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Dienstag, den IS. Februar 1920 „ . ^r. M. ve»e - Die Berhülknisse bei -er Reichsbahn Probleme -er Großstadt Eine Rede des Reichsarbeitsministers vor dem Berliner Volks verein für das katholische Deutschland Berlin, 15. Februar Im Plenarsaals -es Reichstages hielt gestern der Volks- vereiu siir das katholische Deutschland. Gruppe Gross-Berlin, eine Kundgebung ab, zu der unter anderen auch Wcihbischof Dr. Deitmer, Reichsarbeitsminister Dr. Brauns, Reichsjustiz- ininistsr Dr. Marx, der erste Vorsitzende des Volksvereins und Ministerpräsident D. Dr. Stegerwald erschienen waren. Nach Begrützungs- und Einsührungsworten des Laudes- sekrctärs Dr. Kraneburg sprach Stadtbaurat Dr. Adler über das Thema „Die Gross st adt als wirtschaftliches E n e r g i ez en t r um ". Der Redner führte aus, dass sich die Berliner Bevölkerung in etwa 70 Jahren verzehnfacht habe, von 100 000 Einwohnern im Jahre 1850 aus jetzt 4 Millionen. In Berlin waren 1921 insgesamt 24 000 gewerbliche Betriebe und Unternehmungen mit rund 502 000 Arbeitern vorhanden. Davon entfielen mehr als die Halste allein auf die Maschinenindustrie. Das Buch- und Zeitungsgewerbe Berlins beschäftigt 45 000 An gestellte und Arbeiter. Die Pslege und Förderung des Fremden verkehrs in den Großstädten ist wirtschaftlich von außerordent licher Bedeutung für die Allgemeinheit. Reichsarbeitsminister Dr. Brauns behandelte dann die s oz i a l e n P r ob l e in e d e r G r o ß st äd te. Er wies aus den auch heute in Zeiten einer ungeheuren wirtsclwftlichen Krise noch anhaltenden Zuzug nach den Großstädten hin. Die Großstadt biete neben den Lichtseiten auch viele Schattenseiten, die haupt sächlich auf sozialem Gebiete lügen. Der Minister hob die Fra gen hervor, die unter de» sozialen Sclchden der Großstadt im Augenblick besonders brennen: In erster Linie das ungeheure Wihnungselend. dessen Folge die leidige Wohnungszwangswirt- schast sei, die je eher desto besser verschwinden müsse. Dr. Brauns wirs daun auf die Dringlichkeit der Lösung dieses Problems be- sonacrs hin. Daß wir im Wohnungsbau nicht vorwärts kämen, liege einmal daran, daß die Mieten nicht Schritt gehalten hätten mit der Geldentwertung, ferner daran, daß das Geld für lang fristige Kredite überhaupt kaum und nur zu sehr hohen Zins sätzen zu haben sei. Daher sei die Gewinnung in- oder auslän dischen Kapitals für den Wohnungsbau notwendig. Auch der notwendige Wohnungsbau sei eine produktive Kapitalsanlage. Letzten Endes habe jede Produktion und jede Wirtscliaft dem Konsum zu dienen. Der Minister ging dann kurz auf die Wirt schaftskrise und ihre Folgen ein. Abzuhelfen sei der Krise nicht mit Sozialpolitik, diese sei ja nur ein Stück der Wirtschast, auch nicht mit der Arbeitslosenversicherung im Sinne eines völligen Lohnersatzes. Helfe» könnte man nur mit wirtschaftlichen Mit teln. Alles müsse getan werden, um den Preisabbau zu fördern. Bei dem Mangel an Kaufkraft im Inlande und der riesigen Kon kurrenz des Auslandes könne mau nur mit einem durcl)greifen- den Abbau die Kaufkraft wieder heben. Nur mit Mühe hätten wir eine Wiederholung der Inflation vermieden. Auch mit Streiks um höhere Löhne müsse man sehr vorsichtig sein. Hof fentlich würden wir in diesem Jahre keinen zweimonatigen Bau- arbeiterstreik bekommen! Der Minister drückte die Hoffnung auf weitere Senkung des Zinsfußes und aus c-ne Hebung -er Exporttütigkeit insonderheit nach Rußland aus. Eine schreckliche Entdeckung Die „Tägliche Rundschau", zu 50 Prozent deutsch- national und zu 50 Prozent Deutsche Polkspartei, hat eine schreckliche Entdeckung gemacht. In der Vviksschulabteilnug des ProvinzialschulkollcginmS in Berlin befinden sich zurzeit neben vier evangelischen drei ( ! dieses angsterfüllte Aus- rufuugszeichen befindet sich in der betreffenden Notiz der „Täglichen Rundschau") katholische Mitglieder und ein Dissi dent. Das sei eine Bevorzugung der katholische» Kon fession, die durch nichts zu rechtfertigen wäre und die „Tägliche Rundschau" spricht nunmehr von der „kathvli- sierung" des Provinzialschulkollegiums. ES ist wirklich schrecklich, welche Sorgen manche Leute haben! Graf Crailsheim gestorben Graf Friedrich August von Crailsheim, der 1800 bis 100.4 unter der Regentschaft Luitpolds bayrischer Minister präsident war, ist im 85. Lebensjahre gestorben. Als Nach folger von Lutz 1890 Ministerpräsident geworden, blieb er es während eines Teiles der Regentschaft Luitpolds, bis er 1904 von Podewils abgelöst wurde. Er war auch Mit glied des Präsidiums des Reichsrates und Präsident des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und gehörte dem Aufsichtsrate verschiedener Aktiengesellschaften an. verli«, 15. Februar. Die Wirtschaftliche Vereinigung, Deutsche Volkspartet, Deutschnationale Völkspartei und Völkischen haben im Reichstag folgende Entschließung eiugebracht: „Die Reichsregierung wird ersucht! 1. Umgehend tu eine Nachprüfung der Tarifpolitik der Reichs bahn einzutrcten und sofort dafür Sorge zu tragen, daß die Bevorzugung der ausländischen Waren bei Einfuhr und Durchfuhr beseitigt wird. 2. Eine Denkschrift des Rechnungshofes vorzulegen über die Bilanzprüfung bei der Reichsbahn, damit eine Gewähr dafür geschaffen wird, daß die Substanz der Reichsbahn erhalten bleibt. 3. So fort in Verhandlungen mit der Reichsbahn einzutreten mit dem Ziel, daß künftig werbende Anlagen aus An leihen hin genommen werden können." » In der R e i chs t a g s s i tz u n g am Sonnabend fand eine ausführliche Aussprache über die Rechtsverhält nisse bei der Reichsbahn statt. Der Berichterstat ter, Abg. Dr. Qua atz (Dual.) nahm scharf gegen die Tarif- Politik der Reichsbahn Stellung. In dieser Frage ständen alle Parteien des Reichstages geschlossen hinter der Negierung. Die ausländischen Waren würden gegenüber den deutschen bei der Tarifpolitik der Reichsbahn begünstigt, z. B. kostet der Transport von polnischem Zucker bis zur deutschen West grenze auf der deutschen Reichsbahn 3.63 Mark, verdeutsche Zucker aber auf dem kürzeren Transportwege von Breslau Berlin Tennis-Borussia gegen .Hertl-a BSC. 4:1. Der Berliner Meister erlitt damit seine erste Niederlage in den Verbands spielen. Etwa 20 000 Zuschauer wohnten dem Spiele bei. — Union-Potsdam gegen Berliner Sportverein 92 1:1. Union SEC. gegen Spaudaner Sportverein 3:0. FC. Vorwärts 90 gegen 1. FC. Neukölln 3:1. Tasmania gegen BFC. Preußen 2:1. Schöneberger Kickers gegen FC. Meteor 00 2:1. SC. Wacker 04 gegen Spandauer SC. 99 2:0. Norden-Nordwest gegen Union 92 Berlin 2:0. — Gesellschaftsspiele: Union-Oberschöneweide gegen Viktoria 89 4:2. VsB. Pankow gegen BFC. Allemania 90 4:2. Mitieldeuischland Konkordia Plauen gegen V. F. C. Plauen 3:1. — Leipzig: Der Gaumeister von Nordwestsach'en Fortuna Leipzig wurde in einem Gesellschaftsspiel von ASB. Nürnberg sehr sicher mit 2:1 geschlagen. Das letzte Verbandsspiel gewann V. f. B. Leipzig gegen Sportsreunde Markranstädt mit 3:1. Sport freunde Markranstädt steigt in die 1b Klasse. — Chemnitz: Poli zeisportverein gegen Preußen 5:1. C. B. C. gegen Biktoria Einsiedel 5:1. Hellas-Germania gegen Sportklub HartlMi 2:0. — Der Braunschweiger Fußballklub Leu siegte mit 8:1 über die Mannschaft des Linienschiffes Braunschweig. — Halle: Mak ker gegen 98 .Halle 2:2. Sportfreunde gegen Borussia 3:1. — Magdeburg: Kricket-Viktoria gegen Sport- u. Spiel-Vg. 2:0. Fortuna gegen Komet 5:1. — 1. Sportverein Jena gegen Daal- seld 2:1. Spielvereinigung Erfurt gegen Ilmenau 4:1. Südostdeutschland. In der erste» Runde um die Oberschlesische Fußballmeister schaft siegte der VfB. Gleiwitz über Beulheu 09 mit 3:2. Süddeutschlaiid. .Hanau 93 gegen Bayern München l:5. FV. Saarbrücken gegen Spielvereiniguug Fürth 1:5. Karlsruher FC. gegen Vstli. bis zur Westgrenze 5,67 Mark. — Der sozialistische Abg. Schumann kritisierte die Wirtschaftsmethode der Reichs bahn, die sich nicht einmal vom kaufmännischen Standpunkt aus rechtfertigen lasse. Diese Methode sei auch an den« jüngsten Unglück im Tunnel bei Oberhof schuld. Es sei nicht einmal Verbandszeug für die Verunglückten am Platze gewesen. Der Zentrumsabgeordnete Giesberts verurteilte das Verhalten der Reichsbahnverwaltung. Es müsse ein Weg der Verständigung gefunden werden. Bei der Kritik müsse man sich vor Nebertreibungeii hüten. Ein besseres Ber- hältnis der Reichsbahnverwaltung zum Personal sei un bedingt erforderlich. Reichsverkehrsminister Dr. Krohne betonte, er sei gern bereit, zwischen dem Reichstag und der Reichsbahn- Verwaltung zu vermitteln. In der Frage des Schiedsspruches aber müsse er den Standpunkt der Regierung voll aufrecht erhalten. Zur Durchführung des Schiedsspruches könnten die Mittel, die für die Leistungszulagen bereit stehen, sehr wohl hcrailgezogcn werden. Allerdings müsse zugegeben werden, daß im Augenblick wegen der allgemeinen Notlage der Wirtschaft die Lage der Reichsbahn schlecht iei. In der heutigen Sitzung wird die Beratung über de» Haushalt des Reichsverkehrsministeriums, in deren Nah men die Aussprache über die Verhältnisse bei der Reichs bahn erfolgte, fortgesetzt. Außerdem steht noch die Beratung des Jilstizetats auf der Tagesordnung. Mannheim 1:0. 1. FC. Nürnberg gegen Phönix Mannheim 3:1. Freundschaftsspiel: Wacker München gegen Stuttgarter Kickers 2:3. 1. FC. Nürnberg gegen Phönix Liiöwigslpifen 3:1. Westdeutschland. Spielvereinigung Hagen gegen FC. Duisburger 3:0. In den Entscheidungsspielen um die ivestdeuiscip! Meisterschaft ge- ivann Turu Düsseldorf gegen Arminia Bielefeld 3:1. Nordddeutschland. Hamburger Sportverein gegen Altona 93 5:4. Arminia Hannover gegen HFC. 2:1. Eimsbüttel gegen BFV. Bremen 3:2. Deutsche Fußballer im Ausland. Gestern nachnriltag fand in Paris ein Fußballwetikamps zwischer der Pariser und der Kölner Stüdtemannschaft statt. Köln siegte mit 3:1 (Halbzeit 1:0 für Köln). Dresden Außer den fälligen Bevbandsspielen gingen noch einige Gesellschaftsspiele vom Stapel. Fußballring gegen 04 Freital 2:1 (1:1). Die Neustädter konnten nur mit Mühe uns Not die Punkte erhaschen. Freital war äußevst kampsmutig und zeigte sich auch sonst von bester Seit«. Spielvereinigung gegen Sportgesellschast 1893 5:0 (1:0). Die Naußlitzer konnten durch den Steg iw Iägerpark ihre Stelle in der Tabelle befestigen. 1893 hielt sich nur bis zur Halbzeit (1:0) gut. Guts Muts gegen Radebeuler B. C. 5:1 (4:0). Die Lilien feierten einen glatten Sieg auf eigenem Platze. Bereits zur Pause stand das Spiel 4:0 für Guts Muts. Die Radebeuler spielten in der zweiten Halbzeit wesentlich besser. Der Spork vom Sonntag Fußball Die GoldwSscher am Klondike Roman aus der Zeit der großen Golvfnnde kn Kanada und Alaska. Bon Emil Droonberg. Copyright durch Wilhelm Goldmann» Verlag, Leipzig 1925. (33. Fortsetzung.) Ejcher war auf diese Dinge vorbereitet gewesen und hatte noch in Juneau von den beiden Frauen Mokkasins für die Hunde aniertigen lassen. Mrs. Paterson hatte natürlich wieder einmal „so etwas noch nie getan" und sich entsprechend ungeschickt dabei angestellt. Nebenbei hatte sie cs auch sertiggebracht, sich sehr überrascht zu zeigen, als Eilecn sie darauf aufmerksam machte, daß das Nähen von Hundemokkasins daheim in Kalifornien auch nicht gerade zu ihren täglichen Beschäftigungen gehört habe. Freilich konnten die Mokkasins nur als Notbehelf gel ten, und es dauerte auch eine Zeitlang, bevor die Hunde, die sich im Einstemmen der Pfoten bei schwerem Zug durch die Mokkasins behindert fanden, ihren Nutzen begriffen. Die nächsten Tage brachten keinen besseren Weg und daher auch kein rascheres Vorwärtskommen. Da die Fluß ufer bis Sheepskamp fast ganz baumlos waren, hatte inan auch an zwei Abenden gerade nur Holz genug "für «in dürftiges Feuer zur Bereitung der Mahlzeiten am Abend und Morgen beschaffen können. Die Leichen der Hunde und Pferde wurden zahlreicher, und verschiedentlich stieß man jetzt auch auf weggeworfene Ladung aller Art. Gerät«, Werkzeuge, Kleidung und Proviant im Werte von Tau enden von Dollars, zu deren Beschaffung man daheim viel eicht das letzte Stück Hausrat verkauft hatte, lagen hier im Schnee, für jeden aufzuheben, der sie sich aneignen wollte. Aber wer hätte das können'? Jeder war ja schon bis zum fetzten Pfund belastet und jeden Augenblick drohte ihm Gefahr, selbst ein Zugtier zu verlieren nnd Ladung ab werfen zu müssen. Am vierten Tage wurde der nach Norden führende Flußlauf von einem heftigen, feinsten aufgewirbelten Schnee staub vor sich herpcitschendcn Winde aus Nvrdvst be striche». Trotz aller Bemühungen war eS Eschcr wie auch Paterson kaum möglich, die Hunde in ihrer Richtung zu halten. Immer wieder versuchten sie, »ach Westen abzu biegen, um ihre Gesichter vor den heranprasselndc» und wie Feuer schmerzenden Eispünktchen zu schützen. Es half auch nichts, daß sie sich dicht an dem rechten ilfer hielten, dessen Böschung etwas höher war, als die am Unken Ufer. Sie erhoben sich nur an einzelnen Stellen über einen Meter und gewährte daher fast gar keinen Schutz. Gegen Mittag wurde cs ganz unvermittelt beträchtlich wärmer, nnd auch der Wind flaute merklich ab. Die beiden Frauen und Paterson empfanden diesen un vermuteten Wetterwechsel als große Erleichterung. Escher dagegen, wenn er zunächst natürlich auch das gleiche fühlte, war aber mehr beunruhigt, denn es bedeutete Schnee. In diesen Breiten muß es nämlich Würmer werden, wenn es ichneien soll. An sich hätte er einen Schneefall wohl ganz gern ge sehen, denn eine weich« Schneedecke über der rissigen nnd kantigen Eisfläche, die ihnen so viel zu schassen machte, hätte das Gehen, auch wenn sie Hünen Schneeschuhe an- legen müssen, entschieden tveniger mühsam gemacht. Aber ein Schneesall im Norden ist selten ein gewöhnlicher Schnee fall. Das würde dem zügellosen Charakter der wilden Nordlandsnatur nicht entsprechen. Er wird fast immer zum Blizzard, mit seinen Menschen und Tiere gleich gefährdenden titanenhaften Wutausbrüchen, die wir der lebenerstarrende Vernichtungswille eines Wcltriesen über di« Erde brausen und die Kreatur erzittern lassen. Während des ganzen Nachmittags und Abends hielt sich die Temperatur auf etwa 20 Grad unter Null. Man hatte den Tag über wieder eben nur genügend Holz für die Bereitung der Abendmahlzeit, mit einem kleinen Rest für den Morgen, einsammeln können. Auf di« Nachtfcuer mußte man auch heute wieder verzichten, was aber bei der verhältnismäßig milden Witterung nicht so viel ausmachte. Gegen Morgen schlug aber die Temperatur wieder um und es wurde so kalt, daß Escher und Paterson es in ihren Schlassäcken nicht anshalten konnten. Dem Kundigen hätte dieses plötzliche Wiedererkalten der Luft den Beginn eines Blizzards angezeigt. Unbestimmte Geräusche a»s dem Zelte der Frauen, untermischt mit jammernden Ausrufen der Mrs. Paterson, verrieten, daß auch sie cs für unmöglich gefunden hatten, de» Schlaf sortzusetzen. Man entschloß sich daher trotz der frühen Stunde das Lager abzubrcchen und sich auf den Trail zu begeben, um wenigstens in Bewegung zu sein, wenn inan auch nicht damit rechnen konnte, in der Dunkelheit eine große Weg strecke zurückzulegen. Es siel ein seiner Schnee. Mit ihm war die Kälte ge kommen. Sie hatten alle so wenig Schlaf gehabt, daß die neben >. dem Schlitten hcrgehenden Frauen verschiedene Male wank ten und taumelten. Escher selbst war es säst unmöglich, eine bleierne Schlafsucht, die ihn immer wieder übersiel, von sich abzuschütteln. Der Wunsch zu schlafen, wurde übermächtig. Welche Seligkeit, wenn er den Kopf hätte tief in die Haube seiner Parka stecken und sich in den weichen Schnee strecken können, um zu schlafen —' zu schlafen — Dann aber raffte er sich mit einer kräftigen Willens anspannung wieder auf und sprach zu den Hunden, denen cS kaum anders erging, um sich und die andern munter zu machen. Es war schon ziemlich viel Schnee gefallen, und er und Paterson hätten ihre Schneeschuhe anlegen und vor den Hunden hergehen müssen, um den Trail zu „hacken", wenn das nicht schon durch die anderen Reisenden, die sich wahr scheinlich aus dem gleichen Grunde auch schon zu dieser frühen Morgenstunde auf dem Trail befanden nnd ihnen voraus waren, getan worden wäre. Freilich, nach den Schneemassen zu urteilen, die inzwischen wieder aus den gepackten Trail .gefallen waren, mußte sich di« nächste Gruppe von Reisenden in einem ziemlichen Abstand vor ihnen befinden. Das Schneetreiben war dichter geworden. Escher hatte das in seiner Ucbermüdung, die heute in dieser auffallen den Stärke doch wohl auf eine Besonderheit der Atmo sphäre zurückzuführen war, gar nicht bemerkt. Er wurde erst durch ein hohles Brausen in der Luft darauf aufmerksam. Das bedeutet nichts Gutes, und besorgt hielt er nach irgend einem Schutz Umschau. Seine Müdigkeit war unter dieser beunruhigenden Wahrnehmung ganz verflogen. Als sich aber nach einer Viertelstunde nichts gezeigt hatte, das in irgendeiner Weise als Unterschlupf hätte dienen können, und die kahlen Ufer in immer dicker durch die Luft wirbelnden Schnee auch schon unsichtbar ge worden waren, machte Escher vor einem Hansen ausge türmter Eisblöcke halt. „Wir können nicht weiter!" rief er oem ihm wlgenden Paterson zu. „Es gibt einen Blizzard, und wir stecken fast schon mitten drin. Spannen Sie die Hunde aus, und lassen Sie uns die Schlitten zusammenschieben. Wir müssen versuchen, hier hinter den Eisblöcken ein Zelt aufzurichtc». Hofsentlich bläst cs «ns der Blizzard nicht über den Haufen." Während er noch sprach, war er schon dabei, seine Hunde in aller Eile loszuschirren und sich selbst zu über lassen. Daß sie davonlaufen würde», war nicht zu befürch te» denn ihr Instinkt ließ sie die Gefahr fühlen, die Pater- sons Hunde wahrscheinlich schon aus mehrfacher schlimmer Erfahrung kannten, und die sie die Nähe der Menschen, der Stärkeren, als größere Sicherheit empfinden ließ. » - i . (Fortsetzung folgt.) ' ' ' i