Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 01.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192704018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-01
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.04.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freitag, de» 1. April 1927 Vir. V«; Stile 8 : «ege« Verächtlichmachung »er Verfassung verurteilt. In einvm Aufsatz der Deutsche» Wacht vom 26. April 1926 war die deutsche Reich-Verfassung als Machwerk bezeichne. ,norden, das «rin Sekundaner besser fertig gebracht hält«. Der verantwortliche Schriftleiter und Verleger der Deutschen Wacht Karl Sedhetzek wurde deshalb vom Landgericht Dres den wegen Vergehens gegen das Republikschutzgesetz zu 206 M. Geldstrafe oder acht Tagen Gefängnis verurteilt. : Fürsorge für Kinderreiche. Der Rat beschloss in seiner Gesamtsitzung u. a., Kinderreichen, deren Einkommen die Bedarkssätze der allgemeinen Fürsorge um nicht mehr als ein Beriet übersteigt, bei einer Kmderzahl von 6 und mehr Kindern den 260 M., bei weniger als 6 Kindern den 300 M. der jährlichen Fricdensmiete übersteigenden Bei trag als Mietzuschuß zu gewähren und außer den im Stadt teil Prohlis errichteten Wohnungen solche für Kinderreiche auch in anderen Stadtteilen zu errichten. Dresdner Musikschule (Direktor Haus Schneider). Das Programm des Sonntag, den 3. April, vorin. 1 i>.) im Veveinshause mit dem Orchester und Chor der Anstalt statv- sindenden Prüfuiigskonzertes des 37. Schuljahres (7. Beet hoven-Feier) wird enthalten: Ouvertüre zu Coriolan; Kla vierkonzerte in C-Moll und G-Dur; Chorphantasi« sowie Arien aus Fidelis. — Eintrittskarten iu de» Schüler po- dttioncn. Leipzig Leipzigs Kaushattplarr für 1927 Leipzig, 31. März. Der HauShaltPlan der Stadt Leip zig für das Jahr 1927 <1. April 1927 bis 3i. März 1928) ist der Stadtverordnetenversammlung zugegangeu. Er schließt in Einnahme und Ausgabe mit 198 Milli onen Mk. ) Geschästsjubiläe». Die Firma Paul Holzer, Uhren und Goldwaren. Leipzig C l, Kreuzstraße 26. kann am 1. April aus ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Herr Uhrmacher meister Paul Holzer hat es durch rastlose Tätigkeit verstanden, ich eine» großen Kundenkreis zu erwerben. — Dem Jubilar unsere besten Glückwünsä)«! Aus Sachsen Tin raffinierter Auswandererschwindel Ein dreister Ausivanderungsschwindel Hai kürzlich seine Sühne vor dem Strafrichter gesunden. Der 24 Jahre alte stel lungslose Kuhmelker Ernst Kirsten in Dresden veröffent lichte in -der in Wien erscheinenden Auswandererzeitschrist „Uebersee" um die Mitte des Jahres 1926 Anzeigen, in denen er sich als Vertreter der „Paraguay-Auswanderer-Aktion" de. zeichnete und alle Au-sirxmderu »gswi lligen, die mit nach Süd amerika fahren und sich der Landwirtschaft widmen wollten, aussmüerte, sich an ihn zu wenden. Personen, die dies taten, erhielten, nachdem sie 3 oder 5 Mark als Beitrtttsgebühr zu dem Unternehmen entrichtet hatten, die Auskunft, daß ihnen Kirsten verbilligte oder freie Ueberfahrtsgelegenheit vermitteln würde. Bald daraus gab Kirsten in der „Uebersee" bekannt, daß Para guay als Ziclland nicht mehr in Betracht komme, und daß die Auswanderung nun nach Ecuador gehe, das in jeder Beziehung besser sei als Paraguay. Die Regierung gebe unentgeltlich jedem Einwanderer 20 Hektar Land, süinlliche Werkzeug«, Sämereien und anderes mehr. Der Fahrpreis betrage 220 Mark, die Inter essenten möchten sich schriftlich bei Kirsten melocii und 10,60 Mk. für Besorgung des Visums und das Fahrgeld einsenden. Einige Wochen später teilte Kirsten in der „Uebersee" mit, er habe ein gutes Landangebat in Brasilien erholten und eine Fahrpreis ermäßigung auf 240 Mark erzielt, er bitte die Interessenten um Mitteilung, ob min nach Ecuador oder Brostlien ausgewandert werden solle. Eine große Zahl von Personen zeigte Interesse für die verlockenden Angebote Kirstens und zahlten oie Bei trittsgebühr, die meisten waren aber doch zu vorsichtig, um auch das Ueberfahrtsgeld an Kirsten zu senden, immerhin sind einige Auswaudcningsivillige recht erheblich von Kirsten getäuscht und betrogen worben, der weder Auslandskenntnisse noch Auslands- beziehungen hatte, nus Gruno deren er seine Versprechungen hätte wahr machen können. Das ihm so zugeflossene Geid hat Kirsten in Wirtschaften und Kinos durchgebrcicht. Er hatte sich wegen fortgesetzten Rücksallbeirugs in Tateinheit mit Auswan dererbetrug, Unterschlagung und Vergehens gegen die Verord nung gegen Mißstän-de im Answandernngswesen zu verant worten und wunde zu einem Jahre sechs Monaten Gefängnis und zum Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren verurteilt. Dieser Fall zeigt wieder einmal, oaß Ausivanderungswlllip« put tun, gegenüber verlockenden Aus- ivanderungsangeüalen größt« Zurückhaltung zu üben und sich vor dem Beitritt -m einem derartigen Unternehine» an zuständiger Stell« Rai zu holen. Der Besuch -er Albrechksburg Meiste,«» 31. März. Eil« interessante Veröffentlichung gibt im Meißner Tageblatt SchleH Verwalter AmtSbau-- meistrr Fischer über den Besuch der AlbrechtSburg in den letztem 20 Jahren. Von 39 006 Personen im Jahre 1906 stieg er auf 57 518 Personen im Jahre 1913. Guig dann während dvr KriegSjahre bis auf 23 633 im Jahre 1915 zurück und hatte nach dem Kriege die Höchstbesucherzahl von 107 792 im Jahre 1922. Das v.'tzte Jahr 1926 war der Besuch schwächer und betvug 59 480 Personen. Ungültigkeitserklärung der Wnrzener Stadtverordneten» Wahlen. Der KrciSauSschuß für den Bezirk Leipzig kam nach längerer Auseinandersetzung Mir Ungültigkeitserklä rung der Wurz-'ner Stadtverordnetenwahl. Bezirkstag Bautzen- Der Bezirkstag der Amtshaupb- mannichast Bautzen verabschiedete den Bezirks haushaltplan für 1927/28, der mit »einem Gesanttfehübetrage von 592 000 M. abschließt. Die Einnahmen stellen sich aus 1 457 000 M., die Ausgaben auf 2 049 000 M. Vom Fehlbeträge sollen zunächst 420 000 Mark durch VezirkSuml-ag>e gedeckt werden gegen 380 000 M. im Vorjahre. Der Rest bleibt vor läufig ungedeckt. Festgestellt wurde dabei, daß der Ba»Hei ner Bezrik zu den am stärksten belasteten gehört. Pilgerfahrt katholischer Lehrerinnen. Im Jubeljahre des hl. Franziskus unternimmt der Verein katholischer deutscher Lehrerinnen eine Pilgerfahrt nach Assisi—Rom in der Zeit vom S. bis 22. April d. I. Es sind noch Plätze frei und können Damen, oie nicht Lehrerin sind, sich beteiligen. Nachtfahrten finden nicht statt und der Zug hat fast nur 2. Klasse 390 Mark. Meldungen an die Geschäftsstelle Steglitz. Breitesiraß« 7. Aus -er Lausitz Bautzen. Am 1. April wird aus der Krastpostlinic Neusalza— —Oppach—Grohpostwitz—Bautzen der regelmäßige Stückgutverkehr ausgenommen. — Aus dem Mönchswalder Berge wurde von einem Rohling am Bismarckstein die Platte heraus- gewuchiet und beschädigt. — Herr T-r. Frenzei, der bekannte. Lausitzer Borgeschichtsforscher ist vorn Volksbildungsministerinm zu Forschungszivecken ein halbes Jahr beurlaubt ivorden. Ostritz. Hier sind gegenwärtig im städtischen Basallbruch die Vorarbeiten zu großen Sprengungen im Gauge. Dabei fand man an der sogenannten Rosa, wo zu Urzeiten die Magma aus dem Erdinuern herausgequollen ist, einen vollständig versteiner ten Baumstamm, der möglichst ganz gehoben werden soll. Zittau. Die Gejamtkosten der zum Teil dato vollendeten Neißeregulierung stelle» sich «ms 663 000 Mark. Davon entfallen aus die Stadt 299 876 Mark, wahrend der Rest von 353 125 Mark mit 106 099 Mark aus Mitteln der produktiven Erwerbslofen- sürsorge und mit 248 126 Mark aus Darlehen gewährt wurde, das imt 6 Prozent zu verzinsen und in 10 Jahren zu rügen ist. Ferner hat der Landtag 800 000 Mark als Beihilfe für das Ge samtprojekt bewilligt. Die Gesamikoste» sind auf 2100 000 Mk. herabgedrückt worüen. Görlitz. Die Oberlausitzer Festivoche iOlaf) wir» vom 3. bis 10. Juli d. I. veranstaltet. Der Mittelpunkt des Festes wird die 650-Iahrfeier der Görlitzer Schiitzengilde mit großem historischen Fcstzuge sein. An den verschiedenen Tagen sind zahlreiche impo sante Darbietungen vorgesehen. Dib Leitung der ganzen Veran staltung liegt in den Händen des Görlitzer Verkehrsvereins. — Die Siaütverordneten bewilligten 2 Millionen Reichsmark für die Durchführung des städtischen Wohnungsbouprogramms für 1927. Es sollen 160 städtische und 360 Privaiwohmmgeii er richtete werden. Berichtigung. In unserem gestrigen Bericht Uber Ln« Erst ausführung „Galante Nacht", ist durch Weglassung einer Zeile der Sinn der Besprechung gestört worden. Es muß von Zeile 23 ab wie folgt heißen: „ . . . bezeichnet, der sein Ehrenwort hält. Das „Abenteuer" wie es Bachwitz usw.". Cm tüqklckes Nascken mk steche Der Ist (^vkcles u/ei4 E übei-akk ru, kaben ^ Gemeinde- und Dereinsweiett 8 Aus Zwenkau wird rms unter», 27. März geschrieben: Das ivar ein Sonntag, wie ihn unsere kleine Diaspora-Gemeinde »och nicht erlebt hatte. War doch an diesem Tage Familien» Abend mit Lichtbild«rvorlrag des Hochw. Herrn Kaplan Dr. Neubner angesetzt. Und so fand sich den» am Abend unsere kleine, sehr zerstreut wohnende Gemeinoe in envartimgssroher Stimmung auf der Diele des Schiitzenhauses zusammen. Wenn auch au diesem Tage die Wiedererstehung des seit 36 Jahren ein- gegangenen Zwenkauer Jahrmarktes manchen unserer Ge- meindcgiieder abgezogen hatte, so tat das unserer frohen Stim mung keine» Abbruch. Pünktlich um halb 8 Uhr abends traf unser allverehrter Seelsorger ein, herzlich begrüßt vom Vor stände und de» Mitgliedern unseres katholischen Gemeindevereins St. Laurentius. Balo darauf waren wir durch die wundervolle Vortragsweise des Herrn Dr. Nenbner hingerissen. Er führte uns i» Wort und Bild in die Katakomben des alten Rom, zeigt« uns die 'Uransänge der römischen Baukunst, die Eigenart der Be- stattungsiveise. zeigte und erläulerte uns die Kunst des alt- römischen Handwerks, erklärte uns, wie erst durch das Christen tum dos Hanowerk zu Geltung und Ehren gekommen sei. S? konnte man an Haiw reichen Materials erkennen, wie das Hand iverk im Lause der Jahrhunderte sich zu immer höherer Blüh entwickelte, wie das Handwerk o«m Volke führende, ja auch heilige Männer und Märtyrer gab, die der schlichte Volkssim hochachtete und verehrte; daß Zünfte und Innungen strebten, einen eigenen Altar für ihre Schutzheiligen in der Kirche zü haben, um ihnen Gedächtnislage weihen zu können. Aber nicht, nur bas Handwerk, sondern auch die Kuust des Handwerks ivnroe von Herrn Dr. Neubner erläutert, die Kunst, die sogar hohe kirchliche Würdenträger pflegten, wie vor Zeiten der Bischof von Hi-ldesheim, der bis in sein hohes Alter die von ihn, erlern!« Goldschmiedekunst als Nebenberuf betrieb und uns unier anderen Kunstgegenständen einen große» aus Silber ge arbeiteten Kelch, einzig in Form und Stiel, linbezahlbor in seiner Arbeit und Kunst, hinterlassen hat. Aber auch Innungen und Gewerke wetteiferten miteinander in der Heiligenver- chrung und gaben solcher auch äußerlich in Kunst und Form die Achtung und Verehrung, di« sie ihrem beruflichen und frommen Leben »ach verdienten. Altäre, Postamente, Siaiueu. Schnitze reien, Innungsladen. Gesäße usw. bekundete» dies. Dieses alles zog geistig und bildlich an unserem Auge vorüber. Es gab nur eine Stimme der Bewunderung über die Schönheit des Vorlrages wie -die bildliche Darstellung, aber auch über die große Mühe, mit der Herr Dr. Neubner sein reichhaltiges Material aus Kir chen, Kapellen, Innungen usw. so mühsam zusammengelragen hatte. Dem Vorsitzenden des Vereins, als Verlreter des Schuh macher-Handwerks, überreicht« der Redner einige Bilder der beiden Heiligen des Schuhmacherstaiides Crispinns und Damia- nus. Brausender Beifall lohn!« den ausgezeichneten Vortrag. Die populäre Arl des Vortragenden fand ganz besondere An erkennung. Auch an dieser Stelle ist im Namen unseres Ver eins wie unserer Gemeinde Herrn Dr. Neubner der herzlichste Dank unseres Volkes ausgesprochen. Möge ihn, ein langes Wir ken »nd Streben hier in Zwenkau beschicde» sein. I. BarzeI, Imnitz-Zivenkau, 8 LclSnih i. B. In der an, Sonntag, den 27. März, stattgefundenstt Genie invevereinSversammliing berichtete ein gehend Herr Vorstand Kaiser über Krankenkassen- und Jnval!d!tätsvers:ch rnngen in sehr kl'r r, interessanter Wette. Die q-nneinsame Osterkoinmu»:«,, ist am 4. April. Am 10. April wird Frl. Evers im Frauen verein OclSnitz i>. V. sprechen 8 Ptttie» i. B. (Familiciiabeud des Kath. Bürger» veiriu „ttaitas". Am 13. März 1927 hielt der Kakh. Bürgcrverein „UnitaS" einen Famillieuabend. Herr Kan tor Nielsche sprach über das Thema: „Die Entwicklung des Kunstgesanges" Der Redner verstand es als Meister der Lv.'der und Musik vollste Aufmerksamkeit der Anwesen den zu wecken. Durch sichere Vorführung von verschie denen Komponisten in de» e:nz«.'n«n Kompositionen, Phan tasie-Bereicherung, der Harmonie der rhythmischen Konturen,, starke lyrische Begabung, typische Vorzüge in der Ver tonung und Anschwellung der Lieder, am Klavier durch Gesang zu Gehör zu bringen. Jeder der Anwesende^ konnte so die Fe!nhe:ten gar mancher großer deutscher Komponisten kennenlernen z. B. von Hugo Wolf. JohamreS Brahms, Pever Granz, Schumann, Mozart, Peter Corne lius, Beethoven nfw. ES war nur zu bedauern, daß nicht alle Mitglieder der „Unitas" anwesend waren. .Herr Kaw tor Nietsche erntete reichen Beifall und es wäre zu wünschen, wenn sr in allen Pereinen, die die Knust des Gesanges üben lind licbsn, den Vortrag wiederholen würde. Der Vor» sitzende Bürgerschullehrer Wels dankte dem Redner und schloß um ,.412 Uhr den schön verlaufenen Abend. W. K. Themer und Musik Palmcngarlen. Eine Sängerin mit ausgezeichnetem Nta- ivri'a,. Ein klarer. Heller Sopran, der zu schmettern versteht. Eine Stimme, die sich voll ausgeben kann, ohne in Gefahr zu kommen, am Schlüsse zu ermüden. Mil diesem kraftstrotzenden Sopran ist Maria Rita Jenny beglückt Ihr Programm brachte Mozart, Robert Säxumann, Johann Brahms, Wolter Courooisier und Hugo Wolf. Und damit begannen die Mängel. Nicht etiva der Liederzusammenstellung zufolge. Sondern oer Gleichförmig keit halber, mit der diese fünf .Komponisten behandelt ivurden. Maria Rita Jenny sang sie. Sang sie frisch, sonnenhell, jugend- sroh, aber ohne Charakteristik. Di« „Mondnacht" mit -erselben Färbung wie „Ein fröhliches Ostcrlieü", „An eine Aeolsharfe" wie „Geisternähe". Hier ist die Weiterarbeit anzusetze». Auch au der Textbehanolung ist zu feilen; den» die Künstlerin zieht oftmals die Worte zusammen, so daß die Verständlichkeit ver- schleift wird. Auch die Atemtechnik ist niäxt hemmungslos. Das Heraussehleisei, hoher Töne im Affekt wirkt ferner störend. Wenn diese Schlacken fortgeräumt sein werden und ivenn Maria Rita Jenny, die mis Basel stammen soll, den oynamische» Säptttie- rungen noch genügend Aufmerksamkeit schenken wird, dann wird sich in Ihr eine Liedersängerin geformt haben, die sich mit Siegeshoffnung auf dos Konzertpodium stellen kann. Vorläufig jubelt sie wie die Lerche. Die tiefe Sehnsucht des Nachtigallen schlages steht zu erivarten. An Beifall fehlte es nicht. Ein musi kalisch feinfühliger Begleiter, Eduard Henneberger, sicherte der Sängerin wertvolle Unterstützung. —ist— Da» Tchlußkonzert de» Dresdner .Konservatoriums krönte dj: dieswinterlichen Prüfungsaufführungen tm fest lichem Abschlüsse. Schüler und Schülerinnen ber Klassen Ka-uffmann, Sembach, Wüsthosf, Rappoloi, Büttner, Schaufuß-Bonini, Klugu, Geißler, Zimmermann, Sioms gewährten in dem Beethoven- scheu Klavierkonzert in G-Dur, Werk 58, dem BafnzM-z Prolog, dem 3. Violinkonz'ntt von Burleigh, Werk 43, dem Klavierkonzert in ES-Dur von Liszt, einer Kavattn« aus „Ernani" von Verdi, ,:lner Fantasie für Oboe von Griebel „Reich mir di,: Hand, mein Leben" aus „Don Juan"), der ungarischen Kantasir in F-Moll für Klavier und Orchester von Liszt, der Smta-Vallad« von Richard Wagner und oer „Rienzst'-Ouvertüre von R. Wagner außerordentlich Fes selndes, Reifes und Wertvolles. Man kann den Musik- studieren'den, sowie den Lehrkräften wirklich nur «in un eingeschränktes Lob »ollen. Besonderes Interesse erweckt» das Violinkonzert von Burleigh, ivelches Jndianerweisen äußerst ocizvol, verwendet und zufolge seiner Wirksamkeit sich bald iu den Koiizertsülen sichern wird. -Ist- Leipzig. Im Festsaal des Neuen Rathauses veranstaltete bas Süddeutsche Trio einen Kamnnrmasikabenü mit Beethovens Trio D-Dur op. 70 Nr. 1. dem Trio B-Dur op. 99 von Schubert und Brahms Trio C-Dur op. 87. Das Zlisammenspie! dieser Vereinigung legt Zeugnis ab von hoher künstlerischer Reife. Die teäxnisch« Sicherheit ist von fei »geschliffener Durchsichtigkeit und Eleganz. Ei» ganz besonderer Genuß ivar Schuberts Trio, wo die sorgsame Liebe der Aussührenüen in jeder Phrase zum Ausdruck kam. Der Beifall steigerte sich am Schluß zu großer Herzlichkeit. F. Aretz. Dres-ner Konzerle Donnerslag, 21. März, 7 ^ Uhr im Gewerbehaus. Kon zert des Dresbner Münnergesangvereins. Leitung: Otto Winter. Solistin: Lotte Mäder-Wohlgemuth. Karten bei F. Ries. See- straße 21. Sonnabend. 2. April, 7!4 Uhr im Albertthealer. Einziges Gastspiel von Mary Wigmann mit ihrer Tanzgruppe. Zum eisten Male: Die Feier, eine Tan.zdichtung. Korten bei F. Ries, Seestroß« 21. Sonntag, 3. April, 7)4 Uhr im Bereinshaus. Einziges Kon zert der Wiener Sängerknaben. der ehemaligen Hofburg-Kapelle in Wien. U. A. Bastien und Bostiennr, Oper von Mozart. Kar ten bei F. Ries, Sceftraße 21. Dres-ner Lichtspiele Jenlrum-Vichispiele Gefährlich« Frauen- Die Wüste und der Krieg sind die große Mob«. Gestern sahen wir die Sahara in dem amerikanischen Film „Bluks- brüderschast", heule die syrische Wüste i» dem fro»zösiscl)«n Film „Die Schloßherrin vom Libanon". So heißt nämlich der Film eigentlich, in der nicht mehrere, sondern nur ein« gefährliche Frau eine Rolle spielt«. Sie bringt einen Offizier beinahe zum Vaterlandsverrat, aber die Pflicht ist stärker, und am Ende steht der Offizier makellos, mit dem Kreide der Ehrenlegion und mit einer, keineswegs gefährlichen, aber hingebungsvollen Braut da. (Zwischen den Ruinen von Palmyra, sehr stilvoll). Für Frankreich mag ein solcher Film Zweck haben. 2kber worum führt man uns in Deutschland solche Sachen vor? Wertvoll sind an dem Film nur die Gebirgsbüder au« dem Libanon und die Aufnahmen aus der torischen Wüst«. Der neue Seiten-orfer Kirchhofskreuzweg Es gibt i» der Malerei allerlei, ivas sich Kunst nennt und doch keine Kunst ist. — Es gibt auch manches, was sich nicht Kunst nennt, und es ist doch Kunst. Ein Kreuzweg mit feinen Slationsbilveri, ist dazu da. da mit die Gläubigen vor ihnen beten und belrachtcn. Mancher Künstler bringt es mit all seiner Kunst nicht serlig, einen Kreuz weg zu malen, vor dem man beten kann. Ja. um beten zu kön nen, muh man bei mauäxem Kreuzweg« die Augen von den Bil den, abwenden statt sie zu betrachten. Wenn aber der Glaube, die Frömmigkeit, die Liebe malt, nicht nur um Kunst zu zeige», sondern damit man vor dem Bilde beten und betrachten könne, dam, malt sie etwas, ivas maiiä^ Kunst nicht malen kann. Und das ist doch die höchste Kunst, da» zu können, ums nicht jede Kunst vermag. Nicht ahnend, wer die Künstler ivoren, sah ich den neue», an, 14. Novewber 1926 von, hochwindigslen Hern, Propst Robert aus dem Kloster St. Marienthal geiveihte» Kreuziveg auf dem Kirchhofe zu Seite »darf. Ein Kreuzweg ift's. vor dem man beten muß. Die klein« Zahl der dargestellten siersonen zwingt, alles Denken nur der Hauptperson zu weihen: Unserm Herrn und Heiland Jesu« Christus! Einzelne der Stalionsbilder sind noch „ist besonderer Liebe und mtt glücklichem Geschick gemalt. Man glaubt, von Mid zu Bild einen Fortschritt zu ge wahren und es zu fühlen, wie der erst nur zughast geführte Pinsel mit stets neu ivachsendem Vertrauen und mtt zunehmender Begeisterung sich führen ließ. Zu diesem Erstlingswerk besäxeidener, frommer, begabter Nonnen (Jungfrau M. Celfa Guttc aus Settendorf und Jung, srau M. Theodora Liebig aus Dresden, beide Konventualinnen im Kloster St. Marieitthal bei Ostritz) wünschen wir Glück. — Sei es ein gelungener Versuch, dem aiidere Werke folgen mögen mtt immer wachsendem Erfolge! Kimst kommt von „können." Diese zwei ehrwürdigen Nonnen haben das gekonnt, was manchem, der sich Künstler nannte, nicht gelang! — Und das zu können, wäre das Kelim Kunst? Johannes Peregrinus Haupiichrlstteitongi vr. J-scph Slldert. dcranlworlll» für voUNk und «ulwr: vc. I o 1 e VY »I > b, r i; für »Michas» eozlalpoMir und ISchstsch-ilnaeleftenhcllen: vr. Mar Dow ich, e: 'Ür Feuwclon. Kirchlich«», kV«, und d«n übrigen allgemeinen repieN: Vr. Berhard De»e«tzi, «Uueiaen: «riur Leu«, lümil'ch ,n Dresden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)