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Sächsische Volkszeitung : 09.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192602095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260209
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-09
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.02.1926
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Dienstag, oe» 9. Februar 1926. - Rr, 32, EeiteH» SkAltk NNÄ WirkschastspVlilik organisationen des Hnirdwerks sich zu weitgehen den f r e i w i l l i g e n Z u g e st ä n d n i ss e n in der Mitarbeit beim Preisabbau entschlossen. Dah der Er satzmann des Ministers Neichmts, sein Kollege aus dem Verkehrsministerium, Dr. Krahne, trotzdem den unter der Aegide Neuhaus vorbereiteten Gesetzentwurf heraus bringen mußte, kann jedenfalls nicht als eine beneidens werte Aufgabe bezeichnet werden. Auf alle Fälle ist es eine allzu täppische Spekulation auf das schwache Ge dächtnis des Handwerks, wenn die Deutschnationalen jetzt rufen: „Haltet den Dieb!" und ihre Hände in Un schuld waschen wollen. Bezeichnend für ihre unehrliche Agltations- und Demonstralionspolitik ist übrigens auch die Tatsache, daß ihre beiden Fraktiousredner in der großen politischen Aussprache über die Regierungserklä rung mit keinem Wort diese Interpellation er wähnten. Gegen das Preisabbaugesetz hat sich in der parla mentarischen Oeffentlichkeit auch die Fraktion der Wir t- schaftlichen Vereinigung mit allem Nachdruck gewandt. Ihr erster Redner, der Abgeordnete Ha m p e, hat an den Reichskanzler Dr. Luther die Frage gerich tet, ob er glaube, daß er die Stimmen seiner Fraktion nicht brauche. Am folgenden Tage zog der Abgeordnete Drewitz noch viel schärfer vom Leder. Aber es gelang auch ihm nicht, von der Reichsregierung irgendeine Zu sage in bezug auf die Zurückziehung des Preisabbau gesetzes herauszuholen. Und das neue Kabinett überlebte die »entscheidende Abstimmung trotz des Beiseitestehens der Wirtschaftlichen Vereinigung. Es zeigte sich in die sem Falle wiederum, daß nur die Parteien eine wirk lich positive Wirtschaftspolitik treiben können, die zur praktischen Mitarbeit in der Negierung und zur vollen Uebernahme der Verantwortlichkeit bereit sind. Die Handwerkervertreter in der Regierungskoali tion waren inzwischen nicht müßig gewesen. Am 21. Ja nuar ergriff der Abgeordnete Esser vom Zentrum die Initiative und suchte unter Zustimmung seines Frak- tictnsvorstandcs eine Unterredung mit dem Reichs kanzler Dr. Luther nach, um unter Mitwirkung seiner Kollegen aus den drei anderen Regierungsparteien eine Verständigung mit der neuen Regierung über die weitere Behandlung des Preisabbangesetzes zu suchen. Am fol genden Tage fand diese Besprechung im Beisein des Reichswirtschaftsministers Dr. Curtius und des Reichskommissars für Handwerk und Kleingewerbe. Ge heimrat Hoppe, statt. Abgeordneter Esser legte die sachlichen und politischen Bedenken, die gegen einzelne Teile des Gesetzes sprechen, dar und verwies besonders auf die seitens des Handwerks geleistete freiwillige Mit arbeit in der Preisabbaubewegung. Die Abgeordneten Havemann (Deutsche Volkspartei), Barts chat (De mokrat) und L c> i b l (Bayrische Volkspartei) ergänzten und unterstrichen die eindrucksvollen Ausführungen Es sers. Das Ergebnis der Verhandlungen war. daß für die nächste Woche eine weitere eingehende Sachbesprechung im Neicbswirtschaftsministerium unter Zuziehung der Leitung des Neichsverbandes für das deutsche Handwerk vereinbart wurde. Die nächste Wirkung zeigte sich aber schon in der N e g i e r u n g s e r'k l ä r u n g. die zu der Preisabbaufrage mit folgenden Worten Stellung nahm: „Besonders wichtig ist die alsbaldig« Verabschiedung eines Gesetzes über die Beseitigung der Geschäfts- auf sicht Die Neichsregierung erblickt in der Durchfüh rung von Maßnahmen, die die deutsche Gescrmlwirtschoft von allen Ursachen der Ucckertenerung befreien, eine unerläßliche Boraussetzung für den Wiederaufstieg Deutschlands. Sic ist sich bewußt, daß der Erfolg ihrer verwaltungsmäßigen und gesetzgeberischen Maßnahmen in vielen Hinsichten sehr wesentlich von der freiwilligen Mitarbeit der Erwerbs stünde ab hängt. Die zurückgetretene Reichsregierung hat diese Mitarbeit in erheblichem Umfange gefunden. Das neue Kabinett wird in gleichem Sinne Wei terarbeiten. Es ist bereit, wegen der zu ergreifenden Ein zelmaßnahmen auch die in Gang befindlichen gesetzgeberischen Entwürfe mit den Vertretungen der Erw erds stände erneut zu erörtern". Diese Bereitwilligkeit hat die Reichsregierung schon am 29. Januar 1926 in die Tat umgesetzt, indem im Reichswirtschaftsministerium unter Beteiligung der vor genannten Abgeordneten und der Herren Derlien, Dr. Mau sch und Karl Hermann als Vertreter des Reichsverbandes eine mehrstündige Aussprache über die Frage stattfand, inwieweit die angefochtenen Abschnitte des Preisabba ugesetzent Wur fes durch freiwillige Vereinbarungen mit den Organisationen des Handwerks ers etzt werden können. Die Verständigung st damit unter günstigen Auspizien eingeleitet: sie zum befriedigende Ende zu führen, liegt am beiderseitigen guten Millen, der zweifellos vorhanden ist. Jedenfalls dürfen diese Feststellungen als ein neuer Beweis für unsere stets vertretene Auffassung gelten, daß in der Politik der Erfolg auf seiten derjenigen Parteien ist, die vernünftige und verantwortungsbewußte Mit arbeit leisten und nicht aus seiten der anderen, die pol ternd und nörgelnd neben und hinter dem Reichswagen herlaufen. Berliner DorbSrse Berlin, 8. Februar. Der heutige vorbörslichs Frei- oerkehr bewegte sich in ziemlich ruhigen Bahnen, doch scheint sich die Festigkeit, die der Börse nun schon seit längerer Zeit das Gepräge gibt, auch auf die neue Woche übertragen zu haben. Die Kurse, die genannt wurden, halten sich in Höhe der Sonnabend-Schlußnotierungen. Regere Nachfrage bestand wiederum für SchisfahrtS-, Mon tan- und Elektroivcrte. Tagesaeld stellt sich auf 5>/s—7i/r Prozent und MonatSgeld auf 7>/r—8>/r Prozent. Am inter nationalen Devisenmarkt liegt das Geschäft sehr still. Dresdner Schlachkviehmarkl Dresden, 8. Februar. Auftrieb: 166 Ochsen, 247 Bullen. 241 Kalben und Kühe, 721 Kälber. 947 Schafe, 1943 Schweine. Vom Auftrieb sind 36 Rinder ausläitt bischer Herkunft. Ucberstand: 23 Rinder, davon 1 Ochse, 15 Bullen, 7 Kühe, 149 Schafe, 5 Schweine. Geschäfts gang: Rinder und Schafe langsam, Kälber und Schweine mittel. Preise: Ochsen: 1. 46-49 (87), 2. 39-43 (79), 3. 69-35 (68), 4. 24-26 (62). Bullen: 1. 47-59 (84), 2. 42-45 (79). 3. 3K-49 (75), 4. 34—36 (75). Kalben und Kühe: 1. 47-411 (87). 2. 49- 45 (82), 3. 34-36(78), 4. 27-39 (71). 5. 29-25 (66). Kälber: 1'. —2. 65bis 79 (199), 3. 69-63 (192), 4. 59-55 (95). Schafe: 1.- 59-55 (105), 2. 42-4« (499), 3. 39-36 (83). Schweine: >. 79-89 (192), 2. 82-83 (193), 3. 76-78 (11)21, 4. 79—74 (102), 5. 69—79 (-87). Auen ahme Preise über Notiz. ' Von einem wirtschaftspolitischen Mitarbeiter wird uns geschrieben: Wenn nicht alles täuscht, so wird der Monat Februar den Höhepunkt der Wirtschaftskrisis darstellen. Das wird sich voraussichtlich ausdrücken in der Zahl der Konkurse und Geschäftsausstchteu Schon hpr Monat Januar hat in dieser Beziehung einen Rekord ausgestellt, so zwar daß nicht weniger als 1553 Geschäftsaufsichten und 2095 Konkurse verzeichnet worden sind. Von der Krisis wurden fast alle In- dnstriezweige betroffen. Tatsächlich aber geben diese Zisfern noch nicht einmal ein vollständiges Bild der Wirtschasisnot, denn in einer ganzen Anzahl von Fällen, die ebenfalls in die vielen Hunderte gehen, ist es zu einer Konkurseröffnung überhaupt nicht gekommen, weil eben keine Masse vorhanden war. Auch die sonstigen Vergleiche, die gezogen wurden, haben für die Gläubiger nur Bruchteile ihrer Forderungen, zum Feil bis herab auf I bis 5 Prozent ergeben. Im Monat Februar wird sich dieses Bild wohl »och etwas schärfer gestalten, aber es wird doch angenommen, daß jetzt der Höhepunkt erreicht lst. Das gilt auch für die A r b e i ts l o s e n z i fs e r, deren Senkung man mit der Ankurbelung -es Banmarktes erwartet. Gegenwärtig ist man in der Neichsregierung damit beschäf tigt. die Maßnahmen für diejenige Epoche zu treffen, die der Ileberwindung des Gipfels der Wirtschaftskrise zu dienen ge eignet sind. Dazu gehört'vor allen Dingen die Kredithilfe sür Landwirtschaft und Industrie, für die bereits besondere orga nisatorische Einrichtungen getroffen werden Ein Effekt dieser Maßnahmen ist aber solange nicht zu erwarten, als nicht die Zins- und Spesen sätze im öffentlichen Geldverkehr aus das normale Maß gebracht sind. Und darum erstreck?» sich die Maßnahmen der Reichsregierung gerade auch auf diesen Punkt. Es wird unter Umständen zu schärfsten Maßnahmen gegriffen werden müssen — und die entsprechenden Vorbereitungen dazu sind seitens der Neichsregierung bereitsaftn Gang — um evtl, unter Zwang diese Herabsetzung herbcizuführen.. An eine weitere D i s k o n t e r m ü ß i g n n g, wie sie gegenwärtig schon wieder als bevorstehend betrachtet wird, kann im Augenblick wohl nicht gedacht werden. Höchstens könnte in Frage kommen eine Ermäßigung des L o m ba r d z i n s f u ß e s, und ein solches Vorgehen würde die Bestrebungen zur Ver ringerung der Preisspannen nur fördern können. Mit Zwangs maßnahmen, wie sie der P re i sa bb a n g e s e tz e n tw u r f einführcn wölkte, mit Maßnahmen überdies, welche lediglich einen einzelnen Stand für die Preiserhöhungen verantwortlich Berlin »nS Mussolini Die Kammerrede Mussolinis hat in politischen Kreisen Berlins außerordentlich befremdet. Man weist darauf hin, daß die Sprache des italienischen Ministerpräsidenten wohl kaum geeignet ist, ihm als einen der Unterzeichner des Locariw-VertrageS und Italien als einem Mitglieds des Völkerbundes zur Ebre zu gereichen. Mnssolini hat außer dem offenbar die D i s k u s s i o n s b a s iS verschoben. Kein Mensch denktt zurzeit in Deutschland daran, die Bren- pergrcnze überhaupt zu diskutieren. Es ist aber möglich, baß Mnssolini es für notwendig hielt, ans innerpoiitischeu Gründe» die Grenzfrage anfznwerfeu. Für die deutsche Oeffentlichkeit handelt es sich in der Frage Südtirol ledig lich um eine K n l t n r f r a g e, da sie sich dafür inter essiert, daß die seit 1899 Jahren dort ansässige deutsche Bevölkerung der deutschen Kultur erhalten bleibt und sich weiter ihrer angestammten Sprache und Kultureinrichtungen bedienen kann. Von amtlicher Seite kann zu. der Rede des italie nischen Ministerpräsidenten noch nicht Stellung genommen werden, da der amtliche Wortlaut noch nicht vorliegt. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß der Neichsaußenminister anläßlich der Beantwortung der deutschnationalsii An frage über Siidtirol hierzu das Wort ergreifen wird. Ein englisch-ikaUemscher Geheimverlrag Ein bedeutsames Interview Ramsays M a c d o » a l d s. Paris, 8. Februar. Der ehemalige englische Premierminister Ramsay Mac- donald hat aus der Durchreise durch Frankreich einme Redak teur des Blattes „Lenouveau siccle" eine Unterredung gewährt, in der er erklärt haben soll, daß mir ein G e h e i m v e r t r a g ein so schlechtes Abkommen, wie das englisch-italienische Schul denabkommen rechtfertigen könne. Ich bin vollkommen davon überzeugt, daß ein derartiger Geheimvertrag besteht. Mussolini hat sich nicht nach Rapallo begeben einzig und allein um Cham- berlain zu begrüßen. Die beiden Minister dürften dort die Grundlage sür das Abkommen, das später in London abge schlossen werden soll, gelegt habe». Man darf annehmen, daß in ihm von Mossul und vielleicht auch von Tunisdie Rede Sascha Schneider Anssteliuugvon Werken bei E. Richter, Dresden, Prager Straße 14. Me. lauge es her ist? Ich weiß «s nicht mehr. Sicher aber «me hübsche Reihe von Jahren. Da sah ich zum ersten Male ein Gemälde von Sascha Schneider. Was es war? Auch darauf entsinn« ich mich nicht. Nur das eine steht mir noch deutlich vor Augen. Es fesselte mich ungemein. Und- seit dieser Zeit hatte ich ein lebhafte'» Interesse für diesen Meister. Persönlich habe ich ihn nie gekannt. Wußte kaum, wie er aus- 'ah. Einmal sah ich sein Lichtbild. Ich Mucke, es war aus der Zinzcndorffstvaßc. Bei Erfnrth. Gestern begegnete ich ihm zum ersten' Male van Gesicht zu Gesicht. Nun kann ich mir auch das Kraftgefühl greifbar mache», das in Sascha Schneiders Schöpfungen lebt. Denn in dieser untersetzten Gestalt lodert :ine unheimlich brennende Kraft. Irgendetwas von altkkassi- schcr Körperkultur. Er führte am Sonnabend nachmittag eine Anzahl Herren der Presse an den Staffeseibildern. Aquarellen und. Zeichnungen vorüber, die vom 7. Februar bis 7. Mürz in der E. Richterfchen Kunsthandlung ausgestellt sind.' Sie entstamme» zumeist den Jahren 1924 bis 1926. Alle atmen Freiheit der Phantasie. Ernst und Gründlichkeit des Naturstudmms, feinfühlige und vielsei tige Beobachtung des Sujets, Herbheit im Ausdruck des Monu mentalen.. Mit Ausnahme der Landschaftsckilüer sind sämtliche Gemälde geistige Kompositionen. Modelle sind dazu nicht ver wendet worden. Eine tiestphilosaphische Gedankenwelt spricht aus den Bildern. Neben phaiitasicpesättiglem, unheimlichem Krnstgefühl flacheti das Suchen nach Schönheit auf. Der volle Charakter der Sascha Schiipiderschcn Malkunst iss'eine Summe" von Schönheit. Ini Eedankciigaiige und in her.Empfindung", offenbart er Verwandtschaft mit Klingen Dafür, spricht das Mo-, numeistüle der'Figuren. Jedes Gemälde hat an sich ein« starke Auziehnngslirast: Teils 'liegt düs' in 'der Ueppigkelts'der Farben machen. kämen wir nicht vorwärts, und die neue Reichsregle« ruua war durchaus gut beraten, als sie. freilich nicht ganz frei« sondern aus das starke Drängen der Handwerker- und Mittelstandsvertreter der Regierungsparteien, diesen Entwurf jetzt wieder zuriickzog. Alle unsere Bemühungen in Parlament und Oeffentlichkeit müssen jetzt darauf gerichtet sein, mit stärkster Krastentsaltung der Ueberwindung der Wirtschastskrisis uns zur Verfügung zu stellen und damit die Voraussetzungen zu schassen, damit wir endlich in unser gesamtes innerwirtschaftliches Leben eine ruhig« und zielsichere Linie hineinbringen, die auch wieder Disposi, tionen auf längere Sicht zulätzt. Die Lage in Oesterreich Berlin, 8. Februar. Die Ziffer der Arbeitslosen in Oesterreich l,at ml, 260 090 einen erschreckend hohen Stand erreicht. Offiziell wird zwar behauptet, daß damit wahrscheinlich der Höchststand erreicht sein dürste, diese optimistische Anschauung wird aber von Wirtschaftskreisen nicht geteilt. Die allgemeine wirtschaftlich, Krise hält an und zwingt immer neue Betriebe, die Zahl ihre! Arbeiter und Angestellten zu verringern. Auch die Großbanken setzen den Abbau ihrer Angestellten fort. Man erinnert sich im klebrigen daran, daß der Minister für soziale Fürsorg« Reich vor einiger Zeit selbst die varaussichtliche Ziffer der Arbeits losen in Oesterreich mit 390960 angegeben hatte. Die offiziell angeführten 260 990 Arbeitslosen sind natürlich lange nicht di« Zahl der gegenwärtig wirklich Erwerbslosen, da die offiziellen Ziffern sich nur mit den aus öffentlichen Geldern Unterstützion befassen» > . st - > - Der Landtag von Steiermark hat als erstes Land in Oesterreich ein neues Landesverfassungsgesetz angenommen, wo nach die Zahlder Abgeordneten und die Zahl der Mit glieder der Landesregierung erheblich herabgesetzt wird. Die steirischen Politiker, die sich seit längerer Zeit in Oesterreich durch besondere Aktivität bemerkbar machen und aus deren Reihen auch das bekannte nationale österreichische Wlrtsckasts- programm hervorgegangen ist, haben, wie die Wiener Blätter betonen, damit eine anerkennenswerte Operation vorgenommen. Der Beschluß des steirischen Landtages müsse allen übrigen österreichischen Bundesländern dringend zur Nachahmung empfohlen werden, da Ersparungen auf allen Gebieten mit der äußersten Strenge durchzusühren seien. ist. Es ist leicht möglich, daß die englische und die italienische Regierung sich In die Interessen des Mittelmceres geteilt haben. Die Faschisten haben erklärt, daß Tunis ihnen zufallen müsse und möglicherweise werde England in Zukunst italienische For derungen unterstützen. Auf die Frage des französischen Journalisten, ob England und Italien sich etwa auf Kosten Frankreichs verstän digt hätten, erklärte Macdonald, das sei möglich, er möchte es allerdings nicht behaupten. Im übrigen möchte er als Führer der Arbeiterpartei zum Ausdruck bringen, daß die Regierung Baldwin an dem Tage, an dem sie das Abkommen Volpi-Chur» chitt unterzeichnet habe, sich selbst den Todesstoß versetzt. Ter Kampf um -ie Völkerbund«» Lodnon, 3. Februar Das Bestreben einiger Mächte, wie Polen, Spanien und Brasilien, sich anläßlach der Zuteilung eines permanenten Rats-' sitzes an Deutschland auch ihrerseits um einen permanenten Sitz im Völkerbundsrat zu bemühen, gibt der „Times" Anlaß zu einer ernsten und möglicherweise amtlich inspirierten Warnung: vor einer solchen Politik. Dis „Times" erinnern daran, daß die ursprüngliche Verfassung des Völkerbundes nur sieben perma nente Sitze im Völkerbunde für die sieben Großmächte England, Frankreich, Italien, Amerika, Japan, Deutschland und Rußland vorsah. Jede Abweichung von diesem ursprünglichen Plan sei außerordentlich gefährlich und müsse mit ernster Besorgnis be trachtet werden. Polen müsse erst eine Probezeit durchmachen, außerdem müsse es eine ernstere Beachtung der Mlkerbunds- grundsätze zeigen als bisher. Die Meinung, daß Polen Deutsch land gegenüber nicht benachteiligt werden dürfe, derul>e auf einer RechtsvorsteNung. die eine Anzahl von Ansprüchen ans permanente Sitze im Bölkcrbun-e Hervorrufen werden. Eng land könne naturgemäß allen diesen Ansprüchen ein Beta ent gegensetzen. das sei aber eine unangenehme Lage, und man müsse deshalb hoffen.-aß der Völkerbundsrat auf seiner ursprünglichen Absicht bestehen bleibe, nämlich die Sitzung im März ausschließ lich der Frage der Zulassung Deutschlands vorzubehalten. rveuerberickl -er Dressoer Wetterwarte Wftterungaussichten: Bedeckt bis wolkig. Vorwiegend im Gebirge leichte Schneefälle. Frosttemporaturen. Jen Flachland bis zu 5 Grad Kälte, tagsüber nahe Null Grad. Gebirge an haltend mäßige Kalbe. Mäßige Winde aus östlicher Richtung., — Allgemeiner Witterungscharakter der nächsten Tage: Vorwie gend Frosttcinperatnren. Vereinzelt Schneefülle. Pracht begründet, teils im Reichtum der Gedankenwelt, teils in der Neben« inandevftellung von Schönheit und Unheimlichem. Sascha Schneider« Gedankenwelt hat sich m der jüngsten Zeit auf die Grundlagen religiöser Kunst eingestellt. Auch hier ist «in« lückenlos« Umwandlung ssstsustrllen, die vom altklassi schen Heldentum« und der griechischen Sage ausgehend, di« Keime iveiter entwickelt hat, die sich aus dem hebräischen Kokt loslösend mm im mystischen Christentum« eingewurzelt haben. Zwei Kolostalgemälde — Der Much des Jeremias und Am Jen seits — sowie die Aquareilskizz« Christus und Satan sind spre chende Beispiel«. Die Skizze Christus und Satan denkt Sascha Schneider auch noch als Kolostalgemälde auszustihren. Di« erst genannten dürften als M kargem Ad« «inen packenden Einbruch liervorrufen. An diesen Gemälden fesselt neben der monumen talen Gewalt die kühne Komposition der Farben. Und gerade die Komposition der Farben gehört mit zu den starken Seiten des Malers Sascha Schneider. Bestochen- dabei ist die Zusam menstellung von Farben gleich«! Grundcharakter», die sich in eine reiche Skala von Schattierungen auflöst. Ms Beispiel da für mögen di« zahlreichem Nuancen der roten Farbe dienen, di« Sasclxa Schneider nebeneinandersetzt. In Len zahlreichen Ad- schatt-ierungen des Rot liegt meinem Empfinden mach seine per- sönlichste Note ln Beziehung auf Farbgebung ebenso stark, wie in den kaum merklichen Uebepgängen aus warmen in Kaste Töne. Die Ausstellung wurde am gestrigen Sonntage in Gegen wart des Meisters eröffnet und erfreute sich gleich von Airs«»« an ei per starken TeiInci hm e. Es iväre wünschenswert:: wenn sich die große Allgemeinheit der Bevölkerung recht stärstst für das jüngste Schassen des,Dresdner Meisters «rivärmen -chiirdt.'t Es steht in. lebensvollem Gegensätze zu den futuristischen, Kubist stische» u»d anderen -istischen Bestrebungen unserer Tage und. zeigt einen Künstler, der mit persönliche m Kraft ge,, , fühl streng und sicher seine «igenen, charakte» ri stischen Weg« geh-t. Uecker einige der 57 ansgestellten Schöpfungen wird.noch zu reden sein. Otto Hollstein.
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