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Sächsische Volkszeitung : 29.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192604299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260429
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-29
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.04.1926
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Mmm«r»tag. tze« A. «pr« lMK Dresden Aus dem Landlag Im Nechtsausschuß des sächsisck>en Landtages wurde die Gesetzesvorlage zur Abänderung der Organisation der Be hörden der inneren Verwaltung beraten. Die Vorlage will die Beseitigung des bekannten Paragraphen, wonach dem Kreis- hauplmann ein Reserent mit Stimmrecht beigegeben werden lrann. Die Vorlage wurde mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien abgelehnt Weiler stand zur Beratung der Entwurs betr. Aufhebung der Schönburgischen Renten, die entschädigungs los in Wegfall kommen sollen und zivar mit Rückwirkung vom 14. August 1919. Ter Berichterstatter Abg. Günöel (Dtnl.) machte auf die rechtlichen Bedenken dieses Entwurfes aufmerksam, wäh rend sich die Linkssozialisten und Kommunisten warm für die Vorlage einsetzten Die Abstimmung wurde bis Donnerstag vertagt. Im Haushaltsausschuh B stand die Angelegenheit des Waldfriedhoses für Dresden und das 11. Kapitel des ordentlichen Haushaltsplanes betr. Einnahmen der allgemei nen Kommunalverwaltung zur Beratung, die beide verabschiedet wurden. Weiter wurde ein Staatskredit an die notleidenden Stickmaschinenbesitzer von über*2 Millionen Mark bewilligt. Der Untersuchungsausschuh des Landtages zur Nachprü fung der Verhältnisse in den sächsischen Strafanstalten yielt in der Strafanstalt Waldheim eine Sitzung ab. um die dortigen Verhältnisse an Ort und Stelle zu erörtern. * Dem Landtage >st eine Regierungsvorlage zugegangen, in der der Landtag ersucht wird, in den auheroroentlichen Staats haushaltsplan für 1926 einen neuen Titel einzustellen, in dem 9 210 000 Mark verzinslicher und rückzahlbarer Berriebsnorschuh an die Porzellanmanufaktur Meißen gefordert werden. DreSde«, 28. April. Wie wir bereits bekanntgegeben haben, hat das Ministe rium die Mietzinssteuer für den Monat Mai von 27 auf 32 v. H. der Friedensmiete erhöht, so daß einschließlich der gesetzlichen Miete von 60 v. H. für den Monat Mai 1928 92 vom Hundert statt der bisherigen 87 v. H. der monatlichen Friedensmiete zu zahlen sind. Da die eigentliche Miete (ohne Mietzinssteuer) sich nicht geändert hat, ist auch die gesetzliche Untermiete un verändert geblieben, dort) hat der Untermieter die Erhöhung der Mietz.nsstcuer des Hauptmieters anteilig nach dem Verhältnis der gemieteten Fläche zur Gesamtfläche (Wohn- nnd Schlafräum«) zu tragen. Welche Miele habe ich am 1. Mai zu zahlen? Für Mai 1S2S ist zu zahlen: Miete SO v. H., Mietzins- steuer 82 v. H., zusammen 92 v. H. der Friedensmiete. Demnach bei einer gahreSniiete von Mark monatliche Miete (einschltetzltch Mietzmssleuer) Mark bei einer JahreSmieie von Mark monatliche Miete (einschließlich Mtetztiirsieiier) Mark 1 0,08 60 4,60 2 0,15 7V 5,37 S 0.23 80 6,18 4 0.31 SO S,SO L 0.38 100 7,66 « 0,4« 200 15.88 7 0,64 300 23,00 8 0,81 400 30,67 8 O.SS 500 38,33 1V 0.77 600 46.00 20 1.53 700 58.67 80 2,30 800 61,83 40 8.0« 000 6»,00 50 »,8» 1000 7«,67 ; Stadtbaurat Karl Georg Fleck tritt Ende April in den Ruhestand. Sein Name ist mit zahlreichen Bauten und Arbeiten in unserer Stadt verknüpft. Seit 14. September 1909 stand er als Vorstand des Diesbauamtes und Permessungsamtes im Dienste der Stadt Dresden. U. a. hat er noch an der Fer tigstellung des Baues der Augustusbrücke milgewirkt und die Planung und den teilweisen Bau der Flutrmne Kaditz aus- geführl, ferner die Planung von Elbbrücken Erfurter Platz und Flügelweg. Ferner wurden unter seiner Leitung Vorschläge wegen neuzeitlicher Straßenbefestigung in Anpassung an den Auf zum Jugendlag nach Chemnitz „Wonnig ist's in Frühlingstagen nach dem Wanderstob zu greifen, und den Blumenstrauß am Hute Gottes Garten zu durch- schweifen!" Wonnig ist's auch, von Sorg und Mühe des Alltags befreit, auf den Flügeln des Dampfes das grünende, bliilzende Land zu durcheilen, und nur aus diese Art wird es den meisten, dis in der Ingendbewezzung stehen und sich von der gemeinsamen Tagung Auffrischung und Anregung holen wollen, möglich sein, an den Ort der Zusammenkunft, nach CheMnitz, zu gelangen. Aber kann denn ein rußiger, rauchiger Fabrikort die Stätte für eine Iugendtagung sein? Ist Chemnitz ein würdiges Ziel für eine Frühlingsfahrt jugendlicher Nlenschenkinder? Nun — zunächst verfolgen die Teilnehmer am Iugendtog« idealere Interessen, höhere Ziele, als eine Lustfahrt zu machen und sich auf einem Feste zu vergnügen: aber der äußere Rahmen der Äeranstallung wird keinesfalls ein unwürdiger sein, und die Besucher weiden durchaus nicht enttäuscht sein von dem, was Chemnitz außerhalb der Versammlungen zu bieten vermag. Nachstehend sei darum etwas über die Feststadt gesagt Am Fuße des Erzgebirges breitet sie sich aus, hingelagert in einem Flußtole und über die begrenzenden AnhR>«n, hat sie nach allen Seiten hin eine reizende Umgebung. Du kannst von da aus nach Süden hin wandern über die Vorberge allmählich bis zu den Höhen des Gebirges gelangen. Nach Osten bieten das Zschopautal mit dem Schlosse Lichtem »aide und dem sagen, berühmten Harrasfelsen. dann — auf stolzer Höhe thronend — die Augustusburg lockende Zielpunkte für Wanderfahrten. Man kann aber auch noch jeder anderen Richtung aus Chemnitz htnausgehen und wird überrascht bekennen müssen, daß die Landschaft gar Herrliches ausweilt. Und die Stadt selbst? Di« ist durchaus nicht von dem ent blößt, was Aug' und Herz erfreut. Laß Dir nur die zahlreichen Plätze zeigen, wo sich Bäume und Sträucher und Blumenbeete in der Herrlichkeit des Frühlings darstellen, oder laß Dich hinausfuhren vor di« Stadt und sieh, wie sich da nach verschiede nen Seiten weitum Parkanlagen anSbretten, di« dem, der In stiller Natur Erholung und Ergötzung sucht, eine willkommene Zuflucht bieten. — Suchst Du. was menschliche Kunst Erfreuliches und Eiche- bende» geschaffen, so wirst Du in Chemnitz mancherlei ftnaen. Schau Dir da» Skathaus an l Der alte und der neue Bau verbi». außerordentlich gesteigerten Krastwogenverdehr ««gearbeitet und zum Teil beveits ausgeführt. Während des Kriege» war er mit der Leitung des Kohlenamtes betraut, von 1920 bis 1922 vertretungsweise mit der Leitung de» Hochbau«ntes. Bor seiner Tätigkeit war Stadtbaurat Fleck 14 Jahre lange in Plauen tätig, als Leiter des städtischen Hoch- und Tiefbauamtes, des Verinessungsaintes und des Wasserwerkes. Di« Berichtigung des Elsterflusses im Stadtgebiet, der Bau der steinernen Stra ßenbrücke über dos Syrathal und einer städtischen Talsperre für Triukwasserversorgungsivaren hier seine Hauptarbeiten. : Zurücknahme einer Beleidigungsklage durch Arzt. Bor dem hiesigen Amtsgerichte kam gestern vormittag die Privat klage des Abgeordneten Arzt gegen den früheren Schriftleiter der „Sachsen stimme" Hoerstebrock zum Austrog. H. hatte Arzt bereits im Herbst 1924 vorgeworfen, an die Schriftleitung der „Sachsenstimme" einen annonymen Brief mit den übelsten Schimpfereien gerichtet zu haben. Arzt hatte darauf Privat- klage angestrengt, lzat aber in der gestrigen Verhandlung die Klage zurückgezogen. Trotzdem Arzt geladen war, erschien er überhaupt nicht zur Verhandlung Als nun ohne sein Beisein die Verhandlung durchgesührt werden sollte, legte sein Vertei diger Rechtsanwalt Günther zunächst die Bollmdcht nieder, nahm sie aber darin wieder auf und erklärte namens seines Klienten, das; dieser den Strafantrag zurückziehe. Daraus wurde das Verfahren eingestellt und Arzt die Tragung der Kosten auf erlegt. : Platzkarten von Dresden nach München. Der Berkehrs- ausschuß des Dresdner Verkehrsvereins schreibt: Der von uns aus Grund zahlreicher Anfr<rgen und Beschwerden seit Jahren an zuständiger Stelle vertretene Wunsch, es möchten in Dresden Platzkarten zu den Zügen nach München ausgegeöen wer den, wird ab 15. Mai insofern erfüllt, als für den von diesem Für (lllitktkuna aeeianeter Adresse«, an diew zwec find Für (Mitttikung geeignet«» Adressen, an die wir (proöenummern unserer Leitung ;w«ck» Merkung versenden können, sind wir ssßnen jederzeit dankbar! en. an itung nnen, sind wir Ibnen jederzeit dankbar! Tage an verkehrenden neuen Frühschnellzug Dresden- München (D 112, ab Dresderr-Hauptboi,»Hof stich 8,00 Uhr) Platz- Karten in Dresden ausgegeben werben sollen. Der Zug trisst abends 6,45 Uhr in München ein und erreicht dort alle Aberd anschlüsse noch. Die Ausgabe von Platzkarten für den >chon bis her verkehrenden Vormittagsschnellzug nach München (D 110), der Dresden 10,47 verläßt und abends 1013 (ab 15 Mai schon 10,10) München erreicht, Hot die Reichsbahndirektion Dresden abernuols abgelehnt. Platzkarten zu diesem Zuge sind ober, so lange der neue Frühschnellzug läuft, ivenigstens für Reisende von Dresden und seiner Umgebung nach Regensburg und Mün chen minder wichtig, da diese Reisenden wohl ausschließlich den weit günstiger liegenden und rascher fahrenden Frühschnellzug benutzen werden. : Vorübergehende Aenderung im Nachtwagenverkehr. We gen (Ävisbwuarbeften treten in der Nacht von Mittwoch, den 28. zu Donnerstag, den 29. April, von 1—5 Uhr früh folgende Än derungen im Nachtwogenverkehr der Straßenbahn ein. Es ver kehren die Nachtivagen der Linie 8 zwischen Mafemitzer und Altenberger Straße in beiden Richtungen über Ludwig-Hart- mann-St roste (Fahrtweg die Linie 1): die Nachtivagen der Wirte 32 durch die Schandau« und Borsbergstraße: die Nacht wagen -er Linie 18 in beiden Richtungen durch die Gerok-, Masewitzer und Fürstensivatze. : Anschließend an di« Reichsgesundheitswoch« veranstalte« die U.-T.-Lichtspiele. Waisenhausstraße 22, am Donnerslag, den 29. April, vormittags 9 und 1412 Uhr je eine Gratisvorstellung für die Erwerbslosen der Stadt Dresden mit dem Filmwerk .falsche Scham". Die Karten hierzu iverbsn von der Direkt- tion des städtischen Arbeitsnachweises verteilt. : Aus frischer Lat ertappt und sestgeno-mmen wurde ein 40jähriger Tiefbauarbeiter, der seinen älten Arbeitskollegen in raffiniertester Weise wiederholt bestohlen hat. Er entfernte sich ivührend der Arbeitszeit unter einem Vorivand vom gomein- sanren Arbeitsplätze, öffnete die Wohnung mit den eigenen Schlüsseln des Inlsäbers, die er diesem aus den Kleidern nahm, und entwendest dem alten Manne die Gelder, die sich dieser zur Ersparung der Einkaufssumme ins Bürgerhospital von? Verdienste abdarbte. — Diebe erbrachen in der Nacht zum 26. April eine Boukantine und erlangten u. a. einen größeren Posten Zigaretten und Zigarren, letztere in den Marken „Braune Liesel" und „Pterus". den sich zu einem schönen Ganzen, das man gern betrachtet. Hin ter dem Nachanse erhebt sich die Iacobikirche, ein Werk mit telalterlicher Kunst, aber modern überkleidet. Aus derselben Zeit wie die Iacvbikirclse stammt auch die Schloßktrche, eben falls ein Neliquienstück aus katholischer Vorzeit. — An beide Kirchen, namentlich an die Gchloßkircl>e. knüpfen sich geschichtliche Erinerungen von bedeutsamer Art. Die Schloß- Kirche weiß zu berichten von „frommer Mönche stillem Walten . vom „Beten und Singen, Leben und Strebe» der Benediktiner, die da» Gebäude, das sich an die Kirche schließt, dereinst bewohnt haben". Was jetzt Schloß heißt, war eine ?lbtei, deren Bewoh nern die Kultivierung und Christianisierung der Gegend zu ver danken ist. Die Mönche waren es, die aus iveistr Ferne An siedler herbei,zogen und im Tal in nächster Nähe des Klosters am Kreuzunospunkte uralter Verkehrsstraßen eine Niederlassung gründeten, die im Jahre 1140 von dem Kaiser Konrad III.. dem Staufer, mit dem Marktrechte begnadet wurde und allmählich heranwachsend sich zu einer Stadt von Bedeutung ousscliwang Mit starken Mauern umgeben, van stutzigen Türmen überragt, widerstand sie dem Ansturm« der Hussiten und galt noch lm 16. Jahrhundert als wohlbewehrt, wie aus dem Spruche Georgs des Bärtigen hervorgeht, des Herzogs von Sachsen: „Leipzig die beste. Chemnitz die feste, Freiberg die größte, Annoberg die liebste". So kann, wer den Spuren der Vergangenheit nachgeht, vieles in Chemnitz bemerken, was in die Vorzeit zurückwetst und von alten Zeiten zu vermelden weiß. — Die neue Zeit hat der Stadt eine großartige Entwicklung als Industrieort gebracht Längst hat sie den Ring der älten Mauern und Türme gesprengt uno ist darüber hinaus gewach sen. Ein Wald van Schloten ragt über das Häusermeer umpor und kündet von der Tätigkeit, die da entfaltet wird. Was da geschaffen wird an Spinn- und Webwaren, cm Maschinen und Werkzeugen usw. geht hinaus In alle Welt. — Machst nur recht bald eine bessere Geschäftslage -en vielen, die setzt außer Beschäftigung gekommen sind, wieder Arbeit und Verdienst bringen? — Dock die katholische Jugend Sachsens macht sich aus den Weg noch Chemnitz, um ihrer idealen Bestrebungen wil- len; die Chemnitzer Vereine aber rüsten mit Elser, um denen, die zum Illgendtag« herbeistrSmen, gute Ausnahme und Unierkunfr zu bieten und den Tag zu einem Festtage au»««gestalstn. Der Chemnitzer Iugendtog soll groß« und tiefe Eindrücke Hervor rufen und dauernd« Wirkungen Hintersassen. Darum, ihr Mitglieder der katholischen IugendverbSude der Diözese Meißen: «uf nach Ehemnttzl Leipzig Besprechung über Postfragen Leipzig. 28. April. Am Dienstag fand in der Oberpost« direktian Leipzig eine Besprechung über Fragen aus dem Ge biete des Post-, Telegraphen- und ssernsprechwesens mit Ver tretern aus Handel und Industrie, sowie der Tages- und Fach presse statt. Eine eingehende Aussprache ergab sich über bst Post« rekIame. Diese untersteht nicht der Zuständigkeit der O. P. D„ und diese hat keinen Einfluß auf deren Geschäftsgebarung. Di« Mitwirkung der O. P. D. beim Branchenverzeichnis im amtlichen Fernspvcchibuch bestehe lediglich darin, daß die Teil- nehmeroerzeichn isse der Postrekla-me G. m. b. H. zur Verfügung gestellt werden. Da der jetzige Vermerk „Nach auMche-n Unter lagen bearbeitet unter Mitwirkung der Deutschen Reichspost" zu Mistverständnissen Anlaß geben könne, werde auf eine Aen- derung hingewirkt werden. Jedenfalls trage das Branchenver zeichnis keinen halbamtlichen Charakter. Weiter wurde angeregt, das Monopol des Leipziger Meß- amts auf dem Poststempel („Messestadt Leipzig") nach Ablauf des Vertrages nicht zu erneuern. Es müßten bestimmte Ge werbe zu bestimmieri Zeiten die Möglichkeit habe», z. B. Werbe- wochen zu veranstalten und sich dabei des Poststempels zu be dienen, etwa der Buchhandel in der Kantatewoche. Zur Frage des Fortfalls dcr Paketkarten, die zurzeit im Reichspostministerium geprüft wird, fand eine Anregung, auf Wegfall der Paketkarten wenigstens für diejenigen Sen- düngen, für die die Post eine Haftung nicht übernimmt, z. B. Zeitungspakete, hinzuwirken, so daß sie also lediglich durch Marken frankiert werden könnten, die Zustimmung der O. P. D. Dagegen konnte die Befürwortring einer Anregung, di« Vergün stigungen vom 1. Dezember für Teil-ruck suchen, nach denen diese bei Karten form für drei Pfennig versandt iverden können, auch auf Drucksachen in Briefform ouszudehnen, d. h. also z. B. Preislisten, in denen Aenderungen vorgenommen sind, als Dreipfennig-Drucksache zu befördern, wegen der finanziellen Auswirkung nicht zugesagt werden. Weiter wurde gewünscht, die Leipziger Vororte Oetzsch- Gautzsch uud Bölitz-Ehrenberg in den Ortsverkehr einzubeziehen. Dazu wurde erklärt, dast sich dies nur durch Eingemeindung erreichen lasse, die aber von den Gemeinden selbst betrieben werden müsse. Zur Frage der Verbesserung der Postbesteilunge« wurde nachgewiesen, daß diese nur durch FahrxEanVerbesserun gen für die Postzüge ermöglicht werden könne. Die O. P. D. sei nach dieser Richtung mit Erfolg bemüht, wie die Einführung der Nachtzüge Leipzig—Berlin und Leipzig—Chemnitz beweise. — Die Besprechung wurde nach fünfstündiger Dauer abgebrochen und soll in acht Togen fortgesetzt werden. ) Eine Statistik über Berkehrsunsälle. Vom Polizeipräsi dium wird eine lehrreich Statistik über Berkehrsunsälle und Zusammenstöße rm Jahve 1925 in Leipzig veröffentlicht. Da nach haben sich in Leipzig in diesem Jahre insgesamt 2143 Ver- Kehrsunfälle und 976 Zusammenstöße der verschiedensten Art zugetragen. Letztere setzen sich zusammen aus 272 Zusammen stößen zwischen Kraststchrzeugen, 23 zwischen Straßenbahnen. 308 zwischen Straßenbahnen und Kraftfahrzeugen, 159 zwischen Straßenbahnen und Geschirren und 134 zwischen Kras'fahrzeu- gen und Geschirren. Als sonstige Zusammenstöße wurden 80 ge- bucht. Personen wurden verletzt durch Kraftwagen 1002, durch Motorräder 152, durch Straßenbahnen 239. durch Radfahrer 622, durch Geschirre 128 Hierzu kommen noch 469 sonstig« Unfälle, besonders in Betrieben. Sehr lehrreich an dieser Zusammen stellung ist, daß 1925 insgesamt 101 Personen ums Leben ge kommen sind, davon 40 durch Kraftwogen. Motorräder, Stra- ßenbahnen, Radfahrer und Geschirr«, darunter 32 allein durch eigenes Verschulden. Bei den al» Sonstige aufgesührten Un fällen büßten 57 Personen ihr Leben ein. in der Mehrzahl durch Gasvergiftung. lrottl Mstentzok ° MPÄ9 Notel Her Lrlprlg deluchtaäea «-ubomui» NNe Ummer mit llrlk- onü wsrmwLsser prelle mäßig «-«-----.i» Theater und Musik Staalsoper. Im Grunde genommen mühte man sich wundern, daß erst jetzt die „Nedda" an Liesel von Schuch übergegangen ist. Wie stark sich aber die Künstlerin in den dramatischen Einschlag einlebt, das hat sie bereits in dem „Abenteurer des Casanova" gezeigt. Auch im „Bajazzo" trug sie eine außerordentlich starke, lebensvolle Dramatik kil die Handlung. Sie hob gleich von Anfang an die Leicht fertigkeit der Nedda heraus. Schon die braunrote Perücke machte diese Frauenaestalt zur „Gezeichneten". Auch im weiteren Verlaufe l.eß sie diese Leichtfertigkeit spielen. Im Zusammenspiel mit Silivo war sie hingebende Liebe, gegen Tonio jedoch hatte sie Hah und Ekel. Prächtig ge lang ihr das Colombinenspiel im zweiten Bilde. Die Mischung von Angstgefühl, Ungewißheit und Thealer- komüdie war von glänzender Ausgeglichenheit. Auch stimm lich liegt ihr diese Partie prächtig. Mt einein Worte: Man mutz nochmals seine Verwunderung aussprechen, datz erst seht Liesel von Schuch die „Nedda" gesungen hat. Tino Pattteras Canio ist jetzt auch von starker Dramatik erfüllt, und der Tonio Robert Burgs zeigt bei jeder Vorstellung neue Feinheiten. Kurt Striegler leitete di« Aufführung wie auch vorher die „Bauernehre" mit Schwung und Schmiß. —Ist—. Konservatorium zu Dresden. Der bisherige erste Kapellmeister am Stadttheater zu Erfurt, Franz Jung, welcher jetzt zum Generalmusikdirektor ernannt wurde, hat seine vollständige musikalische Ausbildung von 1914 bi» 1917 im Dresdner Konservatorium erhalte». Leipzig. Das 12. philharmonische Konzert am Montag (26. April) bescherte den Musikfreunden Leipzigs einen Schubert-Abend. Den Reigen eröffnet« der Dirigent Hof« kapellmeister Professor Heinrich Lader, der dem Abende den Stempel e.ner Kunstleistung in des Wortes besonderer Bedeutung aufzudrücken verstand mit Schuberts H-Moll- Sinfonie. Aus Grund de« außerordentlichen Erfolges dieses ^schluhabend» wird man zu der Meinung verlockt, als ob ihm. dem feinsinnigen Ausleger der Weck von Franz Schubert neben der „Unvollendeten" (H-Moll) di« E-Dur« Sinfonie Nr. 7 besonder» lägen. War Lader in dtetem letzten
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