Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 19.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192609193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260919
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-19
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.09.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonntag, den 19. September 1928 Nr. 218.- Seite Z Der Drache Ich ging, in Gedanken verloren, auf der Landstraße dahin. Wie eine weite Marmorschale war der Himmel übe« die Stoppelfelder gestülpt. Die klare Herbstsonne streichelte den müden Leib der Erde. Ueber mir ratterte ein Flug zeug. Und als ich ihm schmürmerisch nachschaute, versuchte ein Auto den Weg ausgerechnet über meine Füße zu neh men. Ein Hupensignal, das mich wie der Posaunenton des jüngsten Gerichts umdröhnte, schreckte mich gerade recht zeitig aus, und so rettete ich mich. Uni mich von dein Schreck zu erholen, setzte ich mich auf den Wegrand und dachte darüber nach, wie herrlich weil wir es doch gebracht haben und daß .... Ich mußte wohl ein wenig eingeschlummert sein. Plötz lich strich mir etwas über den vorspringcnden Gesichtsmittel- Puult, und das weckte mich auf. Und als ich die Augen auftat, ,ah ich über mir einen Drachen fliegen. Ja, einen veritablen Drachen. E.nen fürchterlichen stopf mit weit auf- gesperrtcin Rache», einen langen Schwanz, dessen unteres Ende mich soeben gestreift — mehr sah ich nicht, denn das Untier erhob sich gerade hoch in die Lüfte. Ich verfolgt« -eine Zeitlang seinen kühnen Flug, dann wurden meine Ge danken, die sich vorher mit den Errungenschaften der Neu zeit befaßt hatten, Plötzlich in die graue Urzeit zurück- gesührt. Germaniens Urwälder umrauschten mich. Aus seiner Höhle kroch der Drache, auch Lindwurm genannt. Ein fürchterliches Untier. Der lange Schuppenleib endete in einenn Schwanz, dem große Kraft innewohnte. SeinFeuer- atcm verengte alles um ihn her, und was übrig blieb, fraß er, gleich, ob Mensch, ob Tier, das war ihm einerlei. Denn er hatte eine vorzügliche Verdauung. Und wenn es einem Furchtlosen gelang, einen Drachen'zu erlegen, wie St. Georg oder dem Helden Siegfric d, dann wurde er fast ebenso gefeiert, wie heute Rademacher oder Vier kötter. Der Sport war damals nur ein wenig anders wie heute. Auch badete man früher in Drachenblut, wie man äeute in Moor badet. Es hieß, das Bad verschaffe Un- aerwundbarkeit. Aber es gilt auch als erwiesen, daß die Drachen an Blutarmut litten, wie der Fall Siegfried zeigt, d :n das Drachenblut nicht für seinen ganzen Körper reichte. Mithin konnte ihn Hägens Pfeil tödlich treffen. In Thessalien säte man Drachenzähne auf die Felder, w:e bei uns das Korn, wie wir aus der Geschichte des Jason wissen. Die mecrdurchfahrendcn Wikinger hatten schwimmende Drachen. Im Lande der Mitte, dem gesegneten Lande der Kirschblüten und Geishas, genießt der Drache göttliche Verehrung. In der christlichen Symbolik ist er das Sinnbild des Teufels. In unserer deutschen Heimat kennen wir jetzt nur noch zwei Arten von Drachen. Die eine lebt nur im Herbst auf kurze Zeit und bevorzugt Stoppelfelder. Diese Drachen sino mit Fäden an kleine Jungen angebunden und tanzen in der Lust nach deren Willen. Sie haben meist schrecken erregende Fratzen, sind aber durchaus harmlos. Das sind die Felddrachen. Die andere Art wird Hausdrache genannt. Dw Hausdrache ist weniger harmlos. Er ist immer weib lichen Geschlechts und nicht sehr beliebt, aber weit verbreitet. Auch dieser Drache ist mit einem männlichen Wesen ver- innden. Hier mutz aber dieses tanzen, wie der Drache will. Bei diesem Punkte angekvmmen, verschönert ein lieb liches Lächeln meine Züge; denn ich freue mich völliger Freiheit. Da sehe ich aber gerade über mir wieder den Drachen, der mit ausgestreckter Zunge mich zu verhöhnen che: nt. Das war mir aber doch zu dumm! So stand ich auf und ging davon. Turdns. Das Sk. Franziskus-Jubiläum Dresden, den 18. September. Zn aller Welt wird in diesen Tagen die 700. Wieder kehr des Todesjahres des hl. Franziskus von As sisi feierlich begangen. Viele Pilger aus allen Ländern werden in den kommenden Wochen nach dem Süden wall fahren, um an der Stätte seines Wirkens des Armen von Assisi, eines der größten Heiligen, und seiner welterneu ernden Tat zu gedenken. Auch in Deutschland werden an fast allen größeren Orten, wo Katholiken zusammcnwoh- ncn, Gedenkfeiern abgehalten. Dabei wird auch die Dia spora nicht zurückstehen. Für M i t t m o ch, d e n 6. Ok tober ruft der O r t s v e r b a n d d e r k u t h o l i s ch e n Bulgarien Von Rudolf Langhammer. „ , . Sofia, 20. August. Das Straßenleben ist Orient, reiner unverfälschter Orient. Die kleinen Schuhjungen, vor denen auch die spiegelblank geputzten Stiefel nicht sicher sind, verleugnen bet ihrem temperamentvoll betriebenen Geschäft ebenso jede abendländische Kultur, wie der Handelsmann, der mit dem Daumen die Saftigkeit seiner Birnen veranschaulicht. Kein Kunde ist darob böse. Mau will sehen und pro biert sonst allein. Der Abendländer hängt Schilder vor das Schaufenster, mit Lichteffekten und allen möglichen Schikanen. Der Sofioter nimmt die Fensterscheiben heraus und macht die Straße zum Ladentisch. Im neuen Sofia gibt es Leute, die eilig sind. Aber sonst hat man Zeit. Kann sie ar.h haben, denn keim Polizeierlaß schreibt Nachtruhe und Arbeitszeit vor. Man macht früh um 10 Uhr Geschäfte und abends um 12 Uhr auch. Ueberhaupt ist das Leben äußerst konservativ. Der Barbier kommt für 10 Pfennige ins Haus zur Rasur, der Hausdiener macht ans den Stiefeln Spiegel und ist beim ersten Klingeln zur Stelle, das Handtuch hat in allen Hotels talergroße Löcher, ist immer bereits von einem Zimmer nachbarn benutzt, die Hotelrechnung kommt erst auf drei maligen Wunsch und in keinem Künstlerkaffeee sind Leute mit kurzem Haar und gerader .Krawatte anzutreffen. * Bon Häuserblöckcn eingekreist steht die Kathedrale St. Nedelia. um sie herum brennt n»o pulsiert der Vermehr. Grau das Haus mit schlanken, schön geformten Türmen und festgefügten Quadern. Harmonisch abgeschlossen als Ganzes, eine bauliche Disharmonie zu den weiß gehaltenen nüchternen Geschäftshäusern. Kein Garten, kein Baum und Strauch vermittelt zwischen der Realität und dieser Kathedrale, schafft den Uebergang. Das tragende Funda ment ragt urplötzlich aus einer flachen, kahlen Anhöhe und darauf steht der Bau, strebt mit seinen Türmen übev die Dunstschicht der Stadt. Wer von der Außenseite kommt, dem klafft von weit her die zerbrochene, von Explosionsstvffen zerschmetterte Front entgegen. Nur die Grundpfeiler und etwas Mauer werk darüber stehen hier noch. Der Mittelturm fehlt, er ist in Atome gesprengt. Felsblöckc, die sich damals los- rissen, liegen ausgeschichtet in der Straße. So grau und ernst ist der Bau, wie ein Grabmal, ein Grabmal füa 133 an einem Sonntagnachmittag unschuldig getötet« Menschen. Noch eine Kathedrale steht in Sofia, die St.-Alerander- Kathedrale. Sie ist bedeutend größer, ist die grüßte'Kirche auf dem Balkan. Liegt im höchsten Punkt, im schönsten, ruhigsten Stadtteil, von Parkanlagen umgeben. Erbaut aus Anlaß der Türkenbesreiung, nach dem Zaren der Russen genannt, zum Dank für die Waffenhilse. Ganz oben in der letzten Kuppel hängt eine gewaltige Glocke, auch die größte auf der Halbinsel, wenn sie schwingt, dröhnt ihr Ton über die ganze Stadt. Im Kriege warnte sie vor Fliegeran griffen und kündete Feuer und Gefahr an. Sonst war sie stumm. — Jetzt herricht Ruhe und Frieden, inan hört »uv das Aufziehen der Wache vor dem königlichen Schloß und den Schritt fremder Touristen. In einer Seitenstraße ist ein RuH'en-Kaffee. Dort sino die Emigranten zu Hause. Treffen sich glanzvolle Vertreter des ehemaligen zaristischen Regimes. Der Wirt war russi scher General. Die Kellnerinnen Damen der Gesellschaft, eine ist die Tochter eines erschossenen Fürsten. Namen und Daten schwirren herum. An jedem hängr ein Stück Rußland, ein Stück russische Kaiser- und Hof geschichte. Generale, Minister, andere hohe Beamte und auch kleine Leute. Jetzt sind sie alle heimatlos. Wanderer» ziehen von einer Stadt zur anderen. Sind heute in Sofia. Dann in Berlin. Im nächsten Monat in Paris, überall wo Nüssen wohnen, die Landsleuten helfen. Alle führt die Sehnsucht nach dem heiligen Rußland ins Emigrantenkaffee. Dort spricht man von der Ver gangenheit, den schönen Tagen und der kalten Fremde. Sitzt gern dort, denn in Sofia ist Rußland näher greif barer, faßlicher als in Paris, Berlin. Auch sind Bulgaren und Russen einander verwandt, verstehen sich. Häufig kommen Bulgaren ins Kaffee und sind nicht müde, sich immer wieder vom Väterchen Nicolans und Hofgcschichten erzählen zu lassen. Sie leben im Schatten des Gewesenen, die Alten und Jungen, es hofft niemand mehr, nur wol len si.e alle noch einmal Rußland sehen die Heimatlosen lm Sofioter Emigrantenkaffee. Vereine Dresdens alle Katholiken zu einer Fran- ziskus-Iubiläums-Feier zusammen. Sie toll dem Wesen des zu Ehrenden entsprechend, in schlichter würdiger Form abends 8 Uhr im großen Sari» des Gewerbehauses, Ostraallee, stattsinden. Im Mittelpunkt wird eine Fest rede des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Christian Schreiber stehen Diese wird umrahmt von musika lischen Darbietungen des Katholischen M ännerge- s a n g v e r e i n s zu Dresden und derCäcilien ch öre ron Dresden-A. und -Friedrichslaot Das nähere Pro gramm wird nach bekanntgegeben werden. Der Vorverkauf der Karten wi'd Anfang dieser Wo che beginnen. Es muß erwartet werden, daß sich sämtliche Vereine Dresdens mit ganzer Kraft für diese erste ge meinsame Veranstaltung der Dresdner Katholiken in die sem Winterhalbjahre einsetzen. Bei diesem großen Ge dächtnis muß sich der engere Zusammenschluß der Katho liken Dresdens zum ersten Maie in der Tat beweisen. Tagung -er höheren kechni chen Ne?ch? bahnbeomken Dresden, 18. September. Die Vereinigung von höheren technischen R e i ch s b a h n b e a m t e n, die gegenwärtig in Dresden tagt, hielt gestern eine BegrützungSversamm- im Hörsaal des Ehensi'chcn Instituts der neuen Technischen Hochschule ab. Der Vorsitzende der Vereinigung, Neichs- bnhnrat Frorath, hieß die Erschienenen, besonders die zahlreichen Ehrengäste, willkommen und gab einen Uebcr- blick über die Geschichte der Vereinigung. Diese wurde 1909 zunächst für Preußen gegründet und erhielt nach dem Kriege ihre heutige Zusammensetzung, die einen Zusammen schluß der Standesoertretungen der einzelnen Länder be deutet. Direktor Kn mb i er überbrachte die Grüße des Generaldirektors der Reichsbahn. Ministerialdirektor Gut- brod betonte namens des am Erscheinen verhinderten Reichsverkehrsministers, daß dieser bestrebt sei, das Ver kehrsministerium unter Umständen bis zur Schaffung eines Ministeriums der Technik auszubancn. Hierauf hielt Neichsbahndirektionspräsidcnt Lohse, Stettin, einen Vortrag über die Entwicklung der Stettiner Bahnhofsanlagen und ihre künftige Gestaltung. Der Vor tragende ging auf die Entwicklung Stettins zur größten Ostseehafenstadt ein und beleuchtete insbesondere die Ver- kehrsprvbleme. Die Schwierigkeiten der Dammschüttung im Oderbruchgebiet wurde an Hand lehrreicher Lichtbilder er läutert. Dann sprach Reichsbahnoberbaurat Prof. Novd- mann über „Neuere Ergebnisse aus Versuchen mit Dampf lokomotiven". Der Kern seiner Ausführungen bestand darin, daß sich gleichmäßige Zahlenwerte für die Lokomotiv- keistungcn nicht bestimmen lassen, daß sich vielmehr jede Lokomotivgattnng individuell verhalte. Versuchsfahrten mit Verwendung von Maßwagen seien daher zur Feststellung der Leistungen erforderlich. Am Nachmittag wurden die Gäste durch die Stadst Dresden im Rathause enrpfangen und durch Stadtbaurat Waht begrüßt. Am Abend fand in der Kaufmannschaft ein Festkommers statt, an dem u. a. Staatssekretär a. D. Kumbier teilnahm. : Katholische Hof- und Propsteiliirche. Sonntag, den 19 September vormittags 10.30 Uhr Messe B-Dur von Mozart. Gra- duale Benediktus non Kretschmer, Offertorium Laudate Dominum van Mozart. — Sonntag, den 26. September Messe E-Moll von Bruckner. : Ermäßigung des Strompreises für Schaufenster- und Re- lilamebelenchtung nach Geschästsschluft. Der Strompreis sür die Beleuchtung von Schaufenstern und für Retzlamebeleuchtung nach Geschäftsschluß wird für den Stromverbrauch vom 18. dieses Mo nats ab von 30 Psg. pro Kilowattstunde auf 25 Pfg. pro Kilo wattstunde herabgesetzt. : Für Kleinrentner und Erwerbslose veranstalten eine kostenlose Ausführung des Schwankes „Familie Schimetz" von Kadelburg die künstlerischen Laienspiele e. V.. Die unentgeltliche Kartenausgabe findet gegen Ausweis Sonntag, den 19. September von 11—12 Uhr im Hotel Vitztoriahof, Bitztoria- straße statt. Gleichzeitig finden dort Neuanmeldungen von Mit gliedern statt. Für einen Monatsbeitrag von 0,30 Reichsmark wird ein Sitz erster Platz gewährt. :LIchtbildervortrag. Am Montag, den 20. September 1926, abends 7.30 Uhr wird der hochwürdige Herr Dr. Baum in der geräumigen Turnhalle der 1. Katholischen Volksschule, Grüne Straße 1, einen hochinteressanten Vortrag über Aegyp ten mit Lichtbildern halten„Die Turnhalle ist nunmehr mit einer modernen Verduntzelungseinrichtung versehen, so daß der mit den S LhrisNiche Kunst Wenn man nach der Internationalen Kunstausstellung in Dresden urteilen sollte, dann gäbe es anscheinend eine schöpfe rische christlich Kunst heute überhaupt nicht mehr. Ma» muß schon in die Provinz hinausgehen, um eines besseren belehrt zu »»erden. Gegenwärtig beherbergt das Stadtmuseum i n Bautzen in seinen oberen Räumen eine A usstell u n g f n r moderne christliche Kunst. Der Lausitzer Kunstverein hat dazu die Gesellschaft für christliche Kunst in München ge wonnen. die hier einen Ueberblick über das derzeitige Schassen der bedeutendsten Künstler in Malerei und Plastik gibt. Der alte Bund, der wahre Religion mit echter Kunst ver bindet, ist noch nicht tot. Mag sich andere Kunst noch so sehr in den Vovdergrund drängen und die Verirrungen des Geisteslebens in der Sprache der Kunst in die Welt Hinausrufen! An äuße rem Umfang will diese Kunstausstellung in Bauszen mit der Dresdner Nachbarin nicht wetteifern. An künstlerischem Ethos lassen sich beide kaum vergleichen. Hier in Dresden di« ver worrene Diesscitigkeit unserer Zeit, die „künstlerische" Enthül lung ihrer Unkultur. Und dort in Bautzen der Dienst der künst lerischen Fertigkeit an der reinsten Idee, die Vermählung von Ideal und Wirklichkeit, echte Kunst, die nach den höchsten Gip feln menschlichen Schaffens strebt. Dresden enttäuscht jeden, der fühlend und denkend aus der Welt der Blumen in den Bereich dieser Kunst tritt. Man fühlt deren ganze Seelenlosigkeit. Jede Blume im Garten sagt einem mehr wie viele dieser Gemälde. Ist es da nicht gerade heute ein Verdienst, die Wege und den Gehalt der christlichen Kunst aufzuzeigen? Bismarck hat einmal sehr richtig gesagt: Kunst kommt von Können. Und alles Können beruht auf Wissen! Aus dem Wis sen von den letzten und größten Lebensfragen. Und diese löst uns der christliche Glaube. Er spricht aus den Werken der christlichen Knust, di« ebensowenig Selbstzweck ist. wie die übrig« Lchchhüng. SeMstoeristänSiich sind die modernen Strömungen der Kunst technik <nnh an der christlichen Kunst nicht vorüber- gegangen. Die Bautzener Ausstellung gibt mich einen Einblick in die «xpeessionistischen Einflüsse auf die kirchliche Kunst, je- dock in Sbörckmaen. welche die Grenz« de» Müalicken noch tun«. Hallen und in ihrer der Gotik nahe verwandten gesteigerten 'Ausdrucksfähigkeit manches für sich haben. Führend in der christlichen Kunst aber sind heute andere.- So die Brüder Schiestl, an ihrer Spitze Matthäus, der mit seinem „Besuch beim Einsiedler", „Bergkapelle" und „St. Wolsgang" vertreten ist. Ferner Leo Sambcrger, dessen „Paulus" eine unüber treffliche Studie ist, Anton Rausch mit seinen unberührten reinen Madonnen und Engelgesichtern. T'ar>cr Dietrich, ein Niedster der Kopfstudie, und Gebhard Füget, dessen Gemälde „Guter Hirt" und „Weide meine Lämmer . . ." zum beschau lichen Sinnen und Verweilen einladen. Das nur einige der wichtigsten Vertreter der modernen christlichen Kunst. Erwähnt sei noch das Gemälde des heiligen Thomas von Aquin von dem Dominikancrpater B-eckert. Düsseldorf, und die Morgenan dacht dos heiligen Franz von Georg Rau. Im großen Dor tragsraum ist die große Krcuzignngsgruppe von Josef Kuifl- München und ein Fresko-Entwurf für ein Abendmahl von einem Löwener Benediktiner bemerkenswert. Arnold Siegfried, Lu zern, ist mit einer Folge von sieben Radierungen „Ecce Homo" vertreten. Die Malerei wird sinnvoll ergänzt durch zahlreiche Sku l p- turen und Plastiken in Holz und vielfach auch in Majo lika. Genannt sei das wuchtige Ecce-Homo-Standbild von Seb. R « sch im Ha-uptranm, ferner eine Kreuzigung von Deibele, „Pricsterstand" und „Bauernstand" von Jul. Seidler. und die Holzreliefs „Bergpredigt" und Pieta von Hans Panzer. Auf Einzelheiten näher einzugehen, verbietet hier der Raum. Wir -wollen aber der Hoffnung Ausdruck geben, daß diese Aus stellung in allen Kreisen Beachtung finden nröge. Das Gebiet der christlichen Kunst ist vielfach noch heute ein Stiefkind auch des katholischen Volkes. Es fehlt noch vielfach die Fähigkeit, Gold von Talmi zu unterscheiden. Es fehlt uns an populärer Kunsterziehung, dazu aber sind solche Ausstellungen in erster Linie geeignet. Arw den Schöpfungen unserer Künstler kann man ivohre Kunst am leichtesten schätzen lernen. Und wenn der Erwerb solcher Kunstwerke den meisten heute auch nicht möglich sein dürft«, es gibt auch eine Förderung und Beachtung christ licher Kunst an Hand guter Reproduktionen, die unbedingt rast los «m di« Stell« allelln Kitsche», der leider auch <uif diesem Ge biet« nur zu lang« das Feld bicherrscht hat. treten müssen. Dies« Auasteliung wird hier Wegbereiter: fein. -om. Thealer-Spielpläne Staatl. Opernhaus Dresden. Sonntag, 19. Scpt.i A. Anr. Die Meistersinger von Nürnberg (5). Monatg, 20. tag, 20. Sept.: Anr. B. Zar und Zimmermann (7). Diens tag, 21. Seht.: Anr. B. Turandot (7.30). Mittwoch, 22. Sept., Anrechtsreihe B: Zar und Zimmermann (7). Diens- Anr. B Der Freischütz (7.30). Freitag, 24. Sept.: A. Anr. Madame Butterfly (7.30). Sonnabend, 25. Sept.: A. Anr. Die Fledermaus (7). Sonntag, 26. Sept.: A. Anr. Aida (7). Montag, 27. Sept.; Anr. A. Der Evangeli- man (7.30). Staatliches Schauspielhaus Dresden. Sonntag. 19. Sept.: Auße> Anrecht: Platingrubcn in Tulpin (7.30). — Montag, 20. Sept„ Anrechtsreihe B: Schivanenweiß (7.30). — Dienstag. 21. Sept.: Anrcchtsreihe B: Platingruben in Tulpin (7.30). — Mittwoch. 22. Sept.: Anrrechtsrsihe B: Mrs. Cheneys Ende (7.30). — Donners tag. 23. Sept.: Außer Anrecht: Das Grabmal des unbekannten Soldaten (7.30). — Freitag, 24. Sept.: Anrechtsreihe B: Schwa nenweiß (7.30). — Sonnabend, 25. Sept.: Anrcchtsreihe B: Das Grabmal des unbekannten Soldaten (7.30). — Sonntag. 26 Sept.: 1. Morgenfeier, Goethe im Alter (11.30). Außer Anrecht: Dame Kobold <7 30). — Montag. 27. Sept.: Anrcchtsreihe A: Die Jour, »allsten (7.30). B. B. B. Oper. Montag, 20. 9., Gruppe 1. Nr. 1201—1430. Zar und Zimmermann. Montag. 27. 9., Gruppe 1. 1966—2150, Evangelimann. B. B. B. Schauspielhaus. Mittwoch, 22. 9., Gruppe 1, Nr. 1621—1800. Cheneys Ende. Montag, 27. 9., Gruppe 1, Nr. 1801 bis 1965. Die Journalisten. v. B. Opernhaus. Sonntag, 19. 9. Nr. 1972 —2002. Mitt- wach, 22. 9.. Nr. 2003—2092. Donnerstag. 23. 9. Nr. 2093—2153 Freitag. 24. 9. Nr. 2159—2215. «. B. Schauspielhaus. Sonntag. 19. 9. Nr. 5573—5603. Montag. 20. 9. Nr. 5004—5651. Dienstag. 31. 9. Nr. 5652—5699. Donnerstag. 23. 9. Nr. 5700—5795. Freitag. 24. 9. Nr. 5796— 5855. Soiiiwbend, 25. 9. Nr. 5850—5903. Sonntag, 36. 9 Nr. 5904-5999. Albeet-Theatrr Dresden. Sonntag. 1». S.. (7.30): Das Kitt- chen von HMbvam,. IBM. Grupp« 1. Nr. 3850-0700. Gruvv«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)