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Sächsische Volkszeitung : 15.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192604156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260415
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-15
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.04.1926
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: Die Dauerkarten der Jahresschau. Im Publikum herrscht vielfach die Meinung, als sei der Preis der Dauerkarten zur Iubiläums-Gartenbau-Ausstellung, die gleichzeitig mich zum freien Eintritt zur Internationalen Kunstausstellung berechti gen. welche am 12. Juni eröffnet wird, erhöht worden. Das ist nicht der Fall. Der Preis beträgt nach wie vor für die Herren karte Mk. 18.—, für eine Damenkarte Mk. 12.—. für eine Kinderkarte Mk. 6.— und ist an ollen bekannten Voroerkauss- stellen und in der Kartenausgabestelle im Verwaltungsgebäude der Iahresschou, Lennöstrahe 3, zu diesen Preisen erhältlich. Diese Preise werden auch später weder erhöht noch herabgesetzt werden. Bis zu Ostern erhelten die gelösten Dauerkarten den Stempel „Zuschlagsfrei bei besonderen Veranstaltungen", ü. h. daß die Inhaber dieser Karten keinen Zuschlag an der Tages kasse zu zahlen brauchten, wenn beispielsweise für besondere Veranstaltungen, wie grotze Konzerte oder Feste, eine Erhöhung des Tageseintrittspreises notwendig wird. Lediglich diese Ver günstigung ist weggefallen. : Ein Unfall trug sich Ende vergangener Woche im Aus- stellungsgelänöe zu. Der 21 Jahre alt«, im Stadtteil Löbtau wohnhafte Arbeiter Erich Holfert stürzte von einer Leiter, zog sich dabei schwere Schädelverietzungen und Rippenbrüche zu, di« im Krankenhause schließlich zum Tode führten. : Naturtheater im Größen Garten. Das Naturtheater im Großen Garten (am Palaiste.ch) wird Sonnabend, den 1. Mm, nachmittags 3 Uhr, mit Shakespeares Lustspiel „Der Widerspenstigen Zähmung" eröffnet. Das Werk wird im Stile der Zeit des Dichters von Ferdinand Gerb in szeniert. Als Spielleiter ist Hermann Rudolph vom Ham burger Stadttheater verpflichtet, der den Anzengruber-Zyk- lus inszenieren wird. Spieltage: Sonnabend, Sonntag, Mittwoch und gesetzliche Feiertage. : Die Krüppelhitfe. Für den BI u m e n tag am 8. und 9. Mai und die anschließende Werbewoche der Krüppelhilfe find in 34 Be-irken Groß-Dresüens viele Damen und Herren mit den Vorbereitungen für die öffentliche Stratzensammlung und fest lichen Veranstaltungen beschäftigt. Jeder Bezirk will irgendein zugkräftiges Fest zustandebringen, das der Bevölkerung besondere Freude bereitet. Das Programm wird rechtzeitig veröffentlicht werden, und Programmbücher sind im Druck. Da fehlen nun noch viele fleißige Hände zur Ausgestaltung aller Einzelheiten einer so großzügigen Veranstaltung. Junge Damen und Herren einer so großzügigen Veranstaltung. Junge Domen und Herre, nicht unter lg Jahre alt, werden herzlich gebeten, sich als frei willige Helfer für den 8. und 9 Mai zur Verfügung zu stellen und ihre Anschrist möglichst bald in der Geschäftsstelle des Orts ausschusses. Frousnerwerbshilfe, Scheffelstraße 9. 2.. bekannt zu geben. Durch einen Ministerialerlaß der im ganzen Reiche gleich mäßig gilt, ist leider das. Alter der Sammler und Sammlerinnen der öffentlichen Straßensammlung aus 16 Jahre festgesetzt wor den. Aber auch für die Veranstaltungen in geschlossenen Räumen und für andere Hilfeleistungen sind auch jüngere Mitarbeiter von Herzen willkommen. Leipzig ) Akademische Auskustsstelle. Ausschluß in den wichtigsten Studien- und Berufsfragen gibt der von der Amtlichen Akademi schen Auskunflsslelle mit Abteilung Berufsberatung Leipzig be arbeitete „Academicus". Deutscher Hochschulführer und Amtliches Auskunftsbuch für Hochschulsragcn und akademische Berufsbera tung, herausgegeben von Negierungsrot Dr. A. Köhler 6. Aus gabe in neuer Bearbeitung (mit Anhang für Sachsens 1926, 2.40 Reichsmark <2.70 Reichsmark mit Anhangs. Er enthält amtliche Mitteilungen über Ausnahme von In- und Ausländern an deutschen Hochschulen, S'emcsterbcginn, Immatrikulalions- dauer, Hochschulbchörüen, Institute, Prüfungen <Staats-, Diplom- unö Doktorprüfungen) usw,: Studienbedingungen und -kosten, Wohnungsvermittlung. Verpflegung, Nebenerwerb an Hochschulen des Deutschen Reiches, Oesterreichs und den deutschen Hochschulen in der Tschechoslowakei: Promotion, Jmmaturcr usw. Außer diesen auch für die Berufsberatung wichtigen Fragen gibt er in einem besonderen Kapitel zur akademischen Berufskundc Einblick in die Frage der Aussichten und Stellungen in den meisten aka demischen Berufen, sowie in Tabellen, graphischen Darstellungen und berufskundlichen Tafeln, interessante Aufschlüsse über Be sucherzahlen, Verteilung der Studierenden auf die einzelnen Fa kultäten vor und nach dem Kriege usw. Damit wendet sich der Führer außer an Studierende und sonstige Akademiker vor allem an Eltern und Abiturienten, Berufsarbciter, Lehrer höherer Lehranstalten und an Behörden, die mit Hochschulfragen oder Berufsberatung zu tun haben. s 25jähriges Ehejubiläum. Am 16. April feiert Herr Pro kurist Hans Aureden, langjähriger Vorsitzender des K. K. V. in Leipzig, mit seiner Frau Gemahlin geb. Striedter das Fest der silbernen Hochzeit. Wir gratulieren dem verehrten Jubel paare aus ganzem Herzen und hoffen, daß Herr Aureden noch viele Jahre den K. K. V. in Leipzig segensreich lenkt und leitet. AS multo onnos! ) Ehrung. Die Leipziger Juristenfakultät hat den Mini sterialdirektor im Ministerium der Justiz Geh. Rat Ritsche zum Dr. jur. h. c. ernannt. ) Mysteriöser Todesfall. In der vergangenen Nacht hat sich hier eine bisher unaufgeklärte Bluttat ereignet. In den frühen Morgenstunden wurde in den Gartenanlagen an der Straße „Falsche Scham" U.-T..Llchlspiele Dle Kulturabteilung der Ufo hat im Verlauf der letzten Monale schon mehrere Filme gebracht, denen wir Anerkennung zollen konnten. In ihnen zeigte sich stets das Bestreben, der wertvollsten Aufgabe des Films, nämlich seiner Auswertung in volkserzieherischem Sinne gerecht zu werden. Der neue Film „Falsche Scham" behandelt ein besonders wichtiges Gebiet der Medizin: die Geschlechtskrankheiten. Die Hersteller des Filmes (die Kulturabteilung der Ufa in Verbindung mit den Aerzten Dr. med. C. Thomalla und Dr. med. N. Kaufmann und der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechiskrankheilen) haben es aufs beste verstanden, dem Wunsche nach Belehrung und nach Unterhal tung gleich gerecht zu werden. — Der Film gliedert sich in vier Teile, in denen er in Bildern, welche die kleinsten und feinsten Einzelheiten bringen, über eine Anzahl verschiedenartiger Er krankungen Aufklärung gibt und die oft furchtbarsten Folgen zeigt, wenn der Kranke aus „falscher Scham" nicht zur rechten Zeit den Arzt aufsucht. Auf Heilung ist nur dann Aussicht, wenn dem Arzt Vertrauen entgegengebracht wird und seine Angaben aufs peinlichste befolgt werden. — Der Film, der auch für Jugendliche sreigegeben ist. verdient wegen sei. nes wichtigen Inhalts und durch den hohen wissenschaftlichen Emst, mit dem er alle die heiklen Fragen behandelt, die größte Beachtung. Die erste Aufführung dieses Filmes, der vom Frei tag ab im U T. läuft, fand am Dienstagvormittog vor gela denem Publikum statt und wurde durch eine Ansprache des Vor- sitzenden des Landesverbandes Sachsen der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Professor Ga. lewsky, cingeleitet. Prof. Galewsky wies nach herzlichen Worten der Begrüßung auf die Reichsgesund hetts- woche hin. deren Auftakt dieser Film bilde. Die Reichsgesund- heitswoche (vom 18. bis 25. April) hat den Zweck, in allen Teilen Deutschlands aus die Notwendigkeit der Gesundheitspflege hinzuweisen und das Verantwortungsgefühl jedes Einzelnen des 18. Oktober von einem Gärtner ein Mann tot aufgefunden, der am Kopse mehrere Schußverletzungen aufwies uno aus Nase und Mund blutete. Die Mordkommission nahm sofort die Ermittelungen auf. Der Tode hatte ein Ausmeispapier auk den Namen des Kausmann Hollstein aus Weißenfels bei sich Auf polizeiliche Nachfrage wurde festgestellt, daß der Kaufmann Holl stein in Weißenfels nicht mit ihm identisch ist, so daß die Per sonalien noch nicht ermittelt werden konnten. Neben der Leiäie wurde ein Trommelrevolver gesunden, aus welchem drei Schüsse abgefeuert waren. Da die Uhr. Brieftasche und andere Wert gegenstände fehlten, wird angenommen, daß der Tote einem Raubmorde zum Opfer gefallen ist. Die amtliche Unter suchung ist noch nicht abgeschlossen. s Ein Radfahrer verunglückt. Aus der Landstraße von der Heilanstalt Dösen wurde ein Radfahrer aus Leipzig-Lindenau durch einen Kraftwagen umgerissen und dabei schwer verletzt. Er wurde von dem Führer des Kraftwagens in besinnungslosem Zustand nach dem Krankenhause gebracht, wahrscheinlich hat er einen schweren Schädelbruch erlitten. ) Christlicher Metallarbeiterverband. Als Fortsetzung der Generalversammlung findet am Sonnabend den 17. April 1926 abends 8 Uhr im „Gesellenhaus" Leipzig. Wiesenstrahe 23, ein« außerordentliche Generalversammlung statt. Bezirksleiter Giertz-Chemnitz, spricht über das Thema: „Die gegenwärtig« gewerkschaftliche und wirtschaftliche Lage in der sächsischen Metallindustrie unter besonderer Berücksichtigung der schweben den Tarisverhandlungen". Anschließend freie Aussprache. Gleichgesinnte Mitarbeiter, die bisher dem Verband noch nicht angehört haben, sind ebenfalls willkommen. Aus Sachsen Die nächste Lan-ragssttzung Dresden, 14. April. Die nächste Landiagssitzung findet Donnerstag, den 15 April mittags 1 Uhr statt. Aus oer Tagesordnung stehen mehrere Etatkapitel u. a. Volks- und Fort bildungsschulen. Pädagogisches Institut Leipzig, sowie ein An trag über Schulfragen und die zweite Befragung der Amnestie vorlage. Kandwelkerkragen vor -er Gewerbekammer in Chemnitz Chemnitz, 14. April. Am Mittwoch, den 7. April, fand eine Sitzung des Hauptausschusses der Gewerbekammer Chemnitz stau, in weicher eine Anzahl wichtiger Gegenstände behandelt wurde. Auf Veranlassung des Deutschen Handwerks und Gewerbekammertages beschäftigte sich der Hauptausschutz zunächst eingehend mit der Frage, ob das Vulkanisier gewerbe als selbständiges Handwerk anzuerkennen ist. Auf Grund des hierzu aus Fachkreisen beigezogenen Materials ge langte der Ausschuß zu der Ueberzeugung, daß zur wirklich fach gemäßen Ausübung des Dulkanisierberuses wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt hat, ein gründliches technisches Kön nen und Wissen und darum eine mehrjährige regelrechte Lehr zeit gehört, sowie daß die Betriebsweise dieses Gewerbes einen handwerksmäßigen Charakter trügt. Aus diesen Erwägungen heraus erklärte der Ausschuß, daß das Vulkanisiergewerbe sei nem ganzen Wesen nach und bei dem heutigen Stand seiner Entwicklung als ein selbständiges Handwerk aner kannt werden muh. Weiter stand auf der Tagesordnung die Errichtung einer Schiedsstelle bei der Gewerbekammer zur Entscheidung von Ziveifcln bei der Organisation des Mechanikerhand- Werkes, insbesondere hinsichtlich seiner Abgrenzung dem Schmiede-, Schlosser- und Stellmacherhandwerk gegenüber. Der Hauptausschuß beschloß hierzu, diese Schiedsstelle den Vorschlä gen der beteiligten Neichsfachverbünde gemäß aus 3 den be teiligten Handwerksberufen nicht angehörenden Kammermit- glicdern zu bilden uird als ständige Beisitzer ohne Stimmrecht je 1 Vertreter des Mechaniker-, Schmiede-, Schlosser- und Stell macherhandwerks zuzuziehen. Den Vorsitz der Schiedsstelle soll der Vorsitzende der Gewerbekammer führen. Von der Eeiverbekammer Leipzig, als dem derzeitigen Vorort der sächsischen Kammern, um entsprechende Aeußerung angegangen, erklärte der Ausschuß ferner, daß die staatliche Prämie für die Ausbildung von taubstummen, blinden oder schivochsinmgen Lehrlingen von 120 auf mindestens 150 Mark erhöht werden müsse, wenn den Handwerksmeistern ein An reiz zur Erfüllung dieser Aufgabe gegeben werben soll: denn Sie Ausbildung erfordere bei solchen Personen seitens des Lehr meisters doppelt soviel Opfer an Zeit und Geld wie bei kör perlich und geistig gesunden Lehrlingen. Des weiteren beschloß der Hauptausschutz, dem Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag gegenüber sich dahin aus zusprechen. daß man die Veranstaltung von Wanderkur sen im Optikerhandwerk für die sogen. Uhrmacher- Optiker keine Bedenken habe, daß die Teilnahme an derartigen Kursen ober natürlich nicht zur Zulassung zur Meisterprüfung im Optikerhandwerke berechtigen könne. Der Reichsverband des deutschen Handwerks hall« dre Kammer um Stellungnahme zu der Frage der Wiedereinführung der Sommerzeit ge beten. Nach Ansicht des Hauptaussckusses haben Handwerk und Gewerbe an einer solchen kein Interesse. — Die übrigen Ver- handlungsgegenstände waren mehr oder minder vertraulicher Art. 0 Chemnitz. 14. April. (Ausgefundene Kindcsleickr.) Das Kriminalamt Chemnitz teilt mit: Am 12. April ist in der Mulde vor der Mühlgrabenschütze der Spinnerei Nmerika- Penig -er Leichnam eines neugeborenen Kindes weiblichen Ge schlechts aufgefunden worden. Nach ärztlichem Ausspruche ist das Kind lebensfähig gewesen, dürfte aber schon längere Zeit im Wasser gelegen haben, da einzelne Körperteile bereits in Verwesung übergegangen sind. Die Kindesmutter ist noch un bekannt, die zu ihrer Ermittlung nötigen Schritte sind singe- leitet worden. Es wird gebeten, Sachdienliches unverzüglich der Mordkommission oder Kriminalabteilung Chemnitz oder dem Gendarmerieposten Penig mitzuteilen. (s Buchholz, 14. April. (Todessturz.) Hier stürzte der 47 Jahre alte verheiratete Schieferdecker Fritz Müller aus einer Höhe von 20 Metern vom Dache der St. Katharinenkirche ob und wurde so schwer verletzt, daß er bald nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus verstarb. Müller hatte sich vorzeitig abgeseilt. () Klingenthal, 14. April (Genickstarre.) In das Bezirks krankenhaus im nahen Graslitz wurde der 23 Jahre alte auf Urlaub befindliche Soldat Hermann Kn ob loch aus Frühbus mit epidemischer Genickstarre eingeliefert. ()Mqlau, 14. April. (Vom Auto tödlich überfahren.) Am Sonnabendabend wurde auf dem Marktplatze die 75 Jahre alte Frau Arnold von hier von einem Personenauto überfahren und sosort getütet. 0 Plauen, 14. April. (Ein junger Riese.) In Plauen i. D. ist am Palmsonntag ein Schüler, Arno Kölblin, geboren am 9. September 1912 und 1,89 Meter groß, eingesegnet worden. Er besucht die Obertertia des Plauener Realgymnasiums und verfügt nicht nur über eine ganz anormale Größe, sondern auch über ganz anormale Körperdimcnsionen und Kräfte. Einige Maße des jungen Riesen: Handgelenkumfang etwa 25 Zenti meter. Schuhgröße 44^ bis 45. bestätigen, daß es sich tatsächlich um einen jungen Enakssohn handelt, der seinesgleichen sucht. 0 Schneeberg, 14. April. (Zugentgleisung.) Am Freitag abend entgleisten zwischen Bahnhof Schneeberg-Neustädtel uno dem Haltepunkt Schneeberg von einem Personenzug infolge S'chienenbruches die Lokomotive mit dem Packmeisterwagen und der nachfolgende Personenwagen. Reisende und Personal wurden glücklicherweise nicht verletzt. Die Betriebsstörung dauerte etwa 24 Stunden. () Wünschensdorf, 14. April. (Tödlich überfahren.) In der Nacht wurde der 13jährige Erich Schubert von hier, der im Uebermut auf das Trittbrett eines durchfahrenden Autobus steigen wollte, Heruntergeschlcudert. Er kam unter die Hinterräder des Wagens und es wurde ihm der Kopf zerquetscht, so daß der Tod sofort eintrat. Aus -er Lausitz Bautzen. Der älteste Bürger und männliche Einwohner Bautzens, der privatisierende Schlossermeister Gustav Adolf Naumann, beging am Sonnabend seinen 93. Geburtstag. — Die Staatsstraße zwischen Bautzen—Lübau und Görlitz wird dem- nächst weiter gründlich instandgcsetzt werden. — Die Landbund- Organisationen der Bezirke Bautzen, Kamenz, Lübau und Zittau veranstalteten am Sonnabend In den Kronesälen zu Bautzen eine öffentliche Protestversammlung. Landtagsabgeord- neter Grellmann und Reichstagsabgcordneter Domsch behände!» ten die steuerliche Belastung der Landwirtschaft. Es wurde eine Kommission gebildet, die der Kreishauptmannschaft und Amtshauptmannschaft die Forderungen der Landwirtschaft zur Kenntnis bringen soll. Für Bautzen wurden gewählt: Guts besitzer Pietzsch-Burk, Zieschang-KIeinpraga, Wirtschaftsbesitzer Isr«el--S'ohland. Graf Cchall-Gaußig, Gutsbesitzer Heinrich- Großdrebnitz, Mager-Wölkau, Bürgermeister von Boxberg- Grotzmelka und Gutsbesitzer Pötschke-Buscheritz. Löbau. Die Lausitzer Landwirte hielten auch in hiesigem Bezirk Protestversammlungen, insbesondere gegen die neuen von der sächsischen Negierung geplanten Steuereingriffe, so in Herrnhut, Bernstadt und Eibau ab, Zittau. In einer Mitgliederversammlung der S. P. D. Ortsgruppe Zütau, wurde mit 97 gegen 35 Stimmen bei 12 Ent haltungen ein Antrag auf Einleitung des Ausschußverfahrens des Landtagsabgeordneten und Stadtrais Schembor-Zittau, aus der Partei angenommen. Stadtrat Schembor gehört zu den „23". — Infolge Gasvergiftung durch Unglücksfall starb im Krankenhaus die 20 Jahre alte Telegraphistin Käthe Weck. Ostritz. In einem Hause am Markt ist Typhus aus gebrochen. Die betr, Familie wurde dem Krankenhaus zuge führt und die Wohnung desinfiziert. — Erhängt hat sich hier der 63 Jahre alte Dachdecker Thiel. Krankheit dürfte der Anlaß sein. Großhartau. Dieser Tage wurde in einer hiesigen Schmiede sämtliches Werkzeug gestohlen. Die Diebesspuren waren mit Kaöbolineum und Karbid verwittert. gegenüber seinen gesundheitlichen Pflichten zu stärken. Der Direktion der Ufa sei für die Herstellung des Filmes zu -an- Ken, der ein« gründliche wissenschaftliche Belehrung aus dem Gebiete der Geschlechtskrankheiten biete, ohne irgendwie Anstoß zu erregen. — Von Freitag ab ist der Film im U. T. fort- laufend zu sehen. Konzerte und Vortrüge Unter neuer Leitung von Erich E. Baumbach wurde in Emil Richters moderner Galerie und Bücherstube am Sonntagmittag als erste Ausstellung eine Bilderschau der in Dresden geborenen Worpsweder Künstlerin Paula Modersohn eröffnet. Eine stimmungs volle Feier gab den Auftakt dazu. Georg von Harten spielte Klavierwerke von Brahms und Reger. Der schon an dieser Stelle gewürdigte Künstler war den Stücken ein ausgezeichneter Interpret. Erich E. Baumbach erging sich über seine Pläne und Absichten, die er für die Zukunft seines Unternehmens hegt. Man darf diesem Unternehmen, das sich als selbständ.ger Teil von der Emil Richterschen Kunsthandlung abgezweigt hat, das größte Interesse ent gegenbringen. — In der Kreuzkirche setzte sich Hanns Ander-Donath für neue Orgelmusik ein. In Werken von Reger und Adolf Busch zeigte er sich als hervorragender Techniker, der aber meinem Empfinden nach die Zeitmaße bisweilen überhastete. Auch wäre hier und da eine größere Farbigkeit der Registrierung zu wünschen gewesen. Aber im großen und ganzen war es ein sehr eindrucksvoller Abend, der dadurch willkommene Abwechslung erhält, daß Luise Schelba ch - Pfannstiehl mit warmer, klangvoller Stimme das Vaterunser von Max Gulbin jang. Leider war der Besuch sehr schwach. —n. „Der Dresdner Heimatsührer." 100 Ausflüge in die Um gebung Dresdens, Bon Nossen bis Stulpen, von Nadeberg bis Dipoldiswolde. — Achte, vollständig neubcarbeitete, ergänzte und verbesserte Auflage. Mit vier neuen Spe.zialkarten. (Be arbeitet von B. Schlegel. Ladenpreis 3,60 Mark.) Die vor liegende Neuauflage erfuhr eine einschneidende Umgestaltung. Um die Uebersichtlichkelt des Führers zu erhöhen, wunde das gesamte Wandergclände der Dresdner Pflege in einzelne Land- schaftsgcbiete aufgeteilt und jedes dieser Gebiete nach erdkund lichen und touristischen Gesichtspunkten kurz gekennzeichnet. Einem vielfach geäußerten Wunsch der Dresdner Wanderer und Naturfreunde ist damit entsprochen worden. Ausgehend von dem Grundsätze, daß gute Karten das Rückgrat eines Wander buches bilden Müssen, wurde dem Führer vollständig neues Kartenmaterial beigegeben, das allen Anforderungen genügen dürfte. An der Hand dieses Führers lernt der Naturfreund all« landschaftlichen Hauptpunkte der Dresdner Pflege gründlich kennen. Die Muttersprache In den ersten Wochen unseres Aufenthalts auf der Insel Capri bemerkte ich, daß unser Kleinster öfters als sonst zurück blieb und uns nur gezwungen folgte. War er durch Rufen und Zureden nicht vom Fleck zu bewegen, so mußte ich zurück, ihn holen. Dann stand er meist beim lieben Vieh. Bei Hühnern. Ziegen. Hunden oder schaute den Vögeln zu. Da nahm ich ihn einmal vor und redete ernst mit ihm. Die Tiere seien doch überall di« gleichen, was denn da besonders zu sehen wäre. „Ach, Vater," greinte der Kleine, „seit wir hier sind, sprecht ihr immer pertaljänisch (italienisch) und Ich kann euch nit verstehn. Und die Leut, die kann ich auch nit verstehn, un mit die Kinder, da kann Ich auch nix tuen, di« spreche so fremd. Aber wenn ich bet die Hühnerkes bin, oder bei die Katze un- die Hund, un die Muhkuhe un die Schnatergänzkes, un die Zicken di« habe oll so deutsche Gesichtet, da kann ich mich auch mit unterhalte, die spreche all so nett deutsch!" Heinrich Lersch.
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