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Vas Metall -er Zukunft. Das Aluminium, seine Gewinnung »n- Verwendung. Von Dr F. Reinhart. Das Aluminium, das in Gestalt von Küchengeschirr «nd anderen Eebrauchsgegenständen wohl in jedem Haushalt zu finden ist «nd immer mehr Freunde gewinnt wegen seiner Leichtigkeit und Sauberkeit, ist in wenigen Jahrzehnten All. gemeingut geworden. Das spezifische Gewicht des Aluminiums d. h. das Gewicht eines Kubikzentimeters, ist 2.70 während das des Eisens 7,86 ist; das Aluminium ist also dreimal so leicht wie das Eisen. Es dürste manchen Leser in Erstaunen setzen wenn er er fährt, daß das Aluminium das verbreitetste Metall auf «nserm Planeten ist. Es kommt in den Feldspaten vor und ist einer der Hauptbestandteile der Tone und Kaoline. Der Korund, Rubin und Saphir bestehen hauptsächlich aus kristallisiertem Aluminiumoxyd, und auch der Türkis ist eine Aluminium- oerbindung So kommt Aluminium auch in Gestalt einer Kiesel säureverbindung in den Ziegeltonen vor, also auch in den Ziegeln, aus denen unsere Häuser gebaut sind. Durch eine ein fache Berechnung ergibt sich, daß in einem soliden vierstöckigen Hause ungefähr SO 000 Kilogramm Aluminium enthalten sind Trotzdem gelang cs erst vor rund hundert Jahren, es zum ersten Male herzustcllen. Der Grund hierfür liegt in seiner starken chemischen Verwandtschaft zum Sauerstoff und gewissen Verbindungen, von denen cs schwer zu trennen ist. Im Jahre 1827 stellte der deutsche Chemiker durch Zer setzung von Aluminiumchlorid mit Kalium das Metall Alu minium her. Der Gedanke von Wähler wurde von St. Claire Devillc aufgegriffen und ihm gelang es durch Verbesserung der Methode, den Preis für 1 Kilogramm Aluminium von 2400 Mark auf 200 M. hcrabzudrücken. Im Jahre 1885 konnte er auf der Pariser Weltausstellung Aluminiumblöck« zeigen, St. Elaire Veville's „Silber ans Lehm". Der Preis des aus rein chemischem Wege hergestellten Alu miniums sank bis 1888 aus 8 M. Die chemische Fabrikation muhte jedoch schliesslich der Herstellung auf elektrolytischem Wege weichen. Der Gedanke, Aluminium elektrolytisch zu gewinnen, stammt von Bunsen und Deville aus dem Jahr« 1884; seine Verwertung mutzte damals der hohe« Stromkosten wegen aus gegeben werde«. Der heutige Prozch der Aluminiumgewinnung geht in folgender Weise vor sich: In einem Kasten von ungefähr 1,50 Meter Länge und 0,60 Meter Breite und Höh« befindet sich ein Gemisch von Tonerde und Kryolith. Der Boden des Kastens besteht ans Kohleplatten, manchmal auch die Ecitenwände, die als na- thode dienen, an ihnen scheidet sich das Metall ab. In den Trog ragen von oben Kohlestempel als Anoven. Von den Anoden zur Kathode fließt der elektrische Strom durch das Ge misch; er bewirkt . Schmelzung und ber einer bestimmten Spannung, ca. 7 Volt. Zersetzung der Tonerde (-zi,0»1 in Alu minium f/Uj und Sauerstoff (0-1. der an der Anad« p> Kohlen oxyd oder Kohlensäure verbrennt Dle Temperatur der Schmelze beträgt 800—900 Grad Celsius Das Metall setzt sich am Boden des Kastens ab und wird alle 2—3 Tage aus einer Abstich öffnung abgelassen. Tonerde und Kryolith werden in der Schmelze je nach Verbrauch ergänzt. Das Ausgangsmatcrial für die Aluminiumfabrikation ist, wie schon oben erwähnt, die Tonerde die man aus dem Mi neral Bauxit durch Verschmelzen mit Soda, Lösen des ent standenen Natriumaluminats in Wasser und Abscheidung der Tonerde durch Einleiten von Kohlensäure gewinnt Aus ver schiedene andere interessante Verfahren zur Gewinnung ver Tonerde kann wegen Raummangels nicht eingegangen werden. Auch Kryolith und Aluminiumfluorid, die als Lösungs- und Flußmittel Verwendung finden, werden meist künstlich her gestellt. Die zu den Elektroden verwandte Kohle soll möglichst rein sein; es wird hierfür nur Retortengraphit oder Petroleum koks gebraucht, der nicht über 1 Prozent Asche enthalten darf. Das elektrolytisch gewonnene Metall wird meist noch i» Flammöfen umgeschmolzen und enthält daun S9 Prozent Alu minium. Das Aluminium kann man schmelzen und gießen, schmieden, walzen und hämmern und zwar fast so fein wie z. B. Gold oder Silber, di« man zu Blättchen von 0,00014 bzw. 0.0027 Milli meter Dicke anshämmern kann. Durch Beizen mit einer zehn prozentigen Natronlauge erhält das Metall seine matte silber- ähnliche Oberfläche. Das Löten von Aluminium ist bisher nur unvollkommen gelungen, da kein dauernd haltbares Alu miniumlot bekannt ist. Will man also zwei Stücken des Me, lalls znsammenfiigen, so muß man nieten, falzen oder schweißen. Das Verwendungsgebiet des Aluminiums ist schon jetzt recht umfangreich, unc, es stehen ihm wahrscheinlich noch manche Ausgaben in der Zukunft bevor. Zunächst sei seine Verwen dung zur Herstellung sogenannter Lcichtlegierungen erwähnt, wie Magnalium und Duraluminium, die starke Verwendung beim Bau von Luftchsiffen finden. Auch die Automobil- tnduftrie bedient sich des Aluminiums zur Herstellung von Ka rosserien und Motoren. Die Geschirrfabrikatlon war schon oben erwähnt. Die Abfälle der Eeschrirfabrikation werden durch mechanische Zerkleinerung auf Aluminiumbronzen verarbeitet. Dann sei an die Verwendung von Aluminiumpulver in der Feuerwerkerei «nd besonders in der Alumiuothermie erinnert, in der di« gewaltige Affinität des Aluminiums zum Sauerstoff »usgenutzt wird. Das Prinzip des Eoldschmtdtschen Verfahrens z.B. beruht darauf, daß bei der Entzündung eines Gemisches von Eisenoxydpulver mit einer entsprechenden Menge Alu- niniumpulver vor dem Eisenoxyd der Sauerstoff entzogen wird imd das entstanden« freie Eisen durch die Reaktionswärme zu- fammenschmilzt, indem e» z. B. zwei Eisenbahnschiene» beim Erstarren zusammenschweißt. Auch in der Elektrotechnik findet das Aluminium mehr und mehr Eingang, indem es für gewisse Verwendungen das Kupfer durch satnen geringeren Preis verdrängt. Entsprechend seiner zunehmenden Verwendung ist die Pro duktion auch von Jahr zu Jahr gestiegen Die Entwicklung Wetterzcugung un- -«» Preise« für 1 Kilogramm Alu minium von der erstmalige« Herstellung. de« Beginn der elektrolytische« Gewinnung bi« ans »nser« Tag« zeigt folgende Tabelle: Jahr Welterzeugnng Preis 1854 — Tonnen 2400 Mk. 1885 1Z » 74 „ 1912 S1100 » IchO ^ Neue Rleseu-Kraftwagen. vierachsige,Ueb««uito»obile". Elektrisches Licht kn -er Landwirtschaft^ § Allmählich hat sich die elektrische Beleuchtung auch in der Landwirtschaft Eingang verschafft. Dies war wohl dort etwa« leichter, als sie kein« vorhandenen anderen Beleuchtungsmittel zu verdrängen hatte, sondern erst eine eigentlich« Beleuchtung auf dem Lande schuf. Wie sah es denn früher aus? Der Knecht ging mit einer Laterne in den Stall, um nach dem Vieh zu sehen, und oft genug entstanden Brände infolge von Unvor sichtigkeit mit einem offenen Licht. In den Wohuräumen half die Petroleumlampe über die düsteren Tage und di« Abende hinweg. Hieraus folgte natürlich, daß viele Arbeit in den dunklen Wintermonaten einfach nicht geleistet werden konnte, weil man keine genügende Beleuchtung hatte. Die elektrische Beleuchtung hat hier Abhilfe geschaffen. Abgesehen von ihrer Bequemlichkeit, brachte sie die größte Feuersicherheit mit sich, was bet den Futter- und Heuvorräten sehr wichtig ist. Bei großen Speichern und Scheunen wird es von besonderer Wichtig keit, daß beim elektrischen Licht die Lampe und der Schalter ganz «»abhängig weit auseinander liegen können; man wird also den Schalter immer dort anbringcn, wo er am bequemsten und schnellsten zu erreichen ist. Sehr vorteilhaft ist es natürlich auch, daß es möglich ist, ein und dieselbe Lampe von verschie denen Stellen aus- und einschalten zu können oder umgekehrt mehrere Lampen mit einem Schalter zu bedienen. Um so merkwürdiger ist es, daß wir auch heute noch in der Landwirtschaft unendlich viele Betriebe finden, die sich gegen die Anlegung des elektrischen Lichtes sträuben. Der Hauptgrund hierfür liegt wohl in der Annahme, daß dar elektrische Licht teuer sei. Man vergißt dabei natürlich, daß durch die immer zur Verfügung stehende Beleuchtung und die schnelle Aus schaltung viel erspart wird und daß der Strom an sich auch nicht teurer ist als jedes andere Beleuchtungsmittel. Die Landwirte sollten doch einmal daran denken, daß der Stromverbrauch der Beleuchtung in gar keinem Verhältnis zum Verbrauch eines Elektromotors steht. Aber noch ein anderer Fehler wird oft be gangen. Man entschlicht sich wohl zur Anlage von elektrischem Licht, installiert aber Lampen mit ganz geringer Leuchtkraft. Auch hierdurch wird mehr vergeudet als gesparr. Man sollte daran gehen, die üblichen 25kcrzigen Lampen durch gasgcfüllte Lampen von 40 oder 60 Watt zu ersetzen. Der Landwirt muß sich doch vor Augen halten, daß alle Arbeiten schneller und besser ausgefllhrt werden können, wenn gutes Licht vorhanden ist. Die entstehenden Mehrkosten machen sich vielfach bezahlt. Aber auch der Außenbeleuchtung schenkt man draußen aus dem Lande noch zu wenig Beachtung. Abgesehen von der Sicherheit, die mit einer guten Beleuchtung dein Gut oder dem Landhäuschen gegeben ist, gibt eine starke Außenbeleuchtung auch den Fuhrwerken und Autos schnellere und sichere Fahrt möglichkeiten. Eine ausreichende Beleuchtung der Ein- und Ausfahrt ermöglicht ein rascheres Abladen und bequemeres Einfahren nach Sonnenuntergang. Eine neue Sonneni'chNcnnpe. Seit Jahren bemüht man sich, ein Ersatzlicht zn schaffen, das dem Sonnenlicht gleichwertig sei. Man hat zwar ein Tageslicht nachahmen können, doch fehlt ihm das Typische, der notwendige ultraviolette Teil des Spektrums, das der Medizin unerläßlich ist. Vor allem in der Textilindustrie benötigt man seit langem ein Licht, das man zur Prüfung der Farben braucht. In der letzten Sitzung der Belcuchtungs-Technischen Gesell schaft in Berlin wurde von Dr. Skaupy eine Lampe vorgefllhrt, die diesen Anforderungen durchaus genügt. Sie ist eine Bogen lampe. Die beiden Elektroden bestehen aus Wolfram, die Eas- füllung aus Stickstoff. Da der zwischen den beiden Wolfram elektroden im Stickstoff brennende Lichtbogen einen erheblichen Teil des ultravioletten Lichtes ausstrahlt, sind die Bedingungen geschaffen, welche an einen Ersatz für Sonnenlicht zu stellen sind. Wie gut diese Lampe für vielfache Prozesse der chemischen In dustrie zu verwenden ist, ersieht mau daraus, daß die Aktinität dieser Bogenlampe gegenüber den gewöhnlichen Glühlampen bedeutend gesteigert ist. lAktinität ist das Verhältnis des dem Auge sichtbaren Lichtes zu der Gesamtstrahlung der betreffenden Lichtquelle.) - Ein neuer Schall-Ampfer für Fahrzrugmstöre. Es ist selbstverständlich, daß der Schalldämpfer für den Be trieb eines Explosionsmotors nicht unbedingt erforderlich ist; hieraus erklärt es sich wohl, daß der Auspuffiopf bisher immer nur wenig Beachtung fand. Die erste Voraussetzung für einen Schalldämpfer ist die möglichst verlustfrete Schalldämpfung: ferner muß darauf gesehen werden, daß kein bedeutender Rück- drnck gegen den Motor erzielt wird. Durch den Schalldämpfer werden nun aber die Auspuffgase in ihrer Geschwindigkeit herabgemindert. Die Folg« hiervon ist. daß sich viele Ver- brennungsrückstände darin festsetzen, die mit ver Zeit störend und auf den Anstrittsquerschnitt verengend wirken müssen. Bei der Konstruktion eine« Schalldämpfers kommt es also zu- nächst darauf an, daß er leicht auseiuandergenommen werden kann, um eine gründliche Reinigung zu ermöglichen. Der neu- konstruicrte Auspuffiopf besteht aus einem Zuleitungsrohr, an dem der äußere Ring angeschweißt ist. An dem inneren Ring befinden sich mehrere Schlitze; er kann in den äußere» eingesetzt werden. Jeder Ring trägt eine einseitige Umbörtclung, die dem Umfang des anderen angepaht ist. Ans dieser Umbörtelung befinden sich kleine Erhebungen, die bewirken, daß dcc beiden Deckel nicht fest aufliegen, sondern an jeder Seite ein schmaler, kreisförmiger Spalt offen bleibt. Durch eine Schraube werden die Deckel gegen die Ränder der Ringe gepreßt. Die Gase haben also folgenden Weg zurückzulegen: Die Abgase werden vom Zuleitungsrohr tangential in den ringförmigen Hohtraum eingesührt und können durch die Schlitze an der inneren Wan dung nach innen entweichen. Beim Auftreffen gegen die Deckel können sie durch den Spalt zwischen Deckel und Ring hinaus treten. Dir bisher angestellten Versuche haben recht gute Ans allen Gebieten der Technik besaßt, man sich in den letzte» 29—SO Jahren mit der Herstellung von Maschinen. Mo toren. Dynamos, Turbinen usw., deren Ausmaße ins Eigautische anwuchsen. Eine» »nserer jüngste» Kinder der Technik, der Kraftwagen, will natürlich nicht nachftehen. Die Großkraftwagen stellen heute in der Verkehrstechntk be reits einen bedeutenden Faktor dar. Di« bekannte Firma Büssing in Braunschweig vor allem bringt solche Erodkrafb wagen in den Verkehr. Interessant an ihnen ist. daß sie sech-t statt vier Räder besitzen; das ist zwar kein besonderes Mcrimcl der Büssing-Wagen, sondern fast alle Großkraftwagen konstruiect man dreiachsig. Die bekanntesten Marke» sind Mercedes, VeiZ, Büssing, Vomag und Mannesmann-Mulag. Den genannten Firmen kam es bei der Konstruktion dieser, dreiachsigen Wagen nun nicht darauf an, «inen neuen Typ zu schaffen, sondern bei Versuchen stellte es sich heraus, daß die Verteuerung und Komplizierung des Baus durch das dritte Räderpaar sich durchaus bezahlt macht in bezug aus Sicherheit des Fahrens, Wendigkeit usw. Aber noch ein anderer Grund sprach da mit. Es ist selbstverständlich, daß die Pressung zwischen Bereifung und Erdoberfläche nicht ins Ungeheuerliche anwachsen darf, wenn di» Straße nicht in kürzester Zeit zerstört werden soll. Durch die große Ausdehnung und hiermit auch die starke Gewichtszunahme wuchs die Last, die auf den beiden Achsen ruhte. Ein Amerikaner fand hier den rettenden Aus. weg: er konstruierte als erster einen dreiachsigen Wagen, um so die einzelnen Achsen zu entlasten und den Druck auf das zu lässige Maß herabzudrücken. Hiermit zugleich ergaben sich noch manche anderen Vorteile: Infolge der qrößeren Adhäsion gerät ein solcher Wagen auf schlüpfrigem Pilaster naturgemäß viel schwerer ins Schleudern, als ein Wagen, der nur über vier Räder verfügt. Dadurch, daß man die vier letzten Räder an treibt und bremst, erhöht sich auch die Fahrsichechcit bedeutend- Einige Firmen begnügen sich mit dem Antrieb von nur zwei Achsen, versehen dafür aber die beiden leer lausenden Hinter räder mit Lentschenkeln, so daß die Steuerung au? vier Räder des Wagens übertragen wird. Hierdurch wird eine wesentlich größere Wendigkeit der Wagen erzielt, was Leim Verkehr aus schmalen Gebirgsstraßen von größter Wichtigkeit ist. Der Fortschritt in dieser Richtung scheint aber noch nicht am Ziel zu sein; vielmehr ist man in Amerika schon so weit, bereits vierachsige, also achträdrige Wagen zu konstruieren. Die Vesare-Corporation hat einen vierachsige» Omnibus heraus gebracht. Um einen Begriff von diesem „Ueberautomobil" z» bekommen, sei bemerkt, daß diese Kraftomnibusse 100 Personen befördern und zwar mit einer Geschwindigkeit von 66 Km.-Std. Dieser neue amerikanische Wagen weicht von den bisherigen dreiachsige« gänzlich ab. Gr ähnelt vielmehr den bekannten D-Wagen der Eisenbahn, die auf zwei vierrädrigen Dreh gestellen laufen. Gelenkt werden die Wagen dadurch, daß die vier Vorderräder durch die Steuerung verstellt werden; di« Steuerung geschieht nicht in paralleler Richtung, wie beim gewöhnlichen Automobil, sondern ist radial. Die Hinterräder stellen sich dann selbsttätig radial ein. Diese Steuerung muß sehr gut sein, denn es wird bekannt daß das riesige Automobil Kurven von nur 13 Meter im Halbmesser nehmen kann. Vollkommen abweichend von den bisher üblichen Wagen ist der Antrieb der Vesare-Omnibusse. Die Amerikaner haben hier versucht, die Prinzipien der diesel-elektrischen Lokomotive» auf den Kraftwagenbau zu übertragen. Die Kraftquelle ist ein Sechszylinder-Benzinmotor von 100 PS., der mit einer Dy- namoncaschine direkt gekuppelt ist. Der Strom speist einen in jedem der beiden Drehgestelle federnd aufgehängren Elektro motor, der die Räder durch eine Zwischenübersetzung antreibt. Durch diese Art des Antriebes fällt das Wechselgetriebe fort, sie ermöglicht eine sehr gleichmäßige und ruhige Geschwindig keitsregulierung. Sehr glücklich ist auch die Frage der Bremsen gelöst, die für einen derart großen Wagen von größter Wichtigkeit ist. Zu nächst ist eine normale Handbremse angebracht, die natürlich nur im Notfall in Benutzung tritt, da cs aus die Dauer un möglich wäre, einen so schweren Wagen dauernd mit der Hand bremse zum Stehen zu bringen. Die Hauptbremse ist die der Firma Westinghouse, die bekanntlich durch kürzlich angestellte Versuche bei der schweizerischen Eisenbahn sich als gleichwertig mit der Kunze-Knorr-Vremse erwiesen hat. Die Bremse ist so eingerichtet, daß sie auf 4.,. 6 oder alle 8 Näder angewandt wer den kann. Für abfallende Straßen ist ferner noch eine Kurz» schlußbremse vorgesehen .so daß der äußerst schwere Wagen sehr stark gesichert scheint. Sicher sind diese neu konstruierten Vierachser noch hier und dort verbesserungsbedürftig: andererseits ist aber nicht zu über sehen, daß aus ihrem Konstruktionsprinzip wohl noch größere Wagen erbaut werden können. Die bisher verwandten Voll gummireifen werden bei diesem Kraftfahrzeug übrigens durch Riesenluftreifen ersetzt. Wenn sich diese Wagentype erst mehr eingebürgert hat. so erwächst der Eisenbahn sicher eine stark« Konkurrenz in diesen bequemen, großen und sichcrfahrcnde» „Ueberautomobilen".' Schalldrmpfung bei geringstem verlast durch Rückdruck ergebe». -»«Leit«, TechnWes Ntlr-M. Untersuchung von Straßenbahnmotoren mittel« Radio. I» der amerikanischen Stadt Charleston beklagten sich wie überall^ die Teilnehmer am Rundfunk über die häufigen Störungen durch oorbeifahrende Straßenbahnwagen. Dadurch kamen die In genieure der dortigen Straßenbahn auf die Idee, diese lästige Erscheinung dazu auszunutzen, ihre Motoren aui Störungen zu untersuchen, denn die knackenden und pfeifenden Geräuschs konn ten ja nur von bestimmten Fehlern in der elektrischen Aus rüstung der Wagen hrerührcn. Es zeigte sich bald daß eine gewöhnliche Antennenanlage mit einmaliger Verstärkung ge nügt«, um auf sehr empfindliche und sehr praktische Weise die verschiedenartigen Defekte je nach den Geräuschen zn erkennen, wodurch man sie zu beseitigen in der Lage war, bevor sie großen Schaden anrichtcten. Abends bei der Rückfahrt ins Depot fahren di« Wagen an der Antennenanlag« vorbei, werden aus dis Defekte abgehört, und man bemüht sich jetzt, eine praktische Methode zur täglichen Prüft ' des fahrende» Materiale aus-