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Aus dem ulken Europa Mit dem Kriege ist eine ganze Welt versunken — und ore Menschen der Generationen, deren Blüte vor 1914 lag, spüren, daß sie „ein Geschlecht von gestern" sind. So ist heute überstark das Bed Rückschau zu halten, Erinnne- rungcn zu sammeln. Im Gespräch, an Wirtshaustischen und im Familienkreise — wovon reden die alten Leute? Von — damals. In der Literatur ist es nicht anders. Selten sind so viele „Erinnerungen" auf den Büchermarkt gebracht worden. Sehr, sehr viel Spreu, wenig edle Frucht. Um so größere Freude bereitet es, einmal ein Buch Er innerungen anzeigen zu können, das mit erlesenem Geschmack und feinem Stilgefühl aufgebaut ist. Helene Nostitz stelle in ihrem Bändchen „Aus dem alten Europa" (Insel-Verlag, Leipzig» eine Reihe von Menschen aus jener Wel: der kultivierten Form vor Augen, die uns heute so weit entrückt erscheint. Diplomaten und Offiziere, Künstler und Dichter schildert uns diese feinfühlige Frau mit großer Zart heit und Sicherheit. Das Meisterstück in dem Buche rst Wohl die Schilderung zweier Begegnungen mit Rainer Maria Rilke, an dessen Art die Darstellung des Buches öfter (aber keineswegs unangenehm) erinnert. Einen Vorteil hat das Werk zudem, der den meisten Erinnerungen fehlt: Es ist ohne Groll gegen das „neue" Europa. Die Anekdote von dem alten Grafen Czernin, der nach dem erschütternden Kriegserlcbnis „seinen Dienern die Hand nicht verweigern kenn, er weiß selbst nicht warum" gibt einen versöhnenden Uebergang in die Gegenwart. -» Ta wir einmal den Sinn des Lesers nach dem „alten" Enron.: rurückgelenkt haben, wbcken wir nach s eien Wirk- lichlci-vbildern aus deutscher Vergangenheit ein paar Werke ernlu,-na, die sich nur in der Phantasie mit vergangenen Zeiten b.-schuftigen. Im Jahre 1815 spielt eine gar fröh liche Geschichte von Adolf Paul „F r a u Sybrecht und die drei Hühnerdiebe. (Verlag A. Langen, München). Auf dem düsteren Hintergründe des letzten Jahres der großen Napoleanischen Kriege spielt sich ein kleines, aber gar heiteres Geschichtchen ab, in dem neben dem Hunger (der schon aus dein Titel hervorschaut) auch die Liebe eine erhebliche Rolle spielt. Die Handlung ist zwar recht verwickelt, aber dramatisch und spannend. Eine rechte Lektüre für heiße Fcrientagel Ernstere Töne schlägt Georg Bürauin seinem Roman „Wettinerhand im Vögte land" an. Das Buch, das in einer Reihe „Bilder aus Thüringens Vergangenheit" (A. Deichertsche Verlagsbuchhandlung, Leipzig) erschienen ist, führt uns in das 13. Jahrhundert zurück. In die trau rigen Jahre, in denen das Kaiserreich des Mittelalters sich u.. >.u)lich (wenn , -..«.one. Der Kampf, den die Tochter der hl. Elisabeth, die Herzogin von Brabant, um ihr Erbe führt, wird anschaulich geschil dert. Manchmal macht der Verfasser von dem Recht der dichterischen Freiheit etwas reichlichen Gebrauch. In Sach sen und Thüringen wird man dieses Buch trotzdem mit Interesse lesen — besonders die für Geschichte Interessierten unter der reiferen Jugend. An die Ostgrenze des alten Europa, in das Ruß land der Kaiserin Katharina II. versetzt uns Werner Vcrgengruen in dem Roman „Das große Akra tz e st", der als erster Band der 7. Jahresreihe im Volks- vcrband der Bücherfreunde herausgekommen "ist (Wegweiser Verlag in. 5. H., Berlin). Das große Alkahest, das ge heimnisvolle Lösung. der Alchimisten, wird zum Sinn bild einer Verschmelzung bon Menschenschicksalen, die nach unbeka: - ein Ges'?: Mnd abinsließen. Das Ringen zwischen irsiun, zwischen dem Geschlecht von Musik Das Thearer Verlag Berlin W 9, Schell:ngstraße 2) givl in seinem 2. Julihefte zunächst reich illustrierte Ueber- blicke über Neuhorker Theater, Londoner Bühnen, Wiener Theaterereignisse der letzten Woche, Thecuerarbeic der letz te» Spielzeit in Belgien. Moskaus. ...... Sudentendculstyes Thearer. Außer diesen internationalen Betrachtungen b.e'bc noch genügend Raum für den internationalen Schauspieler kongretz, Uraufführungen in Städten im Reich und den Modenteil „Hochsommereleganz'". Die Zeitschrift für Musik (Leipzig, Steingräber-Ver- lag) behandelt im Juli-August-Hefte „Zeitgenössische Musik lm In- und Ausland", „Der junge Goethe und die Musik", .Altes und neues Volkslied", bringt ungedruckte Briefe »on C. M. von Weber, besaßt sich mit dem 2. Histor. Musik» 'est in Rudolstadt und dem Leipziger Arbeüer-Hänldelfest. fluch sonst ist außer anderweitigen Aufsätzen, MulikberiHten, Mufik- und Bildbeilagen der Inhalt dieser Doppelnummer epr reichhaltig. Die Szene (Verlag Oesterheldt u. Co., Berlin W 15) lefaßt sich mit der 15. Hauptversammlring und dem Schan- pielerkongretz, bringt Abhandlungen über „Das Drama m entfesselten Theater", „Musik und Drama", läßt Tüch er über ihre Werke, Regisseure über ihre letzten Neu- nszenierungen sprechen und schenkt der Bühne in Flandern veachtung. Auch sonst ist das Doppelheft 7/8 mit reichem und interessantem Stoffe gefüllt. Der neu« Weg (Verlag Berlin W 62, Kcithstraße 11) schenkt in Heft 14/16 der internationalen Schauspieler konferenz Raum, behandelt „Geistige Zusammenarbeit", ge denkt des 60. Geburtstages Else Lehmanns, des Todes von Ludwig Rrahm und interessiert außer dem amtlichen Anzeiger durch eine Reihe anderer fesselnder Beiträge. Die Signal« für di« musikalisch« Welt (Verlag Berlin S. 59, Ha>Snhe!de 54) fesseln in Heft 28—30 durch musikwissenschaftliche Beiträge („Das war eine köstlich« Zeit , „Es irrt der Menkck und — der Musikkritiker". Alban gestern und dem von heute erleben wir in diesem Buche. In dem Starosten von Karp ist lebendig ein Vertreter des mittelalterlichen Rußland geschildert, der sich mit der neuen Zeit seiner Gegenwart nicht befreunden kann. So zeigt auch dieses Bild aus dem vergangenen Europa einen Kampf zwischen alter und neuer Welt; ein tröstliches Zeugnis dafür, daß dieser schmerzliche Widerspruch in unserer Gegen wart kein besonderes, einzigartiges Unglück der gegenwärti» gen Generationen ist, sondern ein schicksalhafter Vorgang, der in ewiger Wiederkehr alles Lebendige zu schmerzvoller Erneuerung zwingt. Dyk. Religion und Kultur Ich bin katholisch! Von Robert Müder. Verlag G. I. Mauz, Negensburg. 140 S-, 3. Auslage. Kart. 1 Mk. Müder ist der Verkünder des reinen, unverfälschten Katholi zismus. Dem theologisch Ungebildeten geht eine Welt aus, wenn er diese kernigen, kraftvollen Ausführungen liest und durch denkt. Und welck herrliche Preüigtoorlagen gäben einzelne Ka pitel! Jeder Priester, namentlich in der Diaspora, könnte sie gebrauchen. 13 Tausend Exemplare sind bereits abgesetzt. F. G. Religion unv Kirche. Kulturhistorisch interessante Doku mente aus alten deutschen Zeitungen. Von Eberhard Büchner. Verlag Albert Langen, München. Wenn man aus allen deutschen Zeitungen nach kultur historischen Gesichtspunkten eine Fülle von Dokumenten zusammenträgt, wie E. Büchner hier, so gibt das zweifel los eine ebenso interessante Lektüre. Allerdings muß man bedenken, daß diese alten deutschen Zeitungen (Berlin scheint am meisten berücksichtigt) der Kirche und ihrer Kultur nicht ganz ohne Vorurteil gegenüberstehen, sondern ihre An- schaung über diese Dinge in den Meldungen zumeist durch- ftckern lassen. Insofern wird das Bild von Kirche und Kul tur zum guten Teil ein ziemlich schiefes. Das wäre an sich weniger verhängnisvoll, wenn der Herausgeber dieser Dokumente nicht allzu „objektiv" verfahren wäre, und die Dokumente ohne jede Anmerkung und Erläuterung dar böte. In diesem Falle ist das „Für-sich-alle!n-sprechen" doch ein zu zweischneidiges Schwert und der Mangel jeglicher Stellungnahme seitens des Autors läßt diese Dokumente in der Hand des Laien nicht gerade als „Frühstückslektüre" geeignet erscheinen. Man möchte das Buch nur in ziem lich geschulten Händen wissen. —om— Die deutsche Glocke. 1. Bond vom Jahrbuch der deutschen Hei mat, herausgegeben von Hans Reyhing, Verlag der deut schen Glocke Ulm o. D-, 3S4 S., in Leinen 3 Mk. In 12 Abschnitten sind wesenhaste und typische Erschei nungen unsrer deutschen Heimat zu einem wundervollen Hymnus aneinandergereiht. Landschaft und Volkstum verweben sich innig miteinander, und passende Beitrüge aus Dichtung und Erzählung, Soge und Schwank sorgen für lebhafte Abwechslung. Heimat- schriststeller von Namen lieferten Aufsätze und anerkannte Dich ter sind mit guten Proben ihrer Kunst vertreten. Feinsinnig dem Texte angepaßt sind die wertvollen, durchweg guten Zeich nungen. Auch der einfache Mann wird an der deutschen Glocke viel Freude erleben. Wir empfehlen es allen Freunden der deut schen Heimat, wenn sich auch für Sachsen keine Gelegenheit zur Schilderung fand. Vielleicht kommt das noch in einem der spä teren Bände. F. G. Johann Joses Görres. Eine Auswahl aus seinen nationalen Schriften von Dr. Hans Münster, Hanseatische Verlags anstalt Hamburg 36, 194 S., mit Bildnis von Görres, in Lei nen 3,50 Mk. Die vorliegende Ausivahl aus den Schriften des großen Koblenzers ist recht geeignet, sich ein klares Bild von der Bedeu tung dieses Geistesriesen zu machen. Die Aufsätze, ivenn auch stark gekürzt, muten an, als seien sie für die Ietzzeit geschrieben. Sie werden auch nie veralten. Vielleicht wird es von mancher Seite als Mangel empfunden, daß von religiösen Aufsätzen so gut wie nichts verwertet ist, außer einer Seite Wer „Parteiwesen in Neligionsangelegenheiten." In der Einführung wird der Heraus geber der Bedeutung dieses S'äkularmenschen im allgemeinen ge recht. wenn er auch über Görres als Katholik eine nicht ganz zu treffende Darstellung gibt. Wir danken es Dr. Münster, daß er weiten Kreisen durch diese Auswahl Görres näher bringt und empfehlen sie warm zur Anschaffung. . . th . . Bergs „Wozzcck"), Br,prechungen neuer Opern, Musikbriefe aus Berlin, Dresden. Pvln sch-Obcri'chlesien, Philadelphia, Prag, Essen, Elberseld und Königsberg bereichern ihren Inhalt durch allerhand kleine wissenswerte Musiknachrich- len. —Ist— ärUmr velliox — kacklisnälmix VUr^ervIese I OreSÜSN»^. peraruk 28722 liekert alle liier anxereixlen kücker Ein Religionslehrbuch „Weisheit aus des Höchsten Mund". (Religionslehrbuch fürdie Mittel st ufe derhäheren Lehran st alten. Im Verein mit Fachgenossen herausgegeben von Dr. theol. Joseph Adrian, Rektor, Religionslehrer und Leiter des Päd. Kursus, Mitglied der Kgl. Preuß. Akademie gcm. Wissen schaften zu Erfurt. lVerlagsbuchhandlnng Karl Ohlinger, Mer gentheim). So lautet der Titel eines eben erschienenen Buches, das den Versuch machen soll, „der Würde des Religionsunterrichtes, der Eigenart -er Kinder und den Forderungen unserer Bischöfe im Sinne des Arbeitsschulgedankens gerecht zu werden." Daß der Arbeitsunterricht „für die Nachahmung göttlicher Lehrweise die gegebene Lehr- und Lernweise" sei. ist eine Lleb- lingsiüee des an Lehrerfahrung reichen Verfassers, die ihm schon oft die Feder In die Hand gedrückt Hot. Ihr verdankt auch das vorliegende Buch sejeie Entstehung. Aeltere Religionslehrer, die mit anderen Methoden groß geworden sind, wird das Buch aus den ersten Blick etwa» Iremdartla anmuten. Eine genauere Stimmen am Wege. Ein Buch von Franz von Assisi von Georg Terramare, Verlag Kösel und Pustet. Müy chen, Oktavsormat, 116 S.. in Ganzleinen 4,50 Mk Im Jahre des Franziskusjubiläums wird man dieses wun. dervolle Buch lebhaft begrüßen und mit Freuden ausnchmen. „Stimmen am Wege" ist das starke Erlebnis einer begnadeten Dichterseele. Alle, die dem Heiligen einst begegneten. Räuber, Tiere. Mutter, Papst, Bischof usw. erzählen vom Leben des Assi, sen. Die Gespräck)« über ihn geben ein klares, abgerundetes Le bensbild. Die Sprache ist einfach, kindlich-schlicht, aber desto mehr packend ist sie. Der Verlag gab dem schönen Buche ein entsprechendes Gewand. Verinnerlichte Menschen werden an ihm viel Freude erleben. Es sollte viele Freunde finden. . . th. Die Gemeindeveordneten als Beschlußorgan. Von Bgmstr. R o. bert Schulze, Verlag C. Heinrich? Dresüen-N., 42 S-, ttart, 1.50 Mk. Durch die sächsische Gcmeindeordnung vom 15. 0. 1925 sind Rechte und Pflichten der Gemeinüsoerordneten gegen früher be deutend erweitert, die Aufsicht der Oberbehördcn ist eingeschränkt. Um rechlswirksame Beschlüsse in den Geme>nbekörpersci>af1en herbeizufllhren, ist die Kenntnis der neuen Gcmeindeordnung eine unbedingte Voraussetzung. Die für die Gemeindoverorüne- ten in Betracht kommenden Bestimmungen hat der Verfasser ge schickt und sachgemäß mit Erklärungen in 21 Abschnitten zu sammengestellt. Im Anhang ist ein Muster einer Geschäftsord nung angegeben, und in der Gemeindeordnung zerstreut angesühr. te Bestimmungen über Gemeindeverordnete sind dem Wortlaute des Gesetzes entsprechend aufgeführt. Das sehr praktische Büch lein wird allen, die in Gemeindeangelegenheiten mitzuwirke« haben, ein zuverlässiges Vademekum sein. G. Zeitschriften Hochland, Monatsschrift für alle Gebiete des Wissens, der Literatur und Kunst. Herausgegeben von Professor Karl Muth. Jos. Köselsche Buchhandlung, München und Kemp, ten. Aus dem Inhalt des August-Heftes: Dienst rind Verdicnstwirtschoft. Ein Wort zur Wirtschaftsnot der Gegen wart. — Das klassische Schrifttum der Christenheit. Von Dr. Alois Dempf. — Die Eingeengten. Roman von Franz Herwig. — Die Schallanalyse. Anläßlich der Sieversschen Bibelunter suchungen. Von Dr. Carl Christian Bry -f. — Karl Heim und da? Wesen des Katholizismus. Von Pros. Dr. Karl Adam. — Kritik: Praktischer Sozialismus. Bon Dr. Heinrich Gehcny. — Rundschau: Loge uich religiöser Liberalismus. Friedensarbeit im Kleinen. Iaques Riviere. Joseph Eberz als Monumental- malcr. Der Ritter von Lang. Philosophie am Gymnasium. — Unsere Kunstbeilagen. Stimmen der Zeit. Monatsschrift für das Geistes leben der Gegenwart. Inhalt des August-Heftes 1926: Das Gebet des Apostels Paulus (L. Koch). — Das Geheim nis des Nembrandtdeutschen <P. Lippert). — Neue Theologie? Das Problem protestantischer Theologie (E. Przywara). — An gelus Silesius, Mystiker und Konvertit <K. Richstätter). — Ver zicht auf Propaganda? (M. Priballa). — Portugiesisches (L. Koch). — Erzichungsgrundsätze eines sächsischen Hofbeichivaters (B. Duhr). — Vom Werden der geistigen Welt. (Zwei psychologische Monographien.) A. Willwoll.) — Besprechungen von Büchern über Musik und bildende Kunst. „Xdz-tliwtit, Turnen, lOelck" k/lk. 3.— „Knttiollscke kko" E 2 51'. kro-cd. 69c 1.80 „LrwscbenOeckcbte von kteckwi^ llrsnsielck btk. 3 50 „vis kattiollscke Oemelnckelielkerln" von btsur» Philipp, btk. 3.50 „Ulturxle uns f-'rauenseele" von -^tbs- ssius Vkinlersix btk. 2.40 ^Ü8ök üläief, Kalk,. Ver83n<jbllcktisnljlx. OrestIen->V I, k>6 p pe lm an n straEe 7 Durchsicht indessen wird auch sie zur Hochschätzung und — sagen wir es getrost — zur Bewunderung der gediegene», gedanken- tiefen und lebenswarmcn Arbeit führen. Man wähne nicht. — flüchtiges Durchblättern könnte diesen Eindruck wecken,— man wähne nicht, das Buch wolle den Schüler anleiten, das Glauocns- gnt sich zu erarbeiten, seinen Glauben nach subjektirnstisch-prole- stantischer Art sich zu suchen. — nein der seit seiner Tause mit der übernatürlichen Glaubensbesähigung ausgestattete Schüler soll sich einmal aus alles das besinnen, was er bezüglich einer Religlons- ivahrheit im Elternhause, in der Schule, im Gotteshaus«, in der religiösen Betätigung seiner Umgebung, in der religiösen Ver- klärtheit seiner Umwelt, in der er von Kindheit gestanden, beob achtet, sich aneignet, erlebt, geübt l>at: dann soll er — selbst redend unter Führung des Lehrers — auf einem Weg durch die Schulbibel hören, wie und was Gott über die betreffende spricht; durch einen Blick in die Kirchengeschichte soll er finden, wie die vom hl. Geist geleitete Kirche bei Abwehr falscher Aufsassungen die in Frage stehende Wahrheit formuliert. So vorbereitet wird er mit Leichtigkeit die Katechismussragen beantworten, viell'ach sogar in den Wortlaut der Kotechismusantworten fallen. Das Ergebnis dürfte sein: Ein froheres, lebendigeres, tieferes Erfassen des Katechismus, wirkliche Hochschätzung des Katechismus, der jetzt dem Schüler durchaus nicht als ein nur für die Kleineren be stimmtes Buch erscheint, leichte Arbeit, den Inhalt des Katechis mus unverwischbar dem Gedächtnis einznprägen. Doch denken wir nicht nur an Religionslehrer, die zumeist an höheren Lehranstalten wirken! Was kann das Buch dem Seelsorgsgeistlichen bieten, der gewöhnlich an der Volksschule seine Religionsstunden gibt? Freilich, er kann die in dem Buche vorgeschlagene Lehrweise nicht kopieren, kann nicht genau die in dem Buche vorgezeichneten Wege gehen. Ein ähnliches Ver fahren dürste aber auch er, wenigstens in den oberen Klassen der Volksschule ruhig versuchen, wenn er auch unbarmherzig den Stoff zu beschneiden, manche Gedankengänge — denken wir an den Weg durch die Kirchengeschichte — unberücksichtigt z» lassen sich genötigt sieht. Widmet der Seelsorgspricster dem Buche ein eingehendes Studium, wird er bald empfinden, welche Fülle von Material für seine Kanzeltätigkeit, namentlich für seine kaicche- tischen Predigten sich ihm darbietet und sich wundern, mit wel cher Leichtigkeit es sich ihm wegen der gleichmäßig bei allen Ab schnitten des Buches wiederkehrenüen Anordnung zur Verfügung stellt. — Möge das Buch recht zahlreiche Freunde auck aus dem Kreise des Seelsorgsklerus finden. E