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Donnerstag, den 29. Juli 1926 Sir. 168,- Seite 3 Das Kolzlager der Firma Kirsch in Flammen aufgegangen — Gewaltiger Sach schaden — Menschenleben sind nichl zu beklagen Ein Kapitel über oie Ungezogenheiten Wo- wir- nicht olles lleredet und getan für Erltlehuug ! . Kaum ist ein Menschenkind ins Dasein getreten, dann geht schon « die Erzieherei los. Und sie verfolgt jeden während seines Erden- waltzns, bis er die Augen schließt. Eltern erziehen und Ver wandte. Schule und Kirche, Freunde und Vereine. Glück und Un- gliick, Kunst und Literatur. Natur und Sport. Gesellschaft und Wissenschaft usw. Kurz der Erzieher gibts Millionen. Da sollte man doch meinen, die ganze Welt sei so wohlerzogen, daß es eine Freude ist. Aber seltsam! Die Wohlerzogenheit ist ein selten Ding: doch die Ungezogenheit schaut man an allen Ecken und Enden. Ueber Wohlerzogenheit hört man selten ein Wörtlein: aber über die Ungezogenheit wird lamentiert vom frühen Morgen bis zum Abend, ja die Nacht hindurch. Wie kommt es, so muh man sich frage», daß bei aller Erzieherei noch soviel Ungezogenheit exi- ! stiert und den ordentlichen Menschen die Freude verdirbt? Darüber ist schon genug geschrieben worden, aber geholfen ! yat's wenig. Ich glaube, die Ungezogenheit ist ein menschli ches Erbübel. War es denn nicht schon von Eva im Para diese höchst ungezogen, vom verbotenen Baum zu essen! Macht's heute die Jugend anders? Machcn's nicht die Erwachsenen häu fig genug vor? Vor einigen Tagen sah ich. wie ein Vater mit seinem Spazierstocke einen Birnbanmzweig über eine Mauer bog. um sür seinen Sprössling unreife Birnen zu pflücken, oder rich tiger, zu stehlen. Wäre ich mit besseren Leibeskräften ausgestat- tct, ich hätte von dem Spazierstocke eine richtigere Benutzung gemacht. Dann wäre aber sicher das Gericht so ungezogen gewesen, mich wegen Mißhandlung zu bestrafen. Es liegt vielen Ungezogenheiten das s ch l e ch t e B e i s p i e I Erwachsener zugrunde oder die Laxheit der Allgemeinheit ge genüber kindlichen Flegeleien. Dann aber auch die Affen liebe leider zu vieler Eltern. Haue nur mal in der Nähe der lieben Eltern ein Bürschchen, das z. B. Häuser beschmiert, auf die ungezogenen Finger, dann kannst du etwas erleben! Wie ekelhaft sind die sogenannten „Verewigungen" an Aussichts punkten usw. Weshalb geht man nicht energisch dagegen vor? In vielen Fällen ist das gar nicht so schwer, da die Schmierfinken ihre Adresse hinsudeln. „Verewigen" tun sich durä^ius nicht nur ungezogene Kinder. Ich fand unter den Namen auch die älterer und gebildeter Leute. Wenn solche Menschen ihre Namen an ge wissen Orten an die Wände schreiben, dann zeigen sie damit ihren Geschmacksstanüpunkt. An Stellen, wo man die Schön heit der Natur genießen ivill. sollten sie die Allgemeinheit mit ihrer Schmiererei verschonen. Ungezogen ist es, im Walde Zweige abzuschneiden saußer- dem auch verboten!). Zählt einmal die Väter, die beim Spazie rengehen ihren Jungen Stöcke schneiden! Die Anlagen sind dem Schutze des Publikums empfohlen. Wie oft habe ich Kinder, auch solche besserer Stände, auf den Rasenflächen unserer Anlagen unter den Äugender Mütter oder Tanten herum tollen sehen. Ungezogen ist es, durch Straßenlärm die Anwoh nenden zu belästigen. Welchen Radau machen in manchen Stadt teilen die Kinder am Tage und heimtorkelnde Erwachsene des Nachts? Wozu das Brüllen und Quieken in der Stille des Wal des? Weshalb sehen manche Eltern nicht, wenn ihre Kinder mit schmutzigen Schuhen auf den Bänken der Promenadenwege oder auf den Sitzen der Straßenbahnen und Verkehrsautos herum klettern? Weshalb liegen trotz der zahlreichen Warnungen und Hinweise immer wieder Obstreste und Papierfetzen auf den Stra ßen? Der Ungezogenheiten ist Legion, und Legion ist die Zahl -er ungezogenen Menschenkinder. Bisher war aber alle Er zieherei nicht wirksam genug. Hier müssen sich alle zusammen schließen. Hier ist ein Gebiet für Vereinsmeier. Ich empfehle die Gründung eines internationalen Vereins gegen menschliche Ungezogenheiten. Vielleicht Hilst das! Cuculus. Dresden Wüsthosss Beisetzung Dresden, den 28. Juli. Auf dem Tolkewitzer Friedhöfe wurde gestern der beim Immelmann-Gedächtnisslug verunglückte Fliegeroberleutnant Wüsthoff beigesetzt. In der großen Halle fand eine Trauer feier statt, an der Abordnungen der Truppenteile, an ihrer Spitze Landeskommandanl Oberst Bruck, sowie eine Ehren- komsxignie des Reichswehrkommandos teilnahmen. Zehn Unter offiziere hielten die Totenwache. Als sich nach der Trauerseier der Sarg in die Kühle Gruft senkte, spielte die Reichswehr- Kapelle das Lied vom guten Kameraden, während zwei Flieger über dem Friedhof ihre Kreise zogen, um ihrem Toten die letzte Dresden, den 28. Juli. Ein riesiges Feuer, das sich über mehrere Grundstücke aus dehnte und gehaltigen Schaden anrichtete, hat gestern zum ersten Male seit vielen Jahren die Stadt Dresden heimgesucht. Das Feuer entstand auf dem Grundstücke Bremer Straße 14 in der F r ied r i ch stad t. Der Brandherd lag in einem Schuppen der Glassirma Langensiepen und Bätzel. Die Brandursache ist noch nicht aufgeklärt. Das im Innern des Schuppens weiterfressenüe Feuer wurde zu erst nicht bemerkt, bis eine Zeitungsfrau zufällig auf den durch das Schuppentor dringenden Rauch aufmerksam wurde. Sofort wurde nun die Feuerwehr gerufen, sie war aber zu nächst nicht imstande, den Flammen Einhalt zu gebieten. Der sich langsam steigernde Wind breitete das Feuer über weitere Schuppen und sonstige Baulichkeiten der Firma Langensiepen und Bätzel und über die Lagerräume der Beton- und Mon tier b a u - A.-G. aus. Katastrophale Forme» nahm diese Ent wickelung an. als auch die gewaltigen Lagerräume der Holzgroßhandlung Julius Jacob Hirsch von de,, Flammen erfaßt wurde». Es wurde die gesamte Dresdner Feuer- w ehr alarmiert, darüber hinaus wurden sämtliche verfügbaren Freiwilligen Feuerwehren herbeigerufen. Auch die Schutzpolizei stellte sämtliche verfügbaren Kräfte in den Dienst der Brandbekämpfung. Schließlich erschien auch die ge samte Dresdner Reichswehr zur Hilfeleistung. Drei Auto- mobilspritzen fuhren im König-Alberthasen auf, um von dort aus Wasser herauszupumpen. Außerdem waren sämtliche Feuer hähne der Wasserleitung in der dortigen Gegend in Benutzung. Trotz dieser Bemühungen wurde gegen >18 Uhr das an der Bremer Straße stehende Kontor und Wohngebäude der Firma Hirsch von den Flammen ergriffen. Gegen 8 Uhr stand der ganze weitausgedehnte Lagerplatz der Firma mit seinen geivaltigen Stapeln von Brettern in Flammen. Gegen 9 Uhr erreichte das Feuer seinen Höhepunkt, die ganze Brandstätte, die nun von allen Seiten durch Schlauch leitungen eingedämmt war, bildete ein einziges Rauch- und Glut meer. Der Feuerschein war aus allen Richtungen Dresdens deut lich ivahrzunehmcn. Mehr noch aber wurde die Aufmerksamkeit der Passanten in den Straßen erregt durch die ungeheure Rauchmasse, die sich wie eine schwere Regenwolke ostwärts über die Stabt hinzog. Ueber der Friedrichstadt ging ein regel rechter Regen von verkohlten Pappstücken und Papiersetzen nie der, selbst im Osten der Stadt, sogar aus der Radrennbahn Reick, wurden derartige Stücke Ruß gefunden. Eine gewaltige Menge von Neugierigen stürm te aus allen Stadtteilen nach der Brandstätte. Die Straßenbahn mußte sogar Sonderwagen einstellen, um die gewaltigen Scharen der Neugierigen zu befördern. Zwischen 8 und 9 Uhr waren m indestens 109 090 Nt e n s ch e n um de» Brandherd versam- Ehre zu erweisen. Dan» schloß sich der Grabhügel über den« kühnen Flieger und Soldaten Wüsthoff, dessen Namen man im Zusammenhang mit der Flugwaffe im Weltkrieg noch lange nennen wird. : „Reinigung" der Studentenschaft. Es sollen, wie die „Dresdner Volkszeitung" wissen will, Bestrebungen im Gange sein, an der hiesigen Technischen Hochschule eine Auslosung des sozialistischen Studcntenbundes herbeizufnh- ren. Jedenfalls soll die Studentenkaminer anläßlich der Stellungnahme des sozialistischen Stndentenbundes im Falle Lessing in diesem Sinne Stellung genommen haben. Das Ansehen der Hoch'ch ule und der Dresdner Studentenschaft soll angeblich gefährdet worden sein. Das Ansehen der Hochschulen ist n. E. allerdings in Gefahr, je mehr sich melt. Einige Hundert davon beteiligten sich an den Aufräumung», und Bergungsarbeiten Die Wohnungen, die sich in den niederge» brannten und gefährdeten Baulichkeiten befanden, mußten ge räumt werden, die Bewohner mußten zunächst aus den Feldern an der Brenier Straße ein notdürftiges Biwack beziehen. Nach 10 Uhr verlor das Feuer langsam an Kraft, gegen 11 Uhr waren noch 15 Rohrleitungen in Betrieb Der Sachschaden ist vorläusig noch nicht abzusctstihen. Bei den Rettungsarbciten haben drei Feuerwehrleute Verletzur«. gen erlitten, einer von ihnen, Oberfeuerwehrmann Großmann, mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Menschenleben st>>-^ >>»» dem gewaltigen Brande glücklicherweise nicht zu beklagen Der amtliche Bericht Gestern Dienstag um 6,00 Uhr abends wurde die Feuer wehr durch Feuermelder nach der Bremer Straße gerufen. Bei Ankunst des ersten Löschzugcs standen bereits zwei hölzern« Schuppe» in vollen Flammen Der zuerst eintressende Amtsbau rat Elsreich forderte angesichts der großen Gefahr des Ueber- greisens aus die benachbarten Holzschuppen und den Holzlagers platz sofort weitere Löschkräste an. Infolge des herrschenden! Westwindes breitete sich das Feuer mit so großer Schnelllgkeitf in Richtung Bienerts Hasenmiihle aus. so daß Amtsbaurat Stü de. der die Oberleitung übernommen hatte, die Meldung ,.G r o ß s e u e r!" abgab, woraus sämtliche verfügbaren Fahr zeuge nachrückten und teils auf der Bremer Straße, teils im Ha sengebiet Ausstellung nahmen. Das Feuer erhielt ständig neue Nahrung, so daß bei der enormen Hitze auch eine Gefahr für die Hafenspeicher bestand. Die Löschmannschaften hatten schwer unter der Hitze zu lei den und konnten zunächst das sprungartige Weitergreisen der Flammen nicht aushalten. Es wurden die dienstfreien Mannschaften alarmiert, die dann mit Amtsbaurat Leit hold sofort zur Brandstelle nachrückten. Durch Vornahme von mehr als 3V Schlauchleitungen gelang es nach zweistündiger har ter Arbeit, das Feuer aus eine Glasniederlage, eine Dachpappen- sabrik und den Holzlagerplatz zu beschränken. Es konnte jedoch nicht verhindert werden, daß ein Wohnhaus, dessen Wohnungen sofort aus Anordnung der Brandoberleitung geräumt wurden, starken Brandschaden erlitt. An den Löscharbeiten hatten auchi die verfügbaren freiwilligen Feuerwehren der Stadt Dresden ihren Anteil. Sie wurde in dankenswerter Weise von Arbeitern der um liegenden Betriebe, vom Publikum. Sanitätsmannschasten. Poli zei und Reichswehr sowie durch die Fabrikseuerwehr Seidel ue Naumann unterstützt. Da die gesamte Berufsseuerwehr auf der Brandstelle eingesetzt war. mutzten zum Schutze der Stadt frei willige Feuerwehrleute der eingemeindeten Ortschaften auf der Hauptwache z u s a m m e n g e z o g e n werden. Di» Firma Schöne. Hellerau, hatte ebenfalls eine Motorspritze als Be setzung der Hauptwache zur Verfügung gestellt. Drei Feuerwehrleute wurden verletzt, einer von ihnen, Oberseuerwehrmann Großina n n. hat stark» Brandwunden erlitten, so daß er ins Krankenhaus gebracht wer, den mußte. Die Ablösch- und Ausräuinungsarbeiten werde» die städtisch« Feuerwehr nach den ganzen heutigen Tag und die ganze Nacht be» schlissigen. Studentcnschasten von politischen Einflüssen leiten lassen. Die Annahme, daß man dem Ansehen der Hochschule durch eine Imitation des weiland Sozialistengesetzes hebt, scheint uns im Jahre 1920 etwas sehr irrig : Von der Technischen Hochschule wird folgendes milgeleilt: Zu den fünf jungen deutschen Forschern, denen durch ein Stipen dium des Laura Spclman Rockeseller Memorial eine Forschungs- tätigkeit in Nordamerika ermöglicht wird, zählt auch Dr. Erich Wohlfahrt, Assistent von Pros. Dr. Ing. Sachsenberg, des Inhabers vom Lehrstuhl für Belriebswissenschasten an unserer Technischen Hochschule. Dr. Wohlfahrt, der Psnchologe ist. stu dierte in .Heidelberg und Leipzig und promovierte dort am Wundtschen Institut unter Prof. F. Krueger. Er wird zunächst ein Vierteljahr an der London School of Economics Sprach studien obliegen und dann während ziveier Jahre an vcrschie. Der Herr -er Well Noma« vo« Robert Hugh «enson. Autorisierte Uebersetzung aus dem Englischen von H. M. von Lama. t15. Fortsetzung.) 3. Dl« unieryannng der Priester beschäftigte sich an jenem Abend bei Tisch sehr lebhaft mit der außerordentlichen Aus breitung -es Freimaurertums. Seit vielen Jahren hatte dieses nun zugenommen, und die Katholiken waren sich der Gefahren desselben vollkommen bewußt, denn die Zuge hörigkeit zu dieser geheimen Gesellschaft war durch deren unzweideutige Verdammung durch die Kirche unvereinbar geworden mit dem Glauben. Es blieb dem Menschen nur die Wahl zwischen jener und seinem Glauben. Die Ent wicklung war während de« letzten Jahrhundert« «ine außer ordentliche gewesen. Zuerst hatte der organisierte Angriff auf die Kirche Frankreichs stattgefunden, und was die Katho liken längst vermutet hatten, wurde dann zur Gewißheit durch die Enthüllungen de« Jahre« 1S18, di« P. Gerome, «ln Dominikaner und ehemaliger Freimaurer, über die Loge gemacht hatte. Da war es offenkundig geworden, daß die Katholiken recht hatten, und daß die Loge, wenig stens in ihren höheren Graden, allenthalben verantwortlich war für die auffallende Bewegung gegen die Religion. Wohl war der Eindruck auf die öffentliche Meinung «in gewaltiger, aber P. Gerome, sein Urbeber, war bald daraus gestorben. Dann kamen die großartigen Spenden in Frankreich und Italien an Spitäler, Waisenhäuser und für ähnliche Zwecke, und wiederum degann der Verdacht zu schwinden. Dadurch es — und dieser Anschein hatte auch bi« jetzt noch standen — seit siebzig Jahren und mehr, daß die Frei maurerei nicht- als «in« weitverzweigt«, Gesellschaft sei. Nun begannen von neuem aufzusteiaen. „Ich höre, daß Feksenburah Freimaurer ist", bemerkte Monsignore Macintosh, der Administrator der Kathedrale, ^Großmeister oder so etwas". »Wer ist denn yelsenburgh?" warj ein junger Priester elir. Maulianore ILLIteve den Kovs. schien des Weisel daran „Er ist ein Geheimnis", meinte ein anderer Priester, Father Blaikmore, „aber er scheint große Aufregung her- vorzurufen. Seine Lebensbeschreibung wurde heute auf dem Kai feilgcboten." Vor drei Tagen", warf Percy «in, „traf ich einen amerikanischen Senator, der mir sagte, daß selbst dort nichts von ihm bekannt sei, als sein« außerordentliche Sprachgewandtheit. Er trat erst vergangenes Jahr hervor und scheint durch seine ganz ungewöhnlichen Methoden allein alles aiigeordnet zu haben. Dazu ist er ein bedeutender Lin guist. Das ist auch der Grund, weshalb er nach Irkutsk mitgenommen wurde." „Ja, die Freimaurer, —" fuhr Mosignore fort. „Es ist «ine sehr ernste Sache. Im vergangenen Monat habe ich durch sie vier meiner Beichtkinder verloren." „Die Zulassung der Frauen war ihr Hauptstreich", murmelte Father Blackmore, indem er sich noch etwas Rot wein «inschenkte. „Es ist merkwürdig, daß sie damit so lange zögerten", bemerkte Perch. Auch einige andere äußerten sich in diesem Sinne. ES schien, daß auch sie in letzter Zeit durch das Umsichgreifen der Freimaurerei Beichtkinder eingrbüßt hatten. Auch wurde die Vermutung geäußert, daß oben, in der Kanzlei des Erz bischofs, ein Hirtenbrief sich in Vorbereitung befinde, der sich niit der Frage befass«. Monsignore schüttelte bedeutungsvoll den Kopf. „Es vrauchr mehr als da«", meinte er. Percy erinnerte daran, daß die Kirche ihr letztes Wort in der Sache ja bereits vor einigen Jahrhunderten ge sprochen habe: sie hatte alle Mitglieder geheimer Gesell schaften mit der Exkommunikation belegt und damit alles getan, was sie tun konnte. »Ausgenommen, die Sache immer und immer wieder ihren Kindern vorzustellen", fügte Monsignore bei; »ich werd« nächsten Sonntag darüber predigen." Perch macht« sich, als er wieder auf seinem Zimmer war, «ine kurz« rasche Notiz, entschlossen, auf diese An gelegenheit in seinem nächsten Schreiben an den Kardinal- Protektor nochmals zurückzukvmmen. Oester« hatte er schon in früheren Berichten des Freimaurertums erwähnt, aber es schien ihm Zeit, abermals die Aufmerksamkeit darauf »u lenken. Dann begab er sich daran, die Vorgefundenen «riefe »« öffnen, zuerst jenen, den -»I« von der Hand V Ha» »arvtnal« kommend «ckannte. Es war ein merkwürdiges Zusammentreffen, baß, als er eine Reihe von Fragen überflog, die Kardinal Martins Brief enthielt, eine derselben sich eben auf diese Angelegen heit bezog, von der man bei Tisch gesprochen hatte. Sie kantete: „Was haben Sie über die Freimaurer zu berichten? Felsenburgh soll denselben angehören. Sammeln Sie alles» was Sie über ihn erfahren. Senden Sie einige englische oder amerikanische Lebensbeschreibungen desselben. Verlieren Si- noch immer Katholiken durch die Loge?" Er durcylas auch die übrigen Fragen. Sie bezogen sich hauptsächlich auf frühere Bemerkungen von ihm selbst, aber auch in ihnen kehrte Felsenburghs Name zweimal wieder. Percy legte das Blatt weg und sann ein wenig nach. Es war doch merkwürdig, dachte er. wie der Name dieses Mannes sich in aller Munde befand, trotzdem so wenig über ihn bekannt war. Er hatte ans der Straße^ rein aus Neugier, drei Photographien gekauft, welche diese merkwürdige Person darstellen sollten, und wenn auch eine derselben echt sein mochte, alle drei konnten es nicht sein. Er entnahm sie dem Schreibtischfache und legte sie neben einander vor sich hin. Die «ine stellte «inen grimmigen, bärgen Mann von dem Aussehen eines Kosaken, mit großen starren» Augen, dar. Nein: innere Gründe lehnten dies Bild ab; es war genau das. was eine rohe Phantasie sich unter» einem Manne vorstellte, der einen großen Einfluß im Osten besaß. Die zweite zeigte «in volles Gesicht mit: kleinen Augen und einem Knebelbarte; sie konnte mög licherweise echt sein. Sr drehte sie um und las auf der Rückseite den Namen einer Neuyorker Firma. Dann wandte er sich der dritten zu. Dies« zeigte ein langes, glattrasierte« Gesicht von unleugbar kkugemi aber kaum starkem Aus druck, mlt Pincenez, während Felsenburgh zweifelsohne »1» willensstarker Mann sein mußte. Percy neigt« zu der Annahme, daß da« zwsite Bild di« grüßt« Wahrscheinlichkeit für sich habe» aber sicher kvnnt« man bei keinem derselben sein, und so schob Lr sie achtlos wieder zusammen und legte sie in das Fach zurück. Dann stützte er die Ellenbogen auf den Lisch und begann nachzud«Äen. Ä-rtjetzun«^».,