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Die SirafankrSge «m Wilms-Prozetz « erlin. »4. «Srz Ln der heutigen Sitzung des Wilmsprozesses beantragte krster Staatsanwalt Rombrecht wegen Mordes an dem Feldwebel tüilms die lodesslras« gegen di« Angeklagten Fuhrmann, »lapproth und Umhoser. Gegen Oberleutnant Schulz i>eantragte er gleichsalls dl« Todesstrafe wegen Anstiftung. Staatsanwaltschaftsrat Lesser beantragt« gegen di« Aegeklagten ». Böser wegen Beihilse drei Jahre Zuchthaus. Bei de» Ange- ,tagten Stantien und Budzinskl wurde Freisprechung beantragt. »eshalb eine deutsche Regierung töricht, die einen vernünftigen Vertrag nicht abschließen wollt«.' Aber was sich hier bei »er Unterbrechung der Verhandlung«» abgespielt hatte, das war doch richt der Widrrstano gegen eine Verständigung aus agrarischem, »dustriellem oder handelspolitischem Gebiet, sondern das war doch der Widrrstano dagegen, daß von der anderen Seile das Recht in einem stark antideutsriM Sinne ausgelegt wurde Was heute erreicht ist, ist doch das eine, daß wir über die Nieder lassungsfrage verhandeln in anderer Zusammensetzung und hoffen. Widerstände aus dem Wege zu räumen, oie einem ver nünftigen Handelsvertrag entgegenstehen. Ich komme nun zu der letzten Frag«: Der Rh ei» land räum ung. Bon der Situation, wie sie im September war. sind ivir zurückgekommen. weil sich in o«m Augenblick, ivo man in Frankreich vor der Frage stand, daß dies« ganzen Dinge nun Wirklichkeit iverden sollten, olle Widerstände zunächst einmal ausballten, die dagegen angingen. Ich Hobe nicht gesagt, daß wir deshalb aus diese uns zustehende moralisch« Rückwirkung, verzichten. Ich izab« gesagt, daß mir drei gut« Grünoe haben, sie zu fordern: einmal unser völkerrechtliches Recht nach dem Zustandekommen der Verständigung über die Abrüstung, zwei tens die Konsequenz aus Locarno — denn Locarno wird Unsinn, wenn es als friedenbringsnd gepriesen wird, und man gleich zeitig noch Basonette braucht, um diesen Frieden zu bewahren — und drittens der Gedanke, daß schließlich die große Politik doch nur im Zusammengehen wieder mit Deutschland gemacht werden kann, auch iven» Deutschland dabei nicht der Machtsaktor ist, der es früher gewesen ist. Cs folgen dann die Abstimmungen. Für das Mißtrauens votum gegen den Innenminister stimmten Kommunisten und Sozialdemokraten, sür das Mißtrauensvotum gegen den Außen minister nur die Kommunisten. — Anschließend trat Las Haus in die zweite Beratung des Haushalts des Reichsverkchrs- müiistcriums ei». Reichsverkehrsminifker Dr. Koch äußerte sich zu den Plänen über den Ausbau der deutschen Wasserstraßen uns sagte: Wen» der Ausschuß mit Rück kehr auf die gegenwärtige Finanzlage dir Mittel sür den Ausbau des Südflügels des Mittellandkanals gestrichen Hot. so bedeutet das nicht die Ablehnung dieses Baus. Die Regierung fördere vielmehr weiter die Vorarbeiten sür dr» gleichmäßigen Ausbau rller Teile des Mittellandkanals. Der Minister erklärte weiter, er werüc bemüht sein, die Linbürgerung des Kraftfahrzeuges mit allen Mitteln zu fördern. Im Luswerkehr werde die Regierung aus eine fortschreitende Beseitigung der Nachteile hinarbeiten, ivelä)« sür Deutschland anderen Staaten gegenüber noch immer bestände». Der inter nationale Luswerkehr unter deutscher Beteiligung habe wesent liche Fortschntte gemacht. Im Eisenbahnwesen habe das Ver- Minis zwischen Regierung und Reichsbahngesellschoft sich er freulich gebessert. Die Regierung werde ihren Einfluß aus die Gesellschaft so umfassend gestalten, ivie es das Gesetz erlaube. Finanziell werde sich aus dem letzten Wirtschaftsjahr ein kleiner Ueberschuß ergeben. Nach der Rede des Ncichsverkehrsininiiters vertagte der Reichstag die Weiterlx'ralung. Analaubliche Greueltalen in Mexiko Durchaus glaubwürdige Bri.'fe aus der Probinz Jä- ,sco bericht«.'» von unglaublichen Greueln der Truppe» kaltes g'.'ge» katholische Geistliche. Am 12. Januar, fs berichte« ein Brief aus Deco« loltlan» J.,l, zog «ine Abteilung des 1«. Kavallrrie- Vgimentes ans dem Rückzug durch de» vr« Damaznlita bei tzeeololtlan. Da» R gimeni gehört zn dr» Ltreitkrästen »es Generals Avila Camacho. Ohne jeden Grund verhaf tete» die Druppen den «ikar des Ortes »no führte,, ihn vor ihren Befehlshaber. Er sollte angeben, wo sich der Pfarrer von Decolvltlan befinde. Da er seine» Nufcnt« Haltbort nicht wußte, konnte er natürlich keine Antwort »eben. Der Führer nerhäufte den Priester mi» gemeinen Schmähungen und lieft ihn da»,, nach Deesloltlan schasse». Dort lieft der Rohling den Vikar in ein Haus bringe» und befahl, Ihn an den Balken der Decke aafznhänge». Doch »er Strick war zu schwach „nd ritz. Mit Fußtritten Schlägen zwang man den Märtyrer, sich wieder zu er» heben, und dann wledrrholt« sich das grausame Spiel. Sechsmal ritz der Strick! Endlich waren di« Henker müde und stießen dem Blutzeugen «in Bajonett ins Herz. Di« Spitz« dnrchbohrte den Körper „nd drang im Rücken wieder heraus, und dann hängt«,, »ie Nnmenschen ihr Opfer noch einmal aus! Ans Guadalajara in derselben Provinz melden Briefe vom 12. Februar von einer ähnlichen Untat gegen katholische Priester. In dem Orte Dototlan (Jal), lieft der Oberstleutnant Eortes die beide» katholischen Geistliche» ergreifen, um sich an ihnen für di« Niederlage zu rächen, di« ihm die «nsständischen unter Führnng des Kapitäns Moaico Bclasquez in Los Altvs beigebracht hatte». Di« Prie^er hatten sich von jeder politischen Dätigkeit fern- gehalten. Sie setzten ihrer Verhaftung keinen Widerstand entgegen ,„,d wurden in das Lager der Lalllste» grbrach'. Der Oberstleutnant Eortes verlangte Von ihnen, sie sollten ihm die Namen der Führer nennen» di« sein« Trup pen bei Zapottan del R.y geschlagen hatten- Da di« Prie ster dies nicht tonnte», befahl er sie anfz »hängen! Dl« Folg« »ieses verrucht«» verbrechen» war «ine neue Erheb«,ng »es Volk«« gegen den Derror der Negier««-»» »rnppen. * Nordamerlranisch« Nrtseude, die nach Nentzort »nrnck- sthrten. berichteten doller Grausen» daß sie anf der Strecke KM IW Mm «l MM Der Generalstreik abgebrochen Keine Gewallkaken — Ein Mantfesk an das chinesische Volk Schanghai, 24. März. Lwr kaiuon.ffisch« Befehlshaber der Stadt General Tai, der als gemäßigter Nationalist angesehen wird, hat ein Manifest an das chinesische Volk erlassen. In diesem werden die imperialistisch«,, Fremd»,ächte beschuldigt, im Laufe von 8V Jahr:,, dnrch die ungleichen Verträge China zu cin-m Vasallenstaat herabgedrückt zu haen. Nach der chinesischen Revolution von 1911 hätten diese Mächte der chinesischen Reaktion Waffe» für einen fünfzehn jäh rig«» Bürgerkrieg geliefert. Während sich die Ausländer immer wieder Sonoervvrrechte znges.chcrt hätten, hätten sie das chinesische Bildnngswesen und die chinesische Jndiv- slrie in ihrer Entwicklung stets zu hindern gewußt. China sei endlich aufgewacht ,„>d Schanghai, das größte Handcls- zentrum im ferne;, Oste» werde »Ich» nur ein« Hochburg de» chinesischen Rationalismus, sondern auch eine starke Basis für die Wcltrevolufton werden. Zum Schlich fordert der General die schiedsgerichtliche Beilegung von kleine» Strei tigkeiten zwischen Ausländern und Chinesen »nd verurteilt alle übertriebenen Streiksordernnge», die nur der chinesi schen jung:» Industrie schade,, würden. Ter Befehlshaber der nationalistischen Lrreilkräft« hat gestern den Kviisularbehörden der internationalen Nieder lasseng dt: Versicherung abgegeben, daß er bestrebt sei, die Ordnung in der Stadt wieder yexzustellen. In einigen Stadtteilen außerhalb der Postenkette wird noch geschos sen. In der Niederlassung herrscht Ordnung. Die inler-- »ationaien Niederlassungen haben keine Verbindung »ach dem Inner» des Landes. Der Handel liegt völlig lahm. Heute ist die Anweisung zun, Abbruch des Gene ralstreiks ergangen. lieber die Kampfhandlungen der letzte» Tage liege» einander widersprechende Meldungen vor. Ein Bericht d's Kommandeurs von Tschil: besagt, daß bei Chuyung (?) ein: große Schlacht im Gange sei und daß di« Offmsive der Südtruppe» ins Stocken gerate. Ter Be richt spricht von über 2000 Tot:» »nd 8500 Gefangenen der Südtruppen, ferner von 18 erbeuteten Geschützen und 8000 Gewchren. — Im Gegensatz zu dieser Meldung steile, Nachrichten aus Schanghai nach wir vor fest, datz der Bor marsch der SüdtrnPPc« »««»»terbroche» weitergehe. Einigung -er GrotzmSchke über Albanier Paris, LI. Mirz. Briand cmpsing gestern nachmittag nacheinander den ita lienischen Botschafter, den jugoslawischen Gesandten und de» englische» Botschafter. An amtlicher französischer Stelle miß man dem Besuch des englischen Botschafters besondere Bedcu lang bei »nd erklärt, daß zwischen Berlin, Paris und Londo» nunmehr An« Einigung Über die von Jugoslawien gefordert, internationale Enquete erzielt sei. Stach den Mitteilungen des Londoner Berichterstatters de» „Echo de Paris" besteh« die englische Regierung darauf, daß Deutschland a» der an die albanische Grenze zu entsenden den Militär-U-ntersuchnngskommission teilnehme, obivohl der Versailler Vertrag sich gegen di« Ernennung deutscher Militär, allachees im Ausland« ansspreche. In London werde die fran zösisch Auslegung des Art. 17S als überholt bezeichnet und er klärt. daß es sich nicht,um eine Kommission von Militärattachees im eigentlichen Sinne des Wortes handeln solle, sondern um eine Kommission von z» ernennenden Militärsachverständigen, der sich auch Offiziere neutraler Staaten, z. B. Skandinaviens, anschließen sollten. Ferner bestätigt« der Bericht, daß Rom eine Untersuch»,H jenseits der albanischen Grenz«, wie dies aus Prestigegründen von der jugoslawischen Regierung verlangt werde, ablehne. Mus solini i>ade neu« Instruktionen an di« Pariser und Londoner Botschaft erteilt, di« dahin gingen, daß die Untersuchung nur aus jugoslawischem Gebiet geführt iverden könne. Gleichzeitig habe Mussolini erneut daraus veriveisen lassen, datz trotz der jugoslawisä-en Beteuerungen verdächtige Beivegungen von der albanischen Grenze gemeldet würden. Mussolini wiüersetze sich auch weiterhin der Absicht, den Konflikt durch das Zustandekom men eines jugoslawisch-albanischen Uebereinkommens zu lösen, da Italien alleiniger Protektor Albaniens bleiben wolle. von Ozumba „uh Beracruz die Leichen von 142 Mexi kanern zählten, die die R:gier»»gStr„ppe» a» de» Drle- graphcnstangen anjgehängl hatte»,. Biele gehörten, „ach ihrer Kleidung zu schließen, den vermögenden Kreise» an. Kurze Namrtehren -f Wieder eine politische Schlägerei. Mittwocliabeiid wurden uns Mitglieder des Kysfhüuser-Iugcndbimdes von Berlin- Weißcnsee von 30 bis 40 Kommunisten libersalle». Zwei von ihnen wurden verletzt, di« anderen konnten sich in Sicherheit bringen. Ein Kommunist wurde verhaftel. f „Land unterm Kreuz", der anfangs verbotene Ober- chlesien-Film. ist am Mitttvochnachmitlag in Berlin bei An wesenheit des Oberprüsidrnten und des Landeshanptmanns von Oberschlesien sowie des Reichskanzlers Marx zum ersten Male ausgeführt worden. -f Acht Todesopfer hat das Kraslivageiiunglück bei Kudowa gefordert, da außer oen 6 Fahrgästen, die sofort tol ivarrn. -> Schwerverletzte gestorben sind. f Dem Mcckleabnrgschcn Landtag liegt, ein Antrag ans Auflösung vor. den di: Regierungsparteien mit Rück- icht darauf gestellt haben, das, der Hanshaftplan für 1927 abgelehnt worden ist. Di« Neuwahlen für de» Landtag solle» aus de,, 22. Mai festgesetzt werden. j Ter ehemalige bayerische Handelsminister v. Meinet, der 'erst vor einigen Wochen vom Amte zurückgetreken war, st in München in, After von 67 Fahren gestorben. LVetterberlchr -er Dresdner AZetterwarle Witterungsaussichten. 'Meist stark bewölkt, zeitweise etwas Regen. Temperaturen in ziemlich weiten Grenzen schivankend. Im allgemeine» niedriger als bisher. Im Kamnigcbiel zeit- iveilig Tempevolm'iul ntt!)«? Null. Aliichlmiö !üduslliaie bis siidivestliche Winde. Hb'-we Lauen lebhafte südwestlich- bis nordwestliche Winde. Verlangt überall in den Galt- «nd «nfieehänseru, beim Frisenr, ans der Reise, eure Tageszeitung! Jockei-Krise in Amerika. Noch nie hat der amerikanische Turf einen solchen Mange, an tüchtigen Jockeis gehabt wie gegenwärtig. Niemals waren, nach dem Bericht eines Jockei-Klubs in New Port, die Aus- sichten für ehrgeizige Jungen mit rciterlichen Anlagen besser als jetzt. Jeder amerikanische Rennstallbesitzer beobachtet sorg fältig die Leistungen der Reiter auf den Winterbahnen, in der Hoffnung, dort eine neue Größe für seinen Stall zu ent decken. Vor zwei Jahrzehnten sah cs Lesser aus. Besonders der Zeitabschnitt zwischen 1900 und 1908 hebt sich dadurch hervor, daß es damals in den Vereinigten Staaten viele wirkliche Stars im Sattel gegeben hat. Von den Reitern, die in jener Zeit zn hohem Ruhm gelangten, seien nur Danny Mäher, Willie Shaw, Frank O'Neil und Winnie O'Lonnor genannt. Daß es in der Gegenwart so wenig Reiter in Amerika gibt, die auch nur einigermaßen den genannten großen Jockeis ebenbürtig sind, liegt nicht zum wenigsten.wie amerikanische Turflcuic hervorhcbcn, an der veränderten Art der Jockci- Ansbildung. ^ „ In früheren Jahren begann der künftig« Reiter als Stall- bursche. mußte dann schwere Jahre als Lehrling durchwachen >Pd bekam erst nach langer Zeit ein Pferd im Rennen zu reiten, »in sich allmählich zu einem wirkliche» Jockei auszu bilden. Jetzt aber ist der Lehrling von heute der Jockei von morgen T- P. Z. Hamburger Turner bereits jetzt nach AmfteeSam. Rach dem schönen Erfolg, den die erste Riege der Hom- burger Turnerschaft von 1810 im vergangenen Jahr i» de, dänischen Hauptstadt erzielte kommt jetzt eine nene Einladun, aus dem Ausland, nämlich nach Amsterdam. Die dortig« Eymnastiek-Verecniging „Kracht cn Vlugheid" hat di« Ham- burger um die Entsendung einer Riege gebeten, die am L. April im Amsterdamer großen Konzerlhaus deutsches Turne» leigen soll. Im Einverständnis mii der Deutschen Turnerschaft werde» echs der besten Tnrncr des Vereins mit einem Vorturner »ntei Führung des Oberturnwartes nach Amsterdam sahren. Ee qandcll sich nm ein Schauturnen in Gemeinschaft mit *»» -Holländern. V!e besten -eutjchen hockspspieler. Im deutschen Hockeysport gibt es keinen denischen Meister. Immerhin hat sich der Leipziger Sportklub durch seinen zwei maligen Sieg bei den Kampsspielen selbst über Vcrbandsmann- jchasten und durch seine ununterbrochene Ersolgserie in dieser Spielzeit den Ruf der besten deutschen Vereinsmannschast er obert. Die Leipziger, die wohl auch die Silberschild-Elf von Mitteldeutschland bilden dürsten, wollen nun vor ihrer Teil- „ahme am Turnier In Folkestone sich mit den Berliner Spitzen mannschaften messen. Sie werden zunächst gegen „Branden- >. Die Leipziger wissen, daß sie ihre jungen. _.„rer ernst nehn ännsckakt cntgegenstellen. bürg" spielen. —. —--- 'stncllrii Gegner ernst nehmen müssen »nd wollen ihm stärkst« >st." Dresdner Schlachkviehmarkk Dresden. 24. März. Austrieb: 4 Bullen, 892 Kälber, 8 Schaf«, K07 Schwein«. U « berstand : 2 Bullen, 11 Schweine. Geschästsgang: Kälber langsam, Schweine mittel. Rin. der Geschäft belanglos, daher kein, amtlich« Preisnotierung. — Preis« : « 81ber: o) —. b) 74—78 (ILg), e) «h-72 (114) d) SS-S2 (IIS), «) 40-4K (80-118). Schwein«: a) SL-04 (7V). b) S1-M (7V). c) 80-01 (79). d) L8-80 (79). Ausnahme vreil« über Notiz Areitag. den 25. Mürz 1V27