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Donnerstag, den 2S. April 192» Die DueNfrage Berlin, 28. April. Die Bayerische Volksparte» des Reichstages hat sich in ihrer gestrigen Fraktionösitzunz mit dem Gesetze zur Vereinfachung des Militärstrafrechts (Duellfroge) beschäftigt. In der Fraktion wurde gewünscht, daß die vorgeschlagene Fassung, wonach Dienstentlassung bei Beamten und Offizieren im Falle eines Duellveroehens ausgesprochen werden kann und nur in schweren Fällen die Dienstentlassung ausgesprochen werden muh, dahrn ge- ändert werde, daß die Mußvorschrist als Prinzip voran-, gestellt und dann die Kannvorschrift angcfüqt werde. Dis Fraktion entschied sich schließlich aber doch für die vvrge-, schlagene Fassung. Nach dieser Beschlußfassung entschied sich auch das Zenrrum in seiner Fraktionssitzung für die unverändert« Annahme des Gesetzentwurfes in der vorgeschlagenen Fassung. Am -le Nachfolge Fehrenbachs Berlin, 28. April. Zur Vorbereitung der Wahl eines neuen Vorsitzenden hat am Dienstag die Zentrumsfraktion des Reichstags einen besonderen Ausschutz gewählt. Diesem Ausschuß gehören vom Fraktionsvorstand an die Abgeord, neten Esser und Giesberts, von der Fraktion die Abgeordneten Dessauer, Kaas, Dietz und Frau Weber. Der Antrag des Sparerbundes Volksbegehren über die Aufwertung gefordert Berlin, 28. April. Beim Reichsministerium des Innern ist gestern der Antrag des Sparerbundes auf Zulassung eines Volks» begehrens für «inen Gesetzentwurf über di« Ablösung öffent licher Anleihen und die Umwertung von Hypotheken und an deren Ansprüchen eingegangen. Ms Vertrauensmann ist das Mitglied des Reichstages Dr. Best bezeichnet. besondere wirtschaftlichen Druckes auf Deutschland und bei tont deshalb, daß der Vertrag durch eine weitere Stärkung der russisch-deutschen Wirtschafteverbindung verankert wer den müsse. Das offizielle WirtschaftSblatt „Tkonomitscheskaja- Schien" erhofft vom russisch-deutschen Vertrage günstig« Auswirkungen für die wirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft beider Länder. Die Garantierung von Krediten für Sowjet« rutzland durch die deutsche Regierung beweise, daß man in Deutschland die Bedeutung der Festigung der Stellung der deutschen Wirtschaft auf dem Sowjetmarkte richtig einschätze. Der Ausbau des Wirtschaftsverkehrs beider Länder fer di« beste Gewähr dafür, daß der Berliner Vertrag zu einer Präzisierten Fortsetzung des Vertrages von Rapallo Werde. Wie Masten urleitt Rom, 28. April. „Mondo" schreibt, daß diejenigen, di« di« Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund seinerzeit Hintertrieben und dadurch den Abschluß dieses Abkommens ermöglicht hätten, schwere Schuld auf sich geladen hätten. — „Tevere" findet, daß das bisherige unsinnige und un moralische europäische Gleichgewicht durch den Vertrag stark bedroht sei. Heute sei zum ersten Male «ine Sprengmin« unter das ungeheure Gebäude gelegt worden, das nach dem Kriege aufgerichtet wurde. Sein Zusammenbruch stehe bevor. Italien könne mit Ruhe zusehen und sich frei nach allen! Richtungen hin bewegen. — „Avanti" erinnert Frankreich daran, daß es durch Aufstellung der polnischen Kandidatur für den Bölkerbundsrat die heutige Lage verschuldet Hab«. Ein großes Volk, Wie das deutsche, das zu den zivilisiertesten und gebildetsten Völkern der Welt gehöre, hätte solche» Angriff auf seine Ehre, wie es in Genf geschehen ist, nicht ruhig hinnehmen können. Sonderbar sei nur, daß die jenigen, die immer noch nicht genug Deutschland demütigten, am lautesten schrien, wenn Deutschland jetzt Schutz und Hilf« im Osten s uche. Reise Skrzynskis und Siresemanns nach Moskau? Berlin, 28. April. Aus Warschau wird gemeldet, daß man in Moskauer Regier»ngskreisen den Besuch des pol nischen Ministerpräsidenten Grafen Skrzhnski für Mitte Mal erwartet. Skrzhnski wolle den letzten Besuch Tschi- tscherins in Warschau erwidern. Wie ferner verlautet, soll auch Dr. Stresemann Ende Mar in Erwiderung des offi ziellen Besuches Dschi-tscherins in Berlin nach Moskau kommen. ^jstlichen Arbeiter kein Vorwurf gemacht werden, der ooch letzten Endes nur die so zum Staate stehende Partei treffen kann.' Darum ist aber die Dortmunder Tagung unk die Programmrede Stegerwalds der richtige Matz tab dafür, die Arbeit der politischen Parteien danach zu rewerten. Denn das gewöhnliche Augenmatz ist erprob- ermatzen für diesen Zweck mehr als unzureichend. Giesberts hat in einer Rede in München sehr richtig betont, oatz die christliche Arbeiterbewegung in Steger walds programmatischen Ausführungen eine Plattsorm für die Einigkeit gefunden habe, aus der auch alle an deren Parteien Platz finden könnten, d. h. aber zu gleich, datz heute auf dieser Plattform noch nicht alle maßgebenden Parteien stehen. Das also ist der tiefere politische Sinn der sozialen Mitte. Wenn man überzeugt davon ist, — und daran ist kein Zweifel möglich — datz wir Deutschen noch im mer ein jämmerlich zerrissenes Volk sind, und daß wir uns einem unfertigen Staate gegenübersehen, dann muh man zu diesem Staate eine positive Einstellung fin den. Sonst macht man sich an der Verewigung unseres Volkselends schuldig. Uns wird bei dieser Gewissens erforschung nicht im geringsten bonge. Wir wissen, wo wir stehen und haben uns der positiven Mitarbeit am Staate in den schwersten Stunden nie versagt. Wir wissen vor allen Dingen auch, datz alle gesunden, auf bauenden Kräfte stets nach der Mitte streben, und daß man sich um so mehr vom Aufbau entfernt, je mehr man von der Mitte absteht. Darum wird auch die Idee der Volksgemeinschaft, ein Begriff, den Stegerwaid in seiner Essener Rede von 1820 unter ganz anderen Verhältnissen geprägt hat, seine Bedeutung behalten, mögen ihn große Parteien noch so kühn verleugnen. Dortmund hat jeden falls erneut gezeigt, daß das politische Zentrum mit der Marschrute des sozialen Zentrums der christlichen Gewerksä)aften in einer Richtung läuft, in der geradest- möglichen Linie zum deutschen Einheits- und Volksstaat» der allein unsere Zukunft bedeutet. ' M. D. Die gesühr-eke Koalition (Fortsetzung von S. 1.) Gleichgültig aber wie bas Ergebnis des Volksentscheides ist. wird die Lage nach der Abstimmung nicht viel kiarcrseni als vorher. Wird das Enteignungsgesetz angenommen, dann dürsle der Rücktritt der Negierung unvermeidlich sein. Es kann noch nicht gesagt werden, wie etwa eine Regierung gebildet werden sollt«, die die restlose Enteignung aller Fürstenhäuser durchzusuhren unternehmen könnte. Es muß mit Bestimmtheit erwartet werden, daß in einem solci>en Falle sich eine Reihe von Ländern, die bereits befriedigend« Gesamtregelungen getrosten haben, z. D. Bayern und Baden, weigern würden, unter Bruch der bestehenden Verträge nachträglich die Enteignung vorznneh- me». Es darf wohl auch ohne weiteres gesagt werden, daß der Reichspräsident v. HIndenburg sein« Unterschrift unter ein sol ches Enteignungsgesetz nicht setzen würde. Wird das Ersteig- nungsgesetz beim Volksentscheid aber nicht angenommen, so wind i ine Mißstimmung in weitesten Kreisen der Bevölkerung Zurück bleiben, die für die weitere innerpolitische Entwicklung außer ordentlich verhängnisvoll wäre. Es ist also im höchsten Maße im Interesse des Volkes und Staates gelegen, daß nicht dem Volksentscheid di« Lösung der Absindunge-srage überlassen bleibt. Der Reichstag müßte es nach wie vor als seine Ausgabe betrachten, entweder vor dem Botksenlscheid eine befriedigende Regelung zu treffen oder einen zweiten Gesetzentwurf für den Volksentscheid vorzulegen, der die Annahme des radikalen Enteignungsgesetzes verhinderte. Wenn der Reichstag sich dieser Ausgabe nicht gewachsen zeigt, droht aus der Frage der Fürstenabstndung sich eine Staats- Krise zu entwickeln, deren Ausmaß heut, noch garnicht über sehen werden kann. Bon vielen Blättern der Linken wird heute angesichts der verworrenen Lage bereits scharf erklärt, daß eine Auslösung des Reichstages vorgenommen werden müsse, wenn das Parla ment die Abfindungstrage von sich aus nicht regeln kann. Ob freilich eine solche Auflösung, die dem Appell an den Volksent scheid doch ungefähr gleich käme, eine wirkliche Klärung brin gen würde, kann nach früheren Erfahrungen bezweifelt werden. Wenn allerdings eine Spaltung der Regierungskoalition «Inzutreten droht, dann ist nicht abzrrsehen, wie über die gegen wärtige Krise zunächst einmal die Regierung Luther HInübergercttet werden könnte. Die Sozialdemokraten scheinen sich schon jetzt darauf einzustellen, daß Luther über oieser Frage stürzt und rechnen offenbar darauf, daß dann auch sie als Mit. träger der Regierring in Frag« kommen. Aus der anderen Seite haben am letzten Sonntag deutschnationole Parteiführer deutlich erklärt- -atz die deutschnationole Fraktion bereit sei, bei einer entsprechenden Zuteilung von Ministerposten wieder in die Re gierung einzutreten. — Wir glauben demnach, datz der parlamen tarisch« Streit um die Fürstenabstndung im Grunde nichts ist, als der Streit um die künftige Umgestaltung der Regierung. Die jenige der beiden Flügelparteien, die etwa in di« Koalition ein- treten sollte, würde zweifellos ihre Stellung zu der Absindungs» frag« entsprechend revidieren. Die Parteien der jetzigen Re gierungskoalition aber haben die Aufgabe, sich nicht auseinander, monöverieren zu lassen und darüber zu wachen. daß unter dem Terror des Abfinüungsstreites nicht in weit wichtigeren Fragen Entscheidungen getroffen iverden, die den Wünschen der linken oder rechten Flügelpartei in bedenklicher Weise entgegcn- kommen. Dyk. Die Debatte in der Weltwirtschafts- Kommission Gens, 28. April. Nack) einer halbstündigen Pause nahm am Dienstognochmittag die vorbereitende Wirtschaftskommis sion des Völkerbundes die Debatte wieder auf. Der holländische Großindustrielle Kroller warnte vor wirtschaftlichen Experi menten Er erinnerte daran, daß noch vor wenigen Jahren ein Mangel an Kohlen bestand. Dies« Verhältnisse könnten sich wiederholen. Die Wienerin Frau Enrmi Freundlich trat be sonders für die Interessen des Verbrauchers ein. Die Span»« zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreis sei zu groß. Sie hob besonders die schwere Loge der arbeitenden Frauen hervor. Der amerikanische Professor Gilbert Wilson von dem Landwirtschaft lichen Institut in Rom regte die Einsetzung einer landwirtschast- lick-en Kommission an. Der Pole Glrwre schlug die Bildung von vier Kommissionen vor, für Finanzfragen. Arbeitsfragen, Produklionsfragen und für Handelspolitik. Nach weiteren Ans- führungen wurde für Mittwoch vormittag 11.30 Uhr eine ver trauliche Sitzung für die Einsetzung von Unterausschüssen oabe- raumt. Heute nachmittag 3 Uhr soll wieder ein« öffentliche Sitzung stattsinden . „Osservalore Romano" gegen „Tribuna" Rom, 28. April. In einer Note beklagt der „Osservatove Nomano" die Angriffe der „Tribnira" auf den Vatikan wegen der Ernennung eines Kardinal!egalen zum euck-arrstischen Welt kongreß in Lhikago. Da bekanntlich der Papst solche Ernen nungen vornehme, richteten sich diese Angriff« gegen die Person des Papstes. Hierdurch werde auch die Loge des Das Arbeilsgerichksgesetz Berlin, 28. April. Der Reichstag hat gestern seine Plenarsitzungen nach den Osterferien zum ersten Male wieder ausgenommen und die erste Beratung des Arbeitsgerichtsgesetzes erledigt. Neichsarbeitsmiimster Dr. Brauns begründet« die Vor lage. Der Gesetzentwurf wolle die Arbeitsgevichtsbarkest allen Arbeitnehmern zugänglich machen und ihren Aufgabenkreis er weitern. Die Auffassung, daß die Arbeitsgerichtsbarkeit in den ordentlichen Gerichten aufgehen soll, ist von der Regierung aus praktischen und grundsätzlichen Gründen obgelehnt worden. Dabei wird aber anerkannt, daß dos Arbeitsrecht schließlich mit dem allgemeinen Recht verwachsen müsse. Der Minister sprach unter allgemeinem Bestall den Gewerbe- und Kaufmannsgerich ten den Dank für ihre bisherige Tätigkeit aus. Er sprach die Erwartung aus. daß die Vorlage noch in diesem Sommer er ledigt wird. In der Aussprache wies Abg. Gerig (Ztr.) darauf hin, daß die Gewerbe- und Kaufmannsgerichte nicht dem Mißtrauen ausgesetzt waren, dos sonst in weiten Kreisen den ordentlichen Gerichten entgegengebracht wurde. Der vorliegende Entwurf sei eine brauchbare Grundlage für ein Gesetzgebungswerk, durch das die erfolgreiche Arbeit der Gewerbe- und Kaufmannsgerichte weiter ousgebaut iverden könnte. Der Gesetzentwurf wurde dem Sozialpolitisck>en Ausschuß überiviesen. Um^s7 Uhr vertagte sich dos Haus auf Mittwoch st!3 Uhr. Aist der Tagesordnung steht das durch das Volksbegehren ein- gebrochte Gesetz über die Fürstenenteignung und das Gesetz über die Duolldestrafung. Aeutzerungen Siresemanns Berlin, 28. April. Der Neichsaußenminister äußerte in einem Interview: Der Vertrag bedeutet einen Schritt vorwärts auf dem Wege zur Befreiung Europas. Die kritischen Ausführungen der Presse verschiedener Länder fühve er, Stresemann, auf innerpolitische Beweggründe zurück. Er könne sich die Be sorgnisse nicht erklären, die von amtlicher Seit« in gewissen Locarnostaaten zum Ausdruck kämen. Insbesondere habe Polen kein« Veranlassung, sich bedroht zu fühlen. Im Gegenteil! Der Vertrag sei eine bessere Sicherung des Friedens für Europa. Auf weitere Fragen führte Dr. Stresemann aus, er sehe keine Veranlassung zu einer De batte über den Artikel 16. Aus die Frage, ob von dem Ab schlüsse des Betrages «ine Stärkung der völkerbundsfeind lichen Tendenzen Rußands zu befürchten sei, erwiderte Stresemann» er möchte umgekehrt annehmen, daß die Brücke von Berlin nach Moskau die Friedeusbrücke von Locarno nur ergänzen und verstärken werde. Moskau, 28. April. Der deutsche Botschafter äußerte sich über den deutsch- russischen Vertrag wie folgt: Ich bin der Ansicht, datz dieser Vertrag eine Erhöhung der Kraft Deutschlands aus dem Gebiete der internationalen Politik und der Weltwirtschaft bedeutet. Deutschland will durch diesen Vertrag nicht nur selbst als Friedensfaktor erscheinen. Es will auch seine geo graphische Lage im Zentrum Europas dazu benutzen, eine vermittelnde Brücke zwischen den Völkern des Kon tinents zu bilden. Der Vertrag, den Deutschland jetzt mit der Sowjetunion geschlo sen hat, soll nach beiden Seiten den Weg ebnen. Das jüngste Uebereinkommen ist daher nicht nur ein Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion, sondern auch ein Freundschaftsvertrag mit Europa. Russische Stimmen Die gesamte Sowjetpresse begrüßt aufs wärmst« den Abschluß des deutsch-russischen Vertrage«. „Jswastisa" er klärt, der Vertrag bringe ein neneS, sehr wichtiges Moment In das gesamte politische System der internationalen Be ziehungen. Es mache der deutschen Diplomatie Ehre, daß sie Verständnis zeige für dieses System, das in der Siche rung der friedlichen Existenz und ves Zusammenlebens der Völker bestehe. Die Sowjetunion möchte am wenigsten, datz der Berliner Vertrag als ein gegen dritte Mächte gerichtetes diplomatisches Instrument ausgelcgt werde. In einem Leitartikel warnt „Prawda" vor einer Unter schätzung der Möglichkeiten einer Ausübung fremden, ins- Papstes in Rom, der Hauptstadt des Katholizismus, befeuchtet. Solche Angriffe seien wegen des offiziellen Charakters der „Tribuna" noch bedauerlicher. Tagesneuigkeiten Das Kochwasser -er Wolga Die Sturmschäden in Italien- Moskau. 28. April. Die Wolga und ihre Nebenflüsse des unteren Gebietes sind über die Ufer getreten. Der Fluß Kljosma überschwemmt die Stadt Orechowo-Sujewo. Dort sind acht Personen ertrunken. Elf Brücken wurden zerstört und die Fabriken stillgelegt. Aus Rybiirsk iverden ebenfalls Opfer an Menschenleben gemeldet. Di« Eisenbahnverbindung zwischen dem überschivemmten Wladimir und Nstchninowgerod ist unter brochen. VtilitävaLtcilungsn versehen den Rettungsdienst und sprengen das Eis. Die Bevölkerung zahlreicher Dörfer an der oberen Wolga rettete sich auf die Dächer ihrer Häuser. Rom, 28. April. Die letzten Stürme in Italien haben noch größeren Sckiaden angcrichtet, als anfänglich bekannt geworben ist. Bei San Martina di Eastrozza wurden vom Sturm u-n- gesähr 50000 Kubikmeter Wald n ied« rge wo rsen und di« Straße auf fünf Kilometer unterbrochen. Mit den übrigen Brücken- und Straßenschädcu wird der Schaden im Trento auf ungefähr fünf Millionen Lire geschätzt. Bei Bia reggio wurde ein in den Nothafen geflüchteter Küstendampfer losgerissen und zertrünnmert. In der Provinz Cunco sind starke Schneefälle eingetreten. Bei Novara hat der Sturm «inen Eisvn- bahnivagen abgvdeckt. Zwei Opfer eine« Bootsunglückes. Beim Fischen auf der Ostsee kenterte vor Borrerhufen nn Kreise Köslin ein mit vier Personen besetztes Fischerboot, wobei zwei Insassen ertranken. Explosion in einer Pulverfabrik. In der Pulverfabrik Trofaisch kr der Steiermark ereignete sich eine heftige Explosion, wobei zwei Arbeiter getötet wurden. DI« Opfer der Unruhen in Kalkutta. Die Gesamizahl der bei den Unruhen in Kalkutta während der letzten fünf Tage Ge töteten beträgt 38 und die der Verwundeten 830. Schweres Eisenbahnunglück in Belgien. Am Mittwoch ent« gleiste die Lokomotive einer Kleinbahn, wobei drei Wagen rum stürzten. Etwa 50 Arbeiter wurden verletzt, darunter 15 schwer« Die Berliner Vorbörfe Berlin, 38. April. Der heutige vorbörsliche Freiverkehr setzte wiederum in lustloser Haltung ein. Die Geschäftstätigkeit ist so zurückgegangen, daß von Umsätzen kaum gesprochen wer den kann. Einige Nachfrage besteht für chemische Werte. Di«' Kurse setzten etwa aus ihrer gestrigen Höhe ein. Am Geldmarkt hat sich nichts verändert. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten: Heiter bis wolkig. Zunächst nrnl schwache Neigung zu Störungen gewittriger Art. Warm, Schwache bis mäßige Winde anfangs aus westlichen, später aus südlichen Richtungen. Allgemeiner WitterungScharakte« der nächsten Tage: Warm. Zum Wochenende zunehmend^ Neigung zu gewitterartigen Störungen.