Volltext Seite (XML)
munistenfreunde geführt hat und der dem Berliner Par« teivorstand schon lange die peinlichsten Sorgen macht. Der Gedanke der „Parteidisziplin" wurde vorgeschoben, während es in Wahrheit um die letzte Frage geht, An erkennung oder radikale Ablehnung und Verneinung des Staates. Mit geschlossenem Visier wird also der Kampf gegen die sozialdemokratische Fraktionsmehrheit geführt, unter Assistenz der gesamten sozialistischen Presse. Das unter diesen Umständen der Radikalismus die Massen auf seiner Seite haben muhte, nimmt kaum Wunder. Es hagelte allerorten Ausschlüsse aus der Partei, die dann vom Berliner Parteivorstand wieder aufgehoben wurden. Uebtzr den sächsischen Landtag und seine Auflösung wird dabei seit einem Jahre fast verhandelt, wie über eine Kuh auf dem Schlachtviehmarkt. Nur zum Schlachtfest ist es trotz allem nicht gekommen. Der Landtag lebt und scheint allen gegenteiligen Prophezei hungen zum Trotz sein verfassungsmäßiges Alter bis zum Herbste dieses Jahres erreichen zu sollen. Denn trotz aller Bemühungen, den Rih in der sächsischen Sozial demokratie zu verkleistern, haben sich die Gegensätze immer mehr zugespitzt. Nur die Zurückhaltung und die bisherige Einflußlosigkeit der 23 in ihrer eigenen Partei hat bisher eine offene Krise verhindert. Einen Wende punkt in dieser Haltung der „23" bedeutet eine Ver sammlung, die am Anfang dieser Woche in Dres den stattfand. Vor über 500 Parteimitgliedern berich tete dort der Abgeordnete Schnirch über die Tätigkeit der 23 im Landtage und über den erbitterten Kampf der Linkssozialisten gegen die 23. Von dieser Versamm lung wurde die Koalitionspolitik der 23 im Landtag durch eine Entschließung gebilligt, die gegen vier Stim men Annahme fand. In dieser Versammlung wurde aber vor allen Dingen auch die Drohung laut, daß den 23 nichts anderes übrig bleibe, als schließlich auch den Wahlkampf selbständig gegen die Linkssozialisten zu führen, wenn die Parteileitung den Kampf auf die Spitze treiben würde. Müßig ist es, an diese Geschehnisse irgendwelche Spekulationen besonderer Art zu knüpfen. Soviel aber ist auf jeden Fall sicher, daß die Entwicklung in Sachsen eine beginnende neue Auseinandersetzung über die grundsätzliche Einstellung der größten Partei Deutsch lands ankündigt. Die Frucht des nun fast zweijährigen Parteistreites in Sachsen ist im Reifen, und wohl oder übel wird auch der Berliner Parteivorstand in den Apfel beißen müssen, von dem man längst weiß, daß er auch gereift sehr sauer sein wird. Zwar hat die Sozialdemo kratie im Sucher „Faust" einen tüchtigen Leidensgenos sen, der es offen bekannte: „Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust, die eine will sich von der andern trennen . . .". Sie wird aber wissen, daß eine Par tei, auch die Sozialdemokratie, kein Faust ist. Fürs erste wird ihr solche Erkenntnis harte Kümpfe bringen. Wr die Dauer aber hoffentlich eine Bestärkung ihres Willens zum Ordnungsstaate. M. D. Deutschland und Rußland Englische Befürchtungen. London, 14. April. Die Morgenblätter behandeln Keule ausführlich die Möglichkeit des Abschlusses eines deutsch-russischen Vertrages als Gegenstück zu dein Westpart. Die „Times" bringen einen Berliner Bericht über die Be ziehungen zwischen Rußland und Deutschland und erklären, die deutsche Negierung sei im Begriff, mit der Sowjet- regierung einen neuen Vertrag abzuschließen, der den Rapallo-Vertrag den Bestimmungen des Locarnopaktes an passe. (?) Der diplomatische Korrespondent des „Daily Tele graph" weist im Zusammenhang damit darauf hin, daß Paul Boncour in Warschau darauf gedrängt habe, daß Polen und seine Freunde ihre gegenseitigen Sicherheitsverträge, die bisher lediglich einen Angriff Rußlands in Betracht zogen, nunmehr abänderten, daß sie sowohl im Falle eines ru suchen wie eines deutschen Angriffes in Kraft treten. Ein solcher Paragraph, der auch einen deutschen Angriff in Rechnung stelle, wäre ein notwendiger und wichtiger Punkt in den öst lichen Sicherheitsverträgen. Die ReiHsumsserslratzen ZusemmenMtt des Beirakes Berlin, 14. April. Der ncugcbildcte Reichs Wasserstraßen betrat hielt gestern seine erste Sitzung ab. Der Vorsitzende des Bei rates, Äeichsverkehrsminister Dr. Kroh ne, hielt eine ein leitende Ansprache, in der er die Notwendigkeit einer groß zügigen Verkehrspolitik betont und weiter ausführte: „Der Weg zur Erfüllung des Artikels 98 der Verfas sung ist etwas lang und dornenreich gewesen. Woran dies gelegen hat, will ich nicht erörtern. Jedenfalls darf ich mit Genugtuung die Tatsache feststellen, daß, wenn auch erst nach fünf Jahren, doch jetzt das Werk gelungen ist. Was die Aufgaben des Reichswasserstraßenbeirats angeht, so sind sie Umrissen in der Verfassung und in der Verordnung, welche zur Ausführung der Verfassungsbestimmungen von der Reichsregierung erlassen worden ist. Sie sind zusammen gefaßt in das Wort, daß der Reichswasserstraßenbeirat in allen Angelegenheiten der Wasserstraßen mitzuwirken hat. Diese Mitwirkung wird ebenso wie beim Reichswirt schaftsrat eine begutachtende sein." Nach der geschäftlichen Konstituierung nahm der Beirat einen ausführlichen Vortrag des Ministerialdirektors G ä h r s im Rcichsministerium entgegen. Der Redner gab eine aus führliche Beschreibung der Aufgaben und Absichten der Reichswasscrstraßenverwaltung im Seegebiet, um Königs berg und Elbing, Stettin, Rostock, Wismar und all die an deren Ostseehäfen in neuzeitlicher Weise dem Weltverkehr erschlossen zu halten, um Hamburg. Bremerhaven und Em den für die größten Schiffe des Weltverkehrs zugänglich zu machen und den Regelfrachtschiffen des Seeverkehrs den Zugang zu Deutschlands zweitgrößtem Hafen Bremen zu ermöglichen. Die Darstellung der großen Aufgaben, welche die Schaffung eines einheitlichen deutschen Wasserstraßen netzes zwischen Rhein und Elbe (Mittellandkanal) und zwischen Rhein und Donau sowie zur Erschließung Württem bergs d urch die Neckarkanalisierung noch zu bewältigen hat, wurde eingehend erörtert. Die schwierige Frage der zukünftigen Organisation einer eigenen Neichswasserstraßenverwaltung wurde von dem Beirat nicht erörtert. Gemäß einem Anträge seines Mit gliedes, des bayerischen Ministerpräsidenten Held, be schränkte sich der Beirat vielmehr auf Kenntnisnahme der Denkschrift des Reichsverkehrsministeriums, welche die bis herige Entwicklung des Streits darstellt. Am die Fürstenabfindung Berlin, 14. April. Im Reichstage traten gestern die Ver> treter der Regierungsparteien zu einer Konferenz mit dem Reichs minister des Innern und Vertretern des Reichsjustizministeriums zusammen um die VerhandlungxMÜber den Kompromihentwurf für die Fürstenabfindung sortzufMrcn. Die Verhandlungen be zwecken die textliche Feststellung der Kompromißvorschläge, die dem Neichskiabinctt zur Beschlußfassung unterbreitet werden sollen. Sie begannen am Vormittag und wurden nach einer kurzen Mittagspause fortgesetzt. Die Verhandlungen hatten einen streng vertraulichen Charakter. Zu den heutigen Verhandlungen wissen Berliner Blätter mitzuteilen, daß der Kompromißentwurf während der Oster ferien noch einmal vom Neichsjustizministerium überarbeitet wurde und eine Reihe von Acnüerungen vorgenommen worden sind. Die gestrigen Besprechungen ergaben eine Reihe von Diffe renzpunkten, vor ollem in der Frage der Rückwirkung. Man rechnet damit, daß der Reichskanzler die Führer der Regie rungsparteien für Freitag zu einer Besprechung zusammcnberufen wird, bei der dann, soweit die Regierungsparteien in Frage kommen, die Entscheidung über den abgeänderten Kompromiß entwurf fallen soll. Wahrscheinlich wird der preußische Finanz, minister am nächsten Dienstag im Rechtsausschuß für die preu- ßischeRegicrung eine Erklärung für den Kompromißentwurf ab- geben. Das Plenum des Reichstages dürfte sich in den letzten Apriltagen mit der Angelegenheit befassen. Die Sitzung des R e i ch s w a h la u s s ch u s ss s zur Fest stellung -es endgültigen Ergebnisses des Einschreibunqsverfahrens für das Volksbegehren auf Enteignung der Fürstenvermögen findet morgen vormittag 11 Uhr im Statistischen Reichsamt statt. Die Slu-ienlwmmisston Berlin. 14. April Die Erkundigungen der deutschen Missionschefs in Paris. London. Nom und anderen Hauptstädten haben so weit befrie digt, daß die einmütige Auffassung des Rcichskabinetts zur Mit wirkung an der Weiterberatung der Ratsreform aufrecht erhalten werden konnte. In den nächsten Tagen dürfte die Absendung der deutschen Antwort aus die Einladung des Völkerbundssekre tariats zu erwarten sein. Nach der Rückkehr des Außenministers Stresemann sollen dann die Vorbesprechungen mit den übrigen Regierungen fortgeführt und die Ernennung des deutschen Vertreters vollzogen werden. Man hält die Ernennung von Mi nisterialdirektor Gauß für wahrscheinlich. Bern, 14. April. Gegenüber Blättermeldungen, wo nach der Bundesrat Motta im Schweizer Ständerate erklärt haben sollte, daß die schweizerischen Delegierten auf der Herbsttagung des Völkerbundes für die Aufnahme Deutsch lands in den Rat, aber gegen die Schaffung neuer Ratsfitze stimmen sollten, teilt die Schweizer Depeschen-Agentur mit, daß Motta nichts Derartiges gesagt habe. Die Schweiz sei aber gegen eine Erweiterung des Völkerbundsrats außer dem Eintritt Deutschlands. Der Prozef; gegen Sprik-Weber Berlin, 14. April. Am Montag wurde im „Sprit- Weber"-Prozetz die Vernehmung des Angeklagten Peters fortgesetzt. Die Erörterungen drehten sich vor allem um den Aufwand, den der Kriminalkommissar getrieben haben soll und der zu seinem Gehalt in keinem Verhältnis ge standen habe. Peters bestreitet alle diese Behauptungen. Als schließlich der Ausdruck Spritschieber fällt, sagt Peters, mit diesem Ausdruck sei sehr viel Unfug getrieben worden, in Wirklichkeit wäre in der kritischen Zeit eigentlich jeder Sprit- abnehmer ein Schieber gewesen.' Die schwebenden Gerichts verfahren würden in dieser Hinsicht noch lehrreiche Ent hüllungen ergeben. Dann würde die Vernehmung Peters unterbrochen und zunächst der Mitangeklagte Kriminalassistent Beyer ver nommen, der eine Schilderung seines Lebenslaufes gab. — Der als Zeuge vernommene Regierungsrat Fell vom LandcSfinanzamt Berlin sagte aus, daß sich aus den bei Peters gefundenen Sparkassenbüchern ergeben hatte, daß Peters monatlich das doppelte seines Einkommens für seine Tochter zurücklegte. » Das Gericht ging dann zu den allgemeinen Er örterungen der Spritschiebungen über. Der Angeklagte Hermann Weber erhielt das Wort zu einem Vortrag über die technische Seite der Spritschiebungen. Der Vorsitzende er klärte aber, der Angeklagte sei dieser Aufgabe nicht ge wachsen. Es soll daher ein Sachverständiger in der nächsten Sitzung einen aufklärenden Vortrag über die technische Seite oer Monopolhinterziehung halten. — Die Verhand lungen werden heute fortgesetzt. Der Empfang PaceMs beim Papst Rom, 14. April. Der Papst bezeugte in feiner Unter redung mit dem apostolischen Nuntius in Berlin Pacelli bei dem gestrigen Empfang lebhaftes Interesse für die Lage in Deutschland, wobei er seine Freude über die ausgezeich neten Beziehungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl Ausdruck gab. Die zahlreichen Pilgerfahrten feien ein erneuter Beweis für die Liebe und die Anhänglichkeit der deutschen Katholiken zum Heiligen Stuhl. Auch seiner Freude über die Anhänglichkeit der jungen Leute der Ver einigung „Neues Deutschland", die er am gleichen Tage empfangen hatte, gab der Papst erneut Ausdruck. Wetterbericht -er Dres-ner Wetterwarte Wittcrungsaussichten: Noch vorwiegend heiter, trocken, in Laufe des Tages zeitweilig Auskommen hochlicgender Bewölkung (Zirren). Nachts sehr kühl. Tageshöchsttemperatur im Flach land zwischen 15 und 20 Grad Wärme, südöstliche bis südliche Winde, allmählich an Stärke zunehmend. Allgemeiner Witte rungscharakter der nächsten Tage: Die zunehmende Depressions tätigkeit über dem nördlichen Europa deutet aus allmäh. lichen W i t t e r u ng s.u m s ch w u n g innerhalb der nächsten Tage hin. Tagsüber zunächst noch sehr mild. Der To- kehrt im Hotel sin Roman von Sven Elve st ad. Copyright 1924 bh Georg Müller, Verlag München. (Nachdruck verboten.) (9. Fortsetzung.) Die schwarzgekleidete Dame legte die Zeitschrift auf den Tisch und verließ den Saal. Sie kam gerade in dem Augenblick bei den beiden Herren vorbei, als die Asche von der Zigarre des Ingenieurs auf den Teppich fiel, >vas dem Doktor Veranlassung zu einer ziemlich lauten Bemerkung über die Unannehmlichkeiten des Rauchens gab. Sie weckte ein gewisses Aufsehen im Saal, nicht nur wegen ihrer Schönheit und düsteren Kleidung, sondern vielleicht mehr noch, weil ihrer Erscheinung etwas Fremdartiges anhaftete und weil ihr traumbleiches Gesicht etwas Fernes und Grübelndes ausdrückte, als ob das Gegenwärtige ihr nicht recht bewußt und sie schlafwandlerisch in ein anderes Dasein versunken fei. „Seltsame Idee", flüsterte der Doktor. „Sie ist Frau Sorge", sagte der Ingenieur und lächelte, „sie bot sich auch ein Zimmer geben lassen, das zum dujttle, Wald hinausgeht, dunkle Tannen stehen dicht vor thrc... istcr. Alles um sie herum ist dunkel. Es gibt aber new sickere merkwürdige Erscheinungen hier im Hotel. Laben O den interessanten Typ dort am Flügel bemerkt, Herr Doktor?" „Ich hörte eben jemanden seinen Namen nennen, er leiht Arran. Sehen Sie nur, wie die Damen ihn um schwärmen. Er sieht wie ein Klaviervirtuose aus. Ob er Pole ist?" Der Ingenieur schüttelte den Kopf. „Sie kennen ihn?" „Nein." „Nicht das geringste. Ich wußte nicht einmal seinen Namen, bevor S:e ihn nannten." „Warum beehren Sie ihn denn mit Ihrer Aufmerksam- kkit?" fragte der Doktor. «Weil er maskiert ist", antwortet« der Ingenieur. IX. Diese Mitteilung schien Doktor Bencdiktson nicht im ge ringsten in Staunen zu setzen. Er blieb nur eine Weile ftumm und betrachtet Patrick Arran aufmerksam. Ltran war von jungen Damen umringt, die feiner UntirhsttWg Mt MtMev zu I-ruschen schient!. Kit! Md. wieder hörte man aus der Gruppe Ausrufe des Erstaunens und Proteste. Arran schien bei bester Laune zu sein. Die beiden Freunde, der Ingenieur und der Doktor, saßen zu weit entfernt, um seine Worte zu hören, aber sie sahen deutlich fein Gesicht und seine dunklen lebhaften Augen. „Er hält die jungen Mädchen zum besten", sagte der Doktor. „Sehen Sie nur, wie der Ausdruck feiner Züge zwischen Schadenfreude und Hinterlist wechselt. Er ist sicher ein Pardoxenmachcr. Ich möchte wetten, daß er den jungen Damen Gespenstergeschichten erzählt." „Er versteht sich interessant zu machen", antwortete der Ingenieur, „er will als Zyniker und Phantast wirken, was offenbar mit dem entsprechenden Svengali-Typ die Damen begeistert. Sehen Sie nur, wie sie schaudern und sich ancinanderdrücken. „Ich finde fein Aussehen auffallend", sagte der Doktor, „aber ich kann nichts an ihm entdecken, das Ihre Behaup tung, er fei maskiert, rechtfertigt." „Das kann man auf diese Entfernung auch nicht er kennen", antwortete der Ingenieur, „ich aber habe ihn heute schon in der Nähe gesehen, ich habe mit ihm zusammen im Fahrstuhl gestanden und seinen Nacken betrachtet. Die Maske ist glänzend, aber doch eine Maske. Das Haar ist falsch, der Bart teilweise. Ich möchte glauben, daß er von Natur rothaarig ist. Die Augen aber sind echt, nur benutzt er starke Brillengläser. Er ist kurzsichtig. Im Frem denbuch nennt er sich Dr. Patrick Arran, Naturforscher. Er kennt sie nicht." Bei diesen Worten fuhr Dr. Bencdiktson auf und fragte erstaunt: „Was meinen Sie damit?" „Nun", das fiel mir nur so ein, als ich ihn im Fahr stuhl itraf und sah, daß er maskiert war. Ob er die schwarzgekleidete Dame wohl kennt?" fragte ich mich. Und ich nahm mir vor, die Sache aufzuklären. Jetzt habe ich die bilden beobachtet. Sie sind mehrfach aneinander vor beigegangen, haben aber kein Zeichen des Erkennen« ver raten." „Vergessen Sie nicht, daß sie sich meisterhaft ver stellen kann." „Ich vergesse es keinen Augenblick", antwortete der In genieur. „Uebrigens habe ich hauptsächlich den Natur forscher beobachtet und bin zu dem Resultat gekommen, daß diese beide Menschen sich nicht kennen. Doch bin ich sehr zufrieden, daß uns bereits am ersten Tage das Ungewöhn liche begegnet ist. Erstens die Dame —" »Sitz exwgrtejes wir jg hi« LU ttMrll." „Allerdings. Der Naturforscher Arran aber ist eine Ueberraschung. Warum ist er maskiert und warum hat er sich hier niedergelassen? Er ist von weither gekommen, und wie ich bemerkt habe, ist er impulsiv und origienell. Oder will jedenfalls so wirken. Um elf Uhr ließ er sich einen Cocktail brauen, der selbst den Oberklllner erbleichen ließ. Er ist ein starker Trinker, was ihn nicht weniger inter essant macht. Der Mann hat etwas Geheimnisvolles, ich glaube, wir werden noch unsere Freude an ihm erleben. Allein die bewunderungswürdige Tropenfarbe, die er seinem Gesicht aufgelegt hat, verrät den Künstler. Ein erfahrener Reisender könnte diese Farbe auf Loanda zurück- ftthren . . ." Der Ingenieur lehnte sich in den Sessel zurück und fuhr leicht dozierend fort: „So bestätigt es sich wieder einmal, daß ein gro ßes Hotel eine Welt für sich ist, u»d diese Welt ist wie die übrige große Welt. Hier treiben sich die Gäste in ihrem leichten, sorglosen Sommerdasein herum und ahnen nicht, daß sich mitten unter ihnen seltsame Geheimnisse bewegen. Bisher haben wir eine Ahnung von der Mystik des Natur forschers bekommen, vielleicht gibt es noch mehr Seltsames. „Vergessen Sie uns beide nicht", sagte der Doktor und lächelte geheimnisvoll, „Herr Ingenieur", fügte er hinzu. „Herr Doktor", antwortete der Ingenieur. Auch er lächelte verbindlich, aber bedeutungsvoll. „War es Ihnen unangenehm, daß der Hotelwirt Sie erkannte?" fragte der Doktor. „Nein, ich war nur im ersten Augenblick etwas über rascht über seine Indiskretion. Nachdem ich ihm aber einen Wink gegeben hatte, benahm er sich korrekt. Später wurde mir sein Eifer klar. Er hatte mir etwas mitzuteilen." „Etwas von den Gästen?" „Von den Gästen . . ." wiederholte der Jngieneur nach denklich, „tja, vielleicht kann man es einen Gast nennen." „Sie drücken sich sehr geheimnisvoll aus", sagte der Doktor, „handelt es sich vielleicht um einen der Angestell ten?" „Nein, dann doch «her um «inen Gast. Das paßt besser." Der Ingenieur sah auf seine Uhr. „In wenigen Minuten", sagte er, „werde ich aber mals eine Konferenz mit Herrn Gaarder haben. Ich hoffe, daß zu dieser Zeit auch Frau Alexandra jo wohl ist, daß sie daran teilnehmen kann. Ich muß Genaueres über die Verhältnisse hier erfahren und über Herrn GaarderS sonder baren Fall." Er lehnte sich vertraulich zu seinem Freund hinüber» lFortleLpya