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Sonnabend, den 13. Februar 1926. Nr. 3V. Seite S Der Landlag bleibt Vis wann? — Der kommunistische Auslösungsanlrag verlagl — Scharfe Zurückweisung der sozialistischen Agttationsanlräge Die neue Ketze gegen Marx Man schreibt uns aus parlamentarischen Kreisen: Dieser Tage haben mir Feststellungen über die Haltung der oeutschnationalen Katholiken zu der Du e l l f ra g e gemacht, die der deutschnationalen Presse offenbar stark aus die Nerven gefallen sind. Es handelt sich darum, das; gegen den vom Zentrum gestellten Antrag, der ein grundsätzliches Verbot des Duells für alle im öffentlichen Dienste stehenden Personen aussprach, einige, gerade als deutschnationalc Katholiken immer wieder zu propagandistischen Zwecken besonders herausgestellte Persönlichkeiten, wie Wall ras, Graf von Meroeldt und Freiherr von Stauffenberg stimmten. Nun glaubt die deutschnational« Presse den Spieß umürehen und Marx «ins anhängcn zu können. Sie stützt sich dabei aus einen falschen Bericht der Telegraphen-Union. Die T.-U. hatte zwei verschiedene Sachen durcheinanüergeworse». lieber die Duellfrage wurde ln zwei Sitzungen des Reichstags, und zwar einmal in der M i t t iv o ch sitzung vom 3. Februar und sodann in Ser Don ne rs tagsitzung vom 4. Februar ver handelt. In der Sitzung vom 3. Februar beriet inan de» Gesetz entwurf zur Vereinfachung des M i l i tü r stra f re ch ts, bei welchen: naturgemäß ebenfalls die Duellfrag« sehr stark im Vor dergrund stand. In dieser Debatte hat das Zentrum durch den Abgeordneten Buch Holz in äußerst entschiedener Weise die in der christlichen Weltauffassung begründeten Bedenken gegen das Duell und den daraus folgenden durckMis ablehnenden Stand punkt der Zentrumsfraktion vertreten. Neichswehrminister Geßler, der sich ebenfalls als ein scharfer Gegner des Duells bekannte, vertrat in seiner Rede dann die Auffassung, daß er es für unzweckmäßig hielte, wenn in dieser Angelegenheit ein Son dergesetz gegenüber Militärpersonen geschaffen ivürde. und er riet, diese Regelung bis zum Erlaß eines allgemein das Duell verbot behandelnden Gesetzes zu verschieben. Gegen diese letz tere Meinung hat sich nun Marx als Iustizminister gewandt, aber nicht etwa, wie es nun die deutschnational« Presse darstellt, weil er ein solches Gesetz nicht »volle, sondern deshalb, »veil Rtarx sofort etwas in dieser wichtigen Frage erreichen wollte, ivas naturgemäß nicht der Fall sein konnte, wenn ein großes allgemeines Gesetz erst geschaffen werden müßte, womit nach Lage der Dinge die Behandlung dieser Frage auf unabsehbare Zeit hinaus verschoben worden iväre. Im übrigen ist es das Bestreben von Marx, wie er auch ausdrücklich Hervorhob. -ah diese Dinge in der künftigen Strafprozeßreform init allem Nach druck und mit aller Klarheit endgültig geregelt werden müssen. Und nun kommen die Verhandlungen des Donnerstag, des 4. Februar. Hier l>at das Zentrum, gerade um die Be mühungen von Marx hinsichtlich der Schaffung klarer Verhältnisse in der Duelffrage z» unterstützen, eine Ent schließung eingebracht, welche von der Regierung die Vorlage eines das Duell verbietenden Gesetzentwurfs fordert. Und gegen diesen Zentrumsantrag haben eine Reihe deutsch nationaler Katholiken gestimmt und andere haben sich der Abstimmung durch Fernbleiben entsagen. Während es also am ersien Tage sich lediglich um eine Form- frage handelte, wurde am ziveiten Tage über diese Ange legenheit die grundsätzliche Frage aufgeworfen, und hier bei l-aben die deutschirationalen Katholiken glatt versagt. Das Zentrum hat ganz bewußt und absichtlich diese grundsätzliche Frage aufgeworfen und deshalb auch eine namentliche Ab stimmung gefordert, um vor aller Oessentlichkeit sestznstellen, wer sich in dieser wichtigen grundsätzlichen Frage der Entschei dung entzieht oder sich gegen die christliche Auffassung stellt. Es ist also wieder einmal nichts mit dieser neuen H'tze gegen Marx. Es muß schon sehr schlecht um die innere Kraft der Dcutschnationalen stehen, wenn sie zu solchen offenbaren Verlegenheiten ihre Zuflucht nehmen müssen. — Die Annahme des Zentrumsantrags im Reichstag gibt dem Reichsjustizmini ster Dr. Marx die nötige Rückendeckung für die Vertretung der in dieser Entschließung ausgesprochenen Forderuitgen. Das war oie Absicht, die der Zentrumsantraa verfolgte und die von Marx selber durckiaus gebilligt wurde. Man kann versichert sein, daß Marx seinen ganzen Einfluß im Kabinett im Sinne dieser Ent schließung einfetzen wird. für Mitteilung geeigneter Näreffen an llie wir krobenummern unserer rettung rweck; Werbung verienlien können — tinä wir Ihnen jederzeit dankbar) Dresden, 12. Februar. Im sächsische» Landtag hat sich gestern lierausgestellt, daß im gegenwärtigen Moment alle Parteien mit Ausnahme der Kommunisten gegen eine Auslösung des Landtages sind. Der kommunistische Antrag auf Auflösung des Landtages, der an erster Stelle auf die Tagesordnung gesetzt war, wurde daher zurückgestellt und beschlossen, ihn zu gegebener Zeit zur ziveiten Beratung auf die Tagesordnung zu setzen. Die Begründung des Antrages hatte der Kommunist Böttcher übernommen. Er erklärte, unter der Regierung Heldt marschiere die Reaktion auf der ganzen Linie. Der sozial demokratische Landesparteitag habe nun die Auslösung des Landtages bis zum 5. März gefordert. Es sei aber anscheinend eine mächtige Mogelei beabsichtigt. (Der Linkssozialist Lieb mann rief dem Redner zu: „Böttcher, red doch nicht solches dummes Zeug!") Böttcher schloß mit -er Vermutung, daß die Linkssozialisten wieder vor dem Parteivorstand kapitulieren würden. Tlbg. Menke lLinkssoz.) meinte, die Kommunisten sollten es die Sorge der Sozialdemokraten sein lassen, ivie diese ihre Beschlüsse durchführen wollten. In Anbetracht der noch auf der Tagesordnung stehende» überaus wichtigen Anträge wäre es geradezu frevelhaft, heute den Landtag aufzulösen. Abg. Beutler (Dnatl.) erklärte, seine Partei lehne im gegenwärtigen Moment die Landtagsauflösung ab. Seine poli tischen Freunde hielte» es für unbedingt notwendig, daß noch der vorliegende Etat verabschiedet ivürde. damit nicht mit Notverord nungen regiert ivürde. — Naci>dsm Abg. Böttcher (Komm.) sich in einem Schlußwort noch über die Große Koalition von Beutler bis Menke lustig geinacht harte, wurde -er kommu nistische Antrag für eine spätere zweite Beratung zurückgestellt. Es folgte dann die Beratung einer Anzahl kleinerer Anträge. Gemäß einem Gutachten des Rechtsausschusses wurde beschlossen, baß die Eintragung von Hypotheken, die zur Instandsetzung und Erhaltung von Wohnhäusern aus öffent lichen Mitteln gegeben werden, stempelsrei sein soll. Ferner soll die Kosten- und S t e m p e l f r e i h e t t auch auf Handwerker- baugenossenschaften angeivendet werden. Zur Förderung des Realkredits soll schließlich die Eintragung der Grundschuld nach § 7 des Aufwertungsgesctzcs gebühren- und stempelfrei erfolgen. Die Gesetzcsvorlage über die Einstellung des Per sonalabbaus wurde mit den Aenderungen. die der Aus schuß daran vorgenomme» hat (Besserstellung weiblicher Be amten) angenommen. Der Hausl>altplan für die staatlichen Straßenbahn- und K ra s t wag c n l i n i e n (Kapitel 8 des Haushaltsplanes) wurde genehmigt, nachdem der Finanzminister zugesagt hatte, daß die Beschwerden über die staatliche Straßenbahn, die vor allem auf Abänderung der Spurweite zielen, nachgeprüft werden. Es folgte dann die Beratung der bekannten vom sozial demokratischen Parteitag beschlossenen Anträge, in denen 8 9 Millionen Mark für Erwerbslosen- und Wohnungsbau- zwccke gefordert werde» Abg. Arzt (Linkssoz.) betonte in seiner Begründung, daß hinter diesen Anträgen die gesamte sozialdemokratische Fraktion stände. Die Landtagsauslösung sei zu verschieben, weil der Landtag erst noch zeigen müsse, ivie er zu diesen Anträgen stehe. Die 30 Millionen für den Wohnungslzau sollten aus den durch die Mietzinssteuer zu erivartenden Mitteln vorweggenommen werden. Wollten die bürgerlichen Minister hier nicht mitmachen, dann müßten sie sofort ihre» Rücktritt erklären. Abg. K » ntzsch (Dnatl.) meinte, man könne den Erwerbs lose» auch helfen, ohne die Wirtschaft vollends zu zerschlagen. Die Deutschnationalen hätten deshalb einen Antrag eingebracht, nach dem die Mittel der produktiven Erwerbslosenfürsorgc auch zur Förderung des Wohnungswesens durch Gewährung erster Hypotheken verwendet werde» soll. Finanzminister Dr. Dehne stellte die außer ordentliche Tragweite der sozialdemokratischen Anträge fest. Es wird so dargestellt, als habe der Staat bisher zu wenig zur Be- kämpfung Ser Erwerbslosigkeit getan. Es sind aber von Januar bis März aus Staatsmitteln rund 6 Millionen, für das Etats jahr 1926 1» Millionen vorgesehen, dazu kommt Kurzarbeiter- unterstützung und eventuelle Erhöhung, so daß aus Mitteln der unterstützenden Erwerbslosensürsorge insgesamt mit 39 bis 49 Millionen Mark zu rechnen ist. Dazu kommen etwa 19 Mil lionen aus der produktiven Fürsorge. Die 10 Millionen, die in dem einen der sozialistischen Anträge gefordert werden, sind also schon vorgesehen. (Zuruf bei den Linkssozialisten: „Wir wollen aber extra 19 Millionen!") Woher soll denn das Geld genommen werden? Ende Januar betrugen die gesamten Be triebsmittel des Staates noch 24 Millionen Mark. Wir müssen damit rechnen, daß bei Beginn des neuen Rechnungsjahres unsere Reserven völlig aufgebraucht sind. Der Weg, durch Erhöhung der Grund- und Geiverbesteuer Deckung zu finden, ist ungangbar. Die 30 Millionen zu dem Wohnungsbau sind nicht vorhanden. Verabschieden wir den Etat, der zahlreiche Möglich keiten der Arbeitsbeschaffung gibt, so treiben wir die allerbeste Erwerbslosensürsorge. Abg. Böttcher (Komm.) bemerkte, der Finanzminister habe soeben deutlich sür die Regierung gegen die sozialistischen Anträge Stellung genommen. Wie vereinbare sich das mit der Beliauptung des Abg. Arzt, daß auch die sozialistischen Minister für die Anträge stimmen würden. Seine Fraktion werde die Anträge unterstützen, aber notwendige Ergänzungsanträge (!) einbringen. Abg. Bläher (DBP.): Die Rede des Llbg. Arzt war lediglich eine Sammlung agitatorischer und demagogischer Phra sen, die nicht einmal schön klangen. Ich habe selten eine so inhaltlose Rede gehört. Mit den sozialdemokratischen Anträgen ist dem schwierigen Problem des Wohnungsbaues nicht beizu kommen. Die grundlegende Frage, ob die Mietzinzsteuer und damit die gesetzliche Miete erhöht werden soll, l,at -er Abg. Arzt überhaupt nicht behandelt. Ein weniger geeigneter Weg zur Deckung als die Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer konnte kaum gesunden werden. Jetzt der kapitalschivachen Wirtschaft noch mehr abzunehmen heißt doch nur, die Betriebs stillegungen noch vermehren. Mit diesen Anträgen wird eine Komödie aufgesührt. Man beliauptet. sie seien sachlich, und doch will man damit nur die Koalition sprengen. Sie (zu dem Links soz.) benutzen das Elend der Erwerbslosen und Wohnungslosen um Ihre Parteiwäsche zu waschen'. Der Erfolg werde schließ lich sein, daß die Kommunisten dauernd eine Nasenlänge voraus seien. Man werde aber im Ausschuß versuchen, 'ür die Behe bung der Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit etwa-, vernüf. tiges und ausführbares zustande zu bringen. Abg. Hof mann (Dnatl.) erklärte die Anträge als für seine Fraktion unannehmbar. — Abg. Seyfert (Dem.) bezeichnete das Vorgehen der Linkssozialisten als unerhört. Die Frage der Auflösung sei allein vom Interesse des Volkes abhängig. Ag. Schwarz (Linkssoz.) betonte, die gesamte Fraktion sei noch sür dieses Quartal für die Landtagsauflösung sestgelegt. Sie habe sogar lhr Ehrenwort daraus gegeben. Dann wurden die Anträge an die verschiedenen Ausschüsse gewiesen. — Nächste Sitzung: Dienstag, den 16. Februar, mittags 1 Uhr. Tagesordnung: Zweite Beratung des kommunistischen Auflösungsantrages: die Regierungsvorlagen über Denkmal- und Naturschutz: das allgemeine Baugesetz: schließlich der sozialdemokratische Antrag auf reichsgesetzliche Regelung Ser Bodcnwirtschaft. Die Goldwäscher am Klondike Roman aus der Zeit der großen Goldsnnde in Kanada und Alaska, von Emil Droonberg. Copyright durch Wilhelm Goldman», Verlag, Leipzig 1928. (31. Fortsetzung.) «Mehr als Frechheit. E:ne Dummheit. Die größte Dummheit, denke ich, die er je tn jeinem Leben begangen hat," erwiderte Kaue, indem er sich umwaudte, um >ein Gesicht vor dem vvm Flusse her sausenden schue dend-kalteu Winde zu schützen.« „Der Mann hatte es in der Hand, sich mit einem Schlage eine gewisse Popularität zu verschaffen. Er hat schlimme Streiche begangen, aber mau würde ihm auch einen gewissen Sinn für Huuwr zilerkannt haben, wenn er den Prediger verschont hütre. Er hatte aber nicht Gehirn genug in seinem Schädel, um einzusehen. wie viel das für einen Banditen wert ist. Jetzt ist er weiter nichts als der rückffchtslose, kaltblütige Verbrecher, der möglichst schnell unschädlich gemacht werden muß. Die Aufregung in der Stadt ist ungeheuer. Der Prediger hatte viele Sympa thien bei den Leuten, selbst bei solchen, die sonst für die Schwarzröcke, nicht viel übrig haben. Und der gestrige Abend hat ihm »och mehr cingebracht. Noch in der Nacht sind eine Anzahl Bürger zusammengetreten und haben ein ViManzkomitee gegründet, das entschlossen ist, der Pcr- brecherzunft hier, mit Soaph Smith an der Spike, zu Leibe zu gehen."*) „Einen Augenblick!" sagte Escher. „Paterson. Sie paffen wohl für ein paar Minuten auf die Hunde auf. Und die LadicS gehen inzwischen am besten in das HauS zurück." ') Die hier geschilderte Episode ist keine Erfindung des Verfassers, sonder» hat sich zu der angegebenen Zeit tat sächlich ereignet. Schon wenige Tage nach der Beraubung des Predigers wnrpe Soaph Smith, durch ein Mitglied des Vigilanzkomitees bei seiner Festnahme erschossen. Frei lich büßte dieser Vigilanzmann, Need war sein Name, dabei selbst sein Leben ein, denn Soaph Smith hatte zu gleicher Zeit geschossen. Soaph Smith, wie auch Need liegen aus dem alten Kirchhofe zu Need Falls, das seinen Namen zum Andenken an den Vigilanzmann erhielt, begraben. Der Ort bildet mit seiner wunderbaren Landschaft im Sommer einen häufig besuchten Ausflugspunkt für Touristen. „Was haben Sie vor'?" fragte Paterson. „Ich will nur rasch »ach der Office der Pacific Tele graph Co. gehen, um diese Neuigkeit nach San Franzisko zu kabeln. Ich bin diese Nacht gar nicht ins Bett gekommen, sondern habe einen Bericht über das Leben in Skaguah und die Vorgänge im Whitc-Paß-Hotel. die Mister Kaue und ich gestern abend dort mit angesehen haben, verfaßt. Bor einer Stunde habe ich ihn zur Post gegeben. Und letzt will ich den Schluß dazu kabeln." „Bevor sie Ihren Bericht dort haben?" fragte Kaue. „Haben Sie es noch niemals erlebt, daß manchmal der Schluß vor dem Anfang kommt? In der Zeitung komint oft genug erst die Tatsache und »>ann die Einzelheiten." „Wer weiß denn aber in Jan Franzisko etwas von Soaph Smith?" wandte Kane zweifelnd ein. „Danach habe ich nicht zu fragen", war Eschers Ant- wart. „Die N-nigkeit, wenn sie nicht schon jetzt an sich wichtig ist. wir"? das in vierzehn Tage» durch meinen Be richt werden. Wer sagt Ihnen denn ckber, daß Soavh Smith und seine Taten nicht schon längst das Tages gespräch in allen Staaten der Union bilden? Wir sind schon mehr als zwet Wochen von San Franzisko fort." „Das ist richtig. Wir haben aber in allen westlichen Staate» zu viel eigne Räuberbanden, als daß sich die guten Leute daheim noch für eine hier in Alaska inter essieren würden." „Kane, Sie mögen ein guter, — well, Abenteurer und Spekulant sein, aber ein Journal.st sind Sie nicht. Sonst brauchte ich Sie nicht darauf ailsinerksanl zu machen, daß das Publikum für die Entwicklung der Dinge in diesem Goldlandc jetzt ein geradezu fieberhaftes Interesse hat und nicht genug darüber hören kann. Und Räuberbanden, wie die von Soaph Smith, gehören zu dem Gesamtbilde der Verhältnisse hier, das die Presse zu geben sucht. Aber letzt will ich gehen, sonst kommt mir wmnöglich noch ein Kon kurrent zuvor: denn ich bi» sicher, daß die eine oder andere Telegraphen-Agentnr hier einen Korrespondenten hat." «Ick gehe mit", sagte Kane mit einem kurzen Abschieds- grnße an die übrigen. Während Eileen und Mrs. Paterson wieder in das Haus znrücktratc», schritten Esther und Kane auf der zwischen hohen Schiieewüllen entlang führenden Straße dem Hasei» zu. wo die Office der Variiie Telegraph Co. ge legen war. Vor der Tür trennte sich Kane von Escher. „Wenn Sie.mich brauchen sollten, so werden Sie mich immer d:cht hinter Lynn finden, und der hat, wie es scheint, die Absicht, sich dauernd an Ihre Fersen zu heften", sagte er noch beim Abschied. Escher betrat den Vorbau der Office der Telegraphen- geselljchast, in dessen Mitte ein eiserner Ofen vvn reich lichem Umfange eine wohltuende Wärme ausstrahlte. Hinter einem Ladentische stand ein junger Clerk als vermntlich ein ziaer Annahmebeamter, mit dem Ordnen eines Stapel- älterer Telegrammzettel beschäftigt. „Ich möchte ei» Kabel »ach San Franzisko ausgeben", sagte Escher tn einem jovial geschäftsmäßigen Tvne. „Geben Sie mir, bitte, einen Vordruck. — Bin wohl der erste Kunde heute?" Die Frage klang völlig harmlos und verbarg geschickt das Interesse, das Escher an der Antwort nahm. „Nv, Slr," entgegnete der Clerk lachend, „da unter schätzen Sie Skaguah doch gewaltig. Ich habe schon zwei Kabe» telephonisch aus dem Koustruktionskamp erhalten, und dann auch noch ein Pressekabel nach den Staaten." „Ah, das ist ja interessant. Ich wette, dos Pressekabel bezieht sich auf den neuesten Streich Soaph'S." „Sie haben Ihre Wette gewonnen. Die ganze Stadt spricht davon." „Befinden sich denn in Skaguah Zeitungskorrejpon- denten? Das hätte ich gar nicht gedacht. „Hier können Sie alles finden, von einer Stecknadel bis zu einem Zeitungskorrespondenten", prahlte der Clerk mit lokalpatriorischem Eifer. Mister Stroke, der Land- agent, vertritt die Western-Associeted-Preß." „Ich Hobe eine sehr eilige Sache", sagte Escher. „Be steh» irgendeine Möglichkeit, mein Kabel vor den anderen abzufectigen?" „Sie müssen es „dringend" senden. Kostet di« drei« suche Gebühr." „Die anderen sind nicht „dringend"?" „No, Sir." „Wieviel Zeit gewinne ich, wenn ich es als „dringend" anfgebe?" „Das hängt von Juneau ab. Ich gebe die Kabel und Telegramme nach Juneau, und es kommt darauf an, wie viele dort zur Beförderung vorliegen. Aber ich kalkuliere, zwei bis drei Stunden werden Sie immerhin gewinnen." ..All right!" (Fortsetzung folgt.)