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Sächsische Volkszeitung : 08.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192703088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19270308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19270308
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-08
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.03.1927
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»; Seit« , Nr. 55; Seite 3 ge die den K, stelliing führt Kunstseiücn- jprozeh selbst stge >verbe erste» Riale Ausstellung, s mit Unler- ine repräsen- «ugnisse der creiches Bild den« Wirken Deutschland, gie», Däne- ivakei. Di« Saal unter betreffenden lesatzt. Dt« lag in den g wird über ichau, di« Siedlungs- nternationa- >mü anderer Messe zum ach der In» Aale wieder > vorgesiihrt Städtebaus. vermittelt n, England, r Staaten. n im Ring' urde Sonn- iibergeben. lnlatz seines msangreiche uno Erfolg. Sraditianell« statt. in der Tri- i t abgehal» schreibe. gelehnt a>uf Ans- -Stiinnien, abgegeben. i5 beträgt, richt er- anf Anß- ei-bt damit fnsnmmen- flehen. nendors l <>. März zu Lösch- c«r Nähe Persvnen- rhre aller ,e anshielc sachts der nständigel» churq zu- vorsätzlich lt es sich i. Ob er s Brand» »>g lattete in Reichstags, der Kl".m> 'iaen Ver üb er den inzler für ahrer, der ich Pillnitz .Friedrichs- nit großer agrs. Mit laus über« >» Feldberg l über liüll lte belrägl bei Mühl- em Augen« wie zutage gelötet, lberstadt — bekannter Tempo die en Wassc,!- lmd der, neu ist tot. Ter Chaus- vurde voll- ische Kolo- gouoerixnr . 'März ein Ein Funk- »edentender nmgekom» »ino. Aach langtse am ne mit W konnte gö- lienstag, den 8. März 1927 Neuer Kurs in Sü-kirol? Ein Iiüervlew mit dem neuen Präfekten -er Provinz Bozen, Dr. Bicei Rom. Anfang März. Der Piäsekl .der neuen Provinz Bozen. Dr. Umberto Ricci, empfing iin Palais der Präfektur in Bozen den römischen Ver treter der Telegraphen-Union, der ihn nach den Eindrücken fragte die der Präfekt aus seiner neuen Verwaltungstätigkeit gewonnen habe. Dr. Ricci sprach sich rückhaltlos und in liebens würdigster Weise hierzu aus. „Ich habe meinen verantwortungsvollen Posten, aus den mich das Vertrauen des Herrn Ministerpräsidenten gerufen hat. mit der festen Absicht angetreten, in ein freundschaftliches Ver hältnis zu der Bevölkerung zu kommen, und ich handle dab«i im vollsten Einverständnis mit d«m Herrn Ministerpräsidenten. Ich hoffe, das; die Bevölkerung dies fühlt und die Ueberzeugung ge- gewinnen wird, daß sie von der Regierung völlig gleich geschützt ist wie die Bevölkerung irgend einer anderen italienischen Pro- vinz." Auf die besonderen Verhältnisse des Landes eingehend, meinte der Präfekt: „Ich halte die Schaffung der selbständigen Provinz Bozen für einen überaus glücklichen Entschluss der Re gierung. da hier besondere wirtschaftliche und ethnische Verhält nisse vorliegen. Eine so geartete Provinz als geschlossenes Gan- zes einheitlich zu verwalten und sie der Zentralleitung m Rom direkt zu unterstelle», gibt die Möglichkeit, besondere, berech tigte Wünsche der Bevölkerung in Rom unmittelbar zu ver treten uns Reibungen zu vermeiden, die bei einer gemeinsamen Verivaltung mit einem anders gearteten Landesteil sich nicht immer vermeiden ließen. Ich möchte dos Bild gebrauchen: es ist eine direkte Telephonverbindung zwischn Rom und Bozen her- gestellt". „Ich bedauere es srixr. daß immer noch vereinzelte Per sonen das Vertrauen zu den Behörden nicht gewonnen haben und. wenn sich irgend ein unliebsamer Vorfall ereignet, der wohl in jedem Verwaltungsbezirk vor kommen» kann, sich anstatt an die Regierung an die ausländische Presse wenden. Eine solche Pressekampagne, die meist vergröbert und verallgemeinert, kann nur schädlich wirken. Sie erregt unnötig böses Blut, zerstört das Vertrauen zwischen Beamtenschaft und Bevölkerung und kann sogar Entscheidungen der Regierungen dann, wenn diese viel leicht aus freien Stücken entgegenkommen wollte, verlangsamen, weil Sie Regierung aus Prestige-Gründen einem von außen be absichtigten Druck nie Nachkommen kann."- Zum Sp rache n g ese tz äußert« der Präsekt: „Ueber die Absichten der Regierung im einzelnen bin ich »och nicht infor miert. Jede Verwaltungsoerfügung aber, deren Auswirkung sich nicht bewährt hat. kann geändert werden. Daß die Regierung verlangen kann, daß jeder italienisci)«. Staatsbürger die italie- nisäie Spracl-e in der Schule lernt und das Italienische be herrscht. ist wohl selbstverständlich. Inwieweit dieses absolute Postulat der Regierung mit den besonderen Wünschen und oen eigenartigen Verhältnissen dieser Provinz ausgeglichen werden Kanu, ist eine Frage der praktischen Erfahrungen, die immer erst »ach einiger Zeit gesammelt und gesichtet wird. Di« faschistisch« Regierung, die ohne jeden Bürokratismus arbeitet, wird aus den Erfahrungen ohne grundsätzliche Versteifung die Folgerungen ziehen. Irgendwelche Absicht, die deutsche Sprache in der Pro vinz Bozen „auzurotten", liegt der Negierung völlig fern. Ich macl-e ausdrücklich darauf aufmerksam, daß in Piemont, der Wiege unseres Königshauses, die französische Sprache weit ver breitet ist: daß mir auch verschiedene Sprachen-Enklaven haben. Und nirgends habe» sich aus Sprachenverschiedenhciten innere Gegensätze ergeben. Wir haben in Sizilien sogar eine griechiscl>« und eine albanische Sprachgemeinde. und die Regierung subven tioniert die dortigen griechischen und «Ibaniscl>en Schule». Aber aus der Sprachverschiedenheit darf man nicht ein antiitalienisä)es Propagandamittel machen: das kann die Regierung nicht zu- gebcn. Ebenso wenig kann man von einer gewollten Unterdrük- kung der Volksgebräuche sprechen, die in diesen schönen Tälern bodenständig sind. Die faschistische Regierung, die in allen anderen Teilen Italiens für sie Erhaltung alter Volksgebräuche und traditioneller Feste so viel tut. wird wohl auch für di« alten Gebräuche der neuen Provinz volles Verständnis l>aden. Aber auch hier gilt dasselbe, wie von der Sprache, man kann diese besonderen Gebräuche der Provinz Bozen nicht in eine antiitali«. »ische Demonstration umkehren." Anschließend faßte der Präfekt seine Anschauungen wi« folgt zusammen: „Mein persönlicher guter Wille kann nicht I« Zweifel gezogen werden. Vertrauen und Loyalität ist jetzt Sache der Bevölkerung. Ich hoffe bestimmt, meine Aufgabe zu ein»«» glücklichen Abschluß zu bringen." Berliner politische Kreise begrüßen an sich die Erklärungen des neuen Bozener Präfekten Dr. Ricci. Selbstverständlich ist man sich hier bewußt, daß für Deutschland nur die kulturell« Seite -es Südtiroler Problems von Bedeutung ist. Wenn die italienische Negierung den kulturellen Bestrebungen der Süd tiroler in Zukunft mehr Verständnis entgegendringen will als bisher, so wird das in Deutschland nur begrüßt werden. Im übrigen wird man die Taten des nenen Präfekten und die Wir kung des durch ihn vertretenen Systems abivarten müssen, ehe man zu dem Programm, das der Präfekt in dem Interview dar legt. Stellung nehmen kann. Grundsätzlich ist aber zu sagen, daß die deutsche Oeffentlichkeit keine „schädliche Pressekam pagne" gegen die Uebergrisfe der italienische Verwaltungsbe Hörde in Südtirol geführt hat. sondern nur die elementarsten Rechte der dortigen deutschen Volksgenossen zu wahren sich ver pflichtet fühlt. Den persönlichen guten Willen des Bozener Prä fekten wird niemand in Deutschland bezweifeln. letzten Endes aber kommt es aus die Vollmachten an, die der Präfekt sür die Durchführung seiner Aufgaben von der italienischen Regierung erhalten Hot. PolMsche Prozesse Sodenstern gegen Mahraun — „Mildernde Umstände" sür Fah renhorst — Keine Pension für o. Iagow. Berlin, 5. März. vor dem Amtsgericht Berlin-Mitte begann am Freitag der Beleidigungsprozeß des Leiters der Deutschen Zeitung, Majors a. D. o. Sodenstern, gegen den Hochmeister des Iungdeut- schcn Ordens. Mahraun. und den Redakteur des Iungdeut- schen, Pastenacci. Die Klage Sodenstern« gründet sich auf zwei im „Iungdeutschen" erschienene Artikel, in denen ein Pro tokoll abgedruckt war über eine im vertrauten Kreise gehaltene Rede Soüensterns. in der dieser behauptet haben soll, man müsse einen Kommunistenputsch inszenieren, indem die Großindustrie einige zehntausend Arbeiter auf die Straße werfen sollte. Awn» könne man die nationale Diktatur ausrichten. da die Regierung znr Niederwerfung sich der nationalen Verbände bedienen müßte. Ferner wurde v. Sodenstern vorgeworfen, er habe unter den Iungdo-Mitgliedern gewühlt und gearbeitet. Im Zusammenhang mit diesem Prozeß ivar von einer Reihe von Zeitungen die Behauptung ausgestellt worden, der Neichsjustizminister Hergt sei über irgendwelche hochverräterische Pläne des Iustizrats Claß informiert und mit dem Staats streichlern im Bunde gewesen. Diese Behauptungen sind, wie da-.> Reichsjustizministerium mitteilt, von Anfang bis zu Ende frei erfunden. Der Reichsjustizminister Hergt hat in einem Schreiben an das Amtsgericht Berlin-Mitte den dringenden Wunsch ausgesprochen, ihn in dem schwebenden Privatklagever fahren Sodenstern gegen Mahraun als Zeugen zu vernehmen. G Vor der großen Strafkammer des Landgerichts Hl Berlin wurde am Freilag unter dem Vorsitz des Landgerichtsrats Pas- sauer über die Berufung verhandelt, die in dem Prozeß des preußischen Ministerpräsidenten Braun von dem Verurteilten und der Anklagebehürde eingelegt worden war. Fahrenhorst war vom Großen Schöffengericht Schöneberg wegen Verletzung des Republikschutzgesetzes. Beschimpfung des Ministerpräsiden ten und Lieschimpfung der Reichssarben zu K Monaten Gefäng nis verurteilt worden. In der Bernfnngsverl-andlnng wurde, wie das VDZ. hört, die Strafe auf 3 Monate herabgesetzt und Straf aussetzung bis zum I. April 1!»80 bewilligt. Bei der Urteilsver kündung schloß sich der Vorsitzende in der Schuldfrage der Vor instanz an, erklärte aber die allgemeine Verrohung der Sitten im politischen Kampfe, wie sie sich nicht nur in Mrsammlungen. sondern auch in den Parlamenten zeige, bilde einen gewissen Entschuldigungsgrund für den Ange klagten. sDiese Urteilsbegründung wird wohl auch unter Juri- sten Kopfschültoln errege». Mit gleichem Rechte könnte man einem Mörder oder Dieb mildernde Umstände zubilligen, weil infolge des Krieges die Achtung vor Lebe» und Eigentum des Mitmenschen allgemein gesunken ist. Als Aufgabe des Richters erscheint es uns. die Verrohung auf allen Gebieten nicht als Ent- chnldignngsgrnnd zu beurteilen, sondern gegen sie anzukämp- en. D. R > --- Glocken und Fahnen In Plauen i. V.. dem rühmlichen Sitze der Reichszen- trale der Hitlerjugend, wurde Anfang Februar ein Iung- germanenbunü gegründet Wie die L.-V.-Zeitung mit teilt. fand in diesem Bunde auch bereits eine Fahnenweihe statt, und das Banner, das diesen Wiederanfbauern Deutschlands vor- anschwedt. trägt die bemerkenswerte Inschrift: „Ohne Juda und Rom bauen wir Germanins Dom." Diese bei Kindern vielleicht noch entschuldbare Dummheit wird aber noch ganz inesentlich über^roffen durch folgendes Vor- kommnis: In Langenhof bei Bernstadt <das Lausitzer Bern- siodl scheint glücklicherweise nicht gemeint zu seinls existiert eine Kirch e n g I o ck c. die. in Erz gegossen, folgende Inschrist trägt: „Der allmächtige Beherrscher aller Welten möge unser Elend, die Internationale r ö m i s ch - s ü d i s ch c Kor- ruption. als Nnstiflerin des Weltkrieges überwinden helfen. Der alten Heimat zum Geschenk von Otto Schmidt und Frau, Langenhof bei Bernstadt." Arme Kirche! Und armes Vaterland! Wo solcher Geist mit der Kirchenglocke Klang ins Land hinausklingt! Die C.-V.- Zeltung sagt dazu sehr zu Recht: „Welch ungeheuerliche Kluft zwischen diesen beiden „neuücnlschcn" Menschen, die sich sicher lich als Hüter des neudentschen Geistes betrachten, und jenem Schiller, der seiner Glocke die Worte aus den Weg gab: „Ich rufe die Lebenden, betrauere die Toten, breche die Blitze." Wel cher Unterschied zwischen diesem, das ganze menschliche Leben und die ganze Menschheit mit Ernst und Lieb« umfassenden Geiste und jenen Spießbürgern! Sic könnten das Schillern»»! also abwandeln: Die Toten schönden wir — jene 12 MN Inden und Hunderttausendc von Katholiken, die in der ganzen Welt für Deutschlands Ehre und Fahne den Heldentod gestorben Romola Ei» Renaissance-Roman von George Eliot. Fre: nach dem Englischen von H. Riesch. (Perlag Joseph Habbel, Regensburg» löst Fortsetzung.) Nicht olle Worte SavonarolaS lagten ihr jedoch zu, inauche klangen ihr auch mißtönig, io hoch f.e ihn schätzte, soviel sie ihm dankt«. Nach all den Intrigen und Angriffen gegen ihn wurde seine Sprache immer kühner, Selbst« ecchtfertigung und persönliche Angriffe nahmen oft bre.ten Raum ein in seinen Vorträgen, und mit einer S «geSgewiß- heit, die an Vermessenheit grenzte, erklärte er. Gott würde im geeigneten Augenblicke seine Borhersagungen durch e » Wunder bekräftigen. So verging die Fastenzeit für Nomola voll innerer Erregung. Der April, dos zweite und letzte Monat des Gvn- falonierrats del Neros, war dem Ende nahe, ohne daß ihre angstvollen Ahnungen sich erfüllten. Wohl tauchten bis weilen Gerüchte auf. welche von fieberhaften Anslrengnnre» Pieros de' Medici sprachen, doch legten die Florentiner denselben keine sonderliche Bedeutung bei. Roinola te mühte sich daher, ihrer Sorgen Herr zu werden. Noch etwas anderes drückte sie jedoch außer ihrer Angst um den teuren Paten. Boldaisarres Andeutungen. Tito besitze eine zweite Frau, beschäftigten sie manchmal lebhaft. Anfangs hatte sie nicht sonderlich daraus geachtet, der Greis sprach ja so verwirrt, daß seine Worte immerhin nicht absolut zuverlässig waren. Wie aber, wenn er wahr gesprochen hätte'? Wie, wenn Tito ein Ehebündnis eingegangen wäre, bevor er sie zum Altäre führte, so daß die Fessel, di« sie an ihn band, keine Gültigkeit besaß? Romola fand keine Antwort auf diese Fragen, und mit Tito selbst darüber zu reden, war vollkommen aussichtslos, abgesehen davon wäre es ihrem Zartgefühl, ihrem Stolze schwer gefallen, solche Fragen an ihn zu stellen. Es blieb also nichts Übrig, als geduldig »u warten, bis der Zufall ihr den geheimnisvollen Alten nieder in den Weg führte. Wohl hatte sie mit ihm «im Zu- Mmmentreffen vereinbart, doch war er nicht erschienen. Der 27. April brach an. Romola kam wie gewöhnlich hren freiwillig übernommenen Gängen zu den Armen und rranken nach, ab» ihr die Botschaft überbracht wurde, Lamilla Rucrellai, die berühmte Bisionärim wünsche sie ln sprechen. Romola hatte eine Abneigung gegen Visionen sind, die Lebenden verhöhnen wir. die alle Kräfte des Geistes und des Vermögens anspannen. um dem Dalerlande zum Aufstieg zu verl)elfen, und alle Blitze der Erleuchtung und gedanklicher Klarheit lsaUen wir. soweit es an uns liegt, vom deutschen Volke fern. Das bedeutet in Wahrheit der Glockenspruch von Otto Schmidt und Frau aus Langenhof bei Bernstadt." Die Verlängerung -es Zolltarifs Und die schwebenden Haiivelsvertragsbeihaiidinnge». In einer Besprechung der Parteiführer mit der Rechs- rcgicrnng ist man dahin übereingekommeii, die jetzt gelten den Agrarzölle deren Gültigkeit bis zum 3>. Mär:', ds. Js. läuft, in unverändeter Form bis zum -3». Juni zu verlängern. Die polnisch parlamentarische Situation läßr cs im gegenwärtige» Augenblick unmögl-ch er cheinen, zu den Erat-, Finanzausgleichs- und sonstige» Debatten auch noch eine Zolltarisdebatte hinzutreten zu lassen. Die Zwi!>cheiizeit wird dazu benützt werden, um die endgültige Gestaltung des Gesamt-Zolltarifs vorzubereiten. Dazu ist notwendig, daß bestimmte Handelsver trag s v e r h a n d l u n g e n einen anderen Charakter an nehme», als das im Augenblick der Fall ist. Das gilt na mentlich für Polen und Frankreich Bei ersteren liegt die Hauptjchwierigkeit in der Frage der Einfuhr polnischer Schweine, die von deutscher landwirlschaftlicher Seite ab- gelehni wird, und bei Frankreich in der des Weines. Von im allgemeinen und gegen die Camillas im besonderen, weil diese Bernardo del Nero feindlich gesinnt war. Sie gedachte zuerst Camilla Ruceelais Aufforderung einfach abzuschlagen. Nach einigem Besinnen zog sie e? gleichwohl vor dem Ruse zu folgen, denn, sie hatte sich allmählich daran gewöhnr, sich nicht durch impulsive, eigene Wahl leiten zu lassen, sondern äußeren Ansprüchen zu gehorchen, »m selbstische Neigungen und Abneigungen zu unterjoche». Romola traf Camilla Ruccellai in einem Gemache, das stark einer Klosterzelle äh» lte. Ohne Umschweife kam die Visionärin sofort auf den Zweck des Besuches zu spreche» und verkündete Romola, daß deren Engel ihr mitgeteilt habe, sie -- Romola — wisse um Geheimnisse, welche Bernardo del Nero beträfe» und solle dieselben offenbaren, weil dadurch die Republik von großer Gefahr errettet würde. Immer lauter, immer gebiekerincher klang Camillas Stimme, und schließlich befahl sie Romola, dem Geheiße des Engels zu gehorchen und ,ich von de», Feinde Gottes zu trennen. Empört wollte Romola sich von Camillas Hand, die ihren Arm umklammerte, befreien und gehen, doch hielt Camilla sie zurück und erzählt« von anderen Visionen, die in Zniammenhang mit jener standen. Christus selbst lei ihr erschiene» und habe durch sie einigen Florentinern den Auftrag erteilen lassen. Bernaudo del iKero ans einem Fenster dos Palazzo Pcechio zu werfen. Auch P. Hieronymus wisse darum und hätte diesmal nicht in Abrede zu stellen gewagt, daß jene Vision göttliche» Ursprungs sei. „Laßt mich gehen," ries Romola. „Ihr seit enssveder wahnssnnig oder entsetzlich böse." Mit Anspannung aller Kraft riß sie sich los und eilt« fort. Erst vor der Kirche la Badia mäßigt« sie ihre Schritt» und trat in das Heiligtum e n. das eben völlig mensch«!,»- leer war. Die warf sich vor dem Altar auf die Knie und barg ihr Angesicht aus seinen Stufen. Der Tumult in ihr«m Inneren, die Entrüstung war um so größer, als diese sich unterstanden hatte. Savonarola zum Zeugen anzurnsiein. Sie glaubte keinen Augenblick lang, daß dieser in der Tat es gebilligt und als göttliche Anordnung angesehen hätte, Bernardo del Nero ans dem Fenster zu werfe». Sie wußte zwar, daß er in den Mediceern und ihren Anhängern eine Gefahr wb, sie wußte auch, baß er den Phaiitastinnei« wie Camilla abgeneigt war. ab«r kam dies« Abneigung nicht chließlich davon her, daß seine eigenen Gesichte immer hin eine leichte Perwandtchaft mit den ihrigen besaßen? Romolas Seele war in ihren Tiefen erichiltterk. Das Bild ihres weis«», gütigen Paten stieg vor ihr auf, und der besonderer Wichtigkeir sind die augenblicklich mit Kanada schwebenden Handeisvertraasverhandlungen, weil os sich hier bei um ein Weizenprvduktionsland handelt und weil der Abschluß eines Vertrages mit einer der englischen Dominroiis, namentlich wen» wir die Areistbeoünstigung erhalten, n chc nur wissenschaftlich, sondern auch von großen politischen Gesichtspunkten aus gesehen-- von ganz außerordentüchei Bedeutung wäre. Dies würde auch weitere Möglichkeiten für die Handelsverkragsverhandlunge» mit Italien uno. eröffnen. Jubiläum »er Theologischen Revue. Die Theolo gische Revue, das allgemeine Literaturblatt der katho lischen Theologie Deutschlands, herausgegsben von den Uni- versslätsprvsessoren Frz. Diekamp und A. Stricker (Aschen- dorss-Münster, jährlich 12 Nummern, halbjährlich Mark 6), tritt mit seiner Januarnnmmer 1927 in das zweite Viertelhundert ihres Bestehens. Der Schriftleiter gibt in seinem Einführungsartikel „Zum silberne» Jubiläum der Theologi chen Revue" eine interessante Rückschau über die ersten 25> Jahre der Zeitschrift. Tie Theologische Revue har durch die treue Wahrung ihrer ursprünglichen Eigenarc und durch de» in allen Lagern, im In- und Auslande, an erkannten wissenschaftlichen Ernst ihrer Arbeit ihre Existenz berechtigung und Unentbehrlichkeit bewieien. So muß man vom wissenschaftlichen, deutschen und katholischen Gesichts-- punkre aus der Theologischen Revue wünschen, daß ihr von möglichst vielen Seiten in der Zukunft noch reichere ma terielle und ideelle Unterstützung — durch Aboiiiienicnts und Mitarbeit zumal — zuteil wird. Zorn loderte in ihr von neuem bei dem Gedanken, daß er wie ein Agag behandelt werde» sollte, weil er mit dem großen Rat nicht einverstanden war und einem verbannten Geschlechie Treue hielt. Gleichzeitig wurde aber auch ihi« Ahnung, es sei ein Komplott zugunsten der Medici im Werke, wieder stärker, und das Gerechtigkeitsgefühl gebot ihr, zuzngeben, daß die Abneigung des Volkes und Savona rolas gegen Pierv de' Medici eine begründete war. So trieb es iie denn hin und her: der Mann, der ihr moralische Kraft gab. stieß iie zurück durch seine jetzt oft ans Fanatische grenzende Art, durch seine unklaren Phantasiegebilde, gegen welche sie nun doppelten Widerwillen eknpfand, jener ab ec, den sie von Kindheit an liebte und verehrte, schien ihr in sin Unternehmen verwickelt, das sie, wenn sie offen und wahr sein wollre, schädlich für das florentinische Volk nennen mußte. Oder täuschte Tito sie mit seinen geheimnisvollen Aitt'piegelilngeii? War alle Besorgnis gegenstandslos? Romola fand keine Ruhe in der Kirche und sie beschloß, selbst zu ihrem Paten zu gehen, um die Wahrheit zu er fahren. Sonst Pflegte si>e Scheu davor zu tragen, i» einem Amtsgebä'ide zu erichesnen. heute aber betrat sie. muß!« sie gleich gewärtigen ihren Gatten anzutreffen, ohire Zögern den Palazzo Vecchio, den die Signoria 'amt dem Goina- loniere während ihrer zweimonatlichen Amtszeit n cht ver lassen durfte, und bat um eine Privat»nterriodung mir Bernardo del Nerv. Ihr Wunsch wurde alsbald erfüllt. „Romola. mein Kind, was bedeutet dein Kommen', was führt dich zu mir?" fragte Bernardo beiorgk. Romola ging auf ihn zu, unfähig zu rede» vor innerer Erregung. Er legte die Hand auf ihre Schulter und blickt« in ihr bleiches, 'chmales Gesicht, in ihre Auge», die von Quai und Angst erzählten. „Was hat er getan? Kind, vertraue dich mir ganz a», laß das Schivelaen des Stolzes. Ich bin ja dein Vater." „Was mich ängstigt, betrifft nicht mich selbst," ant wortete Romola hastig, „dich geht es an, liebster Pat«, Ich habe Dinge gehört, — ich möchte eigentlich nicht davon reden, nur soviel kann ich dir sage», daß dir Gefahr droh», selbst im Palast. In Florenz sind Fanatiker, welche dir Uebles sinnen und — und Verräter. Traue niemandeu. keinem einzigen Menschen, du könntest sonst verrate« iverde» " Bernardo lächelt«. „Kind, wie kommst du nur dazu, und zu erregen? Meinst du, du sagst Es ist eine alte Wahrheit, daß man si nicht verlassen darf." dich ,o -u anmr-.gen, mir etwa» Nenas? ch ans di« Memscheu, 'Fortsetzung foiat.1
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