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Freitag, oen 23. Jul: 1026 Nr. 163; «Seite 3 stunden verteilen will. Auch hat er keine gewöhnliche Drehorgel. O nein, er ist seinen westeuropäischen Kol legen bereits weit voraus. Auf einem Wägelchen führt er ein Klavier spazieren, ein regelrechtes Klavier, daran dreht er, dreht sechs bis sieben Stunden, dreht sich das Essen und Trinken für heute und morgen früh. Länger nicht, 's verdirbt nur. Alle Tage ist Markt, großer Markt mit Gänsen. Enten. Hühnern, Eiern, Kirschen, Obst usw. Aber nur die Frauen, die Bauersfrauen, halten Markt; der Magyare nicht. Er ist zu stolz oder zu faul? Ich glaube, hier spielt noch übernommene Herren tradition des alten Neitervolkes mit. In langen Reihen sitzen die Frauen. Die Waren vor sich ausgebreitet. Auf der blanken Straße. Um die Köpfe haben sie ausnahmslos lange, buntwollene Tücher. Nur die Gesichter bleiben frei, mit den tem peramentvollen Augen. Alle sehen, trotz schäbiger Klei dung. gut aus, so gut, wie von der Natur mit Aeutzer- lichkeiten gesegnete und vom Wind und Wetter gezeich nete Menschen aussehen können. Sie preisen ihre Wa ren nicht an. feilschen nicht, unterbieten sich nicht, sind reaktionär, könnte man sagen, denn sie sind ehrliche Kaufleute mit gesunden Instinkten und wollen für gute Ware nur gutes Geld. Grotzes Unwetter in Serbien Met, r als 100 Personen getötet. Belgrad, 22. Full (Drahtbericht). Tie Hegend von Lpck wurde neuerdings von einer «vrchtvare« Unwetterkatastrophe infolge eine» Wolkenbrucheü heimgcsucht, der die altserbische Stadt Rugowo bei Lpek innerhalb iveniger Minuten vollkommen unter Wasser setzte. Zahlreiche Bewohner wurden von den Wasscrmasscn in ihre» Häusern überrascht, konnten sich nicht mehr retten nnd wurden unter den entstürzenden Häusern begraben. Nach privaten Meldungen der Belgrader Blätter solle» mehr als 100 Personen nms Leben gekommen sein. Bisher wurden 40 Leichen geborgen. Das vergrabene Reservekapital MS MW NW Der polnische Dillkawr Warschau, 22. Juli lDrahlbericht), Die Negierung teilte gestern dem Kammerpräsidenten mit, daß sie bei der dritten Lesung der Verfassungsänlde- rungen folgende Anträge stellen werde: 1. Ter Präsident der Republik hat ein Be torecht gegenüber den vom Sejm beschlossenen Gesetzen. 2. Der Präsiden» der Republik hat das Recht, Verordnungen mit Gesetzeskraft zn erlassen, wenn die Kammern geschlossen sind. Tie Negierung teilt ferner mit, daß sie alle Folgen ans dem Ergebnis der Abstimmung über diese Anträge tragen werde. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, wird bei einer Ablehnung der An träge di« Kammer aufgelöst werden. „Ein lrliber Abschluss* Die Beurteilung in Berlin. Berlin, 22. Iuii. Der „Vorwärts" schreibt, Herriot sei gestürzt worden, weil das Programm seiner Regierung eine stärkere Heranziehung des Besitzes vorsah. Herriot sei zum Teil als Opfer eigener Fehler gefallen. Ohne Regierungsvollmachten lasse sich eine so fortgeschrittene Inflation nicht überwinden. Niemals wäre es in Deutschland gelungen, die Mark zu sta bilisieren. wenn nicht der Deutsche Reichstag Ermächtigungs gesetze angenommen hätte. Poincarö als Retter sei ein trüber Abschluß zweijähriger Politik des Linksliartells. Die „Tügl. Rundschau" meint, der Sturz Herriots habe gezeigt, daß auch das sozialistische Programm der Kapitalabgabe und der Sanierung aus eigener Kraft keine Mehrlieit im fran zösischen Parlament finde. Es bleibe nunmehr nur noch die Frage offen, ob es einem Politiker der Rechten mit eigenem Finanzprogramm gelingen werde, eine solche Mehrheit zu finden. Kat Deutschland abgerüstek? London, 22. Juli (Drayw.,, Auf eine Anfrage im Unterhaus nach dem Charakter dee kürzlich von der Interalliierten Militärkontrollkommission dee deutschen Regierung übermittelten Note» erwiderte Cham»! berlain, daß in der letzten Fest keine Note besonderes Charakters von der Kontrollkommission an die deutsche Regie rung gerichtet worden sei. Auf die weiters Frage: „Können wir annehmen, daß der Instand der Abrüstung in Deutschland vollkommen befriedigend ist?" erwiderte Chamberlain: „Ich be dauere. sagen zu müssen: Nein." Aeberail dasselbe Gestern abend drangen in Reims bei einer Veranstast tnng der Liga für Menschenrechte gelegentlich eineq Besuches deutscher Pazifisten Mitglieder französischer rechtsstehender Fugendverbände unter Absingen der Marseillaise in den Versammlungssaal und griffen die Teilnehmer an. Es entstand eine Schlägerei. Die Manifestanten wurden aus dem Hause gedrängt, demonstrierten jedoch vor dem Hause weitem Als die deutschen Delegierten durch «In« Nebentür in Sicherheit gebracht werden sollten, wurden sie erneut belästigt, bis die Po lizei die Störenfriede vertrieb, eine Person wurde verhaftet, spä ter aber wieder frelgelassen. » Genau dasselbe wie in Deutschland, wo auch kein» Pazi fist auftreten kann, ohne von politischen Radaulern beschimpft und belästigt zu werden. Natürlich wird man sich über die schlechte Behandlung der Deutschen in Reims auch in der rechts st oh enden deutschen Presse aufregen und man wird nicht versäumen, Blitz und Ungewitter auf die Störenfriede her- abzurufcn, weil sie Franzosen sind. Aber peinlichst wird man verschweigen, daß diese Franzosen nichts anderes und nichts schlechteres waren als jene deutschen Radaujünglinge, die mit Hakenkreuz und sonstigen „ohrenwerten" Abzeichen alle Friedensförderer in der Arbeit stören und statt nützlicher Pro duktion lieber „Stahlhelme" und „Bleisoldaten" favriziert sähen. Die Berliner Morgcnblätter melden aus Stolberq, stezirk Aachen: Ungeheures Aussehen hat hier ein Dieb stahl herborgerufcn, der bei der bekannten Messingwaren firma William Prhm G. in. b. H. entdeckt wurde. Die Firma hatte vor einigen Jahren ihr ansehnliches Neierve- kapitat von etwa 750 000 Mark, das aus Gold und Gold- deviscn bestand, innerhalb des Fabrikgeländes vergraben. Später wurde der Schatz heimlich wieder ansgehoben und von der Gcschästsleitung in dunkler Nacht auf einem Wald stück in der Nähe von Laufenburg versteckt. Nunmehr har sich bei der Nachprüfung herausgesiellt, daß von dem Gold- und Devisenjchatz etwa der vierte Teil fehlte. Ein Direktioussekretür wurde plötzlich entlassen und verhaftet. Kurze Nachrichten f- Wetteroerwiistungen im Nccliartal. Im oberen Ncckar- tal ist ein so schweres Gewitter niedergcgangen, wie man es seit Jahren nicht erlebt hat. Infolge von Wolkenbrüchen ist der ganze Ernteertrag auf der Strecke von Rottenburg bis Tübingen total vernichtet. s- Thronentsage des dänischen Kronprinzen? Wie die D. A. Z. meidet, gibt die Kopenhagener Zeitung „Extrablated" angeblich in Hofkreisen bestimmt auftretende Gerüchte wieder, nach denen Kronprinz Frcderik von Dänemark beabsichtige, aus seine Rechte als Thronfolger zu verzichten. f- Abreise des Kardinals Faulhaber aus Amerika. Kardi nal Faulhaber ist an Bord des Dampfers Hamburg heute unter dem Namen eines Mons. Schmidt abgercist. Er hat diesen Namen gewühlt um Interviewe zu vermeiden. s- Die Hitze >n Amerika. Aus Washington, Philadelphia, Boston, Poriland und Ncuyork wird Nekordhitze gemeldet. Nach dem Newyork Heral fielen seit Sonnabend dem Hitzschlagc in den Westhäfen von Nordamerika bisher 80 Personen zum Opfer. s Leutnant Schmeikhardt aus der Hast entlassen. Leutnant o. D. Schmeikhardt, der vor einigen Wochen unier dem Verdacht der Beteiligung an dem Gareismord in Haft genom men worden war, ist wieder aus der Haft entlassen worden. s Elf junge Männer ertrunken. Aus Petersborough (On tario) wird gemeldet: Elf junge Männer, die eine Bootsfahrt auf dem Balsan-See machten, ertranken, als der Kahn während eines Sturmes »mkippte. Vier von ihnen hatten sich fünf Stun den lang an dem umgestürzten Boot festgelzalten, versanken dann aber benfalls ln den hochgehenden Fluten. Beim Baden ertrunken. Beim Baden den Tod gefunden hat im Demsteiche in Nicderrhrenbcrg der 19 jährige Joseph Grünwald. Er war des Schwimmens nicht kundig, geriet in ein Loch mW ertrank vor den Augen der Zuseiiauer, von denen niemand Hilfe bringen konnte. ' „Hausgiebelrclilame". In den letzten Tagen haben in Dresden einige Leute, die:- sich als Vertreter eines Neklame- bureaus Bellmann Nachf. ausgabcn, Aufträge für Hausgiebei- reklame entgcgengenommeu und Anzahlungen kassiert. Da eine Firma Bcllmann Nachf. nicht besteht und deren angebliche Ver treter keine Hausslüchcn zur Ausführung der Aufträge zur Verfügung leiben, wird vor ihnen gewarnt. Weitere Geschä digte wollen umgehend bei der Kriminalpolizei Anzeige erstatten. In den Ruhestand. Ter langjährige verdienstvolle Direk tor des Pathologisch-hygienischen Instituts der Stadt Chemnitz, Obermediziualrat (geheimer Sanilätsrat Professor Dr. Nau- w erck . hat beim Rate der Stadt sein Pensionsgesuch eingereicht und tritt am 1. November dss. Is. in den Ruhestand. Die diesjährige Erdbeerernte in der Lößnitz kann nunmehr im großen und ganzen als abgeschlossen gelten. Die Ungunst der Witterung hat Sie hochgespannten Hoffnungen in dieser Be ziehung ganz bedeutend zurückgcschraubt, immerhin konnten vom 21. Mai bis 21. Juli insgesamt von drei Kötzschenbrodaer Eisenbahndicnstslellen 190 592 Kilogramm versandt werden. Neichswehrcinquartierung in Leipzig. Im Siaütbezirk Leip zig sind in der Nacht vom 10. zum 11. August dieses Jahres 2000 Offiziere. Unteroffiziere und Mannschaften der Reichswehr in Bürgen,variiere» ohne Verpflegung unierzubringen. Der Rat der Stadt Leipzig richtet an alle Bürger der Stadt die Bitte, an diesem Tage einen Angehörigen der Reichswehr tn ihrer Wohnung auszunehmcn. st Ein heimatlicher Pflanzengarten. Ein heimatlicher isiflanzengarte» ist vom Kartographen Wäber im Hemmehübel bei Zeidler in mehr als zehnjähriger Arbeit angelegt worden. Er birgt die seltenen Pflanzen der heimatlichen Flora, aber auch interessante Vertreter aus der Pflanzenwelt der Alpen usw. Naturfreunden ist der Besuch der auch gartentechnijch muster- gültiiien Anlage freigestellt. st Erschließung nordböhmischer Schönheiten. Seit kurzer Zeit ist eine neue nordböhmische Autolinie in Betrieb, die den Verkehr zwischen Güntersdorf—Hochdobern—Tel scheu über die Sommermonate vermittelt. Die Bedeutung dieser Linie für den Touristenverkehr dürften noch zu wenig bekannt sein. Wenig bekannte Naturschönheiten werden dadurch dem Wanderer mühelos nahegeführt. Die Linie schafft die rasche Verbindung aus dem Elbe- und Polenztale aus die Hochfläche von Porlosa (481 Meter) mit Hochdobern, dem Falkenberge mit zwei Zwerg- Höhlen, mit der romantischen Alt-Ohlischen Schweiz, der Austria klamm, dem wunderschönen Goldbachtale und weiterhin mit dem bekannten Rosenberge b. Kamnitz und den Klammen, sowie der Dittersdacher Schiveiz. Allen schönheitshungrigen Touristen seien diese bisher wenig bekannten, weil unbequem erreich baren Wanderziele wärmstens empfohlen. <y) st Ein Berkehrsauto verunglückt. Der Verkehrsautobus Rochlitz—Grüntal ist durch Zusammenstoß mit einem Motorrads, das falsch fuhr, verunglückt. Es gab noch Glück bei dem Un fälle, denn das mit 13 Personen besetzte Auto fuhr zwar über den Straßenrand, blieb aber an einem Baume hängen. Zwei Frauen wurden erheblich, die andern elf Insassen leicht verletzt. Der Motorradfahrer erlitt schwere Verletzungen, da er durch die Windschutzscheibe des Autos geflogen war. (y) st Ausbruch zweier Kasseneinbrecher aus dem Kerker. Aus dem Kerker des Kreisgerichtcs Leitmeritz sind die gefürchteten Kasseneinbrecher Groschüp und Eckert während eines Spazier ganges im Hose des Kerkers über die Mauer entkommen und konnten in den Feldern unerkannt flüchten. Sie waren die Häupter einer Einbrecherbaude, die ganz Nordböhmen beraubt hatte und erst kürzlich abgeurteilt worden war. ly) * Der „stabile" Arbeitsmarkt. Die Arbeitsmarktlage ln Sachsen hat sich in der Zeit vom 11. bis 17. Juki: weder verschlechtert noch wesentlich gebessert. Zwar herrschte in einigen Brauchen etwas regere Nachfrage nach Arbeitskräften, doch läßt sich zurzeit nicht Voraussagen, wie weit diese Wahrnehmungen eine dauernde oder nur vorübergehende Bedeutung haben. Etwas günstiger als kn der Vorwoche gestalteten sich vor allem Geschäftsgang und Beschäftigungsmöglichkeiten in der Glasindustrie, im kera mischen und Tonwarengewerbe, in der Textilindustrie, namentlich in den Kammgarnspinnereien, in der Kartonna- gcnindustrie und in der Piano- und Möbelindustrie. Im Baugewerbe, konnten Fachkräfte, insbesondere Maurer, in großer Zahl vermittelt werden. Die Einkommen- und Umsatz steuervorauszahlungen für Juli I. Am 10. Juli 1926 (Schon fr ist ausnahmsweise für Juli einschl. 24. Juli) sind Vorauszahlungen auf die Ein kommensteuer und Körperschastssteuer zu ent richten. Was die Höhe derselben betrifft, so kommt es daraus an, ob Steuerpflichtige bis zum 10 bezw. 17. Juli einen Ein kommensteuerbescheid oder Körperschastssteuerbescheid erhal ten haben oder nicht, 1. Steuerpflichtige, die bis zum 17. Juli einen Einkommen- stcuerbescheid bezw. Körperschaftssteuerbescheid noch n Icy s erhalten haben, müssen die Vorauszahlungen nach den bisherigen Vorschriften <2. Steuernotverordnung und Stcuerüberleitungsgesetz) in der Regel also nach den Be triebseinnahmen, dem Umsatz oder dem Vermögen leisten. Hierbei gelten die bisherigen Anordnungen weiter. So können insbesondere buch führ ende Gewerbe treibende, denen bis zum 17. Juli ein Steuerbescheid noch nicht zugestellt ist, die für den 10. Juli zu leistende Vorauszahlung vorläufig in Höhe eines Viertels des Be trages entrichten, -er sich nach der beim Finanzamt abge gebenen Erklärung als Steuerschuld ergibt. Führt die Veranlagung zu einer höheren Steuerschuld, so ist der V Unterschieüsbetrag zwischen der geleisteten Vorauszahlung und der sich nach dem Steuerbescheid ergebenden Voraus- Zahlung mnncrhalb eines Monats noch Zustellung eines Steuerbescheides nachzuzahlen. L Steuerpflichtige, die bis zum 17. Juli den Steuerbescheid bereits erhalten haben, haben die Vorauszah lungen auf die Einkommen-Körperschaftssteuer nicht mehr .selbst zu berechnen. Auch fällt die Abgabe von Voranmel dungen für die Einkommen- und Körperschastssteuer weg Vorauszahlungen sind nach dem Steuerbescheid zu ent» richten. Durch den Einkommen- bezw. Körperschastsstcuerbcscheit werden also die Vierteljahreszahlungen für den laufenden Steuerabschnitt festgesetzt. Diese Festsetzung gilt erst vom Tage der Zustellung ob und hat keine rückwirkende Kraft für etwaige, bereits auf Grund der 2. Steuernotverordnung geleisteten Vorauszahlungen für den laufenden Steuerab schnitt. Wenn z. B. jetzt ein Veranlagungc-bescheid zugehtz durch den die Vierteljahresvorauszahlungen höher fest gesetzt werden, als sie bisher nach der 2. Steuernotverord nung geleistet worden sind, so gilt -er neue Vorauszah lungssatz erst sür die künftig fällig werdenden Vorauszah lungen. Die bereits für den laufenden Steuerabschnitt ge leisteten Vorauszahlungen bleiben hierdurch unberührt,! umgekchrt hat auch der Steuerpflichtige keinen Anspruch! auf Rückzahlung, falls die bereits auf Grund der 2. Steu- ernolvervrdnung für den laufenden Steuerabschnitt gelei«! steten Vorauszahlungen höher sind, als sie nunmehr im Steuerbescheid festgesetzt werden. Dieser Grundsatz ist auch auf Rückzahlungen zuviel geleisteter Steuern für den ver- anlagten Steuerabschnitt anzuwenden. Sind im veran lagten Steuerabschnitt zuviel Vorauszahlungen geleistet! worden, so hat der Steuerpflichtige auf Grund des Ge setzes einen Rückerstattungsanspruch. Es ist nicht zulässig^ diese überzahlten Beträge auf die bereits für den lausen den Steuerabschnitt geleisteten Vorauszahlungen anzurech» nen, wenn diese niedriger waren, als der nunmehr veran-j lagte Betrag. Falls nicht eine Rückerstattung der sür den; veranlagten Steuerabschnitt zuviel geleisteten Vorauszah-1 lungen vorgenommen wird, kann die Anrechnung erst aus Vorauszahlungen erfolgen, die nach Zustellung des Steuer/ bescheidcs fällig werden. H. Außerdem haben für den 10. Juli mit der obengenannten Schonfrist bis einschließlich 24. Juli die Umsatzsteuer voranmeldungen und Vorauszahlungen zu er folgen. Für die Monatszahler kommen die Umsätze im Monat Juni, für die Dierteljahreszahler die Umsätze sUr die Monats April, Mai, Juni 1926 in Betracht. Hierbei wird man alH Monatszahler diejenigen anzusehen haben, deren Umsatz im Jahr voraussichtlich 50 000 RM. übersteigt. Es sei da raust hingewiesen, daß Voranmeldung und Vorauszahlung nichH gleichzeitig, jedoch rechtzeitig, also spätestens bis einschl, 24. Juli erfolgen müssen. Um dem Zuschlag gemäß 8 170 Abst 2 der Abgobenordnung zu entgehen, ist es unter allen Umstand den erforderlich, die Voranmeldung rechtzeitig abzugeben, aucw wenn die Voraus,Zahlung etwa nach Ablauf der Schonfrift gez leistet werden sollte. In diesem Falle ist allerdings der VeiA zugszuschlag gemäß Artikel XVIII der 2. SteuernolverordL nuug zu entrichten. Der Zuschlag gemäß ß 170, der bis M 10 Prozent der endgültig festgesetzten Steuer beträgt, komnw jedoch bei rechtzeitiger Abgabe der Voranmeldung in Wegfal« Die allgemeine Umsatzsteuer beträgt seit 1. April 1926 0,78 Prozent, während die Luxnssteuer, die bisher 7,5 Prozent bs trug, völlig aufgehoben ist. so daß also auch bei Luxusumsätzen nur die allgemeine Umsatzsteuer von 0,75 Prozent zu entrI<Ä ten ist. Die Umsatzsteuer ist im Gegensatz zur Einbomme,« und Körperschastssteuer auch weiterhin nach den bisherige» Vorschriften, also monatlich von den Monotszcchlern und viertelsährlich von den Vierteljahreszahlern zu entrichten Bezüglich der Abgrenzung empfiehlt es sich, dem Finanzamt Mitteilung über die Höhe des voraussichtlichen Jahresumsatzes) zu machen, damit das Finanzamt entscheiden kann, ob diel Vorauszahlungen vierteljährlich oder monatlich zu leisten sind^ Dresdner Schlachkviehmarkk Dresden, den 22. Juli. Auftrieb: 1 Ochse, 1 Küh> 730 Kälber, 130 Schafe, 390 Schwein«. Geschäftsgang» Kälber schlecht, Schweine langsam. Rinder Preisnotierung nicht erfolgt. Schafe Geschäft belanglos, daher keine amt-j klche Preisnotierung. Preise: Kälber: a) —, b) 62—68> (104). c) 54-58 (93). d) 46-5» (87). e) . Schweine: a) 77 (96). b) 77 (96), <0 75-76 (96). d) 74 (96). AusnahmepreÄ über Notiz Mettrrberlchl der Dresdner Wetterwark Witterungsaussichten: Nur zeitweilig ruhig und aM klarend. Im allgemeinen weiterhin unbeständig. Tcmpe, ratur schwankend. Im Flachland vorwiegend gemäßigt» Gebirge kithl. Zeitweilig lebhafte Winde aus West bis Nordwsst. Allgemeiner Witterungscharakter der nächsten Tage: Zeirweilig unbeständig. TenUwraiur nur allmählich wieder »»nehmen)'