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Sächsische Volkszeitung : 06.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192602060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-06
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.02.1926
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UM !-?->U!UUU'UU->U!-IU-»t9 Die Wett -er Frau »ÄWWWLLSSMWW^^SMMWMM^ÄSSWSWWLLLSSWWWWSSSSSWSWWMSSWSLSWLWMSKW^.« -^IM?i:!?e>>!>Uc>>'ck>?>!>!IUIU>»?>jil>I!U?s>Ii>IIUUUttI>>lU«>!,U?,IU'!I>?>UI!>I»IUU>!i>!,?iI>?i:>,IIIUU?e>>I,>I-I»>N?!U>!U>UIMi?l>ii>>I'>>'!U>?UMU'>?U>?!>>!>ttUMIIIU'U'I,U???Ul>»M'>«IU!U!i/IU>N?,U!NI«>U>>UM!'MW>IU«,U!>'UMUU»!NU>«M,«M>«Ift,IiU>?«>IUU?!ii!IU>M»'MI?>>U>I>>'MI?>i!UttUIUU»'>l?'U--??!U?!>>->>>t?>->e'U>M>eiI-><«---!!.NI.--!!- .uUIIMsx Tagung -es Katholischen Denlschen Frauenbnn-es vom 23. bis 25. Januar 192«. Sl», Rhein, im schönen Koblenz. trascn sich dieses Mal die Delegierten des Katholischen Deutschen Frauenbundes aus allen Gauen unseres Vaterlandes, um im Rahmen des Zentral- Ausschusses wichtige Beschlüsse zu fassen und brennende Zeit- und Tagessragcn zu erörtern. Dieser Treffpunkt am deutschen Eck. am Rhein und an der Mosel, gab der Tagung ein besonderes Gepräge, das in der grasten öffentlichen Versammlung am Sonntagabend in der Be grüßungsansprache der Vorsitzenden des Zweigvereins Koblenz. Frau Obcrprttsidcnt Fuchs, sowie auch in den Worten des Obcr- präsidente» ihren Ausdruck fand. Auch Frau Ministerialrat Helene Weber stellte anknüpfcnd Joseph Gürres als das Ideal eines echten deutsche» Mannes in den Mittelpunkt ihres Vor trags und zeigte in ihrer meisterhaften Art, wie cs möglich sei, das; durch den kraftvollen Willen, an seiner Zeit mitzugestaltcn, eine ösfentliche Meinung gesä-assen werden könne. So müsse das auch heilte von uns zugunsten der Familie und der Ge sundung unseres ganzen Volkes gesehen. Ein Höhepunkt der Tagung war die Ansprache des H. H. Bischofs Dr. Vornewasser aus Trier, der als früherer Beirat dem Katholische» Frauen bund besonders »«besteht. Die Tagung hatte aber auch in anderer Hinsicht eine be sondere Bedeutung. In seiner neuen organisatorischen Gestal tung tagte der Zenlral-Ausschust zum erstenmal. 180 Delegierte aus allen Teilen Deutschlands ivaren erschienen. So waren aus Ostpre » st e n 5, aus Schlesien 8. aus H a in b u r g 2, uus Bagern 25 Abgesandte gekommen. Der Ausschuss wnrde sogleich vor die graste Aufgabe gestellt, dem Bund, der jetzt an nähernd 225 000 Mitglieder in 1000 Zweigvereinen zählst eine neue Borsitzende zu geben, eine Nachfolgerin der unoergest- lichen Führer!» Hedwig Dransfeld. — Mit großem Ernst, nach gemeinsamen Gottesdienst in der Iesuitenkirche, fand am Sonn- tagoormiitag die Wahl statt, welche in fast einstimmigem Be schlust Dr. Ger tu Krabbe! zur neuen Bundes-Vorsitzenöen erwählte. Dr. Gerta Krabbel ist die langjährige Cchriftleiterin der „Christlichen Frau" und dadurch weiten Kreisen bekannt. Sie steht somit ganz im Leben und ist vertraut mit allen Zeit fragen. und der Frauenbund kann das gröhte Vertrauen haben, hast sie ein guter Steuermann sein wird. Ein groster Fragen-Komple,- war cs. der in drei ernsten Arbeitstage» sowohl in den geschlossenen Delegierten-Sitzungen, wie in den öffentlichen Kommissions-Sitzungen besprochen wurde. Es sei im Rahmen dieses kurzen Berichtes nur hin gewiesen aus die Frage der hauswirtschastlichen Berufsschule in Stadt und Land, welche heute sine so grostc Bedeutung hast Die sehr lebhafte Aussprache, welche sich auch mit der hauswirt- schostlichen Lehrling-Ausbildung und der Meisterinnenprüfung der Hausfrauen eingehend besastte, zeigte, wie sehr diese Fragen in Fluh sind. Von den anwesenden Reichstags- und Landtags- Abgeordneten wurden die neuen Gesctzes-Entwürle besprochen, so die Aushebung von Atz 218, 2l0, die Gcsetzesvorlage zur Be kämpfung von Schmutz- und Schundliteratur, dlc Reform, des Lichtspiclgesehcs und die künftige Gestaltung der Lehrerbildung. Die verschiedenen Entschließungen und Eingaben, die z» diesen Fragen gefastt wurden, werden an anderer Stelle veröffentlicht werden. Ten Franc» Sädtirols wurden warme Schwestern- griihc gesandt und zum Ausü'uck gebracht, wie sehr wir die Unterdrückung des deutschen Nolkstums beklagen und dagegen protestieren. Besprochen wurden sodann in der karilailven Kommission die besonderen kariiativcn Ausgaben im Dienste der Familie und in der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Jugend das sehr bedeutungsvolle Thema: „Ferien der Jugendlichen". Insbesondere wurde die Feriensrage unserer Arbeiterjugend eingehend erörtert, eine so wichtige und noch so ungeklärte Frage, mit der sich die Kommission wohl noch oft wird befassen müssen. Ein besonderes Interesse sür die Jugend hatte auch die letzte Versammlung, welche sich mit der „Art und dem Weien der rhythmischen Körperbildung" auseinandersetzte! Auf diesem Gebiet sind die Meinungen und Ansichten auseinanüergshend und vieles im Werden und Fi rsten. Aber das ist es ja gerade, was derartigen ZulaimnenkiinUen ihre Bedeutung gibt, wie es auch zum Ausdruck kam, das; der Zentral-Vorstand und die Kommissionen, welch»: die Fragen zur Besprechung stellen und studieren, sich mit den aus allen Landesteilen entsandten Frauen zu gemeinsamen Besprechungen zusammenfinden, und dast so die Vielgestaltigkeit und Vielseitigkeit der Fragen und ihre ver schiedenen Auftastungen und Lösungen in den verschiedenen Teilen Deutschlands zum plastischen Ausdruck kommen. — Wie noch niemals vorher tmt bei dieser Tagung in Erscheinung, wie sehr heute die Frauen aller Schichten, aller Bildungs- und Altersstufen sich im katholischen Gemeinschaftsgeist die Hand reichen, wenn es gilt, a» der Förderung dev Frauengeschlccktes und au dem Höherführen der Frau als Persönlichkeit zu arbeiten. Warme Worte des Dankes von seiten des Zentral-Dor- standes und auch von seiten der Jugend «n Frau Schmidt- Warendorf, welche den Bund seit der Hildesheimer Tagung im Herbst 1924 in groster Treue und mütterlicher Liede geleitet hast beschlossen die Tagung. A. v. Tieschowitz. Ke-wtg Dransfelds Nachfolgerin Anlnstlich der Zcntralausschust-Sitzung des Katholischen Deutschen Frauenbundes in Koblenz vom 23./L4. Januar 1920 wurde Frau Dr. Gert« Krabbel als 1. Vorsitzende des Ge- sa-mlbundes gewählt. Di« neue Vorsitzende ist langjähriges Mit glied des Zenlralvorstcmdes des K. D. F-, war bisher als Lehr kraft an der Sozialen Frauenschule in Aachen tätig und ist wei ten Kreisen als Schrisileitcrin der Zeitschrist „Die christliche Frau" bekannt. K. D. F. Märchenland Märchenland ist überall! Steigst du von den Bergen nieder, Raunt der Quell im stillen Tal Dir des Märchens schönste Lieder, Und auf goldenem Sonnenstrahl, Steigen Ne zur Höhe wieder. — Märchenland ist überall! Wc^die grünen Tannen düstern, Hörst du mit dem Winde flüstern, Wichtelmanu im Felsenschlund. Ueberm blumigen Wiesengrund Schwinge? (Men ihren Reigen Miiternachis in holdem Schweigen . . . Märchenland ist überall! Doch im weiten Waldessaal Wandelt über sieben Berge, Sommsrsee ins Land der Zwerge. — Und am lichten Himmel hin Sichst du Wundervögel zieh'n, Weißen Morgenwöllrchen gleich. Sonntagskind, wie b st du reich? Mußt nur rech! die A„ge„ weiten' Und wo auch dein Fuß mag schreiten, Grüßen Wunder ohne Zahl . . . Märchenland ist überall! Marie M. Schenk. Wo »ürss« wir dem Kinde Freiheit lassen? Von Oberstudieiidirel ior Dr. Johannes Prüfer?) Ueberal! da. wo das Kind von seinem Wissens- und Er kenntnisdrang getrieben wird, überall do. wo sein Schassens- und Gcslaltungsdrang wirkt, ohne das Eigentum seiner Mit menschen zu beschädigen, überall da, ivo seine Welt- und Gott- anschammg sich bildest da müssen wir dein Kinde Freiheit lassen. Aber wir können noch weitergelp:»: Auch in seinein Ge fühlsleben sollen wir dem Kinde Freist gewähren. Wir sollen cs nie zu zwingen versuche», irgendeinen Mensche» zu lieben oder zu hassen. Die Sympathien und Antipathie» des Menschen ivachjen, ohne daß wir etwas dazu tun könne». Man würde sich und dein Kinde manche schwere Stunde erspare», ivenn man das stets bedenken wollte. Diese Sympalhien und Antipathie» beziehen sich nicht nur auf Mensche», sondern auch auf Dinge. „Geschmack" nennen wir es da gewöhnlich. Auch hier darf man dem Kinde Freilieit gewähren. Man behauptet nicht zu viel, ivenn man sagt: in den »lei ste» Familien wird viel zu viel befohlen und verbot-:». Nur zu häufig aber ist dos Befehle» und Verbieten mehr ans dos elter liche Wohlergehen als aus das des Kindes bedacht (Anriilpren von Gegenständen, Stille l>ei Arbeiten, Schlafen und Sprechen der Erwachsene» usw.). Wie oft wird einem Kinde etwas verboten, das an sich durchaus erlaubt ist, was ab,r der Erzieher im Augenblick anders haben will. Oder es wird von» Kinde strik- *) Ans Prüfers „Pädagogisch^,, Vorträge» sür Eiter»»", Verlag B. G. Teubner, Leipzig. 1925. ler Gehorsam i» einer Sache verlangt, bei der es gar nicht nöt.g ist. Hier könnten uiele Elter?» mastvoller sein. Prüfer gibt dem» u a.'folgendes Beispiel, das uns nachdenklich stimme» kann: Karin A.. das zehirjährige Töchterlei', einer bol tischen Dome, ist ein aiuge-vecht-cs, sonst sreundlich-ariiges Kind. Sie malme» bei Verraandlen in K. Nun kommt der Geburtstag einer sün geren Tante, die von Karn, sehr gel ebt eräD. und das Kind möchte diese c-ern mit einem B!umeiist»>PZ»- - moschen. Sie bittet sicb also von der Hausbesitzerin >'Z» E-» aus. in, Garten nach den erst spärlich vorhandene» Fr HUngc-i-iümche» zu suchen. Und siche da: -Sie sindet an einem geschützt-."., Piütz lj-en ganz dicht beieinander eine ganze Menge entzückender wei- ster Schneeglöckchen. Rasch gräbt sie dies kleine Stückchen Früh ling aus und trügt den ganzen Klumpe» hinauf ins Zimmer, „Maina", ruft sie glücklich, „schau, was ich habe!" — und be ginnt nun die einzelnen Pfläi>zcl)en auseinanderzuzerren, »m das gewünschte Sträußchen binden zu können. — „Aber Kind." sagt die Mutter, „last doch die Blumen alle so beisammen, >oc sie eben sind! Wir pflanzen sie in ein Töpfchen, das ist viel hübscher und erlhilt sich länger. Tanie Anita wird sich noch mehr freuen." Auch die ältere» Tanlen, die herzugel'.omme». sind dieser Meinung, und alle reden sie nun freundlich, aber ei«- dringlich auf die Kleine ein, sie solle doch von ihren» Vorhaben abstelM Weckt dos Karins Eigensinn? Es war nun einmal ihr Wunsch, ein Slräustchen zu schenlrc», keinen Tops mit Blu men; warum konnten die „Grasten" ihr nichr diese Freude las sen? Nein, sie will nicht nachgeben: ist sie nicht in ihre», Siecht? Wem süpdet sie damit? Und sie bockt aus und zerrt weite-- an de» Schneeglöckchen, von denen etliche zu Boden sailen. Nu» schelten die Tanten und die Mama, und Karin wird immer ärgerlicher und unczezogener, und schließlich mag sic nichts mehr von ihren Blumen: die Freude daran ist ihr verflogen und der ganze Tag ist ihr verdorben . . . Ein Bedauern erfüllt später das jung» Muilevherz, und wohl auch die Tante» werden stutzig. Must ein Kindcrwille >>: solchen Dinger» durchaus gebrochen iverden? Hätte man ihr nicht die Freiheit gönnen dürfen, nach eigener Wahl Lore kleine Ge- burtstagsiiLerraschuiig herznrichteu? Praktische Winke Reinigen eines Tibetfclles. Zunächst lockert man ourcz strichmciscs Auskommen, von unten !>«»- beginnend, mit einer sogenannte,i Stahlkratze (Reinigung-bürste der Teppichkehr. Maschine) die dicken, ver-filzteii Haarbüschel des Felles. Daun nagelt man dieses oben an einer Schmalseite (Haarstrich nach unten fallend) mit kräftigen Nägeln ans die Platte eines unige- stürzlen Tisches und beginnt von unten her mit sehr kräftige» Persillange (ll Pfund auf 5 Liter Wasser) kalt ausgelöst und dis auf 28 Grad R. erhitzt, di« Reinigung. Dabei bedient man sich teils eines grasten Schwammes, seiner Saugfähigkeit wegen, teils einer langborstigen, nicht zu horten Scheuerbürste. Nach etiva einer halben Stunde wird mit ebenso kräftiger Persil- lösung nochmals von oben her beginnend der gelöste Schmus; unter kräftigem Reiben mit der Bürste aus dem Pelz entfernt, schließlich das ganze Fell aus völlig senkrecht gestellter Tisch platte mit reichlich klaren» Wasser und einer Gießkanne solang«, iiberspüli, bis das Wasser ganz klar bleibt. Nachdem das Fell losgelöst und unter ständige,„ Umhängen noch ca. 2 Stund," auf einer Stange ausgetropft I)at, werde» die Haare sämtlick aiifgelockert. Die feuchte Lederstite ist von Zeit zu Zeit wäh rend des Trocknens über scharfe Kanten des Tisches hin- und herzuziehen, »m sie wieder völlig geschmeidig zu machen. Deckchen und Läufer mit unechter Seiden- oder Gorn- stickerei „wie neu" zu waschen. Bei diesen Sache» ist es Be dingung. dast man das Waschwasser nur lauwarm, also höchstens mir 2-1 Grad R. verwendet. Man darf sie auch nicht darin durch, reiben, sondern mir sclgvenken und spülen. Wo es angängig ist, also nicht zu große Striche durch das Verfahren «nfgerauh! wer de». kann inan zum leichten Ueberbürsten auch ein iveichcs, altes Handbürstchen verwenden. Man de,-eitet eine schwache Wasch lauge aus 3 Liter Wasser und einem gehäuften Teelössel Persil, erhitzt sie in ein«» flaä>«ii Gefast langsam ans 24 Grad R. Nach dem »»an die Decken ausgebreitet übereinander einlegie, steile man ein Gesäst mit recht starkem Estigumsser (Weinessig) bereit »md nehme jedes einzelne Deck che., zum leichten Ueberbürsten oder Ueberreiben mit znsaminengs-balltem Leimvandlcippche» auf ein »acht glattes Schneidebrett. Sofort nach dem Abreiben drücke man es lose.aus, schwenke es sofort in gut klaren» Was ser, um die Waschlauge I>erauszuspülen und lege es dann glatt ausgebreilet in das Essigwasser. Sollten wider Erwarten die Farbe» doch etwas ausgelaufen sein, so gieste »»an noch einen halben Tassenkopf reinen Essig im Essigbaü darüber, wodurch sich die Farben sofort wieder zurückziehcn. Leicht herausgedrückt müssen dann die Deckchen in dicke Tücher gewickelt und nach etiva einer lzolben Stunde von link« trocken geplättet Erden. Es empfiehlt sich, derartige empfindliche Stickereien lieber ein mal öfter zu reinigen und nicht zu schmutzig werden zu lassen. Die katholische Gemein-ehelferin Wir ^gleiten Schwester Jmmerfroh in schlichter Tracht »uf ihren stillen Gänge» und gewinnen Fühlung mit ihre» grasten und kleine» Freunden, denen sie immer nur j^ben soll und will. Ein solch reiches Berufsleben Kann ohne ständige Pflege des religiösen Lebens und auch der Allgemeininieressen auf die Dauer nicht geführt iverden. Unerlästlich scheint auch die AussprachmöglWieit mit Gleichgesinnten bei strengster Wahrung des Amtsgeheimnisses. Sonnige Mitarbeiterin will sie bleiben, nicht verdrossene Alleinarbeiterin werden, und in Anspruchs losigkeit helfen, wo es geht: darum schafft sie sich viele liebe Be- rufvfrennde und bedient sich an kleinen Orten und in ländlichen Gegenden der privaten und öffentlichen Wohltätigkrit, wie ihrer rechten und linken Hand. Als bewährte Fachkraft freut sie sich, geladen zu werden zu Arbeltssitzungen und Beratungen der Vereine und Behörden, sie kommt ihren Schützlingen zu Nutzen, je mehr sie Bescheid weist und je allseitiger sic orientiert ist: — ist sic -och berufen, hellsehenü und feinhörig ihre Zeit milzu- erleben und In ihr zu wirken. Im deutschen Karitvsvcrbanü Freiburg I. B. ist eine feine Broschüre obigen Titelg erschienen von Maura Philippi. Uebersichtlicher könnte der überreiche Arbeitsstosf nicht ge gliedert sein, als i» folgenden 5 Abschnitten mit 21 Kapiteln, welche in Kürze das Leben und Wirken der Gemeindehelserin schildern. 1. Frauenarbeit am Gottesreich. 2. Die Arbeit int Weinberg. 3. Das Rüsten zum Gottevwerk. 4. Ancilla Domini. 6. Ein Verzeichnis der wichtigsten sozial-karitativen Verbände und wertvoller Bücher sür Seclsorgshilsc. 6. Anhang mit prak tischen Winken für Anstellungsbcdingungen. Auf Kleinstaütverhäitnisse, wo einer de» anderen nur zu genau kennt, lassen sich viele im Buch erwähnte Anregungen nicht anivenüen. Ein Irrtum ist wohl im Vertragsentwurf unterlaufe», dast sür die Gcmcindehelscrin „Invalidciimarken" zu kleben seien: es sollte wohl heiste» „Angcstclltenversich>crung", wie es ihrer gchcbencn Stellung mit Vorbildung und Arbeitsleistung gebührt. Hierher gehört noch ein praktischer Wink: Bei Stellung eines Antrages aus Heilverfahren an die Reichs-Versicherung ist es gut, eigens zu ermähnen, man sei römisch-katholisch und möchte sich folglich in einer katholischen Gegend mit katholischer Sana- toriumslcitung erholen. Dieser Wunsch, sowie berechtigte Be- kchiverdei, über sittlich unhalrbare Zustände in einer Heilstätte finden Berücksichtigung. Sehr wünschenswert wäre die Altersversorgung auch sür diese Art von Coz-alangestellten, wie sie andere Kreise der So- zialbeamtimicn anstreben: in Bayern sind sozial-karitative Ver bände zu diesem Zwecke dem Bayerischen Bcrsorgungsverband bcigetrcten. Der Anhang dieses, sowie des nächst besprochenen Buches ergänzen sich In ihren neuesten Verzeichnissen der katholischen und interkonfessionellen Verbände und Zeitschristen, so dast es «in fast lückenloses Adreslenmatcrial sür allgemeine Wohlsohrts- pslege gibt, das wohl jeder katholischen Sozialdcamtii» er» wünscht und ivertvoll sein dürste. Als praktisches Nochschlagebuch über die Paragraphen der für Wohlfahrtspflege in Betracht kommenden Gesetze ist z» empfehlen das Taschenbuch sür die Wohlsahrts- pslcge 1926", herausgegebcn vom Deutschen Archiv sür Iugrndwohlfahrt, Berlin NW 4», Moltkestraste 7. Preis: 2 Mk. drosch. SonLcrbestimmungen der einzelne» Landesteile sind nicht restlos enthalten, doch ist's durch seine Uebersichtlichkeit ei» wertvoller Anhaltspunkt für die Mitarbeit im karitativen „nd öffcntlichen Leben. Vielen, vielen möchte ich auch „Das Tagebuch eine r Fürsorgerin" von Hedwig Eticve. Berlin 1925 k A. röcr- dig, 3 Mock, in die Hand drücken. Nur zu wahr ist, was sie schreibt. Nimm und lies! Du wirst sehen, das Leben, das uns beschäftigt, hat uns ganz in Ban» geschlagen, und viele, wohl von den Beste», vorzeitig körperlich zerschlage», wie die er schütternde Statistik von Ministerialrat Helene Weber, Berlin, auf dem Fürsorgetag in Breslau im Oktober 1925 nachwies. Wenn auch nicht jede so intensiv die Not miterlebt und ihr zu steuern trachtet, den ehrlichen Willen haben alle Mohl- fahrtspflrgcrinnen zu Helsen, so gut es geht mit dem Rüstzeug sachlichen Könnens und sraulichcr Seele. „Die Besürsorgrrn müssen wissen, wer sie lieb Hatz- »ver sie kennt »nd bei ihrem Namen nennt." K. D. F. Gewerbliche Frarrenarbett im Mittelatter Eine Untersuchung der Tleru-se, in denen Frauen schon Mittel-alter tätig «vai-en, bestätigt auls neue, daß «ine ganze An zahl, die dein weiblichen Geschlecht der letzten Jahrhunderte er- schlossen und wieder verloren gegangen waren, schon »m vier zehnten und sn-nszehnten Jahrhundert ausgeübt wurden und dost so mancl>e Fvauentätigkeit, die heute für gänzlich neu gilt, nur die Medererobcnmg «ine« verloren gegangenen Arbeitsgebiete-: Lau,'teilt. So hat Professor Bücher nachg-ewiese», daß im Miltelafte» Fl-aucn als Bäcker, Gürüer, Lohgerber, KnZchncr, Riemen- »schneide»-. Goidschlägcr usw. tätig waren, in der Stadt Frank furt a. Al. arbeiteten die Frauen beispielsweise in nahezu zwei hundert verschiedenen Berufen. Auch weibliche Arrzte wa>c„ damals durchaus lchufig uni erst allmählich drängten die Männer durch den enge» Zusain- menschlust in den Zünfte» die Frauen mehr aus der gewerblichen Tätigkeit hinaus, bis der völli-ze Umschwung der Technik auch de» Umschwung der Wirtschaft mit sich -»richte und damit die Frauenarbeit der Millionen, die das Kemizeiche» des inad-eriw» Staaten i lt
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