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: Katholische Hof» und Propsteikirche. Sonntag, den 11. April, vormittags 11 Uhr Hesse B-Dur von Mozart, Graduale Scimus Christum surrcxisse von Nciß'ger, Offer torium Laudate Dominum von Mozart. : Der Prokurist Pötzsch, der bei der König-Frledrich-August- Miihlenwerke-A.-G. 22000 Viark unterschlagen hatte, ist ver- hastet und der Stacitsanwaltschasl zugeführt worden. : Unberechtigter Ansschlag auf Fernsprechgebühren. Vielfach wird beklagt, daß Gastwirte einen besonderen Zuschlag für Ferngespräche von ihrer Fcrnsprechstelle aus erheben, der teilweise 50 v. H. der Fernsprechgebühren beträgt. Aus einem Urteil des Schöffengerichtes in Gel senkirchen geht jetzt hervor, daß für Hotel- und Wirtschafts betriebe bei auswärtigen Gesprächen im allgemeinen nur ein zehnprozentiger Zuschlag zu den Gebühren für ange messen und üblich bezeichnet wird. : Der neue Rundkäsig Im Zoo. Nachdem -er neuerbautc große Nundkäsig zwischen dem Elefantenhaus und der Felsen laufbahn fertig instandgesetzt wurde, können die Vorführungen der Naubtierschule in ihm beginnen. Neben dem Nundkäsig wurde gleichzeitig ein kleinerer Freilandkäfig errichtet, "er die Verbindung mit der Felsenlaufbahn herstellt. Die Insassen des Raubtierhauses können also jetzt aus ihren Einzelgelassen lämt. lich in den neuen Nundkäsig hinüberwandern. Auch mit den Innenkäfigen des Felsenbaues mußte eine neue Verbindung ge schaffen werden, da die bisherige durch den neuen Mittslkäfig durch Abbruch zerstört wurde. An Stelle dieses früheren Som- melltifigs wird eine Leuchtfontäne erstehen, deren Bau bereits weitworgeschritten ist. Leipzig ) Ein Hungerkünstler, dem es schmeckt. Der tzungcr- künstler Harry Nelson, der seit dem 9. März im Leipziger Kristallpalast hungert, ist am Freitagnachmittag mit sei nem Impresario wegen fortgesetzten Betruges verhaftet wor den. Es hat sich herausgestellt, daß Nelson von außen durch einen Gummischlauch durch Fleischbrühe und Biomalz ernährt worden ist. ) Das gefährliche Kochen im Walde. Aus Groh- tchepa wird berichtet, daß am ersten Osterfeiertag in den diesem Orte nahen Waldungen an zwe: Stellen Boden brände ausgebrochen sind. In einem Falle handelt eS sich um eine Fläche von etwa 1200 Quadratmeter und im ande ren Falle um eine solche von 1500 Quadratmeter. Die Kiefernbestände dieser Flächen haben durch den Brand stark gelitten. Nach Angaben von Beobachtern sowie nach hinter- lasienen Spuren sind diese Brände von mehreren Trupps Wcndervöael, die aus Leipzig gewesen sein sollen, durch Fahrlässigkeit bei Verwendung von Spirituskochern hervor- gerufen worden. Es ist ferner beobachtet worden, daß die Mitglieder der Wandertrupps sofort die Flucht ergriffen und im Walde sich zerstreut haben — als sie sahen, daß sich das durch sie verursachte Feuer schnell ausbreitete — an statt alles zu tun, um es zu löschen. ) Schwerer B.rkehrsunfalt. Am Donnerstagnachmittag wurde am Georgiring ein 21jähr. Elektromonteur aus Delitzsch von einem Lastkraftwagen überfahren. Der Verunglückte wurde zunächst nach der Sanitätswache des tzauptoahnhofes gebracht, wo man Quetschungen am rechten Knie und Verletzungen des Oberschenkels feststellte, die seine Uebersührung ins Krankenhaus notwendig machten. Aus Sachsen Nächste Landkagssttzung: 13. April Dresden, 10. April. Die erste Sitzung des Landtages nach den Osterferien ist auf den 15 d. M. nachmittags 1 Uhr imgesetzt. Auf der Tagesordnung steht eine Reihe von Haus haltskapiteln, eine Anfrage über Schulfragen und die Amnestie vorlage. We« ^ der geplanten Einschränkung des Personenverkehrs in Sachsen vom 18. d. M. ab hat der Abg. Dr. Kastner (Dem.) im Landtage eine Anfrage eingebracht, in der die Negierung aufgefordert wird, darauf hinzuwirken, daß der angekündigte Ausfall wichtiger Züge, der eine schwere Benachteiligung des Verkehrs bedeuten würde, unterbleibt. Der zweite Prozeh gegen Dr. Asmus Chemnitz, 10. April. Zu Beginn der gestrigen Verhandlung stellte die Verteidigung den Antrag, auch den früheren löchsischen Innenminister und jetzigen Redakteur und Landtagsabgeordneten riebmannals Zeugen zu laden, worüber sich das Gerchl die Entschließung vorbehielt. Der nächste zur Verhandlung kom mende Fall betrifft den Tischlermeister Jost in Berthclsdorf, der wegen Beleidigung des Reichspräsidenten angeklagt war. Jost hatte eine komische Figur mit einer Schnapsslasche in der Hand für das Schützenfest herzustellen, die den Neichsoräsirenten oarjnllcn sollte. Er wurde in erster Instanz sreige machen, in d>>r Berufungsinstanz wegen öffentlicher Beleidigung mit 200 Mark Geldstrafe verurteilt. Aus dieser Angelegenheit entwik- kelte Och dann ein Prozeß wegen Zeugenmcinel.de) bzw Anstif tung <azu da Jost zwei Zeugen zu der Aissage v'.^i staß: haben soll, daß m t der Figur nicht der Reichspräsident, sondern ein Tischlergestllc gleichen Namens gemeint wäre. Die b^rch'-mden ouge-i uuitei auch verurteilt, Jost in diesem Fa'i aber außer crwlgung gesetzt. Der Angeklagte richtete an r-n Anklage- vertrr.er d-e Frage, was man ihm in diesem Falle zr>n Vorwurf mache Ter Anklagevertreter erwiderte, daß er die Bcavkwrr- tu»g derartiger Fragen ablehne, da dem Angeklagten die Ten denz des Prozesses ja bekannt sei. Dann kam ein Fall zur Sprache, wonach ein Techniker Winter in Freiberg an die Schaufenster jüdischer Kauileu'c Zettel antisemitischen Inhalts geklebt haben soll. Die Sache wurde von dem Angeklagten Dr. Asmus verfolgt, und zwar nach Annahme der Anklagebehörde nur deshalb, weil Winter Natio nalsozialist war. Winter wurde freigesprochen und auch die von Dr. Asmus eingelegte Berufung verworfen. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung erklärt Dr. As mus nochmals, daß er gegen rechtsgerichtete Personen nicht schär- fer vorgegangen sei, als es in Anbetracht der Cache geschehen muhte. Uebrigens habe er mit Prozessen gegen rechtsgerichtete Leute wenig zu tun gehabt. Es entspinnt sich dann wieder eine Auseinandersetzung darüber, was politische und nichtpolitische Vergehen sind Die Auffassung des Angeklagten und des Ge richts gehen da auseinander. Weiter entwickelte sich eine Auseinandersetzung über Her- anziehung von Verordnungen des Justizministeriums, aus die sich der Angeklagte bei seiner Verteidigung beruft und die den Akten nicht beiliegen. Die entsprechenden Verordnungen sollen herbeiaelchafft werden. Bei dem Eisenbahnsekretär Engel in Brand-ErbiS- dorf, der in der nationalsozialistischen Partei führend war, hat Asmus Haussuchungen vornehmen lassen, zu denen er sich auf Grund einer Anweisung des Justizministeriums vom 6. September 1923 berechtigt glaubte. — Ebenso wird Asmus vorgeworfen, daß er in Freiberg gegen die Natio nalsozialisten Bolko und Genossen mit Haussuchungen zu scharf vorgegangen sei. Ueber eine Kommunistcnversammlung in Döbeln war Anzeige erstattet worden, Asmus hatte aber das Verfahren einstcllen lassen, da es sich nach seinen Ermittlungen um eine Besprechung wirtschaftlicher Fragen gehandelt hat. Auch im Falle Pittig wird Asmus zu große Milde vor- geworsen. Pittig, der Redakteur an dem sozialdemokra tischen Blatt in Freiberg ist, hatte den Oberstleutnant Kum- merow in seinem Blatte beleidigt. ASmus, der die Anklage vertrat, hat keinen Strafantrag gestellt, sondern die Ver urteilung in das Ermessen des Gerichts gestellt. Weiter kam eine Anzahl von Fällen zur Sprache, bei denen Asmus gegen Kommunisten und Sozialdemokraten, die wegen Landesfriedensbruch und ähnliche Delikte ver haftet worden waren, Haftentlassung verfügt hatte. Asmus betonte, er habe diese Entlassungen immer nur ver fügt, wenn er es als seine Pflicht angesehen habe, zumal wenn ein Fluchtverdacht oder eine Verdunkelungsgefahr nicht vorhanden war. D-.e Entlassung der wenigen Leute spicke keinerlei Rolle gegenüber den Hunderten von Leursn. die er in -Haft behalten mußte. So hat Asmus Haftentlas sung verfügt gegen den Führer einer kommunistischen Hun dertschaft Schrenk und den Glasmacher Langfelder in Brand-Erbisdorf, der Reichswchrsoldaten durch Zurufe be leidigt hatte. — Die Verhandlungen werden heute fort gesetzt. Die Bezeichnung „Diplomlandwirl" und „akademisch-geprüsker Landroirl" Dresden. 10. April. In Engänzung früher erlassener Vorschriften haben das Ministerium für Volksbildung und das Wirtschafts- Ministerium folgendes bestimmt: I. Auf Antrag wird Landwirten, die an der Universität Leipzig auf Grund Ser vom Ministerium am 30. Dezember 1880 bzw. am 1. Juli 1905 bestätigten Prüfungsordnung 1. die „Landwirtschaftliche Staatsprüfung" lsogen. große land- wirtschaftliche Prüfung) bestanden haben, die Berechtigung zur Führung der Bezeichnung „Diplomlanüwirt", 2. die „Landwirtschaftliche Diplomprüfung" (sog. kleine oder einfache landwirtschaftliche Prüfung) bestanden haben, die Berechtigung zur Führung der Bezeichnung „akademisch geprüfter Landwirt" nachträglich verliehen. II. Landwirten, die eine landwirtschaftliche Prüfung nach den vor dem 30. Dezember 1880 an der Universität erlassenen Prüfungsbestimmungen abgelegt haben, wird auf Antrag die Berechtigung zur Führung der Bezeichnung „akademisch geprüf ter Landwirt" verliehen. Die Berechtigung zur Führung der Bezeichnung „Diplomlandwirt" kann jedoch auf Grund solcher Prüsungsbestimmungen nicht verliehen werden. III. Zuständig für diese Verleihungen (I, II) ist der Prüfungsausschuß für die Prüfungen in der Landwirt, schast an der Universität Leipzig. Anträge aus nachträgliche Verleihung sind unter Angabe des Datums der Ausfertigung des Prüfungszeugnisses und unter Einsendung der Gebühr von 5 NM. an die Kanzlei dieses Prüfungsausschusses in Leipzig. Goelhestraße 6. zu richten. Diözesansugendkag in Chemnitz Die Katholiken von Chemnitz rüsten sich, der katho lischen Jugend am 8. und 9. Mai einen ähnlich gastlichen Empfang zu bereiten wie 1922 den Besuchern des 4. Säch sischen Katholikentages. Ueber 600 Anmeldungen sind bereits aus allen Teilen Sachsens eingegangen. Sogar das ferne Seitendorf an der Ostecke unseres Vaterlandes hat 15 wackere Jungfrauen gemeldet, eine westsächsische Gemeinde allein 120 Teilnehmer. Dagegen stehen aus einigen großen Pfarrgemeinden die Meldungen noch aus. Wir bitten dringend, diese umgehend zu bewirken, damit die nötigen Vorarbeiten rechtzeitig erledigt wer den können. Weither kommenden Besuchern legen wir nahe, erst am Montagfrüh heimzufahren, damit sie nicht die Ver anstaltungen vorzeitig verlassen müssen. Nur bitten wir. dies bei der Anmeldung zu vermerken. In der nächsten Sonntagnummer wird die Fest- ordnung bekanntgegeben. Außerdem geht jedem Teil» nehmer das ausführliche Programm noch mit der Wohnungskarte zu. G. W. 0 Lichtenstcin-Lallnberg, 10. April. (Gastwirts-Ber» bandstag.j Vom 30. Mai bis 6. Juni findet hier der 40. Jubiläums-Gastwirts-Verbandstag in Verbindung mit einer Fnchausstellung des Gastwirtsgewerbes und der heimischen Industrie und ferner für Gas und Elektrizität statt. () St. Marienstern, 10. April. (P. Gerhard s.) In de» Morgenstunden des vergangenen Donnerstag verbreitete sich in der Klostergegend die außerordentlich schmerzliche Nachricht vom jähen Tode eines vielgeliebten Seelenhirten und Religions lehrers, des hochwürdigen P. Gerhard (mit seinen weltlichen Familiennamen nannte er sich Franziskus Höhl). Im Kran- kenhaus zu Räckelwitz, wo er Heilung von einer schweren Rippenfell- und Lungenentzündung suchte, gab er seinen jugend lichen Geist aus im Alter von kaum 30 Jahren. Geboren am 30. September 1895 im Dorfe Pröhlig (nördliche Tschecho slowakei). legte er 1918 die feierlichen Gelübde (Profcß) ab und feierte am 6. Juli 1919 in der Parochialkirche zu Strahn sein erstes hl. Meßopfer. Nach kurzem Verweilen im Mutterkloster zu Olsegg wurde er am 18. Oktober 1919 an das hiesige Kloster versetzt, wo er neben der umfangreichen Seelsorge auch den Religionsunterricht ln der Mädchen- und später auch in der Knabenschule (Panschwitz) übernahm Ein inneres Leiden zehrte schon frühzeitig, wohl bereits beim Eintritt in sein heiliges Amt an seiner so nicht festen Gesundheit. Daher suchte er Heilung im Bade Lippspringe bei Paderborn, wo er sich auch einiger maßen erholte, ohne durchgreifende Besserung des Grundübels, seines Lungenleidens. Während einer mehr denn sechsjährigen Tätigkeit hat er sich die Liebe und das Vertrauen der ihm an- vcrtrauten Gläubigen in großem Maße erworben. Deshalb trauert um ihn in gleichem Maße groß und klein. Sein Leich nam wird auf klösterlichem Friedhof Sonnabendvormittag bei- gesctzt. Zur scelsorgerischen Versorgung der wendischen Gläu bigen und zur Erteilung des Religionsunterrichts hatte er ihnen zu Liebe die wenöilche Snrache erlernt. Der Verlust ist um so schwerer, da dos Muiterkloster Ossegg keinen Ucberfluß an geistlichen Kräften hat. Um den treuen Seeionhirten und uner- müdl'chen Arbeiter im Weinberge des Herrn trauern liebe Eltern und Geschwister, die geistlichen Mitbrüder und die Gemeinde. Möge ib"r die Erde leicht lein Kave pia animal 0 Pirna, 10. April. Bei dem E'P'osionsungliick ln Heidenau hat auch die hiesige katholische Gemeinde ein Todesopfer zu beklagen: Frau Berta vcrw. Beckert gekft Pache. Die Verunglückte, deren Leiche erst gestern nacht 1 Uhr gefunden wurde, ist Mutter von acht Kindern. Kleine sächsische Nachrichten Die Negierung des Freistaates Sachsen hat die Verlänge rung der Sammlungen zur Zeppelin-Eckener-Spende bis 80. Juni genehmigt. Hotel Z"ürstentzol° mimg Hotel ller letprlg besuchenden »atholtkea ruir Limmer mtl stall- and MarmwLster «Preise müßig lMlSWMllSö Rußlands Filmindustrie Der russische Spielfilm der nachrevolutio nären Epoche ist uns bis jetzt so gut wie unbekannt geblie ben, und die wenigen Erzeugnisse, die durch deutsche Film theater liefen, stellen einen zu schmalen Ausschnitt aus der neue ren Produktion dar, als daß wir uns ein abschließendes Urteil, über deren Güte und Ausmaß bilden könnten. So komisch es auch klingen mag: den eigentlichen Anstoß zur Entfaltung einer nationalen, auf Lestfundierter Basis ruhen den Filmindustrie hat erst die Revolution gegeben. Nach dem die neuen Machthaber erkannt haben, welch eminente kul turelle Bedeutung dem Film zukomme, organisierten sie über das ganze Territorium der Sowjetrepubliken ein feinmaschiges Netz von Produktionsanstalten, Lichtspielhäusern und Wander kinos. Der Verleih selbst wurde zu einem Staatsmonopol ge macht dergestalt, daß der ganze Inlands-vertrlcb ebenso wie das Einkaufsrecht im Auslande einem Staatsunternehmen, dem „Sowkino", unterstellt wurde. Mt Hilfe dieser mit umfassen den Vollmachten ausgestattcten Organisation gelang es denn Rußland allein unter den filminterestierten Ländern, die In vasion des amerikanischen Films in erträglichen Grenzen zu hal ten, immerhin hat Amerika In Rußland einen hervorragenden Absatzmarkt für seine Erzeugnisse. Dresden-^., V/alsenlisussIraÜo 22 ver grolle komsnlilm äer Isis vis Insel cler Irsums ttaupidarsleller: »terrv t-ieeltke, Vene testet Liren» krioU» KikNsrU Dresden-^. V/ettinerstr. l2 /ck Oreitag, den 9. ^pril S klesenskte Sie rote k4sus Sensationeller Kriminaliilm «slrs» mit «Inttvrnlrrsn Oustspiol in 2 ^klen Gegenwärtig beläuft sich die Zahl der kommerziellen Film theater auf gegen 1000, eine Zahl, die sich beträchtlich erhöht, berücksichtigt man noch die 2000 Klubkinos und 1500 Wander kinos, die vor allem auf dem Lande Verwendung finden und der Landbevölkerung durch die Vermittlung neuer Bepflan- zungsmethoden unschätzbare Dienste leisten. Die Verteilung der finanziellen Lasten ist so geschickt geregelt, daß die 1000 kom merziellen Filmtheater das Defizit der mehr oder weniger in politischen Diensten stehenden Wander- und Klubkinog decken. Was nun das Programm der russischen Filmtheater an- belangt, so gilt es zunächst festzustellen, daß die russische Regie rung peinlichst bemüht ist. alle Filmerzeugnisse der bolschewisti- sehen Ideologie anzugleichen. Der strenge Zensor hat «in wach, sames Auge insbesondere für Auslandsfilme, die häufig einer gründlichen Korrektur unterzogen werden. Im Zusammenhang mit dem W'ederaufbau des Wirtschaftslebens in den Jahren 1922 und 1923 steht auch der Beginn einer großzügigen Spiel- filmproduktion, deren Bedeutung schon daraus erhellt, -atz bis zum Sommer 1925 ea. 100 Spielfilme hergestellt waren. Wie die Sowsetpresse meldet, plant man für das Jahr 1926 eine Ver. doppeiung der vorjährigen Produktion. — Besonderer Beliebt heit erfreuen sich tn Rußland historische Filme, die dem Volke die entscheidenden Wendepunkte in seine? Entwicklung bildhast demonstrieren, z. B. der unter Mitwirkung hervorragen, der Kräfte des Moskauer Künstlertheaters hergestellte Spiel film „Potemkin", der in einem ersten Urauisührungstheater drei Monate ununterbrochen vor ausoerkauftem Hause lief. Neben historischen Begebenheiten verfilmt man mit Vor liebe die Meisterwerke der reichen russischen Literatur. An erster Stelle steht hier Puschkin. „Der Postmeister" (bereits erfolgreich in Berlin gezeigt), „Der Registrator", „Die Kapitäns- tochter" und andere Erzählungen sind mit bestem Gelingen ver filmt. Nun geht man auch daran, ein Filmspiel „Danteß und Puschkin" zu drehen. Bekanntlich hat ja Danteß den Dichter im Duell getötet. Das dünkte jedoch dem Manuskriptdichter, dem Futuristen Kamensky unzweckmäßig. Bei ihm tötet Pusch kin seinen Widersacher und beweist damit einen hohen Grad körperlicher Tapferkeit und Geschicklichkeit. Und das gilt im heutigen Rußland als besondere Auszeichnung. Verlängert I kürstslekrlstl ln äen Hauptrollen r t.gs lNsi-s und Üsi-rij t-lecktke HI. I. IMtriilitli!. »er Um, «IikllrMIl! /ck Freitag, den 9. ^pril „Unsckulclig rum Verte verurteilt" Lin gewaltiges disknvort an alle Kulturvölker ln einem ungevödnllck packenden Mmverk