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Sächsische Volkszeitung : 10.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192704105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270410
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270410
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-10
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.04.1927
- Autor
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Kultur, Religio», Unterricht (Dr. Franz EawIcki: Lebensanschauungen alter und neuer Denker. Band 2: Die christliche Antike und das Mittelalter. Dritte Auslage. Band Von Kant bis zur Gegenwart. Siebente vermehrte Auslage. Ferdinand Schön ingh-Werlag, Paderborn. Tie Sammlnng „Lebensanschauungen alter und neuer Denker" ist eine Geschichte der Philosophie in Einzeldarstellun gen. Der bekannte Verfasser gibt uns in markanten Zöge» ein Bild der Entwicklung vom Altertum bis ans unsere Zeit. Band L behandelt den Eintritt des Christentums in die Welt, Augusti nus, die christliche Philosophie des Altertums, Thomas von Llquin, die scholastische Philosophie des Mittelalters, Meister Eckhard, die deutsche Mystik des Mittelalters. Band 4 enthalt die Kapitel über Immanuel Kant, die große Wende in der Phi. losophie der Neuzeit; Johann Gottlieb Fichte, der vollendete Idealismus zum Entwicklungspantheismus; Friedrich Hegel, der Pantheismus als Panlogismus: Arthur Schopenhauer, die Philosophie der Lebensverneinung; Friedrich Nietzsche, die Phi losophie der Lebensbesahung; Ernst Haeckel, der moderne Ma terialismus; Rudolf Eucken, der moderne Idealismus. In dem einleitenden oder Schlnßabschnitt jedes Kapitels sind auch die wichtigsten anderen Tanker der Zeit erwähnt, sodatz in der Tat «ine Uebevsicht über die Gesamtpyilosophie, d. h. eine Geschichte der Philosophie schlechthin gegeben ist. Die Bände sind allen, dle sich über die so wichtigen älteren und neueren Zeitfragen orientieren wollen, warnrsttns empfohlen. Illusion des Spiritismus. Von Geheimrat Univ.-Professor Dr. Anton Sein. München 1927. Verlag Dr. Franz A. Pfeiffer. Preis 5 NM. Der Münchener Universitätsprofessor Seitz ist schon weit über die Fachkreise hinaus bekannt geworden durch sein Buch „Die Welt des Okkultismus". In diesem neuen, soeben erschienenen Band über Spiritismus zeigt Seitz mit über ragender Fachkenntnis die Grundtatsachen des metaphysischen und parapsychischen Lebens auf und belegt mit einer Füll« von Beispielen seine Aufstellungen. Es ist ungemein span nend zu sehen, wie sich unter der Lupe des kritischen Fach manns die feinsten Fäden lösen. Wer sollte heute in d,em behandelten Problem nicht Aufklärung suchen, wo wir doch immer wieder von Spukerscheinungen, Materialisationen und ähnlichem hören? Die sorgfältige Berücksichtigung der Pole mischen Veröffentlichungen aus dem Gebiete des moderne», sogenannten wissen chaftlichen Okkultismus stellt Seitz in die Reihe der Kämpfer von heule. Er führt vernichtende Hiebe. Bansteiu« zur Christusschule. 1. und 2. Band der Schriften reihe der Von La Salle Schulbruder-Arbeitsgemeinschaft. Herausgegeben von Br. Theodulf Rave. Oktav. Band 1 148 S., Band 2 164 S., kart. s- 2 RM. Ver lag der Schuldrüder, Klrnach-VAingen, Baden. Der 1. Band bietet Grundsätzl'ches zur katholischen Neuorientierung in Erziehung und Unterricht. Referate wie: „Schulreform der Neuzeit" — „Johannes von La Salle und die neue Schule" — Stellungnahme zu „Jugendbewe gung" und „Arbeitsgemeinschaft", «ine gutdurchdachte Sam- nrelarbeit „Was tue ich für die religiös-sittliche Taterz'e- hung meiner Schüler" und Belehrendes über das wichtige katholische Erziehungsmittel „Reflexion" all das kün det klare Blickrichtung, ganz aus dem Glauben und in der Christusnachfolg: zu lehren. Der reichlich praktisch ange legte 2. Band deckt Erziehungsquellen und Erziehungs arbeit zur Christusschule auf. Tiesgegründetes Erziehungs gut — viel Bekanntes, oft Vergessenes! — wird aus katho lischer Vergangenheit für „unsere" Schule der Neuzeit hervorgeholt, vargereicht, empfohlen. M»c« und Ideal im hl. Franziskus. Gesammelte Reden und Aufsätze von P. Dr. Erhard Schlund O. F. M. Verlagsbuchhandlung Karl Ohlinger, Mergentheim. For mat Kliein-Quart. 192 Seiten. Preis elegant broschiert 2 M., gebunden 3 M. Franziskus war immer modern und wird es immer bleibe,,. Da wird man gewitz tveithin begrüßen, daß ein Gelehrter von Ruf, der bekannt« Münchener Relig onshistori- der Dr. P. Erhard Schlund, O. F. M., als Fachmann in doppelten Sinne, als Religionswisscn'chastler und als Fran ziskaner die weltgeschichtliche Gestalt des Heiligen unter sucht und darstellt. Klar und scharf gezeichnet steht das Bild des Heiligen in dieser Schrift vor uns, herausgchoben aus dem Rahmen der Geschichte, aber auch aus dem Rah men der Theologie. Irden Leser wird das geistreiche und tiefe, in prächtigem Stile geschriebene Buch anregen und dankbar befriedigt wird er es aus der Hand legen." Da stehst du nun Von P. Anton KaltenbachO. M. I. Ausgabe für Knaben. Zur Schulentlassung den Knaben als Wanderftob in die Hand gegeben. 56 Seiten. Ausgabe für Mädchen. Zur Schulentlassung den Mädchen als Beglei ter mit auf den Wsg gegeben. 64 Seiten. Mit farbigem Umschlag. 6. Auflage. Verlag von Butzov u. Bercker G. m. b. H., Verleger des Heiligen Apostolischen Stuhles, Ke velaer (Rhld.) Die Zeit ist da, wo Hundertiausende von jungen Menschen kindern der ungebundenen Freiheit entgegei!,euchzen. Aber -bald wird die Enttäuschung und Ernüchterung kommen, wenn die Schulentlassenen nicht frühzeitig aus de- Ernst und die Ge fahren des Lebens aufmerksam gemacht werden. Vmtresslich eignet sich als Wegweiser das kleine Broschürcheu „Ta stehst du nun ..." — im Berlage Butzon u. Bercker. Kevelaer (Rhld.), erschienen uns zu 36 Psg. «nnch jede Buchhandlung zu beziehen In besonderen Ausgaben für Knaben und Mädchen sagt es den Kindern offen und ehrlich, aber mit feinem Takt und G-stch! dix Wahrheit über das beginnende Leben und wird in sehr vielen Fällen der Schutzengel der kleinen Lebenskünstler. Wild-Röschen, die kleine E r stk o m m u n i k a n t i n. Von F. Riesen, Lehrerin. 88 Seiten. Oktan. Mit 52 Origi- nalbild-ern und buntem Titelbild.. In farbigem Leinen mit Farbschnitt und farbiger Pressung Mir. 2.—. In Indanthren- leinen mit Goldschnitt und Goldpressung Mk 3.—. Verlag Butzon u. Bercker, G. m. b. H, Kevelaer (Nhld.). Verleger des Heilige» Apostolischen Stuhles. In dieser Erzählung ist in vorbildlicher Weise der Kindcr- ton getroffen. Der Druck ist groß und deutlich. Die 52 wunder- lieben Bildchen veranschaulichen dem Kinde immer sofort das Gelesene. Sie ginge» aus Ihn zu suchen. Eucl-arist. Erzählungen aus dein Leben. 3. Auslage. 267 Seiten Kle-n-Oktao. In farbigem Le'nen mii Farbschnitt und farbiger Pressung Mk. 8,75. In Indanthrenleinc» mit Goldschnitt und Goldpressung Alk 5.—- Verlag Butzon u. -Bercker, G. m. b. H, Kevelaer (Rhld) Verleger des Heiligen Apostostschen Stuhles. Diese Eucharistischen Erzählungen sind Minnen, duftig, zart - ' innig fromm, voll Sehnsucht und Hingabe Das Buck wird erheben erfreuen und verede n. in welche Hände es ge langen mag. Besonders in der Vopbereitungszeit aus die erst« heilst Kommunion konnte es un'chäzoare Dienste leisten » Beide vorgenannten Bucker -e'chnen lick vor anderen be sonders durch ihr seines künstlerilch'.s Gewand aus. Die Ein bandzeichnungen ivurden von einem der besten Buch-Künstler -Deutschlands entworfen. D'ese vornehmen Bücher besitzen dau ernden Wert. Dis Ribel in Bi'dern GustavDorö „Dir BiSet in Bild rn". Mit E- nleitung und Bild-erklärungen von Dr. A. E. Madcr. Quartformat. 230 Vollbilder in Kupfertiefdruck und 59 Seiten Tert. Seinen Mk. 16.- --- Sch. 26.65. Verlag IosefMül l e'r Münch- n 23. Wir sind d-.-m Verlag Josef Müller-München überaus dankbar, daß er uns in e.nem vornehm gewandeten, hand lich'.'n Buch die 230 Bibelbilder von Gustav Dore (1833—1883) Widder zugänglich gemacht hat. Nach den ursprünglichen Holzschnitten sind sie deutlich und klar im Kupfertiefdruck wieder -gegeben, sie wirken belchren-d, er bauend und veredelnd, sie sind volkstümlich im besten Sinn des Wortes. In einer kurzen Einleitung unterrichtet Dr. A. E. Mader über die interessante Geschichte der Bibelilln- stration-e», zu den einzelnen Bildern gibt er ein« mit dem -einschlägigen Bibeltext versehene knapp« und doch klare Erläuterung. Dr. Mader, der von Jerusalem-Sion aus seine Erklärungen geschrieben, rühmt an den Dore scheu Bildern besonders die naturwahre Schilderung der orientalischen Land schalten, der antiken Architektur und der Kostümierung d>er austretenden Personen. Rein künstlerisch betrachtet, verraten die Bilder mächtigen Schwung der Phantasie und doch feine, edle Linienführung. Wer sich in die Betrachtung der Bilder versenkt, dringt immer tiefer ein in den Sinn; der Hl. Schrift. Ihm wird das Bild zu einem klärenden Kommentar. Die ehrwürdigen Gestalten der Patriarchen werden im Bilde wieder erweckt, di« Jdealgestalt des Gott«-^ sohwes steht lichtumflofsen vor dem geistigen Auge. Die Israeliten um den Besitz des hl. Landes, das erbittert« h-rihe Ringen der glaubensstarken und Heimattreuen Makka bäer werden zum Symbol inneren geistig-sittlichen Strebens nach den unvergänglichen Gütern des ewigen Lebens. Ein rascher Uebcrblick über die 230 Bilder gewährt uns sonst nie gekannte, kaum geahnte Einblicke in Zusammenhänge sowie Gegensätze ganz bestimmter Prägung. Erschauernd sühlen wir im Alten Testament das tausendfache Wehe unb d-eit unheimlichen Fluch der Erbsünde, anfatmend, voll Licht und Trost in der Seele, verspüren wir den erfrischenden Frühltngshauch der kommenden Erlösung im Neuen Testa ment. Zeigt uns das erste Bild den jungen Schöpsungs- morg-en, der ms Licht getauchten weiten Welt, so sehen wir aus o'sm letzten das aufflanimend-e Licht des neuen Hiinmels und der neuen Erde. Welche ungeheure, erderschütterndv und zum Himmel schreiende Tragik liegt zwischen diesen zwei Bildern. Durch wieviel Nacht und Schrecken und Irrtum sind doch die Menschenkinder gewandelt! Die heiße Glut der Leidenschaft hat die Erde verwüstet, Blut in Strömen ist ge- flosfen, eine ganze Flut von Sünden hat sich über die Erd« hing-ewälzt, bis die große Gnadenflut der überreichen Er lösung durch Christus kain. — Solche Gedanken und Gefühle weckt der Künstler in der beschauenden, betrachtenden Seel«. Dank dem Künstler, Dank dem Verlag! Freunde der Hl. Schrift und Freunde der Kunst — am besten beides zusam men — werden mit großer Freude in dem schönen Buche betrachten und sich von der kleinen Erde „bis an die Pforte^ des Himmels" tragen lassen. Volks- und Länderkunde „Brasilien im 20. Jahrhundert". Von Dr. Alfred Funke, Verlag Neimar H o b b i n g, Berlin, Großbeeren« strcch: 17. Preis broschiert 13—, in Ganzleinen Mk. 16.—. Dr. Funke beherrscht auf Grund seines wieoerholten und langjährigen Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten von Brasilien sämtliche Belange kultureller, wirtschaftlicher, politischer und wissenschaftlicher Art wie kein zweiter. Gerade -er hat durch Jahrzehnte zu einer guten Gestaltung des Ver hältnisses zwischen Brasilien und dein Deutschen Reich« durch Feder und Wort mehr beigetragen als die Oesfentllchkeit weiß. Nun legt er uns in seinem n-enen Buch „Brasilien i-m 20. Jahrhundert" eine neue Gabe seines Geistes und seiner Beobachtung vor, die alles das in sich vereint, was in den früh-eren Schriften Dr. Funkes, soweit sie sich mit Brasilien beschäftigen, von dem Leserkreis diesseits und jense-M des Oz-eans besonders hoch geschätzt wurde; eine scharfe Beobach tung, welche zwar auch Sie kleinsten Schatten erfaßt, a-ber nie -ein Behagen daran findet, diese Schattenseiten zu vergrö bern; eine glänzende Gestaltung des Stoffes, bei oessen Dar stellung Dr. Funke nicht nur der Wissenschaftler nnd Feuike» tonist, sondern auch immer der glänzende Stilist bleibt, welcher die Form der Sprache dem Stoff anpaßt. Kein Wunder, daß wir an diesem Brasilien-Buche wichtige Ergeb nisse wissenschaftlicher Forschung neben SchMerungen finden, die geradezu Phantastisch anmuten und dennoch nicht das leiseste von bunter Phantasterei in sich tragen. Vom Amazon-enstroiii bis zur Süd-grenze des gewaltigen Landes rollt Dr. Funke in jedem Kapitel ein großes, ge- schlos-s'enes Bild auf, welches die Eigenart der Natur, der Staatsg-ebilde, des Handels nnd Wandels, der Menschen, der Fauna und Flora anfweist und dazu in geschickter Durch mischung Bilder historischer, geographischer, wirtschaftlicher und -ethnographischer Art bietet. Daß er mit besonderer Lieb« Naturschildernngen, Szenen aus dem Leben der Kolonisten, humorvoll gesehene Angenblicksbilder aus dem Volksleben n-eben ernste und oft tragisch anmntende Schilderungen stellt, macht die Lektüre besonders anziehend. Man lese die glän zende Schilderung von Rio de Janeiro, von der trostlosen O-ede des Nordostens, oder von de» Urwaldkolvnicn deutscher Siedler, die umfassende Würdigung der landwirtschaftlichen Produktion und des entstehenden Industrialismus Brasiliens — und man wird sehen, daß man es hier mit einem ganz großzügigem Werk zu tun hat, das sowohl dem Kenner brasilianischer Verhältnisse den Stoff in neuer Form bietet, als auch den Leser befriedigen mutz, der sich über alles in Brasilien, was für ihn in Betracht kommt, genau und den noch in fesselnder Form informieren lassen will. Alles in allem: „Brasilien im 20. Jahrhundert" ist ein Buch von Inhalt, glänzender Form, bestem Geschmack und bleibendem Werte. Romane Jans-.-n behandelt mit tiesem ge-chichtli-chen Verständnis die Nibelungensage, und er weiß damit das Jntere'se seiner »eser bis zuletzt zn fesseln. Geschickt kleide- ec die alte Sage Das Buch der Treue. Nibelungenroman von Werner Jans-:», Verlag Georg Wslerman», Braunschweig. — 347 Seiten. In Leinen 6— Mark. wer , . . . . wge in -e:» neuzeitliches Gewand, wobei ihm ein meisterhaftes Gestalten der Charaktere und eine packende Sprache zu Hilfe kommen. Die hohe Auflageziffer beweist zur Genüge, daß -er seine Lescrgemeinde gefunden hat. Der geschichtliche Hintergrund ist mit seinem Verständnis gewahrt nnd dem deutschen Empfinden angepaßt. Was aber abstößt, ist die Einstellung zum Katholizismus. Das tut >veh. So tri-nm- Phi-ert bei ihm das Heidentum über christliche Anschauungen, und d-.-r von ihm gezeichnete Bischof ist eine so häßliche Gestalt, daß man nur mit Abscheu von ihm liest. Und welch abgeschmackte, derbe Beinamen legt Jansen ihm zu!' Wir wollen sie hier nicht aufsühren. Es kommt einem an, als lese man im Buche der Kirchenleinde. Merkwürdig, wie schnell da eine, wenn vielleicht auch ungewollte Gemeinschaft entsteht. Müßte man nicht diese Ausstellungen machen, wahrlich fein Buch wäre zn empfehlen, aber so ... ? — F. G. — Otto Mittler: „D-entschland, Deutschland!" Roman-V«r. lag Füßli, Zürich. (Pr-ns karton. 4.- Mark, Ganzleinen 5.60 Mark). Dv! mitunter grauenerregende deutsche Gegenwart zum Erlebnis eines Romans zu gestalten ist eine Aufgabe von so imm-en-ser Schwierigkeit, daß man nicht schelten darf, wenn man mehr den Willen für die Tat nehmen muß. Der Dichl-er ist ein junger Deutscher, ein Bergsteiger, also kein verbissener Schreibstuben-Kümmerling. Und in seinen, Helden haben wir wohl auch ein Stück von ihm selbst zu erblicken. Die stürmende Jugend geht natürlich immer zu weit und die Li-.-besgeschichte zu Dreien, die Mittler als Grundakkord, benützt, ist immerhin eine starke Zumutung, selbst für so großzügige Leute, wie er sie will und selbst für die modern sten Stürmer. Die Konsequenzen denkt der Dichter auch gar nicht aus, sond-ern läßt das Schicksal heftig dazwischen- fahve,!. aber eine Träne sür diese Lieblin-gSidee weint er auch dann noch. All das ist viel zu wichtig geiwiltirten nnd zu weit- schichtig b-etont und läßt auch gar keine Gegenmeinung paralell laufen: Der rickt'ge Jngendtrotz, der uns nur hinderlich ist. Dagegen ist der Politische Hintergrund, nament lich di-e abgrundtiefe Dummheit gewisser Hakenkrenzler und das verbrecherische Treiben republik «indlicher Ofs-izierskreise, kW dennoch von dem verhaßten Staate s:ch mästen lassen, -endlich auch die Machenschaften nnd Jntriguen wirtschaft licher Gruppen — alles Faktoren, die den Aufbau uur in die Ferne rücken — prachtvoll geschildert. Ueberhaupt ist die j-eichnung der Einzelsiguren wohlgelun-grn nnd überzeugend. -Francis Kcrvi», Mein Tierbuch. Mit 6 Bildern von Ernst Kreidols, Rotapsel-Verlag, Zürich und Leipzig. Geb. Alk. 6.46. Kervin beobachtet ausschließlich gefangene Tiere. Man fragt sich, ob dadurch sein Ticrbild nicht einseitig oder verbogen wird. -Aber .Kervin gibt vom Gegenteil schlagende Beispiele. Er ist für seine Beobachtungen nicht vom Zufall, vom Jagd glück abhängig. Er erlebt Dinge, die kaum je einer im Freien -mit Tieren erlebt hat. Davon er'ühlt er und braucht deshalb keine Lücke» mit seiner Phantasie aus'ufüllcn und gerät we niger in Gefahr, das Tier zu -vermenschlichen. So treten seine Erzählungen als etwas besonderes neben die bekannten Schil derungen eines Löns, Thompson, Fleuron u. a. Kervin er zählt vom gefangenen Tier. Die Erzählungen vom Sterben der Tiere, von der Sehnsucht des verwundeten Falken, von der all zu kurzen Lebensreise der Schneckensungen, von der grau samen Wehr der Fische untereinander, ergreifen tief. Dazwischen ober stehen herzerquickende Stücke, wie di« Schilderungen von Hochzeiten und Kinderstubentreiben im Fischkasten, vom drolli gen Igel, vom Spaßvogel Dohle, von allerhand Eulen nnd Käu zen, von dem quecksilbernen Eichhörnchen. Ueberl-aupt ist ein -unaufdringlicher weiser Humor, dem liebevolles Verständnis entspringt, die besondere Eigenart dieser Erzählungen. Ein Teil dieser Beobachtungen ist vor langem schon einmal als schmales Bändchen herausgeko-mmen. Neu sind gerade diese eigenartigen und gelungenen Kapitel über di« Kaltblüter, Schilderungen, die in der Tierdichiuna kaum ihresgleichen lfaben. -Außerdem sind sechs schöne farbige Blätter von Ernst Kreidolf dazu gekommen. Das Mich wird viel Freude machen. Es «lgnet sich van- besonders auch zum Vorlefen, im Familienkreise, oder als trefflicher wahrer Begleiter, zum naturwissenschaft lichen Unterricht. -stlli vt vellinx — kiuclilialistlili? UUrzerviose I Oresclen»^. perarut 28712 lieieri »Ile kier Anxersixtsn KUcker Technik Wanderungen im R dioroich. Ein Buch vom Rundfunk für Bnbnn nnd Mädchen. Von Hanns Günther. Mit vielen Bildern im Text. Frankh'sche Verlags-Handlung, Stuttgart. Poels ln Ganzleinen RMk. 4.80. Ein Märchenreich, die unsichtbare Welt der tönenden Luft hat uns das Radio -erschlos-M. Einige Hanhgrisfe am Apparat und Musik ertönt, ein Lied schwingt durch den Raum. J-:der kann über dieses Reich herrschen, wenn er sich nur mit >cinen Gesetzen vertraut wacht, lind die stnminan Di-ener sind die Elektronen. Das ircue Jugendbuch von Hanns Günther, „Wanderungen im Nidioreich" (Franckh'sche" Ver« lagShandlmig, Stuttgart, in Ganzleinen RMk. 4.80) soll z-eigen, wie man Herr über sie wird. Wissen muß man, was d-er Rundfunk ist, welchen Gesetzen er gehorcht, wie gesenkt und -empfangen wird. Und wenn dann der junge Radio- sveund die Elektronengeister ruft, wird der Befehl, dem sie gehorchen, nicht das Geschenk eines Zufalls, sondern der Er trag feiner Arbeit fern. Das Buch ist in seiner leichtverständ lichen Sprache hauptsächlich für alle Buben und Mädels ge« schrieben, die sich für den Rundfunk interessieren. Der Werdegang einer Bronzeglocke. Von Benjamin Grünin - ger, Gießerei- nnd Hütten-Ingenieur. Kleinokiav. 19 Sei ten Text und 41 Illustrationen. Geb. RM. 2,—. Verlag der Schuldrüder, Kirnvch-Mllingcn. Baden. Der Verfasser gibt in klarer, gedrängter Form eine genau« Schilderung der Entstehung einer Glocke von den ersten An- säpgen bis zur Vollendung. Jedes Stadium der Entwicklung ist durch Photographie anschaulich gemacht. Dem Büchlein sind 41 ausgezeichnet gelungene Bilder Leigefügt. Die praktische -Anbringung dieser Bilder ermöglicht es, Liese-Iben für Licht» bikdervorträge zu verwenden. Kumvr Hrrrnstld Humor von Anton Herrnf« Id. Globus-Ver- lag Berlin W. 66. Preis drosch. 2.— geh. 3— Mark. Der „Herrnfeld-Humor" weist auf dem Gebiete seiner Helten stammt. Um nur einiges ans dem reichhaltigen Buch zu nennen: „Unlauterer Wettbewerb", „Wie Abel dekoriert", „Ein Wunder", „Polnisches Recht", „Neues Repertoire für Reiseonkels", „Alte Schulden". Der „Herrnfeld-Humor ent hält neben den angeführten interessanten Humoresken noch über 100 Anekdoten und Erzählungen und gibt außerdem «inen Ueberblick über die Geschicht« des Herrnfeld-Theaters t>er letzten 35 Jahre.
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