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i-onniütz, oen vtpru iv^k Unlekyallungsdoilcige Die Barmherzige Eine Alllags-Legciid« von Richard E» ringer. Im Krankenhaus ..zur rnynenvähreiidcn Hilfe" diente die kormherzigc dreinndziuanzig Jahre, da begann ihr Organismus hu versagen. .Ordentlicher Nachtruhe entfremdet, verweigerte er nun auch das legte Labsal kurzer Lchluminerstundcn zwischen Pflege und Gebet. Slänöiger Lchläfenüruck machte den steis- gcstärlilcn Ronnenschleier zur Qual: ach nein: zum Opfer, wie denn Silbe Klage über Schwester Pias Lippen kam. Nur ihr sonst so munlcrcs Lachen schivand in das bittersüße Lächeln hin. das den stumme» Dulder zeichnet. Ihre immer bleichen Wangen nahmen etwas Starres an, jene leicht verfärbte Wachssigürlich- keit der Magenleidenden. „Schivesler. Schwester!" drohte immer ernstlicher der Chef arzt, „machen Sie mir keine Sachen . . .!" Tann sclstimte sie sich ihrer schlappen Kräfte, als stünden einer Klosterfrau private An wandlungen nicht zu, und sei es Fahnenflucht vor einer Pflegerin, zu den Sorgenkindern ü-berzulaufeu. Nein, nein, sie würde ihren Mann schon stehen: keiner sollte sich beklagen dürfen! Aber, was ihr munden wollte, sparte sie sich für die Kranken ab, und das befohlene Stündchen Mittagsschlas uMerbrach, noch ehe es sie er quickte, ein schrilles Klingelzeichen, Anfall oder Unfall irgendwo aus der Stalion. „Sie muh Urlaub Kriegen", polierte der Assistent, aber aus dem Urlaub wurden Exerzitien, seelische Parforee-Manöver, die eine angegriffene Gesundheit um so strenger strapazierten, als dos Ausmaß de; aszetischen Privateisers nicht so schlechthin ab- zuzirkeln war. Wer muh hatte einer Nonne, die schön fachte sich auf ihr Erlöschen rüstete, verbieten dürfen, schlaflose Nächte für ihr Heil zu nutzen? Wußte sie doch ganz alles», wir schlimm es um ihr Restchen Kraft bestellt fei . . .! Als die Siechen ßelber Schonung predigten, weil sie wie ein Schalten durch die Gauge schlich, mühsam sich die alte Freund lichkeit, ein Lächeln und ein gutes Wort, bringend, untersagte ihr die Schwester Oberin Bnst- und Fastenübungen in christlichem Vehorsmn. Recht wie ein räudig Schäften! kam sich Schwester Pia vor, seit sie nicht mehr mit .zur Morgenkomnrunion cmsstehen durfte, und die zarten Kochkunstproben essen mußte, Sie sonst nur Pa tienten erster Klasse vorgesetzt bekamen. Um nicht ganz in Weltlust auszugehen, schenkte sie das frci- gemordene Quentchen Kraft vollends ihrem Pflegerinnen dienst, stützte, wenn sie umznsinken drohte, humpelige alt« Männlein, betet« den Slerbensmüden ihre Nachtgebete vor, widmete sich mit besonderer Liebe Querulanten, Widerspenstigen u. Ungeduldigen. Halb ohnmächtig vor Kopsweh legte sic der Dame, die Mgräne hatte, stundenlang erfrischende Kompressen aus die Stirn: unter Magenkrämpsen hielt sie den Erbrechenden der Kopf: schwindelig vor Schwäche assistiert« sic !m Chloroform- und Aetherdnnst des Otreraiionssaales, Da war eine PrivalMtientin. die alle sünf Minuten ihr Spi >zeuIaschcn! uch vcrlor. „Schwester!" klingelte sie mitten in der Nacht. Und die Schwester reichte ihr das essen,'duftende Ding. „Schwester!" jammerte ei» Schlafloser, „kann ich denn nickst noch paar Dropsen Kriegen?" Und die Schwester reichte th-m das Tränklein Pantopon. „Schwester!" weinte ein Genesendes, „wenn ich nur nickst dock) noch sterben muß!" und die Schwster starb so still In sich hin ein, daß sie cs am Ende selber nicht mehr merkte. Wunden wusch di« Hand des Arztes, Knochenbrüche fühlten seine Finger durch die .Haut, Röntgenstrahlen leuchteten ins In nerste der Leiber unter der seinsäuberlich geplätteten Nonnen- tracht der Barmherzigen aber bröckelt« ein Menschenleben ab. löste sich ein Organismus aus, dem kein Kliniker die Fieberkurve zeichnet«, kein Assistent die Krankengeschichte schrieb. Und was I dem Fall? War es nicht der ganze nonnaie Fall, der übliche Verlaus der Pflegerinnensausbahn? „Unser aller Los", wie der Chefarzt einmal sagte, als er, einer infizierenden Verletzung wenig achtend, weiteroperierte, um ein brenzliches Experiment zu retten. Dennoch kommandierte er sie fortan „ln di« Luft!" Schwester Pia mußt« alles liegen und stehen lassen und im Garten aus und ab spazieren. Alle Tag« eine halbe Stunde lang. Da traf sie dann ans eine Schwermütige, die sich nicht mehr freuen wollte, nicht mehr froh sein, mir noch den Kopf schütteln über diese sonderbare Welt. Der setzte sie den Kopf zurecht, lachte ihr was vor. schloß ihr die Augen aus für Gottes blühendes Glück, für den Frieden der Natur und den Hellen Wandel aller Dinge, die sich ewig neu erneuern und vollenden. Oder sie schob ein lahmgewordenes Kind im gumnürädrigen Fahrstuhl Kieswege hier von einem Fleckchen Ins andere Eckchen, daß es doch auch ein bißchen Abwechslung genieße, das Wippen !m gab es schließlich viel zu registrieren, zu studieren, zu sanieren an Miksck)«»»d«n Apfelbaum, den freundlichen Sonnenschein, den beschwingenden Blick I, die Ferne. Einmal aber — es ging sck)on stark in den Herbst — fand sie niemand mehr im Garten; so kühl war cs gcivorden. Die Bäume reckten sich kahl, aus den Weg«» raschelte verwehte» Laub, die Welt war durchsichtig geworden, lautlos, wie aus Glas. Da ging es zu Ende. Sie fühlte ihre Kraft nicht mehr, nicht ihre Glieder; auch s!« war durchstchttg geworden, ganz leicht uuü wie aus Glas. Mer als sie, nicht gar fortzusliegen, sich an klammern wollte aus der verödeten Gartenbank, ivard sie eines Rosenstockes gewahr, der wohl erfrieren würde in der Nacht. So neigte sie sich, ihn ein wenig einzupacken, bis der Gärtner sich erbarme. Da sank sie hin in taumeliger Schwäche, die ihre Augen jäh mit Dunkelheit beschlug. Das Letzte, was sie faßte: ein verflogenes Vögelchen, zerflatiertc sich !m Dorngcstrüuch. Süweit noch reichte ans der Ohnmacht ihre sein bleiche Hand. Jubelnd kletterte, erlöst, der Zwitscherling ins Lickst, hob sich in die wunderbare Klarheit die ses Nachmittags über die Hecken und Häuser der Stadt, so frei, so fröhlich, so körperlos, als sei es nie ein Menschenseclchen ge wesen, das da himmelan stieg. Immer kindlicher und spiekzeug- haster schrumpfte das Städtchen zusammen mit all seinen kleinen Sorgen und Freuden, mit all dem putzigen Mrnschentand und Knmmerkrom. Und mitten in der Spielzeug schachtet stand ein wenig grau das liebe Krankenhaus, in dem die Barmherzige ein Leben lang Barmherzigkeit geübt. Da begann das Seelchen zit singen, ein glückseliges Lerchenlied, höher und höher, durch sieben Himmel hinauf vor Gottes Thron . . . „Al SW »er MülW M" Das chinesische Sanssouci Von Albert Schweitzer. Zwanzig Kiluiiibter nordwestlich von Peking liegt am Fuße der westlichen Berge der malerische Sommersitz der entthronten Mandschudhnastlc. Kaiser Kaiig-lst schuß 'Ende des 17. Jahrhunderts dies« großartige Anlage, und die Kai>- sirrin-Witwe Tzn-fhi begann im Jahr« 1889. den am Ku-ming-hu ihn --- See) sich ausdchirenden Besitz mit dem ihr eigenen seinen Geschmack zu einem Fttrstensitz zu ge stalt:», der iu seiner Schönheit und Eigenart wohl Nehn- liches kaum in der Welt aufznweisen hat. Kosten wurden nicht gespart, und so macht heute die ganze Anlage mit ihnen weißstrahlenden Gebäuden, gelben Ziegeldächern, dem üppigen, grünen Baumschmuck «nd dem sp'iegelklaren See zu Füßen einen prächtigen Eindruck, der jedem Besucher un vergeßlich bleiben wird. Nachdem der Palast seit 1911 in den Hänoen der republikanischen Regierung gewesen war. wurde er vor wenigen Wochen dem jungen Kaiser Hsüan- Tung wieder als rechtmäßiges Eigentum zurückgegeben. Schon dir Fahrt durch Peking nach der „Wan-Shon- schan", wie der Chinese gewöhnlich den Sommcrpalast nach dein inmitten des Schlossparkes liegenden „Hügel der zehn tausend Jahre" nennt, ist interessant. Vorbei geht es am Justizministerium, dem Palast des ehemaligen Prinzen Ching und anderen hervorrageirden Gebäuden »nd Palästen, mitten durch das so eigenartig bunte, chinesische Straßen leben, dem Sn-CH--men zu. ' Hat mat dieses hinter sich, so führt der Weg zunächst am Zoologischen Garten vorbei« unter den schönen Weiden am Kanal; bald passiert mau einen kleinen, geschmackvollen Pavillon, von dem aus die Hofbarl: die kaiserlichen Mitglieder nach dem Sommersitz brachte. Di? meisten der sämtlich einstöckigen Bauten im In nern des Parkes stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und sind tu der Regierungsepoche des be rühmten Kaisers Chien-lung anfgeführt. Der weitere Aus bau erfolgte erst im Jahre 1860, nachdem in diesem Jahve die in unmittelbarer Nähe gelegene kaiserliche Som mer-Residenz Nueän-ming-yneän, die jetzt eine mit Rainen durchsetzte und durch kleine, baumlose Hügel unterbrochene Fläch: bildet, bei der Einnahme von Peking durch die Eng länder und Franzosen zerstört worden war. Das, was dem jetzigen Sommersitz das hübsche, an mutig: Gepräge verleiht, sind die reichbewaldeten Hügel, an denen es sonst im Norden Chinas so sehr fehlt, und der klare, prächtige See, Ni» ihn gruppieren sich die mit schmucken Tempeln und weißen Marmorbrücken reich- ausgestatteten Anlagen, an seiner südlichen Seite liegt malerisch eine kleine, anmutige Insel mit zahlreichen Tem- eln, unter denen mvyrer« llinzueriche rotten nngszegr smd. Dt: Nord- und Ostseite des Sees ist durch eine bedeckte ' armorballnstrad: eingefaßt, so daß hier auch bei schlech tem Wetter ein Spazierengehen möglich ist. Sehr hübsch wirkt vom User des Sees aus der Anblick einer großen, mehrstöckigen Pagode, hinter der sich im einfachen Stil «ri»r Tempel erhebt, der im Jahre 1900 bei der Belage rung mehrfach beschossen wurde. Sehr charakteristisch ist das bekannte Marmorschisf, ein in Gestalt eines Schiffes mit mari»vriw»i Unterbau hergerichteter-, origineller Lnst- pavillon. Der Palast des toten Kaisers Knaug-Hsue, tu dein er als Schwerkranker den letzten qualvollen Sommer seines Lebens verbrachte, wird auch heute noch nicht der -Oessentlichkeit im Innern gezeigt, ebenso wenig der der Kaiserin Tzn-Hst. Vor dem Palast der Kaiserin Tzu-Hsi steht eine Reihe bronzener Kraniche und anderer Tier«, die Wache halten: links und rechts davon stehen zwei prächtige, kolossal« bronzene Vasen. Bor allem fällt der Prächtige Blumenschmuck allenthalben auf. Terrassenförmig steigen die zahllosen Pavillons, Tem per und Kioske, mit ihren gelben leuchtenden Ziegeldächern bis zum G:Pf;l empor, wo sich die eigentliche Villa des Kaisers tn sanften Linien vom blauen Himmel abhebt. Sämtlich: Gebäude sind aus poliertem Grantt oder Marmor und rufen im Sonnenlicht einen zauberhaften Eindruck her vor. Auf diesem Gipfel spielte einst der letzte Akt einer gewaltigen Tragödie ab. Ans diesem Berg „Berg der zehn tausend Jahre" hat die Murg-Dynastie gcendet, mit der Chinas Ruhm und Größe für immer dahingegangen sind. ^ Als dir Mandschus ln das eroberte Peking eindrangen,' flüchtete sich Thung-Tschang,> der letzte Ming-Kai'ser auf diesen -Hügel. Und als er dann die Stadt in Flammen sah, vermochte er den Jammer nicht zu überleben und erhängte sich in einem der Pavillons. Die Bänine oben sind vielleicht die einzigen Zeugen dieser Tragödie gewesen, und in dem Rauschen ihrer Zweige ist der Todessenfzer dieses unglücklichen Kaisers verklungen. Dorck ciie vsi'kesck Drum u/QsckDlck nur mit FtechenpfsiMK§sifL / ttbskakk ru ^clbsn F Gin erbarmungsloser Fein- Frei nach dem Englischen bearbeitet "on Klara Rheinau. (Nachdruck verboten.) sü. Fortsetzung.) Aber sic schob ihn sanft beiseite mit den Worten! yMKn Lieber, ich fürckie »sich nichk. Ist der arme Junge tot oder »ur erschöpft?" Die Leute hauen sich jetzt mit einer Tragbahre, ans welcher die leblose Gestalt eines Knaben lag, der Türe «genähert. „Bring! ihn h-rcin," sagte sic sanft: und sie traten. Ein mtt ihrer Last, einem Knabe» von Claudes Alter, der bleich und mit geschlossenen Angen da lag und über und kb-.-r »nt Blut bedeckt war. „Guter Gott, ist er verwundet?" fragte die Dame b<! b>l.se,» Anblick. .-Erschossen, Ma'am," sagte Johann lakonisch. „Ist «er tot?" fragte sie. „Ich weiß nicht, Ma'am, ich fürchte es." «Tragt ihn sogleich die Treppe hinaus", ordnet« st« an, ,,1«i das rote Zimmer — es ist bereit und am nächsten — und vegt ihn aitt das Bett. Claude, rufe Mrs. Stirling und bitte Leinwand für Verbandszeug und Branntwein mitz»- brnig.-ii. Sie, Johann, schicken angenblicksich einen Stalk- Huigeii nach dem Arzt." „Großmama, der Förster Et schon zu dem Doktor ge- -ang.» und der Polizei ebenfalls, wie ich glaube," „Waren sie bei euch, als ihr ihn fandet?" „Ja, — iv'nigstens trafen sie an dem Ort mit uns zu sammen. Li: hörten den Schuß und gingen dein Schall »-ach." „Nun. so riCe schnell Mrs. Stirling herbei, Lieber, spnt.- dich." Inzwischen war der verwundete Knabe die Treppe hinauf gttragen und aus das Bett im roten Zimmer nieder- ge.egt worden, -- ein Gastzmincr, das für Mrs. Munros N'.tscn hergerichiet gewesen war, der aber seinen kürzlich versprochenen Besuch nicht nusgeführt hatte. Als der Knabe pewußklos ans dem Kissen lag, fühlte Mrs, Mnnru seinen 2?nls und lauschte seinen §äersick.'äaen „Er ist nicht tot", sprach sie. „Gebt mir schnell den Branntwein" Sie goß dem Verwundeten ein paar Lropse» et», die ihn zu beleben schienen. Er öffnete einen Moment seinel Augen und atmete schwach. Dann bemühten sich die Dame und ihve Haushälterin, di« große Wunde in seiner Brust zu verbinden. Es war ihnen beinahe gelungen, als ein Wagen sich näherte »nd wenige Sekunden später Dr. Selwhn in bas Zimmer trat. Er hatte schon gehört, für wen man seine Dienste in Anspruch nahm, und war mit allem Nötigen versehen. Mrs. Mnnro überließ' ihn, deshalb den Patienten, hieß Jones und Mrs. Stirling ebenfalls dabcibleiben und begab sich in die Bibliothek hinunter. Sie war bestürzt und außer ordentlich betrübt über das sonderbare Abenteuer, das so plötzlich den ruhigen Gang ihres Lebens unterbrochen hatte. Bald darauf gesellte sich Claude zu ihr, „Großmama," ries er aus, „der arme Junge hat ge sprochen. Der Doktor sagt, es sei «in Glück für ihn, daß es beute nacht so stark gefroren habe. Di« Kälte habe den Blut strom gehemmt, sonst hätte er sich zu Tode verblutet." „Nun lerzähle mir, wie und wo ihr ihn gesunde» habt", sagte die Dame. „Als wir daS Hans verließen, suchte ich sogleich nach Fußspuren im Schnee und fanden deren auch von, Laubgange aus nach dein Hause zu führend und dann wieder von hier zurück nach dem Torhäuschen. Wir verfolgten die Spnren eine große Streck« die Allee hinunter, bis sie sich nach dem Walde zu verloren. Ich hielt mein Versprechen und ging nicht unter die Bäuinr-; nur Georg wagte sich hinein und versprach, am Torhäuöche» wieder zu uns zu treffen. Etwas weiter unter fanden wir wieder in weichein Schnee „och einmal die nämlichen Fußspuren und ver folgten sic mit Georg, der sich uns wieder angeschlossen Knall gekommen war. Wir lrasen den Förster und den Gärtner an der Stelle, wo der Knabe blutend Im Schnee lag- Ich vermute, Johanns Geschrei, hat den Mörder ver scheucht, denn es war keine Spur z» entdecken. Ich kniete '»oder, um zu sehen, wo der Arme verwundet sei, und in der nächsten Minute ko», Gtoi-t v?>- R,tti,re!die„er. iierbei- geeilt. Ich sandte den Förster unverzüglich nach dem Tor- häuSche», um eine Tragbahre herbeizuholen, Johann und ich warteten unter dessen bei dem Verwundeten «nd suchten mit unfern Taschentüchern das Blut zu stillen." „Mein lieber Knabe! Allein und Verteidigungslvs «n der Nähe eines Mörders!" rief die Dame, sich verfärbend. „Nicht verteidigungslos; Johann schnitt zwei tüchtige Stöcke für uns", entgegnet« Claude, „und die Leute kamen sehr bald. Der Torwächter begleitete sie und half ihnen, den Knaben hierher zu bringen. Der Pokizcidiener war ver schwunden, als wir die Stelle verließen, — vermutlich ist «er ebenfalls zu dem Doktor gegangen." „Er hätte bet dir bleiben sollen," sagte seine Grvtz. mutter, „ich wnndere mich, daß Clark dich verließ. Hier hielt er es für einen Rnnbanfall!" — „Er sprach sich nicht darüber aus; aber des Knaben Taschen waren alle nach außen gewendet." „Was sagte der arme Junge, als er vorhin zum ersten Male sprach?" — „Nita, — kleine Rita", das war alles. „Dann ist-er natürlich der „Philip", nach dem das Kind verlangt. Was mag er in einer solchen Nacht mit der Kleinen draußen getan haben?" „Vielleicht", »leinte Claude lächelnd, „ist sie eine ver kleidete Prinzessin, die vvr dem Räuber ihrer Besitzungen ans der Flucht ist." — Seine Großmutter beantwortete seine scherzhafte Bemerkung mit großem Ernste. „Alle Romantik ist noch nicht aus dem Leben der Men schen entschwunden, Clande. Wieviel grausame Verbrechen geschehen auf geheimnisvolle Weise! Diese armen Kinder mögen wirklch einer Gefahr entronnen sein; es scheint mir ein Geheimnis dahinter zu stecken. Die kleine ist kostbar ge kleidet und ihr Samtrückchen breit mit Crep ausgeschlagen." „De« Knabe» Jacke Ist die eines Seemanns, auch di« Mütze mit goldenem Band, di« Georg aufhob und ihm aus- fetzte", bemerkte Claude, selbst ernst werdend. „Joncö sagt«, «es sei die Nnftorm eines Medshipinann (Schiffsjungen), aber n-cht die der Flotte, denn Krone und Anker sind nicht aus den Knöpfen." „Nun", sagte Mrs. Munro, „mit der Zeit werden wir den Schlüssel zu diese,n Geheimnis finden." . Ungefähr dreiviertel Stunden später trat der Doktor ins Zimmer und Mrs. Mnnrv erkundigte sich anaeG."»:» sich nach feinem Patienten. tForftetzuiig folgt.)