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Sächsische Volkszeitung : 11.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192602116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-11
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.02.1926
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Donnerstag. den 11. Feoruar iE Gesundheit und Berufswahl Don Dr. rnei». Ilse Spagunn Vom 8. bis 21 April findet bekaiintüch eine . R e i6) s g e s ii n d h e i t s iv oche" statt. Im oriizen Ten'schcn Reiche soll sie Auiklärnng in :2ort. Süirift, Film nsw. über Fragen der Gelnnd- h''-rpslrge briiig-'n. Diese Veianstallung Ist im In- .-esse unserer Polkegesnndheit sicherlich zu begrü- . ii. lieber Sie gerade jetzt aliute Frage der Be- rns-nsahl in gesun-heitlicher Beziehung werden uns nachwlgci'de Ausführungen zur Verbreitung zur Beifügung gestellt: Alle möglichen Momente — Berus des Paters, soziale Wer tung. vor allein Hoffnung aus schnellen Verdienst — spielen bei der Berufswahl eine Nolle, nur die Gesundheit nicht. Und doch bann ein gesundheitlich falsch gewählter Berus sowohl schwere gesundheitliche Gefahren für den einzelnen mit sich bringen, wie auch die Attgemeinh-it, insbesondere die nähere Umwelt, aufs äußerste gefährden Neben der Gesundheitsgesäröung sind mar- gelhafto Leistung in dem gewühlten Beruf, Berusswcchsel. bei ivillensftail'.en Menschen oft Naubbau an der eigenen Kraft die verhängnisvollen, auch voikswirtschnlll'ch schädlichen Wirbungen. Besonders gefährdet durch eine unzweckinäszige Beruss- bctätlgnng ist die "Heranwachsende, noch in der Entwicklung be griffene Jugend. Tie körne liehe», geistigen und seelischen En», wickliuigsvorgänge bedeuten schon au und iür sich eine Belastung für die jugendlichen Menschen, der sic bei zu angestrengter, zeit lich zu ausgedehnter oder ungeeigneter Beschäftigung nicht ohne Schaden gewachsen sind. Wir wissen, wie die Kianäheilshüusigkeit und Sterblichkeit bei den Jugendlichen anstegi und die der Erwachsenen über lrisst, wie die jungen Menschen in ihrer Widerstandslosigkeit der Tuberkulose zum Opfer satte», wie Herzstöruiigeu und Knochen- veränderungen bei ihnen fick häufen Was ist zu tun. Die Vierzehnjährigen, besonders die Mäd chen. sind, das zeigen schulärzti'chs Untersuchungen immer wie der. zu einem erheblichen Prozentsatz überhaupt noch nicht be rufstüchtig. Leider ist es nun in der Praxis meist so. daß die Elendsten und Unterernährtesten gerade wegen der schlechten ' wirtschaftlichen Lage, die ja häufig erst ihren schlechten Zustand bedingt, am eheste» aufs Verdienenmüssen angewiesen sind. Durch Berufsarbeit, der sie körperlich nicht gewachsen sind, ver- schlechten! sie ihren Zustand, werden häufig krank, müssen oi« Stelle wechseln und stellen schließlich das Hauptkontingent zu een Erwerbslosen Eine angemessene Arbeit sür sie zu finden, wvd dann immer schwerer, und sie nützen der Familie wirlschafllich auch nichts. Hier sollre unbedingt' der Berufsbeginn von vornherein hin- ausgeschobcn werden und die Zwischenzeit zu körperlicher Kräf tigung auf dem Lande sdie Jugendämter vermitteln entsprechende Stettens benutzt werden oder auch eine Hilfstätigkeit im Haus halt, der Besuch einer Haushaltungs- oder Kinderpflegermne»- schule erfolgen. Einzelne Städte haben kür Kriegerwaisen solche Haiishaltungsschulen eingerichtet, wo die Mädchen lediglich gegen Abtretung der Renten ein Jahr im gesamten Hauswesen ausge- bildet und dabei durch die gesunde Arbeit, vielfach in 'rischer Lus' körperlich gekrüfügt und berufstüchtig gemacht werden. Der Besuch einer Kinderpslegcrinnenschule kann vielfach mit einer Holbtagsstellung bei Kindern verbunden werden und bringt dann einen müßigen Verdienst. Die so gekräftigten Mädchen werden dann vielfach die kör. perlich. Eignung für den Beruf mitbringen. In jedem Fall aber sollt» eni ärztliches Gutachten — von einem Arzte der Schule, der Fortbildungsschule oder des Vcrnfsamtes — diese bestätigen und gegebenensalls eine besondere Prüfung ini Hind! ck ruf , e ver schiedenen gesundheitliche» Anforderungen der einzeln.'» Veiufe vornc''men Wie manche Verkäuferin oder Friscursti mir 'chwerem Plattfuß würde dann von vornherein einen rnen-ren Berus wäh le». wie manche nervöse Telephonistin oder Stenotpp'stin. wie manche tuberkulöse Kinderpflegerin sich einw ruderen Tang. Ke-I zuwsnden. Alle Eltern aber sollten sich klarmachen. das; auch bei der Bcriifsivahl Ihrer Kinder die gesundheitliche Eignung nicht außer acht gelassen werden darf, sollen diese nicht schweren Schaden nehmen. In der Verbreitung dieser Erkenntnis wird die kom mende Reichsgesundheitswoche eine dankbare Aufgabe finden. lehrerbcruss dem Staate ungefähr 1000 bis 1100 Mark kostet, ein Betrag, der zu dcn Ausgaben, die dem Staate durch die Studierenden der anderen Berufe erivachsen, in einem durch aus angemessenen Aerhältnis steht. Im übrigen wird das Ministerium in einer Denk schrift, die demnächst dem Landtag vorgelegt werden soll, zu den gesamten Fragen der Volksschullehrcrausbildung ausführ lich Stellung nehmen. Die Lettischen aus -en Nachfolgestaaten Oesterreich - Ungarns Dresden, 10. Februar. Die Zeiilralleitung des Volksbun- ves der Deutschen aus dein ehemaligen Ossterreich-Ungarn, Sitz Dresden, schreibt uns' Dis am 7. Februar 1020 im „Deutschen Haus" zu Falke »stein i. V Zahlreich versammelten Deut schen aus den Nachfolgestaaten Oesterreich-Un garns. die seit Jahrzehnten ihren Wohnsitz im Vogtlands haben, anerkennen mit tiefer Freude und Genugtuung, daß nun- inchr die groß« reindeulsche Oessentlichkeit Interesse an dem Da seinskämpfe der unter Fremdherrschaft ichinachlenden deutschen Volksspiitter zeigt und Insbesondere die Presse ohne Unlersch'cd der parteimäßigen Einstellung in dankenswerter Weise bestrebt ist, Einzelheiten über Gewalt und Terror in den Nachsolgestaa- ten, vor allein in Italien und der Tschechoslowakei, an die Oef- fontlichkeit zu bringen. Eie sehen darin den sichersten Weg. der zur Erleichterung des Loses der geknechteten und gequälten Volksgenossen führen kann. In Verbindung mit dieser Feststellung erklären sie es aber für um so bedauerlicher, daß die gegenwärtige Mrtscl-aflskrise zum Ausgangspunkt einer Reihe von Akten recht unerfreulicher Natur genommen wird, die alle bezwecken, einen Großteil der im 'Reiche lebenden Deutschen aus den Nachfolgestaaten Oester reich-Ungarns in ihrer wirtschaftlichen Existenz ungünstig zu be einflussen um- ihnen auf diese Weise den weitere» Auf enthalt im eigentlichen Multerlande zu erschweren. Sie, di« seit Jahren im Reiche für das Selbstbestimmungsrecht ihrer Brüder und Schwestern jenseits der politischem Grenzen Kümpfen, halben keine Möglichkeit der Rückkehr in ihre Heimat. Deshalb appellieren wir an alle Volksgenossen im Reiche, zu bedenken, daß die Oesterreich-Deutschen im Reiche eben diesen Velksteilen angehören, deren heroischem Kampf um Volks!ui», Existenz, Sprache und Kultur sich das reich-deutsche Interesse mehr und mehr zuwendet und daß sie ein Anrecht auf Wertung und Wür digung ihres im Kampfe gestählten Volkstums haben. Tie aufgezw ungene nichtdeutschs Staatsangehörig keit bars ihnen nicht zum Vorwürfe gemacht werden und neben ihrem sonstigen Unglücke Ursache zur Bedrängnis auf wirlschalt- lick-em Gebiete sein. Die Zeniralleitiing Dresden des Volksbundes schließt sich dieser Kundgebung des Gaues Vogtland an und veröffentlicht sie als ein» Bitte vieler Tausender im Reiche lebender und im Volcksbund? zusammengeschlosscner Deutscher aus den Nachsolge- staatem Oesterreich-Ungarns. Siüsredau-Tagung Dreien, 10. Februar Die Sächsische Arbeitsgemeinschaft der Freien Deutschen Akademie des Städtebaues hielt kürzlich in Dresden eine Sitzung unter dem Vorsitz von Stadt baurat Wolf ab. wobei Referate erstattet wurden von Dr. Conert über die Novette zum Sächsischen Baugesetz und Dr Tischer über Hoch ha ns bau und Bange setz. In der Aussprache kam '.um Ausdruck, daß es dringend erforderlich sei. daß die dem Landtag vorliegende Aendkrung des Sächsische» Naugesetzes den berechtigten Fordernnoen der Städtebauer ae- recht werde. Ueber die Frage „Daucrckleingärten in ihren Be ziehungen zum Bebauungsplan" fand eine lebhafte Aussprache statt; sür die nächste Sitzung ist Erstattung eines besonderen Referates hierüber in Aussicht genommen Gemeinsam mit dem Städteckauseminar der Technische^ Hochschule Dresden lall 1620 eine !! Dresdner Städtebaiiivoch: veranstaltet werden die im wesen!licheu die Beziehungen der städtischen Betriebe zum Städte bau behandeln soll. Die Mordial in NeuNadi ein Racheakt? Dresden, 10. Februar. Eine schwere Mordtat trug sich gestern nacht vor dem Grundstück der Lchmannschcn Buchdruckcrei in der Rähnitz--asse i» Dresden-Neustadt zu. Dort wohnt der in den dreißiger Iah reu stehende, seit zwei Jahren In zweiter Ehe verheiratete Stro- ßenbahnarbeiter Paul Hübner. Montaonacht kurz nach eis Uhr verließ er seine Behausung, um sich nach seiner Arbeitsstelle nach eingehenden Feststellungen verhaftet, aber wieder zu begebe». Als er die Straße betrat, wurde er van einem Unbekannten verfolgt und durch zwei Revolver schisse nirder- gestreckt. Der Tod trat sofort ein. Der Täter soll, wie Augen zeugen versichern, auf oen Ueberfailenen längere Zeit gewartet haben. Er entkam unerkannt Die Ehefrau des Taten wurde heute nacht verhaftet, im Laufe des Bormittags aber miede c entlassen Die Ehe soll, wie man hört, nicht glücklich gewesen sein. — An der Anguftnsdrücke wurde in derselben Nach! ein unbekannter Mann mi! einer Schußwunde cmsgeiünden Nach Wunder -er Schöpfung WvUeiitratzer, Llchtreliame, Autobusse, Peeleht.ssa)Ui>- leuts . . . Alles Wunder der Schöpfung! Aber nur jener erbärmlich kleinen, die in 'Rathäusern, Bauäniter», techni schen Laboratorien und Judustricpalästen die Reg e jührt und die dem Grvßstadrmenschen immer mehr den Blick nach wirklichen Wunder» der Schöpfung verbaut. In den Groß- stadislraßen spielen Sonne, Mond und L.erne nur d e Rolle von Zaunguckern. Höchstens, daß mal vor dein Bismaradeiikmal ein schreienoer und gestikulierender Man» steht link cikieni mittelgroße» und mittelgute» Fernrohr, durch das man sür 1.1 Pfennige in den Mond gucken darf. Dasür wird man dann gefragt, ob man die Marskanäle gesehen heitre. Jetzr aber ist der Mann schon lauge nicht mehr dagewese». Vielleicht we.ß er, daß man l)euizu:.ige fast überall ohne Brille und vhne Halsvcrrenkeu in de» Mond gucke» kau». Unter diesen Umstände» ist es eine Großtat, wenn er der Film übernimmt, dem Großstadtinenscheii den ver bauten Blick naä, oben wieder zu öffne» und ihm die Znsainiiicichäuge-. der große» Welk um uns mit ihren er forschten und unerfor,chten Geheimnissen in votteildener Fiinnechnik vor Augen zu führe». Zu de» tt.T.-Licht- IPie len laus: schon seit geraumer Zeit der hervorragende Kulturfilm der Ufa „Wunder der Schöpfung". Wissenschaftliche Belehrung, ästhetischer Genuß und eine lebendige Handlung vor allem im zweite» Teil mache» de» Film zu einem Erlebnis. Der gestirnte Himmel wird lebendig, soweit im Laufe der Zeiten der Menschcnge.st diese größte» Wunder der Schöpfung zu erforsche» gewußt. Tie größten Entoecker der astronomischen Wissenschaft eestheincli ans der Leinwand in historisch sehr wahrheitsgetreuer Dar stellung. Der Mond mit seiner Poesie und seine Einwir- kuugen auf die Erde, die Sonne als größte Lebcusspeuoer:» und die Sterne in ihren den meisten ganz unbekannte» Bildern werden dem Zuschauer nahegebracht. Man ist erstaunt über manche Aufname, von der man beim besten Willen nicht sagen kann, ob man einen hervorragenden Trick oder Natur vor sich hat. Der Ablauf von Zeilen, Tag und Nacht, Sommer und Winter wird in seinen geographischen Zusammenhängen restlos deutlich gemacht. Ebenso die klimatischen Unterschiede von Pol und Aegua- tor. Sonnen- und Mondfinsternisse lassen sich aus dem Weltraum heraus tadellos beobachten. Im sünstcii Akt aber kommt der erdenllberwindende Zug unserer Zeit zu vollstem Rechte. Im Raumluftschisf geht es hinaus iu den Aether. Die Erde wird zum Gestirn. Di« Gestirne zu lebenden Welten. Was man bisher nur im Rvmau erleben konnte, wird hier zur Filnttvirklichkcit. Ter Mond wird besucht und dann der Reihe nach die Planeten. Die Veränderungen der Schwerkraft auf verschieden großen Weltkörpern wirken sich Phantastisch aus, z. B. aus dem Mars in 5 Meter hohen Freudensprüngen. Die Phan tasie ist ohne Grenzen. ES geht im Raumluftschiss, daß keine Schwerkaft mehr kennt — die Passagiere stehen aus dem Kopf oder schweben frei tm Raume — bis zu den Fixsternen. Ihre Wunder werden erklärt, die Milchstraße, die Kometen . . . bis, ja bis die Phantasie versagt und die Weltenraumsegler wohl oder Übel umkehren müssen. Der Eindruck, dieses lehrreichen, aber das allzu lehrhafte geschickt vermeidenden Films ist auf jeden Fall ein großer und ein guter zugleich. Man versteht sehr wohl, daß zur Verfilmung der schwierigen und groß artigen Experimente und der übrigen vortrefflichen Auf nahmen eine dreijährige Arbeit erforderlich war und muß ver Regie von H. W. Kornblum alle Anerkennung zollen. Auch die Begleitmusik steht auf einer hohen künstlerischen Stufe. Die starke Zugkraft, die der Film auf alt und jung ausübt, ist ein schöner Beweis, das, es durchaus möglich ist, das Kino auch zu einer Stätte kultureller Bil dung zu machen. ES wäre nur zu wünschen, wenn das Beispiel des Jung-KKV., der sich diesen Film geschlafen ansah. auch bei anderen katholischen Vereinen Nachahmung fände. Auch das Beiprogramm, die Ufa Wochenschau und der Kulturfilm „Küste der Krim", verdient vollste Beachtung. —o— Dresden Was Koslek dem Slaale ein Dolksschttl- lehrer? Dresden. 10. Februar. sN.) Von der Reichonachrichlenstelle der Staatskanzlei wird uns geschrieben: Der Herr Abgeordnete Kaula hat in der Sitzung des Landtags vom 28. Januar 1926 erklärt, daß jeder Studierende des Volksschullehrerberufs dem Staate -1000 Mark koste. Es ist dem Ministerium für Volksbildung unbekannt, wie der .Herr Abgeordnete Kaula aus diese Summe zugekommen ist; jedenfalls entspricht sie nicht den Tatsachen. Die Berechnungen -es Ministeriums für Volksbildung haben vielmehr ergeben, daß jeder Studierende des Volksschul- Konzerte und Dorkriige Helen« J«»«r«a«n sprach tm sehr gut besuchten Pal mengarten Dichtungen von Rainer Maria Rtlk«, der kürz lich ebenfalls den üv. Geburtstag feiert«. Rilke- Stnnden- bücher mit ihrem mystischen, nicht immer ganz klare» und von pantheistischen Reflexionen getragenem. Stim mungsgeholt haben sich di« „Salons" ,eicht erobert, so sehr die Verleger de» Dtchstrr» auch darum bemüht waren. Sie sind in den Händen schöner Frauen geblieben und Frauen stellten auch gestern abend gut drei Viertel des Auditoriums. Aber das hat schließlich nichts mit der geistvollen, beseelten und tänzerisch beschwingten Kunst Helene Jedermanns zu tun, die aus so manchem der gebotenen Gedicht« wahre Erlebnisse macht. Di« eben so sehr den schwierigen Pilgerschaftsgedichten Leben einzuhanchen versteht wie sie aus der bekannten Märchen parabel „Wie der Verrat nach Rußland kam" eine glanz volle Eharakterstudie zu machen versteht. Helene Jeder mann ist dabei eine Sprechkünstlerin, die zunächst nur aus dem ihr von einer gütigen Natur verliehenen Gaben schöpft, die keine „Mittel" kennt und deren wundervolle, In der Höhe und im Affekt kinderhelle Stimme sie zu hohe» Leistungen befähigt. Mer diese scheinbar unbe kümmerte Natur hat so viel echte und edelste Kultur aus sich selbst angenommen, daß einem der Zauber, der von dieser Künstlerin ausgeht, kaum verwundert. Man geht dankbar mit ihr. Zck. Im Künstlerhaus« sprach der Privatgelehrte Mich. Heise über „Das sexuelle Problem. Er ging davon aus. daß die Notwendigkeit der sexuellen Aufklärung sich in unserer Zeit als immer dringender erweist. Dadurch wir- die Gesundheit des Körpers und der Seele gefördert. Auch ist diese Angelegen heit für das Menschentum von großem Errate. Er nnterrtchtet« von de» neuesten Forschungen, die auf dietsem Gebiete für das Wohl des Körpers »nid der Seel« gemacht worden sind. Aus« gehend von den anatomische» Grundlagen über die NteNschwer- i»t»g, «te e. die Verjüng ingEksuche Steinach» ,md unter richtete über das Drüsensostem des Körpers, durch dessen Stö rungen di« Basedowsche Krankheit, Klops, Fettsucht, Abmage rung. Bleichsucht. Abnormitäten in der Körpergröße und dergl. mehr entstehen können. Er erging sich weiter über das früh zeitige Altern, eheliche Gemeinschaft, sexuell« Krankheiten, ner- vos« Erscheinungen und ließ seine Worte ausÄlingen in di« Not wendigkeit der Erhaltung von Ingendfrische und Lebenskraft. Zahlreiche Lichtbilder, die dir Ausführungen iu trefflicher Weise belebt«», uilleeftützt«» dj« ernsten, uilMsschweren Wort«. -Ist- Leipzig. 8. Philharmonisches Konzert. Zu diesem Konzert in der Albrrchalle hatte Max Ludwig Liszt- Legende der heiligen Elisabeth herauSgcsucht. Das hier lange nicht aufgesührte Werk fand lebhafte Anteilnahme, da die Alberthalle außerordentlich gut besucht war. Zwar ist die Gesamtwirkuna dieses Oratoriums nicht so ein dringlich wie sein größtes Werk dieser Gattung: Chrisins. Jedoch vereinigt dieses Drama alle Vorzüge Lisztscher Behandlung von Chor und Orchester. Die Aufführung selbst stand unter einem günstigen Stern, der sich auf alle Mitwirkenden erstreckte. Der Riedel-Verei» verstärkt durch den Neue» Leipziger Männergesangverei» glanzte durch schöne satte Tongebung und präzise Einsätze. Die Solisten befriedigten auch durchweg. Margarete Peiseler-Schmutzler (Elisabeth) war dank ihrer weiche», wohlklingenden Stimm«, mit der sie wie geschaffen für diese rührende Frauengestalt lst, ein künstlerisches Erlebnis, besonders in der Sterbe szene. Margarete Krämer-Bergan als Landgrüfin Sophie verkörperte säst dramatisch dieses ränkesüchtige Weib und bkieb auch musikalisch nichts schuldig. In die mäniz- lichen Solopartien teilten sich Paul Lohmaun und Albin Entichel, wobei ersterer durch gute Textaussprache sein füllige» Organ unterstützte. Unter der sicheren Stabfüh rung Max Ludwigs wurden der Chor und das Leipziger Sinfonieorchester zu einer künstlerischen Einheit verschmolzen und rechtfertigten den rauschenden Beifall. Wann kommt ein Atonaler, der mit diesen Mitteln solche Wirklingen er zielt'? Franz Aretz. Kunror Dle tückilsch« Traums««. Der Raufst, eg so er gerade von einer Rauferei geträumt hat. im wichtlWe!, Moment aber aus- wacht): „Dü lieber Herrgott, grad a Sekunden wsmnst nio no geben hältst, daß i dem Hundsbazi. dem iniserabiigen. an Muß- Krug »o naushaim hätt kenn«! Dös verwind i mein Lebtag nimma!" «- . Fixigkeit. „Was ist das, was drin Bruder da spiel!, isiaul?" — „Wir spieien etwas Bierhäudiges!" — „Er sitzt dock allein am Klavier?" — „Ja. ich bin scizo» lange serlip!" » Schlau. Gatte, sehr spät vom Wirtshaus l>ri!!ikommend: .Sage ja kein Wort, draußen vor dem Fenster stehen zwei und horchen. Mit denen habe ich füiii Maß Bier geweitet, daß du nicht schimpfst, wen» ich heimkcnume." Geschästsanssicht. Ein alter Einbrecher erhält nach rsoigter Verurteilung eine dreijährige Bewährungsfrist. Zu seinen Kom plizen zuniekgekehrt und auf deren Besingen, ob er sich bei einer neuen Sache beteiligen möchte, einicitt er: „Kinder, es geht beim besten Willen nicht, ich lebe setz! unter Geschiiito- anfsicht." » Kompliment. Fra» szum Gallen, der aus dem Geoirge zurückkehrll: „Ach. mein Lieber, ich bin so froh, daß du kommst. Wir hörte», daß ein Verrückter vo» einem Felle» gestürzt ist, und ich glaubt« sicher, du wärest es." e Hausmittel. Doktor: „Ihr Hals ist in schlechter Bersas- sling. Haben Sie schon 'mal mit Salzwasser gwuroeH?" — Patient: „Allerdings. Ich habe zwei Schifsbriiche m-Lge-macht" «- Der Ausweg. „Ich habe niemals einen Sir.-it mit meine!» Manne. Wenn wir nicht derselben Meinung sind da,,-, nimmt er seinen Hut und geht ans." — „Aha, das erinä'.l e-- auch, daß man ih» so viel ans der Straße sicht."
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