Volltext Seite (XML)
Sonnabend, den 9. April 1827 Rr. 83; Seile 2 ^ Mehrheit, von der wir hinsichtlich der unvermeidlichen — NerrvaUungsresorm in nationaler Beziehung gar keine Besserung erwarten können, oder es folgt unter Beihilfe der sozialistischen Elemente wieder eine ge mischtnationale Regierung, von der wir national weich ger zu erwarten haben als von einer gemtschtnationalen nichtsozialistischen, wirtschaftlich und sozial aber das Schlimmste befurchten müßten. Tas ist entscheidend. Das Schiss steuert zwischen Szylla und Charybdis: links die sozialistische, rechts die tschechisch-nationalistische Regierung. Der rechte Kurs für die deutschen nichtsozialistischen Parteien kann nur der sein, zwischen diesen beiden Gefahren — denn das sind sie - hindurchzusteuern. Die Frage, ob mit den Sudetendeutschen oder ohne sie regiert werden soll, bedeutet also nichts anderes, als: mit ihnen oder gegen sie! Beteiligen sich die Deutschen an der Re gierungs- und Parlamentsarbeit, dann hat das sudeten deutsche Volk wenigstens eine Gewähr: es kann nicht schlechter, es kann und wird aber voraussicht lich besser werden. Verzichten wir auf diese Mög lichkeit, so müssen wir der Hoffnungslosigkeit verfallen und das haben wir als Katholiken gegenüber einer Re gierung, in der sechs programmatisch katholische Mini ster, als Deutsche gegenüber einer Mehrheit, der 37 deut sche Abgeordnete angehören, als Menschen, die auf Grund des demokratischen Prinzips das 3ftl Millionen Staatsbürger nicht rechtlos lassen kann, nicht notwendig. Keslige Szenen im Plauener Prozeh Schluß der Beweisaufnahme Plauen, 8. April. ,p» Prozeß Stresemann-Müller ist gestern, die Beweis- a n s n a h m c abgeschlossen morden. Zunächst wurden Zeu gen darüber vernommen, ob die Verschiebung gebrauchsfertiger Munition ins Anstand eisenbahntechnisch möglich gewesen sei. Der sachverständige Zeuge Fabrikbesitzer W i n k e t aus Plauen beknn- deie, er stabe 1910 oder 1020 aus dem unteren Bahnhof in Plau en einige Waggons mit Granaten auf ihre Verwendbarkeit ge- priii!. Zwei Waggons IMlen 30,6-Zentimetcr-Granaten enthal ten. die noch brauchbar geivescn seien. Ter Zeuge Major See man», der zur fraglichen Zeit bei der Reichstreuhandgesellschaft lätig war, widersprach dieser Annahme. Es habe sich bei diesen Waggons nicht um Schrott, sondern um englische Munition für die Tschechoslowakei gehandelt. In ähnlicher Weise wie Winkel erklärte der nächste Zeuge. Eiscnbahnsckretär S t ü r k e » b e ck e r, die Verschiebung von Munition für möglich. Als der Vorsitzende die Vernehmung die ser Zeuge» abbrcchen wollte, kam es zu einem heftigen Zn- sa m m e n st o s;e mit der Verteidigung. Der Vorsitzende ver wahrte sich gegen einen vom Angeklagten Müller erhobenen Vor wurf der parteilichen Prozeßführung. Obersekrctär Trepte iBerl!»> sprach den Verdacht aus, die ReichstreuhanLgcseiischast habe das Kriegsmaterial im Lager Breioiv an die „Evaporalor-"gesellschafl verschleudert. Die Ge sellschaft habe einen Teil des Lagers in die Lust gesprengt, »m die Kosten oer Verschrottung herabznmindern. Direktor M u ! ler - Chemnitz wurde schließlich nochmals vernommen. Bei der gereizten Stimmung der Prozeßbeteiligten Kai» es, wie schon bei den vorhergehenden Zeugen, wiederum zu erregten Auseinandersetzungen. Die Verneh mung betraf lianptsächlich die von Litivin für Parieiziveclie zur Verfügung gestellten Summen. — Der Zeuge Litwin erklärte dazu, daß er nicht nur der Deutschen Volkspartei, sondern auch anderen Parteien Gelder zur Versiigung gestellt i-abe. Zu dem bereits erwähnten Betrag von 20 800 Mark für Geschenke an zwei Anssichlsralsmitglicder bemerkte der Zeuge Müller, >o«s>, Dr. Strescmann eine silberne Schale mit Elsen- beinanssatz, Kommerzienrat Friedrich drei wertvolle alte Krüge erlialtcn habe. Aach dem Sch rot ge säm st i>abe Litivin die Ak tionäre der Erxiporator-A.-G, um 4—5000 Mark geschädigt durch Zahlungen an die Aussichlsraismilglieder und die höheren Be amten. Er selbst habe auch 25 000 Mark bekommen. An Dr. Schach! seien OäOOO Mark außerhalb seiner Tantiemen gezahlt werden. Das damalige AussichtsrolsmitglieS Geheimrat Schweig- hcher habe Litivin, wie er selbst ihm gesag! habe, jährlich 250 MI! Mark gekoste!. Das sei auch damals noch ein sehr er heblicher Beirag gewesen. Die Geschäfte der Evaporalor-A.-G. als solcher seien sauber gewesen. Die Geschäftsführung des Herrn Lüwin sei aber etwas anderes. — Hierzu bemerkte brr Zeuge C. Litivin, Laß Niüller selbst nicht sauber gewesen sei. Er habe sich bei der Ermporatorgesellschast eine Villa verschafft. Nach Beendigung dieses Prozesses werde er einen Prozeß gegen Direktor Mnüm anstrengen und seine Betmnptungen be weisen. In der Nachmttiagssitznng wurden einige Zeugen zu der vekonnten Versammlung des Alldeutschen Verbandes in Planen vom 14. November 1025 vernommen, in der der Angeklagte Di. Müller seine zur Anklage stehenden Vorwürfe gegen Dr. Etresemann ösfentUch erhoben i>at. Am Schluß der Sitzung bestand die Verteidigung noch auf Verlesung des von Direktor Müller erwähnten Aufsichtsratsprolokolls und der Stcuernklen Litwins. Hierüber sowie über die Frage der Verlesung eines gegen Liiwin gerichteten Artikels ans der Wellbiihne kam es- wiederum zu scliarsen Auseinandersetzungen zwischen den Pro- zeßbeteiliglen. Das Gericht lehnt« schließlich die Veriesnngs- ankr-äge ab. Darauf erklärte der Vorsitzende die Beweisauf nahme nach neuntägiger Dauer für geschlossen. Margen mittag beginnen die Plädoyers. Rom und Prag Dr. Krofta verhandelt mit dem Vatikan. Prag. ,. April, kl ach Meldungen tschechischer Blätter ist Dr. Prosta mit der Wetterführung der Verhandlungen zwi schen der Prager Ne,siernng und dem gegenwärtigen Verwalter der Prager Nnnliatnr, Eiriaci, über die Regelung der kir- chenpoliltt'ctre» Fragen betraut worden. Dr. Krasta war be kanntlich früher auch Vertreter der Dschechaslanrakei beim Va tikan in Nom. Tagung -er sächsischen Kvleibesltzer in Leipzig vigzig. 8. April. Der sächsische Holelbcsitzervcrband, der gier irine 10. Jahresversammlung abhielt, vereinigte sich gestern im Hviel Sachscnhof zur eigentlichen Hauptversammlung. Nach Begrüßungsansprachen «rgriss Wlrkschastsminsster Dr. Wil li e i in das Wort. Er brachte die Grüße der sächsischen Staatsre gierung und erklärte, er sei gekommen, um die Wünsche der Ho telbesitzer anzuhören. Er richtete die Mahnung an das Gewerbe, einig zu werden, damit seine Wünscl)e auch wirklich durchdringeii könnten. Sachsen stehe im Zeichen des loachfenüe» Verkehrs und der aufioäiisslrebenüen Wirtschaft. Damit steige auch die Wirt schaft,ici»e Bedeutung des Hotelbe,itzcrgeiverbes. Nach einer wei teren Anspiacl-e von Sladlrat Lciske wurde Ser Gelchaftsberickt vom Syndikus Dr. Senf erstattet Auch die russischen Derirekungen in Schanghai und Tienlsin unter Polizeikronlrolle London, 8. April. Tschongtsotins Vorgehen gegen die Sowjet-Botschaft in Pe king hat Schule gemacht. Auch in Schanghai und Tien tsin ist es gestern zu Uebergrlssen gegen die Sowjet-Vertretung gekommen. In Schanghai umzingelte ine Polizei das sowjetrussisäie Konsulat und verhinderte das Beirrten sowie das Verlassen des Gebäudes. Der Generalkonsul der Sowjetunion hat wegen der Polizeiaktion beim Konsnlarkorps und beim chinesischen Außen- Kommissar Protest eingelegt. Der Uebcrfall auf das Konsulat ist ohne Wissen der Kanton-Regierung erfolgt. Der Außenkommissa,. der Provinz Kiangsu, KnoIaichi, wurde selbst am Betreten der Botschaft, die noch im Bereich der internationalen Niederlassung liegt, gehindert. Erst am Abend gelang es ihm, das Konsulat zu betreten, wo er dem Generalkonsul Linde sein und des Ober kommandierenden Bedauern aussprach. Die Schanghaier Ereig nisse seien für ihn völlig unerwartet gekommen. Heute will Knotaich! bei den ausländischen Konsuln persön-, liehen Protest einlegen und darauf Hinweisen, daß das Konsulat! der Sowjetunion bei Ser chinesischen Regierung beglaubigt und' niemand zu derartigen Maßnahmen gegenüber dein Sowjctkonsu-! lat ohne sein Wissen und ohne seine Zustimmung berechtigt ist. Die Lage in Schanghai ist infolge dieser Vorgänge überaus ge spannt. In Tienlsin drang die chinesische Polizei mi! Gench-. migiing des sranzösischen Konsuiales in die Valbank (Sowjet bank), in die Vnreaiis der chinesische» Ostbahn sowie andere Ge- Der Reichstag vor den Osterferien Annahme des Äandelsprovisormms mik Frankreich im Reichstage — Das Arbettszettnotgesetz delsvertrag aus der Grundlage gegenseitiger Meistbegiil'"-. gnngen adgeschlofsen werde. Abgeordneter Dr. Hilserding (Soz.) bezeichnet: die se» Handelsvertrag als besonders ungünstig. Die deutsche Zertigwareiiiiidustrie dürfe sich allerdings nicht beklagen, da ss.- sich der Schwerindustrie stets freiwillig untervrdnö. Das Provisrium bringe auch eine Erhöhung des Mehl- zolks, die für die arbeitende Bevölkerung höchst nner- wünscht sei. Abg. Dr. Rvsenberg (Km.) schimpfte auf Vas Pro- visoriiim, das wieder einmal zeige, daß der BUrgerblock Jnbercjsentenwünsche über die Interessen der Allgemein heit stelle.. Abg. v. Gracse (Völkisch) machte sich lustig darüber, daß die Vertreter der Länder und Parteien das Provisorium kritisierten und doch aiinehmen. Die Annahme werde vsfeubar durchgesetzt von Stresemann, dein Ueber- menschen, der die ganze Politik mache und hinter dein doch, wie der Plauener Prozeß, zeige, internationale Kapital-. machte ständen. . . Das Provisorium wurde in allen drei Lepingen m.4 189 gegen 163 Stimmen bei 20 Enthaltungen angenvmmeir. Vertin, 8. April. Ter Reichstag lstilt heute seine letzte Sitzung vor den Osterferien atz. Ans der Tagesordnung steht lediglich die dritte Lesung »es Rotgesetze» über die Arbeitszeit. In der gestrige» Abeiidsitziuig ist die zweite Lesung die- es Gesetzes erledigt worden. Für die Regierungsparteien rklürte dabei der Abg. Schwarzer (PPP.), daß eine end gültige Regelung der Arbeitszett erst in, Arbeüter'chntzgesetz möglich sei. Das Nvigesetz bvinge aber den Arbeitnehmern bereits wesentliche Verbesserungen: Beschränkung der Mehr arbeit und entsprechende Lohnznschtäge. Sozialdemokraten und Demokraten. brachten eine Reihe von Abnnderungsan- trägen ein. Da diese Abändernngr-anträge. nbgelchm wur den, stimmten beide Fraktivnen gegen das Ge'ctz. Die Vor lage wiirdeii in sämtlichen Absätzen ohne Aendernng gegen di: Stimmen der Linken angenommen. I» der Nachmittagssiyung wurde zunächst ein Antrag der Regierungsparteien angenommen, nachdem der Rus sen - G a r an l i e kr e d i t für Lieferungen bis zum Höchst- ietrage von 23,5 Millionen RM. übernommen werden olle». Das deutsch-srunzöjische Abkomme» über die Saar- grenze wurde in allen drei Lesungen ohne. Aussprache angenommen. Ein: längere Aussprache entspann sich über das Ha n- d >e l S P r v v i s o r i n m mit Frankreich. Abgeordneter von Guorard (Ztr.) gab namens der Regierungspar- l''ie„ die Erklärung ab, daß das Abkommen schwere Beden ken hervurgerufen habe, namentlich die Zugeständnisse für die Weinzölle, Ebenso sei der Schutz des Gemüse- und Obst baues geschwächt worden. Die französischen Zugeständnisse beschränkte» sich dem gegenüber nur aus die Maschinen- und Etektrv-Iiiduslrie. Wenn die Regierungsparteien sich itvbin- noch entschlossen hätten, dem Abkommen zu.zilstttnmen, so ge schehe das nur in der Erwartung, daß ein die deutschen Interesse» genügend berücksichtigender und langfristiger Han- R-ichstagspräsident Löbe erschien gestern nachmittag zum -rsten Male nach seiner Erkrankung wieder im Reichs lag. Er hielt sich nur einige Zert m den Wandelgängen aut, nahm aber an der Sitzung nicht teil. Wie wer hören, wird er in der allernächsten Zeit seine Erholungsreise antrete». Im Auswärtig: n A » sschutz des Reichstages sind die beiden durch die Auflösung der VölkischenFraktivn frei- geworveiien Sitze den Dcutschnationalcn zngefallen. Diese haben nunmehr als weitere Vertreter die Abgeordneten Sachs-Nürnberg und Schiiltz-Bromberg in den Auswärtigen Ausschuß entsandt. Beide Abgeordneten haben 'chon in früheren Wahlperioden dem Auswärtigen Ausschuß an- gehört. Tie Osterferien »es Reichstages vaneru bis zu«, l<>. Mai. Kurze Nachrichten 1 Riesenüberschwemmungen in Japan. Nach 'Meldungen aus Japan haben dort große Ueverschweminunge» riesigen Schaden angerichtet. 0000 Personen sind obdachlos. P Schwere Oeltantzexplosion in Amerika. Wie aus Paeca (Wyoming, U. S. A.) gemeldet wird, richtete dort eine Oeltank- ezplosio» furchtbare Zerstörungen an. 17 Personen mnrden ge tötet und 30 verwunde!. In nieilcnwettem Umkreis wurde» sämtliche Fensterscheiben zerstört. f Zwei Breslauer Polizctbranitc unter Belrugsvevdacht verhaftet. Ein Oberinspektor und ein Obersekretär des Bres lauer Polizeipräsidiums sind verhaftet worden. Beide Beamte, die in der Matcrialverwaltung beschäftigt waren, sollen bei Lieferungen für die Schutzpolizei mit falsche» Rechnungen ge arbeitet haben, wodurch sic sich nach den bisherigen Feststellun gen einen Vorteil von 1—6000 Mark zu verschaffen wußten. s- Sturmopser an der sranzösisclien Küste. Nach einer Havasmrldung ans Lorienl sind infolge des heftige» Sturmes mehrere Schisse übersiilüg. So wird seit 3 Wochen ein mit 8 Alaun besetztes Fischerboot vermißt, das zuletzt im Kampf gegen Sturm und Wellen gesichtet wurde. In dem gleichen Sturm scheint eine andere Barke verloren gegangen zu sein. Besonders beunruhigt ist inan über das Schicksal eines vor 10 Tagen mit 22 Alaun Besatzung nach der englischen Küste in See gegangene» Schisses. P Fünfzehn Jahre Zuchthaus siir eine» Eisenbahnanschlag. Tos Schwurgericht Fürth (Bayern) verurteilte den Schlosser Bl ei Müller ans Herzogenaurach, der im August 1025 ver sucht hatte, die verunglückten Reisenden zu berauben, zu 15 Jahre» Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Blelmüller war nach der Tat in dl« französische Fremdenlegion erngetreten, aber aus deutsches Ersuchen ausgeliesert worden. i' Der neu« Bürgermeister von Chicago William Haie T h o in p s o n, der wahrcnd des Weltkrieges wegen seiner unab hängigen und neutralen Haltung vielfach angeseindet ivorden ivar, ist am Dienstag zum dritten Male mit starker Mehrheit zum Bürgermeister gewählt worden. P Tin neues Versah»«,, zur Zellulosrherstellung. Der nnaarisch« Ingenieur Del« Dornet hat ein rxttentlerks Ster. fahren zur Herstellung hachivcrliger Zellulose aus Mau-stroh «>» eine amerikanische Gruppe non Großkapttattsten verstaust. Die Amerikaner hassen, den Farmern damit eine neue Einnahme, gnelie verschaffen zu können, weil das Maisstroh bis jetzt als wertlos galt. s- Große Diainantsuicke sind, wie aus Kapstadt berichlet wird, an der A I e xa »d e r ba i. einem kleine» Hasen söd- iich der Mündung des Orangeslusses. von Dr. Hans Berensky und Dr. Reuning gemacht worden. Der Wert dieser Stclne, die ohne Ausnahme von ausgesuchter Qualität sind, wird auf 7000 Pfund ( 110 000 Mark) geschätzt. " Wetterbericht -er Dresdner Wettenvarie Wittern»,,»«,!,»sichten: Unbeständig, meist stark bcmölkß R.'gcu'chauer, Temperaturen schwankend. Zeitweilige lcv- hafkz Lnftbcwegung. , MlrmsM ies LeWm SeOers Sonnabend, den 0. April 12.00 Uhr: Mttiagsniustk ans einem Syvech- und Sckpiil- ploiicnapparal der Fa. Jul. Heinr. Zimmernrann. Tüu.ze. -- 12.55 Uhr: Nanener Zeilzeichen. — 13.15 Uhr: Presse- und Bör senbericht. — 15.00 16.00 Uhr: Deutsche Welle, Berlin. iti.OO Uhr: Lektor Claude Grander und E. von Eysercn: Französisch für Anfänger. — 15.35 Uhr: Postrot Behrendt und Frl. Moeikc Esperanto. — 16.30—18.00 Uhr: Nachmitlogskonzert der Dres<t>- »er Rundsunklioiiskapelle. Dirigent: Gustav Agunte. — 18.00- - 18.15 Uhr: Funlibosteistuiide. — 18.15—18.30 Uhr: Steuerrund« funk. -- 19.00 —10.30 Uhr: Major a. D. Julius Ernst: „Deutsche Luftschiffe für Wissenschaft, Handel und Verkehr". — 19.30— 20.00 Uhr: Parttagsieihe: „Cliavakierologte" <EI)aeakt«rkniide). 8. Vtirirag. Dr. Hcrinann B^ßneck: „Eixn'akler und Wiilens- fteiheit". — 20.00 Uhr: Weftervova-ussage und Zeitangabe. — 20.15 Uhr: Humor aus vieler .Herren Länder. Miftvirkende: Gustav Herrinami (Rezitationen) und das Leipziger R und funk- Orchester. (Dirigent: Hilmar -Weber). — 22.00 Uhr: Pressebericht undS,,ortsrink. — 22.15-94,X> Uhr: Funlebrettl. Mitinirkende: Triinner. Stasfcri, ein Eeikm,nar!ett. Karl Fi- scher. Krintiich ln Weima,- bände, die alle in der sranzvsisäien Konzession liege», ein. Die Polizei hat dort Schriftstücke mit Beschlag belegt. Das Vorgehen ist angeblich durch die in de» Soivjetgebäudcn in Peking gemach- len Entdeckungen veranlaßt ivorden. Der Korrespondent der „Mormingpost" in Tientsin berichtet, daß unter den von der chinesischen Polizei dort durchslichten Ge bäuden auch dos der S o w j e than d e l s k o m Mission war und daß alle in dem durchsuchten Gebäude angctrosfeiieu Perso nen festgenommeir wurden. Man glaubt nicht, daß ernstes Be- iveisinaierial gesunde» wurde, da Gerüchte über das bevorstehende Erscheinen der Polizei mehrere Stunden vorher im Umlauf waren. Es heiße, daß die meisten Dokumente am Vormittag verbrannt lvorden seien. In Pe k i n g hat das diploinatische Korps ge gen die Ucbergriffe der chinesischen Behörden bei Anwendung der ihnen erieillen Vollmachten zur Haussuchung i» den Räum»" -Ntr Russisch-Asiatischen Bank protestiert. Tschangtsolin hat seinerzeit in einer an Moskau gerichteten Note gegen die Verletzung der diplomatischen Vorrechte durch den russischen Geschäftsträger Protest eingelegt. Die Gebäude der Botsä)ast seien zu Propagandazivecken benutzt worden, mit der Absicht, di« gegenwärtige Pekinger Regierung zu stürzen. Der chinesische Minlsterpriisident Wellington Koo aus Grund der Gewaltmaßnahmen Tschangtsolins gegen die Sow jet- Botschaft zurüchgetreten. Dem Vernehmen nach dürste der Hauptratgeber Tschangtsolins. General Aangtzuting, der Nachfol ger Wellington Koos als Ministerpräsident werden