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Sonnlag. den 1». Juni 192» Vir. 1-3. Die Blumenschmuck- u. Baum- kunslaussleUuug Dresden Die 2. Sonderschau in den Hallen des Aus. stellungspalastes. D e I u b i l ä u m s - G a r t e n b a u -- A u s st e l l u n g in Dresden, aus dem Gebiete der Gartenkunst die bedeuten,oste Veranstaltung dieses Jahres, veranstaltet von Zeit zu Zeit S o n d er a us st e l l u n g en, die oas besondere Interesse auch der auswärtigen Besucher verdienen. Die zweite dieser Sonderveranstaltungen ist am Freitag, wie bereits berichtet, eröffnet worden. Wir geben im Folgeirden heute die Eindrücke wieder, die ein Nundgang durch die Son derschau vermittelt. In "drei großen Hallen stellt die Ortsgruppe Dresden des Verbandes Deutscher Blumengeschästsinhaber ihre Bindekunst- erzSugnisse aus und zeigt die mannigsaltige Verwendung der Blumen. Von der Kuppelhalle, welche von einer von Professor Wrba geschussenen Reiterplastik besetzt ist, gelangt man in die Halle 13. Es ist dies der große Raum mit der ovalen Grund form, dessen Bewegungen sich in den Linien der Tischflüchen wiederholen. Infolge der Verwendung von Stoffen und Tönen, die zu den vielen Ausstellungsgegenständen abgestimmt sind, ferner durch die Ausstellung großer Palmen, welche die Seiten wände ringsum durch pflanzliche Lebendigkeit mildern, ist es gelungen, eine hervorragende Gesamtwirkung zu erzielen. Das Mittelstück d-er Halle ist von Felix Geyer, Dresden, dekora tiv reich mit weißen Lilien, weißen Saxifragen, bunten Dart- nclken, grünen Farnen und vielen anderen Gewächsen durch gebildet, um gerade an dieser Stelle der großzügigen Raum wirkung harmonisches GleickMwicht zu hasten. Von diesem Mittelslück ausgehend hat Felix Geyer ferner eine entzückende Sammlung japanischer Miniaturgärtchen ausgestellt, die gewiß die Bewunderung der Besucher erregen werden. Die beiden großen Nischen rechts und links am Eingang sind von Karl R ü l ck e r , Dresden, ausgestattet, der es verstanden hat. seinen Mumenjchmuck und seine Bindereien schön in diese halbrunden Räume einzugliedern. Die übrigen Fiächen, welche sich beider seits längs der Wege hinziehen, sind von Julius Konrad, dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Dresden des Verbandes Deutscher Blumengeschästsinhaber, ferner von Friedrich Stammnitz, Dres den, Neinhold Schivarzbach, Dresden, Oswin Herbst, Otto Geß- ner und Hans Iensen bestellt. Kostbare blumengeschmückte Vasen in großen und kleinen Formen, blumengeschmiickte Körbe, Blnmenspendcn und Sträuße zu den verschiedensten Feiern und Festlichkeiten, aber auch Blütengewinde für den Alltag sind es, welche von diesen Firmen gezeigt werden. Die herrlichen Vasen und P o r z e l la n p la st i k e n auch in den anderen Hallen sind in erster Linie von der Staat lichen Porzellanmanufaktur Meißen, ferner von der Staatlichen Porzellanmanusaklur Nymphenburg, den Gteingutfabriken Velten-Vorüamm, Porzellanfabrik PH Rosenlhal A.-G., Selb, Kieler Kunst-Keramik A.-G., Kiel, Aelteste Volkstcdtcr Porzel lan-Manufaktur in bereitwilligster Weise der Ausstcllungs- lcilung zur Verfügung gestellt. Allein schon der Vergleich der Ziele der verschiedenen Werke, ein Vergleich der Formgebung und Zweckbestimmung ihrer Erzeugnisse, die ja gerade bei dieser Blumenschmuck- und Raumkunstausstellung zur praktischen Gel tung Kommen, ist außerordentlich interessant und anregend. Die große Plastik „Die Schreitende" ist von Georg Türke, Dresden. Die hohen Portale der Halle 13 sind mit Tannenheckcn begrünt und lassen vielverheißende Durchblicke in die anschließenden Hallen offen. Die Halle 11, die Eckhalle, in welcher bei der ersten Tonderschou die Hortensien zu sehen waren, hat eine vollkom men neue Gestaltung durch den künstlerischen Leiter der Iubi- iäums-Gartcnbau-Ausstellung erhalten und bedeutet in dem Auf bau für den Besucher der Frühjahrsschau einegroße Ueber- raschung. Eine runde Säulenhalle mit Baldachin ist ent standen. Hier zeigt Erwin Wiedow in sechs Abteilungen die Vielseitigkeit seines Könnens und die Reichhaltigkeit keiner Gärtnerei, welche eine große Zahl von tropischen Gewächsen birgt, die für Deutschland seltene Sehenswürdigkeiten darstellen. Zwischen je zwei Säulen ist ein besonderer Raum eingebaut, der vom Wege aus beim Rundgang eingesehcn werden kann. In der Mitte der Säulenhalle ist ein großes Beet mit Vlattbcgonien und Hortensien, die sich um die „Springerin", eine Bronze- Plastik von Ludolf Albrecht. Hamburg, gruppieren. Asparagus- ranken geben der in Form und Farbe absichtlich ganz ruhig ge haltenen Architektur eine graziöse Belebung. Jeder der Räume in der Sonderhalle Erwin Wiedow steht unter einer besonderen Idee. In dem einen Raum sind Künstlerspenden, im anderen Brautschmuck und Brautbinderei zu sehen, dann folgt ein Win tergarten niit großen Fächerpalmen und Farnmedcln. hellgrüne Teppichpslanzen, eine große Zahl blühender Orchideen in allen Farben. „Der Flötenspieler", eine Bronzcplastik von M Corr, Dresden, sowie Korbmöbel ergänzen diesen Wintergarten. Daran anschließend der Raum mit den Kakteen. Nur selten sind solch mächtige Exemplare von Kakteen und Agaven gezeigt worden, wie hier durch Wiedow und man könnte sich beim Anblick dieser Gestalten in fremde Erdteile versetzt fühlen. Ein anderer Raum ist dem Prinzen Karneval geweiht. „Fasching in Blumen" heißt das Motto, unter dein der Schmuck des Raumes, die Vlumcngebinde gefaßt sind. Der Raum möchte eine Anregung dafür sein, wie man zur Faschingszeit etwa bei Hausbällen in origineller Weise die Gaste neben anderen Dingen auch mit Grün und Blumen erfreuen könnte. Noch vieles ist da. in dieser Sondcrhallc. Reizende Sachen für unsere Kleinen, geschmückte Basen und eine Bluniendekoration für die Dause. Die Halle 9 ist von den Gärtnereibesitzern aus Sachsen, wie auch aus anderen Teilen des Reiches, mit blühenden Topf pflanzen, mit grünen und bunten Blattpflanzen beschickt. Allen voran wären hier zu nennen die herrlichen Orchideen von Woldemar Nicolai, Coswig. Auch die Gartenverwaltung Haus Schulenburg. Gera-Neuß, stellt prächtige Orchideen zur Schau. Pelargonien von Hermann Ander. Seifhennersdorf, so wie von Ernst Drewitz, Coswig. Kakteen von C. L. Klissing Sohn. Barth, Hortensien von F Matlhes, Ottcndors-Okrilla, Fuchsien von Max Wendisch. Dresden-Mickten, violett blühende Bougainvillea von Max Ziegenbalg. Dresden-Lauvegast und viele andere blühende Blumen, wie Edelweiß, Primeln, Lras- sula, Stiefmütterchen usw. haben sich von dem grünen Hinter gründe der Kirschlorbeeren in großer Abwechslung ab. In der Eckhalle 7 sind die Dinge, welche die Haus frauen besonders interessieren werden, nämlich Frühgemüse, gezeigt vom Gärtnerverein für Dresden und Umgegend, sowie Erdbeeren von Bruno Naumann. Coswig. Die Dekoration dieses Raumes wird vervollständigt durch Palmen aus der Stadt gärtnerei sowie aus vier Puttengruppen von Hermann Fritz, Dresden. — In Halle b. in welcher bei der ersten Sonderschau die Gemüse auslagcn, ergeben sich diesmal ebenfalls ganz neue Bilder und Eindrücke. Hier fallen besonders die Schnitt blumen in Vasen auf. Blutenständen der Gärtnerei Hellerau sD. Teichmann), ferner Blütenstauden von Erich Sittig, Dresden, Otto Mann. Leipzig-Eutritzsch, und Remontant-Nelken von Her mann Großer. Reibersdorf, zeigen das Schönste, was unter den perennierenden krautartigen Gewächsen im Freien blüht und duftet. Blühende Rhododendron von T. I. Seidel, Dresden- Laubegast, welcher ja bei der 1. Sonderschou in seiner Halle die Schönheit seiner Rhododendronzüchtungen und seiner übrigen Blütenpflanzen gezeigt hatte, ferner großblumige Hortensien von Anton Kubisch Dresden, vollenden die Ausstattung dieses Raumes, an dessen Ende wiederum der Weinböhlaer Spargel die Besucher reizt. Die von Halle 5 und Halle 13 aus zugängliche Halle 15 hat ebenfalls eine vollkommen neue Gestaltung erfahren, wobei sich auch Dipl-Ing. Architekt Walter Christoph, Dresden, sehr verdient gemacht hat. Diese Halle steht unter dem Zeichen der Raumkunst. Kbr m»s->na«i,ndruck wird bestimmt durch >v> ' -Wie Die Internationale Kunstausstellung, die die D Iahresschau im Zusammenhangs mit ihrer großen Gar ausstellung am Konnabend, den 12. Juni eröj Dresdner Gartenbau- ffnet. te in ihrer geschlossenen Einheit und ihrem gesamten künst» ck>en Niveau als geradezu aufsehenerregend bezeichnet wer den können. Zum ersten Male seit dem Kriege ist hier in Dres den eine Schau geboten, die vollauf Gelegenheit gibt, dos Beste und Aktuellste aus der künstlerischen Produktion des In- und Auslandes kcnnenzulernen. dür lcri Nahezu 800 Bilder und 175 Plastiken hat der künstlerische Leiter dieser Ausstellung, der Direktor der Staatlichen Gemälde galerie in Dresden. Dr. Hans Posse, hier nach jahrelanger Vor- bereitung zusammengsbracht. Diese gesamte Auswahl ist nicht ctiva willkürlich getroffen, sie wurde auch nicht durch Kommissare ausländischer Länder besorgt, sondern wurde nach eigenen gro ßen Gesichtspunkten aufgebaut. Privatsammlungen, Museums besitz und Privatbesitz sind in ausgiebigstem Maße herangezogen worden. Die einzelnen Künstler sind je nach der Wichtigkeit und selbstverständlich naturgemäß auch den Möglichkeiten der Be schaffung mit 1—6 Hauptwerken vertreten. Gruppen von zehn und mehr besonders wichtigen Gemälden werden nur von den deutschen Meistern Corinth und Liebermann, von Edward Munch sowie von Matisse und Picasso gezeigt. Innerhalb der einzelnen Länder zeigen neben Deutschland vor allem Frankreich und Rußland die größten Kollektionen. Frankreich ist vertreten mit seinen besten Impressionisten, fußend auf der ausgezeichneten Privatsammlung Sckmitz in Dresden-Dlasewitz, die in der Kunstwelt internationalen Nus genießt. Ta sieht man in vorzüglichen Stücken Bilder von Degas, Manet. Franzosen sind von dem deutschen Privatbcsitz stets reichlich gesammelt worden. Liebermann hat sein gerühm tes Spargclbild von Planet zur Verfügung gestellt. Aus Pariser Kunsthandel stammen Degas berühmte „Tänzerinnen", ein deko ratives Oelbitd, ei» Motiv, sonst immer von Degas nur in Pastell ausgeführt. Von jüngeren führenden Franzosen stellen beson ders Derain und Matisse aus. Spanie-n ist mit einer eigenen Kollektion von Picasso vertreten, der in Paris lebt und von dem hier eine ganze Ent wicklung von frühen durchaus gemäßigten Bildern bis zu den theoretischen des van ihm erfundenen Kubismus zu sehen ist. Interessant wirkt ein Gaal, der Rousseau gewidmet ist, welcher 1912 hochbctagt starb und der in seltener Vorausahnung die „Neue Sachlichkeit" durchaus vorweggenommen hat. Belgier sind bisher in Deutschland überhaupt noch nicht gezeigt worden. Durch Vermittlung der belgischen Regierung wurden hier mehrere Stücke von Permeke zur Verfügung gestellt, die hohes Niveau aufweisen. Ein eigenes Kabinett ist dem begabten Ensor, der in Ostende lebt, eingeräumt worden. Sein bekanntes Bild „Kind mit Puppe" ist bereits in deutschen Privatbesitz übergegangen. Ganz neue Gesichtspunkte zeigt seine jüngste Arbeit „Maskenfest", ungemein temperamentvoll und überraschend in der Farbenwirkung. Von repräsentativer Bedeutung dürfte vor allem auch der Saal der Schweiz sein, der ein paar Glanzstücke von Hobler zeigt, aber auch das beachtliche Werk eines jungen Künstlers Robert mit dem Titel „Nach dem Bade", vom Museum in Bern überlassen. Im gleichen Saale überrascht das Gipsmodell nach der Bronze „Amazone", die jüngst an der Brücke in Basel aus gestellt wurde, für die der Bildhauer Burckhardt zeichnet. Ein großer nordischer Saal vereinigt Norwegen. Schweden und Dänemark. Neben dem zurzeit in Paris leben den Norweger Krogh fesselt hier besonders Edward Munch mit einer ganzen Anzahl seiner Hauptstücke, darunter das dekora tive Wandbild „Das Leben". Auch hier wieder läßt sich an den gezeigten Proben die künstlerisckie Entwicklung des Meisters überschauen. Im übrigen fesseln in diesem nordischen Saal vor allem ein paar ganz vorzüglich gelungene Plastiken der Dänen Nielsen und Uhon-Frank. Auch die Amerikaner dürften bisher in Deutschland noch niemals gezeigt worden sein. Freilich ist aus dieser Abtei lung auch nicht viel Positives herauszuholen, sie bleibt vielmehr typisch für die ganze künstlerische Einstellung eines Landes, für das „Kunst" immer nur ein Abirren von der Tatsächlichkeit und ein höchst überflüssiges Privatvergnügen bleibt. Anregungen sind hier nicht zu holen. Andererseits bietet die Gruppe zum vergleichenden Studium reichlich genug Material. Uebrigens lag die Auswahl für diese Slbteilung der Vereinigten Staaten von Nordamerika in den Händen von Dr. W. R. Valentinen, des Direktors des Detroit-Art-Institute. Es wurde oben schon gesagt, daß neben Frankreich vor allem Rußland eine vorzügliche Auslese zu dieser inter nationalen Schau beigesteucrt hat. Durch direkte Vermittlung der russischen Negierung und der Akademie in Moskau konnten diese Bilder Deutschland zugänglich gemacht werden. Man muß sagen, der Eindruck ist ein vorzüglicher. Von irgendeinem „Bolschewismus" in der Kunst ist hier nicht die Spur zu finden. Natürlich dominiert Rußlands bekanntester Maler Chagall. Da neben gibt cs ein großes dekoratives Wandbild „Spanierinnen" der in Paris lebenden russischen Künstlerin Gontscharowa. Auf sehen erregen zwei ganz aus Farben und Rhythmus gestellte Bilder des in Berlin lebenden Kolesnikow. — Abstrakte K u n st kommt hier in einem einzigen Kabinett ebenfalls zu origineller Wirkung. Für die Raumgestaltung hat man sich eigens den Russen Lissitzki aus Moskau verschrieben. Italien ist in der Hauptsache durch den kühleren Easo« rati vertreten, insbesondere auch durch den seinen, impulsiven Schönheitssucher Oppi, der unter anderem ein paar wundervolle Akte zeigt. Die Niederlande zeigen eine herrliche Kollek tion van Gogh» und von den Modernen typische Bilder von Sluyters, der vor allem mit einer „Straße in die Nacht" das Problem neuer Bildgestaltung kräftig und individuell ansaßt. Bei den Engländern, die in der Hauptsache das vorführen, was man unter typischer englischer Malerei versteht, interess'ert ein Motiv von Spencer „Einweihung eines Kriegerdenkmals", das ohne Tendenz dennoch Gegensätzliches etiva zur deutschen Auffassung eines ähnlichen Motives deutlich zum Ausdruck bringt. Eine Reihe von weiteren Gruppen entfällt aus Japan, einer in Deutschland ebenfalls noch nicht gezeigten Sammlung Finnlands, Jugoslawien, Polen, Tschechoslo wakei, Ungarn und Oesterreich. Es ist begreiflich, daß bei einer solchen Ausstellung in Son derheit der deutschen Abteilung besondere Bedeutung und Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Hier fehlt säst kein Name von Geltung. Von Clarenbach über v. Habermann, Jäckel, Nohlss, Schmitt-Rottluff bis zu Spiro, Stuck, Thoma, Trübner, Sandberger, Pechstein, Modersohn-Becker ist alles wenigstens mit einem Hauptstück vertreten. Vorzüglichen Ueber- blick gewähren Sonderkollektionen etiva v. Slevogt niit Bildern von 1904—1924 von Kokoschka von 1908—1926. von Max Lieber mann, von Corinth, der einen eigenen Saal stellt, in dem man unter anderem seinen berühmten „Ecce Homo" sieht und die verschiedenen Kompositionen von „Mutterglück", „Frau mit Maske" usw. Auch der Moderne ist Raum gegeben, so Hofer, Nolde, oder dem Bauhaus Weimar mit seinen Hauptsührern Kandintzky, Klee und Feiniger. Aber auch von anderer Seite ist diese Ausstellung von Be deutung, speziell für Dresden als Akademikerstadt. Ist es doch gelungen, alle Zersplitterungen und gesonderte Künstler vereinigungen für den Sonderteil Dresden unter einen Hut zu bringen. Ja, man muß schon sagen, seltener Einheit sind auch hier alle Namen von Eigenart und Bedeutung vereinigt von Böckstiegel bis Gußmann, von Hegenbarth bis Oehme, von Ster! bis Otto Lange, von Trepte bis Kuehl, von Albinker bis Pöppel- mann. Es zeigt sich wieder überraschend und nach vielen Jahren zum erstenmal, daß Dresden als Malerstadt seinen Ruf trotz aller internen Kämpfe hat wahren können. Von dieser Internationalen Kunstausstellung aus wird auch hoffentlich für die bedeutungsvolle Tradition Dresdens ein neuer Markstein aufbaucnd in die Zukunft weisen. Es darf bei dieser allgemeinen Betrachtung nicht vergessen werden, daß schon rein äußerlich die ganze Ausstellung dank der künstlerischen Innengestaltung Professor Tessenows einen ganz vorzüglichen Eindruck macht. Hinzukommt das innere Gesicht der Ausstellung, das trotz der verschiedenen Kunstauf fassungen dennoch einer bestimmten Harmonie nicht entbehrt. Das bleibt das Verdienst Dr. Hans Passes, daß er allen Extre men aus dem Wege gegangen ist und dennoch vollgültig sein Wort einlösen kann, mit dieser Internationalen Kunstausstel lung einen Querschnitt durch die aktuellste Kunst des In- und Auslandes zu geben. Es bleibt bestehen, daß jeder Künstlerisch interessierte Deutsche diese erste internationale Schau nach der Vorkriegszeit gesehen haben muß, um einen Ucberblick über das Schassen der Gegenwart zu gewinnen. Heinrich Zerkaulew Die Eröffnungsfeier Dresden, 12. Juni Heute mittag wurde tm Nahmen der JahreSfchmt Deutscher Arbeit im städtischen Ausstellungspalast durch Sradtrat Dr. Krüger die I n t er n a t i o n a le Kunstaus» stellung in Gegenwart der Spitzen der Behörden und zahlreicher Ehrengäste feierlich eröffnet. Es waren unter anderen erschienen Ministerpräsident Heldt und sämtliche sächsischen Staatsminister, Landeskommandant Brück, Reichsminister des Innern Dr. Külz, Geh. Lega-i tionsrat Dr. Siebers vom Auswärtigen Amt, der säch sische Gesandte in Berlin Dr. Grad na wer, der bayrisch« Gesandte Ritter v. Preger, der russisch« Botschafter- Krestinski, Votschastsrat Jokubowics von der russische» Botschaft, sowie zahlreiche Vertreter d«r Reichs-, Staats« städtischen und kirchlichen Behörden, sowie aus Wirt schaft, Kunst und Presse. Nach einer Begrüßung durch den Direktor Dr, Posse hieß Ministerpräsident Heldt die Erschienenes namens der sächsischen Staatsregierung, namentlich dl« Vertreter der ausländischen Staaten und des diplomatischen Korps, herzlich willkommen. Er wies darauf hin, daß aül dieser internationalen Veranstaltung sich aus der ganzen Kulturwelt Künstler zu friedlichem Wettbewerb zusammen-, gefunden hätten und sprach die Hoffnung aus, daß das so geschlungene BanH auch die Beziehungen Deutschlands zu den ausländischen Staaten im allgemeinen freundlicher und enger gestalten möge. Im Anschluß an die Eröffnungsfeier fand ein Runv. gang d urch die Ausstellung statt. !. grüne Hcckcnwände und grüne Hcckcnsäulcn. In der Mitte befinden sich Heckennischen, die zwei große runde Tische und vier lange rechteckige Tafeln enthalten. Der Blumenschmuck dieser Tische ist ebenso wie derjenige der 15 Zimmer von Mit gliedern der Ortsgruppe Dresden des Neichsverbandes Deutscher Bliimengeschäftsinhaber durchgeführt. Die sieben vollständig ein gerichteten Zimmer an der Ostscitc sind von den Deutschen Werk stätten A.-G.. Hellerou. Die schönen Tapeten in den eben be sprochenen Zimmern der Deutschen Werkstätten sind von F. Schade u. Eo., Dresden. An der Westseite der Halle 15 befinden sich 8 Zimmer, die von verschiedenen Möbelwerkktätten zur Verfügung gestellt sind. Die Tapeten für diese Räume sind in der Hauptsache von Julius Melzer, Dresden, ausgestellt. Bei dcn Tischen märe neben den schon vorgenannten Firmen bei dem Blumenschmuck Alois Heinrich, Dresden, zu nennen und ferner Ernst Nülcker, Dresden-Strehlen, von welchem der Altarschmuck an der Querwand der Halle 15 stammt. : Vom FahrcSscha»-Parkthcatcr. Das Gastspiel der Staatstheater am Sonntag, dcn 1». Fnni, muß wegen Er krankung von Fra« Antonia Dietrich ansfallc». W ' " 'Z „!-16f'rOAl. 86 l 0 lZ p 3 f'k ll 0t6!" k r r v rl r IL k r o «> s Vornehme» pamilienksus prscktvolle ftsge in äem herzoglichen Leklollperk zu Ueinksräsdrunn lckeaie» Urkosiingskeim :: Pension sd 8 kiark pür kleinere Kongresse dis 200 Personen »ehr geeignet l. ' ' ' ... - —I UklmMe des Leimer Senders Sonntag, 13. Annt. 6.00—8.30 dm.: Orgelkonzert aus der Leipziger Umversi-t tätskirche. (Prost Ernst Müller.) 8.30— 9.30 vm.! Morgenfeier. 11.30 vm.: Zum 35. BundeSposaunenfest des LandeSoer-s Landes des evangelischen JungmünnerbundeS in Leip-f zig. Platzmusik auf dem Augustusplatz, ausgeführt voy 1000 Posaunenbläsern. Anschließend: Aus Anlaß der Leipziger Richard-Straußs Woche: Leipzig: Mufikal. Strauß. Dirigent: Alfred Szens drei. Das Leipziger Sinfonie-Orchester. is 3.30 um.: Funkheinzelmann von HanS Bodenstedt, Hain« bürg. (Uebertragung von Berlin.) Ab 4.00 mn.: Durchgabe des Endspiels deutscher Futzba!» Vereinigung zwischen Spielvereinigung Fürth und Herth« B.S.C., Berlin, vom Frankfurter Stadion. Ende gege» 6 Uhr nachmittag«. ^ 4.30— 6.00 um.: Dresden: von Schelmen und Possenreißer» Mitwirkende: Siegfried Lewinsky (Rezitationen), das DveH dener Streichquartett (C. Fritzsch«, F. Schneider, S Riphahn, A. Kropholler, P. Aron, Klavier). 8.15 um.: Hörspiel (Uraufführung): Der PomeranzendieH Anschließend (etwa 10.00 nm.): Sportfnnk. Montag. 14. Fiuni. 4.30— 6.15 und 5.30—6.00 nm.: NachmittagSkonzert d«V Leipziger Rundfunkorchesters. ( 7.00—7.30 nm.: Vortrag Fr. Dr. Editha Oppens: Die Zeit des Minnedienstes innerhalb der Kulturentwicklung de» Frau. 7.30— 8.00 nm.: Ludwig Emanuel Reindl! Vorlesung eigener Dichtungen. 8.15 nm.: Sinfonickonzert, Leipzig. Anschließend (etwa 9.45 nm.): Pressehericht uno LporlsunV.