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Sächsische Volkszeitung : 03.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192704036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270403
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-03
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.04.1927
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Die (Wett der Frau Mutter und Kommunionkini» Biel Wissen «st zwar fein, doch gibt'» nicht solch« Lust, Al» lick von Kindheit an nicht Böses sein bewußt. (Angelus Silesius.) Mutter! Ostern ist in Gicht, und der Weiß« Sonntag rückt her- an. Dein Kind g:ht lhnl entgegen. Schon fällt ein Lichb- schein von w.-ißen Kerzen, weihen Blüten und Schleier,« in euer Haus. Es will e:n Fest werden, dessen Glanz durch das ganze Leben deines Kindes leuchtet. Dies Fest ist «in Mysterium. Mutter, niemand kann wie du die Weihe des Geheimnisses erspüren, denn du hist die Pviestevin des Hauses. Nun sorge, daß Glauben euer Herz kindlich und aufgeschlossen mache, damit der Fried« bei euch sei und alle Zerfahrenheit und Zersetzung und Feigheit von da draußen Halt mache vor den Toren eures Heimes. Dein Kind braucht diesen Frieden. An deiner Harmonie stimmt es das Saitew- spiel der eigenen Seele. Laß «S einen Frohklang werden aus Glauben, Hoffen und Liebe,,. Du bist mehr als sorgende Hausfrau, die das Kind bekleidet und das Mahl bereitet. Du bist Mutter — Trägerin, Hüterin, Fahrerin deines Kindes. Ostern ist in Sicht, und der Weiße Sonntag rückt heran. Führe Du dein Kind chm entgegen. Schon fällt ein Strahl von weißen Blüten und leuchtenden Augen in euer Haus. M. E. A« die Mutter emes Erstkommunionkindes atoi, der Präsidentin des Katholischen Frauenbundes für die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien. Meine liebe Bundesschwester! Die große Liebe Ihres treuen Mutterherzens Hot Sie ge. «rängt, sich nach meinen Erfahrungen bei der Erstkommunion neiner Kinder zu erkundigen. - Ich Kann mich sehr lebhaft in Ihre Sorgen hineindenken, — fürchte ich doch auch immer so sehr, daß die Vorbereitung der Kinder durch die Arbeitsüberlastung der Mutter leide. Aber wir inrfcn die L'c.cye auch nicht zu tragisch nehmen! Wenn das kleine Kind wen;, wen es, verborgen unter der Gestalt des kleinen weiße» Brotes, in sein Herz aufnimmt, wenn es sich auf Jesus freut und sich »ach ihm sehnt, dann können wir das Kind frohen Herzens zur heiligen Kommunion gehen lassen. Der heiligmüßige Papst Pius X. hat selbst vierjährigen Kindern die heilige Kommunion gereicht >uind nichts anderes von ihnen verlangt, als daß sie di« konsekrierte Hostie von einer ge wöhnlichen Oblate unterscheiden und liebevollen Herzens nach dem Heiland verlangten. Für alles andere findet Jesus Ersatz in der Unschuld des kleinen Kindevherzens. Ich denke immer, das ist es, was ihn so zu den Kindern zieht. Damals lzat er auch für die Seel sorger und sür die Eltern gesprochen, als er sagte: „Lasset die Kleinen zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihrer ist dos Himmelreich!" (Mark. 10,14.) Sie fragen mich so rührend, lieb« Bundesschwester, was Sie tim können, um Ihren kleinen Erstkommunikanten zu helfen? Schon bei der heiligen Beichte kann eine gute Mutter ihrem Kinde große Dienste leisten. Dun wir alles, damit sich das Kleine nicht quäle und nur das .Hauptsächlichste zusammensuche, ivas es an kleinen Fehlern drückt. Die Mutter soll nicht viel fragen und braucht es auch nicht — die Kieder rücke» fast immer ganz von selbst, mit ihren „Gewissensbissen" heraus. Sehr notwendig ist es, schon dem Erstbeichtenden einzu- prägcn, daß die Reue die Hauptsache beim Bußsakramente ist und bleibt. Die Reue ist viel wichtiger als eine peinlich skrupel- hasie Gewissenserforschung, die manchmal sogar gefährlich wer den kann. Der Mutter ist es gewiß leicht, die Reue in, Herzen des Kindes zu erivecken, indem sie auf die vielen Leiden des patschen Heilands hinweilt. Wie muhte er schon als kleines Kinolein in der Krippe weinen und frieren, ans der Flucht nach Aegypten und spater in Nazareth vielleicht nicht seiten hungern. Und dann das bittere Leiden Christi! „Auch meine Unarten haben die Schmerzen des Heilandes vermehrt!" soll sich das Kind sagen. Die Mutter kann etwa bekannte Fehler des Kindes wie zum Beispiel Naschhaftigkeit, Zorn, Ungehorsam, Eitelkeit, ohne persönliche Anwendung, ganz allgemein, in Beziehung bringen zu den einzelnen Begebenheiten der Leidensgeschichte. Was nun die Borbereitung «ms die erste heilige Kom munion betrifft, ist eines bei den kleinen Kindern immer auf das sorgfältigste zu beachten, das ist die Kürze. Das Kind darf nicht ermüdet und gelangweilt werden. Tun wir alles, um ihm di« Frömmigkeit auch sür später lieb und angenehm zu machen! Wie Sie sehr richtig schreiben, ist die Hauptsache das Ge bet der Mutter sür das Kind und «in festes Vertrauen auf den lieben Gott, der ja mit seiner Gnade die Hauptarbeit machen muß. — Liebe Bundesschivester. es soll Sie nicht bedrücken, daß Ihr Kind ivährend der Erstkommunionfeier unmöglich die ganze Zeit andächtig bleiben kann. Das weiß der liebe Heiland ja viel besser als wir, und er wird alles ersetzen! Die Mutter muß sich nur bemühen, dem Kinde einen kurze», innigen Akt der Liebe und der Sehnsucht zu lehren, den es unmittelbar vor und einen ähnlichen Akt der Liebe und der Hingabe, den es unmittelbar noch der heiligen Kommunion beten soll. Sagen Sie dem Kinde auch wiederholt, es möchte nicht vergessen, für die Seinen, für die Priester, für die Sterbenden und für die Sünder zu beten und dem Heiland auch sein eigenes Leben recht innig zu emp fehlen. Sie werden die gleiche Beobachtung mackM wie ich. liebe Bundesschwester, daß nämlich jedes Kind, seinem Charakter ent sprechend, ganz verschieden auf die Vorbereitung cingeht. Meine älteste Tochter ist mit 6)4 Jahren zur ersten heiligen Kom munion gegangen und wußte sich vor Freude und Glückseligkeit kaum zu fassen. Mein ältester Sohn ging mit knapp 7 Jahren und erbaute uns alle durch seine tiefe Sammlung. Sie können sich denken, wie ich, nach diesen Erfahrungen, enttäuscht ivar, als mein sehr aufgeweckter, lebhafter zweiter Bub noch außen- hin der Vorbereitung auf die erste heilige Kommunion große Gleichgültigkeit entgegenbrachte. Ick) wagte es erst, nach dem vollendeten achten Jahre, dieses Kind dem Priester für die letzte Vorbereitung zu bringen. Mit großer Angst beobachtete ich ihn in den letzten Tagen vor dem Feste. Er schien ganz sorglos, ganz gleichgültig, durch und durch ein mutwilliges Kind! Welch herr liche Ueberraschung und glückselige Freude hatte ich am Kom- muuiontaa, als der Kleine mit solchem Ernst und mit solch offen kundiger Freude alles erlebte und sich von da an längere Zeit so zusammennahm, daß er alle seine Hausgenossen wirklich erbaut hat! Wenn wir uns nur bemühen, dem Kinde durch unser eigenes Beispiel die Lieb« zum Heiland und die Hochschätzung der Sakra mente zu lehren, und, dos muß ich wiederholen: wenn wir aus ganzem Herzen für das Kind beten, dann tut der liebe Gott ganz gewiß das übrige! Nicht ivahr, liebe Bundesschivester, Sie werden mit großer Sorgfalt darauf achten, daß die notwendigen Aeußerlichkeiten das Kind an dem großen Tage nicht zu sehr zerstreuen? Wenn wir dem Heiland einen unschuldigen kleinen Engel bringe» wol len, dann dürfen wir diesen nicht herausputzen wie ein Aesfchen. und wir müssen auch die Würde des Kindes in seiner Kleidung wahren. Lehren Sie Ihrem Töchterchen aus Liede zum Heiland auf jeden außerordentlichen Putz zu verzichten, und schauen Sie streng darauf, daß sein Kommunionkleidchen lange Aermes l>abe und ein Röckchen, das wenigstens eine Handbreit unter das Knie reicht. Bei kleinen Kindern ist die Vorbereitung ans die heilige Kommunion mit dem Erstkommuniontag ganz bestimmt nicht ab geschlossen. Und diese weitere, so unendlich wichtige und not wendige Vorbereitung liegt ganz bestimmt vor allem in der Hand der Mutter. In dem Maße als sich die Vernunft des Kindes ent wickelt. muß das Verständnis für die Kostbarkeit und Wichtigkeit der heiligen Sakramente und vor allem auch der heiligen Messe vertieft werden. Immer wieder und wieder müssen wir unsere Kinder lehren, den Heiland zu lieben und sür den Heiland zu leben, um ihnen dadurch «inen tiefen Abscheu vor der Sünde einzuflößsn und eine begeisterte Hochschätzung der Seeleueinheit. Ich habe noch niemals etwas so Schönes über die Eltern in ihrer Beziehung zu der ersten heiligen Kommunion ihres Kin des gelesen wie den Artikel von Heinrich Mohr: „Weißer Sonn tag der Eltern". Gestatten Sie mir. liebe Bundesschwester, daß ich meinen Brief mit einer kleinen Abschrift schließe! Mohr sagt: „Am Altäre nahm eure Ausgabe den Auslauf, zum Altäre fließt sie zurück, indem ihr euer Kind zur Bereini gung mit Gott führt in der heiligen Kommunion. Der Erde, mit sie nicht veröde, neue Bewohner zu geben, das kann nicht der Ehe höchstes und letztes Ziel, all ihrer tausend Mühen und Schmerzen ausreichende Vergeltung sein: zu höl>eren Gipfeln will sie hinauf, königlicher muh ihre Belohnung heißen. Weil die Kinder Geschenke sind und nicht aus eigener menschlicher Schöp fermacht, darum sollen sie wiederum als Gäben dargebracht wer- , den dem. dessen starker gütiger Hand sie entstammen, und wie die Gatten eines mit des andern Herz Gott lieben, so wollen sie mit Ihm ans eine neue Weise inniger noch verbunden werden durch die Kinder Tiefes Geheimnis des Weißen Sonn tags! Heute, da ihr ein Kind, euer Fleisch und Blut, zu Jesus Christus bringt, und der Gottmensch in ihm zu wohnen und wir ken beginnt, erfüllen sich eures Elterntums erhabene Bestim mungen und heiße Sehnsüchte." Ist das nicht schön, liebe Bundesschwester? Lassen Sie mich Ihnen noch aus ganzem Herzen Glück wünschen zu der großen, heiligen Freude, die Ihnen bevosteht! Wenn Sie Ihr liebes Kind dann immer und immer wie der zum Empfang des allerheiligsten Sakraments anhaltcn, so wird es Jesus in diesem Sakramente stärken und durch jedes Gefährnis sicher in den Himmel führen. Ihr Kind gehört ja dem Heiland. Er lasse es nicht verloren gehen! In treuer Freundschaft Ihre Bundesschwester Marie Herzogin von Beauforr. Der große Tag -eines Kindes Unter diesem Motto hat die Zentrale des Katholischen Frauenbumdcs für die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schle sien eine Arbeitsmappe für ihr« Zweigoereine zusam-mengestellt, die auch sür die Arbeit der Frauenbünde in der Diaspora wert voll ist. Sie enthält unter den mannigfachsten Anregungen zur Feier des Weißen Sonntags in der Familie (wobei auch an da» Praktische gedacht ist: Schmuck des Heimes und der Festtafel, Rezepte für das Frühstück und Mittagessen am Festtage, Bilder von Kommunionkleidern, Verzeichnis von geeigneten Geschenk büchern usw.) eine Broschüre: Der große Tag deines Kindes, sechs Borträge sür Mütterabende. Man spürt beim Lesen dieses Büchleins, daß nur eine Mutter so schreiben kann, die das Kind und die Frau des Volkes versteht. Der Gedanke, daß die Vor bereitung des Kindes in erster Linie Aufgabe der Mütter ist, ohne deren Mitwirkung der beste Unterricht des Katecheten fruchtlos sein kann, reranlaßte die Vevfasserin, Marie Her zogin v. Beaufort, in den Zweigvereinen des Katholischen Frauenbundes ans die Schulung der Mütter für diese Aufgabe hinzuwirken. Die Schrift dürfte in dieser Art etwas Neues sein. Die Grundwahrheiten der katholischen Religion und besonders der hl. Eucharistie werden in schlichter Sprache und mit feinem Empfinden für die Auffassung schlichter Men schen in dem Sinne besprochen: Mutter, so kannst du es dei nem Kinde sagen! So mußt du deinem Kinde helfen! Ebenso sein ist das Gebetshestchen sür Kinder: „Mein guter Freund", dos in kindlicher Sprache in Los Wesen und die Liturgie der hl. Messe und Kommunion einsührt. Die Kinder lernen beten, wie die Kirche betet. Beide Broschüren, zu beziehen von der Zentrale oes Ka tholischen Frauenbundes in Petschau bei Karlsbad (Westböhmen) sind wertvolle Hilfsmittel in der Hand der hochwürdigen geist lichen Beiräte und der Vorsitzenden. Es ist zu wünschen, daß unsere Ziveigvcreine sich de» Gedanken der Mütlervorbereilung aus die Erstkommunion des Kindes zur Ausgabe machen. E. Frauen, wenn ihr den Kampf gegen die leichtfertige und unsittliche Mode wirksam unterstützen wollt. — und es ist eure Pflicht! — dann leset und verbreitet die „Blät ter für Kleid- und Heimkultur", herausgegeben vom Katholischen Deutschen Frauenbund, Zentralstelle Köln. Roonstratze 36. Die „Blätter für Kleid- und Heimknltur" erscheinen allmonatlich ,zü einem Iahresbe,zugspreis von nur 2.40 Mark. Bestellungen können erfolgen am Lan dessekretariat des K. D. F. in Dresden-A. 1, Portikus straße 12, 2. Gebt eurer Schneiderin die „Blätter für Kleid- und Heimkultur" als Vorlage für das Kommu nionkleid eures Kindes. Unterstützet die Kulturbestre bungen der katholischen Frauenbewegung! Ein Keilandsworl an Ettern Zn- Erzieher! von P. Julius Seiler S. I. Wrlil ein>:s der lieblichsten Bilder des Evangeliums ,N das vom göttlichen Kinoerfteund. Jahrhunderte und Jahrtausende haben es geschaut und betrachtet und sich daran erftnut. An die Kinder in Palästina, di« der .Here in seine Arme schloß, reihen sich di« Millionen der Kindev- welt. Zu alven Vätern, Müttern und Erzickhern aber spricht der Heiland: „Lasset die Kleinen zu mir kommen und weh oft ihnen nicht!" „Werden dies« Worte nicht wieder le bendig. wenn der große schöne Tag der ersten hl Kom munion naht? Wie spricht da der göttliche Heiland so dringend, so warm: Lasset doch meine Liebling«, di« Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht! Wir wollen d!«s« Worte, sedes einzeln — si« kommen aus dem Parat,i«S>-i garten des göttlichen Herzens — pflücken, bewachten und zu einem Blumenstrauß zusammenbinden. Alle Liebe und Sorge, Freude und Zuversicht wollen wir da hineinwinden für den Tag der ersten hl. Kommunion und sür die Zukunft unserer Kinder! „Lasset di« Klei n e n", spricht der Herr. Es klingt fast wie >ein Hilferuf. Ob nicht der göttliche Kinderfreund, der Schöpfer und Erlöser der Kindcrseelen, eine tief ernste Mahnung anssprechen wollte an unsere so kriitische Zeit? Ich wiederhole: Ein Mahnwort voll tiefster Bedeutung an Eltern, Lehrer und all die vielen .Heilkünstler der lieben Kinderwrit. Wissen diejenigen, an di« wir im Namen Jesu uns wenden, um was es sich handelt, wenn von Simul tan s ch n l e, oder gar von der religionslosen Schuke die R>:de ist? Der Tag der ersten hl. Kommunion ist sehr wohl geeignet, darüber nachzudcnken und ein ernstes Wort der Abwehr auszufprechen. Ist die Sonne des Christentums bereits untergegangen, baß man es n>agen kan», die Kinder um die heiligsten Güter der Religion zu bringen? Ein christ licher Pädagoge hat vor nicht langer Zeit di« verschiedenen Schulsysteme mit einem Rangierbahnhof verglichen. Di« Beamten wissen sehr gut, wie das Gewirve der Geleise »u leiten ist» damit di« Züge nicht entgleisen, sondern me »Ickeve Richtung nehme,, für die weite Fahrt zum bestimm ten Ziele. Wenn unsere Lieblinge diese Fahrt antreten, dür fen wir sie dann in di« Irre fahren lassen? Wie schrecklich, wenn dieser Kinderzug gar entgleist, entgleist mit Hunderten und tausenden von Kinderleichen. Oder handelt es sich nicht sogar um die Apostasie ganzer Länder? Die Kinder sind ja unsere Zukunft. Gellt den modernen Männern und Frauen mit ihrer religionslosen Schulweisheit nicht in die Ohre»/ was der Herr gesagt hat: „Wer eines dieser Kleinen, die an mich glauben, ärgert, besser wäre es ihm, daß ein Esels^ Mühlstein ihm an den Hals gehängt, und er in die Tiefe des, Meeres versenkt würde?" Ist die Simultan- oder Mischschule und gar die religionslose Schule nicht ein solches Aergernis? So und nicht anders ist das Wort des Herrn zu verstehen: „Lasset dir Kinder!" „Lasset die Kinder zu mir kommen!" Lieb« Eltern und Lehrer, dev Herr sagt „Zu mir!" Ein Großteil aller Schul- und Erziehungsweisheit ist in diese» Worten aus gesprochen. „Zu mir" bedeutet eine Fülle von Gütern/ die der .Heiland den Kindern znwenden will. Wenn derselbe Heiland sagt: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seit", so ist das gewiß ein« Aufforderung, die jeg liche Hilfeleistung in allen Wirrnissen und Trübsalen in sich schließt. Aehnlich verspricht der Herr den Kindern Füh rung Leitung durchs Leben. O ja, bei», Heiland sind d:« Kinder geborgen. Was wird aus meinem Kinde werden? Das ist die große Frage der Eltern. Der göttliche Kinderfreund antwortet auf diese so bedeutungsvoll« Frage: Lasset, lasset Kinder zu mir kommen, dann wird ihr Lebe» nicht in die Irre gehen, denn „ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!" „u mir!" das ist ein Wort jener Liebe» die sich ganz den Kindern hingeben will, Di« Gabe der Gaben in der HI. Kommunion bezeugt es, si« ist von so un beschreiblich großer Wirkung, daß Menschenzunge es gar nicht auszu,prechen vermag. Ein hl. Aloisius, der vom hl. Kar dinal Carl Borromäus die erste hl. Kommunion empfing, könnte davon «erzählen. Und wie viele Eltern können solche Wirkungen erzählen, lebendige Beispiel« der euchavistischen Gnaden. Der Heiland sagt doch nicht umsonst: „Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, wird das Lebe,, haben", gewiß, auch ftnes Leben, das gesittete brave Menschen haben ,ollen und dazu das ewige Leben. Wenn aber der Heiland hervorhebt: Lasset die Kleinen zu mir komme« so bedeutet oav auch noch jene Stellungnahme, von der Jesus sagt: „Wer nicht mit mir ist,brr zerstreut", d. h. der fällt dem Flugsand irdischer Meinungen zum Opfer, der wird bald dem Unglaubau anheim falle», wie wir das leider heutzu tage von so vielen Heranwachsenden sehen. 'Das ist die, Jugend, die wirklich „dem Leben" verloren geht. Nicht bloß christliche Eltern und Erzieher wissen das, sonderitz auch dem kirchlich:» Leben fernstehende, a-uch solche wollen ihren Kindern di« religiöse Erziehung und den Glauben an den Heiland erhalte» wissen, si« erfahren ja an sich selbst, was ain Lebe» ohne Christus den Herrn bedeutet. Das Wort „Zu m i r" bedeutet also die Parteinahm« für der» Herrn. „Lasset di; Kleinen zu nnr kommen und wehret ihnen nicht!" Welch ein Mahnwort spricht da der götts. licheKiuerdsreund! Er bittet und beschwört Eltern und Erzieher Mehret doch euren Kleinen nicht zu mir zu kom-- men so früh wi: möglich, zu mir, dem enchavistischeitz Heiland, zur «ersten heiligen Vereinigung mit mir! Und im Namen Jesu bittet auch der Stellvertreter Christi anjj Erden: Wahret es den Kleinen nicht! Alles, was dies« Blätter üb;r die erste hl. Kommunion sagen, ist damit aus- gedrückt. Aber für uns, die Katholiken der Dia« spora in Sachsen, liegt in diesen Worten die einzig rettende Aufforderung, alles anfzubiet«n, um unser» Kin dern in Schule und Hans und ganz besonders für den Tag der ersten hl. Kommunion und die anschließenden Zeiten jenn religiöse Festigung zu geben, die sie vor dem Abfall schützt, di; sie vor dem Ruin sittlicher Verkom menheit bewährt und mir Liebe znm Heiland und der Kirche erfüllt. Priester, Eltern und Lehrer müssen da zusammen- wirken, >ss handelt sich um ein« rettende Tat! Der heilig mäßige Jugendapostel Don Bosko sagte einmal zum Bischof von Lüttich, als es sich um bin Einführung dev öfter» heiligen Kommunion bei der Jugend handeld;: „Hochwürdigster Herr, daran liegt alles!" Jawohl, sagen auch wir mit denselben Worten eines Schriftcheiis, das überaus lesenswert in dev Bonifaciusdmckerei i,tz Paderborn erschienen ist tz,Lasset die Kleinen zu mir kom men!" v. A. Dantscher S.J.) jawohl, daran liegt alles? Wenn unsere Jugend oftmals würdig zuv hl. Kommunioitz geht, dann werden aus ihr Männer und Frauen erwachse,») die fest stehen in allen Gefahren, ein Segen für Familiq und Volk. Er fügt das so überaus schön« Wort hinzu: Bei denket christliche Eltern, der göttliche Kinderfreund schließ! die Kinder ln seine Arme, in sein Herz, seine Ha„d legt etz segnend auf der Kleinen, eurer Kleinen, Haupt — könnt ihr, dürft ihr dieses Glückenren Kindern vertvrigern? -- ^
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