkeiten liegen absolut nicht bei der Mitte, son dern im Verhalten der Rechten selbst. Zwar hat es den Anschein, als ob man sich jetzt mit den Etappen Locarno und Genf, nachdem sie Tatsachen geworden sind, abfind en will, aber was nützt uns denn eins solche Politik, die vorher sich als schärfste Gegnerin einer Aktion darstellt und nachher, wenn das Werk ge lungen ist, auch Anteil an den Früchten dieser Aktion haben möchte. Solche unbeständige Faktoren kann man in der Politik nicht gebrauchen. Wir können sehr wohl die mißliche Lage begreifen, sie heute von den Teutschnationalen empfunden wird, weil die Entwicklung der Dinge über sie h i n w e g g e g a n g e n ist. Und man könnte sogar diese Lage würdigen, wenn von nun ab wenigstens eine posi tive Linie eingehalten würde. Aber nach all dem, was bis jetzt auf dem Kölner Parteitag geredet worden ist, kann inan keine entscheidenden Anhaltspunkte zum Bes seren finden. Trotz des starken Hinweises, daß das Zen trum doch gemeinsame christliche Grundsätze mit der Rechten habe. Und trotz der starken Betonung, daß die Bahn für das R e i ch s s ch u l g e s e tz frei wäre, wenn Sie Deutschnationalen in die Regierung kämen. Die Ve- Singnng folgt sogleich: Das Zentrum muß dafür e i n jür allemal die Sozialdemokraten lausen lassen. Das deutet allzu sehr auf Partelegoism'n hin. Hat der deutschnationale Redner in Köln auch etwa sagen wol len (jedenfalls kann das voll und ganz in seinen Worten verborgen sein): „Unsere Unterstützung für das Neichs- schulgesetz erhält das Zentrum nicht, wenn wir nicht in die Neaierung kommen"? Wer wahrhaft christlich denkt, muß unter allen Umständen, selbst wenn er sich politisch in der Opposition befindet, dem christlichen Charakter des Reichsschulgesetzes zum Siege verhelfen. Da gibt es gar keine Bedingungen. Wer sie stellt, verrät seine andere Gesinnung. Auch ist es bedauerlich, daß auf dem Kölner Parteitag scharfe Worte gegen den Reichskanzler Marx gefallen sind. Das trögt doch wahrlich nicht zu der so wünschenswerten Annäherung an das Zentrum bei. Auch hätte sich der Abg. Wallraf in der Kölner Schlußkundgebung ruhig die Belehrung ersparen können, daß Zentrumspartei und Katholizismus in ihrer Wesensart grundverschieden seien. Wir sind selbst genügend philosophisch und theo logisch gebildet, daß wir über diese Dinge keines Lehr- meksters bedürfen. Man könnte noch manche Dinge, von denen auf dem Kölner Parteitag gesprochen wurde, einer Kritik unter ziehen. Bor allem auch jene, die rein politischer Natur sind. Manch schöne Worte sind gefallen, wie „Wieder gewinnung des Rechts- und Ordnungsstnates", „Arbeit an der Befreiung von äußerer Fremdherrschaft" usm. Aber mit Enthusiasmus allein ist uns nicht gedient. Tie Regierungsparteien haben bereits auf Grund ihrer Politik deutsche Landesteile befreit, sie haben aus dem Chaos von 1918 bereits einen Staat gemacht, in dem Recht und Ordnung -- soweit diese Begriffe von der Opposition nicht illusorisch gemacht wer den— herrschen. Die Mittelparteien haben also bereits vaterländische, echt nationale Politik getrie ben. Jeder, der sich zu dieser Politik bekennt, kann Mit arbeiten und in die Negierung eintreten. Es wäre also besser gewesen, wenn man in Köln unter Aufgabe des einseitigen Parteiegoismus die Brücke zur Mitte hin bereits zu bauen begonnen hätte, anstatt über den Abgrund hinllberzurufen: Das Zentrum ist schuld daran, das; wir den ersten Brückenpfeiler nicht er richten können. Nur etwas Mut zur Arbeit, etwas Mut zur Selbstaufopferung für unser deutsches Va terlands — nur ein klein wenig Anerkennung der allge meinen Menschenrechte, und Deutschland kann sich neuer Baumeister in dieser so ernsten und schweren Zeit rüh men. Ist es denn wahrlich so schwer, die Abneigung gegen den jetzigen Staat in freudige aufwärtsstrebende Bereitschaft au verwandeln? Mit dem 10. September, dem Tag der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, hat die Grundlage, ans der der Frieden von Bersailles geschlossen war, sich ganz und gar verändert und aus dem „Block der Sieger- si a a t e n" die seither den Völkerbund bildeten, ist etwas völlig anderes, größeres geworden. Feinde von ehemals haben sich die Hand gereicht, um den Frieden zu garan tieren. Es war ein mühevoller, von Dornen überwucher ter Weg, der nach Genf hinführte. — Wenn ganze Völ ker sich nicht scheuen, diesen mühsamen Weg zu gehen, um einander in Frieden näherzukommen, kann es dann Hindernisse im Innern eines einzelnen Volkes geben, die wirklich so groß und dornenvoll wären, daß eine ehrliche Bartet sie nicht überwinden könnte? I- A. Schürf; -es Deulfchnattonalen Parkeüages Köln, 11. September. In der gestrigen Sitzung des Deutsch- nationalen Parteitages sprachen Reichstngsabg Sch ult; e- Frankfnrt und Grat Mervelüt über die Frage des Reichs- schuloesctzes. Ter Vorsitzende Mg. Westarp faßte die Ausfüh rungen dahin zusammen, das; das christliche Schulgesetz notwen dig'sei wie dos täoliche Brot. Dem Zentrum rief er zu: Di« Bahn für das christliche Schulgesetz sei frei, falls cs ohne Rück sicht aus Re Sozialdemokratie mit den Deutschnationalen gehen wolle. In seinem Schlußwort ging Graf Westarp auch auf den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ein. Die Deutschnatio nalen seien nicht in der Lage, aus diesem Ereignis den Schluß zu ziehen, daß eine bessere Zeit für Deutschland kommen werde. Mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes fand der Parteitag seinen Abschluß. WeNerderitfti der Dresdner WeNerwari« Witterungsmissichten. Vorwiegend wolkig ohne nennens werte Niederschläge. Temperatur im allgemeinen wenig geändert Höchsttemperaturen etwas niedriger. Südwestliche bis westlich« Winde müßiger Stärke. Vorhersage für Montag: Bei westlichen Winden schwacher Temperaturrückgang. Neigung zu leichten Regenschauern. s, Auf Seite 8 dieser Nummer in dem Inserat der Finna. Tuch ha uS Ern st Brack G. m. b. ,H. findet sich ein Gut-, schein, der zu einer Sondervergütung beim Einkalij: berechtigt. Wir machen unsere Leser auf di« Vorteile dirles Angebotes besonders anfmerlknn,.