Volltext Seite (XML)
Donnerslag. oen 2». Zun 1928 Nr. 188; Seite 4 denen Universitäten Nordamerikas arbeiten. Als wesentliche Ausgabe hat er sich gestellt, die Anivendunge», die die Psycholo gie in der sozialen Fürsorge Amerikas findet, zu studieren. : Der Deutsche Lchneidertag Dresden, der vom 3t. Juli bis 1. August im Kewerbehause «ooehallcn und vom Reichsverband des Deutschen Schncidcrgewerbes veranstaltet wird, bringt am Sonntag einen Begiüßungsabend unter Mitwirkung der ehe maligen Hostrompeter, der Quartettvereinigung des Dresdner Orpheus und der Tanzgruppe Frau Kausmann-Pratzsch Die osientliche Hauptversammlung ist nächsten Dienstag 1 Uhr. Hierbei sprechen Theodor Kesting (Elberfeld) über: Wirt schaftliche und orj^inisalorische Zeitsragcn im Schnciüergewerbe und Prof. Dr. Stein Berlins über: Die Kreditversorgung des Hanönierks. ' : Line bnrgundische Eisrnaxt wurde hier in Dresden beim Grundgraben a» der Teplitzer Straße. Nähe Lockwitzer Straße gefunden. Es kann sich nach Lage der Dinge nur um eine» Einzelsund, ein verlorenes Stück handeln. D e Art wiegt 162 Gramm. Sie wurde dem Museum über wiesen. : Die Miete für August soll i» Sachse» unver ändert bleiben Danach ist also wie im F„li die volle Frie- dcnsmiete ... »,nu>>- : Keine Erhöhung des Milchpeises. Nach einer Mitteilung der Dresdner Milchpreiskommission hat diese beschlossen, den Milchpreis bis auf weiteres auf seiner jetzige» Hohe zu belassen. : 400 000 Mark für die sächsischen Hochwassergeschädigten. Wie verlautet, sind den sächsischen Hochwassergeschädigten aus der vom Neichssinanzministerium bewilligten Summe von 3 Mil lionen 400 000 Mark zugebilligt worden. Die Verteilung über nimmt die sächsische Regierung. : Der „Urlaub" aus der Strafanstalt. Der 25jährige frühere Gutsbcamte A ugst, erst 'vor kurzem wegen zahl reicher Betrügereien zu Gefängnis verurteilt und gegen wärtig aus der Strafanstalt beurlaubt, wurde erneut wegen Betrugs festgenommen. Er wußte gegen wiederholte Ver pfändung einer Hypothek Waren und Schmuckstücke von hohem Werte zu erlagen, um sie alsbald zu Gelbe zu machen. Wer von den durch Augst Geschädigten bisher noch keine Anzeige erstattet hat, wolle dies umgehend »nchkwlen. : Schrcbergartcndieb. Ein kürzlich beim Nächtigen im Freien betroffener 2jähr:ger Arbeiter wurde von der Kri minalpolizei zahlreicher Einbrüche in Schrebergärten und Laubenkolonien überführt. Es konnten ihm rund 4 0 seit Mai 1926 verübte derartige Diebereien nachgewiesen werden. : Schwinvclnnternchmc». Gewarnt wird erneut vor Firmen, die, meist von Holland aus. Teilnehmerkarten zu einem Goldregen-, Hydra- oder Schneeballunternehmen an- bielen. Neuerdings geschieht dies wieder von einer Firma „Eredit-Continental" in Amsterdam. Derartige Unter nehmen sind in Deutschland verboten. Auch die Weiter oerbreiter der Prospekte und Teilnehmerkarten machen sich strafbar. : Einschränkung der Gerichtsserien. Das sächsische Justiz ministerium hat eine Verordnung Uber die Einschränkung der iSerichtsserien erlasse». Die Gerichte sind angewiesen worben, in größerem Umfange, als bisher nach dem Gesetz für den Negelsall möglich ivar, Rechtssachen als F e r i e n sa ch e n zu be zeichnen. Mit dieser Verordnung ist besonders einem Wunsche rer Wirtschastskreise entsprochen worden. : Die Oekonomische Gesellschaft in Sachsen veranstaltet ifreitagnachmittag 4 Uhr ein« Besichtigung der städtischen Ab- vässer-Berieselungsanlage in Drcsden-Kaditz. Es kommt die mteressanle Berieselungsanlage und die Berieselung von Ge- müsekulluren mit städtischem Abwasser zur Vorführung. Der- kehrsgeicgenheit: Straßenbahnlinie 10 ab Hauptbahnhof oder Postplatz bis Endstation Uebigau. Von da 10 Minuten Fußweg. : Das amtliche Fernsprechbuch für den Oberpostdircktions- dezirk Dresden soll neu aufgelegt werden. Aenderungcn in de» Eintragungen können nur berücksichtigt werden, wenn sie späte stens bis zum 8. August der zuständigen Vermittlungsanstalt schriftlich und postsrei mitgeteilt sind : Die diesjährige Ausgabe des Ortsverzeichnisses sVerzeich nis der Postanslaltcn, Eisenbahn-, Kraftwagen-, Lustverkehr- und Dampfschiffstationen in Deutschland und der wichtigeren Orts im Auslande) ist soeben erschienen und wird zum Preise von 3,10 NM. für ein Stück abgegeben. Den Bezug vermitteln die Post- anstallen sowie — bei gleichzeitiger Ueberweisung des Bezugs preises auf das Postscheckkonto 38 200 beim Postscheckamt Berlin — die Geheime Kanzlei des Reichspostministeriums in Berlin W 66. Leipziger Straße 15. Leipzig ) Ein Massengrab aus der Völkerschlacht. Beim Ausheben eines Schleusengrabens im Zoologischen Garten stieß man aus ein Massengrab, das man jedoch aus Gründen der Pietät nur sviveit öffnete, als es für die Ausführung der Bauarbeiten not- ivendig ivar. Es wurden 10 Schädel und eine Anzahl Skelett knochen ausgegraben, die außerordentlich gut erhalten sind. Nach Uniformbnöpsen, die man bei den Skeletten fand, kann man mit Sicherheit darauf schließen, daß es sich um preußische Soldaten handelt. Die ausgegrabenen Skelette werden auf einem der städtischen Friedhöfe Leigesetzt. ) Bon einem Löwen angefallen. Frau Atich-Obcrkirch. die im Zoo seit zwei Wochen den Löwe» Harras für eine Nummer „Die Sängerin im Löivenkäfig" dressiert, wurde am Rio»tag durch schwere Bißwunden am Arm so erheblich verletzt, daß sie ihre Arbeit in den nächste» Tagen nicht fortsetzen Kanu. ) Aus dem 3. Stockwerk gestürzt. In der Löbauer Straße m Schönseld stürzte ein 17jähriger Kaufmannslehrling aus dem Fenster der im dritten Stockwerk gelegenen elterlichen Wohnung. Der Unglückliche brach beide Beine und mußte nach dem Kran- t,enbaufe überführt werden. Aus Sachsen Die Kochwasserschäden tm Löbauer Bezirk Löbau. 28. Juli, lieber die Schäden, welche das Hochivasser im Bezirk der Aintshauptmannschast Lübau verursacht hat. gab Amtshauptmann Dr. Kuntze in der Sitzung des Bezirksaus schusses folgendes bekannt: Don de» U ebe r schm« >nm un- gen sei unser Bezirk verhältnismäßig nicht so schwer betroffen worden, wie die Niederungsgebiete, da unser Bezirk mehr km Quellengebiet liege. In der Hauptsache komme die Gegend von Maltitz, Lautitz und Berzdorf in Frage, «vo große Strecken Ackerland überschwemmt und das Heu vernichtet wor den ist. Bereits kurz« Zeit nach der Ueberschivemmung seien Schadenschätzungen erfolgt. Auf Veranlassung des Ministeriums wurden diese Feststellungen durch eine Kommission uochgepvüft. 16 Hektar Ackerland und 477 Hektar Wiese haben durch di« Ueberschivemmungen gelitten. Der laichivirtschcrftltch« Schoden betrage für das Ackerland 5331 Mark, für di« Wiesen flächen 117 01» Mark. Der sonstige Sachschaden betrage 36227 Mark bei öfsenilichen Wegen und 8006 Mark bei de« Ufer mauern. Fm ganze« beziffere sich der Schaden in der Amt»- hauptmcmnschaft Lödau auf 188 8« Mark. Bon den 8» Ge meinden des Bezirks sind inehr oder «veniger 46 Gemein den betroffen ivorden. Bereits vorliegende Gesuche wegen MMIW des «SdsWMs Meitzner leg! ein umfassendes Geständnis ab — Neuigkeiten über den Verbleib oer Gelder — Der »»krankhafte Geisteszustand" sott retten Dis Anfang April dieses Jahres erfolgte Verurteilung des verantwortlichen Leiters des Pvn General Müller ins Leben gerufenen „Sächsischen NolkSvpfers" wegen schwerer Unterschlagungen und die dabei aufgedeckten skan dalösen Zustände sind noch in allgemeiner Erinnerung. Meißner war damals vom Schöffengericht zu 4 Jah ren Gefängnis, Löffler zu 2 Jahren Gefängnis und der Kopierer Gründel zu 8 Monaten Gefängnis ver urteilt worden. Meißner und Löffler außerdem zu 5 bzw. 2 Jahren Ehreiirechtsvcrliist. Das unterschlagene Geld war bekanntlich an verschiedene „nationale" Verbände ge wandert. Die drei Verurteilte» hatten sofort Berufung eingelegt. Vor der 4. Strafkammer des Landgerichtes begann gestern die B e r u f u n gs s v e r h a n d tu n g. Landgerichis- direktor Sehfert führte den Vorsitz. Die Verteidiger sind die gleichen wie in der Hauptversammlung. Nach Eröffnung der Verhandlung wurde zunächst der Verlauf des Prozeßes in erster Instanz mit Urteil und Urteilsbegründung verlesen. Dann werden die Angeklag ten vernommen. Zunächst Dr. Meißner. Er g bt auf Befragen zu, zu der Ueber-eugung gelangt zu sein, daß seine Angaben im ersten Prozeß über einen Aufenthalt in England einer „fixen Idee", einer Zwangsvorstellung entsprungen sind und daß er diese Angaben nicht mehr aufrecht erhalten könne. Eine Uebcrraschiing erlebte man, als Meißner sich auf die erste Frage des Vorfit enden hi», sofort schuldig be kannte, obwohl er bis kurz vor der gestrigen Verhand lung die rechtswidrige B-rwcndnng der VoltsoPfergclder be stritten hatte, ttnmittclbar vor der Sitzung aber legte er ein volles Geständnis ab und wiederholte es jetzt nach Verte,!',ig d'S erstinstanzlichen Urteils. Er gab ohne weiteres zu, daß etwa 1 3 0 00 0 Mark für andere als für die vorgesehenen Zwecke aus dem VolkSopfer verwendet worden sind. Er gibt zu die :m Urteil genannten Sum men an den „Nationalen Klub", den „Vaterlän dischen Filmdienst", an den „Jungdo", Wer wolf und 2 t 0 hlhelm gegeben zu haben. Er, Meißner, sei für alle Ausgaben verantwortlich gewesen. Die erste Verfehlung sei eine Entnahme von 1000 M. im Februar 1924 gewesen für einen persönlichen Aufenthalt in einem Sanatorium in Schreiberhali. Durch Unterstützung des dann gegründeten „Nationalen Klubs" habe er das Land nach Aushebung des Ausnahmezustandes durch Heran bildung einer nationalen Führeschicht „n ativnal unter mauern" wollen. Da die Einnahmen des Klubs nicht ausreichten, habe er an eine „vorläufige" Entnahme von VolkSopfergetdcrn gedacht. Der Klub habe nngesähr 2 7 0 0 0 Mark erhalte». Löffler habe von diese» Din gen gewußt. Löffler erklärte seinerseits, daß auch General Müller von der Entnahme dieser Gelder gewußt habe. Meißner bestritt dies. Löffler sucht General Müller überdies noch einer Entnahme von 10 000 M. für die Schwarze Reichswehr zu zeihen, was Meißner ebenso bestreitet. Major Uth solle nach seiner Aussage der 10 000 Mark zur Unterstützung „entlassener Reichswehr angehöriger" entnommen haben. Major Uth, dessen Ver nehmung die Verteidigung beantragt, kann nicht erscheinen, weil ex in Wie» verunglückt sei. Meißner gibt aus vir »veiIrren Fragen veS Vor sitzenden unumwunden zu» daß er im ganzen 48 000 M. aus dem Volksopser sür sich selbst verwendet habe. Von seiner „überhitzten Phantasie" bei der ersten Verhandlung ist mehrfach die Rede. 6000 Mark habe er allein bei einem Aufenthalt in St. Moritz verbraucht, wohin er mit seiner Sekretärin Heblack gereist war. Der Vorsitzende gab der Vermutung Ausdruck, daß Meißner entgegen seinen bisherigen AuSfagen viel mehr als monatlich 1200 Mark verbraucht habe. Die restlichen 90 000 Mark sollen also für „nationale" Zwecke ausgegeben worden sein. Meißner hält seine bisherigen Aussagen über die Verteilung der Gelder am wesentlichen aufrecht. Neu gesteht er die Zu wendung von 10 000 Mark an den Wirtschaftlichen Naä> richtendienst des Verbandes Sächsischer Industrieller. Die Verhörung Gründels decken «in beispielloses Chaos von „Buchführung" ans. Verschwinden von Bankkontos und andere große Unregelmäßigkeiten liegen hier vor. E» wird festgestellt, daß im ganzen 48 800 Mark der entwendeten Beträge nicht gebucht worden sind. Gründel gibt aber an, die fehlenden Betrüge samt ihrem Verwendungszweck in einem besonderen Konto buch« gebucht zu haben, über dessen Verbleib nichts zu erfahren ist. Vor der Mittagspause teilt der Vorsitzende noch mit, daß Major Uth in Berlin befinde nnd telegraphisch geladen worden sei. < Gegen Vs3 Uhr wurden die Verhandlungen wieder ausgenommen. Bei der Vernehmung Löfflers wird zunächst sestgcstellt, daß Meißner die 1 0 0 00 Mark, die als Vor schuß für das Volksopfer von der Deutschen Not- Hilfe in Berlin an Löffler auSgehändigt und von diesem an Meißner weitergegeben wurden, nicht für das Volksopfer verwendet hat. Meißner gab zu das Geld erhalten zu haben (in der ersten Verhandlung bestritt er dicS); über den Verbleib des Geldes schwieg man sich er dies); über den Verbleib des Geldes schwieg man sich aus Lösslcr leugnet hartnäckig, Gelder für Private Zwecke verbraucht zu haben, obwohl auch seine Aufwendungen weit über das gewöhnliche Maß hinausgegangen sind. Zur Sprache kommen dann endlich noch die Urkunden fälschungen der Kontoristen Langguth. Diese erklärt, unter den Auge» Gründels und auf dessen Geheiß die Fälschungen ausgeführt zu haben. Dadurch sollten die rechtswidrige» Verwendungen perdeckt werden. — In der Mittttvochver- handlung soll die Zeugenvernehmung beginnen. Es sollen vernommen werde» di« Zeugen Lehnig, v. Fink, v. Binzer, Frau Langer, Frau Gründel, v. Abendroth, Wolf, Siemens, Grützner und Uth. » Es dürfte wenige Prozesse in den letzten Jahren ge geben haben, die einen derartigen Sumpf aufgedeckt haben, wie dieser Volksopferskandal. Durch die Berufungsvere lang hat man offenbar diese Zustände nochmals der Oesfent« lichte!t recht klar und deutlich vor Augen führen wollen Es ergab sich auf jeden Fall im Verlaufe der gestrigen Vernehmung ein sittliches Zerrbild von derartiger Nied- rigkeit, daß sich die Feder sträubt die Einzelheiten in sen sationeller Ausmachung zu Papier zu bringen. Der Angeklagte Meißner, der Liebhaber falscher Ordensbänder, angeblicher A. H. eenes Heidelberger Korps, der das Geld, das sür die Acrmsten in Sachsen gesammelt worden ist, in St. Moritz und anderswo durchbringt. In ein öffentliches Haus will er nur „in der Trunkenheit" geraten sein. Er bemüht sich, dem Gerichte klar zu mache», daß er starke Mengen Alkohol zu sich nehmen muß, um „arbeitsfähig" zu sein (zu welcher Arbeit ist ist unklar!). Er nimmt alle Schuld diesmal auf sich, schiebt aber alles auf seine auf seine „fixen Ideen" und seine „krankhaft« Phantasie". Für krankhafte Phantasie könnte man aller dings den ganzen Skandal halte», wenn es nicht so trau rige Wirklichkeit wäre. Aber den Herrn Meißner, der nach seinem Geständnis genaue Beurteilung seines Nervenzu- standes beantragt, kann das nicht remwaschen. Dazu ist die Raffiniertheit dieser Vorgänge zu groß. Man darf gespannt sein, was die weiter« Verhandlung noch zutage fördert. () Großröhrsdorf. 28. Juli. (Nach Amerika berufen.) Der hiesige Lehrer Gerhard R 0 d i g ist einem Ruse als Lehrer nach Guatemala, der .Hauptstadt des gleichnamige» zentralamerikani- schen Freistaales, gefolgt und hat sich auf vier Jahre verpflichtet. <) Kamen;, 28. Juli. (Tödlich verunglückt.) Das preu ßische Reiterregiment Nr. 7 traf vom Truppenübungsplatz Kö- .nigsbrück kommend hier ein und wurde mit Roß und Reitern auf dem Bahnhof nach Burg bei Magdeburg verladen. Hierbei wurde der Unteroffizier Gertler, der Bremskniippel herbei- gcholt hatte, von einem rangierenden Wagen angefahren: er er litt eine schwere Beckenquetschung, an deren Folgen er im Barmhcrzigkeitsstist gestorben ist. () Pegau, 28. Juli. (Zwei Knaben ertrunken.) Unterl-alb der Stadt ertranken im Elsterflusse zwei hiesige Knaben, der 10jährige Willy Schilling und der 9jährige Karl Zimmer Ver mutlich sind sie in eine Vertiefung des Flußbettes geraten. Die Leichen sind bisher noch nicht gefunden worden. () Plauen, 28. Juli. lAufkliirung einer Mordtat.) Der im November vorigen Jahres in Magdeburg verschwundene 35jäh- rig- Kaufmann Walter Engelhardt aus Plauen, ivelcher am 29. Januar bei Neuhaus (Kreis Lüneburg) aus der Elbe ge zogen wurde, wird mit der Magdeburger Mordaffäre Hel ling in Verbindung gebracht. Untersuchungen in der Ange legenheit sind emgeleitet ivorden. <) Relchenbach l. B„ 28. Juli. (Silberhochzeit.) Ein ver dientes Mitglied der hiesigen katholischen Gemeinde, Herr Adolf Kinder man», feiert am 29. Juli mit seiner Gemahlin das Fest der silbernen Hochzeit. Dem Jubelpaar, das, so Gott will. 1SS7 einen lieben Sohn am Primizaltare wird sehen dürfen, und das zu den getreuen Lesern unserer Zeiturrg zählt, die herzlichsten Glückwünsche! 0 Ronneburg. 28. Juli. (Anregung zum Sparen.) All« hiesigen Neugeborenen erhalten vom 1. April ü. I. ab von der städtischen Sparkasse «ine künstlerisch ausgefertigt« Geschenk- urkunde mit einem Gutschein von 3 Reichsmark. Dieser Gutschein wird bet Anlegung eines Sparbuchs für da» Kind mjt 3 Reichsmark angerechnet, wenn mindesten, 2 Reichsmark Yk» 7,,.,^.. ^ ' >e Kr AuMlstchg H» ,Me HWKrst. Falle der Anwendung bleibt die erste Einlage in Höhe von 3 Mark bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres gesperrt, aus genommen bei frühe rein Wegzuge oder im Sterbefalle. Durch diese Maßnahme hofft die Sladtsparkasse den Spürsinn innei- l)«lb der Bevölkerung zu wecke». <) Wilsdruff, 28. Juli. (Radfahrer nicht linkssahren!» Das schwere Autoniobilunglück am Himmelsahrtstage, bei dem die Gattin des hiesigen Kausmanns Piehjch den Tod fand, hatte am Montag ei» gerichtliches Nachspiel. Der 20jährige Schuhmacher Kurt Henkel, der durch Fahren auf der linker Straßenseite das Unglück verschuldet hatte, wurde vom hiesiger Schöffengericht wegen Verkehrsübertretung zu zehn Tagen Haß verurteilt. Der Anklage der fahrlässigen Tötung wurde nichl entsprochen, da Henkel wohl unbedacht gehandelt habe, ihm abec die Erekenntnis -er Möglichkeit eines tödlichen Unglücks nicht nachzuweisen sei. Um so höher sei die Unsitte des Linkssahren? zu bestrafen gewesen. <) Zeulenroda, 28. Juli. (Elektrischer Tod.) Der bei den hiesigen Technischen Werken beschäftigte verheiratete Kriegsbe schädigte Otto Warn Ke aus Leitlitz kam an die Hochspan nungsleitung und n>ar sofort tot. Y. Zunahme der Etsenbahndiebstiihl« ln Nordböhmen. Die Eisenbahndiebstähl« in den Personenzügen nehmen auf den nord böhmischen Linien in den letzten Tagen stark überhcmd. Neben mehreren kleineren Diebereien, die säst immer Damentaschen m>d -geldtaschen betreffen, wurden letzt« Woche auf der Boden bach—Warnsdorser Linie auch 600 Kronen gestohlen. In den melsten Fällen zeigt sich, daß die große Unachtsamkeit der Rei senden den Eisenbahndieben di« „Arbeit" zur Spielerei macht FohrpreisermSßigung in Italien. Aus den italienischen Staatsbahnen wird m der Zeit vom 1. August 1926 bis 31. Ok tober 1927 anläßlich der Feier de» 700jährigen Todestages de» heiligen Franziskus zum Besuche der heiligen Stätten Bern« (Station Arezzo). Greccia (Station Rieti), Loreto, Assisi. Pom-