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Sächsische Volkszeitung : 09.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192602095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260209
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-09
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.02.1926
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Der Marslall Mas das für ein Stall sein soll, ist auf den ersten Blick kaum ersichtlich. Im Lexilon steht, mach stamme aus dem Althochdeutschen und bedeute ein althochdeutsches Roh. Marstall aber bedeutet: „Pferdestall fürstlicher oder vor nehmer Personen, dessen Aufseher früher Marschalk hieb". Marschalt he-tzt also auf gut deutsch „Pferdeknecht". Nun soll nur noch jemand behaupten, dah die Aera der Mar- schälle nicht demokratisch gewesen sei. Heute nun weih man mit so einem Marstall nicht mehr viel anzufangen. Hie fürstlichen oder vornehmen Personen hat man abgeschäfst. Von den Staatsmännern verlangt man im übrigen nicht mehr, dah sie auf Rossen reiten können. Automobilfahren genügt. Dah dabei die Gesundheit schaden leiden mühte, ist klar. Es war mithin ganz zweckmäßig, die Reithalle des Marstalles in ein Hhg.ene-Museum umzumodeln. Dieses Museum wartet allerdings schon lange auf ein würdiges ^Unterkommen. ES ist von der Marstall-Luft nicht so ganz erbaut. Wieder ist der Marstall In Gefahr, „arbeitslos" zu werden. Was soll man mit dieser historischen Reliquie tun? Da erscheinen die Retter unserer Zeit, die Sportler auf dem Plan. Sie wollen auf dem Hofe des Marstalles ein großes Schwimmbassin gebaut habeif. Die Ställe und Reithallen wären als N-bcngebäude des Bades herzurichten. Wasser gibts in der Elbe. Das Fernheizwerk soll zum Heizen benutzt werden. Also Dresden wird schwimmen . . . nur nicht im Gelbe. Schwimme» im Wasser ist aber immerhin nicht jeder manns Sache. Und so ist man dann auch auf den Gedanken verfallen, aus dem Marstall ein Sächsisches Armee museum zu machen. Wenn sich der ehemalige „Pferdeknecht" vulgo Marschalk bis zum größten deutschen Ruhmestitel emporgcschwnngen hat, warum soll denn aus einem Marstall nicht ein Armecmuseum werde». Man muh der Entwicklung Ihren Lauf lassen. Nur so kommen wir den: Ende der Welt etwas näher. Iuckena ck. Dresden Die rationelle Auswertung -er Kohle Auf einen: Vortragsabend der Ortsgruppe Dresden der Gewerkschaft sächsischer Staatsbeamter sprach am Sonn abend im großen Hörsaal des chemischen Laboratoriums der Technischen Hochschule Professor Dr. Foer st er über „Die heutigen Bestrebungen zur rationellen Aus wertung der Kohle. An Hand interessanter Experi mente und Lichtbilder legte der Vortragende die chemisch« Zusammensetzung der Kohle dar und verbreitete sich auch über mechanische Kohleveredelung. Neben den Brann- kohleprodukten (Briketts usw.) wurden die verschiedenen Arten der Steinkohle, Sandkohle, Magerkohle, die GaS- u»d Fettkohle und der Anthrazit eingehend besprochen. Die hauptsächlichsten Kohlenvorkommen finden sich in Deutschland, England und den Vereinigten Staate». Die deutsche Förderüngsmenge entspricht etwa der englischen. Nach Meinung der Geologen werden wir beim jetzigen Aübantempo mit der vorhandenen Kohle noch etwa 2000 Jahre auslangen. Der Verbrauch sei keineswegs sparicun. da die Kohle im Durchschnitt nur zu btt Prozent ihrer Wärme energie ausgenützt wird. Kohlenvergasung und Gasver- brennung sparen den Transport. Auch über die Zu sammensetzung des Kohlengases verbreitete sich der Vor tragende. In dem aus Wasseraas und Generatorgas be stehendem M i s ch g a s , komme die technisch grüßte Bedeu tung zu. Die Kohleunebenprodukte — Farben, R'«chii»,v, Sprengstvf'e, Ocle. Medikamente u. a. — wurden zum Schluß eingelseiid behandelt. Als Ziel der wissenschaftlichen Forschung zur Er reichung einer größeren Sparsamkeit bezeichnete der Red »er die Entdeckung einer rationellen Neberfiihrung der Kohlen und Kohlenwasserstoff. Die höchst lehr reiche» Ausführungen fanden bei der Versammlung leb haften Beifall. Dresdner Verkehrsprobferrre Aus der Tätigkeit des Dresdner Verkehrs- Vereins. Dresden, den 8 Februar. Der Oberpastdirektion Dresden wurde berichtet, daß die Herstellung einer unmittelbaren Verbindung zwischen Dresden und Wilsdruss unter Benutzung oder im Zuge der Straße Dresden—Gorbitz—Kesselsdorf—Wils druff — gleickpviel in welcher Form und durch welchen Unter nehmer — als ein dringendes Verkehrsbedürfnis zu bezeichne» fei und daß die etwaige Unterlassung der Einrichtung einer solchen Verbindung nur aus Rücksicht auf die bestehende Eisen bahnverbindung über Freital die Berkchrsintercssen schädigen würde. — Die Oberpastdirektion Dresden wurde gebeten, eine AbenS-Postverbindung mit Berlin herzu st ei len. die es ermögliche, »ach Abgang der letzten derzeitigen Abendverbindungen nach Berlin (abends 7,16 direkt beziv. 8,00 über Leipzig) wenigstens an Werktagen noch Postsendungen so rechtzeitig nach Berlin zu bringen, daß sie dort die erste Briesbestellung des nächsten Tages noch erreichen. Bor- geschlagen wurde hierfür die Benutzung eines abends etiva >§10 Uhr ab Dresden-Neustadt nach Berlin verkehrenden CU« Charlotte Viereck als „Marfchallin" Am b. Irrst -es Borjahvea lief -er Vertrag mit Charlotte Viereck ab. Man erneuerte ihn nicht wieder. Di« Gründe dafür sind heute »och unerklärlich. Gewiß, man Hot zivei neu« Kräfte gewonnen. Aber die Nöllen von Frau Viereck sind dennoch eine offene Frage geblieben. Um gleich «nrs den „R ose n dava l i e r" zu kommen. Seit Beginn des Spiestohrcs erlebt« er «ine Aus führung. Man muhte Margarethe Siems als Gast holen. Beet, Hovens „Fidesto" loht auch «nrs sich ivarten. Fron Vierecks Fi- detio war vorbildlich in jeder Form. Keiner der nachfolgende» Versuche läßt sich damit vergleiche». Ebenso steht es' mit „Ame lia". Auch hier ist «s über Experimentieren nicht hinousge- kmnmen. Ebenso bleibt „Nienzi" in der Versenkung. Liegt es am Adriano oder an der Freue, die auch Frau Viereck gesungen hat? Die Donna Anna in Mozarts „Don Giovanni" fand bis jetzt keinen vollwertige» Ersah. Die letzt« „Hol>ünd«r"-Anffüh- rung ließ sich mich mir mit einem Gast (Senta) ansvechterhalten. Und so könnt« man nach einige Opern hercmziehen. Schon aus Vieser Aufzählung läßt sich ersehen, daß Fra» Viereck im Ver band« der Staatsoper nicht überslWtg-war. Aber das ist schließ lich nicht Cache der Kritik. Sie kann aber mit Freuden davon Kenntnis nehmen, daß ain gestrigen Sonntage Charlotle Viereck als Marschallin im „Nasenkavalier", die Stätte betrat, an der sie ln viele« Rollen als Künstlerin mjt unaiisechlboren Qualitäten gewirkt hat. lieber ihre Marscksalli» ist ja a» dieser Steile schon hinreichend geschrieben worden, so daß dein nichts mehr hinzu- znsiigen ist. Man ehrte die beliebte Künstlerin mit herzlichem, reichemBeisall und kann infolgedessen nur ivünschen, daß eg nicht bei diesem einzigen Gastspiele bleibt. — Besondere Genugtuung empfand inan insofern, als die Oper doch himmelhoch über dem Film steht, Fritz Busch, der die Oper mit besonderem Tein- s>erament leitete, soll auch nicht vergessen sein. ^-sst— gllterzugs. — Ferner wurde bei der Oberpostdirektion Dresden angeregt, S ä u l e n b r ie f k ä st e n für Schnelleerung auch auf dem Fürsten platz für de» verkehrsreichen Osten Dresdens und in der Gegend des Sachsenplatzes aufzustellen. In Verbindung mit entsprechenden Bestrebungen der Han delskammer Bayreuth wurde das Verkehrsamt der Reichsbahn, gefellsclsaft, Gruppenverwaltung Bayern, in München erneut gebeten, die Durchs Uhruno der Schnellzüge Dl 10/ Dl 25 (Dresden-Hof, ab Dresden vorm.: 10,47, Hof—Dresden, an Dresden abends 7.40s bis und von Nürnberg über Bayreuth, die dem Vernehmen nach im Rahmen einer Umgrup pierung einiger Schnellzüge der Linie Berlin—Hof—München bereits ins Auge gefaßt, dann aber wenigstens für 1S26 wieder aufgegeben worden war, unerwartet dieser Umorganisation bereits 1926 eintrete» zu lassen. — Unterstützt wurde der an dasselbe Verkehrsamt in München gerichtete Antrag der Han delskammer Bayreuth, durch Ansetzung von Fliigelzügen Wiirz- bnrg—Frankfurt a. Main an das Nachtschnellzugspaor Dresden —Würzburg—Heidelberg—Saarbrücken (ab Dresden abends 10,40, an Dresden früh 6,53) eine direkte Schnellzugs verbind üng Dresden — Hof — Würzburg — Aschasfenburg—Frankfurt a. M. herzustellen, durch die Dresden eine neue Verbindung mit Westdeutschland erhalten würde. Die Bemühungen der Verkehrsarbeitsgemeinschaft Leip- zigcr Körperschaften und Verbände, eine Beschleunigung des Schnellnigs Frankfurt a. M,—Leipzig D 41/D 241 (ab Frank furt früh 7,00, a» Leipzig jetzt 2,53 nachm zu erlangen, so daß er den Zug D 83 Leipzig—Dresden (ab Leipzig 2.05, an Dresden 4,15) »och erreicht, wurden durch entsprechende Eingaben an die zuständigen Reichsbahndirektionen unterstützt. Für die Reise Frankfurt — Dresden würde damit eine Ab kürzung der Fahrzeit um volle drei Stunden hcrbeigeführt werden, auch könnte dann die Post aus Frankfurt (Schweiz) und Thüringen in Dresden noch in die dritte V r i e f b e st e l l» n g gebracht werden, brauchte also nicht bis zum nächsten Tage liegen z» bleiben. Dies käme zugleich einer besseren Ausnutzung dieser dritten Bestellung zugute. ' Auf der Fahrplanbesprechung in Leipzig brachte der Aus- schußvorsitzcnde mündlich den auch von Leipzig unterstützten Wunsch vor, daß der in dem Nachtschnellzug Dresden—Frank furt «. Nt. (D 202. abends 8,00 ab Dresden) lausende Schlaf wagen Dresden — Frankfurt bis Karlsruhe durchgc führt werde, da er besonders im Sommer sehr stark von Reisenden benutzt werde, die in der Richtung nach Baden und der Schweiz weitcrsahren und da für solche die An kunft des Zugs in Franksurt (früh 6,18), wo man jetzt schon den Schlafwagen verlassen müsse, viel zu srüh liege. Die Reichs bahn sagte Prüfung der Angelegenheit zu. — Wegen Durchfüh rung des in den D-Züge» Dresden—Holland (D 138/D 137) jetzt nur zwischen Dresden und Leipzig verkehrenden Speise wagens dis nnd von M a gd e b u r g .die schon früher er beten worden ivar, wurden anderweit — und zwar unterstützt vom Leipziger Verkehrsvercin — bei den Reichsbahndirektionen Halle und Magdeburg Vorstellungen erhöbe». : Görres-Bortrog. Am Freitast, den 20. Februar, wird Stndicnrat Dr. Robert Stein-Leipzig, einer der besten Kenner von Joseph Görres, einen Bortrag halten über „Görres in unserer Zeit". Das Thema ist äußerst zeitgemäß, da gerade unsere Tage manche Aehnlich- keit m't denen haben, in welchen der bedeutendste katho lische Publizist und einer der kraftvollsten deutschen Charak tere- lebte und wirkte. Veranstalter des Vortrages ist die Vereinigung katholischer Akademiker. Näheres wird noch bekanntgcgeben. : Das sparsame Dresden. Bei der Sparkasse der Stadt DreSd-a wurden im Monat Januar 1926 rund 13O7O0O RM. in 11 841 Posten eingezahlt und rund 337 000 RM. in 2416 Posten zurttckge,zahlt: mithin betru gen die Mehreinzahlungen rund 970 000 RM. Die Zahl der Sparer hat sich im Januar um 3268 ans 36 510 Sparer erhöht. : Eine Tierschutzstunde wird auf Anregung des Neue» Dresdner Tierschutzvereins in vielen Dresdner Schulen unier Benutzung des 1. Deutschen Ticrschutzsilms „Schützer die Tiere" in diesen Tage» gehalten. Vergangene Woche wurde der Film in der 3. katholischen Volksschule, der 14. und 25. Volksschule und in der Anuenschule Vvrge- führt. Einige Nachbarschulen nahmen an den Vorfüh rungen teil. Im Laufe dieser Woche finden »och weitere Vorführungen in der 3. nnd 66. Volksschule statt. Eine öffentliche Vorführung des Films erfolgt aus vielfachen Wunsch hin nochmals am Donnerstag, 11. Fe bruar, abends '/eB im BortragSsnal 5/6 der 3. städt. Knaben-BcrusSschule, Weinligsträße 9. Jedermann ist willkommen. Kinder haben nur in Begleitung der Eltern Zutritt. — Die Geschäftsstelle des Neuen Dresdner Tier schutzvereins (Serrestraße 12, 2.) ist jetzt täglich nach mittags von 4 bis 6 Uhr, sowie Dienstags, Donnerstags und Sonnabends früh von 10—11 Uhr geöffnet. : Wem gehört der toNe Hund? Wie bereits amtlich de- ko,»ntgegeben wunde, ist an einer etwa drei Fohre alten gelb braunen deutschen Scksäserhünüin (Rücken etwas dunkler und schwarz gewölkt, die Lippcnränder und das Kin» schwarz. Schul te rhöhe 54 Zentimeter) bei der Sektion in der Staatlichen Ae- terinär-Palrzei-Untersuchungsanstalt Tollwut sestgestellt mor den. Die Hündin war am 17. vorigen Monats gegen 11 Uhr vormittags aus der Ziegelstroße ohne Maulkorb und Steuer- niard« frei umhergelausen und hatte mehrere Personen un- andere Hunde gebissen. Es ist bisher nicht gelungen, den Be sitzer der Hündin sestzustellen. Ta aber im veterinävpoiiseilichen wir bitten Misere verehrten Abonnenten, den Bezugspreis für den Monat Februar §926 sofort einzuzahlen Postscheckkonto 147 Z7 Verl-- -er Sächsischen VolkszeUttn- Dresden-A., Holbeinstraße 46 Die Elisabethvercine -er katholische» Psarrgemcln- »en Dresden« veranstalteten Dienstag, den 2. Februar 1926,- im Hotel Bristol wie alle Jahre einen sehr gut besuchten Teenachmittag, der durch die Anwesenheit oeS B.schoss Dr. Christian Schreiber und den Besuch der Frau Ober bürgermeister Blüher ausgezeichnet war. Die Reihe der sinnvoll gruppierten Borträgr eröffnet« Kammermusiker Brosche mit einer Romanze von Wicniawski für Vio- Fnieresse aus die Ermittelung des Hundeeigentiimers besonderer Wert gelegt wird, wird demjenigen, der de» B»sitzer der vorbe- zeichneten Hündin dem Wohlfahrlspolizeiamte zuerst namhaft macht, eine Belohnung von 5V Reichsmark zugesichert. : Vorübergehende Aenderung im Nachtwagenverkehr. Wegen Ausivechselung von Fahrdrähten verkehren in üer Nacht von Montag zu Dienstag und von Dienstag zu Mittwoch di« Nachtmagen der Linien 2 und 22 nicht durch die Grunaer und Lanalettostraß«. sondern durch die Pillnitzer und Striefener Straße uud die Nachtmagen der Linien 8 und 10 nicht über den Stübelplatz, sondern, von der Lennestraße abbiegend, durch die Fohann-Georgen-Alle«. Ring- und Pillnitzer Straße. Auf der Linie 12 muß in beide» Richtungen am Stübelplatz umgestiegen iverden. : Der Bund der Kinderreichen, Ortsgruppe Dresden, veran staltet diese Woche folgende Veranstaltungen: Montag, 8. Fcbr.» Bezirk Kvditz: Monatsversommlung, Raukeschlößchen, 7,30 Uhr; Bezirk Altstadt-Ost: Monatsversommlung, Sennefelder, Kaul- bachstraße, 7,30 Uhr; Bezirk Cotta: Monatsversammlung, Tur- nevhei-m, 7,30 Uhr; Bezirk Neustadt-West: Monatsversammlung, Nestauraut Kutter, 7,30 Uhr; Bezirk Strehlen: Monatsversamm lung, Gärtnerheim, 7,80 Uhr; Bezirk Striesen: Monatsversamm lung, Böttchers Bereinshaus, 7,30 Uhr: Bezirk Lenden: Jahres- "Hauptversammlung, Anker. 7,30 Uhr: Bezirk Pieschen: Jahres hauptversammlung. Deutsches Haus, 7,30 Uhr. Dienstag, 9. Fe bruar. Bezirk Löbtau: Jahreshauptversammlung, Jugendheim, 7.30 Uhr. Mittwoch, 10. Fcbr., Bezirk Iohannstadl: Jahres, lMtptversammIung, Volkswohl. Gutenberaslratze, 7,3V Uhr. Frei- tag, 12. Febr., Bezirk Friedrichstadt: Jahreshauptversammlung. Brandenburger Hof, 7.30 Uhr. : Pfänder, die versteigert iverden. Vom 15. bis mit 19. Fe bruar 1926 kommen vormittags von 10 Uhr an verfallene Pfänder zur Versteigerung, die im Monat Mai 1925 verpfändet worden sind, und zwar am 15. Februar, Uhren, Schmucksachcn. goldene und silberne Gegenstände, on den folgenden Tagen Stoffe, Kleidungsstücke, Pelzsachen, Schuhe, Betten, Wäsche usw. Die Pfänder liegen an den Verstcigerungs- tagen vormittags von 8 bis 10 Uhr im Versteigerungsraum«, Hauptstraße 3. 1., Eingang Rathausgäßchen. zur Ansicht aus. : In der Ausdehnung der Arbeitslosigkeit ist nach einem Bericht des öffentlichen Arbeitsnachweises Dresden und Umg. in der Woche vom 31. Januar bis einschließlich 6. Februar 1926 ei» Stillstand eingetreten. Der Zugang an Arbeitsuchenden hat in fast allen Berufsgruppen nachgelassen Gleichzeitig war der Eingang offener Stellen, namentlich im Baugewerbe, etwas lebhafter. Es wäre zu wünschen, daß der Höhepunkt der Krisis aus dem Arbeitsmarkt überschritten wäre. Der Bestand an Arbeitsuchenden hat sich gegenüber der Vorwoche um 602 aus 28 089 (28 691) vermindert. Auch die Zahl der Unterstützungs empfänger meist eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 233 auf. Insgesamt würden 47 299 (47 532) Per'onen aus Mit teln der Erwerbslosenfürsorge unterstützt: davon waren 21033 (20 357) Vollerwerbslose, 6 226 (6498) Aussetzer und 20 040 (20 357) Zuschlagsempfänger. Leipzig ) Das in der Lust zurllckgosetzte Leipzig. Die Leipziger Spitzenverbände von Handel und Industrie haben an den Reichs- sinanzminister. den Reichsverkehrsminister und den sächsisc en Ministerpräsidenten folgendes Telegramm gerichtet: D.e Spitzenverbünde Leipzigs erheben entrüstet Einspruch gegen die Absicht. Leipzig im Flugverkehr so beträchtlich zurückzusetzen. Der Grundsatz, den Verkehr nach Lnndersuboentioncn zu gestalten, -ulst zur Vernichtung des Berkehrserfolges führen. Wir fordern die Preisgabe dieses ruinösen Partikularismus. ) Kinisnlarwcsen. Dem litauischen Honorarkousul in Leipzig Wilhelm Bielmann ist namens des Reiches Exequatur erteilt worden. ) Lanogerichtspräsident Tr. Wagner in Leipzig ist vom Reichspräsidenten zum Präsidenten der Reichsdiszipli- narkammer in Leipzig ernannt worben. > Bam Zug tödlich überfahren. Am Sonnabend wurde eine auf dem hiesigen Hauptbahnhof beschäftigt gewesene Wagcnwäscherin durch den abfahrenden Personenzug 854 bei Ueberschreiten der Gleise tödlich überfahren. Fremdes Verschulden liegt nach den bisherigen Feststellungen nicht vor. - > Kundgebung gegen die Fürstenabfindung. Die Sozialdemokraten veranstalteten am Sonntag in der Mit tagsstunde auf dem alten Markt eine große Kundgebung argen die Fürstenabfindung. Der Marktplatz konnte die Demonstranten nicht fassen, so daß diese sich in die Zu- qangsktraßen b'neinstauten. Nach einleitenden Gesängen von Arbeiterchören sprachen vom Balkon des Alten Rap Hauses aus Re-.chstagspräsident Loebe und Reichstags- abgeordncter Dittmann zu der Menge. Die Kund gebung verlief in vollkommener Ruhe. lkeklsmeßstenieii SKInen unck KnsekiSg« kosten!«», 'M'? ttnübsl L^n» kin«. der er später da» Hände ksche Menuett in der Be arbeitung Burmester» und eine Träumerei von Tschas- kvwskh folgen lieh. Kammermusikus Brosche- der sich scho« mehrere Jahre in den Dienst der Sache unserer Elisabeth- Vereine gestellt hat. vereinigt mit der in seiner musikalische», Stellung unenchehrlichen technischen Fertigkeit beseelte» Spiel und edlen To». Lies«! v. Schuch brilliert» mit ihrer, von ihrer Mutter, der unvergessenen Koloratur sängerin Schuch-Prohaska vererbten Kehlfertigkeit in dem Walzer „Delirien^ von Joseph Strauß. Den Komponisten unseres Zeitalters ist dieser barocke, mit Zierat überladene Musikstil nicht geläufig. Um so mehr Freude und Bewun derung erregten Stimme und Technik der liebenswürdigen Sängerin, die sich gleich KammermnsikuS Brosche der stützenden, feinfühligen Begleitung de» Hoch sch ulkapcll« me.sters Erich Schneider am Flügel anvertraut hatte. Alexander Wierth, gleichfalls hilfsbereit herbeige eilt. entnahm dem Schakkästlein seiner Vortragsstofs» e.n« WirtShanSballade, eine Ehegeschicht« aus der Biedermeier zeit von Görner und eine von der anwesende« Jugend mit Freude aufgenommene Kinderszen« von Joseph» Motz, di« den erprobten Mimiker und Deklamator im besten Licht« zeigten. Lieder zur Laute sang noch Fräulein Schuh knecht. Allen Künstlern dankte lebhafter Beifall nicht nur für ihre künstlerische Tat, sondern auch für ihre freundliche Bereitwilligkeit zur Mitwirkung für karitative Zwecke. Eine reichbesetzte Tombola fand allerseits Inter esse. Vorbereitung nnd Aufmachung des Teenachmittags ließen aus sichere Hände , uud erfahrenen Geschmack schlie ßen, so daß das Ganze nicht nur als eine Feier zum Zwecke der Wohltätigkeit erschien, sondern auch als «ine Znsammenknnft gesellschaftlicher Art, bei der sich Gelegen heit bot, daß alle die sich persönlich nähertraten, die unter dem Schutze der bl. Elisabeth Barmherzigkeit nnd Fürsorge üben, gemeinhin aber durch Raum und Zeit der ausgedehnten Großstadt getrennt sind. —r.
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