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Sächsische Volkszeitung : 25.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192703256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270325
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270325
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-25
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.03.1927
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Zentrum und Wirtschaftspolitik Staalspolitischer Kursus d«s Dresdner Zentrum». Die Ortsgruppe Dresden der Zentrumspartei hat am Mitt woch den zweiten Vortragsabend ihres diesjährigen Schulungs- Kursus abgehalten. Das Thema des Abends lautete: „Zentrum und Wirtschaftspolitik". Rcgierungsrot a. T. Tr. Flügler hielt den einleitenden Dortrag. Er luigrenzte zunächst schon den Kreis seiner Betrach tungen Nur grundsätzliche Fragen, nicht Einzelheiten zu er örtern erlaube der Rahmen eines solchen Vortrages. Staatliche WirUchastspolitik sei in erster Linie Außenhandelspolitik, dieses Gebiet müsse daher in den Vordergrund gestellt iverden. Selbst verständlich müsse man sich bewußt bleiben, daß innere Rücksich ten die Außenhandelspolitik bestimmte». So sei die gegenwär tige Hochschutz',ollpolitik der meisten Staaten nicksts als ein Ver such, die im Kriege entstandenen nicht lebensfähigen Industrien trotz der überlegenen ausländischen Konkurrenz zu erholten, um Arbeitslosigkeit im Lande zu vermeiden. — Dr. Fingier zeich nete dann ein Bild der handelspolitischen Lage Deutschlands nach dem Kriege und erklärte das Zustandekommen des Zoll tarifs von 1925. Dieser Zolltaris sieht bekanntlich Mindestzölle für landwirtschaftliche und autonome für industrielle Produkte vor. Er biete also der Landwirtschaft den notwendigen Schutz und ermögliche durch Senkung der autonomen Zölle bei Han- delsvertragsverhandlungen Tauschobjekte zu schassen. Das Zen trum habe dom Schutzzoll zugestimmt nicht zuletzt mit Rücksicht auf Sie Interessen der Konsumenten. Auch die Sozialdemo kratie I)ütte als Regierungspartei nicht am Freihandel sesthalten können. — Zum Schluß ging Dr. Flügler aus die Voraussetzun gen und Aussichten der Wellwirtschaftskonkurrenz ein, aus der Deutschland durch den Zentrumsmann Lammers vertreten sein wird. Es sei zu hassen, daß diese Konferenz wenigstens brauch bare Unterlagen für ein besseres wirtschaftliches Zusammen arbeiten der europäischen Staaten schaffen werde. Dem Vortrag, der mit starkem Beifall ausgenommen wurde, schloß sich eine lebhafte Aussprache an, in der u. a. die Herren v. d. Decken, R. Müller. Vogt, Viele und Dr. SpIett das Wort ergriffen. U. a. wurde das Problem der österreichisch- deutschen Zollunion, die Rückwirkungen der Zölle aus die Preis bildung im Inlands und die ivirtschastspolitische Wirkung der Bildung von Kartellen und Trusts erörtert. Die Sitzung, die unter der Leitung von Apotheker Tränkner gestanden hatte, wurde gegen 11 Uhr geschlossen. Der nächste Vortragsabend „Sozialpolitik und Zen trum" findet am 19. April statt. Den einleitenden Vortrag hält Dr. Tomschk«. , Dresden Primizseier j« Dres-en-Neuska-l Dresden, den 24. Mörz. Freudenvoll« Tage erlebte die Neustädtrr Gemeinde an läßlich der Priniiz des hochw. Herrn Johann Hützel. — Nach einem glücklich absolvierten Studium auf dem Fuldaer Priester seminar empfing er am 19. März im Dome zu Bautzen die Prie sterweihe durch den Bischof von Meißen, und am 2t). März zele brierte er zum ersten Male in seierliciiem Levitenamte in der Neustüdter Pfarrkirche. Die Festpredigt hielt Herr Dr. Just, der Gemeinde den hohen Sinn des Priestertums klar legend. Die Cäcilia, unter Herrn Kantor Grohmann, hatte die Lucien- Msse von Franz Witt neu einstudiert, deren jubelnde Klänge die liehren Handlungen des Neupriesters begleiteten. Hundert« von Gläubigen ließen sich nach dem Amte und nach der Abend andacht den Primizsegen spenden, um der daran geknüpften Gnaden teilhaftig zu werden. Die iveltliche Feier am 21. Mürz im BalllMise gestaltete sich wiederum zu einer Kundgebung größter Achtung und Liebe für unser Gemeindekind, unfern hochw. Herrn Primizianten. Der Bolksverein hatte Sie äußere Gestaltung übernommen und Herr von Wolskp gab in seiner Begrüßungsansprache seine Freude hierüber kund. Die Cäcilia bot erhebend« Chorgesänge, der Iungfrauenverein schöne Deklamationen: als Solistin er freute Frl. Gertrud Hein, vom Herrn Lehrer Peukert am Kla vier begleitet. — Der hochw. Herr Pater Seiler, S. I., hielt die Festrede. Er stellte den Priester dar als «inen Mann des Volkes. Durch die kontinuierliche Weihefalg« das Priestertum Christi verkörpernd, müsse er seine gan'e Person und all seine Kraft dem Volke leihen, denn jeder Mensch habe ein Anrecht auf den Priester. Im weiteren Teile des Vortrags hörten wir dokO^) clsO (se^kO-OO^ VON i'nmitten einer kleiner Schar von KnabeMmnd Mädchen an. Sie hat dH» Jugend gern und liebt es, sie an sich zu ziehen. Aller Finger sind eifrig beschäftigt, Kränze und Girlanden zu winoni, und bald entdecken wir auch, wozu diese bestimmt sind. In einer Nsche befindet sich, schon zum Teil mit Blumen geschmückt, das Bild eines Dominikaners mit ernstem, strengem Gesicht, feurigen Augen und kü-hn geschwungener Nase. ' „Madonna Romola, sagt mir doch, was soll ich euist werden?" fragte gerade einer der Knaben inmitten der Arbeit. „Wa-S möchtest du denn werden, Lillo, erzähle mir das zuerst," lautet die Antwort. „Ich möchte >ein großer Mann werden und recht glück lich, viel Vergnügen null ich haben." „Groß werden und ein vernügtes Leben führen, das wird sich nicht gut Vereinen lassen, Lillo, Nur in guten hohen Gedanken, in edler Tätigkeit für die Mitwelt ist wahres Glück, wahre Größe. Es gibt so viel Niedrigkok, soviel Elend in der Well, und nur jene sind groß, die da gegen ankämpfen wie P. Hieronymus es tat. Ich erzählte dir schon oft von ihm, Lillo, du weißt ja auch, waruin wir ihm gerade heute Kränze winden. Er besaß den edlen Mut, wider das Unrecht zu streiten, er strebte danach, di« Menschen zum Höchsten, Besten, dessen sie überhaupt fähig und, anzuspornen. Wenn du edel werden und erkennen willst, was Gott von den M-enschen verlangt, dann mußt du deinen Geist auf dies Zi>:I allein richten. Troffst du eine minder hohe Wahl, suchst du Vergnüg:», möchtest du allem Schwierigen aus dem Wege gehen, so trifft dich derenst Leid ohne jeden Trost, ohne bas. versöhnende Bewußtsein eines guten Ge wissens/Ich will dir -fine Geschichte erzählen. Es lebte ein Mann, ich kannte ihn gut, denn ich stand ihm einst sehr weil er allem Unangenehmen ans>veichen wollte, und nichts mehr suchte, als seine eigen« Sicherheit und Behaglichkeit, kam er allmählich dazu, grausame, schlechte Taten zu begehen. Ir verleugnet« seinen »ater und ließ ihn im Elend, und über die zioeisache Gestaltung des Pciesteramtes. Der Priester muß sei, ein Feind des Menschen, d. h. de» Nurmenschen, ve» Bösen, des Haide», des Animalen in uns, «in wachsamer Feind seiner eignen Menschlichkeit, Der Priester soll jedoch vor ollem sein der größte Freund des Menschen, «in lieber Freund in gei stiger, seelischer und körperlicher Not. Ais Gegengabe soll ihm aber das Volk Dankbarkeit, Liebe, Verehrung und Achtung be kunden. Herr Konsistorialrat Pfarrer Rothe lieh sodann seiner Freude über dos Glück, das seiner Gemeinde widerfahren sei. in herzlichen Worten Ausdruck. — Zuletzt sprach der hochw. Herr Primiziant selbst, -er ganzen Gemeinde für alles Wohlwollen und alle Anteilnahme an seinem großen <K>rentoge dankend. Er dankte für di« zahlreichen Geschenke, die er erhalten, er dankte auch für die Gebete, die man für ihn in der Zeit seines Reifens emporgesondt hatte zu Gott. Einen Wunsch nur hatte er, die Genwinde solle beten für neu«, gute Priester, besonders für die jenige», die jetzt ihrer herrlichen Aufgabe entgegenwachsen. Die Feier war ein freudiges Ereignis für die St. Fran ziskusgemeinde. Dem verehrten Neupriester wünschen wir siir die Zukunft Glück und Gottes Segen: denn bald wird er ja sein neues Amt außerhalb Dresdens antreten müsse». R. W. Das Wunderland Neuyork Dresden, 24. März. Die Wund>:rstabt Neuyork zeigte Montag nachmittags und abends Emil Hiib im Film. Dees er Stabt film, der sich von allem Fvemdenvcrkehrsfang und aller Reklame freihält, ist wirklich eine Sehenswürdigkeit. Ausgehend vom Broadway, den wir vollständig durch,narschieren oder durchfahren (pr ist 19 Kilvmter lang!) sehen wrr alle wichtigen Stadtviertel einschließlich des Neger-, Jtaliener- und Judenvwtels in ausgezeichneten Ausnahmen. Der Redner betont mit Recht, daß der Betrachter dieses FUms über N'.'uyorks Stadtbild sicher mehr weiß als der Neuyorker, der kann, anderswohin kommt als in die Gegend, di« seiner Arbeitsstätte am nächsten liegt. Ncberwältigend ist der riesenhafte Verkehr, den wir zwar ans Amerikabüchern, Zeitschriften und Erzählungen zu kenne» glauben, von dessen Eindruck wir uns aber kern richtiges Bild macken könire». Bewundernswert, mit welcher Ruhe sich der riesige Autoverkehr an den Stop-Stellen vollzieht, wo man bei uns nach nicht gelernt hat, sich den modernen Forde rungen anzupasssn. Sa etwa» wie die Kreuzungen der 5. Avenu'e gibt'S wohl in der ganzen Welt nicht wieder. Auch das Be fördern» gewesen, Autobus, Tramway, Unter grund- , Hach- und Eisenbahn wird anschaulich gezeigt. Daß Neuyork mitten in der Stadt reizvolle Parkanlagen kennt, von denen der Centralpark die Perle ist, daß es ciiven ganz hervorragenden Zoo und Botanischen Garten hat, daß die Baulichkeiten wie die Universitäten. die Staals- gebäude usw. (also nicht nur Wolkenkratzer) in Fülle birgt, daran denkt bei uns gewiß niemand. Hilb, ein Deutscher, hielt keinen Reklame-Vortrag, wie erwähnt, er zeigte auch viele Schwächen, aber er lobte dennoch eine Eigenschaft der Amerikaner, die uns leider abhanden ge kommen ist, dis Natürlichkeit. In den gelungenen Aufnah men sah man auch Furnvänglsr, die Nothberg, Taucher, Pionier: des nencrwachenden deutschen Gedankens da drüben. D.'r Beifall war lebhaft. Zck. Allgemeine Denlsche Arbeilsrrachweis?agung Dom 2. bis 4. Juni 1927 wird in Dresden die 2. Teulsck>e Arbeitsnachiveislagung slattfinden. Namhafte Ver treter der Wissenschaft und der Praxis iverden über die Arbeits- marktsrage» sprechen, die siir die deutsche Wirtschaft und für die Wohlfahrt des deutschen Volkes von einschneidender Bedeutung sind uno im Zusammenhang mit der gegenwärtigen parlamen tarischen Arbeit an dem Entwurf für das Arbeitslosenversiche- rungsaesetz die gesamte Oesfcntlichkcit stark berühren. Die Tagung erhält einen besonderen Hintergrund durch die „Jah res schau Deutscher Arbeit" in Dresden. Die vorberei tenden Arbeiten liegen in den Händen des Süchsisä-en Lanües- amtes jür Arbeitsvermittlung in Dresden. : 4. Volksschule, Glacisstraße. Am 17. und 19. März spielte uno sang der Schulchor „Das Märchen vom Glück" von Studien rat K. Engler. Baiitzen. Wie die fünf Vorstellungen des Weihnackftsmärchenss vom gleichen Tonmeister waren auch diese zwei Abende überaus gut besucht. Dos alte, immer junge Mär chen vom Reichwerdenwollen gefiel sehr. Der Beifall wollte nach den Gnomen- und Elfcnreigen. nach dem besonders vor trefflichen Ländler, nach dem eingelegten Walzer „Rosen aus dem Süden", getanzt von einer an der Staatsoper seit Jahren mit auftretenden Schülerin der Schule, am Schlüsse uno an jedem Glanzpunkte des Spieles — und deren gibt es viele — kaum ein Ende finden. — Die Mitglieder des Orchesters „Ton kunst" unter der immer wieder zu bewundernden Begleitung des Kapellmeisters Goller am Flügel waren bei den frohen Weisen in herzlicher Stimmung uno rissen Spieler und Hörer in ihren Bann. Die Schauspieler — nur Kinder der Schule — spielten prächtig. Asses klappte auf beste und wurde sicher ge führt vom Clabe des Chormeisters Bilke. — Die eingenom- nm selbst vfich und glücklich zu werden, verriet er jene, di« ihm vertranken — aber bald wurde er vom Unglück getrossen, der Tod raffe: ihn hinweg in der Blüte se iier Jahre. Sein Name ist d.wgessen, P. Hieronymus aber wird auf immer leben in dem Gedächtnis und den Herzen der Menschen um seiner Größe willen." Maria Orska in -er Komödie War sie diesmal n.cht eine künstlerische Enttäuschung, die gluläugig:. Maria OrSka? Sie ist rassig, wÄd, leidenschaftlich und überwältigend natürlich so wie Wieland Rousseau di>: Natur verstanden wissen wollte. St« hat a„,ch in diesem Falle e:»e besondere Gabe — «inen unge künstelten, persönlichen .Humor. Sie hat außerdem Scham (eb-onsa KS natürlichen) und ihr Gesicht kann si>: — sie hat'S beim Film gelernt! — zum Ausdruck aller nur denkbarer Empfindungen benützen, so daß sie gar nicht zu sprechen braucht, wenigstens Szen-n lang nicht, rvenn sie wollte. Sie verfügt also über ganz ungewöhnliche Gaben. Nur müßte sie Stücke haben, Rollen, die mit Maria Orska rechnen. Sie könnt« dann Tragödie ebenso aufwühlend gestalten wie Posse. Si« spricht ein manchmal fatales deutsch-polnisch, jülftscher Herkunft. Man verzeiht ihr das, ja man wär so gar geneigt, dies« Tatsache pikant zu finden. Aber auf die -Dauer? Ich glaub:, Maria OrSka empfindet bas selbst. Und darum ist sie aus den Gedanken verfallen, ihren großen Kollegen am Deutsche Theater, Max Pallenbepg zu imitievm. Man glaubte anfänglich nicht recht zu hören: .das waren di: PaUenbergjchen Wortzersetzungen, sein um ein paar Oktaven erhöhtes Schnarren und Kreischen, seine Witze und Extempores. Mag sein, daß im Lustspiel — nur hier freilich! — Palle:ck>erg als Wegeberefter für «men neuen „DarstellungS-Stil", in drr Improvisation denkbar wäre. Vorläufig aber sind wir bri allem verdienten Respekt vor der Künstlerin Maria OrSka doch noch jo konservativ, diese Art Improvisation nur dem DarstellnugS-Ge n i« eines Pafienberg zuzubiUigen. Und rnsofern mußte di« OrSka in ihrem Bemühen um Neues eine Enttäuschung für uns sein. Allndings zog sie auch andere Register. Sie verschmäht vom Flötenton der männerangeinden Kokott« bis zur Po linnen Summen sollen zum Ankause eines neuen Flügels den Grundstock legen. Am Donnerstag, den S4 März >48 Uhr abend« nmß das Märchen nochmals gespielt werden. Li. Der Lennoveiein Cotta hielt am vergangenen Sonnabend im Jugendheim der Gemeinde seine Generalversammlung ab. dir außeroroentlich zahlreich von den Männern der Gemeinde besucht war. Bor Eintritt in die Tagesordnung gab der Vorsitzende ein Schreiben -es Ehrenmitgliedes H. H Erzpriester Dodenburg bekannt, der dem Verein weiter« erfolgreiche Arbeit wünschte. Aus dem Jahresbericht, der auch Zahlen und Angaben über bas kirchliche Leben enthielt, ging hervor, daß sich das katholisä-e Gcineinoe- und Vereinsleben immer mehr hebt. Der Beuno- verein stellt seine ganze Arbeit daraus «in, durch belehrende und unterl-altende Veranstaltungen, die Katholiken Lottos immer enger zusammenzuschließen und das Zusammengehörig- keitsgesühl zu stärken. Im Berichtsjahr hat der Verein die Ueberschüsse sämtlicher Veranstaltungen dem Pfarramt zur Ver fügung gestellt, um zur Volleirdung der begonnenen Werke, Psarrhausneuüau und Einrichtung des Jugendheims, bcizulra- gen. Tank der nnermüdlichen Arbeit des Pfarrers, wie der Jahresbericht mit Genugtuung hervorhob ist die Gemeinde nun im Besitze eines schmucken, dabei einfachen und praktisckzen Pfarr hauses unmittelbar neben der Kirche uno eines Jugendheims im alten Pfarrhaus«. Aus dem Gebiete der Jugendpflege hat der Bennoverein insofern erfolgreich gewirkt, als er eine Musiü- gruppc eingerichtet hat, die z. Z. aus 15 Mitglieder» besteht und der Gemeinde schon schöne genußreiche Stunden bereitet hat. Der Verein hofft, daß oie finanziellen Aufwendungen, die er hierfür zurzeit noch hak. reiche Früchte tragen werden. All die zahlreichen Veranstaltungen des Vereins im Laufe des Jahres waren sehr gut besucht und zeigten, daß sich der Bennovercin eines guten Rufe-, erfreut. Die Mitgliederzahl ist auf 77 ge stiegen, iiur verhältnismäßig wenige Männer stehen noch ab seits. Nach der Neuwahl setzt sich der Vorstand aus den Herren Richard Müller als 1., August Staufenbiei als 2. Vor- sihenoem. Paul Byok als 1. und Heinrich Stachr als 2. Schriftführer, Paul Reinhold als 1. und Paul Richter als 2. Kassierer, und Paul Neumann als 1. und Jakob Schirak als 2. Sachveiivafter zusammen, — In der angeregten mehrere Stunden währenden Aussprache wurden alle Vereins- und Ge- meindeangelegenheften besprochen. Eine einstimmig gefaßte Ent schließung legte Zeugnis davon ab. daß alle Mitglieder sich darüber einig sino. nach Kräften für unsere katholische Welt anschauung zu arbeiten und die Mitarbeit aller Mitglieder der Gemeinde erwarten und begrüßen. : Reitturnier des Dresdner Reitverelns. Zu dem am 2. und 9. April in Dresden stattfindenden Turnier des Dresdner Reit- vcreins wurden 295 Meldungen abgegeben. Beteiligt ist di« Elite der sächsisckien Turmerrciterinncn und Turnierreiter. : Erste Baumblüte. Die ivarme Witterung der letzten Tage hat mit dem Frühlingsanfang auch die erste Baumblüte be schert. Aus den Höhen der Umgebung stehen die ersten Aprikosen in Blüte. : Ausstellung gegen den Alkoholismus! Am Donners tag, den 24. März, abends 6 Uhr wird Generalsekretär Dr. med. Schad-nidorf über „Der Nährwert der Milch" sprechen: abends 8 Uhr Augenarzt Dr. med. Geis über: „Alkohol und Nikotin". Eintritt frei! : Umbau des Hauptzollamttes Dresden. Aus Berlin wird »ns gemeldet: Der Hausholtungsausschnß des Reichstages er ledigte heute einige Etatsreste des Aibeitsministeriums und des Finanzministeriums. U. a. wurden siir oen Umbau des Haupt- Zollamtes in Dresden 95 009 Mark bewilligt. : Das Oskar-S«yfsrrt-Museum, Lanüesmuseum für säch sische Volkskunst (Dresden-dt., Aslerstrahe 1 beim Zirkus) wurde am gestrigen Tage wegen Hauptreinigung bis zum 1. Oster» seiertag geschlossen. Diihnenvolksbund, Kunstgemeind« Dresden. Für die am Sonntag, den 27. März vormittags K412 Uhr stattfinoenüe Bcethoven-seier im Albert-Theater werden Karten zu ermäßig ten Preise» an Misere Mitglieder abgegeben. Ebenfalls können zu den Sonntags-Nachmittagsvorstellungen unsere Mitglieder er mäßigte Karten erhalten. Dresdner Lichlspkele UT. „Meine Tante — Dein« Tante." Der Beifall, den dieser ausgezeichnete Film bei seiner gestrigen Aufführung sand, ist ei» deutlicher Hinweis daraus, was das Priblikum von inem Lustspiel erwartet. Das ist wahrhaftig nichts Unmögliches: es iverden gewünscht eine nette Unterhaltung, eine einfallsreiche Regie und Darsteller, von denen Charme und er wärmende Fröhlichkeit ausgeht. Alles das vereinigt der Film in sich. Dazu kommt noch, daß Henny Porten der Mittel- Punkt ist und eine ihrer beliebte» Doppelrollen spielt. Man kann nur immer wieser über ihre Vielseitigkeit und köstliäien Charakterleistungen staunen. Ganz in ihrem Element scheint sie z» sein, wenn sie den wunderlichen Schloßherrn, der von N « l p h Arthur in übertrefflicher Weise dargestellt wird, von seinen iveiberssindlichen Grillen Kurien und ihn dazu bringt, ihrem Monn als Universalerben einzusetzen. — Das Publikum ist bei allen Szenen in heiterster Stimmung und amüsiert sich nicht zu letzt über die sein pointierten witzigen Zwischeniexte. — Dem Lustspiel voraus geht ein Film, der in das Land der Pharaonen gräber führt und Ausnahmen von seltenem Reiz aufivcist. saune Per wütenden Frau keines, auch das der dirnenhaften Gemeinheit nicht. Und alles erscheint da echt. Eine Künst lerin von hohnn Rang. Wirkt:ch schade, daß ihr zu enge Grenzen gezogen sind. Für die Orska zu schreiben verlohnte sich schon! Das Stück, das sie mitbracht,:: „Das Karussel" von, Louis Vern'euil ist ungewöhnlich dumm und selbst sür die imm.w nur aus einer Quelle schöpfende Pariser QBoulevard-Kost reichlich geistlos. Auf dem Karussel fahren dw Liebhaber einer Kokotte. Ihre finanziellen Ver hältnisse wechseln und damit ihre Chancen. Reich sind li« die Ernährer, arm die wirkkichen Geliebten. Die Apercus diktieri-.'n Lebemänner und W.tze, di« Psychologie oder deren Travestie scheidet gänzlich ans. Ein richtiges französisches Gericht parizckwt und mit Hautgout. Di« bfiden mitwirkenden Herren vom Deutschen The ater, Johannes Riemann und Arthur Schröder sind der Orska ganz vorzüglich: Partner und das Trio holt allerhand aus diesem Schmarren heraus. Maria Orska ohne Paltenbergiade, in ihrer «iaenen Natürlichkeit allein, wäre mir lieber gewesen. Thüringer TNemerryronu» Die Oper „Rosanna" des leit 1S21 in Weimar levendei mährischen Komponisten Rudolf Peterka kam im National theater Weimar zu einer lobenswerten Ausführung. Das Textbuch, von Kurt Münzer geschrieben, hat kinodromatischen Einschlag. Der Inhalt des Musikdromas ist der Kamps der «Ernden Frau um den Geliebten, der ihr ausgerechnet von der eigenen Tochter streitig gemocht wird. Liebesraserei, Eifersuchts szenen, Flehen zur Madonna, Lagunenzauber, Mondschein, der Dolch im Gewände, alle Requisiten der veristischen Oper lin- vorhanden. Die Musik ist das Spiegelbild des Textes, sie ist problemlos und leicht eingänglich. Es fehlt ihr aber di« Siel- gcrung. Sie bewegt sich stets ans Höhepunkten und ermüdet dadurch. Die Instrumentation ist glänzend, wenn auch nicht ge rade geistreich. Sie verleugnet nicht die Patenschaft Richard Strauß'. Es haben aber auch noch ander« Gevatter gestanden.
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