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Freitag, oen i. April rur. ,ir. «v,- tserre 2 Der Wehret«! bewilligt Vrrlkn, »1. März. Fa »er gkstrigrn R'ichstagssiyuug würben die Mis;- Innuensanträc,« »er Sazialbcmvkroteo «ob oKowwnMikK« gegen den N.ichswrhrminisrer Tr. «eftlrr gegen die Ltini me« der Antragsteller abgrlehnt nn» da» Gehakt de» Mini sters gegen Sozialdemokraten nnd Kommunisten bewilligt. Ter R.st des Rcichswehretats wurde gemäß de« Rnoschns; Vorschlägen angenommen. Im Behaus d:r vorhergehende» Debatte wandte Ich Abg. Weg man» <Ztr.) g.'ge» die tlebertre'buiigeii der am Wehv.'ror geübreic Kritik. Durch dir falsche Sparsamtett der Lind.» wurden die Kasten der Marine auf die Dauer nicht vermin-drrt, sondern vermehriü Man müsse im Gegen teil ernsthaft Prüfen, ob wir nicht das Neubautempo verstärken nnd die kostspielig: Jndienslhaltung der alten Schiffe aufgeben sollten. 'Der Redner dankt der Marinen leitung für die EtnlaSuirg zum StopeUcmf der Königsberg. Die Feier sei würdig und schön verlaufe». Aber man solle doch bei solch:» Anlässen «uch die Farben der Re publik zeig:«. E:ne Verwaltungsreform sei auch bei der Marine driirgond notwendig. Daß man im Heer und i» der Marine volle Lffiziersreferven für Ausfälle im Ernst fälle halb:» müsse, sei nicht ganz einleuchtend. — Die letzte Verordnung des Wehnninisters erwecke den Eindruck, als ob «t hinsichtlrch der E h re n strei tigkette n bei den Anschauungen de» alten Heeres bleiben sollte. Ein« der bei den Bataillonen neu gebildeten Ehrenstellen habe dienlich einem ehemaligen Offizier bescheinigt, er sei ja nicht mehr fatiSfaktioiiSfähig, weil « einen Zweikampf abgeichnr habe. Angehörigen der Wehrmacht müsse es verboten werden, sich am gesellschaftlichen Boykott von Personen zu beteiligen, die den Zweikampf ablehnen. Ein Kompromiß mit Dorbehalle» die Abrüstungsbcratungen in Gens. Gens, ur. Mürz, In der heutigen Nachmittagssitzuiig der »orvereilende» Abrüstuiigskommissio» wurde beschlossen, in den Konvenlionseniivurf folgende 5 Gruppen hinemzunehmen: durch die eine Konti,rgentierung der Bestände geschaffen werden! soll: 1. Das Maximum der Truppen im Heimatlaiche. 2. Das Maximum -er Koloniailruppeu, die in dem Heimatland stationiert sind. 3. Das Maximum aller i» der Heimat stationierte» Truppen. 4. Die Koloniailruppeu: hierbei ist jedoch ausdrücklich aus englischen Wunsch die Festsetzung eines Maxi mums nicht vorgesehen. 5. Das Maximum der gesamten Trup pen der einzelnen die Konvention unter,zeickpienden Staaten: jedoch sollen die veriragsschliehendcii Staaten berechtigt sein, im Falle der Bedrohung ihrer Sicherheit einen Ausgleich zwischen den Truppe» des Heimatlandes und de» Kolomaitruppen vor- zunchmcn. Diese Bestimmungen würden jedoch nur j» erster Lesung und Uvar unter den üblichen Vorbehalten der grundsätz lichen Bedenken der verschiedenen Delegierten angenom men, die diese bei der zweiten Lesung noch einmal znr Geltung bringen werden. Ferner wurde die in dein französischen Konventionsentwurf vorgesehene Regelung angenommen, nach der die allgemeine Limitierung der Truppeiibcstände sich auch aus die militä risch organisierten Formationen beziehen soll. Hierunter werden alle Polizeiorganisalioue», die Gendarmerie, die Zoll- und Forstpolizei sowie sämtliche Organisationen ver standen, die aus Grund ihrer Ausbildung im Falle des Krieges organisiert iverden könne». Auch dieser ijkassns wurde unter den üblichen Borbehalle» der Geltendmachung grundsätzlicher Bedenken in der zweiten Lesung angenommen. Was von all diesen Beschlüssen übrig bleibi, wird sich also erst in der zweiten Lesung entscheiden. Witterungsausstchten: Uebergaug zu vorwiegend wolkigem Weiter. Nachts kühl dis sehr kühl. Temperaiuren vorüber gehend ansteigend. Schwowe Lufibewcgung. Lustverärr-erung. Wenn die Luftveränderung als Heilmittel verordnet wird, denkt der Arzt in erster Linie an eine Ortsveränderung. Denn die Lust zu verändern, gelingt heute im medizinisch-technischen Betriebe leicht. Gemeint ist in diesen Ausführungen die mit der Ortsveränderung verknüpfte Luftveränderung, die nicht nur mit der Höhenlage des Ortes, sondern auch mit der Boden- bcjchassciihcit und der ganzen näheren und weiteren Umgebung «ng verknüpft und erst durch diese engen Bindungen wirksam wird. Der Arzt steht heute den klimatischen Einflüssen auf den Organismus des Menschen nicht mehr rein empirisch gegen über etwa in dem Sinne, das; er sich nur an Erfolge »nd Mig- «rfolgc hält, die Patienten auftveisen, die in irgendwelche llimatische Kurorte geschickt wurden. Man analysiert heute und kommt damit viel weiter, weil man die richtige Auswahl des Kurortes mit Sicherheit bestimmen kann und daher Erfolge versprechen kann, wo man früher höchstens von einem „vielleicht" reden konnte. Praktisch unterscheidet man kliinaüsch-therapcuiijch das T r op c n l l i m a, zu dem auch das Wüstenilima gehört, das Seeklima und das Höhenklima, mii allen Variationen, wie sic »ach der Beschaffenheit des Ortes am Meer, »ach der Bcschnjsciihcit des Meeres und der Winde, nach der Höhe und dem Windschutz gegeben sind. Davon hängt im Einzclsalle der Wert der klimatischen Kur ab. So haben auch nicht alle Bäder der Ost oder Nordsee die gleichen therapeutischen Werte siir den Kranken oder alle Höhcnortc den gleichen Einftntz. der durch eine besondere Lago bedingt ist. Zur richtigen Auswahl eines klimatischen Kurortes gehört darum auch immer eine reiche persönliche Erfahrung. Nun gilt eins ganz allgemein siir unseren Breitengrad: Wir lebe» in einem gemähigten Klima, das. verglichen mit äquatoriale» Gegenden, sonncnärmer ist und regenreicher. Regen und Kälte spielen in unserem Klima eine grosse Rolle, die sich in der Neigung zu Gelenkrheumatismus, zu chronischen Kaiharren der Mandeln, Hals- und Nasenlatharren, Herz fehlern, chronischen entzündlichen Nierenerkrankungen als Be lastung unsercs Bolkskürpers darstellt und nur sehr schwer zu bekämpfen ist. Alle diese Leiden stehen in Verbindung zur Erkältung. Erkältung ist aber weiter nichts als schlechte An» pastuna cm,die.uiakkaklc Wittcruno t>erw. Anneckuna an M WWlMt! W die Ms Ablehnung im Äaushattansfchrch -es Sächsische« Laa-kages Dresden, den Kl. Marz. D r Haushai tsaussch u st A des Sächsischen Land tages verhandelt« am Mittwoch dos Kapitel Technische Hochschule. Die eingesetzt«» 500 Mark als erster Teilbetrag M oen Erweiterungsbau des Hörsaal- und Sammlungsgebä»- des der Mechanischen Abteilung >ourde genehmigt. Bei einer Ausciiuuchersetzung über die pädagogischen Institute wuide von der Regierung «rkSärt, dich die Besucherzahl des Leip ziger nnd Dresdner Institutes rund 500 betrage. An beiden Instituten sind 54 Lehrkräfte vorhanden. Abgeordneter Wecks! (Soz.) wandte sich gegen die Errichtung einer theologischen Pro fessur o» der Technischen Hochschule Dresden. 'Nach einer Er klärung der Oiegierung wird der Antrag der Linksparteien aus Befestigung der theologischen Professur abgelehnt. Die übrigen Einstellungen werden nach der BorlaM genehmigt. — Bei dem Sapilet Staatsleistungen für die evangelisch-lutherische Landes kirche kam es wiederum zu einer lebl-aste» Aussprache über die smonzielle Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche. Ein sozialdemokratischer Antrag Mehrern stel- luiige» für die Kirche abzulehne», fand keine Mehr heil. Da gegen wurde ein Antrag Voigt sDeutsche Volks;'.! einstimmig ongenoiimncll, in dem die Regierung ersucht wird, Verhandlungen über die sinanzirU« «useinondelfetzung mit der Landeskirche möglichst bald zum Abschluß zu bringe», und die Frage der ver sa ssungsn lästigen Staalsbeistuicgcii endgültig zu regein. Die Etotsetnstellungln fite die Kirche «erden mit 1« gegen 1« Stim men der Linden abgelehnt. Der Altsozkolist fehlt bei der Ab stimmung. Die endgültige Entscheidung füllt also im Plenum. Edens» fand das Kapitel katholische geistlich« Behörden Ableh nung. ch Im Rechts« us schütz wurde der Entwurf eines Au le i hege se tze s verabschiedet. Weiter wurde ein soziaidemo- kraiischer Antrag betreffend Gebührenordnung der Acrzte rind Zahnärzte behandelt. Der Antriag verlangt, dast der äOprozenlige Abzug der Krankenkassen von den Zahlhonora- rcn in Zukunft bestehen bleibt. Ter Antrag wurde mit den Stimmen der Oppositionsparteien angenommen, die Bürger lichen stimmten dagcge.' Der Slresemann-Rrozetz Plaue», 31. März. Im Stresemanii-Prozes; gegen Rechtsanwalt Dr. Müller vernahm das Gericht gestern noch weitere Zeugen, darunter zu nächst den ehemaligen Reichskommissar für Eisen i» Düsseldorf, Le »»heim, der bekundet, datz der bei der „Evaporator- gesellschast beschlagnahmte Schrott zunächst von Dr. Gompert begutachtet wurde, woran sich dann die eigentliche Arisftchr- Irewilligung onschlost. Zur Berschrottungssrage iveist der Zeuge daraus hin, dast die U»sähidliechnachung des Materials durch die Franzosen und Engländer derartig scharf bewacht wurde, das; die für die Ausfuhr frei gegebene Munition u n d e d i n g t Sch r o i t war und nicht gebrauchsfähige Munition. Der Zeuge Ml es für durchaus zulässig, datz der italienische Beuie-schrotl, der nach dein Fricdeiisvertrag ausgeführt werden mustie, ivenn er stacht, »'»günstig in Deutschland lag, gegen deutschen Schrott der in der NÄH« der Grenze lag, umgetauschl werbe» durste. Dr. <8 ompert gibt als Zeuge an, dast er die tstertettuiig des Alteisens an die Industrie dnrchzuführe» hotte. Er sei nicht gleichzeitig ReichsschroltKommiss«» und Syndikus von Schweizer L Oppler gewesen. Er I)abe seine Stellung als Reichskommissar selber ausgegeben. Auf die Frage -es Vorsitzenden verneint der Zeuge di« Möglichkeit, aus den eniringten Grauguß-G raun ten wieder brauchbare Munition herzustellen. Das wäre so unwirtschaftlich gewesen, das; es überhaupt nicht in Frage ge kommen sei. Der ganze Produktioiisprozcst Halle dann von vor» 'wieder anMange» iverden müssen. Die Fachleute wissen, dast das frühere Kriegsmaterial einfach als Schrott belxnidclt wurde ^md als Kriegsmaterial garnicht mehr In Frage kam. Als nächster Zeuge >v-nd bann der Kauftiwnn Paul Lit - ivi n, der Direktor der „Evaporatorgesellschost" vcrnoninienä Er führte aus, hast für die Unbrauchbarmachung der Munition' bestimnite Vorschriften der Eiltenie bestanden hätten, die von der, deutschen Negierung genau cingeMIIe» worden seien. Seine Firma habe nicht nur gekauftes Material uiibrauchlwr gcmackst, sondern sie hätte auch mehrmals für das Reich solche Arbeiten an Kriegamuniltion oorgenonnnen. Dl« Gesellschaft „Evapora- tor" i)abe ivgeudmelche Vor Käufe »ach Polen niemals gemacht. Nicht ein einziger Waggon fei nach Polen geliefert worden, weder direkt noch indirekt. Die Gesellschaft hätte für das cingetouschle Material di« gleiche Menge Schrotts der deutschen Industrie zugeführt. Auf den Hinweis des Vorsitzende», dast behauptet werde/ es habe sich garnicht um Schrott sondern um Munition geMi. beit, di« wieder gebrauchsfertig gemacht iverden konnte, erklärt der Zeuge Li Iwin , dost dies kein Fachmann für möglich Mten iverdc. Die Granaten seien sogar vom Reich unbrauchbar gemacht worden. Er habe die Beschlagnahme dieser unbrauchbar gemach, ten ehemaligen Kriegsmunition als unrecht empfunden, was etz auch Dr. Stresemann schriftlich initgeteilt und ihn gebeten habe, beim Reichswirtsclsastsminislerium zu Interveniere». Cs sei nichts ungewühnstckses wen» inan ein Aussichsratsmitglied in gerechter Sache um Unterstützung bitte. Der Zen;'.« hält auch heute noch di« Beschlagnahm« für ein Unrecht, da die Un brauchbarmachung von der TreichandgesellfcM! erfolgt sei. was di« Entente genau überwacht habe, lieber dir Beteilig u u g D r. St re s e m a n n s an den, Kapital der Gescllschast gehen die Ansichten stark auseiiiander. Aus weitere Fragen erklärte der Auge, das; Dr. Strvsciuoiiii und Dr. Schacht an der Eva- poralor-Gesellsckw'fk schon beteiligt geivesen seien, als diese noch eine G. m. L. H. ivar. Elrenso seien sie auch schon an der Firma Litivin L Co. beteiligt gewesen. Dr. Dlrefemann habe eine Kommanditeinlage von 20 01)0 Mark gehabt. Das Gericht vernimmt da Mus den Zeugen Kra w i nkeI. der mehrere Urterle bekmiuter fchyu verstorbener Politiker über Dr. Stresemann ansührt. Zur Sarin selbst iveist der Zeuge nichts zu sagen. — Der Direktor des Berliner Jugendamtes sagt ats Zeuge aus, dast Litivin in grohzügiger Weise viel Gutes für die Speifuiig armer Kinder und verschämter Armer getan habe. Darauf wurde die Verhandlung aus Donuerstao verjagt. Kurze Nachrichten f Schwerer Autounsall Henry Fords. Henry Ford r. ft an, Sonutagaben-d cinen Autvunfali. Er blieb eine Zeit lang bewusttlos liegen. Mittwoch abend wurde er zur Vornehme einer Operation ins Hospital überführt. Di« Aerzte nehuien air, dast Ford i» Zlvei Wochen wieder hergesteM sein ivird. Der' Unfall soll auf ein Attentat zuiÄchzuführe» sein. f Ein Kutter mit IS Mann gesunken. Der Kutter „Has- ,teiu" sti«st bei Vesimauna Eyjar sFaröer-Jnseiu, Dänemark) mit einem anderen Kuller zusammen und sank. Alle 10 Mann der Besatzung ertranken. Schachkougrest in Bad Schandau. In der Zeit vom 1ö. bis 19. April findet im Schandau er Kurhause der 15. Kongretz der sächsischen Schachturniers statt. Vorgesehen 'sind, ein süch- isches Meister- und ein Meisterschoststurnier, ferner «in Haupt- lind ein Nebenturnier. Die Hauptversam-mlung beginnt Sonn abend, den 10. April, abends 8 Uhr. Neuer Automobil-Schnelligkeitsrekord. In Baylon-Bcach Nordamerika) stellte der englische Rennfahrer Major hscgrave mit einem Sunbeam-Wage» (1000 PS.) «inen neuen Schuellig^ Ketts-Weltrekord auf. Der Fahre», erreichte einen « ti> nde »- ge s ch w i n d ig kei t von M7,600 Kilometer. Mittel- gegen Norddcutschland. In einein Gesellschäfts- spiele werden sich die Verbandsmannschaflen am 36. Mai in Le i pzi g ge genüberstehell. Meisterschaftsendspiel. Das Eudspiei run di« initleldeutsche Meisterschaft findet am 10. April voroussichttich in Leipzig statt. Weltrekord eines -eulschen Fliegers Der Rekordjlieger des Iunkersiverke Loos«, der Moiitcrg jrüh gegeii 5 Uhr auf der Eibe bei Dessau mit einem Junkers» flugzeug mit 500 Kg. Belaittuig «usstieg, l)at den Daucrrekovd' für Wasserflugzeuge, der bisher von den Vereinigten Staaten mit 7 Stunden 35 Min. gehalten worden war, mit 9 Stunden übcrboten und eine halbe Stunde vorher den Etrcckenivelirekord von über 1000 Kilometer, den bislier Italien inn« hatte, ge brochen. Menschen, die ihrer ganzen Konstitutton nach zu solchen Er kältungskrankheiten disponiert bleiben, weil sie sich schlecht niedrigen Temperaturen anpasscn können. Diese Menschen haben selbst die Sehnsucht nach dem Süden und der Sonne. Wenn sic wirtschaftlich in de, Lage sind, eine Reise an die Riviera oder an die obcritalienischen Seen oder »och südlicher während der naßkalten Monate zu machen, werden sie schnell von ihren Kätharre» befreit werden. Sie gehören ganz einfach ihrer Konstitiiiion nach in ein südlicheres Klima, wo sie sich viel wohler und glücklicher fühle». Selbst schwerer rheumatisch geschädigte Menschen, die in unserem Klima zugrunde ,» gehen drohen, werden z. B. durch das gleichmüstig warme, sonnige Klima Aegyptens gehnlieu. Leider kommen solch klimatische Kure» doch meist nur für sehr wohlhabende Leu!« in Frage; die Mehrzahl der'rhcumaiisch Anfälligen kann sich weite Reisen nicht leisten. Sie müssen sich durch Luftkuren abhärten; hierzu ani besten geeignet sind die Seebäder. Ost- und Nordsee erzieht den Menschen zur Abhärtung. Luft, Wasser und Sonnen strahlen üben hier einen Körperreiz aus, der gerade anämisch- lymphatisch veranlagte Personen derartig beeinflusst, daß ihnen auch Abkühlungen des Körpers im Winter wenig schaden. Dazu kommt die Steigerung der körperlichen Widerstandsfähigkeit, durch die sie Iufctiioneii leichter überwinden, schließlich reinigen sich in den Seebädern die Schleimhäute sehr gut. Es können ähnliche Wirkungen auch die Luftkuren an Binnenseen alisüben, auch Kuren in der Höhe; man wird indessen hier je nach der Ilidividualiilit sorgfältig auswählen müssen. Eine» »»bedingten Hcilwert besitzen die Luftkurorte am Meere auch für die Lymphdrüsentiibciku>o!e der Jugendliche»,' er ist gruiidsätzlich ans de» Salzgehalt der Luft und des Wassers zuriickzuführen. at>«r auch sehr erheblich mitbcdingt durch die spezifisch stosfwechselanregendc Wirkung des eigentlichen Mcercs- klimas. Die Höhenkurorte in geschützten Tälern, nach Süden ge richtet, sind für die Behandlung der Lungentuberkulose die richtigen. Man kann nicht bchauptciy daß die Luugeiunbrr- kulose durch die dünne Luft der Höhenkurorte spezifisch geheilt wird, man kann sie auch in der Ebene, in der Stube, selbst unter schlechten klimatischen Bedingungen unter Umständen zum Stillstand dringen, der auf die Dauer der Heilung praktisch gleichzusetzen ist. Nnr liegen die Dinge so, daß in der Höhe viel inehr an Widerstands- nnd Heilkraft heransgrholt wird als unter schlechten klimatischen Bedinaunoen. Der niedere L»«- orua entlastet ja schon den Körper um eine Anzahl Zentner Luftdruck: selbst in der Ruhe wird in der Höhe das Herz eine große Mehrarbeit leisten müssen, die wiederum bessere Durch blutung der Gewebe bedingt. Die dünne, klare Lnft, vielleicht auch die Eiaubfreiheit und die Sonneiistrahlung vermag noch einen Reiz auf die Lunge auszriiibe», »nd eine Abhärtung läßt sich in dem trockenen Höhenklima seichter erreichen. Im Einzelfall wird der Arzt immer dann von der Luft veränderung als Heitiniltel Gebrauch machen, wenn bei dein Kranken überhaupt ein natürlicher Reiztoinplox nötig ist, um die Widerstandskräfte anzurcgen. Von allen Krankheiten kann ein Rest verbleiben, den zu Hause zu verireiben zur Uumöglich- leit wird. Nicht nur die moralischen Kräfte, auch die physischen kommen aus ein niedriges Niveau, aus dem nur eine Aenderung des Ortes und der Ilingebung den Kranken herausbringt. Das richtig zu ermessen bleibt immer Ausgabe des Arztes. Ver gessen darf man auch die psychischen Reize nicht, die eine solche Veränderung verursacht. In diesen, die meist aus der Schönheit der Landschaft erwachsen, in der Leichtigkeit, die der Kurgast in der Luftverdünnung höherer Kurorte empfindet oder in der beruhigenden Wirkung, die ein leichter Seewind haben kann, wächst das „Ich", erstarkt der Lebens- »nd Gcftmdlieitswille. der Bewegungsdraiig »nd die wirkliche Rekonvaleszenz kann beginnen. Sprüche Die LanKeweil« ist durch die Fglllheiil im die Well gekvmni.-u. , küa Bruyere) Die meisten Menschen „eocaucne,: rhr lzalbc» Leben dazu, die and.ie Hälfte unglücklich zu machen. BruySvÄ Je mehr du Gott erkennst, je mehr wirst du erkem;«», datz du je w."Niger ihn, was c;- ist, kn,»«st nennen. (Au-getteS SibeftuS) Sieh nach dn; Sternen, gib acht aus die Gasstttt Es sind nwvgen all: Leure dem Tod: näher a ls ne nie. (Wilhelm Raab«) /Jvcidank)