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Sächsische Volkszeitung : 03.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192704036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270403
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-03
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.04.1927
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! - - j Z .stz t tz Volks- und Lünderkunde Urgeschichte der Welt. Die Kulturen der vor- und frü-hgeschicht- lichen Metallzeit. In zwei Bünden. Nach den neuesten For schungsergebnissen von Dr. Lud w ig Re in hard t. 1. Bd.: Der Orient. 2. Bd.: Der Okzident. In Ganzleinen Mk. 40,—. Benjamin-Harz^Verlag Berlin. Eine Urgeschichte der Welt zu schreiben erfordert nicht nur eine gewaltige Arbeit, sondern auch einen ebenso großen Mut. Auf welchem Gebiet lägen die Verhältnisse wohl schwieriger als aus diesem? In zahllosen fremdsprachigen und deutschen Zeit schriften hat die Wissenschaft dieses Thema seither behandelt. Dieses zerstreute Material mußte zunächst gesammelt iverden, es mußten dabei die sich vielfach widersprechenden Forschungen scharf gesichtet und alles wahrhast Brauchbare zu einem einheit lichen Bilde gestaltet werden. Eine überaus große Kenntnis der Materie schlechthin -war dazu notwendig. Und in der Tat: Dr. Reinhardt gibt im ersten Bande eine sehr umfassende und charakteristisch« Geschichte Aegyptens und Babyloniens. Er beginnt mit der jüngeren Steinzeit und führt die Entwicklung bis zur frühen Eisenzeit und dem Weltreich der Meder und Per ser. Er bietet uns eine Kulturgeschichte, die als gewaltig be zeichnet werden muß. Dabei schält er das Ursprünglich-Lebens notwendige heraus, weil gerade dieses in der menschlichen Ur geschichte eine bedeutende Rolle innehatte. Aber er bleibt dabei nicht stehen, sondern greifp aus di« ganze geistige Entwicklung und auf das künstlerische Gestalten der Völker über. Was ist nicht alles in diesen Kapiteln gesagt! Sie sind sehr lehrreich für uns Heutige. — Der zweite Band gibt uns eine Geschichte der Kulturen Klcinasiens der jüngere» Bronze — und frühen Eisenzeit, der ägäischen und ügäischgriechischen Kultur der älte re» und jüngeren Bronzezeit, die Geschichte Griechenlands, Ita liens und der Völker des Balkans, und dann der Kelten, Ger manen und Slaiven bis zur jüngeren Eisenzeit. Welche Fülle von Stoff uns hier entgegentritt, ist kaum zu sagen. Und welche Fülle von Kenntnissen können wir aus ihr schöpfen? Die Leistu>ui des Verfassers ist nicht hoch genug anzuerkenncn. Man muh sie bewundern. Damit ist natürlich nicht gesagt, daß wir jeder seiner Thesen zustimmen. Im Gegenteil: wir sind in wesentlichen Fragen anderer Meinung. Aber als Gesamtwerk genommen wird jeder Gebildet« diese Urgeschichten mit größtem Interesse, mit außerordentlichem Nutzen, ja sogar mit Span nung lesen. Der Text ist an wesentlichen Stellen illustriert. Ludwig St« r» aux : Deutsches Erbe. Historische Stötten in Bild und Wort. 35 wertvolle Abbildungen. Ganzleinen gcb. (Volksausgabe) 4,80 Mk., Geschenkausgabc 10,— Mk. Edwin Runge, Verlag, G. m. b. H„ Bevlin-Lichterfelde. Auserwählt schöne ganzseitige Bilder sind in diesem Buch entl>a!tcn. Deutsche Stätten werden uns vorgesührt, um die sich großes historisches Geschehen rankt. Ost sind diese Stätten durch berühmte Persönlichkeiten in den Mittelpunkt der Beachtung gerückt. So erstehen vor uns: die Burg Eltz im Moseltal, der Dom zu Worms, das Aachener Münster, die Klosterruine Hei sterbach, dos Rathaus von Münster, der Altan des Heidelberger Schlosses, die WLrechtsburg in Meißen, die Paulskirche in Frankfurt und vieles ander«. In allen spiegeln deutsche Land schaft und deutsches Wesen wider. Ernste Schönheit ist um sie gelagert, Dichtung, Land, Volk und Kunst, alles spricht aus ihnen. Fesselnde Aussätze aber sind diesen Bildern beigegeden, und Temperament und Pl>antasie verlebendigen das Ganze in ausgezeichneter Weise. Wahrlich ein schönes Werk. Daß der preußisch« Standpunkt und die Verherrlichung Luthers in dem Buch eine Rolle spielt, darf bei dem Standpunkte des Ver fassers nicht wunder nehmen. So kommt es auch, daß das Ge schichtliche nicht immer einwandfrei ist. — Der Verlag hat das Werk in ganz vorzüglich entsprechender Weise «usgestattet. Ras müsse ns Thulefahrt, 2 Jahr« im Schlitten durch unerforsch tes Eskimoland. Von Knud Rasmusse n. Uebersetzt von Friedrich Sieburg. Frankfurter Soeietäts-Druckerei, GmbH., Frankfurt a. M. Mit zahlreichen Abbildungen im Text. Gr. 8°. <512 S.) Ein günstiges Geschick, in dem sich sicher nicht zufällig eine Reihe von besonderen und einzigartigen Umständen zusammen- finden. hat unserem Schrifttum ein Dokument von menschlich ergreifender Größe, von wissenschaftlich epochaler Bedeutung und von literarisch berückendem Reiz geschenkt. Die Zivilisation dringt in immer neuen Vorstößen in die Polargebiete ein; man plant «ln« Luftschitzvout« über den Pol. Bald sind di« nörd lichen Randgebiet« der Erde in Interessensphären aufgeteilt. Damit verschwindet oder zerbröckelt doch die merkwürdige, an die Steinzeit gemahnende Kultur, die jene Menschen Jalptau- sende lang dem unwirtlichsten Klima der Erde abgetrotzt haben. Bis heute haben sich die uralten Lebemsgewohnheiten, -s« großen Rhythmen välkergeschichtlicher Wanderungen über ganze Kon tinente, die in unzähligen Generationen erprobten Formen der Jagd und Nahrungssuche, der primitive Hausbau mit dem Ma terial, das die Natur in jeder Jahreszeit bietet, erhalten. Bis heute haben die Schamanen, Meister einer grandiosen Zauber- technik, ihre geheimnisvolle Autorität bewahrt. Noch sind die Mythen, Gesänge, Sagen, Märchen und Fabeln lebendig, die mit den Eskimos von Grönland bis Sibirien gewandert sind. Die großen Feste unter den von Tranlampen erhellten Schneekuppeln lösen wie ehemals beschwingte Freude und unheimliche orgia- stische Kräfte aus. Di« Mutter der Seetiere und Sila, die kos misch vielgestaltige Naturkraft, herrschen vorläufig noch im Rei che der Eskimos, an den Küsten Grönlands und der Nordwest passage in Baffinlond und in den großen Inseln um den magne tischen Nordpol, m dem Barren Grounds westlich der Hudsonbai und an den großen Binnenseen und Flutzläufen in Nordkanada. Knud Naslmussen, dem Halbeskimo und modernen Ethnologen Lind Polarforscher, blieb es Vorbehalten, nach langwierigen Vor bereitungen und zahlreichen Probeexpeditionen die Lebons- geschichte der gesamten Eskimovölker zu schreiben. Den Nach weis zu führen, daß es sich bei den vielen Eskimostämmen, die von Grönland bis zum Stillen Ozean seit vorgeschichtlichen Zei ten zerstreut leben, um ein einziges Volk handelt! Er über zeugte sich als erster auf einer Fahrt, die 3^ Jahre in An spruch nahm, von denen er 20000 Kilometer allein mit zwei Es kimofreunden im Hundeschlitten z-urücklegte, daß die Eskimos allerorten noch heute dieselbe Sprache sprechen, daß in den My then und Sagen die Erinnerung an verschollene Begebenheiten, Kampfe und Siege lebendig blieb. Rasmussen hat wie nur irgendein großer Archäologe die ältesten Spuren mythisch gewor dener Völkerschicksale aufgedeckt, längst vergessene Wanderun gen verfolgt, die Entwicklung einer primitiven Gerätekultur vor uns ansgebreitet. Wettkrisis Weltkrisi» (erster Bernd) 1911—1914 v. Wi n st o n Churchill, ehemal. engl. Marineminister. Berechtigte deutsche Ausgabe, übersetzt von Hellmut von Schulz, Fregattenkapitän a. D. (400 Seiten nebst Karten). Halbleinen Mk. 10,—. Weltkrisis (zweiter Band) 1915 von Winston Churchill. Uebersetzt v. Hellmut v. Schulz. (VII und 540 Seiten nebst Karten). Halbleinen Mk. 14,—. Diese Bände sind beide im Verlage K. F. Koehier, Ber lin und Leipzig erschienen. Der ehemalige englische Marine minister entrollt darin ein großzügiges Bild der Ereignisse. Er vermag dos um so besser, weil er ja von 1911 bis 1915 für die gesamte Führung der Geschäfte der englischen Admiralität ver antwortlich war. Diese Zeit umfaßt den Abschluß der Vorberei tung für dem Fall eines Krieges gegen Deutschland, die Mobil machung und Konzentration der Flotte vor Kriegsausbruch, die Organisation der Blockade, die Zusammemziehung aller Streit- Kräfte des Reiches aus allen Teilen der Welt im Jahre 1914, die Säuberung des Weltmeeres von allen deutschen Kreuzern und Handelszerstörern, die Verstärkung der Flotte durch Neubauten m Jahre 1914 und 1915, die Vereitelung und Abwehr des er- ten deutschen Unterseebootangrisfes auif die Kauffahrteischiff ährt im Jahre 1916 und die Einleitung der Unternehmung gegen die Dardanellen. So iverden im ersten Band die Kriegsvorbs- reitungen in den verschiedensten Phasen geschildert, während im zweiten Band zum größten Test der DardanellenfeLdzug und die Begründung des Scheiterns dieses Unternehmens gegeben wird. Der Zerfall des Balkans, die Ereignisse zur See, der Beginn des U--Bootkampfes, Gas- und Tankkrieges unter Zugrundelegung einer Operationsbefehle und Ratschläge, iverden eingehend be handelt. Mit einer für'unsere Verhältnisse erstaunlichen Offenheit pricht Churchill über die vielen zu Anfang des Krieges began genen Fehler, die manche gute Gelegenheit ungenutzt ließen. Ohne die Absicht zu haben, irgend einen seiner Gegner belei digen zu wollen, aber willens, alles Wichtige anzufiihren, gibt er eine sachliche Darstellung der Ereignisse, die die Schwierigkei ten der damaligen Lage widerspiegeln und setzt sich somit der öffentlichen Kritik aus, der sich bisher keiner der damals ver- antworstichen Minner ausgesetzt hat. Die ungewöhnlichen interessante» Bücher sind mehr al» einer der üblichen Beitrüge zur Geschichte des Weltkrieges, die für uns Deutsche «ine um so größere Bedeutung liaben als hierin unser Gegner restlos di« Leistungen und Verdienste von Heer und Flott« anerkennt. Don Dichter« Walther Meter: Jean Paul. Das Werden seiner geistigen Gestatt. Verlag Orell Fiißli, Zürich 1920. Vor Zwei Jahren war das Iean-Paul-Iahr, das Jahr, in das sein 100. Todestag siel. Ria» hat damals durch Neu ausgaben (auch einige wohlfeile) gehasst, den bedeutenden und merkwürdigsten aller deutscher Dichter eine neue Popularität zu verschaffen und Jean Paul wurde tatsächlich auch wieder gelesen, um — diesmal noch rascher — von der Menge wieder vergessen zu werden. Die Zeit ist scheinbar wider ihn, man hat nicht mehr Muße genug. Und nur, wer Muße und Liebe für diesen Dichter auswenden kann, nur der hat etwas von ihm. Freuen wir uns lieber, daß der kleine Kreis der Jean -Pan!-Freunde, den es stets gegeben I)at, erhalten bleibt. An ihn allein ivendet sich auch das Buch Walther Meiers. Es ist eine geistig hochstehende, auf tiefe philosophische Betrachtungen gegründete Arbeit, die sich in der- Hauptsache mit der Weltanschauung des Dichters oder besser mit feinem Doppelwesen besaßt. Das Biographische be trachtet Nsticr dabei vom modernen Gesichtspunkt, der wie bei allem Neuen psychoanalytische Zwecke verfolgt. Die literarische „Entwicklung" — insoivcii man bei Jean Paul von einer solchen reden kann — ist mit Glück belegt und der „Unsichtbaren Loge" als dem für die Art des Dichters besonders charakteristischen Ka pitel wird der ganze letzte Abschnitt eingeränmt. Das Buch ver dient es, in die .Hand eines jeden Iean-Paul-Freundes zu kom men. Zck. „Die Weltanschauung Dostoje,vsl,is". Von Dr. Hans Prager. Mit einem Vorwort von Stefan Ziveig. Gr. 8° Format, 216 Seiten. Brosch. 6,50 Mk., geb. 9,— Mk. Verlag Franz Borg- meyer, Hildesheim. Wenn man von einem Dichter sagen darf, daß in seinen li terarischen Erzeugnissen eine tiefbegründeie Weltanschauung zum Ausdruck kommt, so ganz gewiß von Dostojewski. Hinter -er spannenden Handlung scharsMpttigter Charaktere wird dem for schenden Leser ein ganz bedingter Zusammenhang zwischen seinen Werken klar, der in einlMlicher aufbauvnder Linie seinem ge samten Schaffen zugrunde liegt und sich über eine leere Proble matik erhebt zu den Grundlagen einer festgefügten Weltan schauung. „Dostojewski ist mehr als ein Dichter, er ist ein gei stiger Begriff, der immer wieder neu erklärt und gemünzt wer« den will, und sein Wese» durchdringt und überstrahlt alle Sphä ren des Geistes, die dichierische so wie die religiöse, wie die phi losophische und kulturelle." Das Verdienst, in dies« große Weit eines schöpferische» Geistes klare Wege gezeichnet zu haben, auf denen man leichter und bewußter ihre vielfältige Schönheit ge nießen kann, kommt Hans Prager zu durch dieses „schöne, tief gründige Buch". Dem Neuling wird es ein Wegweiser sein, dem Eingeweihten aber eine „geistige Bestärkung seiner Liebe". Der saubere Druck aus Llüteniueißem Papier lassen Freude emp finden an dem stattlichen Bande. Leider sind allerdings auch einige falsche Auffassungen des Verfassers über die katholische Kirche mit unterlaufen. Man möchte hoffen, daß sie in einer Neuauslage beseitigt würden, damit man dos Buch uneinge schränkt empfehlen kann. „Der Weg übers Moor, meisgekrönter Roman von Fer dinand Feld: gl. 2. Auflage. (6.—10. Tausend.) 519 S. Ganzl. S. 11,00, RM. 6.50. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck- Men-Miinchen. Dieser Roman schildert den Werdegang einer jungen Lehrerin. Therese Kröner, das hochbegabte Mädchen, als armer Leute Kind von guten Pflegeeltern verzogen, gerät bereits aus dem Lehrerinnenseminar in sittliche Verstrickungen. Ohne Glau ben an den geossenbarten Gott, mit ihrer Vorgesetzten Behörde zerfallen, nur allein bauend aus ihre Kenntnisse, verfällt aus ihrem ersten Posten dem elementaren Ungestüm ihres Mutes, verliert Ehre und Berus und geht den Weg übers Moor — dek Weg durch Sumvs und Sünde — bis sie, in tiefstem Elend geläu- tert und gedemutigt, erkennt, daß es keine andere Schule geben kann, als die Schule dessen, der am Kreuze hängt. Der Weg übers Moor, die bittere und schmerzliche Schule eines gottfernen Lebens, führt Therese Kröner in das friedliche lind lichtvolle Land der Läuterung und Befreiung. Wichtigste Erziehungssragen werden aufgerollt, moderne Schulprobleme zur Diskussion gestellt. - Religion, Erziehung, Kultur Die Verquickung von Religion und Politik in der preußisch-deut schen Geschichte, von Dr. HansRost, Verlag Haas und Grab herr, Augsburg, 216 Seiten, steif broschiert, Preis 2 Mk. Der verdiente Sozialpolitiker schenkt uns hier wiederum ein Buch, das eines der betrübendsten Kapitel der deutscl>en Ge schichte -behandelt. Was Rost bietet, ist wegen seiner Sachlichkeit und Gründlichkeit sehr wichtig. Er bespricht: Die konfessionell«, Tendenzen als Sprengmittel der deutschen politischen Einheit, das Unrecht an Elsaß-Lothringen und Polen, das konfessionelle Moment i» der deutschen Diplomatie, die Einstellung Preußens im Kainpse gegen die katholische Kirci-e, das Unrecht der Im parität im öffentlichen Leben und an den Hochschulen. Zum Schlüsse bietet er die Quellennachiveise. Wahrlich, die preußische Stvattverivattung hat sich selbst gekennzeichnet und — gerichtet. Leider trifft auch heut« „och mancherlei zu, was längst vor dem Nichterftuhle der Geschichte als staatsfeindlich im letzten Sinne gebrandmarkt ist. Trefflicher kann wohl Kaum der Mchweis ge führt werden, wie Preußen — und darum auch das Reich — Re ligion und Politik miteinander verquickten. . . th . . Schule und Berufsberatung. (Bond 12 der Handbücherei der Erziehnngswlssenschast), von Dr. I. van den Wyenbergh, Ver lag Ferdinand Schöningh, Paderborn, 250 Seiten, kartoniert 4,50 Mk. Heute ist die Wichtigkeit -er Berufsberatung allgemein erkannt. Der Verfasser, Direktor des Kölner Bevussanttes, weist in diesem Büchlein mit aller Eindringlichkeit darauf hin, zeigt die Entwicklung derselben, die heutige Organisation, um dann auf die Mitarbeit der Schule hinzuweisen. Hierbei gibt er gründ liche methodische Hinweise und die gesetzlichen Grundlagen. Zum Schluss« behandelt er die Ausgaben der Berufsschule. Im An- Hang sind die behördlichen Erlass« angefügt, auch die sächsischen. So eignet sich dos Buch in jeder Hinsicht, nicht zuletzt wegen seiner Gründlichkeit, zum Studium, aber besonders auch zur ersten Information und als Grundlage für die Behandlung im Kreis« der Fachleute. F. <8- Dieses Deutsch. Ein Führer zum guten Stil, von Paul Georg Münch. Verlag Diirrsche Buchhandlung In Leipzig. 208 S.. gehestet 3,75 Mark. Ein sonniges, ivonniges Buch, ein echter Münch! Der er- sahrene Pädagoge gibt einen Führer zum guten Stil, wie wohl in dieser Eigenart kein zweiter besteht. Köstlich s<l>o» die Einlei tung und dann erst die durchaus treffliche Gegenüberstellung zwischen dem Einst und Jetzt. Dann untersucht er Stofs, Form, Fassung, Sprache und gibt im dritten Teil 10 Gebote, um bei Kindern die Freude an der Muttersprache zu wecken. So wird dieses Buch zu einem unentbehrlichen Begleiter durch das Schul leben. F. G. Unser Heim in der Sonn«. Ein Buch der Freude u-nü der Liebe, Züsommeugestcllt von Maria Domanig, Verlag Tyrolia, Innsbruck, in .Halbleinen 3H0 Mk., 152 Seiten. Das Buch IM sich zum Ziele gesetzt, den Mädchen Heim und Haus lieb und traut zu machen. Das ist heute wohl auch eine brennende Aufgabe. Die Beiträge stammen teilweise von unseren besten Schriftstellern aus beiden Geschlechtern. So ent stand tatsächlich ein Buch, das man gern zur Hand nimmt, und das wohl geeignet ist, zu erfreuen und zu fesseln. Wohl olle Hausarbeiten erscheinen im verklärten Lichte. Da an Büchern für unsere Mädchen nicht eine allzu große Auswahl vorhanden ist, empfehlen wir dieses reizende Buch bestens. Hans Volkert lieferte einen künstlerischen Buchschmuck. , G. Lrllillr velliiix — kacsisisnölliiix vi>er«rvle>« I Orestlen-^. pvrneul A7Z2 lieiert alle kler Lnxerelxtea vveker Äumor und Salyre Der Heiratsteusel. Ein lustiger Baüernroman aus der Ober- lausitz, von R i cho rd B l as-i u s. Verlag Alwin Marx. Reiche nau >. Sa. 188 Seiten. Halbleinen 2,50 Ntork. Blasius ist uus kein Fremder mehr. In seinen „Dorf köpfen" hat er den Beweis erbracht, daß er sein zu charakteri sieren weiß und echte Typen aus der Lausitz darstellen kann. Auch im „Heiralsteusel" zeigt er sich als echter Heimatsdichtcr. Köstlich sind di« Situationen, die er in behaglicher Breite ausmalt. Er götzlich. wie da einem 50jährigen Witwer die Lust zu-m Heiraten vertrieben wird, und ein „armer Teufel" auch einmal lein Glück durch eine reiche Heirat macht. Freilich erscheint wohl der Ton übertrieben tölpelhaft, und die Bauerntochter Ruch ist zu derb und zu grob gezeichnet. Das ist oft nicht mehr mädchenhaft. Solche Mädchen kommen wirklich nicht vor, auch in der Lausitz nicht. Trotzdem Ist der Roinan amüsant, und er wird sich seinen Leserkreis bestimmt verschaffen. G. Das lustige Anekdotenbuch, von Fritz Mock, 1926. Verlag A. Bergmann, Leipzig. Dies« Anekdoten sind säst ausnahmslos recht uninteressant und wertlos. Es ist kein volkstümlicher Humor dahinter. Auch dadurch, daß sie mit beriihmten oder scheinbar berühmten Per- tonen Zusammenhängen, gewinnen sie nicht an Gestalt. Ein so velangloses Büchlein entspricht in keiner Weise dem Titel, an der Büchermarkt iväre besser von ihm verschont geblieben. Fleuron,Svend, WaldkSuze. Ein Geschichten Kranz, lieber- trogen von Hermann Kiy. 166 Seiten. Oktav. 1926. Eugen Diederichs Verlag, Jena. Brosch. 3 Mark. Leinen 5 Mark, Halbleder 7 Mark. Das Schicksalsleben der großen Wälder tritt uns in der bekannten Plastik Fleuron-scher Naturschilderungskunst entgegen. Aber wir begegnen hier nicht nur den Tieren und Baumriesen, es sind vor allem die menschlichen Bewohner der Waldeinsamkeit, deren tiefe Verwurzelung mit der geheimnisvollen großen Natur Fleuvon hier zu sckildern unternimmt. Förster und Waldwärter, Holzfäller und Wilddiebe werben in ihrem abenteuerreichen Leben lebendig. Gott Pan geht in diesen Erinnerungen aus dein Waldleben um. Ich beiße! Satiren von A. O. W ebe r. Verlag Max Hess«, Ber. lin-W 15. 110 Seiten. Steif broschiert 2 Mark. Weber ist «in scharfer Satiriker. Nichts ist vor seiner Feder sicher. Vorliegendes Buch ist stellenweise von einem geradezu un- üdertrefflichem Humor, namentlich In den sächsischen Parodien. Manche Sachen, In denen er das Erotische behandelt, sind abzu- lehnen. Man tut ihm nicht unrecht, wenn man in seinen Werken «ine Mischung von Heine und Pusch erblickt.
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