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Sächsische Volkszeitung : 13.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192604137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260413
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260413
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-13
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.04.1926
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der Llebesarbeit für Krüppelhilfe Kinder teilnehmen werden. Don den vielen Veranstaltungen, dir aus Anlaß des Blumen- tage» geboten werden sollen, sei heute nur erwähnt, daß der Ge sangverein der Dresdner Postbeamten am Sonntag, den 9. Mai 1926 früh 7 Uhr im Japanischen Garten, Wilhelmplatz, sein Kon zert zugunsten der Krüppelhilse abhalten wird. : Musikalische Veranstaltung für Erwerbslose. Der Oef- fentltche Arbeitsnachweis Dresden und Umg. veranstaltet am Sonnabend, den 17. April, abends 7 Uhr, in der Aula der vberreälschule, Seeoorstadt, Vitzthumstr. 4, einen musikalischen Abend sür Erwerbslose. Mitwirkende: Frau Haydse- Drünwald (Harfe), Konzertmeister Franz Schmidt (Cello), Kammervirtuos Nino Neid Hardt (Klavierbegleitung). Ein trittskarten, nur für Erwerbslose, sind in allen Fachabteilungen des Oeffentlichen Arbeitsnachweises Dresden und Umg. kosten los zu yaben. : Der Wiener Maler Rudolph Braun wird am Dienstag im Hauptsaal des Sächsischen Kunstvereins, Brühlsche Terrasse, über das Thema „Das Handwerk der alten Meister und die Zukunft der modernen Malerei" sprechen. Eine Diskussion soll sich anschließen. 8 Dresden. Pfarrkonferenz Montag, den 19. April, nachm. S Uhr, Schlotzstratze 88. Leipzig Die Snttarfung des KungerkünsHers Nelson Zu der Entlarvung des Hungerkünstlers Nelson, über die wir bereits berichteten, meldet der Polizeibericht folgendes: Seit 9. März trat unter dem Künstlernamen „Harry Nelson" ein Hungerkünstler in Leipzig auf, der versicherte, er werde 45 Tage hungern und während dieser Zeit lediglich Mineralwasser zu sich nehmen und Zigaretten rauchen. Wie die Erörterungen der Kriminalpolizei ergeben haben, haben diese Angaben des Hungerkünstlers nicht den Tatsachen entsprochen. — Dieser hat vielmehr während seiner Hungerkur etwa 10 Liter Hühnerbouillon, Pepsinwein, Biomalz und Zuckerbonbons zu sich genommen. Wie von ärztlicher Seite versichert wird, hätte es Nelson bei den Zuckerbonbons noch recht lange aushalten können. Sein jetziger Zustand sei sehr befriedigend. Möglich wurde diese Irreführung der Oeffentlichkeit nur dadurch, daß ein Wächter, entgegen der von ihm übernom menen Verpflichtung, die Durchstechereien unterstützte. Aus Grund dieser Feststellungen hat das Polizeipräsidium dem Hungerkünstler das fernere Auftreten in Lei Pzig untersagt. Ein Teil der Einnahmen ist, soweit sie noch vorzufinden waren, beschlagnahmt worden. Weitere Er örterungen sind noch im Gange. Personen, die sich durch di« unwahren Angaben des sogenannten Hungerkünstlers geschädigt fühlen, wollen sich beim Kriminalamt, Wüchter- straße, Zimmer 106, melden. Im Interesse der strafrecht lichen Verfolgung des Falles wäre es erwünscht, wenn eine größere Anzahl Meldungen einginge. Die Prügeleien in Grotz-Pösna Leipzig, 12. April. Vor dem Gemeinsamen Schöffengericht hatten sich heute acht Angeklagte aus Großpösna wegen Ver gehens gegen bas Republikschutzgesetz, Nötigung und gemein schaftlicher Körperverletzung zu verantworten. Am 16. August 1925 kam es in Großpösna anläßlich eines Vergnügens des dortigen Arbeiterturnvereins zu schweren Zusammen stößen zwischen Kommunisten und Stahlhelmleu ten, die in schwere Schlägereien und Messerstechereien aus orteten. Mehrere Personen wurden erheblich verletzt. Das Ge richt nahm nur Körperverletzung als vorliegend an und ver urteilte fünf Angeklagte zu Gefängnisstrafen von zwei Wochen bis zu zwei Monaten. Drei Angeklagte wurden freigesprochen. ) Ratsbeschlüsse. Zu den für den Erweiterung?-- und Umbau der Oberrealschule im Osten bereits bewilligten 219 420 Mark wurden weitere 83 800 Mark als Mehr kosten, die infolge der Steigerung der Löhne und Bau stoffpreise entstehen, nachbewilligt. Zustimmung der Stadt verordneten ist einzuholen. — Das vom Hochbauamt im Matzstab 1:1 angfertigte Modell für den Aufbau auf dem Unterwerk Mitte wurde genehmigt. slie und «»»«aas-odlüxv, «le iNiteiser, «Innen, LUItcken, tlnuUSt«, Pickel, Pusteln u. s. v. »>> vertreiben, bestellt in tiixiicken Vesckunxen mit der ec dtea von Üereaiüllki S Lo.. kaäedeul, Überall erbaltttek. Aener sächsischer Lehrerverein Vom 8. bis 10. April hielt der Neue Sächsische Lehrer verein in Leipzig seine dritte Tagung ab. Die Haupt versammlung fand am Donnerstag im Festsaale des neuen Rathauses statt. Der Vorsitzende E. Leupold konnte dort neben den Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden Ver treter der Universität und der christlichen Elternverbände be grüßen. Die Hauptversammlung wurde ausgefüllt durch zwei große Vorträge. Prof. Dr. Leisegang sprach über „Erziehung zu staatsbürgerlicher Gesinnung". Er bezeichnet« nach einem Rückblick auf die Entwicklung des Staates und der staatsbürgerlichen Erziehung in Deutschland Ethik und Päda gogik des Verstehens als das erstrebenswerte Ziel. Am An fänge aller Bildung stehe nicht die Aufklärung, sondern die Ehrfurcht vor allen großen Schöpfungen des Geistes. Staats bürgerliche Erziehung sei die Erhebung des Geistes der Ge samtheit unseres Volkes zu der Höhe, von der aus -das Frag ment unseres einzelnen Lebens und Denkens sich harmonisch in den Ring des Ganzen fügt. — Ueber „Staat, Kirche und Schule" verbreitete sich Rechtsanwalt Dr. Z öp h el. Er bedauerte das Nichtzustandekommen des Reichsschulgesetzes und erklärte, die weltliche Schule in Sachsen trage nicht die Bürg schaft der Dauer in sich. Schon aus Klugheit könne man unter den bestehenden Verhältnissen keinen anderen Ausweg erstreben als die Schule mit evangelischem Bekenntnisunterricht, -a die Simultanschule für Sachsen nicht in Frage komme. Der Reli gionsunterricht müsse im Geiste des Bekenntnisses, ohne Bin dung an den Buchstaben erteilt werden. Durch die Aufnahme des lebendigen Religionsunterrichtes vollziehe die Schule den Anschluß an die abendländische Kultur. — Die Vertreter Versammlung, die der Hauptkund- gebung vorangegangen war, faßte folgende Entschließun gen, die von der Hauptversammlung genehmigt wurden: „Der Neue Sächsische Lehrerverein fordert aus erziehlichen und unterrichtlichen Gründen nach wie vor, daß die Schule alle Anlagen des Kindes entwickelt und demgemäß auch den Reli gionsunterricht verlangt. Eine objektive Einführung in das religiöse Kulturgut, wie sie die Lehrergewerkschaft (Säch sischer Lehrerverein) fordert, gibt eg für den Lehrer nicht, der sich als deutsch-christliche Persönlichkeit für sein Amt einsetzt; denn den religiösen Anlagen und den religiösen Bedürfnissen der Kindesseele kann eine solche „objektive Einführung" ohne Religionsunterricht in keiner Weise gerecht werden. Um ins besondere zwischen der evangelischen Schule und ihren Lehrern einerseits und der weltlichen Schule und ihren Anhängern an derseits eine friedliche, aber reinliche Scheidung vornehmen zu können, ist der baldige Erlaß eines R ei ch s s ch ulgesetzes, das auf dem Grunde des deutschen Volkstums einheitlich auf- gebaut ist, dringend nötig. — Die Lehrergewerkschaft (Sächsischer Lehrerverein) will aus der Tatsache der erhöhten Lehrerausbildung keine Folgerungen in der B e so ld u ngs f ra g e ziehen. Der Neue Sächsische Lehrerverein lehnt den unaufgefordert abgegebenen Verzicht der Lehrergewerkschaft ab. Er sieht in dem Verzicht weiter nichts, als einen gutgemeinten Akt der Verlegenheit, der aber unzeit gemäß, überflüssig und zudem außerordentlich bedenklich ist." Aus der Lausitz Schirgiswalde. Die religiösen Wochen fanden am 1. Feier tag durch den Besuch des Diözesanbischofs Dr. Schreiber ihren feierlichen Abschluß in zwei erhebenden Andachten für die weib lichen und sür die männlichen Mitglieder der Pfarrgemeinde. Im Durchschnitt erfüllten 93 Prozent ihre Osterpslicht. 300 heilige Kommunionen wurden mehr äusgeteilt als im Vorjahre. — Dos Sängerfest des 4. Kreises findet bestimmt am 27. Juni in Kir- schau statt. Bautzen. Von den Stadtverordneten wurde das Wohnungs bauprogramm für 1926 verabschiedet. Es sind hierzu 1100 000 Mark vorgesehen, wovon etwa 170 Wohnungen erstellt werden sollen. Von der Mietzinssteuer stehen 680 000 Mark zur Der- fügung. Der Nest soll aus Sparkasscngeldern entnommen wer den. Von Baulustigen werden insgesamt 2100 000 Mark Dar lehen gefordert. In Bautzen sind gegenwärtig 2600 Wohnungs suchende vorhanden. Gegen die Vorkriegszeit hat Bautzen etwa 2300 Haushaltungen mehr. — Am 8.. 9. und 10. Mai findet in Bautzen der 45. sächsische Glasertag statt. Zittau. Mit einem Fehlbeträge von 633 588 Mark schließt der Hausholtplan des Bezirksverbandes Zittau für 1925/26 ab. — Am 1. April waren in Zittau Stadt 1303 Erwerbslose vorhan den. Dazu kommen 1063 Zuschlagsempfänger. Zittau Land zählte 3140 Erwerbslose und 1788 Zuschlagsempfänger. — Die Gebirgsbahn beförderte an den Feiertagen 22 200 Personen gegen 21473 im Vorjahre. Seishennersdorf. Die größte Schuhfabrik des Ortes von Appslt, welche 300 Arbeiter beschäftigt, hat ihren Betrieb infolge des schlechten Geschäftsganges stillgelegt. — Die Firma Mehlich wird ihren Betrieb mit 100 Arbeitern am 17. dieses Monats schließen. — Am 1. April waren hier 479 Erwerbslose und 385 Zuschlagsempfänger vorhanden. Neugersdors. Am 1. April wurden in Neugersdorf 287 Erwerbslose und 242 Zuschlagsempfänger gezählt, in Eibau 637 Erwerbslose und 287 Zuschlagsempfänger, in Bischofs werda 969 Erwerbslose und 933 Zuschlagsempfänger, in Cunewalde 439 Erwerbslose und 451 Zuschlagsempfänger. Zur Frage der geplanten Rundfunkbesteuerung. (Die Stellung der deutschen Reichspost.) Während man im Reiche jetzt ernstlich bestrebt ist, eine Anzahl lastender und nach weislich unwirtschaftlicher Steuern aufzuheben, haben ein« Anzahl Gemeinden aus Geldsorgen den befremdlichen Ge danken gefaßt, eine Steuer auf die Teilnahme am Rund funk zu legen, der bekanntlich ohne jeden Erwerbs zweck der Volksbildung selbstlose Dienste leistet und den Gemeinden selbst mittelbare Vorteile bringt. Auch die Stadt Berlin plant eine Rundfunksteuer, obwohl gerade hier der Beweis erbracht ist, daß der Rundfunk den minderbemittelten Kreisen die Erfüllung der großen Sehnsucht gebracht hat, jenen sittenfeindlichen Einfluß der Großstadt durch gesund« geistige Kost zu ersehen, statt Entnervung Anregung und Ansporn zu pflegen. Denn nicht weniger wertvoll als Sport und Körperkultur ist die geistige Ertüchtigung unseres! Volkes. Diese Aufgaben liegen- dem Rundfunk zugrunde, und dadurch allein hat er Boden gefaßt. Die rechtliche Seit« der geplanten Stenern ist noch nicht geklärt. Aber abgesehen von der juristischen Zulässigkeit wäre die Einführung einer Nundfunksteuer bedauerlick und kulturfeindlich, da vielen, die jetzt gerade noch die Teilnehmergebühr aufbringen können, die weitere Teilnahme durch eine solche Steuer un möglich gemacht werden würde. Die Gebühr ist von der Deutschen Reichspost absichtlich so niedrig bemessen worden, um die Vorteile des Rundfunks möglichst breiten Volks massen zugänglich zu machen. Wenn durch steuerliche Maß nahmen eine Verminderung der Rundfunkeinkünfte ein- treten würde — was in solchem Falle nicht ansbleiben kann — so würden dadurch nicht nur kulturelle, sondern auch Reichsinteressen geschädigt. Macht man anderseits die Steuer so gering, daß eine Schädigung nicht in Frage kommt, so lohnt sie sich nicht, da dann die Verwaltungskosten den grüßten Teil des Steuerertrages aufzehren würden. Der Berechnung hat wohl von vornherein die irrige Annahme zugrunde gelegen, daß die Deutsche Reichspost ihre Teil nehmerlisten für die Steuererhebung zur Verfügung stellen würde. Damit werden die Gemeinden nrcht rechnen können. Der Reichspost ist außerdem nur zu bekannt, mit welchen hohen Verwaltungskosten die Ein ziehung einer so geringen Gebühr in der ErtragSberechnungs zu veranschlagen ist. Wenn hiernach den steuerlüsternen Ge meinden überhaupt eine Einnahme übrig bleibt, so ist sie ein Tropfen ans den heißen Stein und hilft noch den Auf schwung untergraben, den der Rundfunk ans wirtschaftlichem und sozialem Gebiet (Berlin sollte auch seine Funkausstel- lung bedenken) den Gemeinden in Hansel und Wandel ge bracht hat. Dennoch reicht das noch nicht an den Schaden heran, den dieser rücksichtslose Vorstoß in ethischer Hinsicht dem Bildungshunger des breiten Volkes und der kaum er blühten Erwerbsmöglichkeit notleidender Künstler zufügen würde. Die geplante Steuer ist unsozial und obendrein wenig erjolgverheißend. X Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft. Vom 15. bis 18. April dieses Jahres findet in der technischen Hochschule Aachen eine Arbeitsbesprechung der in der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft zusammengeschlossenen studen tischen Wirtschaftsorganisationen aller Universitäten und Hoch schulen statt. Die Tagung dient der Aussprache und der Fest legung gemeinsamer Richtlinien über die wichtigsten Aufgaben gebiete der studentischen Wirtschaftsarbeit. Im Vordergründe der Beratungen stehen: die Studienstiftung des Deutschen Vol kes, die Darlehnskasse der Deutschen Studentenschaft, sowie die Fragen des Baues von Studentenhäusern. An der Tagung neh men etwa 200 Professoren und Studenten aus allen Teilen des Reiches teil. Außerdem sind Vertreter des Reiches und dev Länder, sowie zahlreiche in- und ausländische Gäste eingeladen. I 1 M'r MrAei/unc? sseerhne/er Mre//en an ö/e wir -troSenr/mmern un/erer Leitung ZwecsiF Meröung ver/enöen Können, /rnö wir /eöerIeü /eFr öanKöari Sachsenkinder an der Saar W. Schwickerattz, Kaplan. Ein Freudentag war der 10. März für alle Katholiken Püttlingens a. d. Saar, ein Freudentag besonders aber war es für die im Saarland untergebrachten 60 Diaspora kinder aus Sachsen, die von fern und nah herbeigeeilt waren, um ihren Bischof Dr. Schreiber von Meißen zu sehen. Schon um 2 Uhr kamen Scharen Diasporcckinder von Wadern, Eppelborn und Saarwellingen. Jubelnd wurden sie von den hier in Püttlingen wohnenden Diaspovakindern begrüßt. Bald, waren sie alle zusammen: aus Wadern, Mtenkessel, Differten, Quierschied, Eppelborn. Hostenbach, Saarwellingen, Rilchingen, Kleinblittersdorf und Püttlingen, 60 Kinder an der Zahl. Welche Freude war es sür sie, als sie mit den Geistlichen, Schwestern, Lehrpersonen und Pflegeeltern in dem eigens hergerichteten Saal beim Festkaffee sahen. Allen klopfte das Herz in freu diger Erregung: ihr Bischof kommt ja vom fernen Sachsenlande her zu ihnen an die Saar. Um 4.30 Uhr war die große Püttlinger Pfarrkirche schon bi« aus den letzten Platz, Bänke und Gänge, besetzt. Kopf an Kopf standen Tausende Männer und Frauen bis hinaus an den Hochaltar. Um 5 Uhr betrat Bischof Dr. Schreiber, in Beglei tung des Vorsitzenden des Diözesankomitees des Bonisatiusver- eins, Dr. Dahm, unseres lieben „Diasporaonkels", begleitet vom zahlreichen Klerus, die Kirche. Er begab sich sogleich in die Scckristei, wo die 60 kleinen Sachsenkinüer Aufstellung genom men hatten. Ein kleines Mädchen aus Grimma begrüßte im Namen der Diasporakinder den Bischof hier am Strand der Saa, und bat um seinen Segen. Freudig bewegt dankte der hockwürdigste Herr für den ihm von den lieben Kleinen über reichten Blumenstrauß, gcL jedem ein kleines Andenken, dankte ober vor allem in bewegten Worten denen, -die sich dieser armen Kleinen angenommen haben. Ergreifend ivor es, als er einem Blinden, der von Mtenkessel mit seinem Pflegekind« herüber- gÄwmmen war, seinen besonderen Dank aussprach. In der hieraus vom Meißner Bischof gehaltenen herrlichen Predigt stellte derselbe der Riesenzahl der versammelten Gläu bigen mit beredten, zu Herzen gehenden Worten die drei größ ten Wunden seiner Diasporaüiözese vor Augen. Dann dankte er allen denen herzlich, die ein armes Sachsenkind angenommen hohen, gurrst den Pflegeeltern, die ein solches armes Kind in eine gute katholische Familie aufnahmen, dankte ihnen sür ihre Mühe und Ausgaben, dankte den Lehrpersonen, die sich in der Schule hier -dieser Kinder besonders annehmen, dankte den Priestern, die eigens in den einzelnen Orten den Kindern Nachhilfestunden geben, da viele mit 12 Jahren noch nicht beichten waren, manchmal nicht einmal das Vaterunser beten konnten. Welche Freude und welches Glück ist es sür diese Kinder, dah sie einmal gefüllte katholische Gotteshäuser sehen, das ganze katholische Leben erst richtig kennen lernen in Orten, wo das katholische Leben so mächtig pulsiert. Fünfviertel Stunde sprach der Bischof von der Armut, der Bedrängnis und Not seiner Diözese und den großen Opfern, die die Gläubigen dort für ihren Glauben bringen müssen. In atemloser Spannung lauschten die Tausende diesen Worten. Wie leicht haben wir cs doch. Wie gut geht es doch uns im Verhältnis zu jenen Diasporakalholiken. Scham und Reue drängte sich wohl man chem auf, daß er hier schon über Kleinigkeiten sich beschwert. Von neuem drängte es alle, ihren Glauben laut zu bekennen, darum brauste bald mächtig durch das Gotteshaus unser Treu schwur: „Fest soll mein Taufbund immer stehen!" Don Dank erfüllt waren alle, und' der Dank wurde in die Tat umgesetzt. Dem Bischof hatte die Begegnung mit seinen kleinen Sachsenkindern eine besonders große Freude gemacht. Er wie derholte es öfters, auch nachher noch bei dem im Pfarrhaus zahlreich versammelten Klerus, welch großer Segen für diese Kinder es sei, in einer katholischen Gegend auf die erste heilige Kommunion vorbereitet zu werden. Ms Bischof Dr. Schreiber den Ort verließ, drängten Er- wachsene und Kinder sich in Hellen Scharen heran, an der Spitze die Sachsenkin-der aus Chemnitz, Leipzig, Grimma, Dresden usw. Ein Freudentag Kr Püttlingen, ein Freudentag besonders Kr die Sachsenkin-der! Wenn wir auch dem Bischof eine schöne Gabe mitgegeben, er Hot uns bedeutend mehr geschenkt: Ein herrliches Erlebnis, das kein Beteiligter jemals vergessen wird! ssrsnlknlen - tzolärliekerel - rruunlsloplerei Usris Junge, Ssulren, Meiier Nrsjie S NeuanserUgung, Ausbesserung» gewissenhafte Arbeit Dresdner Konzerte Konzert des Wiener Lehrer-a-capclla-Chores. Die Wiener Sänger haben Kr ihr Konzert am 13. d. M. abends 7 Uhr im Gewerbehause folgendes Programm aufgestellt: Franz Schubert: Grab und Mond, Max Reger: Hochsommernacht, Friedrich He- gar: Totenvolk, Hans Wagner-Schönkirch: Das böse Wort und Altschwedisches Hirtenlied, Karl Kämpf: Morgen an der Ostsee, Ludwig Thuille: Rewelge, Josef Förster: Ueber den Feldweg, A. I. Scholz: Blaue Stunde. Ferner Volksliederbearbeitungen von Richard Strauß, Josef Reiter, Viktor Kehldorfer, Hans Mießner, Johann Herbeck, Hans Lovorzler und Leopold Bauer. Montag, 19. April, 7.30 Uhr, im Palmengarten. Einmaliger Klavier-Abend von Richard Zöllner. Er spielt: Bach-Liszt, Schumann, Chopin Sonate B-Moll und Stücke, Scriabine, Rubinstetn, Liszt. — Karten bei F. Ries, See« straße 31. — Der Reinertrag ist zur Errichtung eines Grab males für Laura Nappoldi-Kahrer bestimmt. Dienstag, 20. April, 7.30 Uhr, im Gewerbehau». Konzert mit dem gesamten Dresdner Philharmonischen Orchester. Dirigent; Dr. Frieder Weißmann. Solisten: Meta Seinemeyer, Kammersänger Tino Pattiera. Das Programm verzeichnet Ouvertüre Rieuzi, Vorspiel und Preislied aus Meistersinger, Duett aus „Fliegender Holländer", Wesendonk- Lieder, Beethoven-Ouvertüre Leonore Nr. 3, Arien aus „La Forza del destino", Duett aus Othello". — Karten bei F. Ries, Seestrahe 21. Donnerstag, 22. April, 7.30 Uhr, im Harmonie saal. Konzert der Madrigal-Vereinigung. Leitung: Otto Winter. Mitwirkung: Prof. Walther Bachmann (Klavier). — Karten bei F. Ries, Seestratze 21. Freitag, 23. April, 8 Uhr. im A lb ertth e a ter. Einziges Gastspiel Palucca. Neun neue Tänze! Am Bsch- steinflügelr Herbert Trantow, Schlagzeug: Fritz Müller. -- Karten bei F. Ries, Seestraße 21. harmonisches Orchester. Leitung: Grneralmusikdir. Eduard Mörike. — Karten bei F. Ries. Seestraße 21. ' " — i, 7.30, ' " " Montag, 3. Mai, im Palmengarten. Kon-
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