Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 21.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192605213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260521
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-21
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.05.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M MkMNNUßW WM« kk AMIlM Das Neichsministerium -es Innern hat dem Erlas; über die Fahrpreisermäßigung zugunsten der Jugendpflege folgende Fassung gegeben: 1. Die Fahrpreisermäßigung zugunsten der Jugendpflege wird linier den iarifarischen Voraussetzungen (Aussührungsbe- stimmungen C VIl zu 8 12 der Eisenbahnverbehrsordnung im deutscl>en Eisenbahn-. Personen- und Gepäcktarif vom 1. August 1925. Teil 1> behördlich anerkannten Vereinen zur Förderung der körperlici-en. sittlichen oder geistigen Erziehung der Jugend für von ihnen veranstaltete Ausflüge jugendlicher PeiZonen gewährt, die das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Als Vereine stir die Iugcndpilcge sind auch Vereine zu verstehen, die nicht als solcl>e, aber in den ihnen angeschlossenen Iugendabteilungen die Förderung der bör-perstcl)en. geistigen und sittlichen Erziehung der Jugend bezwecken. Zur Inanspruchnahme der Fahrpreisermäßi gung sind sowohl die Jugendlichen wie die sie als Führer beglei tenden älteren Personen mit der im Tarif <8 12 C VII Nr. 131 festgesetzten Beschränkung berechtigt. Die Fahrpreisermäßigung wird sowohl ni Wanderfahrten wie auch zur Beteiligung an son stigen Veranstaltungen der Vereine, insbesondere auch an sport- licyen Veranstaltungen gewährt. 2. Die wr Inanspruchnahme der Fahrpreisermäßigung not wendige behördliche Anerkennung erfolgt durch die von den Lan- oeszentralbehörden be,zeichneten Stellen. Es ist dies sür Sachsen das Landeswok l'akrts- und Jugendamt Dresden 3. Für sie behördliche Anerkennung gemäß der Nr. 2 kom men die Iugendorganisaiionsn Iugendabteilungen und die In- gendlichc umfassenden Vereine der folgenden Neichsorganisationen in Betracht: Deutscher Reichsausschuß für Leibesübungen. Deutsche Turnerschaft kür Sachsen: Landesausschuß für Leibes übungen: N"!chsauslchiik der Deutschen Iugendverbände. für Sachsen: Landesauschuß der Deutschen Iugend verbände: Zentralkommission kür Arbeiter-Sport- und Kör perpflege. >ür Sachsen: Arbeiter-Landes-Sportkartell. Den die sen Neichsorganisationen angeschlostknen Vereinigungen soll die ^abrvreisermäßiguna gewährt werden wenn sich nicht im Einzel nst Tatsachen ergeben, die den juaendpklegerischen Charakter der Verein gung in Frage stellen Ausnahmsweise kann auch Ber einigungen für Jugendpflege, deren Organisation sich nicht über zas Gebiet eines Landes hinaus erstreckt, die Berechtigung zur Inanspruchnahme der Fahrpreisermäßigung gewährt werden, falls die unter 2 genannten Stellen ihnen jugendpflegerische» Charakter zusprechen. 4 Die behördlich Anerkennung gemäß Nr. 2 kann in den jenigen Ländern, in denen eine staatlich geförderte Jugendpflege- organisation besteht, den dieser Organisation angeschlossenen Ver einigungen durch die unter 2 genannten Stellen unter der Voraus setzung der Nr. 3 ohne besonderen Antrag gewährt werden. 6. Wo das Verfahren gemäß Nr. 4 keine Anwendung findet, sind die Anträge auf Anernennung seitens der Iugendpslegever- eine an das Landeswohlfahrts- und Jugendamt im Arbeite- und Wohlfahrtsministerium, Dresden, zu richten. In den Anträgen ist a) der Name. Sitz und Zweck des Vereins, b) der Name und die Wohnung des Vorsitzenden und gegebenenfalls die Geschäfts stelle genau anzugeben. Ferner sind die Satzungen des Vereins und gegebenenfalls ein Ausweis Uber die Zugehörigkeit zu einem der unter 3 genannten Verbände beizufügcn. Die auf Grund der Prüfung des Antrags auszusprechende Anerkenung wird dem Verein schriftlich mitgeteilt und dient ihm als Ausweis gegenüber der Eisenbahnverwaltung bei der Inan spruchnahme der Ermäßigung Von den aus diese Weise anerkannten Vereinen wird eine Liste angelegt, di« in einer zweiten Ausfertigung der Eisenbahn, ve-waltunosstell« zugeht, in deren Bezirk die Vereine ihren Sitz l>aben Von allen Aenderungen und Ergänzungen dieser Liste ist der Ersenbahnverwaltung Kenntnis zu geben. Die dldgabe der Vordrucke für die Anträge erfolgt durch die Eisenbahnverwal tung nur auf schriftlichen mit dem Vereinsstempel zu versehenden Antrag des Dereinsvorsitzenden. Jede mißbräuchliche Inanspruchnahme der Fahrpreisermä ßigung wird, unbeschadet der strafrechtlichen Folgen, mit Ent ziehung der Berechtigung bezw. der behördlichen Slberkennung geahndet. 6. Der Erlaß tritt am 1. Mai 1926 in Kraft. Der Erlaß findet sein« Ergänzung in denjenigen Bestimmungen des Eisen, bahn-. Personen- und Gepäcktarifs, di« sich auf die Fahrpreis ermäßigung für Iugendpflegevereine beziehen svgl. die Bestim- mungen zu 8 12 unter C VII Nr. 11—141. In diesen Bestim- mungen sind die durch die Reichsbahngesellschaft aufgestellten nä heren Bedingungen über Teilnchmerzahl. Aufsichtspersonen, Min. destentfernung, Verfahren, Ausweise enthalten. Dor dem Pfingslfeske Nur noch ein Tag trennt uns von dem Feste des heiligen Geistes, und schon wehen seine Schwingen, senkt sich seine Stim- mung uns sein Geist hernieder Wohl scheint die Natur zu die sem Tage gerade kein besonoeres Festgewans anlegen zu wol len; denn grau uns düster dehnt sich das Himmelsgewölbe, und Regenschauer und Kühle machen den Aufenthalt im Freien nicht zu einem Genuß. Vielleicht hat aber der Wettergott noch im letzten Augenblicke verstiiudnisoolles Einsehen und läßt uns wenigstens etwas vom Maienzauber am Pfingstfestc genießen. Pfingsten ist nicht nur ein Fest oes Neisens und der Ver- einskongrcsse und Tagungen. Es redet auch zu uns eine ernste Sprache, die wir gerade jetzt nicht überhören sollten. Es redet Gegenivarissprache zu einem Volke, das sich kehnt nach dem Geist der Freiheit, das Begeisterung braucht zum Auirasfen. Zu Pfingsten, dem Tage ser Eintracht uns Einmütigkeit der ersten Christengemeinde, möge der Geist der Einheit ini Volke alle erfüllen. Die letzten Wochen haben ja wieder gezeigt, wie loeit wir immer noch von der Realisierung des Gedankens der Volkseinheit uno -gemeimchart entfernt sind. Nicht lost das Eigene, oas Persönliche dadurch unterdrückt werden. Auch die Apostel redeten mit emer Zunge, und alle verstanden sie. Dies große Allverstehen tut uns eben heute so sehr not. Aber auch Ser Geist der Schlaffheit uno Gleichgültigkeit werde himveg- gebraust vom Geiste oes Pfingstfestes. Seine Feuerfiammcn mögen all« Gemeinheit und Niedrigkeit Ser Gesinnung und des Handelns zerstören uno die Glut des Idealen entfachen, ein Licht anzünden das die Irrenden zum rechten Wege leitet. Einst har das junge Christentum durch Liede und Erbarmen die alte Welt aus den Angeln gehoben. Auch heute noch kann es aus den Trümmern oes Materialismus zu neuem Ausbau die helfende Hand reichen. Die Well niuß nur zu seiner Wahr heit und Echtheit streben. Dann werden ihr auch die sitt lichen Güter zu eigen, die mit der Wahrheit verbunden sind. Das alles führt uns zur wirklichen Größe und zum wahren Glücke. Das sind Gedanken oes Pfingslgeistes. die jetzt schon werdend über die Erde rvehen Pfinpstglocken. die oas Fest oes heiligen Geisles einläulen Ob sie wohl gehört werden; ob ihre Klänge wohl w-iderl)allen in bereiten Herzen? H. Dresden Paddelboot und Personen-ampfer Dresden. 20 Ma> Am 5. Juli vorigen Jahres hatte sich aut der Elbe bei LofchwiH ein schweres Paüöelbootuiiglück zugetragen, bei dem der 25 Jahre alle Kaufmann Otto E h m ums Leben kam. Der Führer des Oberdeckdampfers „Blasewitz", Steuermann Kunaltz. der das ifiattelbool gerammt Halle, war am 20 Februar d. I vom gemeinsamen Schöikengericht Dressen wegen fahrlässiger Tötung unter Außerachtlassung seiner Berukspslicht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden Sowohl der Verurteilte, wie auch die Dtaatsanwaltsä)ast hatten gegen das Urteil Be rufung eingelegt. Die Berutungsverhanülung fand gestern vor der 4. Strafkammer oes Landgerichts statt. lieber A Zeugen und Sachverständige waren zur Klärung des Sach verhalts erschienen. Steuermann Kunath bestritt erneut ein Verschulden am Tode oes Verunglückten. Er habe beim Durchlahren der Vlase- witz-Loschwltzer Brücke ein Boot zunächst nicht gesehen, oa er liesonders auf das Umlegen des Schornsteins und aus den aut der Bergfahrt begriffenen Dampfers l„Salesl"> achten muhte. Im Augenblick, wo er das Boot gegen den Dampfer steuern saq le: sofort alles geschehen, was überhaupt noch möglich war. Oberregrerungssekretär Weiß, der zweite Insasse des ver unglückien Bootes der gerettet werden konnte, führte als Zeugc aus: Sein Boot hätte in Loschwitz den Dampfer Särondan passieren lassen und dann den Strom nach links übergueren wollen, um Sen strompolizesiiclien Vorlchriiien nachzukommen Mit der Möglichkeit eines nachfolgenden und dann auch noch durchfahrenden Dampfers sei nicht gerechnet worden. Als piötz lich der Signalptifs ertönte, war es bereits zu spät. Sein ver unglückter Freund sei mit ichlagenden Schau lel- rädern Uverrannt ivorden. Das Boot wurde durch schnitten Der Zeuge brachte zum Ausdruck, daß der Zusam menstoß mit Vorsatz und Absicht geschehen sein müsse Aus Vor halte, hierüber Beweise anzutreten, erklärte Zeuge Weiß spater, daß in den Kreisen oer Paddler die Meinung herrsche, diese sollten „gebadet" werden, indem die Dampfer mit voller Kraft vorbei fahren und nicht stoppen. Kapitän Riedel. Steuermann Solomon, sowie Fabri- navt Gelbhaar die vom Dampfer Calcsl den Unfall beobachtet hoben, bekunden als Zeugen, dos Boot sei nicht vom Steven gerammt worden, das Unglück sei vielmehr erst durch Fest halten an der Ankerkette entstanden. Die Aussogen der ver schiedenen Zeugen, bis auf die Bekundungen des Weiß, waren für den Anaeklagten günstig Die Kochzett des Mönchs Don Aksre- Schallmann üraufführnng in »er Dresdner Staatsoper am 19. Mai 192«. „Und die Musik glaubt der Komponist mit Herzblut getränkt zu haoen, was leicht wie eine Phrase klingt", io liest man in den „Bographischen Notizen", die dem Pro- grammbuche beigesügt sind. Feder ernsthaft schreitende Tvn- setzer glaubt, seine Musik mit Herzblut getränkt zu haben. Und so mag das auch Schattmann getan haben. Aber sein Herzblut ist schwerflüssig. Es hat für ein Musikdraina eine bedenkliche Eigenart. Es verdichtet sich sehr schnell. Wird gallertartig. Und daran muß diese Oper erliegen. Wie cur Kranker, dem selbst der berühmteste Geheimrat nichr helfen kann. Auch Fritz Busch versuchte sich an dieser Oper als Arzt. Für die Premiere ist ihm ein Scheinerfolg gelungen. Da hilf: d e SUmmung tm Hau'e D e gestrig riea Spannungen wollen sich entladen. In der Folge ist das aber zumeist anders. Und aus dem Pyrrhussiege wird zum mindesten eine Enttäuschung. » Dem Bucke liegt die gleichnamige Novelle von K. F. Meyer zugrunde. Wer das Buch Meyers kennt, der wird bestürzt sein über den armseligen Rest, der davon übrig- geblieoen ist. D:e „Notizen" im Programmbuche plauschen: „Liebe Züge und Einzelheiten der Novell« mußten beiseite gelasken werden, um ein ganz und nur aus seelischen Trieb kräften erwachsendes Drama zu schaffen." Und damit ist dem Werke der poetische Zauber genommen. Was bleibt vom Schmetterling, wenn man ihm den schimmernden Flügei- staub nimmt? Die Handlung schleppt sich müde, bleischwer zum Ende. Astorre, der Sohn des Grafen Vicedomini, ist Mönch. Da sein Bruder Umberto im Kampfe fällt, ent bindet ihn ein päpstliches Breve von der Kutte. Schwer ist sein innerer Kampf. Der Wunsch des sterbenden Vaters siegt. Astorre soll aber auch Diana, di« Verlobte des Umberto, heiraten, di« er nickt liebt. Sein Herz hängt an Antiope, deren Mutter dem Wahnsinn verfiel. Diana gibt ihn aber nicht frei. Ein Wunder bringt der Mutter Antiope» den Verstand wieder. Da» bewegt den Geistlichen, Astorre »n-Antiove zu vereiniaen. Diana aber kordert Butze. Diese Don seiten der Sachverständigen wurde allgemein anerkannt, daß Kunaih richtig gehandelt hatte, um ein Unglück im letzten Augenblick noch zu verhüten. Staatsanwalt Dr. Wolle hielt den Schuldbeweis wieder in erster Instanz für erbracht und beantragte Verwerfung der Berufung des Ange klagten. Scm'eit die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt habe, stelle er die Erhöhung der ausgeworfenen Gefängnisstrafe m das Ermessen »es Gerichts. Nachdem Rechtsanwalt Dr. Glaser auf Freisprechung plädiert hatte verkündete der Gerichtshof nach kurzer Beratung folgendes Urteil: Die Berufung der Staatsanwaktschast wird verworfen. Ans die Berufung des Angek'agten wird das Urteil de-- gemeinsamen Schötfengerl^'ts vom SO. Februar ausgehoben und der Beschuldigt« unter Uebernahme der Kosten an die Staatskaste freigesprochen. Die Beiakniqen -e öeukschen Städkefages Dresden, den 20. Mai. lieber eine Reihe wichtiger kommunaler Fragen ianden Ende voriger Woche in Dresden Beratungen des Deutschen Städtetages statt Der Vorstand des Städtetages, oer die Notwendigkeit der Wiederherstellung des selbständigen Anteilrechrs der Gemeinden an der Reichseinkommen st euer immer betont hat, faßte Be schluß über Richtlinien, die die praktische Durchführung dieses Anteilrcchts s-cherstellen. das die unerläßliche Voraussetzung bildet, um die volle Verantwortung aller Kreise der Bürger schaft für die Ausgabenwirtschaft in den Gemeinden und damit einen Grundpfeiler der städtischen Selbstverwaltung wieder auf zurichten Gegen die bei der V r rg n ü g u n g s st e u e r in Aus sicht genommene weitere Einengung der kommunalen Selbstver- n-altung erhebt der Städtetag Einspruch. Festgchalten wird, trotz der entgegenstehenden formalen Entsckieidung des Reichs- bahngerichls, an den im Ncichsbesteuerungsgesetz vom 10. 8. 1925 fcstgelegten Zuschußleistungen der Reichsbahn zu den durch die Eisenbahnwerkstätten verursachten Kultur- und Sozialausgaben der Gemeinden In der Frage der Anleihe- Politik hält der Slädtetag für geboren, daß die Städte bei der Befriedigung außerordentlickger Haushaltsbediirfnisse größt mögliche Selbstbeschränkung üben. Aus der anderen Seite fordert er. daß den Städten bei der langfristigen Anleihe ist ein Kuß. In diesem Augenblicke ersticht säe Astorre und sich. « Letzten Endes wäre auch aus dem Buche etwas zu machen gewesen, wenn ein B.rufener dazu gesunden worden wäre. Schattmann ist ein durchaus ernstes, solides Talent. Man hört den lauten, ehrlichen Herzschlag aus der Partitur. Es fehlt ihm aber der Gluthauch, die versengende Lohe, die die Handlung in Brand setzt. Er malt allzusehr grau in grau.» Vielleicht gibt ihm das Buch nicht genügend Möglichkeiten zu grellen Gegensätzen. Und ohne diel« kann nun einmal das Musikdrama nicht leben und nicht sterben! Diese Muiik wird mit der Zeit langweilig. McW könnte sie als Musik der inneren Zerrissenheit und Zerknir schung bezeichnen. Eine ewige Lethargie. Die Schuld trägt vor allem die homophone Behandlung des Orchesters. D:e ivenigen temperamentvollen Steigerungen können nicht viel ändern. Die Musik ist stellenweise nicht ohne Melos. Aber die Motive sind zu kurzatmig. Es fehlt der weitgeschwun gene Bogen. Die einzelnen Partien sind sanglich ganz geschickt behandelt. Auch das Orchester klängt im großen und ganzen. Die Farbenpalette von Richard Strauß ist reich lich verwendet. Aber di« Monotonie und die dauernde Wiederholung eines Motives legen sich wie ein eisernes Band um die Kopfnerven. Man spürt ein Bohren und Zusammenkchnüren. Und der Rest äst ein beklemmender Kopf schmerz. So werden neue Wege nicht erschlossen. Das Problem der neuzeitlichen Oper wird mit diesem Werke auch nicht gelöst. Die Aufführung allein brachte den Premierenerfvlg. Fritz Busch setzte sich mit ganzer Persönlichkeit für da» Werk ein, und die Kapelle stand ihm meisterhaft zur Seite. Kurt Taucher, ein unübertrefflicher Astorre, Eu genik Burckhardt, stimmgewaltig als Diana, Friedrich Plaschk«, monumental als Vicedomini, Elisa Stünz- ner, poesäevoll und rührend als Antiope, Eva Plaschk« v. d. Osten, ergreifend als di« irre Gräfin Kanossa, dazu Willy Bader, Adolf Schoepfltn, Han» Lange, Paul Schöffler, Rudolf Schmalnauer in Episoden rollen gaben ihr Beste», um einen Erfolg zu sichern. Für diesen Abend reichten die Bemühungen, um den Komponisten und Dirigenten oftmals zu rufen. Ob «» von Dauer sein w, rd? Max tzasattund Arthur PSltz hatteu stimmunq»- aufnahme für produktiv« oder dringliche Zwecke nicht neue Hin» dcrnisse in den Weg gelegt werden, wie etwa gar durch Unter, stellung unter das Gutachten einer neuen besonderen „Beratungs- stelle" sür Inlandskredite. Dezirksausschutz Dresden, 20. Mai. Eine Tagung der Bezirks« usschußmitg lieber der Amtshauptmannschaft Dresden fand gestern unter dem Vor sitz von Regierungsrot Dr. Geyer statt. Dem Samariterver- ein Poppritz und Umgebung wurde ein« Beihilfe von 100 Mark aus BezirksmätiÄn gewährt. Anschließend wurden Vertrauens- männer und Stellvertreter zu den Schössen Wahlausschüssen 192627 gewählt. Ein Gesuch -er Gemeind« Loßmonnsdorf um Gewährung einer Beihilfe zu verschiedenen Notstandsorbeiten in Höh« von 4500 Mark wurde befürwortet. Abgelehnt wurde ein Antrag der Stadt Radeberg auf Gewährun«, eines Bei trages aus Bezirksmtiteln zu den Lasten des Realgymnasiums mit Realschule. Ein« Anzahl Gemeinden hatte um Ucbertrogung der Befugnis zur Ausübung der Polizeistrafgewalt auf den Staatsstraßen nochgesucht: Befürwortung fand hierbei jedoch nur der Antrag der Stadt Tharandt. Ein« länger« Aussprach« in Sachen der Milchrevision führ!« zu der Feststellung, daß in letzter Zeit Verwässerungen bis zu 35 v. H wahrgenommen worden seien. Daher müßten mehr Revisionen vorpenommen werden. Die Namen der Mi!ch- verwässerer sollen unter Umständen veröffentlicht, und zuküns. tig härter« Strafen verhängt werden. Zulässigkeit -er An e Vermietung Das Städtisch« Wohnungsa mt teilt uns miti In der letzten Zeit ist häufig beobachtet worden, daß Hausbesitzer sich weigern, ihren Mietern die Zustimmung zur Nntervermietung zu erteilen. Sie berufen sich dabei auf die abgeschlossenen Mietverträge, welche Untervermie- tung unterlagen. Hierzu wird darauf hingewiclen, daß nach dem Mieterschutzgesetz das Amtsgericht als Mieteini gungsamt die Erlaubnis des Vermieters zur Unterver- mietung auf Antrag des Mieters ersetzen kann. DaS volle Bühnenbilder geschaffen. Waldemar Staegemann zeichnete für charakteristische Spielleitung. Ernst Hin he hatte die Chöre ausgezeichnet vorbereitet. Es war also in jeder Beziehung mit Liebe und Hingabe gearbeitet wor den. Der Komponist ist allen eine Fülle von Dank schuldig. Otto Hvllstein. Eröffnung -es Iahresschau-Pa kihealers Die Eröffnung des Iahressck>au Parkthcaters in der Gar tenbau-Ausstellung findet am 26. Mai. nachmittags 5 Uhr, mit einem Gastspiel der Etoatstheater statt. Zur Ausführung ge langt „Die Laune des Verliebte n". ein Schäferspicl von Goethe in der Regie von Josef Gielen, die dekorative Aus stattung hat Adolf Mahnke. Mitwirkende sind: Antonia Diet- rich, Jenny Gciiaffcr, Willi Kleinoschcgg, Felix Steinböck. Ferner gelangt zur Aufführung als Basicttpontomime nach der Musik von Mozart „Die Verliebten" in -er Einstudierung von Ellen v Cleve-Petz. Mitwirkende sind: Ellen v. Cleve-Petz, Susanne Dombois, Hilde Brumos, Gino Ncppach, Hilde Schlicken und die Tanzgruppe. Der Vorverkauf ist bereits eröffnet und findet statt in der Kartenausgabe der Iohresscl)au, Lennestraße, un ket der Konzertdirektion F. Ries, Seestraße. Karten sind z» haben zu 3, 2 und 1 Mark. Resideuztheater. Sonntag, den 23. Mai (1. Psingst« feiertag) Erstaufführung der Operette „Das Holland- welbchen" von Emmerich Kalman. In den Hauptrollen find beschäftigt: Johanna Schubert, Charlotte Schaedrich, Jda Kattner, Otto Marie, Georg Wörtge, Willy Karl. Hans Hoff, Ricco Langer. Vorkommende Tänze sind einstudiert von Adolf Gassert. Dekorative Ausstattung! Oskar Schott. „Das Hollandweibchen" gelangt dann jeden abend V,8Uhr bei Sommerpreisen znr Aufführung. Bühnenvolksbnnd Dresden. Zu den Nachmittagsvorstel lungen >an den Pfingstfeiertagcn im Albert-Theater am I. Feiertag: „Die Fünf Frankfurter", Lustspiel von Karl Rößler; 2. Feiertag! „Gemeinde Schmuggeldorf", Lustspiel von Karl Mllller-Hoer, stehen für unsere Mitglieder Karten in der Geschäftsstelle zur Verfügung. Insbesondere wird darauf hingewiesen, daß Mitglieder, welche Vorstellungen nachzuholen haben, zu diesen beiden Vorstellungen Karten erhalten können. Die Abholung muß bi» Sonnabend er- fotzen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)