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Sächsische Volkszeitung : 11.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192605111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260511
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-11
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.05.1926
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Dienslag. den 11 Mo, 1V2L Nr. 103. Seit« »—- Kinderwache von Maier und rin« köstliche Bearbeitung des Wächierrufe» „Hört, ihr Herrn, uns laßt euch sagen . . von Lro Blech Ein Doppelquarieit «lese» llhores bol oas .,Mor gengebei" von Menoelslohn Bartholdh und eine feint Bearbei- iung des ..Döners aus Kurpsalz" von A v. Othenraoe» Willi Huchs als Solist holte sich mit Schumanns ..Wanderlied" und Karl Löwe» „Erkennen" wohlverdienten Beifall Uno endlich trasen ..Die süns Stumpfnäschen" svon L Neinatke) so recht den Geschmack der Jugend und auch der Alten H» danklxirer Freuoe über diese erste Feier und mit ge steigerten Erwartung,n sür Sen kommenden Tag ging man spät abends auseinander in sie schick,ende Obhut der Chemnitzer Gastgeber. Die Tagung erreichte ihren letzten Höhepunkt. In der groszen Fesloersammlung ,m Kaufmaitiiiichen Bereinshaule Der vortresfltche Saal, der weit über 30l»0 Personen saht, uns um den manche andere S.adt Chemnitz beneiden dürste, war bis auf oen letzten Platz besitzt Der aeiainie untere Saal mar von der Hupend gefüllt, wäh.eno oben auf den geräumigen Tribünen Sie übrigen Gaste aus '»en Lhemnitzel Gemeinden Platz nahmen. Die Stadt Chemnitz ivar gurch Sladtra! Dr. Scheusler vertreten Vor» auf Sem Pr dlum bildeten die Hahnen der katholische» Hupend Sach sens einen herrlichen, bunten Wall, und Uber ihnen strahlte liMboll-asi ein leuchtende» Kreutz. Mit .'er ..Gründung der Kirche" aus Sem Oratorium „Christus" n ni Franz Liszt leiteten Sie vereinigten Kirchcnchore oon Chemnitz unter sein Stabe von Lehrer H. Kreisch mar, an der Orgel beglciiei von Kanior H. V o a i- gegen 4.30 Uhr Sie Versammlung ivüroig ein. Das „Du bist Pelrus, und aus diesen Heilen w-rd« ich bauen meine Kirche . . . Der Hölle Psorten werden sie nicht überwältigen" schul jene feierlich glau- bensstarke Stimmung. sie durch oen ganzen Aoend weiierklona. Ein poetischer Heslspruch aus der Feder von Kaplan Essel, Tressen, schiug die Brücke vom Glauben tzur Hupend und ihrem Wunderland dessen Freude und Glück in einem anmutipen Kinderreigen ossenlmr wurden. Mädchen der 1. und 8. kalho« lilchen Sclwie teilten sich in Gelang und Tanz und auch in den frohen Beilall. Dann aber kam oer Hupenoernst. Hn P. E s ch. S. H.. dem verbansssekretär der Neudeutschen. in dem sie alle, welcher Organisation sie immer anpehören möpen. einen ihrer ersten Hugendsüh'er achten. Lautlos !atz Sachsens katholische Hupend heule diesem Monne zu Füßen, und lautlos h'np diele Niesen- jupcndversammsunp cm seinem Wort, das silberklar und be stimmt. fordernd und pebend. ermahnend und mitreißend ihre Herzen ruckte und wohl scoen tzu innerster Bepeisterunp tzwanp. - Er sprach von der Sehnsucht nach einem neuen Deutschland und dem Wepe dahin, der für unsere Hupend nur der Wep ihrer katholischen Kirche ist. die der Hupend so vieles pibt. Wahrheil und Klarheit Kraft und Gnade, irdisches uns ewiges Glück, die aber von der Hupend auch etnus fordert, pantze Menschen. Liebe, Treue uno H'lie. Uno als P. Elch seine Worte mit der beschwö render Bitte ichlotz: ..Katholische Hupend! Sei pan i katho lisch!" da brach ein Beifallssturm los. von dem man bei der Ein stellung unserer Hupend annehmen dar!. Satz er nicht bloße For- malltät ist sondern Ausdruck innerster Ileber'enpunp Diese Hupend hat P Elch oerstanden und hat auch leine Kirche ver standen. Uns sie wirs in ihrer Konsequenz den Wep auch zu pehen wissen cks tzur vollbrinpenüen Tat. Es war ein glücklicher Gedanke, sah man dieser Rede eine Ausführunp des Nütlischwures aus Schillers „Tel!" solpen lieh. Die Mitglieder des Gelellenvereins und der anderen Hupcndver- eine entlediplen sich ihrer Aufgaben mit großer Hingabe. Und der Schwur geirxmn hckr doppelte Bedeutung. „Wir wollen frei sein" nicht allein als Balk. sondern nicht minder als Men-schm. frei oon den Ketten der Sünde Darum klang der Rütlilänvur aus in dem G-aubenslchwur unserer Kirche: „Hesl soll mein Taufbund immer stehn, ich will d>e Kirche hören!" Die feierlich» ernste Stimmung wurde unterbrochen durch den Beifall mii dem die Hugend ihren B > ichaf am Redner pulte beprühke Hmmer wieder subelt sie lhm zu ehe er zu Wort kommen kann, um hier vor der Hugend die Grund lagen und die Ziele der katholischen Hupend pflege sorzulepen. Auch während dieser Rede seicriiche Slilie, im weiten Saal Auch im Visclwf sieht die Hupend ihren Hührer. dem sie zu folge» bereit ist Sic erfährt es hier aus berufenstem Munde, welches die Grundlagen echter Huoendpflepe sind, sie freut sich über die Anerkennung der guten Seiten der heutigen Hupendbewepuna und sie wird sich bemüht, sah es gewisser Gren- zen bedarf, die auch der Hupendbewepunp Ziel und Weprichtunp vorschreiben Sie wird aber vor allen Dinnen inne dah Jugend pflege auf dem Boden des katholischen Glaubens die sicherste Gewähr für den Erfolg gibt. Stürmischer Veisall dankte auch dieser Rede, auf die wir morgen ausfuhrsicher tzurückkommen werden. Den zweiten Teil der Hestoersammlung leiteten die ver einigte» Knchimchöre unter Kantor Hoseph Vogls Leitung mit dem vierstimmigen Chor „Morgennxmderung" van Julius Dürr- nrr ein. Am Vormittag noch dem Pontifikalamt hatte der Diötzesanbischof die Weihe einer neuen Hat)ne des katholischen Hungmännrr.Bereins Chemnitz Et. Hoseph vollzogen. die mit einer der Anlässe der Tagung ivar. Hm Fcstzug wurde die prächtige Fahne das erstemal zu öffentlichem Bekenntnis den Chemnitzer Hungmannen vorangctragen, und jetzt stellten sich die Mitstreiter mit ihren Glückwünschen ein. Eine pantze Anzahl von Hahncnnägeln und mehrere Fahnenschleiscn waren vorher schon dem Präses des Ehrenvereins. Kaplan Toddenroth überreicht worden. Jetzt mochte sich in sehr glücklicher Weise Lrtzprirster Pfarrer Neugebauer zum Hnterpreten aller Glückwünsche. Nur dle Wendel sandte mit Recht ihren Kaplan Grase. Radibor, mit ihren Glückwünschen vor. Tie Fahne ist ein Werk des Diätzesan-Paromenienvereins in Bautzen und weist auf der einen Seile einen mächtigen goldenen Löwen aus, ein Symbol für den Wohlspruch unserer Iungmnnner .Tapfer und treu!". Auch der Vertreter der Stadt Chemnitz. Stadkrat Dr Scheusler nahm das Wort, um als Nichtkatholik seiner Freude und seiner Zustimmung tzu dem Gehörten in dem Be kenntnis niederzulegen, datz eine gedeihliche Hiigenöertziehunq nur aus dem Boden des Christentums gewährleistet ist Deine an erkennenden Worte sür katholische Jugendpflege und -ardeik fanden in der Versammlung lebhaften Widerhall. Drohen Beifall löste die Mitteilung aus. an den päpstlichen Nuntius in Berlin Msg Pace IN. folgende Ergrbenheits- abresse abzusenden: Di« zmn Hngenbsonntag in Chemnitz mit über tausend Erwachsenen um ihren Bischas gescharte kaitzaiische Fügend Sachsens sendet Eurer Exzellenz als dem Vertreter des hei ligen Vaters in Dentschtand ehrerbietigste Grütze und gelob» unwandelbare Treu« zur heiligen Kirche. Pom Gau tag des lsterlx'.ttdes katholisch kaufmän nischer Vereine in Dresden lies ein Begrützungstelsgramm ein. das von -er Jugend mit großer Begeisterung ausgenommen wurde. Mitglieder der Chemnitzer Hungsrouenkonqrrgation Netzen es dann noch zum „Damensängerkrieg" kommen, während leider die lapsere D. I. K. Chemnitz nicht mehr zur Auswirkung ihrer Kraft kommen konnte, weil die Zeit drängte, und dos Schlutz- ivart zu früh kam. in dem Kapplan Toddenroth nochmals D?"k und Freude der Chemnitzer Katholiken schwungvoll zum Der „Erlaß" -es Reichspräsidenten Die GesamlaufroUung -er Flaggenfrage Das Schreiben an den Reichs kanzler Berlin, 10. Mai. Der Reichspräsident hat gestern abend an den Reich-kanzler nachstehendes L-chreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr Reichskanzler. Die zweite Verord nung über die deutschen Flagge» vom ü. Mai 1025 ist in der Ocffenllichkeit erheblichen Mißverständnissen begenet. Die außen- und w:rtschastspol:t:'chc,i Ereignisse der letzten Zeit, die einer neuen Geltung Deutschlands »n Ausiande den Weg ebneten und uns wieder in die Weltwirtschaft ein- atiederien, erfordern eine starke Mitwirkung der Deutschen lm Auslande und ein freudiges Bekennen aller Ausländs deutschen zum Deuckchtum bei öffentlichen Kundgebungen. Dein stand im Auslände unter besonders schwieriger Be gleitumständen der unselige Flaagenzwist hindernd im Wege. Diesem lick..' .„»de soll durch die Verordnung vom 5. Ntai d I. abgcholfen werden, uno ich bin überzeugt, daß dieser Zweck mit der Verordnung auch erreicht wird. Nichts liegt mir, wie ich Ihnen bereits wiederholt zum Ausdruck gebracht habe, ferner, als die durch die Verfas sung bestimmten Nationalsarben zu beseitigen. Ich bin viel mehr nach wie vvr fest entschlossen, die Flaggeiifrage nur aus der Grundlage der Versasiung zu behandeln. Leider hat sich aber aitS den Erörterungen st: Presse und Lestcnst ch.'elt erneut ergeben, wie vechäiiguisuoti und gefährlich für unser Volk der schwebende Streit um die Flagge ist. Hier in absehbarer Zeit auf verfassungsmäßigem Wege einen versöhnenden Ausgleich zu ghaffen, der dein gegenwärtigen Deutschland und seinen Zielen entspricht und zugleich dem Werdegann b der Geschichte des Reiches gerecht wird, ist mein innigster ^ Ich bitte Sie des halb. ? nzicr, zur geeigneten <..»>nde sowohl mit den gesetzgebenden Faktoren >m Reiche, als auch mit den an dieser Frage de - ' - — s'ertcn Bereinigungen in Ver bindung zu treten, um diesem Ziele nachdrüästichst zuzu streben. Möge der Zeitpunkt nicht fern sein, wo sich das deutsche Volk wieder friedlich um ein und dasselbe Symbol seines staatlichen Daieins schaart. Mit der Versicherung meiner hohen Wertschätzung und mit friedlichen Grüßen bin ich Ihr sehr Ergebener gez. v. Hindenburg. Der vor einigen Tagen ausgebrochene Flaggenstrcit wird durch diesen Erlaß nun erst recht in den Mittelpunkt des Tagcs gerückt. Jetzt scheint es wirklich so, daß in Berlin keuie notwendigere 'Arbeit vvrliegr als sich um Dinge zu streiten, die mit Leichtigkeit sür bessere und ruhigere Zeiten nufbcwahrt werden könnten. Wenn in dem Erlaß bewirt wird, daß durch die Verordnung vom 5. Mai (worin festgclegt wurde, daß beide Flaggen, Reichs- und Handelsflagge, im Ausland gleichzeitig gehißt wer'en müssen) erheblichen M > ß v e r ständnissen ausgesetzt sei, so ist dazu zu bemerken, daß man von M:ß- vcrstänou:,,... reden kann, sondern daß die Ver ordnung in klarer Erkenntnis ihrer Unsinnig- keit einer scharfen ablehnenden Kritik unterzogen wurde. Im Vorstehenden wird nochmals wieder die längst widerlegte n»d a!!',» nnige Ansfailung des Kabinetts hervvrgehoben, daß der „unselige Flaggenstreit" dem deutsch»!! Gedanke» im Ausland überaus große Schwier g- keiten bereitet ya.be. Es wird aber mit keinem Work ge sagt, dah die deutsche Regierung tätigst die Pflicht gehabt hätte, ihren Auslandsvertretern in unzweideutiger Weise kiarzumachen, welches nach der Verfassung die zu respekiucenorn Farben seien, und daß man keine Lust habe, im Ausland weilenden Konsuln, Botschaftern und ähnlichen Vertretungen zu erlauben, genau wie kleine Kinder, die Farben sich auszusuchen, die gerade mal ihnen ans irg.ndwclcheu Gesühlsmvmenten heraus patzten. Daß jetzt „in absehbarer Zeit" die gesamte Flaggen frage ausgerollt werden soll, heißt nichts anderes, als datz man gewillt ist, zu dem durch die Verordnung vom s S Mai angerichteten » ., »och einen größeren hinzu« zufügen. und das Volk erst recht in Erregung zu versetzen. E:n ganz Harmlo,er könnte aus dem Erlaß herauslesen, daß es gegenwärtig überhaupt keine Reichsflagge gebe, daß sie erst genhaffen werden müsse. So harmlos ist aber di« Mehrheit des Volkes nun einmal nicht. Wir haben schon seinerzeit bei der Wahl des Reichspräsidenten darauf hingewicsen — und wir sind heute noch derselbe» Meinung —, daß es sür Hindenburg eine Kleinigkeit wäre auf Grund icines übergroßen Ansehens den nun einmal rechtmäßig bestehenden Farben schwarz-rot-gold die volle Anerkennung des gesamten deutschen Volkes zu ver schaffen, um au: diese Weise allen Aufregungen und sedcr Geldverschwendung bei etwaigen Volksabstimmungen vvrzubeiigen. Wenn Deutschland später wieder sehr viel Zeit und sehr viel Geld hat, dann Hütte es sich ja von neuem den Luxus gestatten können, sich über Kleinigkeiten aufzuregen und aus Bagatellen hochpolitische Ereignisse zu machen. Daß Hindenburg rein persönlich ge- nomnien, die besten Absichten hat ist klar. Aber es kommt hier auf die praktische Wirkung eines Erlasses an. Die Schuld für die ganze Affäre liegt beim Reichs- kabinett unter Führung Luthers. Es wird sich „och heute oder morgen zeigen, was die Parteien dazu sagen. Wirkungen Demokraten für Reichstagsauflösung Berlin. 10. Mai Der „Montag am Morgen" veröffentlicht eine Unterredung mit dem Vorsitzenden der Demokratischen Partei. Dr. Koch, in der dieser sagte, die Demokratische Partei sei nicht ge- neigt, in irgendeiner Weise Plänen beizustimmen, die geeignet wären, den Gegnern der schwarz-rot-goldenen Reichssahn« irgendwelche Zugeständnisse zn machen. Falls die Krisis sich wei. terhin zuspitzen sollte, was anzunehmcn sei. bleibe -Ri», »cka als die Auflösung des Reichstages. Wie die „Montagspost" meldet, hat aus dem Parteitag oe, Demokraten Thüringens inWeimarder Vorsitzenoe der Demo, kratischen Partei. Minister a. D. Koch über oie Flaggenfrag« >m«er anderem gesagt, daß Hindenburg feine Autorität auch in öen Kreisen der Linken sehr wohl hätte benutzen können, um den Flaggenstreit erträglich zu lösen. Ader die Art der Vorgehens Luthers habe eine befriedigenden Lösung auf mehrere Fahre, wenn nicht aus Jahrzehnte, unmöglich gemacht. Tie Reich-ver- sassung kenne keine Ncgierungsgewalt des Reichspräsidenten obne ein Einspruchsrecht des Reichstages. Wenn die Rechte die Demo- Kraken für einen etwaigen Rücktritt des Reichspräsidenten ver antwortlich zu machen suche, so müsse gesagt werden, daß eine Nachprüfung von Verordnungen des Reichspräsidenten durch Sen Reichstag dem Ansehen des Reichspräsidenten keinerlei Abbruch tue. aber cs sei unerträglich, daß gewisse Kreise neben der staats, rechtlich veranlivortlichen Regierung und dem Reichstag eine dritte Instanz schaffen wollen, die entscheidend in die Politik cin- gretfe. ohne verfassungsmäßig dazu berufen zu sein. Än der inleriraktionellen Besprechung der Regierungspar, teien am Sonnabendabend nahmen folgende Abgeordnete teil: Bom Zentrum v. Guerord und Stegerwald. von der Deutschen Volkspartri Dr. Scholz und Brüninghaus. von den Demokraten Koch, der erst am Mittag im Flug'.eug aus Erfurt zurückgekehrt- war, und von der Bäurischen Dolksparkei Leicht. Van der Reichsregierung war Neichsarbeitsminister Dr. Brauns erschienen,-' der die Parteiführer über den Inhalt der Ministerbesprechungen unterrichtete. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Das Zentrum und die Demokraten halten nach wie vor daran fest, dah der F!ag« generlatz unzeitgemäß sei und werden dies auch bei der Diens- lagsdebatte zum Ausdruck bringen Die endgültige Stellung nahme dieser Parteien wird heute sestgekegt werden. Heute nach mittag werden die Parteivorstände sich versammeln und nach Ab schluß dieser Sitzungen werden die beiden Fraktionen zufammen- kreten Voraussichtlich wird am Dienstag sofort nach der Begrün, düng der sozialdemokratischen Interpellation der Reichskanzler das Wort ergreifen. Nach ihm wird Reichsinnenministcr Dr. Külz sprechen, während Reichsautzenminrfter Dr. Stresemann erst später in die Debatte eingreisen wlrd der vorgerückten Stunde wegen aussallen mutzten, geschah sicher sehr zliiii Wehe der vortressiichen Chemnitzer Sänger und Sän gerinnen. Gerade sie aber dürfen versici-ert sein, daß ihre Leistungen und ihre hervorragende künstlerische Ausgestaltung auch dieser großen Tagung vollste Anerkennung verdienen und auch gesultden haben. Sie dürfen mit ihren vortressiichen Leitern. Lehrer Kretschmer und Lehrer Bogt, ein gut Teil des großen Erfolges sür ihre nicht geringe Mitarbeit in Anspruch nehmen. Bor allen Dingen aber gilt dies von dem Ortsaus schuß. an seiner Spitze von Lehrer G. Wenzel, der sich mit iveitschaueiidem Optimismus für diese Tagung eingesetzt und ihren Erfolg gesichert hat. Sie hoben ihren Chemnitzer Gemein den sowohl, wie den« ganzen Bistum einen grohen Dienst erwiesen. Dieser erste Diözesan-Hugenütog in Chemnitz wird sicher lich nicht ohne Nachfolger bleiben. Soviel ist aber gewiß, daß es seinen Epigonen nicht ganz leicht fallen wird, dies« erste Chemnitzer Tagung äußerlich und innerlich nach zu überbicten. Wünschen darf man nur. baß die Auswirkung dieser Tagung in der gesamten katholischen Hugend Sachsens «in« recht nachhal tige sein möge Das wäre der beste Lohn, für die opservalle Arbeit, die Chemnitz auf sich genominen l)at. uno die einen herr lichen Erfolg gebracht hat M. D. Die große Auslandsreise Dr. Seipels Wie«, 10. Rai. Ende Mai tritt Dundeskanzker a. D. Dr. Seipel feine Amerikareise an. um «n dem vom 20. dis 24. Hnnr m Chikago stattfindenüen Eucharistischen Weltkongreß teilzu- nehmen. To Sie Echisssreise in Li-erbourg beginnt, wird Dr. Seipel die Gelegenheit benützen, um den schon vor längerer Zeit in Aussicht genommenen Vortrag tn der Französtsch-öster- reichischc» Gesellschaft in Poris, deren Vorsitzender Kriegs minister Painleve ist zu halten. Der Vartrog „Oesterreich, wie es wirklich ist" nnrd am 2. Juni stattfindelr. Am 5. Juni er folgt die Einschiffung in Clierbourg; mit demselben Dampfer werden die Kardinale Erzbischof Dr. Piffl, Fürstprlmas Dr. Lsernoch P Ceretlr di« Reise iwch Amerika machen. Die Kongreßleilung von Chikago hat an Prälat Dr. Seipel dir Einladung gerichtet, auf dem Kongresse d« Behand lung »es Themas „Die Eucharistie als Faktor im Volksleben" zu übernehmen. Am 36» Juni wird Dr. Sei pel in Sp r l n g f»e ls Illinois, auf dem dortigen deutsch-omeri- kaniscken Katholikentage sprechen und sich dann nach einem Be suche der großen Benediktineruniversität St. Paul noch Ka nada begeben, ivo er zu großen am 7. und 8. Juli stattfinden den Kathoiikenvrrsammlungen noch Winnipeg und Re ginaais Sprecher gebeten worden ist. Di« Rückreise wird non Montreal aus. wahrscheinlich am 10. Just, «»getreten- Der Reichspräsident in Weimar Berlin, kl). Mai. Wie angekündigt, fuhr der Reichs- Präsident v. Hindenburg heute früh 7.50 in Begleitung von Staatssekretär Dr. Meißner und Major v. Hindenburg nach Weimar zun, Besuch der thüringischen Staatsregie rung. Der Salonwagen des Reichspräsidenten war an den fahrplanmäßigen D-Zug angchängt. Beim Eriche.nen auf dem Bahnsteig wurde der Reichspräsident vvm Publikum lebhaft begrüßt. Dresdner Schlachtvieh««! kt Dresden, 10 Mai. Auftrieb: 110 Ochsen. 18? Dullen. 313 Kühe. 45 Föl sen, 013 Kälber, 467 Schafe. 2668 Schweine, lieber st «nd: 4 Rinder (davon 2 Dullen und 2 Kühe) und 85 Schaf«. Ge schäftsgang: Rinder. Kälber, Schivein« mittel, Schas« lang sam. — Preise: Ochsen: a) 1. 54—5« (100>. 2. 48—50 (84); b) 1. 46—18 (Sk), 2. 41-45 (80). c) 33-36 (73). Bulleu: aj 54—56 (95). b) 48-52 (91). e) 44—1« (87). d) 38-12 (87). Kühe: a) 51—54 ,85). b) 45-48 (88). e) 35—38 ,8k). d) 25—28 (78). Färsen: a) 55—57 (97). b) 44—52 ,86). Kälber: a) —, b> 74—78 (121). e) 68—71 (116). d) «0-8H (114). e) « bis 55 (10«). Schafe: «) 1—,—. 2. 58-65 (123). b) SV-5« «11ö>. e) 36-46 (105). d> —. Schweine: a) 77 (86). b) 74—7« (gg) c) 73-74 (86). d> . e) 76-72 (86). s) — g) 62—70 (88). — Ausnahmepreise über Notiz. Der Kleine Herder Rachschlagebuch Lber alle» für «rlle I» llchtechtr« Knnzl«tnenbsn» ...»NM. In Halbfranz mit skopsgoldschniii 40 M. 3« jeder Buchhandlung »»r Nnstcht
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