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Sächsische Volkszeitung : 07.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192608079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260807
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-07
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.08.1926
- Autor
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Honnavend, den 7. August 1926 Nuinonseste abgehaltcn werden, stieß man bei Ausschachtungen »uf die Alanern Ser alten Schloßkapelle. Der um die Erhal tung der Burg verdiente Ruinenoerein läßt die Burgruine, die «ine der größten im sächsischen Vogtlande ist. weiter ausbauen. In einen der ausgebauten Türme soll eine Jugendherberge kommen. 0 Plauen. 6. August. lSturz vom Dache.) Ein Dachdecker stürmte bei seiner Arbeit vom Dach eines Hinterhauses aus dem 1. Stock auf Sen gepflasterten Hos und zog sich dabei lebens gefährliche Verletzungen zu. 0 Rothenburg, 6. August. (Absturz von einem Felsen.) Der Rentner Robert Hcmmanu aus Eisterberg unternahm einen Ausslug in die sogen. Rothenthaler Alpen. Dabei stürzte er von einem Felsvorsprung ab und wurde in bewußtlosem Zustande aufgesundcn. Da die erlittenen Verletzungen lebens gefährlich sind, brachte man ihn im Sanitälsauto in das Grel ler Landkrankenhaus. <) Tanra. 6. August. (Hanseinftnrz.) Am Dienstagnach mittag stürzte hier die Giebelwand des llugerschen (Ärnnd- stückcs ein. Das Haus war mit der Giebelwand an einen Berg augebaut. Die durch die Regengüsse der letzten Tage locker gewordenen Steine haben anscheinend die Giebclwand eingedrückt. Zwei übereinanderliegende Schlafstuben wurden vollsiünd.g verschüttet. Wäre das Unglück zur Nachtzeit ge schehen, so würden die die Schlafränine benutzenden Per sonen kaum mit dem Lebe» davon gekommen sein. Kieine sächsische Nachrichlen Nach einer Bekanntmachung des Mtnislerialblattes sür die säcpjijche innere Verwaltung wird die in 8 170 Abs. 1 unter b der Ausführungsvorschrlslen des Bundesratcs zum Viehseu- ch enge s e tz vom 7. Dezember 1911 <RGVl. 1912 S. -!> festgesetzte Schutzfrist von 3 Wochen versuchsweise aus 2 W o ch e n herabge setzt. In der Zeit voin 22. Juni bis 20. Juli 1926 haben 6 Pcüf- nnge diezweite jltristischc S > aatspriif u n g bestanden. Euier wurde aus Grund der schriftlichen Arbeiten zurückgemiesen. Kennzeichen an Krasisahrzeugen. Ditrch Verordnung vom ii Dlärz 1926 (IVBl. S. 29) ist die Verwendung von melallenen Stempelplältchen zur Abstempelung der Kennzeichen a» Krast- sahrzeugeu verbalen ivorden. Es wird neuerdings bestimmt, daß von früher her noch vorhandene Metallslempel an Kennzeichen von Kraftfahrzeugen bis zum 1. Iauuar 1927 zu beseitigen und durch vorschriftsmäßige Stempel zu ersetzen sind. Die Staatliche Porzellanmanufalitur in Meißen fertigt einen Bundesfest-Teller aus Anlaß der 2.7jährigen Wiederbebr eines V undesfestcs des B. D. N. in Dresdens Mauer». Auerbach. Aus dem Turnplätze des Turnvereins Mühlgrim flog eine eiserne, lüpsündige Kugel einem 19jährige» Schtu.na ben an den Kops, daß er sofort zusammenbrach. Ein Arzt leistete sofort Hilfe. Elsterberg. Die Kassenräumc der Stwrkasse befinden sich oon jetzt ab im Parterre des Rathauses. Zimmer Nr. -1. Die Kasse hat wieder 999 Konten mit 220 900 Reichsmark Sparer- zuihaben. Netzschkau. Die neuen Schicßslände konnten nach langer Arbeit ihrer Bestimmung übergeben werden. — Der Turner- Sund feiert am 7. und 8. August sein 4'lsährigcs Bestehen. Oelsnitz. Zwei junge Burschen, die hier durchreisten, wurden verhaftet, weil sie durch Arnibinden Leute zu täu schen versuchten, sie befänden sich n»f einer Reise rund um Deutschland. Ihre minderwertige Postkarten brachten ihnen guten Erlöst. Plauen. Die Sauimluug für die Planencr Bahnhois- mission erbrachte mehr als 790 Mark. — Ei» lOjähriger Laufbursche erhängte sich in der Bodenkammer der Woh nung seiner Eltern. — Das Schwimmbad im Stadiv» wird am 8. August, vormittags >ft11 Uhr dem öffenilichen Ver kehr übergeben werden. — Die Ernte aus eigentlichem vogr- ländischeu Bode» hat begonnen. Stuf S'hrancr Flur wurde ba« erste Roggenfeld gemäht. — Der im Gntheinrichsteiche bei Thiergarten geborgene Tote ist ein lllljähriger Renten empfänger W. Reichcnbach. Fabrikbesitzer H. Braun ist in Marienbad einem Herzleiden erlegen. — In einem Bromserbäuschen wurde bei der Zngsdnrchsicht ein „blinder Passagier" ge sunden, der seine billige Fahrt vo» Hos »ach Ehcmnitz »u- fteiwillig unterbrechen mußte. Zwickau. Das Hochwasser der Mulde beginnt zu fallen: die Hochflut ist seit vielen Jahre» die größte gewesen. — Die kostenlose Leichcnbestattung wurde im zweiten Vierteljahr 1926 im ganzen 134mal in Anspruch genvmmcn. Treue». Bürgermeister Riemann wurde in feierlicher Weise in sein Amt eingewiesen und verpflichttet. Die Ein führung nahm Kreishauptmann Dr. Jani vor. Mylau. Ein Werkmeister wollte eine nicht mehr in Be trieb befindliche Trockenmaschine abmontiere». rutschte aus »nd trug sehr schmerzhafte Quetschungen der Rippen davon. — Ein Schieferdecker stürzte von einem Dache, weil der Strick, an dem der Laufstuhl befestigt war, riß. Der Abg-stürzte wurde ziem lich schwer verletzt. Aus Ser Lausitz Bautzen. Die Sternwarte der Lberrealschule Bautzen wird voraussichtlich Anfang September ihre Tätig keit wieder in vollem, ja erweitertem Umfange aufnehmen, nachdem von der Stadl Bautzen die Nüttel zu ihrem Ausbau, der sich durch Verlegung ins Dachgeschoß notwendig machte, vercitgestckll worden sind. — Eine vierte Apotheke hat das sächsische Ministerium des Innern für Bautzen kon zessioniert und Herrn Apotheker Otto Heider zngesprochen. Die Apvrheke soll ans der Bismarckstraße eingerichtet wer ben. Herr Heider ist den Bautzncrn bekannt, er arbeitete seit 1907 in Bautzen und war vor dem Kriege in der Stndtapothele und nach dem Kriege in der Schloßapotheke tätig. Oppach. Nach Oppnch verlegt worden ist mit dem l. August der Gendarm rie-Ltandvrt. Neusalza-Spremberg 2. Die Besetzung durch Gendarmerie-Hnnpiwachtmeister Fiebig bleibt wie bisher. Neilsalta-Spremberg. Durch das Hochwasser der letzten Tage wurden die umfangreichen Arbeiten an dem Brückenbau der hiesigen Lbermühlbrücke eingestellt. Ostritz. Aus der Neisse gelandet wnrdc zwischen Nikrisch »nd Deutsch-Ossig die Leiche des über eine Woche vermißten Bäckercp'hilsen Oskar Malter ans Lenbn. Was den allseits geachteten jungen Mann in den Tvd getrieben hat, ist völ! g unbekannt. Grvßsä weidnitz. An der Stelle des nach ArnSdvrf ilbergcsiedelten Sinstaltk-psarrerS Webrmann trat der bis herige Anstallspiarrer Art von der Landesanstalt Bränns- dvrf. - Zittau. E.ne K r a f rwageiiki n i e Bernstadt— Zittau über Grvßhennersdors -Obersc°-ersdorf- Ectarlsbrrg soll am l 7. August eröffnet werden und vorläufig auf 3 Monate in Betrieb bleiben. — Vom W v h ! sahrtsa in i des Be- zirtsverbandes Zittau sind das Gesundheitsamt und die Verwaltung des Watzdorsheims in Räume des Socke geichosseS t c Amtsgerichtes verlegt' worden. Gleichzeitig hat 'dort der Bezirttarzt, Herr Rcg.-Medizinnlrat Dr. Seelhorsl, seine Amlsrännie. Aus dsm siEiliftsch-kvehmkschen Gien.zgsbiel Berge,ießlptt',t. Am i7. 'Aingnst wird das neugegründete Stad l,ad ewttuet. Im Be.bege'lände ist der Verkauf und Genuß von Alivhoi ocrbvten." Das Rauchen wird nur in: Ersrischungsraui» geduldet. Neustadt. Ein lcd'ge>' dlrbeiter ans Berrhelsdvrf hatte auf ofsener Sumste in A'eustadi einer über 70 Jahre alten Witwe, die einen kleinen Handel mit Zigarren betreibt. 20 Stück Z garren abgetanst, den Preis aber nicht bezahlt, ihr vieimchr eine saif.ve Adresse genannt. Er wurde von, Schöffengericht Neustadt wegen dieses Betrugs zu zc'yn Tagen Gefängnis verurteilt. Pirna. Die Stadt Gottleuba siebt sich gezwungen, um ihren siuauzietleu Verpflichtungen »achznkommen bzw. ihre Finanzen in Ordnung zu Hallen, drei Wiesengrundünctc und 3,4 Hektar Wald an die Landesvcrsichcrnngsanstalt zu verkaufen. — Zusti>»me»d nllnml mau Kenntnis von einer zu erlas'eudeu Verorduniig über das Eiustelleu des Fähr verkehrs beim Begegnen der Feneetvehr und von der Ein gemeindung des selbständigen Gnlsbezirtes Kammergnt Bratzschivitz in die Gemeinde Pmilttchwitz. — Tie Zahl der Erwerbslosen im Bezirke der Amtshnnptmannschaft Pirna beträgt 7702 Hattpttinlcrstütznngs- und 7097 Znschlags- rmpsänger. Zn de» erstere» toniinen noch 784 anrechnnngs- fäkige Vcoistandsarbeirer. — Ein hiesiger Schrebcrgarten- bcsitzer i,atte in seinre Laube eine» Selbslschnß ge.'egt, um sich nng.'betcne, nächtliche (Käste fernznhalten. Er kam aber niis lliivnrftchllg''eit ihm zu nahe, sv dast ihin die Schrotladnng in die Arme und ins Gesicht ging. — Reichenberg. Die 60jährige Schnilttvnrenhändlcrin Jo seph» Hiibncr ivnrde in einer Nacht ermordet. Ihr Ver kaufsladen wurde ansgeranbt. Das Verbrechen ivnrde erst nach zwei Tagen entdeckt, da man die alte Frau, welche das .Kirchenblatt anszulragen pflegte, vcrmißrc. Prag. Dieser Tage wird der russische Polemkinfilm der amtlichen Zensur in Gegenwart des Präsidenten Masaryk vvrgesnhrt. — Gelegentlich, des in Prag tagenden Ido- Kongresses fand am Sonntag in der Krenzhcrrcukirche eine Pr. rcris csene 6 Predigt in dieser Welthilfssprache statt. Die katholftche Jdlsteilvcreiniguiig hat bereits iil 17 Ländern ihre Sek tionen. Die Arbeit der Bibelübersetzung hat Papst Pius Xjsr mit einem Schreiben ermutigt. Böhmen. Die deutschen jüdischen Kultusgemeinden wer den sich mit den tschechischen zn einem einheitlichen Landes verband zusammenschließen, wie dies schvn früher in Mähren und in der Slowakei geschehen ist. Die tschechische Züiidhilz-Ansfnhr ist in den letzten Monaten bedeutend Aesniiken, so daß nur noch verkürzt gearbeitet wird. Uriache des Rückganges ist außer dev Sommerzeit die belgische Zündholz-Konkurrenz Auch die tschechoslowakische Zuckerausfuhr ist um 48 »00 Meter-Ton nen geringer, was bei einer Gesamtansfuhr von 612 000 Tonnen zirka 7,3 Prozent Rückgang bedeutet. Tic «chijsahrt ans der Moldau und Elbe böhmischerseits wurde neuerdings eingestellt. Das heurige Jahr ist ein Ans- nahmejahr in der Schiffahrt, die schön 26 Jahre solche Schwierigkeiten nicht gehabt hat. Nicdcrriusicdcl bei Scbnitz. Durch Berunreiuigung des Wassers sind fast alle Fische des Wölmsdorfcr Baches ver nichtet worden. Am Dienstag schwammen viele kleine und große Forellen, mitunter psundschwere Tiere, leblos auf dem Wasser. Gemeinde- uns BeretnsweZErr 8 An die Akademiker! Zn den am 16. Augnst. abends 7 Uhr, beginnenden Exerzitien der Herren Akademiker sind schon Anmeldungen eingegangen. Es sind noch Zimmer frei und sehen wir gern weiteren An meldungen entgegen. — Hoheneichen, Pillnitz b. Dresden Die Exerzitienleitnng. ß Riesa. Ter K a t h o l i s ch e M ä n n e rv e r e i n zu Niest vcranslalleie am 1. August eine Dampferpartie nach Diesbar Die Mitglieder hatten sich in großer Anzahl mit ihren Angehöri gen trotz des wolkeubedecktcn Himmels eingcfunde». Unter flotten Musikkläugen laugte mau mit etwas Verspätung, be dingt durch das rasche Steigen der Elbe, in Diesbar an, wo die Vrnüervereine vo» Meißen, Großenhain, Weinböhla und Lom matzsch, die vom Riesaer Verein eingeladcn worden waren. Aus stellung genominen halten. Nach herzlicher Begrüßung in Gesang und Wort ging es bei schneidiger Marschmusik nach dem Gaslhof von Senßli tz. Während des Kaffectrinkens hielt der Vor sitzende des Riesaer Männervercins, Herr Ricke», eine kurze Be grüßungsansprache, worin er die Bedeutung »nt, den Zweck die- scr Zusammenkunft in treffenden Worten darlcgtc. Der Vor, sitzende des Meißner Vereins, Herr Franz, gab seiner Freude über diese in jeder Beziehung wohlgeluugeue Veranstaltung Ausdruck und feierte das stets freundschaftliche Verhältnis des Meißner und Riesaer Vereins. Pfarrer Freiherr von Oer war mit seinen G r o ß c n h a i n e r n ebenfalls sehr gern dieser Ein ladung gefolgt und bat die Anwesenden, auch weiterhin treu zu» sammeuzusleheu und nah»! den Vorschlag von Riesa, die Vcreins- feste gegenseiiig zu besuche», mit Freuden ans. Zuletzt ergriff noch der Präses des Riesaer Vereins. Pfarrer Tr. R entschka, das Wort. Hocherfreut über diesen herrlichen Erfolg, eine so große Versammlung glaubenstreuer Katholiken vor sich zu sehen, sporule er die Auivcseiidcu an, weiterhin in gemeinsamer un) zäher Arbeit dahin zu arbeiten, daß das religiöse Leben in uiise reu zcrsiretzten und weitausgcdehnien Pfarreien zunchme und erstarke, und schloß mit dem Wunsche, daß die Znsammenkunsl der katholischen Männerverelnc an der unteren Elbe im nächsten Jahr eine noch viel gewaltigere werden möchte. In den Zmi scheuzeitcn saugen die Mannerchöre von Riesa und Meißen sowie die Riesaer Cacilia einige ausgewühlte, wohlgelnngene Lieder, die begeistert ausgenommen wurden, während die Jugend sich eifrig am Tanze beteiligte. Nur allzu schneit vergingen dis wenigen Stunde» des Beisammenseins, in denen manche Freund, schalt erneuert bzw. neu angeknüpft wurde und die allen in angenehmer Erinnerung bleiben werden. w. X Das Festblatt zur 1,7. General-Brrsanrmlung c>er Deutschen Katholiken in Breslau vom 22. bis 24. August 1920, herausgegeben von der Pressekvnimissivn des Lokal komitees, erscheint (wie aus der Ankündigung im Anzeigen teil ersichtlich) ats großaugelcgte Tageszeitung mir Illu strationen in sechs Ausgaben, vom 21. bis 26. August. Es enthält die offiziellen Reden, Bekaiinniiachungen und Berichte des Präsidiums in getreuem Wortlaut Und bringt außerdem eine Reihe wertvoller Aussätze von führenden Persrnlichkeiien auf allen Gebieten. Für jeden Katholiken — insbesondere sür den an der Teilnahme verhinderten der sich eingehend über die hvchbedeursame Tagung unter richten will, ist das Festblalt daher unentbehrlich. DaS Abonnement kann schvn jetzt beim Briefträger oder dem zuständigen Postamt unter Berufung auf Postgleitungsliste 8. Nachtrag, Ergänz»ngsheft 2, zum Bezugspreis von 2,30 Mark bestellt werden. Der Kerr -er Well Noma» von Robert Hngh Be »so». Autorisiert« Uebersetznng ans dem Englische» von H. M. von Lama. (23. Fortsetzung.) Endlich ging sie, hoffnungslos, zum Telephon und Se)ay es. Da hing es, mir dem stummen, runden Mund und der kleinen Reihe von Drückern, von denen jeder seinen Namen hatte. Sie war nahe daran, einen »ach dem andern zu benützen und anzusragen. ob inan etwas über ihren Gemahl erfahren halte; sie hätte Verbindung haben können mir seinem Klub, seinem Bureau in Whilehall, Ale. Phillips Privnlwohnnng, dem Parlament und anderen mehr. Doch sie zögerte noch und mahnte sich selbst zur Geduld. Oliver liebte cs auch nicht, daß man sich in seine Angelegen heiten mischte, und gewiß würde er selbst daran denken, sie zu beruhten. Dann, gerade als sie sich wcgwandte, begann die Glocke heftig nnznschlagen, und ein weißer Druckknopf sprang her vor: Whitehall. Sie drückte ans die entsprechende Taste und horchte auf. Ihre Hand zitterre so heftig, daß sic kaum das Hörrohr zn Hallen vermochte. „Wer dorr?" Ihr Herz klopfte vor Freude, als sie die Stimme ihres Galten erkannte, die infolge dieser meilenweiren Entfernung nur ganz leise und schwach tönte. „Ich, — Mabel," sagte sie. „Bin allein hier." „Oh, Mabel, also gut. Ich bin znrttckgckommeii; alles ist in Ordnung. Höre! Verstehst du mich'?" »Ja, ,a!" „Etwas Besseres hätte nicht geschehen können. Im Osten ist alles beendet. Feljcnbnrgh hat es zustande ge bracht. Nun höre! Heute abends kann ich nicht nach Hause kommen. In zwei Stunden wird alles i» Panis Honse verkündet werde». Wir berichten soeben an die Presse. Komme sofort hiehcr. Du mußt dabei sein . . . Kannst du mich verstehen?" „Oh, gewiß!" „Also komme sofort. ES wird die historisch denk würdigste Begebenheit sein. Sprich z» niemanden dar über. Komme, noch che das Gedränge beginnt. In einer Salben Stnnd« werden die Straßen gesperrt." ^Oliver" „Ja, schnell!" „Mutter ist krank. Soll ich sie verlassen?" „Inwwfern kraul?" „Oh, für den Augenblick ist keine Gefahr vorhanden. Der Arzt war bei ihr." Ein Augenblick des Schweigens. „Ja, lomine also. Wir werden in jedem Falle noch heut abends zurncktchren. Sag' es ihr, daß wir spät cin- lresfen werden." „Guk!" „In, du mußt kommen. Felsenbnrgh wird anwesend sein." — Viertes Kapitel. 1. An demselben Nachmittage erhielt Perei) den Besuch eines Mannes. Es war nichts Ausfälliges an ihm, und als Percü in seinem Srrnßenanzug hcrnnterkam und ihn in dem Lichte, das durch das hohe Fenster des Sprechzimmers cin- strömte, stehen sah, konnte er sich über die Person und deren Anliegen keine weitere Vorstellung machen, als die, daß er cs mit einem Nichtkatholiten zu tun hatte. „Sie wünschen mich zu sprechen", sagte der Priester, indem ec ihm einen S:uhl anwics. „Ich bedauere, Ihnen nicht viel Zeit widmen zn können." „Ich werde Sie nicht lange in Anspruch nehmen; meine Angelegenheit ist in fünf Minuten erledigt." Perch wartete mit niedergeschlagenen Augen. „Eine — eine Dame hat mich zu Ihnen gesandt. Sie war früher katholisch und wünscht, wieder in die Kirche ausgenommen zu werden." Perch machte eine leichte Bewegung mit dem Kopf. Der artige Nachrichten war er in diesen Tagen nicht mehr ge wohnt. „Sic werden doch kommen, Sir, nicht wahr? Sie ver sprechen es mir?" Der Man» schien sich in großer Aufregung zu be finden: sein fahles Gesicht war erhitzt und aus seinen Augen sprach Mitleid. „Gewiß werde ich kommen", versetzte Perch lächelnd. „Ja, Sir; aber Sie wissen nicht, wer sie ist." — „Es würde viel Aussehen erregen, Sir, wenn man es erführe. Es darf nicht bekannt' werden, Sir, wollen Sie mir auch dafür bürgen?" „Dergleichen Versprechungen kann ich nicht machen," sagte der Priester mit sanfter Stimme ..Die nähere« Umstände sind mir noch unbekannt." Der Fremde biß sich verlegen die Lippen. „Nun gut, Sir," sagte er hastig. „Sie werden nicht darüber reden, bis Sic bei ihr gewesen sind?" Das können Sie m:r wohl versprechen!" „Ja, gewiß," sagte der Priester. „Nun, Sir, cs ist besser, daß mein Name Ähnelt unbekannt bleibt. ES — es kann Ihre und meine Auf gabe erleichtern. Und — und wenn ich Sie bitten darf, (Sir, die Damc ist krank: Sie »nisten heute kommen, binc, aber erst des Abends. Wäre es Ihnen um zwanzig Uhr möglich, Sir?" „Wo ist es?" fragte Perch kurz. „Es — es ist in der Nähe der Stativ». Croydon. So fort werde ich Ihnen die 'Adresse ansschreiben. 'Also Sie werden vor zwanzig Uhr nicht kommen, Sir?" „Warum nicht sofort?" „Weil die — die anderen zn Hause sein könnten. Dam» werden sie ausgegangen lein, ich bin dessen gewiß." Dies klang etwas verdächtig. Perch überlegte: von schimpftichen Intrigen hatte man ja schon gehört. Aber geradezu ablehncn konnte er auch nicht. „Weshalb läßt sie denn nicht ihren Pfarrer rufen?" fragte er. „Sie — sie kennt ihn nicht, Sir? sic hat Sie einmal kn der Kathedrale gesehen, Sir, und bat Sie »m Ihren Namen. Erinnern Sie sich, Sir, eine alle Dame?" Perch konnte sich wohl schwach an etwas Derarllges erinnern, das ihm vor ein oder zwei Atonalen begegnet war; aber mit Gewißheit konnte er cs nichr behaupleir wie er sagte. „Nun, Sir, Sie tverdcn kommen, nicht wahr?" „Ich muß cs Father Dolan Mitteilen," sagce der Priester. „Wenn er mir die Erlaubnis erteilt. . ." „Aber bitte, Sir, Father — Father Dolan darf ihren Namen nicht erfahren. Sie werden ihm denselben nicht milteilen?" „Ich tveiß ihn ja selbst noch nicht," sagte der Prie ster lächelnd. Der Fremde richtete sich plötzlich in seinem Stuhl- auf und seine Züge verrieten sichtlich Erregung. „Nun, Sir, gestatten Sie mir zuerst. Ihnen folgen des zn sagen. Der Sohn der alten Damc ist mein Vor- gesctztcr und ein sehr hervorragender Kommunist. Sie wohnt bei ihm und seiner Frau. .Heute abends werden diese beiden nicht^zu Hause sein. Deshalb richte ich alle diese Ritten an Sie. Und so werden Sie also kommen, Sir?" IFortsetzung folgt.)
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