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Sächsische Volkszeitung : 06.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192602060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-06
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.02.1926
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Sonnabekch.' tien 8. Februar 1920 Re ». Seit« ? Dr. Seipel in Berlin Ein Dorkrag über die Kullurmisfion der Kirche — Besuche bei Dr. Luther unb Dr. Stresemann Berlin, 5. Februar Prälat Dr. Seipel, -er frühere österreichische Bundeskanz ler. sprach gestern abend zum Besten -es Hilsswerkes sür katho lische Studenten über die K u l t u r in i s s i o n - e r katholi schen Kirche. Seipel wies darauf hin. das; die Kirche seit jeher eine Kul turmission ausgeübt habe. Sie lurbe den Völkern neue Ideen der Wissenschaft und der Kunst gegeben, neue Anregungen zur Arbeit und neue Betätigungsfelder aufgeschlossen. Dr. Seipel erörterte dann den Inhalt des Begriffes der Kultur und kam aus ihre Zusammenhänge mit der Kirche zu sprechen. Die Frage nach dem Sinne des Lebens habe schon die primitivsten Völker beschäftigt. Die Kirche sei dem falschen Begriff von Gott entgegengetreten und habe die Menschen mit dem wahren G o tt e s b e g r i f s bekannt gemacht. Dr. Seipel betonte als besonders wichtiges Gebiet der Kirche die Kultur der So zi a l s ü r s orge, aus der die Kirche sich von jeher betätigt habe. Die Kirche l>abe zunächst danach getrachtet, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit der Menschheit zu bringen. In diesem Stre ben habe sie die Lösung großer kultureller Fragen übernehmen müssen. Dr. Seipel schloß: In geheiligter Liebe zu unserer Nation seien wir einig, gleichviel ob wir unsere Tage im Donaulande oder in der Hauptstadt des Reiches verlebten. In dieser Einig keit entbiete ich Ihnen den Gruß der Katholischen Kirche Oester reichs. » Der Neichsminister des Aeußeren, Dr. Stresemann. hat Dr. Seipel gestern vormittag empfangen. Mittags gab der österreichische Gesandte Dr. Frank zu Ehren Dr. Seipels ein Frühstück. Der Einladung dazu hatte» Reichskanzler Dr. Luther, die Reichsminister Dr. Stresemann. Has linde, Marx, weiter der ehemalige preußische Ministerpräsident Ste er wald und der preußische Wohlsahrtsminister Hirtsie- e r Folge geleistet. Ferner waren erschienen, der Apostolische Nuntius Msgr. Pacelli und Weihbischos Dr. Deitmar. Bon Parlamentariern waren anwesend: Neichstagspräsident Löbe, Dr. Porsch, Prälat Dr. Schreiber. Domkapituiar Leicht, Professor Dr. Hoeßsch und der volksparteiliche Abgeordnete Dr. Mittelmann. Im Versaufe des Nachmittags stattete Dr. Selpek dem Reichskanzler Dr. Luther einen längeren Besuch ab , Gegenüber Pressevertretern äußerte sich Dr. Seipel über das Verhältnis der österreichischen Christlichsozialen zum deut«! scheu Zentrum. Er erklärte, daß er gegen die Absicht sei,' eine Internationale der katholischen Parteien zu schassen. Er könne sich die Politik und die politischen Parteien vom Staate getrennt denken. Ueber die Frage des Anschlusses äußerte sich Dr. Seipel dahin, daß er verwundert sei. seine Reise nach Berlin auf «ine Anschlußdemonstration gedeutet zu sehen. Alle Freunde einer wirklichen Annäherung zwischen Deutschland und Oesterreich sollten möglichst wenig Aussehen mache», wenn irgend ein Schritt erfolge, der einer innerlichen Vereinigung förder lich sei. Das Berliner Zentrumsblatt. die ..Germania", begrüßt den ehemaligen Bundeskanzler mit folgenden Worten: „Dr. Sei pel i st Realpolitiker. Er ging als Leiter der politischen Geschicke Oesterreichs unbeirrt durch alle gegnerischen Angriffe den Weg. den die zwingende harte Notwendigkeit der europä ischen Tatsachen dem schwachen Staate vorschrieb. Wir Reichs deutsche fühlen uns dem österreichischen Volke durch Bluts- und Schicksalsgeineinschaft verbunden. Wir. und besonders wir vom Zentrum, glauben trat; aller Einwendungen unserer ehemaligen Kriegsgegner an das höhere Ideal, das die Feinde der Mittel mächte im Weltkrieg im ..Selbstbestimmungsrecht der Völker" für das neue Europa aufgerichtet, und das sie Oesterreich gegen über so schmählich verraten haben. Wenn wir trotzdem die oster- reichische Nachkriegspolitik, die mit dem Namen Dr Seipels ver bunden ist. verstanden und gebilligt haben, so geschah dies aus der Ueberzeugung heraus, daß diese Politik notwendig war. wenn uns die Verwirklichung unserer Ideale als Zukunstsmögiichkeit überhaupt erhalten bleiben sollte. Auch ein Realpolitiker wie B'smark bat bekanntlich den nationalen Traum des deutschen Volkes nicht in seinem ganzen Umfange zu verwirklichen ver mocht. sondern nur im kleinen Rahmen der tatsächlichen Möglich keiten. — Wenn wir daher Dr. Seipel in Berlin aus das herz lichste willkommen heißen, so glauben wir damit nicht nur die Gefühle der deutschen Katholiken und der deutschen Zentrums- Partei zum Ausdruck zu bringen, sondern darüber hinaus auch die Wünsche des Volkes überhaupt." Tagesneuigketten Der Winker ist noch nichk zu Ende Schwerer Schneesturm in Amerika. Das Eis im Finnischen Meerbusen. Neuyork, 5. Februar. Seit gestern abend tobt an der gan zen atlantischen Seeküste Amerikas van Georgien bis Main« ein schwerer o r ka n a r tige r Sch » eestu r m. In Neuyork sind drei Personen dem Sturme zum Opfer gefallen. Der Eisen bahn- uns Schiffahrtsverkehr erleidet schwere Störungen. Reval, 5. Februar. Infolge eines Sturmes aus dem Osten hat sich das Eis des Finnische» Meerbusens westwärts in Be wegung gesetzt. In hiesigen amtlichen Kreisen hat man die größten Besorgnisse sür das Schicksal der im Eise ei »geschlos senen Dampfer. Reval. 5. Februar. Ocstlich der Insel Dagö sind wieder um 2l Schiffe, auf dem Wege nach Reval befindliche Dampfer, ün Eise steckcngebiieben. Jugendliche Einbrecher Warnsdorf, 5. Februar. Zwei Jugendliche wurden wegen Raubes und Diebstahls in der deutschböhmischen Grenzstadt Schön linde verhaftet. Der reichlich 15jährige Ofcnsetzerlehrling Raki sch aus Nosenhain und der 18jäh- rige Bäckergehilfe Schamal aus Zeidler wurden nach langer Untersuchung überwiesen, den frechen Rauban'all auf die Krämerin Hirbrich verübt zu haben, von dem letzte Woche berichtet wurde. Schamal war der Räuber, der die Frau niederschlug und das Tagesgeld von 500 Kronen raubte. Rakisch stand Schmiere. Diese Woche brach «ine neue Untat den beiden Burschen den Hals. Um beim Kauf mann Weicht die Ladenkasse rauben zu können, zerstörten die Burschen schon um 6 Uhr abends die Lichtleitung, so daß dieses und drei Nachbarhäuser, di« an derselben Haupt leitung liegen, im Finstern blieben. Der eine kaufte dann eine Kleinigkeit, der andere schlicht sich mit ein, öffnete die Hintertür, verbarg sich im Hause, beobachtete di« Geldauf bewahrung und stahl dann das Papiergeld im Betrage von 1300 Kronen, während das Hartgeld liegen blieb. Für alle Fälle hatte Rakisch gleich einen Revolver bei sich. Durch ihn und das Geld verriet sich der Bursche bei seiner Ver haftung, zu der man wegen großer Seldausgaben und verdächtigem Benehmen geschritten war, leugnete erst lange und gestand und verriet dann auch den anderen Raub kumpan, der aber flüchtig ist. -s- Zusammenstoß zwischen Deutschnationalen und Kommu- risten. Bor dem Eingang zum Bahnhof Strohlau—Nummels- >urg (b. Berlin) wurden am Donnerstag zwölf üeutschnationale ilrdeiter der Knorr-Breinse von etiva hundert kommunistischen Arbeiter» mißhandelt. Ein Vorarbeiter wurde schwer verletzt. Leim Eintreffen der Polizei ergriffen die Täter die Flucht. Der Grund zu diesem Uebersall dürste in Meinungsverschiedenheiten über Lohnforderungen zu suchen sein. i Eine schwere Bluttat. Auf dem Gute Klein-Vogrlbusch in Hasselbeck (Rhld.) schlug der seit einem Jahre auf dem Gute beschäftigte 20jährige Knecht Tiefental in Abwesenheit des Landwirts Bellwitt dessen Frau mit einer Hacke auf den Kops, so daß sie bewußtlos zusammenbrach. Darauf ermordet« er di« oder Jahre alte Tochter, deren Leiche in einem Wasserbassin im Keller aufocfun'den wurde. Auch den 13jährigen Sohn verletzte er durch Schläge auf den Kops schiver. Die lebensgefährlich verletzte Frau wurde ins Krankenhaus übergeführt. Der Mör der stellte sich noch der Tat. Er weiß keine Beweggründe anzugs'ben. s Ein „Platz der Republik" in Berlin. In der letzten Ber liner Stadtverordnetenversammlung ergab die Abstimmung über den Antrag der Sozialdemokraten, den Königplatz in „Platz der Republik" uinzuibenennen, 122 Stimmen für und 81 gegen den Antrag. Die Entscheidung, ob die Umbenennung erfolgt, liegt nunmehr beim Maarstrat. i Ein gemeingefährlicher Verbrecher. Das Landes kriminalamt Dresden warnt vor einem äußerst gemein gefährlichen Verbrecher, der sich unter der Maske eines Krimi nalbeamten als reisender gewerbsmäßiger Dieb und Betrüger betätigt. Es handelt sich um den am 5. Dezember 1925 in Stettin entwichenen 2g Jahre alten Schornsteinfeger Emil Karl Hilpert aus Weida i. Th., -er schon verschiedenen Kriminal- und Polizeibehörden bekannt ist. Er sucht Frauen auf. deren Ehemänner ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen, legitimiert sich mit einem mit Lichtbii- versehenen Ausweis als Kriminal- bcamter und gibt an, eine Haussuchung vornehmen zu müssen, weil ihr Ehemann — mitunter auch ihre Kinder — in eine Strassache verwickelt seien. Die erschrockenen Frauen, curch Die GvldwSscher am Klondike Roma» ans der Zeit der große» Goldfuuve i» Kanada und Alaska. Von Emil Troonberg. Cophright durch Wilhelm Gvldmann, Verlag, Leipzig 1025. l2ö. Fortsetzung.) Macs Gesicht, dessen Rot sür eine kurze Weile eine Schattierung von Blau angenommen hatte, gewann jetzt langsam seine natürliche Farbe wieder, während di« übri gen sich gegenseitig anstarrten, um di« Wirkung di«s«r etwas verblüffenden Mitteilung von den Gesichtern der anderen abzulesen, wenigstens soweit diele zu ihren Mitbürgern ge hörten und demgemäß in das Werturteil mit eingeschlossen waren. „Pete, du bist geschlagen", rief Mae, erleichtert darüber, daß er nicht mehr allein Gegenstand des allgemein«» Spottes war, wenn auch die Situation immer noch einige unangenehme Ausblicke für ihn enthielt. „Das ist der beste Witz von allen. Und niemand wird behaupten kön nen, daß es Soaph Smith an Lokalkcnntnis fehlt." „Sie werden das natürlich besser beurteilen können als ich", bemerkte der Prediger mit einem Anflug von Sarkasmus. „Ich habe noch nicht Zeit gefunden, mir ein eignes Urteil darüber zu bilden. Ich Haffe aber, daß Srapy Smith die Sache doch etwas zu schwarz ansieht." „In keiner Weise", mischte sich hier der Wirt in das Gespräch, der durch eine Tür in der Wand hinter dem Schenktijch eingetreten war und di« letzten Benrerknugen mit angehört hatte. „Ich könnte Ihnen selbst Namen nennen. Und wir brauchten nicht einmal weit zu gehen — —" Er ließ seine Blicke mit einem komisch anzüglichen Blinkern der Augen ziemlich unparteiisch im Kreise her umwandern und fuhr dann fort: „ aber die christliche Nächstenliebe und die Rück sicht auf die Revolver, mit denen einige der Gentlemen vier sehr gut umzugehen verstehen, verbietet mir das. Indessen, Ehrwürden, ich rate Ihnen, nehmen Sie Ihre Mütze und sammeln Sie ein. — Hundert Dollar steuere ich bei." . Er nahm aus ferner Hosentasche ein Bündel Bank noten, um den genannten Betrag davon abzuzählcn, wurde aber von Pete, dem Behäbigen, daran gehindert. das sichere Auftreten des Hilpert verblüfft, setzen keinen Wider stand entgegen und unterlassen in den meisten Fällen, sich den Ausweis genau anzusehen Ter angebliche Kriminalbeamte durchsucht die Wohnungen, legt Geld und Schmucksachen zusam men und erklärt schließlich, er müsse beides beschlagnahmen, werde zunächst alles in ein Behältnis verschließe» und den Schlüssel des letzteren vorläufig an sich nehme». Während er die Sachen in das Behältnis legt, schickt er die Frauen unter irgend einem Borwand, gewöhnlich zur Herbeiholung van Siegelack, aus dem Zimmer und benutzt diesen Augenblick, um Geld und Scbnnick lachen in seine Tasche verschwinden zu lassen. Seit sellier Entweichung operierte der gefährliche Bursche aus diese Weise in Hamm. Liegnitz. Breslau. Görlitz und zuietzt am 28. Januar 1920 in Zittau. Das Landeskriminalamt bittet bei einem Wirdoranstreten des H. dessen Festnahme veranlassen zu wollen. 's Die Untersckleise bei den Siemens-Sckuckert-Werke». Vor dem Sckülsengericht Spandau hatten sich der Lagerchef Dröse und sieben frühere Angestellte, Arbeiter und Kraftwogenllihrer der Siemens-Schuckert-Werke wegen umfangreicher Veruntreu ung von Materialien zu verantworte». Der Firma ist durch Beiseitelchafsung großer Mengen von Kii"ferdraht ein Schaden von IltOOOO Mark entstanden. Das Gericht erkannte für Dröse Es eine Strafe von acht Monaten Gefängnis, die anderen Angeklagten erhielten geringere Gefängnis- bzw. Geldstrafen. 's Polizisten in Zivil. In Aachen kam es gelten: zwischen zwei Zivilpersonen und zwei Polizeioberwachtmeistern in Zivil zu einer Rauferei, wobei ein Beamter mit einem Schirm eine Zivilperson mehrmals auf den Kopf schlug. Der Geschlagene ist im Kranken-l-aus gestorben. Die Polizeibeamten wurden dem Gericht voraeführt. 's Fobrlkervlollon in Nenenoland. Durch eine Ervlosion in einem Eisenwerk sind in Connecticut sNcueugland) mehrere Todesfälle verursacht worden. Die Anlage» des Werks wurden zerstört. 's Der Grubenbrand bei Plttsburg. Die Hoffnung, die 10 infolge der Grubenexplosion bei Horning verschütteten Berg arbeiter Z» retten, mußte am Donnerstag aulgegeden werde». Da der Gr üben drang ini Laufe der Stacht immer größere Aus dehnung angenhimneu lprt, hat man sich nun entschlossen, den „Das geht nicht, Joe-", sagte dieser :m Tone e.nes gutmarliertcn ehrlichen Protestes. „Du bist ein größerer Spitzbube als Soaph Smith. Wenn der dreihundert Dollar gegeben hat, mußt du wenigstens fün'hundcrt geben. Du mußt bedenken, mein Junge, daß Soaph Smith sich sein Geld mühsam zusammenholen muß und cs beinah ein Wimoer ist. daß es ihm bisher noch nichts geschadet hat. Wir aber kommen zu dir und lassen uns von dir ohne Widerstand ansräubern." Joe, der Wirt, hielt es augenscheiulich für das Rich tigste. in das Lachen, das jetzt mit allerhand gutmütig gemeinten anzüglichen Beinerknngen auf seine Kosten laut wurde, mit einzust-.inmen. Er mochte an derartige offen herzige Bemerkungen auch schon gewöhnt sein, und es gehörte zum Geschäft, si« mit möglichstem Gleichmut über sich ergehen zu lassen. Er blickte Pete nur eine» Augenblick überlegend an, dann sagte er: „Ich will dir etwas sagen, Pete. Ich weiß nicht, ob du nicht Soaph Smith und uns alle hier an Spitzbüberei übertrissst. Gefragt Habs ich mich das schon mehrmals. Aber wir wollens nicht so genau nehmen. Zahle du ebensoviel wie Soaph, dann gebe ich fünchundert Dollar, obwohl ich noch gar nicht sicher bin, daß du nicht das Doppelte zahlen solltest." Damit hatte er jetzt die Lacher auf seiner Seite gegen Pete, der nun auch eine ganze Anzahl anzüglich« Bemerkungen, scherzhaft gemeint, aber wohl auch des be wußten Körnchens Wahrheit nicht entbehrend, über sich er gehen lassen mußte. „Sill right, Joe", versetzte er, offenbar einsehend, daß es das beste war. sich mit möglichster Würde und gutem Humor in die Situation zu fügen, wie es dte andern wahrscheinlich auch tun würden. Denn wenn man auch schließlich mit den Spöttereien hier fertig geworden wäre — so war da immer noch Soaph Smith, und ein Wunsch von dem sah einem Befehl stets zum Verwechseln ähnlich. „Hier. Ehrwürden, sind dreihundert Dollar. Joe wird Ihnen fünfhundert geben." Zugleich mit diesen Worten legte er Banknoten in diesem Betrage in di« ihm daraereichte Mütze des Predigers. Der Besitzer des Hotels fügte seinerseits fünfhundert Dollar Hinz». „Und du, Mac?" wandte Pete sich an diesen. „Ich bin dafür, daß sich jeder Gentleman selbst ei»schätzt." brennenden Teil der Grube vollständig abzudichten, um aus diese Art dos Feuer zum Erlöschen zu bringen. s Genickstarre im militärischen Barackenlager in Olmlltz. Im militärischen Barackenlager vv» Ol'niii; find mehrere Sol daten an Genickstarre erkrankt. Ein Schüler der Fliegerschule ist am Donnerstag gestorben. s Eine Frauenleiche auf dem Prager Invalidenplat; ge funden. Donnerstag früh wurde auf dem Inval-denpialz eine völlig entkleidete Leiche gefunden. Die Kleider waren unter die Leiche geschoben. Spuren von Gewaltanwendung a» der Toten ivaren nicht erkennbar. Nach den Erlpibungcn handelt es sich um eine 30jährige verheiratete Prostituierte. Die Todes ursache wird di« vorzunehnreiide Obduktion -er Leiche ergeben. -s Schissszusammenstoß an der Themsenlündung. In der Themsemünüung fand am Donnerstag ein dreifacher Schi'fss- zusammenstoß zwischen einem schwedischen, einem norwegischen und einem englischen Domwfer statt. Alle Besatzungen und Passagiere sind gerettet worden. s Ein Rekord iin Tanzen. In einem tstariser Tanzlokal tritt zurzeit ei» Tänzer aus Metz auf. der eine» neuen Dauer- rekcwd im Tanzen ausstellen will. Den bisherigen Rekord im Tanzen mit 125 Stunden will er ans 130 Stunden bringen. Der Tänzer ist 39 Jahre alt und wiegt die Kleinigkeit von >01 Kilo Er tanzt mit erstaunlicher Leichtigkeit alle Tänze, liebt aber vor allem den Walzer. Jede Stunde wird ihm eine Ruhepause von fünf Minuten gewährt, die «r aber ost nicht ausnutzt. Sein« Nahrung besteht aus Eiern, Kalbsschnitzeln und Milch, sowie Mineralwasser. Eine Partnerin, die mit ihm den neuen Rekord aufstell-en will, l-at er nicht gefunden. Di« Tänzerinnen lösen sich daher dauernd ab. Während seines vorigen Dauerten,zes l)at er nicht weniger als 22 Pfund an Körpergewicht verloren 's Erdstöße. Vom Seismograph in Plauen i. V. wurden am Donnerstag mehrere leichte Er-erschütterungen ver-eichnet Di« erste wurde 8,15 Uhr ausgezeichnet, sie dauerte 3 Minuten eine weitere von 2 Minuten Dauer folgte 9,14 Uhr. die drill« um 10,53 Uhr war von kürzerer Dauer. s Zehn Jahre Zuchthaus für einen Brandstifter. Da« Schwurgericht Stuttgart verurteilte den 20 Jahre alten Emil Scheich wegen dreier Brandstiftungen zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust. „Ich habe ja schon bezahlt", wehrte Mac ab. „Das heißt, Soaph Smith hatS für mich getan. Aber ich werde ihm morgen durch einen Boten der Expreßkompcig»'« die dreihundert Dollar zusenden. Sonst kassiert er sie wo möglich noch selbst bei mir ein, und darauf möchte ich es nicht criikommcn lassen. Er würde dann wahrscheinlich Gebühren dafür berechnen, und zwar nach seinem eignen Tarif." Seine Weigerung war berechtigt und wurde anerkannt, Er hatte aber die Mütze inzwischen an sich genommen' und kassierte weiter ein. Die Sammlung ergab zuletzt einen Gesamtbetrag von zweitausendneunhuiidert Dollars, die einer der Umstehenden durch freiwillige Hergabe von weiteren hundert Dollar auf dreitausend Dollar aufrundete, Der Betrag wurde dem Prediger übergeben. „Ich danke Ihnen, Gentlemen, tm Namen der Ohio- Svnode, für die ich morgen hier eine Gemeind« gründen werde. Ich rechne dabei auf Ihre Mithilf«, Gentlemen, Einige von Ihnen werden vielleicht auch dt« Freundlich keit haben, mir ihren Beistand als Mitglieder des Kirchen vorstandes zu leihen." X. Wie man spielen muß, um zu gewinnen. Nach einigen weiteren Bemerkungen zu den Gästen an der Rar hatte sich der Prediger abgewandt und war an den Pharaotisch herangetreten, wo da» Spiel inzwischen ungestört seinen Fortgang genommen hatte, wenn auch der eine oder andere der Spieler zuweilen nach der Unterhaltung an der Bar hingehorcht hatte. Trotzdem er sich augenscheinlich bemühte, seinem Ver halten den Charakter völliger Absichtslosigkeit zu geb«n, konnte doch schon di« Tatsache der Anwesenheit eines Geist, lichen hier am Spieltisch nicht verfehlen, di« Umstehenden kn eine gewisse Spannung zu versetzen. Ach Kane und Escher waren hinzugetreten. Escher hatte seinem Freunde nur mitaeteilt, daß Eileen sich ge- irrt haben müsse, als sie den Mann, der ihr i» Juneau die Mitteilungen über ihren Vater gemacht habe, in Lhnn» Begleiter wiederzuerkennen glaubte. Der Mann hatte übri gens das Lokal inzwischen wieder verlassen und di« Sache war damit erledigt. Eine Frage nach Paterson hatte er dahingehend beantwortet, da» dieser mit Rücksicht auf die unsicheren Verhältnisse im Boardinghanse bei den Frauen zurückgeblieben sei. (Fortsetzung folgt?
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